Literaturgefluester

2021-10-31

Noch einmal Che Guevara Privatissimum

Was macht man in Zeiten ,wie diesen kulturell, wenn man sich nicht testen, impfen lassen und auch keine Maske tragen will?

Man geht per Stream in die „Alte Schmiede“, ins Literaturhaus, die „Gesellschaft“, etcetera oder nimmt an Ruth Aspöcks Freiluftprivatissimen teil, wo man sich in Zeiten, wie diesen, eine Rarität, nicht anmelden muß.

„Einfach kommen1“, steht in ihrer Einladung und da konnte man schon im Frühling beim Grillparzer-Denkmal auf Reisen gehen. Nach Bratislava, Istanbul und Griechenland ist es da gegangen und jetzt in den Donaupark zum Che Guevara Denkmal, das die Bildhauerin Gerda Fassel dort errichtet hat und am neunten Oktober 2008 von Bürgermeister Häupl feierlich eröffnet wurde.

Und die 1947 in Salzburg geborene Ruth Aspöck, die in Wien Germanistik und Theaterwissenschaft studierte, hat eine Zeitlang in Kuba gelebt, darüber das Buch „Tremendo Swing-Kuba – die achtziger Jahre in Kuba“ in ihrem Verlag „Die Donau hinunter“, den es bis 2007 gegeben hat, herausgebracht und sich auch über Che Guevara, den kubanischen Nationalhelden beschäftigt.

Drei dieser Texte hat sie in den letzten Wochen in ihren Privatissimen vor dem Denkmal, wo eine Kerze brannte und ein Kranz niedergelegt war, vorgetragen. Das erste Mal, wo es um die „Motocycles diaries“ wo der 1928 in Rosario geborene Ernesto Guevara seine Reise durch Lateinamerika beschrieb, gegangen ist, waren wir dabei, haben im Anschluß Empanadas gegessen, die der Alfred am Vortag bei der kubanischen Gesellschaft brsorgte.

Die Woche darauf, wo es um ein Lied von N. Guillen ging, das das die Ruth Harland, beziehungsweise habe ich mich dort nach Frankfurt zu der Messe gestreamt ,und diese Woche am Vortag vor Allerheiligen und den Tag der Zeitumstellung ging es um Santa Clara, das ist eine Stadt in Zentral -Kuba, wo es während der kubanischen Revolution 1959 zu einem Angriff gegen Batista kam und Che Guevara dabei verletzt wurde.

Heute gibt es dort ein Museum und eine Statue. Der Alfred war schon dort und die Ruth „hat vor dem Wiener Denkmal den Text „Kuba, mein immerwährender Traum“ gelesen, der in dem Fröhlichen Wohnzimmer-Heftchen“: „zwei bisschen“ erschienen ist und es um die Reise ging, die die Ruth ,einmal dorthin machte, um sich den Schauplatz anzusehen. Denn sie hat auch ein Theaterstück bzw. , ein Filmdrehbuch über Che Guevara, bzw, die kubanische Revolution geschrieben und gelesen hat sie, die ihre Privatissimen immer sehr kurz hält, nur ein Stückchen daraus. Sie hat aber im Anschluß zwei der Heftchen an die Teilnehmer, Andrea Pauli und ihr Sohn Martin mit Frau waren außer uns auch gekommen verteilt, so daß ich eines ergattern und den Rest in Ruhe nachlesen kann. Außerdem gibt es dazu sehr schöne Illustrationen, die, glaube ich, von Ilse Kilic ,stammen, also hat es sich gelohnt den Reformationstag wo jetzt auch Halloween gefeiert wird, mit einem Ausflug in den Donaupark zu verbinden.

Diesmal sind wir im Anschluß, weil wir durch den Park schon spaziert sind, an die Alte Donau gegangen. Das heißt, wir wollten es. Leider ist der Zugang sehr verbaut, beziehungsweise verschlossen, weil es dort Surfschulen und Sportvereine gibt und den Brunch haben wir dank Zeitverschiebung schon vorher nehmen können. Da kauft der Alfred ja immer sehr gut ein, so daß ich mir aus einer Avacado eine Guacamole machen konnte und einen Topfenstrudel hat der Alfred gestern auch gebacken. Statt Halloween und den Parties, also ein Kurzausflug zu Che Guevara in den Donaupark und ich bin ja, wie meine Leser sicher wissen, kein besonderer Halloweentyp ,war da nur einziges Mal mit meinem roten Keid bei einer sogenannten Party im Writersstudio, das inzwischen wieder umgezogen ist und dank Corona sind die Schnuppertage für mich ja auch weggefallen und im Vorjahr hat es ja vor dem Lockdown eine große Halloweendemonstration am Heldenplatz mit anschließenden Umzug gegeben, wo das Maskieren sozusagen Sate of the Art war, während der damalige Gesundheitsminister Anschober versprach, die Sau erst im nächsten Jahr herauszulassen und diesesmal zu Hause zu bleiben. Heuer gibt es, wie ich bei 0E24 hörte, wahrscheinlich 1-3G– Parties und große Schlangen vor den diesbezüglichen Geschäften, wo man sich mit den entsprechenden Kostümen eindecken konnte.

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2021-10-30

Morituri

Filed under: Bücher,Buchpreisbloggen — jancak @ 00:42
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Jetzt ein Sprung in die österreichische Buchpreisliste und hier das vierte Longlist und zweite Shortlistbuch „Morituri“ , der 1968 in Wien geborenen und, wie, ich glaube, in Graz lebenden Olga Flor mit dem Canetti-Stipendium geschrieben und wieder sehr kompliziert und sehr theoretisch in sprachlich schöner Sprache ausgedrückt.

Trotzdem ist Olga Flor was vielleicht gar nicht so leicht zu merken ist, eine sehr politische Autorin, die sich vor den aktuellen Themen nicht scheut und ist das auch bei dem neuen Buch, dem siebenten Roman, glaube ich, da ist der Titel schon etwas verwirrend oder hoch gedeutet, denn man könnte ihn ja allgemein erklären, daß er die Vergänglichkeit des korrupten Alltagsleben bedeutet oder sich Olga Flor mit der korrupten Gegenwartsgesellschaft beschäftigt und bräuchte den Cäsar und die Gladiatioren nicht, aber dann wäre es vielleicht zu einfach.

Es gibt jedenfalls vier oder ein paar mehr Hauptpersonen. Da ist einmal Maximillian, Aussteiger, gewesener Architekt, geschieden, eine Tochter Ruth. Er verläßt seinen Architektenberuf oder ist darin gescheitert, lebt jetzt am Land in einem Dorf neben dem Moor und züchtet Hühner und Bienen.

Am Anfang jedenfalls. Denn da gibt es eine rechte Bürgermeisterin mit dem schönen Namen Susanne Krblicek, die packelt mit Maximillians Nachbarn, der Baunternehmerin Jacky und ihrem Mann Alfons, der ein Verhältnis zu ihr hat.

Unter dem Moor solle eine Verjüngungs oder Anti Age-Klini errichtet werden, darüber habe ich 2012 im Rahmen des „Nanowrimos“ auch schon geschrieben und Maximillian soll dazu als Versuchsperson, mit Bezahlung selbstverständlich, auserkoren werden. Was im Klartext ,aber etwas kompliziert ausgedrückt bedeutet, er soll mit dem afrikanischen Flüchtling Maurice Rücken an Rücken und mittels Blutübertragung verschmolzen werden. Das heißt sie haben ein Doppelzimmer und Ausgang gibt es nur gegen Revers, wenn man nicht vorher davor flüchtet./literaturgefluester.wordpress.com/2019/05/15/sebastian-ferien-im-kanzleramt/

Die behandelnde Ärztin heißt Frau Dr.in Muhr und eine Redenschreiberin, die nur „Gummistiefel“ genannt wird gibt es auch.

Das alles wird in sehr kurzen Kapteln, die meistens, die Namen der handelnden Personen tragen, manchmal auch anders heißen, beschrieben.

Am Schluß soll es ein großes Finale mit der Eröffnung des Centers durch den jungen schönen medien affinen Präsidenten geben, das geht aber schief und da könnte man Olga Flor ein großes Komplement ausstellen, ist das buch doch schon im Frühling erschienen. Sebastian Kurz ist aber erst jetzt zur Seite getreten. Die korrupte Gesellschaft, die Oga Flor so schön theoretisch beschreibt, wird aber vermutlich bleiben.

Olga Flor, die, glaube ich, große Chancen auf den österreichischen Buchpreis hat und auch sonst sehr gelobt wird, hat bei „Amazon“, aber sowohl fünf als auch eins Stern Rezensionen bekommen, wovon ich eine der Letzteren zitieren möchte:

„Das Erzählte ist eine Ansammlung von Belanglosigkeiten.Ein Höhepunkt worauf die Erzählstränglein zusteuern könnten, ist nicht erkennbar. Lese-Mehrwert: Null. Lesespaß: ebenfalls Null.“

So streng würde ich es, die ich ja auch meine Schwierikeiten mit dem theoretischen Stil Olga Flors habe, nicht beurteilen, hat mir das Buch doch sogar am Anfang ganz gut gefallen und abgebrochen habe ich das Buch auch nicht.

