Eine interessante Frage, die ich hier schon öfter zu beantworten versucht habe
und auf jedenfall bin ich mit dem „Frauenleben“ wieder fertig und habe den Text schon an den Alfred geschickt, damit er an die Druckerei gehen kann.
So lange, wie geplant ist es nicht geworden, zwar ein bißchen länger als der „Arbeitstitel“ und vielleicht in etwa solange die die „Hundert Seiten“, die inzwischen schon erschienen sind und das „Seitengewitter“ das noch an die Druckerei gehen muß.
Also über sechzig Rohseiten, zweiunddreißig Szenen und 30.682 Worte, also vom „Nanowrimo“, wo es ja auch heißt, daß fünfzigtausend Worte für einen Roman sehr kurz ist, weit entfert, aber mehr scheine ich trotz meiner besten Vorsätze derzeit nicht zu schaffen, obwohl, ich glaube, daß der Text sehr dicht geworden ist und eigentlich alles drin enthalten ist.
Ich scheine also immer schneller zu werden. Vor ein paar Jahren habe ich ja noch geschrieben, daß ich sechs Wochen für den Rohtext brauche und das schon für sehr schnell gehalten.
Mit dem „Frauenleiden“ war ich mit dem Rohtext aber nach zwei Wochen fertig und mit dem Korrigieren nach fünf oder sechs Wochen und im vorigen Jahr habe ich ja auch drei Texte nämlich die „Hundert Seiten“, das „Seitengewitter“ und den „Arbeitstitel“– geschrieben und dann ja noch das „Corona-Texte- Buch“ die Corona-Texte aus dem „Literaturgeflüster“ herausgebracht.
Wenn das so weiter geht, schreibe ich alle zwei Monate ein Buch, was eigentlich nichts macht, wenn es statt dem einen Jahrhundertroman, viele kürzere knackige Texte gibt.
Allerdings beschäftigt mich ja schon länger die Frage, was ich schreiben soll oder anders ausgedrückt, ich habe schon länger das Gefühl, ich bin ausgeschrieben.
Dann bringe ich einen Text zu Ende, habe eigentlich keine Ahnung, was als nächstes kommt und schwupp, dann kommt schon die Idee,, so wie Anfang Jänner bei dem Minikurs von Jurenka Jurk, wo eine Teilnehmerin fragte ob sie sich von ihrem achtzigjährigen Onkel lektorieren lassen soll und schwupp war die Idee für das „Frauenleiden“ schon da und ein paar Tage vorher habe ich auch gedacht, ich habe keine Ahnung was als nächstes kommt? Da habe ich dann den „Arbeitstitel“ fertig korrigiert und dann das „Frauenleiden“ angefangen. Jetzt bin ich, glaube ich, am Donnerstag mit dem Korrigieren fertig geworden und keine Ahnung was als nächstes kommt?
Was mache ich da? Da habe ich meine Schreibrituale, Fensterputzen, auf Recherchezüge gehen und weiterschreiben. Die Fenster in der Krongasse habe ich Anfang Jänner geputzt. Das muß ich erst im Sommer wieder tun. Aber wir sind dieses Wochenende wieder in Harland. Da wurden die Fenster schon länger nicht geputzt, also habe ich das am Freitag getan und dann, wie gehts weiter? Wie finde ich Ideen für was Neues?
Da beschäftigt mich ja schon länger die Frage mit, über oder ohne Corona, da es außer dem „Corona-Texte-Buch“, schon vier erschenene Corona Bücher und drei in der Warteschleife gibt, habe ich mich ja gefragt, wann werde ich über was anderes schreiben?
Das hängt zwar nicht nur von mir ab, denn wenn ich was schreibe und die Heldin beispielsweise einkaufen geht, dann werde ich die Maske nicht weglassen, wenn sie sie zum Zeitpunkt des Schreiben noch brauchen sollte und da denke ich auch, ich bin zwar Corona kritisch was ja in Zeiten, wie diesen vielleicht ein Minuspunkt bin, habe aber wahrscheinlich, soviel wie kaum eine andere über dieses Thema geschrieben, also von mir aus, ein achter Corona-Text, aber von was handelt er und wie kommt man auf neue Ideen?
