Literaturgefluester

2015-03-31

Bleibergs Entscheidung

Filed under: Bücher — jancak @ 00:04
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Bei Schulamit Meixner zweiten bei „Picus“ erschienenen Roman „Bleibergs Entscheidung“ könnte man wahrscheinlich wieder die Frage, stellen, wie weit er autobiographisch, erlebt, erzählt bekommen, etc ist, hat die 1968 geborene Autorin doch in Wien Juaistik und Theaterwissenschaften studiet, im jüdischen Museum gearbeitet, jüdische Geschichte unterrichtet und wie dem Buch am Schluß zu entnehmen ist, mit Ari Rath, der ja ja als Jungendlicher mit seinem Bruder nach Israel in einen Kibbutz auswanderte, im April 2013 ein ausführliches Gespräch über seine Kindheit und Jugend geführt und die Lebensdaten der „wahren Helden“ der Geschichte gibt es am Schluß auch, sowie ein Gedicht einer Hanna Szenes, die im Einsatz in Jugoslawien und Ungarn am siebenten November 1944 in Budapest hingerichtet wurde, der in der Geschichte, um Leopold Bleiberg, der 1938 dreizehnjährig mit einem Jugendtransport von Wien nach Palästina kommt, eine Rolle spielt.

Auf dem Transport gibt es die Begleiterin Ofra, in die sich der Jugendliche, dessen Mutter gestorben, der Vater im KZ und der von der Stiefmutter zu dem Zug nach Triest gebracht wurde, verliebt, sie hat aber nur Augen für den schönen Kuki Breslauer, obwohl sie sehr nett zu dem heimwehkranken Knaben ist und als er sich einen hebräischen Namen aussuchen soll, zu Schraga rät, weil das Licht bedeutet und außerdem ihr Mops so heißt.

Das Leben im Kibbutz, wie auch Ari Rath betonte, war sehr schwer, am Vormittag mußte im Stall und auf dem Feld gearbeitet werden, Kühe gemolken, etc, am Nachmittag war Unterricht, da waren die Jugendlichen meistens sehr müde und der große starke Katriel, zu dem  Schraga ins Zimmer kommt, der in einem Heim aufgewachsen ist, läßt sich von ihm die Tasche tragen und kassiert, die von der Stiefmutter migegebenen Süßigkeiten, ein.

Später befreunden sich die Beiden und Ofra beschließt, noch einmal nach Wien zurückzukehren, um einen anderen Jugendtranfsport zu betreuen, kommt aber nicht mehr nach Israel zurück, sondern schickt mit ihrem Paß nur ihre Cousine Liesl.

Dann beginnt der Krieg und der Kontakt zu Ofra bricht ab, so daß sich Schraga entschließt, als er alt genug ist, sich von den Engländern als Fallschirmspringer ausbilden zu lassen, um nach ihr zu suchen.

Das macht er gemeinsam mit Katriel und kommt zu jugoslawischen Partisanen, der vorgesetzte Offizier ist Kuki Breslauer und der erzählt ihm schließlich, daß Ovra, bevor der Transport zurückging, von der Gestapo verhaftet wurde und zum Morzinplatz gebracht wurde.

Das Ganze beginnt mit einer Rahmenhandlung in den Fünfzigerjahren, als Ovra und Schraga schon über Dreißig sind, Kuki ist mit einer anderen Frau verheiratet und hat Kinder und die Beiden gehen zu einer Feier, wo es einen Flugzeugabsturz gibt, wo Ovra verletzt wird.

Schraga besucht sie im Spital, gesteht ihr ihre Liebe, bittet sie ihn zu heiraten, aber sie lehnt ab, denn die Nazis haben sie damals in ein Bordell gebracht und sie den Offizieren zur Verfügung gestellt und sie hat das alles an Kuki denkend ertragen, der sie aber deshalb verlassen hat.

So entschließt er sich als Leopold Bleiberg Israel und und den Kibbuz zu verlassen und nach Paris zu fliegen.

Eine spannende Geschichte, die wahrscheinblich eine Mischung von Fiktion und wahren Ereignissen ist, im Klappentext steht etwas von „einer großen hoffnungslosen Liebe sowie von Mut und Entschloßenheit“ und vorallem Jugendlichen einen guten Einblick  geben kann, was im dritten Reich und im Holocaust geschehen konnte.

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2015-03-30

Textvorstellungen mit Solo-Buch

„Die Merkmale der Textvorstellungen sind!“, sagte heute Angelika Reitzer in der „Alten Schmiede“, „daß hier immer zu einem bestimmten Thema drei oder auch vier (jetzt sind es auch schon zwei, füge ich hinzu) Autoren ihre Texte lesen, aber heute machen wir eine Ausnahme, denn heute gibt es nur ein besonderes Buch und dazu habe ich mir zur Untersützung, nicht nur weil es so dick ist, den Verleger und Autor Alfred Gelbmann mitgebracht!“

Ich habe es ja schon oft geschrieben, die „Textvorstellungen mit Angelika Reitzer waren für mich etwas Besonderes, weil sie immer neue interessante Sprachtalente, wie Anna Weidenholzer, Sandra Gugic, Valerie Fritsch, die heute längst ihre Romane in großen Verlagen haben und auch schon große Preise gewonnen haben, vorstellte, einmal hat sie, glaube ich, auch Peter Campa vorgestellt, da war ich im im Dreiraumtheater bei Stefan Eibl Erzberg, die letzten Male habe ich auch versäumt, so daß mir die Kontinuität und der rote Faden inzwischen abgegangen ist, vielleicht gibt es ihn auch nicht mehr, aber trotzdem etwas Neues, „Textvorstellungen“ mit nur einem Buch, einem Über-Buch könnte man so sagen und die Rede ist von Winfried Gindls „Maria Elend, Peter Flickers Aufzeichnungen über eine etwas umständliche kleine Reise“, ein fünfzehnhundert Seiten Buch, Bericht kein Roman, in zwei Bänden, bei „Kitab“ erschienen und den 1962 in Klagenfurt lebenden Winfried Gindl, kenne ich als „Sisyphus-Verleger oder Lektor“, habe mit ihm, als ich noch meine Mansuskripte herumschickte, korrespondiert, einmal hat er mich sogar angerufen und sich an einem interessiert gezeigt und die „Frauenbilder“ sind auch im „Sisyphus 7/1989“ erschienen, das ist der Text wegen dem mir J.J., vielleicht heute noch böse ist, weil ich mich in ihnen ein bißchen auf ihn bezogen habe und jetzt kenne ich Winfried Gindl auch als Autor, beziehungsweise als Herausgeber, denn dieses „Maria Elend-Überbuch“, scheint ein verzwicktes Werk.

Beginnt es doch mit einem Manuskript im schwarzen Mülltonnensackerl, das der Verleger eines Tages vor seiner Haustüre findet, ein Motiv, das ich so ähnlich im „Wilden Rosenwuchs“ auch verwendet habe, da wird das Manuskript in einer Mülltonne gefunden und die Bestsellerautorin mit Schreibblockade gibt es als eigenes heraus. Peter Flicker überläßt es dem Verleger sozusagen, es regidiert oder unregidiert bzw. selber zu verwenden und dann kommt auch noch ein anderer Verleger,  in diesem Fall, Wilhelm Baum vom „Kitab-Verlag“, wie Winfried Gindl später sagte und verlangte nach einem Manunskript und so erschien die umständliche kleine Reise auf fünfzehnhundert Seiten und entpuppte sich, wie Angelika Reitzer noch erklärte, als Live-Bericht und fast alles auch noch im Präsens geschrieben.

Es geht um eine Reise, die der fiktive Peter Flicker, denn natürlich hat Wilfried Gindl diesen Roman geschrieben, im Jahre 1981 machte, zuerst sollte es nach Griechenland gehen, dann ging es aber per Rail durch Österreich und man landete auch im Cafe Alt Wien und bezog sich dabei auf dies und das und all und jenes.