2021-10-29

Literarische und musikalische Begegnungen mit H.C. Artmann

Am zwölften Juni wäre H. C. Artmann hundert Jahre alt geworden und am vierten Dezember 2000 ist er getorben. Grund ihm zu feiern und ihm zu Gedenken und das hat die Präsidentin der „H. C. Artmann- Gesellschaft“ Alexandra Millner offenbar zum Anlaß genommen, sein Schaffen in sechs Themen: Poetischer Akt, Surrealismus, Dandyismus, Popkultur, schwarzer Humor und Transkulturalität aufzuteilen und diese Themen je an einen Wissenschaftler und an einen Literaten zu vergeben, die jetzt von „Ritter“ als Buch herausgeben wurde, das am Donnerstag in in der „AS“ vorgestellt wurde.

Eine dazu passende Ausstellung im Heiligenkreuzerhaus scheint es zu geben und die Veranstaltung wurde von Johanna Öttl eröffnet, da Alexandra Millner, die wie sie sagte, aus Covid-Gründen, leider nicht kommen konnte, eröffnete.

Sie hat auch Daniel Wisser ,der, glaube ich, den schwarzen Humor vertreten sollte, entschuldigt und dann die Themen und die Namen, der Wissensfhaftler und Literaturen aufgezählt.

Der wissenschaftliche Teil hat, glaube ich, schon im Juni wahrscheinlich in Geburtstagsnähe in der Wien-Bibliothe stattgefunden.

Jetzt kamen die literarischeren Texte an die Reihe und da hat Ann Cotten, der offenbar das Dandytum zugeteilt war begonnen. Dann folgte Ferdinand Schmatz mit dem poetischen Akt und da hat es ja einmal in der Wien Bibliothek auch ein Symposium gegeben und Monika Rinck die den Surrealismus zuvertreten hatte, hat sich mit den Träumen beschäftigt. Dann gab es ein Gespräch zwischen Monika Rinck, Erwin Einzinger, Gerhild Steinbuch und Monika Rinck. Anne Cotten ließ sich entschuldigen, wo es um die persönlichen und literarischen Begegnungen mit dem großen Dichter ging und da kann ich mich erinnern, daß ich ihn einmal im eleganten weißen Anzug und vielleicht auch mit Spazierstock, als Dandy eben bei einer GAV-Jubiläumsfeier auftreten sehen habe. Dann habe ich einen Film gesehen, die Dracula-Aufführung und auch ein paar Symposien, das schon erwähnte zum „Poetischen Akt“, aber auch H. C. Artmanns Leben in Berlin, und als er 2000 gestorben ist, gab es, glaube ich, im Literaturhaus einige Veranstaltungen, an die ich mich erinnern kann und weil bei einer literarischen Veranstaltung wie Johanna Öttl betonte, die Literatur, das Sagen hat, folgten nach dem Gespräch, die restlichen Lesungen, nämlich Gerhild Steinbuch, die ja einmal den „Priessnitz-Preis“ bekommen hat, und auch in Klagenfurt gelesen hat, wo ich sie kennenlernte, die sich mit der Popkultur beschäftigte und dazu Donald Duck und andere Comic-Figuren einzog und Erwin Einziger, der ja auch damals im Breitenseerkino, wo es ja auch immer H.C Artmann Veranstaltungen gegeben hat und gibt, gelesen hat.

Eine spannende Veranstaltung in die ich leider zu spät eingestiegen bin, daher in den Lesungen hin und herswitschte, um möglichst viel von der Veranstaltung mitzubekommen und am Freitag ging es dann mit den Sprachspielen nach H. C. Artmann weiter, denn da gab es eine musikalische Versuchsanordnung des österreichischen Jazzpianisten Oskar Aichinger und den Improvisationsmusikern Susanna Heilmayr und Burkhard Stangl, die sich mit Stimme, Piano und E-Gitarre erstaunlich viel auf Englisch mit dem Meister spielerisch annäherten.

Ein Dialektgedicht aus der „Schwarzn Tinten“ gab es auch und drei Gedichte von dem ebenfalls zur Wiener Gruppe gehörenden Friedrich Achleitner und so ging es durch die sprachlichen Feinheiten des 1921 geborenen Dichters und nächste Woche wird es dann mit einem anderen hundersten Geburtstag weitergehen und zu den Texten von Ilse Aichinger, die diese Woche schon kurz vor sieben von Cornelius Hell bei den „Gedanken zum Tag“ präsentiert wurden.

2021-10-28

Zandschower Klinken

Filed under: Bücher,Buchpreisbloggen — jancak @ 00:25
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Buch siebzehn des dBps und das fünfte Shortlistbuch, das ich gelesen habe, das zweite experimentelle, so habe ich jedenfalls gehört, als ich gerade den experimentellen Dath gelesen habe und da war ich natürlich schon gespannt und bin jetzt nach dem Lesen ein bißchen erstaunt über die Art, wie man Bücher machen kann, die dann auf der Shortlist stehen.

Der 1965 geborene Thomas Kunst, von dem ich, glaube ich, noch nicht sehr viel gehört und gelesen habe, ist auch Lyriker und hat in „Strandkörbe ohne Venedig“ schon einen Helden, Bengt Claasen, den er dann in seinen „Klinken „weiterführt und interessant ist auch, daß er mit einem Auszug aus dem Roman beim „Wartholzer Literaturpreis“ 2018 schon gewonnen hat und als ich die erste Beschreibung darüber hörte, habe ich eigentlich nicht gedacht, daß das Buch experimentell ist, sondern hätte es eher für sozialkritisch gehalten und habe „Interessant!“, gedacht.

So kann man sich irren oder auch nicht, denn in den Buchpreisfilmen sagt der etwas behäbige wirkende Autor lächelnd, daß er es liebt seine Leser in die Irre zu führen und, daß er keiner ist, der sich an Plots und Handlung hält, sondern einfach vor sich hinschreibt.

Ja so könnte man es auch machen.Das gilt bei den Romanschulen zwar nicht für professionell, aber wie man sieht, lassen sich Literaturpreise damit gewinnen.

Die Engangsszene hatte ich bei einigen Besprechungen auch schon gehört, da steigt einer der besagte Bengt Claasen aus oder will das tun, klemmt das Halsband des offenbar verstorbenen Hundes an das Amaturenbrett des Autor und nimmt sich vor, dort stehen zu bleiben, wo es hinunterfällt um dort sein neues Leben zu beginnen.

Das klingt schon einmal interessant und spannend, nur wenn die Handlung fehlt und das Buch aus sehr vielen Wiederholungen und wechselnden Perspektiven besteht, bei „Amazon“ wurde ausgerechnet, daß das halbe Buch daraus besteht, tut man sich schwer.

Also weil es keine Handlung gibt, kann ich weder nacherzählen noch spoilern, sondern nur die Sätze oder Satzteile zitieren, die immer wieder auftauchen.

Er fährt also bis Zandschow und bleibt da stehen, braucht aber dennoch drei Monate bis er aus (dem Auto) steigt, das ist einer dieser Wiederholungen.

Und in Zandschow diesen erfundenen ostdeutschen Ort, offensichtlich eine Art Aussteigerkolonie gibt es einen „Getränke-Wolf“, das ist offenbar der Boss und der hat zwei Sklaven, was oder wer die sind, habe ich nicht wirklich herausbekommen und gibt das Bier zu Schleuderpreisen her. Er hat afrikanische Biersorten und wenn man das Bier kauft, kann man eine Weile nach „Sansibar“ gehen oder streamen.

Es gibt in dem Ort einen Feuerlöschteich, darauf schwimmen offenbar Plastikschwäne und besagter Wolf veranstaltet jährlich ein „Darajani Fest“ und ansonsten gibt es sreng strukturierte Wochenrituale. Das ist eine Stelle, die auch immer wieder vorkommt, wie die „Briefe aus dem zwanzigsten Jahrhundert, die mal verlassen, mal zerrissen mal zurückgelassen werden“.

Dann gibt es noch ein Reh oder eine Taxifahrerin, die mal in Kolumbien, mal im Ostdeutschland herumfährt.

„Der Starttarif beträgt einundzwanzig Euro oder hunderttausend Pesos. Man muß ja sehen, wo man bleibt“ und mit dem „Schwesterchen im Wald lebte.“

Auch das wird mehrmals wiederholt und so habe ich mich in dem Bemühen die Handlung zu erfassen eher schnell durch das Buch gelesen und war, als ich den Text am Schluß, der wohl der war, den ich anfangs hörte, las wieder sehr erstaunt:

„Mit unbändiger Fantasie und viel Witz erzählt Thomas Kunst in „Zandowscher Klinken“ von einer solidarischen Gemeinscchaft, die sich am eigenen Schopf aus der Misere zieht -trotzig und stur, frei und eigensinnig. Er entwirft eine Utopie in unserer globalisierten Gegenwart und findet für sie eine Sprache von bezwingender Musikalität.“

Aha, das habe ich gelesen, interessant und ich frage mich wieder, was passiert wäre, wenn ich einen Text mit so vielen Wiederholungen und so wenig Handlung nach „Wartholz“ geschickt hätte?

2021-10-27

Kaffeetrinken mit der Poesie beim Priessnitz-Preis

Heute ist der siebenundzwanzigste Oktober und da wurde im Jahr 1945 der Dichter Reinhard Priessnitz geboren, der am fünften November 1985 an seinem Krebsleiden verstorben ist und seit 1994 gibt es den „Reinhard Priessnitz-Preis“ vom damaligen Bundesministerium für Unterricht und Kunst gestiftet und von Robert Schindel und Gustav Ernst ausgesucht und im Literaturhaus vergeben. 1998 wurde er an Sabine Gruber vergeben. Da war ich das erste Mal dabei und bin nachher mit dem Alfred und der Anna zum Wandern an den Traunsee, glaube ich, gefahren.

