Bedenkliche Beziehungen oder die Sevim-Szenen in der Alten Schmiede, hat mich Reinhard Wegerth ja mit der „Frau auf der Bank“ zu den Textvorstellungen eingeladen und dazu auch noch Anita C. Schaub und Andrea Stift ausgewählt, zwei Autorinnen, die ich ja recht gut kenne.
Anita C. Schaub hat mich 2002 im Literaturhaus beim Tag der „Freiheit des Wortes“, den damals Rolf Schwendter organisierte, angesprochen und zu der „Frauengruppe“ des ersten Wiener Lesetheaters eingeladen, die dann nicht mehr so heißen durfte.
Sie hat mich auch für ihr Schriftstellerinnenportraitbuch „Frauen Schreiben“ interviewt und ich treffe sie auch immer wieder regelmäßig, einmal bei einem Lesetheaterabend eines ihrer Bücher, in der Gesellschaft für Literatur oder bei den Poet Nächten, bei denen sie auch schon aus den „Krausen Haaren“ gelesen hat, was glaube ich, ihr drittes Buch ist und eines in dem es um bedenkliche Beziehungen zwischen Frauen und Männer geht.
Sie hat den Leseabend auch begonnen und in ihrem Episodenroman geht es um eine Frau namens Anna, die es nicht leicht in ihrem Leben hat, nämlich als Kind nicht zuviel Liebe und Wärme bekommen. So sucht sie immer zwischen den falschen Männern und einige dieser Episoden hat sie auch gelesen, wo Anna beispielsweise den jungen Mann kennenlernt, der Medizin studiert und gerne in feine Kaffeehäuser geht, es klappt zwischen ihm und Anna genauso nicht, wie mit dem Musiker den Anna bei einem Bierfest kennenlernt, auf dem sie serviert und außerdem gibt es dann noch eine Reihe von verheirateten Männern.
Die zweite Lesende war Andrea Stift und die habe ich ja durch das Literaturgeflüster kennengelernt, habe sie zu den „Mittleren IV“ eingeladen, sie bei den „Wilden Worten“ gehört, ihre Bücher gelesen und sie zuletzt am Donnerstag bei der Ohrenschmaus Jurysitzung gesehen.
Sie stellte ihren Kurzgeschichtenband „Elfriede Jelinek spielt Gameboy“ vor und las daraus eine Geschichte, wo eine Hausfrau aus Villach namens Angie einen Kurt aus Lilienfeld beim Erotik Chatten im Internet kennenlernt, während ihre Kinder Kevin und Marcel in der Schule mit dem Messer auf andere Kinder losgehen, daran konnte ich mit der „Frau auf der Bank“ anknüpfen. Reinhard Wegerth wünschte sich ja die Sevim-Szenen und so suchte ich die erste aus, wo sich die Sevim auf das Geburtstagsfest vorbereitet, kocht und bäckt und auf Bülent wartet und als zweite, die, wo sie am nächsten Tag vom Rathausplatz und der Tanzschule zurückkommt und Karin Leitners Visitenkarte findet. Dann gab es einen Schwenk bis fast an den Schluß, Sevim möchte es noch einmal mit Bülent probieren, da ruft aber Karin Leitner an und teilt ihm mit, daß sie von ihm schwanger ist.
Ich hatte ja irgendwie die Horrorvorstellung, daß die beiden vielleicht absagen und keine Leute kommen könnten, dann war es, als ich um dreiviertel Sieben mit meiner Büchertasche eingetroffen bin, aber schon erstaunlich voll, einer der Stammbesucher war da, Margit Heumann und die Frau, die mich im Club Philosophique angesprochen hat und jede Menge anderer Leute, die ich nicht kannte. Vor allem Anita C. Schaub hat ihr Fanpublikum mitgebracht, Arbeitskreis und Lesefrauen waren aber nicht dabei und auch nicht Ruth Aspöck, die ja in Linz im Stifterhaus gelesen hat.
Reinhard Wegerth stellte im Anschluß interessante Fragen, wo man seine Stoffe findet?, ob aus dem Leben erzählt wurde?, ob Elfriede Jelinek wirklich Gameboy spielt? Sie tut es nicht, war aber mit der Geschichte einverstanden und ich habe schon einmal bei Reinhard Wegerths Textvorstellungen gelesen. 2007 hat er mich mit der „Radiosonate“, damals noch in den Hofraum eingeladen. Rudolf Habringer und Werner Schandor waren, glaube ich, dabei.
Leider gibts davon ja noch kein Geflüster, habe ich ja erst 2008 zu Bloggen angefangen. Zum Literaturgeflüster hat mich Reinhard Wegerth aber auch befragt und ich kann gleich das Archiv mit meinen Textvorstellungen nachreichen. Da gabs ja 2009 eine Lesung schon im Schmiedemuseum mit Cornelia Travnicek, Christine Werner und David Schalko und eine vor fast zwei Jahren wo mich Renata Zuniga mit der „Sophie Hungers“ eingeladen hat und da habe ich wahrscheinlich auch meine anderen Textvorstellungen verewigt. 1995 gabs ja eine zu der mich Ruth Aspöck eingeladen hat und in den Achtzigerjahren mit „Marthas Wohnungen“, „Zwischen Hütteldorf und Heiligenstadt“ und wenn ich mich nicht irre, auch mit den „Hierarchien“, bei denen, die Herbert J. Wimmer moderierte.
Zwei Bücher habe ich verkauft, Alfred hat wieder Fotos gemacht und Reinhard Wegerths Buch, bei dessen Vorstellung ich vor zwei Jahren im Beisl war, habe ich vor kurzem auch gelesen.
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