Literaturgefluester

2014-08-07

Ein bißchen Sonne im kalten Wasser

Filed under: Uncategorized — jancak @ 22:37

Weiter geht es mit der Frankreich Literatur im Elsaß und wieder ist zu sagen mit dem Elsaß hat Francoise Sagan, die berühmte französische Dichterin, die mit „Bonjour tristesse“ bekannt geworden ist und deren Bücher man regelmäßig in den offenen Schränken findet, nichts zu tun, aber es war interessant die Sagan zu lesen und sie ist auch, wie die Veronique Olmi und Margaruite Duras zufällig auf der Leseliste drangekommen.
Gelesen hatte ich von der Sagan, wie von der Duras und der Olmi auch noch nichts, habe aber noch einige Bücher auf meiner Liste und „Ein bißchen Sonne im kalten Wasser“ ist den großen Vorbildern des französischen Romans, wie Zola, Balzac, Flaubert, etc nachempfunden, wie ich dem Klappentext entnahm. Vielleicht stellt das Buch sie auch auf den Kopf, denn es geht darin um einen jüngeren Mann, einen Journalisten der alles hat, den beruflichen Erfolg, die Geliebte, etc, aber eines Morgens, in den Sechzigerjahren des vorigen Jahrhunderts aufwacht und erkennt, er hat eine Depression.
Das heißt, er erkennt das nicht wahrscheinlich, den anderen fällt es aber auf, beziehungsweise zieht er einen Freund zu Rate und der schickt ihn zu einem Arzt, der ihm aber auch nicht helfen kann.
So empfiehlt der Freund das Reisen und Gilles fährt aufs Land zu seiner Schwester, die mit einem Notar verheiratet ist und die nimmt ihn eines Tages auf eine der Gesellschaften mit.
illes will zuerst nicht hin, die Schwester verlangt es aber und dort begegnet er Nathalie, einer sehr modernen, selbstbewußten, verheirateten Frau, die sich in ihm verliebt und ihm das auch sagt.
So beginnenen einige sehr erfüllte erotische Stunden, das Zimmer, das Gilles bei seiner Schwester bewohnt ist von außen zu betreten.Der Schwester ist das zwar ein wenig peinlich, sie erduldet es aber für ihren Bruder und Nathalie hat auch einen Bruder auf den Gilles zuerst eifersüchtig ist, der ihm aber rät, das Liebesspiel zu beenden und Natalie nach Paris mitzunehmen.
Das Buch spielt abwechselnd in Paris und in Limoges, wo die Schwester lebt und Gilles geht auch nach Paris zurück, wo ihm sein Freund eine Stelle als Ressortleiter verschafft.
So läßt sich Nathalie scheiden und folgt Gilles nach Paris und da kippt das Buch, den Gilles, der durch die Liebe der selbstbewußten schönen Frau, seine Depression überwunden hat, wird auf einmal sehr gemein zu ihr, fängt sie an zu beschimpfen, hält ihre geistige Überlegenheit, sie hat studiert, interessiert sich für Museen und Theater nicht aus, macht sie überall lächerlich und als sie seinen Chef einmal berichtigt, hat er Angst um seine Stellung.
Er betrügt sie auch, kommt nicht nach Hause, läßt sie warten, sie gibt ihm dafür eine Ohrfeige, als sie ihn aber sagen hört, daß er ihre Liebe nicht mehr erwidern kann und nicht glücklich ist, zieht sie die Konsequenzen, geht aus dem Haus, macht einen Selbstmordversuch, an dem sie stirbt und „viel zu spät erkennt, der gute Gilles, was er an ihr verloren hat!“
Eine Parodie auf Effi Briest oder Madame Bovery und aus der weiblichen Sicht erzählt, Francoise Sagan, die von 1935 bis 2004 lebte, gilt als sehr skandalträchtige Autorin und ich freue mich schon auf das Lesen ihrer andere Bücher, die sich bei mir angesammelt haben.
„Bonjour Tristesse“ ist, glaube ich, nicht dabei, wohl aber „Lieben Sie Brahms“ und noch einige andere.

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