Ab 2003 wo ihn Olga Flor bekommen hat, war ich dann dabei. Xaver Bayer, Gerhild Steinbuch, Thomas Ballhausen und Anne Cottont, folgten, die hat mich da beeindruck daß sie sich in einer Schachtel verstecken wollte und ab 2008 war ich auch dabei und habe schon darüber gebloggt. Da bin ich zur Preisverleihung von Angelika Reitzer, wahrscheinlich ein wenig frustiert hingegangen habe ich mich da geärgert, daß mich Silvia Bartl meine „Mittleren“ nicht mehr dort veranstalten lassen wollte, obwohl eigentlich hätte ich Grund zur Freude gehabt, weil mich an diesem Tag Friedrich Hahn zu einer Lesung bei den „Textvorstellungen“ eingeladen hat.

2015 hat ihn Anna Elisabeth Mayer bekommen und da war ich, als sie den „Alpha“ bekommen hat auch frustriert, weil die hatten mich da hinausgeschmissen. Das habe ich im Literaturhaus ihrem Vater erzählt, der mir daraufhin das Buch geschickt hat.

Ab 2008 also gebloggt nur 2017 nicht, denn da hatte ich so viele Studne, daß ich erst um acht darauf gekommen bin, das es zu spät ist, jetzt noch hinzufahren. Obwohl ihn eigentlich einer meiner Lieblingsautoren Hanno Millesi bekommen hat.

Gustav Ernst hat mir später gesagt, da er mich vermißte. Das wird er wohl heuer auch oder hat es im Vorjahr, wo ihn Elias Hirschl bekommen hat, dessen neues Buch schon in meinem Badezimmer liegt und heute Simone Hirth, deren bei „Kremayr&Scheriau“ erschienen Bücher ich gelesen habe und auch bei diesem H. C. Artmann-Fest im Breitenseerkino war und da hätte ich eigentlich geglaubt, daß ich es mir höchstens nachsehen und dann nicht mehr darüber bloggen werde, weil eine Stunde. Die wurde aber vorverlegt. So konnte ich mir die Preisverleihung wieder per Livestream geben und Barbara Zwiefelhofer, wie sie am Schluß sagte, dann mit den maskierten Anwesenden feiern lassen. Wein wurde vielleicht schon vergeben. Jedenfalls hat sie diesmal nichts davon gesagt.

Nur „Kaufen Sie die Bücher, aber nicht beim („bösen“) Amazon“. Aber ich habe sie freundlicherweise ohnehin vom Verlag bekommen. „Das Loch“ sogar zweimal. Das habe ich dann der Anna gegeben, die ja auch ein keines Kind zu Hause hat.

Die 1985 in Freudenstadt geborene Simone Hirth, die seit 2016 Simone Seidl heißt, hat einen kleinen Sohn zu Hause und dankte ihren Eltern, daß sie ihr durch dessen Betreuung, das Schreiben ermöglichten und sie, als sie vierzehn war, zum Schreiben ermutigte, beziehungsweise keinen Anfall bekamen, als sie damals sagte, sie würde Autorin werden.

Kennengelernt habe ich sie damals bei diesem Fest oder der Veranstaltung in der „Gesellschaft“ von „Kremayr &Scheriau“, und Gustav Ernst hat eine sehr kurze Juryrede gehalten. Dann das Wort an die Laudatorin Daniela Fürst übergeben, die gerade aus Frankfurt zurckgekommen ist, denn Simone Hirth hajt nicht nur die drei „K&S-Bücher,“ die auch am Lesepult standen, sondern auch offenbar ganz neu, dreihundertfünfundsechzig Miniaturen in der „Edition Niederösterreich“ -„365 Tassen Kaffee mit der Poesie“ herausgegeben, das in Frakfurt vorgestellt wurde.

Daniela Fürst hielt eine sehr gefühlsvolle Laudation in der sie durch die Bücher zog und auf die poetische Sozialkritik der Autorin hinwies. So bastelt sich in der „Notunterkunft“ eine Aussteigerin ja eine neue Welt zusammen. In „Bananama“ eine geht es um antiautoriäre Kindergruppen-Kindheit und im „Loch“ schreibt eine junge Mutter Briefe an die Jungfrau Maria und an andere Personen und jetzt jeden Morgen eine Tasse Kaffee mit der Poesie damit man das Leben und seine Ungerechtigkeit, ein wenig besser verträgt.

Das wars dann schon. Simone Hirth, die nach der Preisübergabe, ein Päckchen Priessnitz-Bücher ist auch immer dabei, darauf hinwies und aus den dreihundertfünfundsechzig Splitter las. Vorher hat sie sich noch bei Gustav Ernst, bedankt der der erste war, der in Österreich ihre Texte in der „Kolik“ veröffentlichte und sie auch an den Verlag vermittelte und meine Leser wissen es wahrscheinlich, daß mir das mit dem Kaffeetrinken mit der Posie gut gefällt.

Wow, das tue ich jetzt auch, könnte ich jetzt großspurig versprechen und Simon Hirth zwar nur virtuell aber trotzdem herzlich gratulieren und vielleicht mag die Poesie auch ein Glas Rotwein mit mir trinken oder einen Kaisersppritzer, denn das ist sicher auch sehr inspirierend.

Im Menschen muß immer alles herrlich sein

Filed under: Bücher,Buchpreisbloggen — jancak @ 00:16
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Buch sechzehn des dBps ist der zweite Roman der 1985 in Wolgograd geborenen Sasha Marianna Salzmann, die schon 2017 mit „Außer sich“ ich glaube sogar auf der Shortlist gestanden hat, ich kann mich erinnern, daß ich Schwierigkeiten mit dem Buch hatte, weil ich es als sehr kompliziert emfpand.

Dieses hat mir zumindest zu beginne besser gefallen, vor allem, die wirklich gut gezeigten Stellen sind mir bei der Theaterautorin aufgefallen, so daß ich dachte, endlich kann ich mal das berühmte Show not tell wirklich in einem Text finden. Am Schluß ist es mir dann aber als zu wenig strukturiert erschienen.

Von dem Buch habe ich inzwischen viel gehört. Auf der FBM ist die Autorin, die sich, glaube ich, als divers bezeichnet, mehrmals interviewt worden. Sie scheint sehr selbstbewußt zu sein und das Buch erzählt von vier Frauen, zwei Mütter und zwei Töchter. So habe ich im Vorfeld öfter gehört und das ist es auch, was ich als zu wenig struktiert empfand.

Beginnt es doch, daß Edi, das ist die Tochter von Lena, zusammengeschlagen wird. Dann geht es, glaube ich, in die Siebzigerjahre und in die Ukraine zurück, wo Lena in Gorlowka aufwächst. Die Mutter arbeitet, glaube ich, als Chemikerin, der Vater ist Lehrer und Lena hat Schwierigkeiten mit der Mutter. Mit dem Vater versteht sie sich besser. Sie verbringt ihre ersten Sommer immer bei der Großmutter in Sotschi und hilft ihr da bei der Haselnußernte.

Bevor sie in die Schule kommt, erzählt ihr der Vater, während er ihr ein Eis kauft, das ist so eine dichte Show not tell Stelle, daß es diesmal anders wird. Denn er muß sie auf die Schule vorbereiten. So kommt die Großmutter zu ihnen. Da wird es dann aber eng in der Wohnung und für die Schule muß Lena auch lernen und in den Sommern ins Pionierlager fahren.

In der Ukraine herrschte damals die größte Korruption. Alle muß man schmieren. Lena muß oft der Ärztin ihrer Mutter Kuverts bringen, die sie dann trotzdem falsch behandelt und Lena will Medzin studieren, schon um die Mutter behandeln zu können. Aber ohne Beziehungen oder ohne Geld fällt man durch bei der Aufnahmsprüfung oder kann nur Zahnärztin werden. Lena will aber Neurologin werden. Also arbeitet sie ein Jahr bei einem Professor in der Klinik, als Sekretärin, der sie dann empfiehlt.

Inzwischen stirbt die Mutter und die Neurologin empfiehlt Lena in die Dermotologie auszuweichen. Dort muß sie aber nur die Geschlechtskrankheiten von Parteigenossen behandeln. So emigriert sie Ende Achtzigern oder Anfang Neunziger, als die Perestoika den Juden die Aureise ermöglicht mit ihrem ständig Witze erzählenden Mann nach Deutschland emigireirt, den Vater holt sie 2015 nach, auch eine sehr dichte Stelle und arbeitet als Krankenschwester. Das ist ein großer Teil des Buches den ich sehr interessant und dicht erzählt fand, mich ein wenig über die Korruption wunderte und das ganze im Vergleich zu „Außer Atem“ als eher konventionell erzählt fand.

