Literaturgefluester

2013-07-16

Zwischen Stadtschreiben und Materialsuche

Filed under: Uncategorized — jancak @ 18:50

Hurrah, hurrah, es ist fertig korrigiert mein Literaturgeflüster-Texte-Buch, 214 Seiten bzw. 75.986 Worte oder 79 Artikel der letzten fünf Jahre wird es haben und liegt jetzt am Tisch am Alfred, damit er ein PDF daraus machen kann.
Wie es dazu kam, daß ich den umgekehrten Weg der Kehrtwende beschritten haben und aus den besten meiner fast 1500 Blogartikel ein „selbstgemachtes Buch“ machen werde?
Erinnern wir uns, voriges Jahr geriet ich bei der „Wiedergeborenen“ und auch der „Paula Nebel“ in eine Krise. Nach jeweils viderzig Seiten wußte ich nicht weiter, wollte, aufhören, es wegschmeißen, dachte, ich kann es nicht, etc.
Heute weiß ich, es war wohl die fehlende Resonanz und Anerkennung, die ich ja immer noch nicht habe. Da schreibe ich und schreibe und keiner schaut hin und merkst oder wenn, schreibt er nur, daß ist das Schlechteste, Uninteressanteste, das ich je gesehen habe.
Nein, liebe Kritiker ist es sicher nicht, so prominent bin ich nicht, daß ich am schlechtesten von allen auf der Welt schreibe, ich bin wohl Durchschnitt und vielleicht auch ein bißerl patschert, so daß ich zwischen allen Sesseln sitze, aber damals, beim wiederholten Jammerartikel, im April 2012 ist mir die Idee des Literaturgeflüster-Texte-Buchs gekommen. Richtig, der Otto hat mir das schon viel früher einmal geraten. Aber da dachte ich etwas überheblich, ich machs nicht, wenns ein Verlag will, soll er sich melden. Jetzt machte ich es selbst und setzte glaube ich schon im Mai oder Juni eine Artikelauswahl zusammen. Es sollten es die eher literarischeren Texte werden, die Glossen, Reiseberichte und allgemeine Betrachtungen übers Leben und das Schreiben.
Weil der Alfred aber, als ich die Zusammenstellung hatte, in Australien war und ich mir den Text nicht selber schicken konnte, habe ich inzwischen mit „Kerstins Achterln“ angefangen und als das dann auf Alfreds Schreibtisch lag, war es November und ich dachte, ich mache beim „Nanowrimo“ mit. Das wurde dann mein dreißigstes Indie-Buch und etwa ab Weihnachten habe ich dann angefangen am „Texte-Buch“ zu korrigieren. Das war nur scheinbar einfach, weil zweihundert Seiten sind ja viel und da hatte ich erst einmal Mühe die Apostrophe richtig zu setzen. Aber jetzt ist es geschafft und wer mir was zum Literaturgeflüster schreibt, kann eines der fünf Bücher haben, die ich zum Fünfjahrestag verlosen wollte.
Jetzt bin ich in der dritten Sommerfrischewoche fertig, die ich ja diesmal zu einem Stadtschreiben nützen will und sitze ein bißchen in der Patsche, denn eigentlich sollte ich jetzt ja meinen „Fünftagemarathon“ machen“ auf den Westbahnhof, in den „Thalia“, in die Innere Stadt, nach Schönbrunn, ins AKH, etc, gehen und das „13 Kapitel -Buch“ recherchieren, das ich als nächstes schreiben will.
Da gibt es ja schon einige Notizen in meinem großen gelben Buch, ist mir ja bei der letzten Buch-Wien eingefallen, daß ich sowas machen will. Einen Roman aus dreizehn Kapiteln schreiben und jedes hat eine andere Person als Protagonisten, die man schon vom vorigen kennt. Daß die erste Laura Augustin heißt, sechzig Jahre wird und für zehn Jahre ungelesene Bücher im voraus hat, weiß ich schon, die anderen Einfälle habe ich inzwischen vergessen und muß mein Wissen wieder aus den Notizen aktivieren.
Aber jetzt habe ich ja noch fünf Wochen, die ich Mittwoch bis Sonntag in St. Pölten verbringen, dort Radfahren und Stadtschreiben will?
Geht das und kann man beide Ansprüche verbinden? Natürlich, ganz leicht sogar. Gibt es ja das schöne kleine Stadtschreiberbuch, das in den ersten zwei Wochen schon ziemlich voll geworden ist. Einige freie Seiten für einen Text habe ich zwar noch und die Ideen einen Tag in den St. Pöltner Buchhandlungen zu verbringen und dort vielleicht fünf Kapiteln aus fünf Bücher lesen, ist mir auch gekommen und dann wollte ich auch einen Lesemarathon mit den Sommerbüchern machen „Fünf Bücher in fünf Tagen“ oder so und wenn ich mit den Harlander-Büchern und denen die ich mir aus Wien mitbringen werde, fertig bin, werde ich mich aufs Rad setzen zur Telefonzelle bei der „Seedose“ fahren, ein Buch schnappen, man kann das ja gezielt oder auch im Blindversuch machen und damit lesend den ganzen Tag verbringen.
Ein paar andere Stadtschreibernotizen lassen sich sicher auch noch machen. So war ich noch nicht beim Naturlehrpfad und nicht in Herzogenburg. Aber ich kann mich ja genauso gut mit dem gelben Buch in St. Pölten in den Sparkassen- oder Schillerpark setzen, aufs Arbeitsamt, in die Krankenkassa gehen oder sonstwohin, wo ich Menschen finde und meine Notizen machen.
Das heißt ich kann ja schon als selbsternannte St. Pöltner Stadtschreiberin mit der Materilsuche oder vielleicht auch mit dem Roman beginnen. Mal sehen, wie es wird, ich bin ja sehr schnell und sehr diszipliniert und diesmal soll es auch wirklich der große Roman werden, mit dem ich mich übertreffe und der alle interessiert! Es gibt ja noch sehr viel Zeit und eine Sommerfrische ist für ein Romanrohkonzept sicher gut geeignet.