An dieser Stelle fing ich an an Peter Campa zu denken, der ja in seiner „Zweiten Reise“ vielleicht etwas ähnliches machte.

Aber natürlich ist es nicht zu vergleichen, sind zwei verschiedene Stile und Winried Gindl Präsens-Sprache klang auch sehr einfach melodisch und schön.

Es gab auch gleich eine zwanzig minütige Textprobe, wo die Reisenden gerade in Italien strandeten, dann kam Alfred Gelbmann, der „Mitter-Verleger“ und Germanist und hielt ein literaturwissenschaftliches Referat, in dem er das Buch in die Reihe der „Popromane“ einordnete, sich dann auf das „Präsens“ bezog, von dem ja behauptet wird, das man damit nicht erzählen kann.

Winfried Gindl kann es offenbar und die Stellen, wo er es nicht verwendete, wären meinte Alfred Gelbmann, viel flacher, als die anderen.

Im zweiten Lesungsteil ging es dann in das Cafe Alt Wien, wo der Erzähler strandete, um sich ein Nachtquartier zu suchen, dabei ein paar Leuten beim Telefonieren zuhörte, zwei Frauen beobachte, alte Plakate und die „AZ“ las und dann gab es noch viele Fragen von Angelika Reitzer an den Autor, wie lange er an dem Buch geschrieben hat, wie er auf die Form gekommen ist, warum das Jahr 1981, etc?

„Zufall!“, war glaube ich die universale Antworte, aber 1981 hat der Autor tatsächlich eine ähnlich umständliche Reise gemacht und Wilhelm Baum ist auch gekommen und wollte ein Mansuskript und so hat er an seine Reiseerinnerungen gedacht und die umgeschrieben, etc.

 Irene Wondratsch war da und hat das Buch zum Teil, glaube ich, schon gelesen, Thomas Northoff habe ich gesehen und andere Autoren und wieder ein interessantes Buch und eine interessante Schreibweise entdeckt, gibt es von denen jenseits des Mainstreams ja sehr viele, wenn ein fünfzehnhundert Seiten Buch auch nicht sehr leicht und sehr schnell zu lesen ist.

2015-03-29

Versuchter Schreibbericht

Filed under: Schreibbericht — jancak @ 12:45
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Der ist nun fällig, denn mit den Störungen bin ich in der letzten Woche ein wenig fertig geworden, der neue Lüfter ist eingebaut, diesmal war es der richtige, der Drucker funktioniert auch wieder, so habe ich mir von der „Bibliophilin“ „Verwandlungen einer Bibliophilin“ steht auf der ersten Seite, am Mittwoch oder Donnerstag siebenundfünzig Seiten und neunzehn Szenen ausgedruckt und hätte am Freitag Zeit gehabt mit dem Weiterschreiben oder das Ganze erst einmal durchzukorrigieren und den weiteren Fortgang festzulegen, zu beginnen.

Was sehr einfach klang, aber so nicht war, denn die Störungen der letzten Monate haben mir, obwohl ich mich vor drei Wochen ja in einer „Schreibeuphorie“ befunden habe, doch sehr zugesetzt und dann hat mich „Leipzig“ wahrscheinlich aus dem Schreibfluß herausgebracht und die Kritiken, von denen ich in der letzten Zeit einige bekommen habe, daß das, was ich schreibe, wegen meiner Grammatik nichts mit Literatur zu tun hat, was ich nicht wirklich ändern kann, hat mir auch noch zugesetzt.

So ist am Freitag, wo ich den ganzen Tag Zeit zum Korrigieren und Schreiben gehabt hätte, wieder das passiert, was ich meine „Trödelphase“ nenne, ich habe herumgesurft, mich über den Flugzeugabsturz in Südfrankreich, der in der letzten Woche,  wohl alle sehr bewegte, der aber mit meinem Manuskript nicht viel zu tun hat, kundig gemacht, habe der Ruth auf ihren Kommentar bezüglich ihres Buchs und ihrer Lesung, ebenfalls einen langen Kommentar geschrieben und als ich die erste Szene korrigiert habe, hat mir die nicht gefallen und ich habe wieder mal gedacht, was mir meine Kritiker jetzt vielleicht bestätigen werden „Ich kann es nicht, ich kann es nicht!“

Die Idee zur Bibliophilin ist mir Ende oder Anfang des Jahres gekommen, da habe ich auch etwas recherchiert, mir Notizen gemacht und im Februar, zufällig war da, wie letzten Freitag, auch ein „Kreativenjour-Jourfixe“ des fünften Bezirkes und eine Klientin ist nicht gekommen und so habe ich die erste Szene, eigentlich ziemlich ungeplant begonnen und dann dürfte sie nicht so, wie gewollt geworden sein.

Ich will ja von dem Bücherauflesen einer depressiven Frau schreiben und scheine das irgendwie nicht zusammenzubringen, vielleicht ist der persönliche Anteil zu nah, daß ich mich um das wirkliche herumdrücke, verdränge und mich nur an den Rändern bewegen, jetzdenfalls hat es mir nicht und nicht gefallen, ich habe einige Stunden für die erste Szene gebraucht, weil ich dazwischen zu oft woanders gewesen bin und mir auch Renata Schmidtkunz im Gespräch mit Elfriede Hammerl im Radio und im WEb angehört habe, was ja auch sehr interessant ist.

Dann habe ich schon sehr spät, doch angefangen, die Szene noch einmal zu schreiben und hatte dann für die  zweite, der Einstieg der Yasmin Bilic, die eigentlich sehr spannend ist und die mich auch sehr interessiert, nur wenig Zeit, weil ich ja wieder zum „Creativen Bruch“ wollte, der diesmal im ehemaligen oder bald wieder eröffneten „Spektakel“ stattfand, so daß ich da vielleicht wieder ein wenig schlampig war.

Am Samstag hatte ich wieder keine Zeit zum weiterkorrigieren, weil ich ja mit dem Alfred nach St. Pölten zum Osterspaziergang gefahren bin, aber in der Nacht, ist mir ein neuer Titel, bzw. sogar mehrere eingefallen „Die Bibliophilin oder „Notverordnung“, bzw. „Rohstoffentwerting“ oder „Endzeitstimmung“ könnte es vielleicht auch heißen, um auf die anderen Handlungsstränge, die ja auch die Selma und die Yasmin sind, hinzuweisen.

Dann ist mir auch noch eingefallen, daß die Thekla ihre Leseliste durchgehen und davon die Bücher aussuchen könnte, die sie unbedingt lesen will, um die anderen mit ihrem Einkaufswagerl in den Bücherschrank zu tragen, etwas was, ich bezüglich der Autobiografiediskussion, die ich im Moment führe, als autobiografisch anmerken könnte.

Es könnte also weitergehen mit dem Schreiben, beziehungsweise mit dem Korrigieren und dazu Anmerkungen machen, was ich vielleicht erweitern, umändern, weglassen will und dann die nächsten Szenen und den weiteren Handlungsverlauf festlegen.

Dazu brauche ich Zeit und Konzentration, da ich jetzt noch zwei mehr oder weniger intensive Praxistage mache und dann mit dem Alfred in die Karwoche und in die Osterferien nach Harland aufbrache, hätte ich die ja, obwohl mir der Alfred schon andeutete, daß er auch meine Hilfe im Garten benötigt, danach geht es  zurück nach Wien und am Donnerstag nach Harland bzw. nach Krems und Göttweig zur Literatur und Wein und dann fahren wir wieder vier Tage nach Bük, wo das Schreiben wieder gehen könnte und was ich dazu bräuchte ist wahrscheinlich immer noch die Erlaubnis oder der Glauben, daß ich das darf, bzw. kann.