Dann geht es in die Jetztzeit oder zum fünfzigsten Geburtstag von Lena, die die Familie, m sich haben will. Wir sind in Berlin bei Edi, eine Journalistin, die prekär jobt, eine Frau oder Freundin hat, bzw. sucht und ebenfalls Schwierigkeiten mit der Mutter, die von ihr will, daß sie sich um Tatjana kümmern soll. Das ist eine Cousine von einer Kollegin, die Lena samt ihrem Kind bei sich aufnahm als sie ebenfalls nach Deutschland kam. Die liegt im Krankenhaus und will, daß Edi niemanden etwas von ihrer Krankheit verrät Dann fahren sie nach Jena zum Familienfest und erst am Schluß geht es bei ein paar Seiten, um Tatjanas Tochter Nina, ein paar jahre jünger als Edi, so daß sie immer ihre Strampler auftragen mußte.

Man erfährt viel über die Ukraine in den Sechziger- siebziger- achtzigerjahre und den Sorgen der jüdischen Emigranten und Sasha Marianna Salzmann erzählte auch bei ihren Interveiws daß sie sich viel mit ausgewanderten ukrainischen Frauen unterhalten hat und antwortete auf die Fragen, was sie als nächstes schreiben würde, daß sie sich nicht nur mit sowetischen Auslwanderern beschäftigen wolle.

Und ehe ichs vergesse der Buchtitel ist ein Zitat von Tschechow aus dem „Onkel Wanja“, den Sasha Marianna Salzmann vielleicht schon einmal inzensierte.

2021-10-26

Revolver Christi

Obwohl noch fünf deutsche Bücherpreisbücher auf mich warten mache ich einen Schwenk auf die österreichische Lste und widme mich da den Debuts ,nämlich Anna Albinus achtundsiebz Seiten starke Novelle „Revolver Christ“, weil sich das Print leicht in der Badewanne lesen ließ und es am 20. a die Debutpreis-Lesung in der AK-Bibliothek gab, wo die drei Bücher vorgestellt wurde und die 1986 in Mainz geborene und in Wien lebende Theolgin war mir bisher unbekannt. Ich habe auch von ihrem Büchlein noch nie etwas gehört.

I der „edition foto TAPETA“ ist es erschienen und fällt erstens durch ihren bedächtigen altmodischen Stil auf und zweitens durch die Idee die Kirchengeschichte in eine Art mystischen Krimi zu verwandeln, auf.

Sonst bin ich als Atheistin eher ratlos geblieben und habe die meisten theologischen Zusammenhänge und Anspielungen wahrscheinlich nicht verstanden. Es geht aber um Gewalt und wahrscheinlich auch darum aufzuzeigen, daß die nicht nur im Islam zu finden ist, sondern auch die Kreuzzüge, der dreißigjährige Krieg, etcetera, gewalttätig waren und um einen angeblichen Revolver Christi, eine Reliquie, die in einer Kathedrale ausgestellt ist, wohin es regelmäßige Wallfahrten gibt.

Das ist einmal ein Elektriker erschoßen worden und nun passiert es wieder. Eine Johanna Wächter erscheint mit einem zweiten Revolver in der Kathedrale, wird festgenommen, der Kulturverein routiert, weiß nicht, was er mit der Wallfahrt anstellen soll? Ein Kommissar soll aufklären, gerät aber selbst in die Geschichte hinein, hat er doch eine Frau, die ihre Mutter früh verloren hat und eine Tochter, sowie ein Haus auf Kreta, das auch eine Rolle spielt.

Johanna Wächter, eine Rechtsanwaltangestellte wird entlassen und taucht mit Briefen, die ihr Großvater seinem Schwiegervater geschrieben hat, bei ihm auf. Sie trägt einen langen weiten Mantel und in diesem geht sie auch der Tochter Mara nach. Dann wird sie tot aufgefunden. Der Kommissar deponiert die Briefe beim Pfarrer, seine Frau erkrankt, er gerät in Erschöpfungszustände und die Tochter übernachtet heimlich im Haus des verstorbenen Großvaters, geheimnisvolle Fotos gibt es auch. Dann fährt die Familie nach Kreta, wo es ebenfalls eine Schießerei gibt und der Kommissar von einem alten Mann, weil er deutsch spricht, beschimpft wird.

Geheimnisvoll und dennoch erstaunlich wenig spannend geladen. Zumindest gibt es keine richtige Krimihandlung und auch keine wirkliche Aufklärung. Stattdessen geht der Versuch einer Theologin, die Kirchengeschichte, in einen Krimi zu verpackend fast anachronistisch langsam vor sich.

„Anna Albinus nimmt in ihrem klassischen, eleganten Erzählton unmerklich Anlauf, als wäre nichts, und unversehens findet man sich in einer anderen Welt. Christus? Es gibt Tote und einen Kommissar, und doch hat die Novelle wenig von einer Crime Story. Sie streift wie selbstverständlich allerlei ernsten Stoff: das Spektakel der Kirchen, die Inszenierung des Musealen; das Existentielle im Glauben mancher, die glauben wollen, die Zereißprobe zwischen Gewalt und Glauben. Oder vielleicht ist das alles doch nicht so ernst gemeint“, steht am Kappentext und hilft auch nicht wirklich weiter.

Interessant, daß das dünne Büchlein auf die öst Debutpreislistet gekommen it und ich bin jetzt auf die Preisverleihung, beziehungsweise auf die beiden anderen Debuts, von denen ich ebenfalls noch nicht sehr viel gehört habe, gespannt.

2021-10-25

Von der Philosophie zum Krimi

Nach der Buchmesse, wo es noch einige Videos anszusehen und viele Bücher zu lesen gäbe, geht es nach der Lockdownandrohung für Ungeimpfte wenn sechshundert Intensivbetten gefüllt sind, derzeit sind es, glaube ich, zweihundertzwanzig, normal weiter, was in Zeiten, wie diesen als normal zu bezeichnen ist, also von Harland aus in den Stream der „Alten Schmiede“, das ist bequem, was man vielleicht auch nach Corona beibehalten könnte. Allerdings fällt das eventuelle Gespräch mit den Kollegen und das noch eventuellere Glas Wein weg und das heutige Programm ist für die realistisch und sozial denkende Psychologin vielleicht auch nicht so interessant, obwohl ich ja Ende 1979 bei Professor Heintel ein Rigorosum in Philosphie ablegte und mir in den Siebzigerjahren auch Schopenhauer, Hegel, Nietzsche kaufte, aber schon damals und jetzt überhaupt eher praktisch lesen will, trotzdem habe ich von dem 1950 geborenen Philosphieprofessor Peter Strasser schon das „Journal der letzten Dinge“ im Schrank gefunden, aber noch nicht gelesen und jetzt hat der Philosoph der offenbar mit Walter Famler befreundet ist, bei „Sonderzahl „Eine Hölle voller Wunder. Spätes Philosophieren“ herausgegeben, daß er mit Daniela Strigl offenbar auf seinen literarischen Gehalt diskutieren sollte.

Walter Famler leitete ein, gab eine Inhaltsbeschreibung des Buches, erzählte, daß Strasser mit Adolf Holl und Alfred Kolleritsch, beide in den letzten Jahren verstorben, befreundet war und bat ihn eine Stelle vom „Trost der Dinge“ vorzulesen, die, wie Peter Strasser betonte, eigentlich nichts Töstliches hat, geht es dabei doch um das Äterwerden oder um den Schreibtish von Adolf Holl, der obwohl schon verstorben und vorher etwas dement, seine abolute Ordnung hatte und dann erzählte Peter Strasser etwas von seinem Verhältnis zur Rechtsphilosphie oder davon, daß er den Spaß am Philosophieren verloren hat, aber in der großen Iris Murdoch, die auch dement geworden ist, den Halt oder Trost gefunden und alle ihre philosophischen Romane gelesen hat. Dann ging es weiter mit den Philosophen, die für Peter Strasser literarisch sind. Friedrich Nietzsche ist für ihn ein solcher und phaszinierte Peter Strasser ivon Anfang sehr und meinte, daß Nietzsche obwohl sehr literarisch schreckliche Dinge geschrieben hat, die er ihm aber verzeiht, weil er immer schreckliche Kopfschmerzen hatte und setzte hinzu, daß er nicht wüßte was er über Herbert Kickl schreiben würde, wenn er schreckliche Kopfschmerzen hätte, worauf Daniela Strigl seine Nähe zu Ernst Jünger erwähnte, den Strasser als Grenzgänger bezeichnete.

Walter Famler erkundigte sich dann bei Daniela Strigl, ob sie auch von der Literatur enttäuscht ist und Trost in der Philosophie finde, was sie verneinte, obwohl sie auch Philosophie studierte, sich aber für eine philosophische Leserin halte.

Der Unterschied zwischen Bloch und Lenin wurde diskutiert, beziehungsweise hinterfragt, ob die eher einen Geist oder eine Seele hätten und Walter Famler meinte, daß er Bloch eher literarisch, Lenin eher politisch lesen würde und dann wurde noch das Schöne diskutiert, obwohl das Leben, wie Peter Strasser meinte, für die meisten Menschen eine Hölle sei.

Interessant, interessant und eigentlich kann ich der Philosophie doch so einiges abgewinnen und habe als Studentin im Klub der logischen Denker auch einmal ein Referat über Schopenhauer gehalten. Also habe ich den doch etwas gelesen, aber wahrscheinlich nicht verstanden und dann begann ich wieder zu switschen, beziehungsweise mich zum „Diogenes Talk“ mit der dänischen Krimiautorin Katrine Engberg und ihrem neuen Buch „Das Nest“ zu begeben.

