Die Wochenendaktivitäten waren nur ein bißchen literarisch, aber irgendwie wird bei mir alles zur Literatur.
So wurde am Freitag der Ute Bock-Preis für Zivilcourage an Elias Bierdl vergeben, der 2004, siebendunddreißig Flüchtlinge in Seenot rettete, deshalb der Schlepperei angeklagt wurde und mit vier Jahren Haft und vierhunderttausend Euro Geldstrafe bedroht wurde.
Weil ich jedes Monat fünf Euro an SOS Mitmensch spende, erhielt ich eine Einladung ins Haus der europäischen Union und befand mich einmal in etwas anderer Gesellschaft oder auch nicht wirklich.
Denn einige Bekannte habe ich beim Buffet schon getroffen. Zum Beispiel den Franz, den Studienkollegen vom Alfred, der bei der NÖ Landesregierung arbeitet und der mir gleich erzählte, wieviele Buffethaie hier wären.
Ich habe nur zwei Leute gesehen, die ich von literarischen Veranstaltungen kannte, ich gehe ja hauptsächlich zu solchen, dafür die Renate Sassmann von der Auge, mit deren Sohn Robert, die Anna ein Jahr in die freie Schule Hofmühlgasse gegangen ist und die mich auf die „Kampf um die Stadt-Führung“, nächsten Freitag im Künstlerhaus aufmerksam machte, den Max Koch und zwei grüne Politikerinnen.
Der Franz wußte ganze Lebensgeschichten zu erzählen und hat sich so darüber aufgeregt, daß ich drei petit four Stückchen einpackte, die am Heimweg ein bißchen zerquetscht wurden. Am Samstagmorgen sind wir nach Harland gefahren und am Nachmittag in ein St. Pöltner Gasthaus in einer Kellergasse, weil da der siebzigste Geburtstag von Alfreds ehemaligen Lehrer Peter Sladky mit der Wanderwochengruppe gefeiert wurde.
Mit großen Programm: den Fotos vom letzten Jahr, dem Karpfenfischen in Heidenreichstein, das war 2008 zeitgleich mit der Literatur in Nebel, der Alfred war da allerdings in Griechenland, so waren wir nicht dort und ich habe mich per Internet das erste Mal auf die Frankfurter Messe begeben, was bekanntlich ein sehr beeindruckendes Erlebnis war, der Frühlingswanderung in die Hundsheimer Bergen und der ins Dachsteingebiet vom August.
Es gab Musik, ein Geburtstagsständchen, eine Waldviertler Mohn-Heidelbeer-Torte und die Programmvorschau für dieses Jahr. Da soll es im Juni in den Böhmerwald gehen und ich habe ein Stückchen aus dem „Haus“ gelesen.
Denn die Wandergruppe ist ja literarisch inspirierend. Als ich 2004 an der „Reise nach Odessa“ gearbeitet habe, gabs auch ein Wanderwochenende und Regen, wir sind ins Stift Admont. Da hat mich die Führung zu einer beeindruckenden Szene inspiriert und beim „Haus“ hat mich zwar nicht die Hochschwabwanderung mit der Eröffnung des neuen Schiestlhaus inspiriert, aber das „Berg heil!“-Grüßen, das mich anfangs sehr irritierte, weil ich das nicht kannte und so gibt es im „Haus“ ein Kapitel das „Hochschwabblick“ heißt, das hat nichts mit der Wandergruppe zu tun, sondern mit der politischen Sozialisierung der Klara Gerstinger. Ich habe es gelesen und dem Peter Sladky das Buch mit Widmung überreicht, der mir daraufhin die Geschichte seiner jüdischen Verwandten erzählte.
Es gab noch eine handgemachte Peter Sladky Puppe von der Doris, die auf einem Stück Dachstein steht, mit rotem Kapperl und Rucksack mit Firn-Bonbons, denn die pflegt er immer am Gipfel zu verteilen, ein T-Shirt und eine Karikatur von einem anderen ehemaligen Schüler, der in der NÖN zeichnet, zeigte er uns auch.
wäre gerne dort gewesen bei der sladky-feier, aber das knie …. jetzt gehts schon wieder krückig
Kommentar von Otto Lambauer — 2010-01-23 @ 14:35 |