Denn warhscheinlich spießt sich das, daß ich immer wieder höre, daß das, was ich so treibe und mir sehr wichtig ist, mit Literatur nichts zu tun hat und da, glaube ich, einerseits ja, daß das nicht stimmt, denn wenn man etwas wirklich will und auch unaufhörlich und beharrlich seit mehr als vierzig Jahren betreibt, kann es ja nicht schlecht sein, aber leider höre ich immer wieder etwas anderes und nur ich denke, ein paar Rechtschreiber machen nicht so viel und bei einem Verlag hätte ich ein Lektorat, aber beim Selbstgemachten muß man  alles selber machen und das ist immer noch, auch wenn man immer wieder etwas anderes hört, etwas in Verruf und so tue ich mir ein wenig schwer mit meinem besessenen Schreiben und bin durch das mangelnden Interesse daran, irritiert, obwohl ich mir inzwischen  suggeriere, daß ich es einfach machen soll, so wie es mir Rudolf Blazejewski schon in den Siebzigerjahren riet, es einfach nur für mich zu tun, ich stelle meine Schreibfortschritte aber in das Internet, weil ich mir einbilde, daß das interessant und wichtig für mich und vielleicht auch für die anderen ist und dann leide ich, wenn nichts zurückkommt, aber eigentlich ist das  egal, ich sollte es machen, weil es mir gefällt, so gut, wie ich es kann und so sollte ich versuchen, wieder in die Schreieuphorie hineinzukommen und Zeitlassen, um nicht als manische Dilettantin in Verruf zu kommen, nehme ich mir auch immer vor und wenn bis November das Rohkonzept so einigermaßen steht, hätte ich mein Ziel erreicht und da könnte ich die Selma wieder zurück und aufs Gymnasium gehen lassen, die Yasmin söhnt sich auch mit ihrer Familie aus und wie das mit der Thekla und ihren Büchern ist, dafür sollte es auch eine Lösung geben, habe ich mich in den letzten Tagen ja auch mit der Autobiografie und den diesbezüglichen Distanzierungsversuchen beschäftigt und ein bißchen beobachtet, wie das die anderen machen.

 

Das große Cartoonsutra

Filed under: Bücher — jancak @ 00:24
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Was verkauft sich gut nach Katzen, Weihnachten, Vegetariern, Kunst, Wien, Fußball, etc, mag sich der „Holzbaum-Verlag“ gedacht haben und hat als neuen Karikaturenband „Das große Cartoonsutra“, herausgegeben, in dem uns sechsundvierzig Zeichner erklären „was wir noch nie über Sex wissen wollten“, denn Sex sells natürlich und ich, die ich mich ja eigentlich als eher prüde Frau betrachte, habe mich in letzter Zeit ein wenig in die Erotik  eingelesen, blättere mich also durch die erotischen Cartoon und gebe meinen Eindruck dann hoffentlich mit nicht sovielen Rechtschreibfehler wieder, obwohl das bei diesem Thema nicht so schlimm sein sollte, schauen die Männer bei den Frauen  angeblich ohnehin immer woanders hin, so fragt das schöne Fräulein mit entblößten Busen an der Bar den Freier „Hallo?! Meine Augen sind hier oben!“, wie Michael Holtschulte beobachtet hat.

Aber wieder schön der Reihe nach.

Da liegen auf Seite drei, zwei Pandas im Bett „Wir sind vom Aussterben bedroht..“, sagt der eine, „Wie kannst du da bloß an Sex denken?, antwortet die andere.

Und Andreas Prüstel hat beobachtet, daß die „sexuellen Belästigungen am Arbeitsplatz immer subtiler werden“.

So fragt der alte Chef, die auch nicht mehr so junge Sekretärin „Würden Sie mir wohl einen Blasen…und Nierentee bereiten?!“

Und wenn sie keinen Sex will, „muß man wohl (ihn) so stehen lassen und dann gehen zwei alte Damen mit Rollator, Katze und Stock spazieren „Schläfst du noch mit deinem alten Mann?“, will die eine wissen.

„Gottchen, nein! Ich schlafe nicht mal mehr mit meinen Zähhnen.“. lautet die Antwort.

So stellen sich die Jungen wohl den Sex im Alter vor, aber der Zeichner Beck wurde auch schon 1958 geboren und wird es bald erleben und bei Bettina Bexte erlebt einer in einem bequemen Lehnstuhl sitzend beim Anruf bei einer „Love-Hotline“, einen Schlag oder Erschöpfungsanfall. Denn was muß da alles tun und wissen.

„Möchtest du eine rassige Brasilianerin sprechen? Dann drücke bitte die 1. Für eine blutjunge Asiatin drücke die 2…“ Und so weiter und so fort, bei Erich Rauschenbach „..als Vorspiel nehme ich die 79 und die 132, anschließend die 94, die 103 und die 128 und als Nachspiel…“, diktiert da der Kunde aus dem Katalog im Sexhotel der hübschen Hostesse mit dem Notizblock in der Hand.

„Ich hoffe, Ihr Hund trägt ein Kondom,!“, läßt Gerhard Glück Frau Bidermann Herrn Bidermann beim Anblick von zwei jagenden Hunden fragen.Dann kommen „Die ersten Male“ von Gernot Budweiser gezeichnet, wo ich den des Herrrn Hitlers ein wenig geschmacklos finde.

Unnd Hannes Richert hat bemerkt, daß „Männer angeblich ja an einem Tag bis zu 50 unbemerkte Erektionen bekommen. „Schon viel!“, fragt man da erschreckt zurück.

Dann der Cartoon für mich beziehungsweise einen BücherbloogerIn „Mein Mann ist unglaublich bibliophil!“, prahlt die eine Dame beim Kaffee der Freundin.

„Der Kerl fickt Bücher?“, denkt sich mit skeptischen Blick auf den strahlenden Mann.

Und Harm Bengen ist weiter unheimlich böse, denn da treffen sich zwei Feen, eine alte schiache und eine schöne mit großen Mund und ebensolchen Busen.

„Wenn ich zu Männern sag „Du hast drei Wünsche frei!“, wollen sie immer Geld, Geld, Geld!“, beschwert sich die eine.

„Du Glückliche!“, sagt oder denkt die andere.

Und dann will einer  „Keinen Sex, ich will einfach nur reden!“

Aber auch das ist nicht soeinfach, muß man sich da ja zwischen „französisch, Griechisch, Spanisch und Englisch?“, entscheiden.

Man kann natürlich auch, wie Johann Mayr meint, es mit reiner Natur, also mit „Bienenstich statt Viagra, um nur einen Euro“, versuchen und dann kommt die Überraschung „Hab ich Sie also mit meiner Frau erwischt?“, fragt der heimkommende Mann entsetzt.

„Ich bin aber nicht Ihre Frau!“, lautet die Antwort, denn „Ich bins, Schatz! Ich hab schnell eine Geschlechtswandlung machen lassen! Überraschung!“

Wie man das wohl verstehen soll?

Im „SM-Studio gibts zwischen 17- 22 Uhr die Happy Aua“, wieder was für Rechtschreibfanatiker, die auch beim Sex genau sein wollen und Martin Zak ist  richtig gemein, denn „Schatz! Weißt du, daß unser Sohn schon schreiben kann?“, fragt Mama Papa in der Küche, während das Söhnchen schon mit der Zeichnung „Mama Onkel Bett“ und den entsprechenden Pfelen ankommt.

Uje, uje, vielleicht ist die ÖVP deshalb gegen die Gesamtschule und für ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr?

Michael Friedrich hat sich ganz genau an das Thema gehalten und vier Bilder zu „Kamasutras Rache“ gezeichnet.