Ein schöner Kontrast von der Philosophie zur Lteratur, aber ich schreibe ja immer, ich lese mich gern über den Tellerrand, Philosophie weniger, wie schon erwähnt, Krmis schon, aber auch nur wenig, weil ich jetzt wegen meines drei oder vierfachen Buchpreisbloggen kaum dazu kommen.

Aber Corona“ sei Dank lädt mich „Diogenes“ zu seinen Blogger Talks und Vorschauen ein und so habe ich mir das Buch, der mir bisher unbekannten Autorin, das aber schon den vierte Teil ihrer „Kopenhagener Serie“ ist, bestellt und Überraschung, die 1975 Geborene, die früher Tänzerin und Choreografien war, spricht sehr gut Deutsch und hat offensichtlich auch eine Zeit in Bayern gelebt. Worum es im „Nest“ geht, habe ich in der Stunde nicht ganz mitbekommen, obwohl Katrine Egberg den Prolog sogar ein bißchen auf Dänisch gelesen hat. Es ging um einen Kranfahrer, einer Mülldeponie, der eigentlich krank ist, dann aber eine Leiche findet.

dann geht es in die Krimihandlung zurück. Das Gespräch drehte sich dann aber um vieles. Interessant, daß die sehr sympathische junge Frau die sich selbst eher als introviertiert bezeichnet sagte, daß ihr Leblingsbuch immer das aktuelle sei, der fünfte Krimi wird „Isola“ heißen und ist schon fertig. Sie schreibt jetzt wieder einen Krimi und zeigte die Notizen her.

Es ging um die Frage, der Gewalt im Krimi, Morde müßen sein, aber Tiere und Kinder gehen nicht und der skandinavische Krimi ist ja für seine Sozialkritik bekannt. Katrine Engberg erwähnte Ruth Rendell als ihr Vorbild und meinte, daß sie alle ihre Bücher gelesen hätte.

Dann erzählte sie, daß in Dänemark alle Corona-Maßnahmen. weggefallen sind. Sie scheint auch viel Lesereisen zu machen und hat einen Mann der Kochbücher schreibt.

Zwei Ausflüge in mir eher unbekannte literarische Gefilde, während ich heute mein viertes Öst-Buch nämlich Olga Flors „Morituri“, , das mir oh Überraschung erstaunlich gut gefällt, angefangen habe und da habe ich mir auch die Besprechung vom Schweizer Literaturclub mit Daniela Strigl angehört.

2021-10-24

Re: connect fbm 21

Unter diesem Motto wurde am Dienstagabend die Frankfurter Buchmesse live und digital eröffnet und hingestreamt bin ich dort schon seit ich blogge also seit 2008 jedes Jahr, habe mich dort auf das blaue Sofa gesetzt, die 3 Sat und die Ard Bühne besucht , 2000 und 2002 war ich live dabei und bin mit dem Alfred ein paar Tage lang jeweils von Mainz oder Wiesbaden,weil wir direkt kein Zimmer bekommen haben hin und hergefahren. Im Vorjahr war die Messe größtenteils Online, heuer wieder live.

Getestet, geimpft, genesen, wie das so heißt. Ein paar Masken waren auch zu sehen und die Eröffnungshalle ziemlich leer besetzt, während ich vorher schon Sandra Kegel auf einem Empfang gesehen habe und am Montag wurde ja der „Deutsche Buchpreis“ an Antje Ravik Strubel vergeben. „Re. Connect fbm 21“ ist auf dem Transparent im Festsaal gestanden, eine Mona Ameziane hat moderiert und zuerst einmal den Direktor und die Börsenvorsteherin interviewt die das Buch lobten und erzählten, wie sehr das Lesen und die Bücher durch die Krise gebracht haben.

Ansonsten scheint die Messe sehr divers zu werden. Gastland ist Kanada, da gab es eine Inuk-Sopranistin mit einem Eröffnungslied. Vorher trat noch die neue Frankfurter Bürgermeisterin auf, die iranischer Abstammung ist und auch das Lesen lobte und der hessische Stadtrat. Dann erschien die kanadische Eröffnungsrednerin, ihre Exellenz Mary May Simon, die Multturministerin Monika Grüters hat auch gesprochen, bevor Margaret Atwood aus Kanada zugeschalter wurde. Die Transperformerin Vivek Schraya ist auch noch aufgetreten und aus Paris war eine Inuk Poetin Josefine Bacon zugeschaltet, die aber leider schwer zu verstehen war. Seltsam, daß, das bei einer so hochprofessionellen Veranstaltung nicht klappt, aber alle haben sich gefreut und am Mittwoch wird es dann in Frankfurt live und bei mir auf dem stream weitergehen. Ich bin gespannt, freue mich sehr und habe mir schon ein Video über die kanadische Literatur angesehen, während ich am Mittwoch früh mit dem sechzehntenBuchpreisbuch angefangen habe.

Dann ging es um zehn auf die ARD-Bühne, wo der etwas heisere Messedirektor Jürgen Boos mit der vietnamesisch kanadischen Autorin Kim Thuy, die betonte, daß sie in beiden Ländern zu Hause sei und dem Innuk Autor Michel Jean auf Englisch ein Gespräch führte. Dann wurde an die kolumbianische Autorin Pilar Quintana für ihr Buch „Die Hündin“, ein „Aufbau“ erschienen, ein Preis verliehen, bei dem immer eine unterpräsentierte Autor, Autorin aus Lateinamerika, Afrika, etcetera, ausgezeichnet wird.

Es gibt wieder Kritik an der Teilnahme von rechten Verlagen, obwohl heuer viel weniger Verlage ausstellen oder zugelassen wurden, 2017 war das ja, glaube ich, sehr stark, da gab es einen regelmäßigen Tumult und Martin Sellner ist spöttisch lächelnd auch dabei gestanden. Die Veranstalter pochen auf die Meinungsfreiheit, einige Autoren haben aber deshalb schon abgesagt.

Der Alfred hat mir den „Falter-Bücherherbst“ gebracht, wo ich mich noch ein bißchen informieren konnte und ich habe mir dann auch noch die Pressekonferenz angesehen, wo das Projekt „Wie wollen wir leben?“ ein Messemotto vorgestellt wurde. Da wurden, glaube ich, acht Autoren acht Stunden den Main hinuntergefahren, wo sie Zukunftsprojekte entwerfen konnten.

Dennis Scheck hat seinen Bücherherbst vorgestellt und eine alte Buchzeit gab es in der blauen Sofa Pause auch zum Nachhören, wo ich mir gleich ein Buch aussuchte, das der Alfred für mich bei der Anna Jeller bestellte.

Antje Ravic Strubel ist auf der ARD-Bühne aufgetreten und wird, glaube ich auch, auf den anderen herumgereicht. Eva Menasse stellte ihr „Dunkelblum“ vor, das das Massaker von Rechnitz beschreibt, da habe ich die O-Töne.versäumt, mir das Buch aber schon vom Alfred sozusagen zum Geburtstag kaufen lassen.

Gert Loschütz stellte auf dem blauen Sofa seine „Besichtigung eines Unglücks“ „mit dem er zwar nicht auf die Shortlist aber den Raabe-Preis“ bekommen wird.

In der „Blauen Stunde“ ging es um „transatlantische Beziehungen“ und bei ARD wurde übr das Gendern diskutiert, etwas was den Uli interessieren wird.

Das Gespräch zwischen Katja Gasser und Anna Baar über deren Buch „Nl“ das auf das öst Shortlist steht, auf dem blauen Sofa habe ich dann nachgehört um mich schon ein bißchen über das Buch, das ich lesen werde, zu informieren.

Dann bin ich in mein Praxiszimmer hinübergegangen, habe eine Stunde gemacht und danach in die AK-Bibliothek zur österreichischen Debutpreis-Lesung gegangen, wo Anna Felnhofer, Anna Albinus und Clemens Bruno Gatzmaga ihre nominierten Bücher vorstellten und danach wieder nach Frankfurt geswitscht, wo es eine „Canada Nigt“ gab, wo wieder die Innuk-Sängerin und die Gouverneurin aufgetreten ist und auch ein paar Autoren auf französisch Texte lasen oder interviewt wurden.

Am Donnerstag ging es dann auf der ARD- Bühne weiter, denn da wurde zuerst der Ehrengast von 2022 Spanien vorgestellt. Danach als ich eigentlich zum „Aspekte Literaturpreis“ und zum „Blauen Sofa“ switchen wollte, ging es auf der Hessen-Bühne wieder um Cancel-Culture, das momentan sehr aktuelle Thema, wie korrekt wir schreiben oder gendern müßen. In manchen Ämtern muß man das um nicht entlassen zu werden, wie man bei uns demnächst dort 3G braucht.

Was macht man dann, wenn einem die Sternchen auf die Nerven gehen? Matthias Politycki tut es das vielleicht, Jagoda Marinic ihat es verteidgt und die Verlegerin Antje Kunstmann von den Schwierigkeiten erzählt, die ein Verlag damit hat.

Julia Franck, deren „Mittagsfrau“ und auch noch anderes ich gelesen habe, war als nächstes dran. Sie hat einen Roman geschrieben, in dem sie sich mit ihrer Großmutter beschäftigte, die in Ostberlin einen großen Salon führte, in dem sich die ganzen Intellektuellen trafen. Julia Franck lebte damals in Westberlin, ist aber öfter hinübergependelt und die Großmutter hat ihr und der Mutter den Zwangsumtausch bezahlt.