2 Kommentare »

  1. Hier kann ich ja mehr als ein „like“ eingeben, kann einen Kommentar verfassen. Den würde ich nicht verfassen, wenn wir einander gestern nicht begegnet wären. Interesse am Schreiben führt zu Begegnungen. Die gestrige war für mich eine gute. Mein Kommentar passt ja nun nicht punktgenau auf das oben Geschriebene, aber ich habe sonst keine Möglichkeit entdeckt Dir mitzuteilen, dass mir Dein Blogg – schreibt man den nun mit Doppel-Gustav?? – gefällt.
    Der gestrige Schreibakt von mir war „Work in Progress“, weshalb ich nichts Literarturgeflüstertes von Dir lesen möchte, aber ich denke, das hast Du ohnedies nicht vor.
    Du bist für mich zur Zeit die Frau mit dem weitesten Wissen in Sachen Österreichische Gegenwartsliteratur, absolut kompetent.
    Dein Buch, das ich gestern erworben habe, finde ich interessant.
    Ende meines Kurzkommentars und liebe Grüße
    Doris Kloimstein
    P.S.: Mach bitte unbeirrbar weiter, aber das tust Du sicher ohne mein Postskriptum auch …

    Kommentar von Doris Kloimstein — 2014-02-15 @ 12:34 | Antworten

  2. Vielen Dank für dein Lob, nein, ich habe nicht vor aufzugeben, umsomehr da das „Literaturgeflüster“ eine Möglichkeit für mich ist, mich literarisch zu präsentieren, wenn schon die Hürden in den Literaturbetrieb, sonst ein ziemlich mit Stacheldraht versehener und mit schier unüberwindbaren Hürden für mich verbunden ist.
    Ja, wenn man sich an die vierzig Jahre mit Literatur beschäftigt und sehr viel zu Veranstaltungen geht, sammelt sich ein enormes Wissen an und das“ Literaturgeflüster“ ist für mich eine Möglichkeit das zu sammeln und zu archivieren, denn es wäre ja sehr schade, wenn das verloren geht.
    Über die gestrige Gruppe habe ich geschrieben, das heißt, hauptsächlich meinen Text hineingestellt, aber auch kurz etwas über die Texte der anderen berichtet, da ich mich auch daran erinnern will, was ich auch glaube, daß man das darf und soll! du kannst hier auch etwas über die anderen Treffen, bei denen du nicht warst, erfahren.
    Viel Spaß mit dem Buch, in dem du ja, glaube ich, auch vorkommst!

    Kommentar von jancak — 2014-02-15 @ 13:38 | Antworten


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