„Würden Sie auch ehrenamtlich arbeiten?“, läßt Michael Holtschulte, den Mann im Rollstuhl, die Nutte fragen und dann wirds wieder bös, denn wenn die alten „Mädels“ den achtziger feiern, kann sich der Stripper leicht als der Sensenmann entpuppen.

Miriam Wurster hat sich zu einem „Demografischen Wandel!“, entschlossen, wenn da der alte Kunde, statt „zwei fünfundzwanzigjährige eine Fünfzigjährige bekommt!

Gerecht könnte man sagen und anmerken, daß mehr Männer als Frauen die Cartoons gezeichnet haben, aber vielleicht gibt überhaupt mehr Karikaturisten als Karikaturistinnen, aber die sind mitunter auch ganz böse, so läßt Peter Thulke eine Frau mit ihrem Mann telefonieren.

„Mach dir keine Sorgen Schatz, ich bin mit der Tina nur noch kurz beim Griechen!“

Sowas habe ich schon mal umgekehrt im Fernsehen gesehen, jetzt liegen aber beide Damen mit dem dunkelhaarigen Herrn im Bett und griechischen Wein scheint es zum flotten Dreier auch zu geben.

Und so weiter und so fort könnte man so schreiben oder schauen und wer sich zu den Sprüchen die passenden Zeichnungen geben will, die ich zum Teil sehr originell und lustig und nur ganz weniges, wie eben den Hitler-Witz peinlich empfunden und manche auch nicht ganz „Die Bergmüllers laden uns zu einer BBQ-Party mit anschlissendem Analfisting ein. Was meinen die mit BBQ“, verstanden habe, sollte sich durch das Buch blättern. Vielleicht gibts auch wieder eine Ausstellung im „Shop der komischen Künste“ und dort kann man sich sicher, sowohl die Zeichnungen, als auch das Buch kaufen,sowie sich auch das genaue Autorenverzeichnis und die Lebenläufe der Zeichner und Zeichnerinnen ansehen.

Nikolas Mahler will ich noch verraten, ist diesmal nicht dabei.

 

2015-03-28

Zum Osterspaziergang nach St. Pölten

Filed under: Uncategorized — jancak @ 20:47
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Den Osterspaziergang der LitGes, habe ich, glaube ich, 2000 oder 2001 das erste Mal besucht, damals habe ich aus der „Viertagebuchfrau“, die Ostereierszenen gelesen und bin mit Alois Eder und Doris Kloimstein die Traisen entlang bin zum Bootshaus gegangen, dann war eine Pause, 2007 oder 2008 sind wir  wieder mitgegangen, da war es im Kaiserwald, Eva Riebler war schon da, Robert Eglhofer, Ruth Aspöck, Alois Eder hat Elegien gelesen, ich meine „Harland-Stadt-Geschichte“, es gab ein Ostereinersuchen und ab 2009, da habe ichschon gebloggt um oder zum Viehofnersee.

Anfangs war noch Robert Eglhofer dabei und auch Alois Eder, der Professor im Rollstuhl und viele andere, die Berichte kann man nach lesen und die Runden waren mehr oder weniger lang, mit anschließenden Picknick bzw. Eierpecken, vor zwei Jahren sind wir, glaube ich, nur in der „Seedose“ gewesen.

Wenn der Alfred mit war, gab es schöne Foto und ich habe immer möglichst St. Pölten spezifische Texte, sofern vorhanden, ausgesucht, den Brief den ich an den Bürgermeister bezüglich Frequency geschrieben habe zum Beispiel oder den Sommertext mit meinen Rundfahren um den Viehofnersee und die Spaziergänge der literarischen Gesellschaft finden immer entweder am Samstag vor der Karwoche oder am Ostersamstag statt.

Diesmal war es wieder die Woche vor der Karwoche, wo ich eigentlich nicht nach Harland fahren wollte, der Alfred fährt aber inzwischen ohnehin jede Woche, um im Garten zu arbeiten oder mit seiner Mutter einkaufen zu fahren, so daß es kein Problem war, mitzufahren, nur leider war das Wetter nicht ganz so gut, sondern ziemlich kalt, so daß ich mit der dünnen Lederjacke schon am Markt gefroren haben.

Würstel gab es diesmal auch keines, weil der Würstelbrater offenbar krank und ich bin mit dem Rad gefahren und da der Markt ja schon nach zwölf schließt, hätte ich bin drei ein ziemlich langes Loch gehabt, so bin ich mit dem Alfred zurück, zum Mittagschlaf, der mich dann wieder zum Rad gebracht hat.

Diesmal vierzehn Personen, zehn Frauen und vier Männer, glaube ich, die Ingrid ist noch nach gekommen und ich habe nur recht wenige gekannt und von noch weniger weiß ich die Namen, so daß ich mich mit der Zuordnung der Texte schwer tun werde.

Es gab aber diesmal eine längere Runde um den See mit drei Lesestationen, die Riki hat wieder den „Osterspaziergang“ aus dem „Faust“, gelesen, wie offenbar jedes Jahr.

Ein Herr, der zu den Schreib Jour fixes geht, die es bei der LitGEs gibt, hatte Texte zu „Ich- Es- Über-Ich“, Miniaturen, die dort Thema waren und dann noch etwas zur „Heiligen Dreifaltigkeit“, sehr interessant und lustig und ich bin ja inzwischen auch in eine Schreibgruppe gegangen, die der Robert Eglhofer von St. Pölten nach Wien mitgenommen hatte und so war mein Ostertext mit St. Pölten Bezug, diesmal der „Kokosnuß-Text“, der ja auch sehr flott und lustig ist.

Eine Dame hatte einen längeren Text über eine Lehrerin, die eine Kontaktanzeige aufgibt und die Ingrid Reichel, die erst später gekommen ist, brachte etwas von einem französischen Philosophen, mit ihr diskutierte ich beim Picknick, das aus Brot, Schmalz, Eiern und Wein bestand lange über den neuen Houllebecq, da sie ihn offenbar ganz anders als ich verstanden hat und beim Rückweg habe ich dann noch den Manfred Lagler Regall getroffen, der mir ja immer wieder interessante Kommentare schreibt und habe mit ihm Bücher getauscht, dann bin ich mit dem Rad zuerst nach Harland und später mit dem Alfred nach Wien gefahren, da die Osterferien für mich erst in ein paar Tagen beginnen.

2015-03-27

Ein liebender Mann

Filed under: Bücher — jancak @ 00:03
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1821 lernte der über siebzigjährige Goethe in Marienbad, die siebzehnjährige Ulrike von Levetzow kennen, der er 1823 einen Heiratsantrag machte, der aber abgewiesen wurde, so daß er daraufhin die „Marienbader-Elegien“ schrieb, 1832 in Weimar starb, Ulrike von Levetzow ist unverheiratet geblieben und hat, wie ich „Wikipedia“ entnahm, ihr Leben lang dementiert ein Liebesverhältnis, sondern nur eine väterliche Beziehung zu dem alten Geheimrat gehabt zu haben, trotzdem ist sie als Goethes letzte Liebe in die Geschichte eingegangen und der 1927 in Wasserburg geborene Martin Walser, hat 2009  den Roman „Ein liebender Mann“ darüber geschrieben, der als verbilligtes Taschenbuch über den „Thalia-Abverkaufstoß“ zu mir gekommen ist, angelesen habe ich ihn ihn aber schon 2009, denn damals hat die FAZ einen Teil des Romanes im Internet veröffentlicht und allgemein kann es als sehr interessant empfinden, was einem ebenfalls nicht mehr jungen Mann über die letzte Liebe des alten Geheimrates eingefallen ist.