Denis Scheck mit seinen Lteraturempfehlungen folgte und bei mir das Mittagessen. Dann doch auf das „Blaue Sofa“, wo aber gerade Mittagspause war. Also nachholen und da bin ich zuerst über Jasmin Schreibers „Mauersegler“ gestolpert und habe gestutzt, denn das habe ich ja im Frühjahr gelesen. Was das ist auf dem blauen Sofa und stammt es nicht von einer Valerie Jakobs und hat Jasmin Schreiber nicht den „Marianengraben“ geschrieben?

Die Covers angesehen und auch nicht wirklich weitergekommen, denn die sind sehr ähnlich. Auf beiden sind die Vögel darauf und das eine hat noch das „der“ davor und man könnte wieder über den Titelschutz diskutieren, der offenbar nicht wirkich eingehalten wird, nur bei mir, wenn ich ein Buch „Paul und Paula“ nennen will.

Der „Aspekte-Literaturpreis“ ist auch sehr interessant, denn da werden immer die Debuts nominiert und damit habe ich mich ja in der letzten Zeit beschäftigt und da gibt es auch mehrere, das Bloggerdebut, wo ich mitjuriere beispielsweise oder auch der öst Debutpreis, wo ich am Mittwoch die Lesung streamte und bei den O-Tönen gibt es auch Debuts. Der „Aspekte- Preis“ ist, glaube ich, der berühmteste und vielleicht auch der ältste und da waren diesmal „Identiti“, der Timon Karl Kaleyter der beim „Bachmann-Preis“ gelesen hat, Lisa Krusche mit „Unseren anarchistischen Wurzeln“ und eine mit bisher ziemlich unbekannte Ariane Koch mit „Die Aufdrängung“ nomiert. Letztere hat gewonnen, das Buch ist ein „Suhrkamp-Tb“ und es handelt von einem Gast in einem Haus, der offenbar ähnlich identitätslos, wie Anna Baars Hauptfigur sein könnte.

Um zwei gabs dann wieder eine blaue Stunde mit einem mich natürlich sehr interessierenden Thema, nämlich „Der lange Atem von Corona“, wo drei mir bisher unbekannte Bücher vorgestellt wurden. Nämlich die Psychologin Beate Küppers mit „Die geforderte Mitte Rechtsextreme und demokratiegefährdete Einstellungen in Deutschland“, Malte Thiessen „Auf Abstand. Eine Gesellschaftsgeschichte der Corona-Pandemie“ und Klaus Zierer „Ein Jahr zum Vergessen. Wie wir die drohende Bildungskatastrope nach Corona verhindern können“

Also die geschichtliche Seite, die Bildungskmisere und dann natürlich der Rechtsextemismus, wo ich noch immer nicht verstehe, was Corona damit zu tun hat und wieso man das sofort sein muß, wenn man sich nicht impfen und nicht testen und keine Maske tragen will und man sich fragt, wann die Maßnahmen jetzt endlich vorbei sind?

Das wurde in der Diskussion natürlich nicht beantwortet, nur auf den rechten Verlag hingewiesen, während mich die drei vier Manderl, die man da manchmal vor dem blauen Sofa sitzen sieht, mehr beeindruckte. Fünfundzwanzigausend Leute dürften da, glaube ich, täglich hinein und die Bilder, die man sieht, zeigen ziemlich leere Messehallen. Aber vielleicht wird sich das am Freitagnachmittag, wenn das Publikum zugelassen wird, ändern.

Die 1946 in der Türkei geborene Emine Sevgi Özdemar, die 1991 beim „Bachmann-Preis“ gewonnen hat , hat in „Ein von Schatten begrenzter Raum“ von einer Frau geschrieben, die 1971 nach dem Putsch von Istanbul übers Meer nach Europa flieht.

Am Abend schon in Harland habe ich mir dann das Tischgespräch mit Elke Heidenreich angehört, die jetzt ja einen Shitstorm bezüglich ihrer Genderaversion eingefahren und ein Buch „Hier gehts lang“ über ihre Leseerfahrungen geschrieben hat, wo ihre Lesebiografie enthalten ist, am Anfang waren es die Kinderbücher, dann kam der „Nils Holgersohn“ und die Frauenbücher, während sie als Studentin Seminararbeiten für ihre Kommillitionen geschrieben hat, das würde heute wahrscheinlich die Plagiatsstürmer animieren, aber Elke Heidenreich hat sich durch das Leben gelesen, tut das immer noch und ist sicherlich eine interessante Frau mit einer starken Sprache und Katzenliebhaberin ist sie, glaube ich, auch.

Der Freitag hat mit dem Weiterlesen der Sasha Marianna Salzmann begonnen, die um zehn auf der ARD-Bühne war, beziehungsweise von einer Redakteurin interviewt wurde. Vorher war ich noch eine Runde Rad fahren, um meine Abwehrkräfte zu stärken und bin da bei der Zelle in Altamannsdort vorbeigekommen, wo ich vier Bücher nach Harland brachte, von denen ich drei schon hatte. Interessant, interessant. Der Alfred hat vom „Thalia“ ein Gutscheinheft, eine „Buchkultur“ und den Bücherfolder vom Krimifest mitgebracht und Sahsa Marianna Salzmann, deren erstes Buch mir ja nicht so gut gefallen hat, hat mich bei ihrem zweiten, das kann ich schon spoilern, durch ihr sehr eindrucksvolles Show not tell, das mir eigentlich noch nie so beobachten konnte, beeindruckt und auch dadurch daß sie selbstbewußt sagte, daß sie hoffe daß sie mehr, als über ihre postsowetische Herkunft schreiben könne.

Das Thema Rassismus scheint auf der Messe ein großes Thema zu sein, denn es folgt gleich der 1978 geborene Soziologie Aladin El-Mafaalani mit seinem Buch „Wozu Rassismus?“

Der Schauspieler Edgar Selge hat ein Buch über seine Kindheit geschrieben und die Krimi-Autoren Kat Menschik und Volker Kutschker haben eine Buchreihe herausgegeben.

Dann ging es zu der 1963 geborenen Jenny Erpenbeck und ihren für den bayrischen Buchpreis nominierten Roman „Kairos“ wo es um die Liebesgeschichte zwischen einer jungen Frau und einem älteren Mann geht, die nach seinem Tod zwei Kartons zugeschickt bekommt, die die Struktur des Romanes schildern.

Danach kam Sven Regner mit seinem „Glitterschnitter“ auf das „Baue Sofa“, wo Marie Sagschneider versuchte den Inhalt in zwei Sätzen zusammenzufassen und zu dem Schluß kam, daß es um das Lebensgefühl der prekären Künstler der Neunzehnachtzigerjahre geht.

Es gibt einen Stand des Goethe-Instituts, die ihre Verantaltungen streamen, so bin ich in ein Gespräch mit der Buchpreisträgerin Antje Ravic Strubel hineingekommen und dann noch in die Präsentation des neuen Buchs des 1976 in Bratislava geborenen Michal Hvorecky, der dort das Goethe Institut leitet und den ich ja einmal auf dem Literaturschiff kennenlernte, Stefan Teichgräber hat ihn für sein Festival und in seinem Workshop vorgestellt. „Troll“ habe ich gelesen, jetzt hat er ein Buch über einen slowakischen Nationhelden geschrieben und ihn auf die Insel Tahiti versetzt, außerdem erzählte er eine Anekdote, wie einmal ein älterer Mann in das Institut kam und fragte, ob sie Bücher von seinem Großvater hätten?

„Wie heißt er?“, war die Frage. Hermann Hesser die Antwort und es gab Bücher sogar in slowakischer Übersetzung.

Auf das „Blaue Sofa“ kam dann die heurige Friedespreisträgerin, die Zimbabwer Autorin Tsiti Dangarembga, die dort während einer Demonstration verhaftet wurde.

Dann kam der türkische Komiker Bülent Ceylan und erklärte, daß er auf die Messe kam, weil er den rechten Verlagen keinen Platz geben würde.

Der Soziologe Armin Nasehi hat die Pandemie benützt um ein Buch über die „Theorien der überforderten Gesellschaft“ zu schreiben und der 1976 in München geborene Fridolin Schley hat in „Die Verteidigung“ bei „Hanser“ einen Roman über den SS-Brigadeführer Ernst von Weizsäcker herausgebracht.

Interessant das Buch des Professor für molekulare Psychologie der Universität Ulm, ich wußte gar nicht, daß es sowas gibt, Christian Montag „Du gehörst uns – Die psychologischen Strategien von Facebook, Tik Tok, Snapchat & Co“, der sich öffentlich rechtliche soziale Medien wünscht.

Während ich auf die „Blaue Stunde „Deutschland nach Merkel“ , die ja jetzt die politische Bühne verläßt, mit Büchern von Ralph Bollmann,Ursula Weizendfeld und Stephan Lamby wartete, bin ich auf den Stream der ARD Hörbuchnacht gestoßen, wo Elke Heidenreich sich wieder bezüglich ihres Shittorms äußern mußte und natürlich ihre Lesebiografie präsentierte. Dann gab es dort eine Hörbuchreihe wo die Jahrhundertstimmen von 1900-2000 respektive 1945 aufgezeichnet wurden, wo man Albert Einstein, Winrifed Wagner, Adolf Hitler, Thomas Mann und den Berichterstatter über das Attentat von Sarajevo hören konnte.

