Zweimal „Luftschacht-Verlag“ in der „Gesellschaft für Literatur“, Nicolas Mahler und Leopold Maurer, moderiert von Ursula Ebel, die das ja immer sehr genau und sorgfältig macht und Nicolas Mahler, den Comic Zeichner von Bernhards „Alte Meister“ und Robert Musil „Mann ohne Eigenschaften“, habe ich, das erste Mal, glaube ich, durch Cornelia Travnicek kennengelernt, die ein paar Bücher von ihm gelesen und auf ihren Blog besprochen hat, jetzt hat er in Leipzig den Preis der Literaturhäuser gewonnen und dort auch seinen bei „Luftschacht“ erschienenen Gedichtband „dachbodenfund“, den er aus Texten aus Auktionshauskatalogen zusammengestellt hat, vorgestellt.
Der war auch Thema in der „Gesellschaft“ heute, begonnen hat aber der mir bisher unbekannte Leopold Maurer, wie Nicolas Mahler 1969 geboren, der seine Graphic Novel „Kanal“ vorstellte.
Das heißt die Bilder wurden projeziert, er hat vorgelesen und es geht dabei um eine Kanzlerin, Achtung, aus Österreich, nicht aus Deutschland, von Wien nach Triest einen Kanal bauen lassen will, um das Meer nach Österreich zu bringen und dadurch Wählerstimmen zu gewinnen. Das diskutiert sie mit ihrem Beamten Feuerbach, nennt die Wähler Trottel und läßt um die Leute von den Sprengungen abzulenken, ein Volksfest mit Freibier und Bürgermeister Geburtstag feiern. Interessant, das Ganze in Schwarz weiß.
Nicolas Mahlers Gedichtband ist rot mit einem Gesicht, am Cover, weil er meinte, daß Bücher, wo etwas den Leser anschaut, gut verkäuflich wären und da sind wir schon bei der Diskussion, wo Ursula Ebel zuerst einmal die Frage stellte, was den Comic von der Graphic Novel unterscheidet?
Das ist ja eigentlich dasselbe, es kursiert aber die Diskussion, Graphic Nobel ist mehr für Erwachsene, mehr Literarischer, etwas für Buchhandlungen, wie Nicolas Mahler meinte, der auch erklärte, den Begriff Graphic Novel gäbe es erst seit fünf Jahren, ich würde ihn mit Art Spiegelberg assoziieren und habe inzwischen auch schon einige Graphic Novels gelesen und der österreichische Comic-Verlag „Holzbaum“ schickt mir alle seine Sachen und in seinen Cartoonbänden, gab es auch schon was von Nicolas Mahler, den österreichischen Comic Star sozusagen, der auch in der Literaturhausstellung zu „Fünfzig Jahre Dokumentation der neuen österreichischen Literatur“ seine Vitrine hat.
Der scheint auch sehr witzig und originell zu sein, erklärte, wie er zu seinem Gedichtband kam, er hat Aktionshaustexte montert und dazu sehr sparsam gezeichnet, ein paar Textstellen hat er daraus auch vorgelesen und dann hat er noch einen anderen Band, der „Gedichte“ heißt, aber Zeichnungen enthält.
Daran spann sich die Diskussion, ob sich Gedichte mit Comics vergleichen lassen?
Beide sind Nischenprogramm, ja natürlich, aber sonst sehe ich schon Unterschiede und beide haben, zufälligerweise in Leipzig gewonnen.
Ich war ja vor kurzem bei zwei anderen Literaturveranstaltungen in der „Gesellschaft“, die irgendwie zum Thema und zur Nische passten, da hat ja vor Leipzig Semier Insaif mit seiner Schreibwerkstatt, die Frage gestellt, wozu man heute noch Gedichte schreibt und vorige Woche hat Kathrin Passig mit Daniela Strigl diskutiert und sie scheint sich ihre Gedichte auch irgendwie zu monteren.
Also wieder was gelernt und in der kleinen Runde eine sehr angeregte Diskussion,, man kann sich, wie Ursula Ebel nahelegte, all die schönen Comic- und Graphic-Novel Bücher natürlich kaufen, aber ich habe mich ja im letzter Zeit ein bißchen in Karl Kraus als Graphic Novel eingelesen, das „Cartoonsutra“ liegt auch in meinem Badezimmer und wird von mir demnächst gelesen werden.
Mal sehen, ob ich was von Nicolas Mahler darin finde, der am Schluß als Rausschmeißer noch ein Abschiedsgedicht aus seiner Montagesammlung las.
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