Das Buch ist in drei Teile gegliedert, der erste spielt, 1823 in Marienbad, da ist Goethe mit seinem Diener Stadelmann, der sich ein Geschäft darausmacht, Goethes Haare zu verkaufen und dem Schreiber John auf Kur, sein Freund und Dienstgeber, Großerzog Carl August  bzw. Chef steht irgendwo, Martin Walser bedient sich durchaus einer modernen Ausdrucksweise, ist ebenfalls anwesen und Frau von Levetzow mit ihren drei Töchtern, Ulrike, Amilie und Berta, neunzehn, sechzehn und fünzehn Jahre alt.

Goethe geht mit der „Contresse Ulrike“, wie die, in einem Straßburger Internat Erzogene, genannt wird, weil sie so kritische Fragen stellt, spazieren und auf Abendgesellschaften, da tanzt er mit ihr. Es ist aber üblich, daß die Tänze abgelöst werden können, so tritt ein Herr de Ror auf, ein halbgriechischer oder halbtürkischer Gewürzwarenhändler von dem man keinen Vornamen weiß und Goethe erglüht in Eifersucht.

Sein Alter macht ihn auch zu schaffen, er ist drei-, bald vierzundsiebzig, also fünfundfünfzig Jahre älter, während sich sein Hausarzt ein Mann von fünfzig Jaren mit einer dreißig Jahre jüngeren Frau verlobt.

Das mag noch angehen, aber fünfundfünfzig? Trotzdem geht das Leben weiter. Nach dem Eifersuchtsanfall, wo Goethe sich beleidigt in sein Gasthauszimmer zurückzieht, kommt es zu einem Kostümball und da verkleidet er sich als Werther, Ulrike als Lotte und sie gewinnen auch noch den ersten Preis, nur als sie zwischendurch spazieren gehen, stürzt der alte Mann, muß vom Hausarzt versorgt werden, entschließt sich aber trotzdem, den Herzog als Heiratsvermittler zu Frau von Levettow zu schicken.

Das wird, wie in „Wikipedia“ steht abgewiesen, in dem Buch wird das etwas unverbindlicher ausgedrückt. Die Familie reist nach Karlsbad ab. Goethe reist nach und geht sogar vier Stunden mit Ulrike spazieren, wobei es zu einer „Du -Zone“ kommt.

Es werden auch Küße getauscht und weil die Levetzowschen Töchter, Frauen des neunzehnten Jahrhunderts sind, bedienen sie sich und das finde ich genauso köstlich, wie die „Contresse Ulrike“, einer Art Kürzelsprache und sagen“Swswnn“, wenn sie „So weit sind wir noch nicht“ meinen und „ab“ „Aber bald“.

Das sind schon Floskeln, die Goethe und Ulrike während des Spaziergangs austauschen, sie schickt ihm ein Band, das sie als Lotte trug, er raubt ihr einen Handschuh und im dritten Teil ist sie wieder im Internat, dort hat sie angeblich nur Schiller und nicht Goethe gelesen, wie die vorlaute Schwester, dem Geheimrat in Marienbad verriet. Goethe in Weimar, im Hause seines Sohnes August und seiner Schwiegertochter Ottilie, die auch etwas gegen die Liebe des „Lustgreises“ und wahrscheinlich gegen eine Heirat haben.

So schreibt Goethe  die „Marienbadner-Elegien“, die er im Roman Ulrike zukommen läßt, in Wirklichkeit scheint das nicht geschehen zu sein. Walser läßt Goethe auch Briefe an Ulrike schreiben, beziehungsweise übt er sich in der Kunst des Briefromanes und da schildert er die Überwachungen, beziehunsweise die Beschimpfungen seiner Schwiegertochter, die Ulrike eine „Ehrgeizhure“ nennt. Das läßt Walser Goethe tatsächlich an seine Geliebte schreiben, was mir als nicht sehr realistisch scheint. Er schreibt auch von seinen Befürchtungen, daß sie die Briefe nicht erhalten wird, weil Ottilie, den Postmeister besticht und sie abfangen lassen wird.

Es werden auch Goethes weitere Eifersuchtsanfälle, abwechselnd mit seinem Herzrasen geschildert, das er bekommt, als er einen Brief von Ulrike empfängt, die ihm einen Besuch von Herrn de Ror, der, wie inzwischen herauskommt, Juan heißt, erzählt und von Schmuckstücken, die ihr, die bisher immer ungeschmückt war, von dem Händler zur Verfügung gestellt bekommt.

Dazwischen wird sein Leid, auch in dem Romanversuch „Ein liebender Mann“ geschildert und auf der letzten Seite läßt Walser Ulrikes Kammerfrau erzählen, daß sie am zwölften November 1899, einen Tag vor ihrem Tod, seine Briefe verbrennen ließ.

Eine interessante literarische Deutung eines anderen großen Dichters und alten Mannes über die vermutlich letzte Liebe Goethes.

Und für Johann Wolfgang Goethe hat sich der Vielschreiber, der einen beachtlichen Werkkatalog aufzuweisen hat, von dem ich einiges gelesen  habe, glaube ich, auch in anderen Werken interessiert, so habe ich das Surhkjamp-Taschenbüchlein „In Goethes Hand“, noch auf meiner Leseliste.

Interessant, interessant, ob es jetzt so war oder nicht, in Walsers Phantasie hat es sich so abgespielt und mir hat vor allem der moderne Ton, in den er die Geschichte packt, sehr gefallen, so sprechen Ulrike und Goethe ganz am Anfang auch über Literatur, Byron und Scott sind gerade in  und sie unterhalten sich über „Satzhoheiten“ und „unvorgreifliche Voschläge“, das ist die „höflichste Art sich etwas dringend zu wünschen“, sagt Ulrike, während Goethe, den Ulrike Exzellenz nennt, von einer „Art Befehl“, spricht.

Seine Farbenlehre kommt vor und so sieht er auch Ulrikes Augenfarbe von blau in grün wechseln und über seine Minerialiensammlung wird auch berichtet.

Sehr interessant also, Goethe über Martin Walser näher kennenzulernen, ich kann mich aber an die Worte meiner Lehrerinnen erinnern, da weiß ich  nicht mehr so genau, ob es die Frau Linser in der Haptschule oder die Frau Professor Friedl in der Straßergasse war, die, als sie über die Liebe des alten Goethe zu einem jungen Mädchen und seinen Heiratsantrag, berichtete, meinte, daß ihre Eltern bzw.  Mutter so vernünftig waren, ihn abzulehen.

Nach der Lektüre des Buches denke ich fast ein wenig aufmüpferisch, die junge Frau wäre gut versorgt gewesen, hätte mit dem alten Herrn über Literatur diskutieren können und wäre bald Witwe geworden, vielleicht hätte sie ihn ein bißchen pflegen müßen, Personal wäre aber im Haus gewesen, was ist also dabei?

Die Welt natürlich, die Klatschmäuler und wahrscheinlich die Familie Goehte Junior und darüber hat auch Gerhard Hauptmann ein Drama geschrieben und ich habe in meiner Sturm und Drang Phase, die „Leiden des jungen Werthers“ und noch andere Goethe-Lektüre gelesen. Ein Gedichtausgabe, habe ich einmal zu Weihnachten von meinen Eltern bekommen, mit der Frau Professor Friedl haben wir ein Jahr den „Faust“ studiert, was ich zuerst für einen Witz gehalten habe und heute etwas übertriebenfinde.

Ein Buch der Ottilie von Goethe, wahrscheinlich sind es Gedichte oder ein Tagebuch, habe ich mir einmal antiquarisch gekauft und sogar einmal eine Erzählung über den „Torquato Tasso“ geschrieben, der mich in meiner „Sturm und Drang-Phase sehr beeindruckt hat.

2015-03-26

Viktor Frankl, Richard Schuberth, Edward Snowden

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 23:52
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Der Donnerstag war sehr intensiv, wurde ja zum hundertzehnten Geburtstag des Logotherapeuten und Sinnforschers Viktor E. Frankl das Viktor Frankl Museum im Viktor Frankl Zentrum, das heißt in seinem ehemaligen Wohnhaus in der Mariannengasse eröffnet.