Dann kam die Hörspielstimme Jens Wawrczeck, der die „Drei Fragezeichen“ gesprochen hat und Hitchcock liebt und aus „Über den Dächern von Nizza“ gelesen hat. Den Hörbuchpreis hat das Dokumentarhörspiel zum NSU-Prozess – „Saal 101“ gewonnen.Dann wurde das Hörbuch von Marcia Zuckermann „Mischpoke“ präsentiert, beziehungsweise vorgelesen.

Am Samstag kam dann die durchgestrichene Frauenliteratur in dem Buch von Nicole Seifert auf die ARD-Bühne, die sich mit den vergessenen ausgegrenzten Frauen beschäftigte und da Marlen Haushofers „Wand“, sowie Sylvia Plaths „Glasglocke“ Sechzigerjahren erschienen sind. Außerdem stellte sie Gabriele Reuters „Aus guter Familie“ Theodor Fontanes „Effi Briest“ gegenüber, die im neunzehnten Jahrdhundert das gleiche Thema behandelten, aber Fontane ist berühmt geworden, Reuters eher vergessen. Das hat sich zwar inzwischen verändert, da inzwischen ja oft mehr Frauen auf Buchpreislisten stehen oder Preise bekommen und auf meiner Shortlist stehen inzwischen ja auch schon sechs Frauen, obwohl ich auf den Ferdinand Schmalz noch immer neuegierig bin.

Hannah Lühmanns Debut Auszeit bei „Hanser“ erscheinen, gehört wahrscheinlich auch in die Abteilung Frauenliteratur oder ist auf jeden Fall von einer Frau erschienen, Marlene Haushofer wird auch dabei erwähnt und interesant ist dabei, daß die Autorin erwähnte, daß sie sich sehr schwer mit dem Schreiben tat, aber den Vertrag schon hatte, bevor sie den Plot wußte. Wui, könnte man da sagen und neidig werden, aber Andreas Schwab der dann folgte, ist im „SWR-Lesemagazin“ in „Zeit der Aussteiger“ den Künstlerkonlonien nachgereist, wo ich ja auch schon in einer war.

Um elf, als ich dann beschloß, nicht auf den Markt zu fahren, sondern mir die Buchmesse ungestört zu geben, trat wieder Eva Menasse mit ihrem „Dunkelblum“, das ja auf meinen Harlander Stapel liegt und erzählte, daß es in dem kleinen Ort an der ungarischen Grenze Rotwein gab und man dort zu Österreich wollte. 1989 fand dann dort das paneuropäische Picknick statt und die DDR-Flüchtenden strömten durch und 1944 sollte dort der letzte Grenzwall aufgebaut werden, wofür die ungarischen Zwangsarbeiter hingekarrt wurden, Eva Menasse aber darauf bestand, daß das Buch kein Rechnitz-Roman sei, weil sie überall rundherum massakriert wurden und man nur in Rechnitz die Massengräber nicht gefunden hat und so eigentlich das Schweigen das Thema des Buches ist.

Dann bin ich auf eine Krimibühne gekommen, You tube zeigt ja viele Buchmessenvideos an, wo zuerst der Tiroler Jan Beck „Die „Nacht“ vorstellte und dann über Marc Elsberg schon vor Jahren „Blackout“, das in Corona-Zeiten offenbar verfilmt wurde und derzeit ja ein sehr aktuelles Thema ist, gesprochen wurde.

Auf die ARD-Bühne, ich hatte mir da ja die Programme ausgedruckt, kam dann Doris Knecht– mit ihrem Cyberstalking-Roman „Die Nachricht“, von der ich schon einiges gelesen habe, in dem von einer starken Frau berichtet wird, die dennoch am Stalking zerbricht.

Um drei war Uwe Wittstock auf der ARD-Bühne und hat sein Buch Februar 1933 vorgestellt, das in Wien in meinem Badezimmer liegt und das die Frage zu beantworten versucht, wieso es möglich war, daß sich da eine Demokratie innerhalb von vier Wochen in eine Diktatur verwandelt hat und was die Schriftsteller in dieser Zeit gemacht haben, etwas was mich derzeit ja besonders interessiert. Dann ging es, wie oft auf der Buchmesse auf dem Sofa um Identitäten und zwar traaten da Dilek Güngör und Mona Ameziane, die ja am Dienstg eröffnet hat, auf und die beide Bücher über ihre Väter geschrieben haben. Die eine ist mit ihm, glaube ich, nach Marokko gefahren, die andere hat ihn besucht, während die Mutter auf Welnessurlaub war und dann folgte auf dem Sofa wieder eine Krimistunde oder ein Krimi speed dating, während es auf ARD wieder um die Frauenliteratur ging und da neben Nicole Seifert auch die Krimiautorin Simone Buchholz diskutierten. Karl Ove Knausgards Befindlichkeitsliteratur ist gut ist und wird hoch besprochen, während Simone Hirths, die ja am Mittwoch den „Priessnitz-Preis „bekommt „Loch“ offenbar einen Shitstorm erlebte.

Das Neue an der Hybrid Messen ist im Gegensatz zu früher, daß man viele Videos von der Messe angeboten bekommt, im Goethe Institut war ich schon, die Zeitschrift Brigitte moderierte eine Stunde Frauenliteratur, der „Stern“ hat ein Kochstudio, wo er jeden Tag einen Autor vorstellt. Es gab eine Krimi-Bühne und auch eine Homestory von BDs also durchaus interessant, weil es wieder mehr Programm als bloß das blaue Sofa gibt. Interessant natürlich, daß die großen Autoren von der einen Bühne zur anderen gereicht wird und ein paar Videos, wo man die Maskierten über die Messe laufen sieht, wo ich mich immer frage, wer tut sich das an? Offenbar sehr viele, denn die Samstag Tickets, die man diesmal bestellen und auch den Kindern eine eigene Mailadresse schaffen mußten, waren, wie ich las, ausverkauft.

Am Sonntag war dann Peter Licht auf der ARD-Bühne, der einmal in Klagenfurt mit Sicht nach hinten gewonnen hat und danach Henning Ahrens mit seinen Roman „Mitgift“ dessen Übersetzungen ich ja vorher gelesen habe.

Um elf wurde dann traditionell der Friedenspreis des deutschen Buchhandels an die Zimbabwsche Autorin Tsitsi Dangaremgba, die in Berlin filmkust studierte und einen deutschen Ehemann hat in der Paulskirsche verliehen.

Die rechten Verlage auf der BM waren ein Thema der Ansprache des Bürgermeisters, der dann noch für einen euphorischen Aufruf dagegen unterbrochen wurde. Dann folgte ein Rückblick auf den Friedenspreis, den es seit 1950 gibt, der erste Preisträger war Max Tau, 1965 hat Nelly Sachs, als erste Frau den Preis bekommen. Tsitisi Dangarembga, eine Missionarstochter ist die zwöfte und die erste schwarze Frau, die den Preis bekommen hat.

Auma Obama, die Halbschwester des Präsidentin und Freundin der Preisträgerin hat die Laudatio gehalten. Nach der Urkundenüberreichung kam die Rede der Autorin, die auf Englisch durch die Geschichte Zimbabwes, das einmal Rhodesien hieß und eine englische Kolonie war, führte und zum Lesen und für Toleranz aufrief und dazu ist zu sagen, daß ich bei meiner samstägigen Bücherkastentour „Gottes Holzstücke“ des 2007 verstorbenen Autors und Schriftstellers Sembene Ousmane gefunden habe.

Nach der Friedenspreisverleihung bin ich mit Alfred auf die Rudolfshöhe gefahren und auf diese Art und Weise sowohl die „Blaue Stunde“ zu Kanada als die zum Schweizer Buchpreis, auf die ich mich eigentlich gefreut habe, weil ich ja eine noch sehr ungelesene Schweizer Buchpreisliste habe, versäumte, so habe ich mir Martina Clavaldetscher auf dem „Blauen Sofa“, die dort zeitgleich mit der Buchpreisverleihung gesprochen hat, nachgehört und ihr Buch „Die Erfindung des Ungehorsams“ scheint sehr interessant zu sein, geht es da doch um eine autistische chinesische Arbeiterin einer Sexpuppenfabrik, die den Puppen Ungehorsam beibringen soll.

Aauf der Festbühne wurde dann die Gastrolle von Kanada an Spanien, das im nächsten Jahr Gastland sein wird, übergeben.

Eine Diskussionsrunde über die rechten Verlage auf der Messe gab es auch noch und eine über Politikerbücher, da hatte ja die Grüne Annalena Baerbock mit ihrem Buch Schwierigkeiten, da sie damit in Pagiatsverdacht geriet oder dieses zu schnell hinutergeschrieben hat und die Links Politikerin Sahra Wagenknecht hat mit den „Selbstgerechten“ auch ein kritisches Buch geschrieben.

Die Schweizer-Buchpreisstunde habe ich dann nachgehört und so die drei mir bisher unbekannte Autoren Veronika Suter, Thomas Duarte und Michael Hugentobler sowie ihre Bücher etwas kennenlernen konnte.

