Ich habe ja, glaube ich, schon öfter geschrieben, daß ich kein besonderer Hörspielfan bin, nicht so viel für die Dramatik über habe, kaum ins Theater gehe und mir inzwischen auch kaum mehr die Hörspiel anhöre, die es in Ö1 zu hören gibt.
Eine Ausnahme bildet die jährliche Hörspielgala, die früher einmal lange Nacht des Hörspiels geheißen hat, wo es Gulasch und Wein gegeben hat, man für die Hörspiele live abstimmen, von Studio zu Studio wandern konnte und das Ganze bis weit nach Mitternacht gedauert hat, da war ich meistens live dabei, inzwischen wurde das schon schön abgespeckt, dauert von sieben bis zehn, wird in Ö1 übertragen, Doris Glaser und Andreas Jungwirth moderieren und ich bin auch meistens hingegangen, habe aber im letzten Jahr spontan beschloßen, mir dasGanze von meinen Wiener Bett per Livestream zu geben, was eigentlich auch sehr gut gelungen ist, besser noch sogar, weil ich mir das Glas Wein, das ich mir inzwischen kaufen müßte, auch auf das Beistelltischchen stellen konnte und heuer hatte ich keine Qual der Wahl, weil schon lange klar, daß wir das Wochenende in Harland verbringen werden und da ist mein Blick fast zufällig vor ein paar Tagen auf die Wahlkarte gefallen, die, glaube ich, den Ö1-Programmen beiliegt oder, die ich so zugeschickt bekommen habe, die ich, weil ich ja die meisten Hörspiele nicht kenne, auch nicht ausgefüllt und abgeschickt habe, aber da ist mir eingefallen, kann ich mir das Ganze ja in Harland anhören und weiß dann auch worüber ich blogge, weil ich beim Lesen ja immer noch bei „Middlemarch“ bin und mich da durch die über zweitausend E-Book-Seiten quäle.
Aso per livestream in den großen Sendesaal, wo diesmal ,glaube ich, die Festrede weggefallen ist, dafür hat es gleich mit dem im Vorjahr vorgestellten Ö1- FM4- Podcast „Fake news blues“ begonnen, wo zwei Hörspielmitarbeiter ein Studio stürmen, aber von einem Tonmeister dabei behindert werden, begonnen. Die Stimme des Tonmeisters war ein Johannes Silberschneider, der zum heurigen Schauspieler des Jahres gekürt wurde.
Aber das kam erst später, zuerst stellten Doris Glaser und Andreas Jungwirth, glaube ich, aus den siebenundzwanzig Hörspielproduktionen, über die man abstimmen konnte, die besten zehn vor und ich habe mich bemüht auf meinen Wahlzettel alles mitzuschreiben und alles zusammenzubekommen, was mir inzwischen auch gelungen ist.
Fünf Preise, die fünf „Adriennen“, gibt es inzwischen und die ersten zwei gingen an die Gewinner des Kurzhörspielspielwettbewerbes „Take five“, wo man ein fünf Minuten langes Hörspiel, das einen bestimmten Satz enthalten mußte, einreichen konnte.
Da gibt es inzwischen auch noch einen künstlerischen Preis, der von der „Schule für Dichtung“ ausgesucht wurde und dann folgte aus der Liste der Siebenundzwanzig, der „Hörspielpreis der Kritik“ und Überraschung, das kannte ich schon, obwohl ich kein einziges der Hörspiele im Radio gehört, aber spoilere ich wieder, schon was gelesen habe.
Bei dem Hörspieldialog der Ruth Johanna Benrath mit Elfirede Gerstl war ich aber in der“Alten Schmiede“ und Andreas Jungwirth, glaube ich, mich zu erinnern, war auch dabei.
Dann gings, glaube ich, schon in die Pause, wo auch ein paar Hörspieltexte und Musikstücke gesendet wurden und dann wurde, wie schon erwähnt, der Schauspieler des Jahres, Johannes silberschneider, ein sehr akrobatisch wirkender Mensch, 1959 in der Steiermark geboren und mir bisher eher unberkannt füge ich hinzu, geehrt und richtig die Musikeinlagen des Duo „Duscher & Gratzer“ habe ich jetzt vergessen, die aber auch in diesem „Fake news blues“ mitgewirkt haben und mit denen hat Johannes Silberschneider, dann noch einen neu getexteten Hit von Freddy Quinn gesungen und dann gings noch einmal in die Hörspielrunde, das heißt, da habe ich schon wieder was vergessen, nämlich ein Hörspiel von Magda Woitzuk „Im Winter“ und das ist eine Kooperation des Hörspielstudios mit dem „Kunsthistorischen Museum“, denn da konnten offenbar sechs Autoren zu je einem Bild einen Text schreiben, der dann szenisch aufbereitet wurde.
Magda Woitzuks Stück steht auch auf der Liste der ausgewählten zehn und da war dann noch Josef Winkler Brief an seinen Vater dabei mit dem er 2018 zu meiner überraschung mit den „Österreichischen Buchpreis“nicht gewonnen hat, in der Hörspielropduktion hat Johannes Silberschneider aber wieder dem alten Winkler seine Stimme geliehen, während es noch die eines sechsjährigen Kindes gab. Aber ich greife schon wieder vor, Platz drei beim Publikumvogting war ein Stück über die Familie von Otto Grünmandl mit dem schwierigen Namen „Hhersky Brod – ein ferner Name“, Platz zwei dann die „Aufzeichnungen aus dem Irrenhaus“ von oder nach Christine Lavant und da kann ich wieder spoilern, das ich da zwar weder das Buch gelesen habe, noch das Hörspiel hörte, aber im Literaturhaus bei der Lavant- Ausstellung war und dann noch bei einer zusätzlichen Veranstaltung, wo es auch über die „Aufzeichnungen“ ging und Platz eins, fast habe ich mir es schon ausgerechnet, weil ich Josef Winkler im Publikum sitzen gesehen habe, war „Lass dich heimgeigen, Vater, oder Den Tod ins Herz mir schreibe“ und da habe ich erst jetzt erfahren, daß der Brief an den Vater urspüglich für das Burgtheater geschrieben wurde und dann erst bei „Suhrkamp“ als Buch herausgekommen ist. Der kleine Oskar kam mit josef Winkler, Johannes Silberschneider und der Regisseurin auf die Bühne, erhielt die „Schöne Adrienne“ und schüttelte entschloßen den Kopf, als ihn Doris Glaser fragte, ob er einmal Schauspieler werden will?
Dann gabs noch ein Abschiedsständchen und vor zehn war die heurigen Hörspielgala, die mir ,ich schreibe es gleich hinzu, um keine Mißverständisse auszulösen, diesmal sehr gut gefallen hat, zu Ende, das Siegerhörspiel ist Morgen, am Samstag, um zwei zu hören, der Gerstl-Dialog glaube ich am Sonntag im Kunstradio oder werden da die Kurzhörspiele gesendet?
Das weiß ich jetzt gar nicht so genau. Man kann es aber in der Programmschiene sicher nachlesen.
Es war ein sehr interessanter Abend und Hörspiele sind natürlich auch interessant, besonders wenn es dabei um literarische Vorbilder geht.
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