Man konnte sich zu Führungen anmelden und so bin ich nach dem klinischen Mittag, wo ganz passend, die PTSD-Konzepte, die im ESRA angewandt werden, vorgestellt wurden hingegangen.

Viktor Frankl ist für mich irgendwie  auch sehr prägend,  so kann ich mich an eine Vorlesung, die ich 1975 wahrscheinlich besucht habe, wo er alle seine Publikationen herzeigte, was mich etwas wunderte und ich auch als sehr eitel empfunden habe.

Inzwischen habe ich seine Lebensgeschichte erfahren und mache das beispielsweise im Literaturgeflüster selber. die paradoxe Intention ist mir ein Begriff und vor einigen Jahren war ich auch in einer Frankl Vorlesung in der Klinik, wo ich mir das „Neinsage-Modell“ mitnahm und bei meinen Klienten öfter anwende.

Irgenwie ist die Logotheaphie der Verhaltenstherapie ja ähnlich oder gibt es Schnittschnellen und Schneidepunkte und vielleicht zum hundertsten Geburtstag ist ein Buch es jungen Frankls zu mir gekommen und da gab es auch die Diskussion, ob es richtig war, daß er 1938 versuchtem die Juden, die sich nach dem Anschluß umzubringen versuchte, zu retten, damit sie in die KZs transportiert werden konnte.

Sonst kann ich mich noch das das Dine Petrik Buch über Hertha Kräftner erinnern, die ja glaube ich seine Patientin war und die sich auch umgebracht hat.

Es war sehr interessant durch das Museum zu wandern, einige kleine Räume in denen versucht wurde, das Konzept den Besuchern anschaulich zu machen, habe mich dabei mit einer netten Dame unterhalten und dann eine halbe Stunde, bei Saft, Brot und Knabbergebäck gewartet, weil man auch eine Führung durch die ehemalige Polyklinik, ebenfalls in der Marianengasse gelegen, machen konnte, wo Frankl fünfundzwanzig Jahre lang gearbeitet hatte.

Danach bin ich kurz nach Hause gegangen, habe versucht bezüglich meiner Lesung am 23. April zu telefonieren und auch mit der Ruth über ihre Lesung gestern getratscht und dann wurde es wieder dicht, denn Richard Schuberth, der mir alle seine Einladungen schickt, hat ja einen Roman, seinen ersten, geschrieben „Chronik einer fröhlichen Verschwörung“, der im ehemaligen Ost Klub am Schwarzenbergplatz vorgestellt wurde.

Den hätte ich fast nicht gefunden, das heißt ich bin zuerst in die falsche Richtung gegangen und dabei Sabine Gruber und Robert Schindel begegnet, die auch dorthin unterwegs waren.

Die Lesung wurde mit Musik von Martin Lubenov, Jovan Torbica und Pintoo Khnan Gorau eingeleitet, dann sagte der „Zsolnay- Verleger“ Herbert Ohrlinger, mit dem ich einmal in einer Jury gesessen bin, ein paar Worte zu dem Roman, der, kurz erzählt, von einer  Begegnung oder einer Liebe zwischen einem alten Mann und einem jungen Mädchen handelt.

Richard Schuberth las dann, wie er sagte, das erste Mal mit Lesebrille, das erste Kapitel, wo ein grantiger offensichtlicher älterer Mann, namens Ernst Katz mit dem Zug von Salzburg fährtz und dabei fast seine Fassung verliert, denn ein oberösterreichischer „Stifter-Preisträger“ hat einen Holocaustroman über eine Frau, namens Klara Sonnenschein geschrieben, die er offensichtlich kannte und so geht es ihm bis Wels sehr schlecht, bis er von einem jungen Mädchen namens Biggy, die ganz anders ist locker und aggressiv angesprochen wird, mit ihr bis Wien einige Bierflaschen lehrt.

Sehr lustig diese Geschichte, denn Richard Schuberth hat einen starken satirischen Ton, der mir manchmal fast ein wenig zu intensiv war, aber sicher eine neue interessanter Stimme ist.

Nachher gab es noch eine Diskussion mit Sebastian Fasthuber von der Zeitschrift „Falter“, aber davon hörte ich nur die erste Frage „Wieso plötzlich ein Roman?“,  habe ich mich doch mit dem Alfred  vor dem Schikaneder-Kino getroffen, weil sich der „Citizenfour“, den Film über die Enthüllungen des  Edward Snowden anschauen wollte und so habe ich den Tag sozusagen mit drei  Männer verbracht und bin mit ihnen von der Psychologie, in die Literatur,  in den Geheimdienst und wieder zurück geswitscht.

2015-03-25

JADRAN heißt die Adria

Filed under: Bücher,Veranstaltungen — jancak @ 21:48
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Von Ruth Aspöck sind, seit sie 2007 mit ihrem Verlag „Die Donau hinunter“, in Pension gegangen ist, vier Bücher im „Löcker-Verlag“ erschienen, die man wohl als dokumentarische Literatur oder Dokumentarromane bezeichnen könnte.

In „Nichts als eine langweilige Blindschleiche“, hat sie ihre Tagebücher aufgearbeitet, dann ist sie mit „Grillparzer auf Reisen“ gegangen und im Vorjahr hat sie ihre Salzburger und oberösterreichischen Nachkriegserinnerungen aufgezeichnet.

Jetzt hat sie mit „JADRAN heißt die Adria“, das Leben einer bosnischen Flüchtlingsfamilie, die in den Neunzigerjahren aus Banja Luka nach Österreich kam und sie die Frau, die als Kassierin in der Kantine des Bundeskanzleramts arbeitet, kennenlernte, weil sie dorthin manchmal essen geht, aufgezeichnet.

Wahrscheinlich lange Gespräche geführt und ist mit ihr im letzten Oktober oder November auch nach Banja Luca gefahren, um sich ihre Heimat anzusehen und hat mir von dort eine schöne warme weiße Haube zu meinem Geburtstagsfest mitgebracht.

Jetzt habe ich das Buch, das heute mit Musikbegleitung von Sasa Jansetovic, moderiert von Renata Schmidtkunz, in der Hauptbücherei vorgestellt wurde, gelesen, das in sieben Abschnitten, die alle mit „A“ beginnen „Aufwärmen“, „Aufsitzen“, „Anreiten“, „Ausreiten“, man sieht das Reiten spielt dabei eine wichtige Metapher, eingeteilt ist und die Abschnitte berichten abwechselnd auch von der Ich-Erzählerin, deren Biografie, was mir wieder, wie im letzten Buch, auffällt, seltsam abgewandelt und distanziert wurde, als auch von Susana Jovanovic, die im Betriebsrestaurant eines Druckereibetriebs, in dem die Ich-Erzählerin, jetzt Pensionistin, als Emfangsdame beschäftigt war, arbeitet.

In „Aufwärmen“ wird von den Sammelleidenschaften der Pensionistin, sie sammelt Eulen und hat früher Bierdeckeln in Trinklokalen, in denen sie als Kind mit ihrem Vater war, erzählt. Wieder fällt mir die sehr genaue, etwas altmodisch klingende Sprache auf, warum schreibt sie nicht von Wirtshäusern und Weinstuben, wie ich es wahrscheinlich tun würde?