„Feuerland“ von Michael Hugentobler werde ich wohl nicht lesen, die anderen Bücher aber schon, Christian Kracht, das einzige Buch von der Liste, das ich bis jetzt gelesen habe, hat seine Nominierung inzwischen zurückgezogen. „Feuerland“ fand ich natürlich interessant, aber die frauenbewegten Erzählungen von Veronika Suter, Michael Duartes Rechtfertigungsbericht, da erzählt einer der Polizei sein Leben und das von der Sexpuppenfabrik der Martina Clavaldetscher auch. Ich bin also gespannt.

Das war also die Frankfurter Buchmesse 2021. En paar Videos werde ich mir wohl noch nachhören. Weil eine Leserin aber einmal ein Resume von mir haben wollte, was man natürich nicht geben kann, wenn man dort ist, nicht und aus dem Wohnzimmer noch viel weniger, weil man da ja nur Splitter mitbekommt, also diese Buchmesse war spannend, weil es erstens immer wieder Videos gab, an die ich sonst nicht gekommen bin.

Thema der Diskussionen waren die Identitäten, die rechten Verlage, die Frauenliteratur, etcetera. Von der kanadischen Literatur habe ich nicht viel mitbekommen, obwohl ich in die „Blaue Stunde“ auch noch hinein- und ein paar Filmchen angehört habe.

Die Cosplayer, wenn es die gegeben hat, habe ich nicht gesehen, wohl aber die ziemlich leeren Bühnen und die Masken. Das Thema Corona wurde nicht diskutiert, zumindestens nicht in der Art, wie ich es tue, das kommt vielleicht erst in einigen Jahren und eigentlich ist der Zweck von Buchmessen ja neue Bücher kennenzulernen, die man sich zu Weihnachten wünschen oder lesen kann und das habe ich getan und mir auch eines bestellt.

2021-10-23

Der zweite Jakob

Buch fünfzehn des dBps ist das vierte der Shortlist und da ist interessant, daß ich die erste Seite daraus schon bei der österreichischen Bchpreisverleihung 2019, wo Norbert Gstrein mit ,“Als ich jung war“ gewonnen hat, hörte.

Ein paar Leute haben sich darüber aufgeregt, ich habe es interessant gefunden und mich wahrscheinlich gefragt, wann ich es dann lesen werde. Das Buch ist, glaube ich, im Februar erschienen. Die Präsentationen wurden lockdown ,bedingt dann ein paar Mal verschoben. Im Juni habe ich mich in die „Alte Schmiede“ gestreamt und dann gleich die Präsentation aus dem Lteraturhaus Salzburg nachgehört. Jetzt noch die aus dem Stifterhaus und meine Leser wissen es wahrscheinlich, ich bin kein besonderer Gstrein-Fan, weil er mir etwas zu gewollt konstruiert erscheint, war aber bei etlichen Lesungen, habe auch einiges gelesen und er ist ja auch schon auf mehreren Buchpreislisten gestanden.

Jetzt ist er sechzig geworden und da kommt er natürlich, vielleicht doch irgendwie überraschend, in die „Alte weiße Männer Liste“ die sich mit ihrem Leben, ihrem Sex und ihrem Krebs beschäftigen.

Norbert Gstrein tut das zugegeben sehr elegant und führt, die geneigten Leser mit seinen autobiografischen Anspielungen auch gewollt in die Irre und wieder ist der Plot sehr kompliziert und äußerst vielschichtig konzipiert und der Erzählstil, wie eine Vloggerin meinte, nach soviel experimentellen auf der Longlist erstaunlich konventionell, fast altmodisch erzählt.

Trotzdem war es nicht ganz leicht mit der so vielschichtigen Handlungen mitzubekommen, deshalb habe ich mir, als ich fertig war, auch so viele Gespräche angehört und bin da wirklich vom hundersten ins tausendste gekommen.

Es beginnt ganz konventionell. Der Schauspieler Jakob Thurner, der eigenlich „Gestirn“ heißt, eine Anspielung auf seines Autors Namen, feiert seinen sechzigsten Geburtstag und soll deshalb eine Biografie bekommen.

Das haßt er, zum Unterschied zu mir, sehr, kann sich um seinen Biografen Elmar Pflegerl aber nicht drücken, obwohl eri hm später fast tätlich angreift und das führt bei ihm zu der Frage ,wie er seine Biografie verfälschen kann, beziehungsweise gerät er, der sich darob nicht festlegen will, in mehrere Versionen, die mir das Verstehen und um das Herausbekommen, um was es hier eigentlich, geht erschwert, aber wahrscheinlich Norbert Gstreins Absicht war.

Jakob Thurner war dreimal verheiratet, hat eine etwa zwanzigjährige Tochter namens Luzie, die laut Johanna Öttl eine Autismusspektrum-Störung hat. Ich muß gestehen, habe das nicht gemerkt, habe aber auch hier eher flüchtig gelesen und hätte, die eher, dem ersten Jakob, dem Onkel unterstellt und der erste Satz des ersten Buches „Einer“ heißt „Jetzt kommen sie und holen Jakob“ und der erste Jakob, der achtzigjährige Onkel hat sich jedesmal, wenn ihm die Kinder, das nachriefen, wochenlang im Keller versteckt, denn die Großmutter gab den etwas „komischen“ Buben auf Anraten Anfang der Vierzigerjahre in eine Anstalt und konnte ihn dann noch gerade herausholen. Ja diese Ansspielung mußte natürlich sein.

Der zweite Jakob war aber nicht nur dreimal verheiratet, sondern hat auch dreimal einen Mörder gespielt. Etwas was den Biografen natürlich zu Verknüpfungen bringt, die Jakob erzürnen und ihm droht seine Zustimmung zur Veröffentlichung zurückzuziehen, worau er natürlich erpreßt wird.

Dann kommt die Tochter Luzie, die alles genau wissen will und daher fragt „Was ist das Schlimmste in deinem Leben, Papa, was dir passierte?“ und das war ein Filmdreh in den Neunzigerjahren an der mexikanischen Grenze. Da hat Jakob einen Grenzer gedreht, ist dann selber, noch halb in der Uniform von Texas nach Mexiko und dort in einem Club gefahren und dort einer Prostiutierten oder sie ihm zu Nahe gekommen und ist dann mit einer Kollegin noch einmal darüer gefahren, die betrunkene Xenia hat eine Frau angefahren und die Beiden haben die Leiche liegen lassen, was Luzie so erschütterte, daß sie den Kontakt mit dem Vater abbrach und sich sogar die Pulsadern aufritze, dabei wollte Jakob mit der Tochter zum sechzigsten Geburtstag nach Amerika reisen.

Beim Dreh in den Neunzigerjahren ist er noch George W. Bush begegnet, den der im Buch

„Dubya“ nennt und Gstrein hat Johanna öttl oder war es Tomas Friedman, auch erkläert, daß er es sehr genau mit seinen Namen hält um am Schluß gibt es, glaube ich, keine Biografie, aber eine Statue aus China, die im Heimatort aufgestellt werden soll, Jakob stammt, wie wahrscheinlichauch sein Autor, aus einer Tiroler Hotelierfamie und deshalb schaut der Schauspieler ein bißchen asiatisch aus.

Norbert Gstrein hat es faustdick hinter den Ohren und spart nicht mit den aktuellen Anspielungen und so kommen nicht nur die mexikanischen Frauenmorde, sondern auch die asiatischen Billigwaren vor und vorher gibt es noch, wie Gstrein erwähnte zwei Bonuskapitel.

Ein Ausdruck, den ich nicht kannte, aber sehr interessant fand. Das eine ist die Krankheit, die dem Sechzigjährigen diagnostiziert wird, die zweite, die um dreißg Jahre jüngere Freundin und in der „Alten Schmiede“ hat er die Zuhörer aussuchen lassen, aus wechen Kapitel sie etwas hören wollten.

Gekonnt konstruiert, kann ich nur wiederholen, vielschichtig listig und wahrscheinlich nichts ausgelassen und ich habe mich beim Lesen öfter gefragt, um was es hier wirklich geht?

Um die zurechtkonstruierte Biografie eines noch gar nicht so alten Schauspielers, Nazivergangenheit den Frauenerfahrungen und interessant ist noch eines, was die meisten nicht erwähnten, erkannte, Jakob hat eine Filmrolle, einen Prostituiertenmörder adarzustellen, den später John Malkovich spielte und der war in einem Gefängnis, hat dort zu schreiben begonnen, was Jakob ein wenig verächtlich erwähnt, wurde dann auf Grund von Iterventionen der österreichischen Autorenschaft entlassen und ein paar Jahre später als Prostiuertenmörder verurteilt und sich in der Nacht danach in seiner Zelle erhängt. Vorher hat er in der „Editon Wortbrücke“ meine „Hierarchien“ ,herausgegeben und ich habe auch einmal, bis er aus der GAV weil die ihm zu sozial war, ausgetreten ist, mit ihm gelesen.

Eine Vloggerin fragte sich warum das Buch auf die Shortlist gekommen ist? ich habe das erwartet und vielleicht sogar gedacht „Uje, dann muß ich es lesen!“

Müßte ich natürlich nicht, wenn ich es nicht anfragen würde. Als Gewinnerbuch wünsche ich mir von den vier von mir bis jetzt gelesenen Shortlistbüchern, aber immer noch Mithu Sanyal „Identiti“ und da kann man den Unterschied zwischen dem weiblichen und dem männlichen Schreiben auch sehr gut erkennen.

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