Die Armut in der Jugend wird wieder thematisiert, in der „Edition die Donau hununter“ hat Ruth Aspöck einen entsprechenden Essay veröffentlicht, sie hat in ihrer Jugend in Fabriken und Wirtshäusern gearbeitet, da einen reichen Mann kennengelernt, der sie später verlassen hat, dann ging sie für einige Jahre nach Amerika, Ruth Aspöck ist, glaube ich, in Kuba gewesen und hat ein Buch darüber geschrieben, wieder zurückgekommen und in dem Betriebsrestaurant Susana Jovanovic kennengelernt, die in den neunziger Jahren mit ihrem Sohn Alexander nach Wien gekommen ist. Ihren Mann Branco, aus einer katholischen Familie stammend, hat sie gegen den Willen ihrer Eltern geheiratet und ihn in seinem kleinen Transportunternehmen geholfen, dann kam der Krieg, die Nachbarn wurden Feinde und Branco, der immer eine Pistole mit sich führte, hat bei einem Streit in einem Park einen Angreifer erschossen, wofür er sechs Jahre eingesperrt wurde.

Danach ging er zuerst nach Italien und als Susana oder Bijana Panic, wie der wirkliche Name heißt, der im Buch und im Veranstaltungsprogramm erwähnt wird, nicht nachkommen und schon wieder eine Sprache lernen wollte, zu ihr nach Wien.

Das Buch schildert nicht nur das Leben einer Flüchtlingsfamilie, die längst in Österreich heimisch geworden ist und ein Häuschen am Stadtrand bewohnt, sondern es zeichnet auch die Geschichte nach, wie es zu dem Zerfall Jugoslawien gekommen ist und geht so gar weiter in die Geschichte, in den ersten Weltkrieg und nach Österreich- Ungarn zurück.

Im ersten Kapitel schreibt die Pensionistin, die schon einige Erzählungen in Anthologien veröffentlicht hat, von ihrem Wunsch einen Roman zu schreiben, durch ihre Bekanntschaft mit Susana Jovanovic ist ihr das gelungen.

„Susana ist die Hauptfigur dieses Buches, das zu schreiben und zu veröffentlichen mir nun doch geglückt ist. Deshalb trete ich jetzt zurück. Genug des Sinnierens. Ich habe mich ausreichend vorgestellt. Sie kennen mich nun. Vorderhand verabschiede ich mich und lade Sie ein, lesend das Leben Susanas zu verfolgen“.

Ganz hat sie diesen Vorsatz nicht durchgehalten, taucht sie doch immer wieder in den weiteren Kapiteln auf und am Ende geht es  um das Schreiben und um die Schreibschulen, in denen man es lernen kann.

„Ich habe keinen Schreibkurs besucht. Meine Texte sollen aus mir kommen, aus meinen Überlegungen un in meinem Stil, nicht der eines Lehrers oder einer Lehrerin“, schreibt sie auf der vorletzten Seite, was, wie meine Leser wissen werden, so auch nicht ganz stimmt, haben wir uns doch die letzten zwei Jahre öfter mit Robert, Ruth, Ilse und und Fritz im Cafe Ludwig in der Westbahnstraße getroffen und daraus am sechsten März gelesen.

Am Abend in der Hauptbücherei gab es dann einige Bekannte, Margot Koller war mit ihrer Freundin da, Irene Wondratsch, Ingeborg Reisner, Klaus Khittl und und und …

Alexander Lellek, der Verlagsleiter leitete damit ein, daß er nicht wüßte, wieviele Bücher Ruth Aspöck schon geschrieben hat, dann begann der Schwiegersohn von  Bijana Panic, der im bosnischen Fernsehen als Kameramann tätig ist, am Akkordeon zu spielen, bevor Renata Schmidkunz von Ruth Aspöck  wissen wollte, wie sie auf die gekommen ist, das Buch zu schreiben?

Dann begann die Lesung mit verteilten Rollen und dann noch einmal ein Gespräch, das in eine ziemlich aufgeheizte Diskussion im Publikum führte, wo es um die die bosnische beziehungsweise serbokroatische Sprache und um die Frage ging, wie lange man sich noch als Bosnier oder schon als Österreicher fühlen kann und soll?

Spannend von der Literatur, in die Soziologie und vielleicht wieder zurück zu kommen und von Ruth Aspöck, die ihr viertes „Löcker Buch“, wie sie betonte über die Gegenwart und Wien schreiben wollte, habe ich sehr viele Bücher gelesen.

Wieviele sie geschrieben hat, weiß ich ebenfalls nicht, werde aber die, über die ich schon gebloggt habe, hier verlinken und interessant ist auch auch die Frage ob  „ihr Ziel  mit diesem Buch Susana Jovanics Leben und das ihres Umkreises darzustellen und verständlich zu machen“, gelungen ist.

Biljana Panic antwortete jedenfalls auf Renata Schmiedkunz Frage, daß das Buch etwas für sie  ist, daß sie an ihre Kinder weitergeben kann und, daß sie also überleben wird.

2015-03-24

Graphic Novel und Gedichte

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 22:01
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Zweimal „Luftschacht-Verlag“ in der „Gesellschaft für Literatur“, Nicolas Mahler und  Leopold Maurer, moderiert von Ursula Ebel, die das ja immer sehr genau und sorgfältig macht und  Nicolas Mahler, den Comic Zeichner von Bernhards „Alte Meister“ und Robert Musil „Mann ohne Eigenschaften“, habe ich, das erste Mal, glaube ich, durch Cornelia Travnicek kennengelernt, die ein paar Bücher von ihm gelesen und auf ihren Blog besprochen hat, jetzt hat er in Leipzig den Preis der Literaturhäuser gewonnen und dort auch seinen bei „Luftschacht“ erschienenen Gedichtband „dachbodenfund“, den er aus Texten aus Auktionshauskatalogen zusammengestellt hat, vorgestellt.

Der war auch Thema in der „Gesellschaft“ heute, begonnen hat aber der mir bisher unbekannte Leopold Maurer, wie Nicolas Mahler 1969 geboren, der seine Graphic Novel „Kanal“ vorstellte.

Das heißt die Bilder wurden projeziert, er hat vorgelesen und es geht dabei um eine Kanzlerin, Achtung, aus Österreich, nicht aus Deutschland, von Wien nach Triest einen Kanal bauen lassen will, um das Meer nach Österreich zu bringen und dadurch Wählerstimmen zu gewinnen. Das diskutiert sie mit ihrem Beamten Feuerbach, nennt die Wähler Trottel und läßt um die Leute von den Sprengungen abzulenken, ein Volksfest mit Freibier und Bürgermeister Geburtstag feiern. Interessant, das Ganze in Schwarz weiß.

Nicolas Mahlers Gedichtband ist rot mit einem Gesicht, am Cover, weil er meinte, daß Bücher, wo etwas den Leser anschaut, gut verkäuflich wären und da sind wir schon bei der Diskussion, wo Ursula Ebel zuerst einmal die Frage stellte, was den Comic von der Graphic Novel unterscheidet?

Das ist ja eigentlich dasselbe, es kursiert aber die Diskussion, Graphic Nobel ist mehr für Erwachsene, mehr Literarischer, etwas für Buchhandlungen, wie Nicolas Mahler meinte, der auch erklärte, den Begriff Graphic Novel gäbe es erst seit fünf Jahren, ich würde ihn mit Art Spiegelberg assoziieren und habe inzwischen auch schon einige Graphic Novels gelesen und der österreichische Comic-Verlag „Holzbaum“ schickt mir alle seine Sachen und in seinen Cartoonbänden, gab es  auch schon was von Nicolas Mahler, den österreichischen Comic Star sozusagen, der  auch in der Literaturhausstellung zu „Fünfzig Jahre Dokumentation der neuen österreichischen Literatur“ seine Vitrine hat.

Der scheint auch sehr witzig und originell zu sein, erklärte, wie er zu seinem Gedichtband kam, er hat Aktionshaustexte montert und dazu sehr sparsam gezeichnet, ein paar Textstellen hat er daraus auch vorgelesen und dann hat er noch einen anderen Band, der „Gedichte“ heißt, aber Zeichnungen enthält.

Daran spann sich die Diskussion, ob sich Gedichte mit Comics vergleichen lassen?

Beide sind Nischenprogramm, ja natürlich, aber sonst sehe ich schon Unterschiede und beide haben, zufälligerweise in Leipzig gewonnen.

Ich war ja vor kurzem bei zwei anderen Literaturveranstaltungen in der „Gesellschaft“, die irgendwie zum Thema und zur Nische passten, da hat ja vor Leipzig Semier Insaif mit seiner Schreibwerkstatt, die Frage gestellt, wozu man heute noch Gedichte schreibt und vorige Woche hat Kathrin Passig mit Daniela Strigl diskutiert und sie scheint sich ihre Gedichte auch irgendwie zu monteren.

Also  wieder was gelernt und in der kleinen Runde eine sehr angeregte Diskussion,, man kann sich, wie Ursula Ebel nahelegte, all die schönen Comic- und Graphic-Novel Bücher natürlich kaufen, aber ich habe mich ja im letzter Zeit ein bißchen in Karl Kraus als Graphic Novel eingelesen,  das „Cartoonsutra“ liegt auch in meinem Badezimmer und wird von mir demnächst gelesen  werden.

Mal sehen, ob ich was von Nicolas Mahler darin finde, der am Schluß als Rausschmeißer noch ein Abschiedsgedicht aus seiner Montagesammlung las.

2015-03-23

Unerleuchtet in die Kolik-Lounge

Montag wieder ein Doppelprogramm, nämlich „Stunde der literarischen Erleuchtung“ in der „Alten Schmiede“ mit Peter Henisch und seiner Frau Eva Schober, die Albert Drach als „Gedächtnismoment in der Literatur“ vorstellten sollten und das sagte ich so auch Klaus Khittl am letzten Donnerstag, als ich ihn in der Otto Bauer Gasse traf, als ich am Weg vom klinischen Mittag in meiner Praxis war.

„Ich nehme an, da werden wir uns treffen!“, habe ich gesagt und schon umdisponiert, nämlich nicht um acht zur Präsentation des neuen Wolfgang Hermann Buchs, sondern stattdessen wieder in die „Kolik Lounge“, wo Harald Darer, Michael Hammerschmid und Linda Stift lesen sollten, dann bin ich um dreiviertel sechs vor der „Alten Schmide“ gestanden und habe den Zettel gelesen, daß die Veranstaltung ausfällt.

Bei Paul Nizon ist mir das auch schon einmal passiert, da bin ich nach Hause gegangen, aber was sollte ich jetzt mit der gewonnenen Stunde tun?

Zuerst dachte ich, ich gehe nach Hause und dann von dort in die Porzellangasse, dann bin ich ein Stück in Richtung des Heiligenkreuzerhofs marschiert, habe aber wieder kehrt gemacht und gedacht, wenn Klaus Khnittl kommen sollte, könnte ich mit ihm ein Glas Wein oder eine Tasse Kaffee trinken gehen.

Er kam aber nicht und auch nicht sehr viele andere Leute, die in die „Alte Schmiede“ wollten, vielleicht schauen die alle, wie mir Christel Fallenstein später sagte, vorsorglich im Internet nach, ob die Veranstaltung stattfinden wird und so bin ich schneckenlangsam in Richtung Porzellangasse marschiert.

Das heißt beim „Kuppitsch“ Halt gemacht, in den kleinen fast leeren offenen Bücherschrank dort geschaut und selber ein Doppelexemplar abgegeben, dann die Bücherkisten beim Kuppitsch durchwühlt und mir einen Thomas Melle um einen Euro gekauft.

Da war es noch nicht einmal sieben und als ich die Berggasse 19 erreichte, hatte im Sigmund Freud Museum gerade die Vorführung eines „film noirs“ mit Hedy Lamar angefangen.

Eine gute Idee mich hineinzusetzen und mir wenigstens die Einleitung anzuhören.

Bevor der Film begonnen hat, bin ich gegangen, habe noch eine Runde gedreht und dann habe ich im Nachbarhaus des Schauspielhauses einen guten Platz gefunden, meine Literaturgeflüsterkarten aufgelegt, mich mit Christel Fallenstein, die wegen MichaelHammerschmid gekommen ist, unterhalten und als Linda Stift ein Stück aus ihrem neuen Roman gelesen hat, ein Deja vue Erlebnis gehabt.

Denn die Stelle von der Großmutter, die mit Mäusen in ihrer Haarpracht erwacht, habe ich schon einmal gehört und interessant, daß das der nächste Stift Roman werden wird.

Vor Jahren war ich einmal beim „Kolik Slam“ in der Gesellschaft für Literatur und habe eine Stelle aus dem damals unveröffentlichten Roman „Kein einziger Tag“ gehört, wo die Zwillinge noch ganz anders geheißen haben, interessant, interessant.

Dann kam der Priessnitzpreisträger von 2009 Michael Hammerschmid und las aus seinem „Klever-Bändchen“ „Nester“, Kinder und Einschlafgedichte und wieder war es sehr interessant, einen Reinhard Piressnitz-Preisträger reimen zu hören. Man erlebt eben immer seine Überraschungen.

Harald Darer, der als dritter liest, hat mich  bei meinem ersten Besuch in der Kolik-Lounge vor zwei Jahren angesprochen, dazwischen war er auf der „Alpha Shortlist“ und hat mit seinem ersten  bei „Picus“ erschienen Roman nicht gewonnen, denn da war Marjana Gapaneko dran, die bei ihrem zweiten Versuch gewonnen hat, vielleicht wird er heuer mit seinem zweiten Roman „Herzkörper“ gewinnen. Das weiß ich natürlich nicht, wäre aber interessant und den Roman werde ich inzwischen lesen, weil er schon auf meiner Leseliste steht.

Gustav Ernst hat auch einen neuen Roman, bei „Haymon“ erschienen, da bin ich aber aus irgendeinen mir nicht einsichtbaren Grund aus der Rezensentenliste geflogen, vielleicht wegen meiner vielen Rechtschreibfehler, oder aus anderen mir nicht bekannten Gründen.

Gustav Ernst wird aber in der „Alten Schmiede“ am 22. und 23. April ein „Literarisches Portrait“ haben, zumindest am 22. April werde ich hingehen können, am Tag des Buches lese ichselber am „Reumannhof“ und vielleicht kommt das Buch inzwischen auch zu mir, ich habe Gustav Ernst jedenfalls darauf angesprochen.

Danach wieder Wein oder Wasser und Gespräche, ich habe mich ein bißchen mit dem Leiter der „Schule für Dichtung“ unterhalten, den ich prompt wieder verwechselt habe, als er mir erzählte, daß er am Donnerstag im Literaturhaus aufgelegt hat, aber da war ich ja schon fort, denn ich interessiere mich  mehr für Literatur als für Musik und jetzt wird es noch im April, wie Gustav Ernst einleitete, eine Lolik-Lounge und danach einen neuen Leiter des Schauspielhauses geben, wo noch nicht so klar ist, ob die Reihe von Autoren, die in den „Kolik Heften“ puliziert haben, weitergehen wird.

Was  sehr schade wäre, weil wieder einige junge Talente bzw. Absolventen der Leondinger Akademie gekommen waren, dazu Friedrich Hahn, Karin Petscha und die letzte „Exil Preisträgerin“, lauter Leute, deren Texte dem Geschmack der „Kolik Herausgeber“ entsprechen, was ich von mir leider nicht behaupten kann, habe ich ja nur einmal, vor langer langer Zeit, als ich gerade in die GAV aufgenommen wurde, einen Text im „Wespennest“ gehabt, als noch Josef Haslinger und Gustav Ernst dort tätig waren, in der „Kolik“ aber nie und jetzt sende ich meine Texte nicht mehr aus, sondern begnüge mich mit dem Bloggen und dem Selberpulizieren und drei neue „Koliken“ habe ich mir auch nach Hause mitgebrcht.

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