Da hat ja Jurenka Jurk auch einen Artikel herausgebracht, wo Dinge drinnen stehen, die ich auch schon ausprobierte. Meistens ist es bei mir ja so, wie am Dienstag auch Heinrich Steinfest im Literaturhaus sagte, er hat eine Idee und dann schreibt er drauf los ohne sich erst zwei Jahre ein Konzept dazu zu machen. Bei mir war das beim „Frauenleiden“ der Onkel und beim „Seitengewitter,“ das Gerede, daß man „Die Ungeimpften zwar nicht einsperren sie aber auch nicht überall ihr Leberkässemmel essen lassen wird!“ und dann auch die Idee von dem alten Psychiater, der in einer Senioren-Residenhz lebt, sich aber nicht impfen läßt und dann wieder die Figur einer Impfverweigerin, die da Alberta Wassermann heißt, ich aber wohl die Idee der Mathilde weiterverfolgte.
Das nehme ich dann auf und schreibe darüber, beziehungsweise putze ich die Fenster, räume die alten Sachen weg, die neuen her, drucke mir beispielsweise die Charakterbögen aus, die ich mir einmal von Jaqueline Vellguth übernommen habe. Dann gehe ich ein paar Tage spazieren und dann schreibe ich meistens los.
Im Sommer war das bei den „Hundert Seiten“ so. Da bin ich zwei Tage herumgerannt und dann hatte ich alles, daß ich schreiben konnte. Da hatte ich aber schon eine Idee.
Jetzt bin ich aber fertig und stehe vollkommen ideenlos da. Auch nicht schlimm, denn wenn man schon fast fünfzig Jahre literarisch schreibt und an die sechzig überhaupt und an die fünfzig Bücher hat, ist das egal und ich brauche mir auch keine Sorgen machen, ob ich noch was schreibe?
Daß ich schreiben kann, weiß ich.Früher war es ja für mich ein großes Problem, daß ich dachte, ich dürfte nicht schreiben oder es wollte und nicht so recht wußte wie, also sehr gehemmt war.
Das ist jetzt weg. Jetzt denke ich, ich kann schreibe, denn das habe ich ja schon sehr viel und sehr lang getan. Ich bräuchte wahtscheinlich Anerkennung von außen. Aber die kriege ich, in Zeiten, wie diesen nicht, denn es schreit ja derzeit nur der Uli auf „Ich haben Ihnen schon zigmal gesagt, daß Sie es nicht können und Sie unbelehrbar sind!“
Das glaube ich eigentlich nicht, beziehungsweise, glaube ich, schon daß ich mich mit meinen Schreiben auseinandersetze.
Die Rechtschreibung und die Grammatik sind mir ziemlich egal, da denke ich, für die selbstgemachten Bücher korrigierts der Alfred, bei einem Verlag würde es der Lektor tun und dann bin ich ja eher handlungs- als sprachgetrieben. Da kann ich mich erinnern, daß ich noch in der Straßergasse war und mit einem Walter einmal auf die Mostalm ging, ihm von meinen Schreibplänen erzählte und der sagte mir, da gibt es zwei Typen, die, denen die Sprache wichtig ist und die, die vom Inhalt ausgehen.
Eine Experimentelle oder eine Sprachkünstlerin, also das, was als literarisch gilt, bin ich nicht, stimmt. Ich betrachte mich als realistische Schreiberin und schramme da vielleicht ein bißchen an der Gebrauchsliteratur, am Kolportageroman oder am journalistischen Schreiben vorbei. Alles was vielleicht als nicht so literarisch gilt und von den Sprachkünstlern etwas belächelt wird. Andererseits gibt es sehr viele realistische Romane. Also warum nicht und da habe ich auch schon sehr viel geschrieben.
„Die Hierarchien“, Ende Achtzig da habe ich meinen Weggang von der Klinik beschrieben der Text ist fertig geworden. Ich habe da schon selber beim damaligen Ministerialrat Ungar im Bundesministerium, um eine Unterstützung, um es herauszubringen, angesucht und das dann auch dem Jack Unterweger mitgeteilt, der es dann gemacht hat. Die Kritiken waren schlecht und ich dachte, nun ja, eines meiner ersten Bücher, dann hab ichs später gelesen und gedacht, so schlecht ist das nicht.
Seit ich meine Bücher selber mache, bin ich ja weg von der Kriti kund nur der Uli ,schreibt wie schon erwähnt „Sie können es nicht!“
Aber der kann das vielleicht nicht so wirklich beurteilen und es stimmt wahrscheinlich auch, daß ich sehr schnell und vielleicht auch ein wenig flüchtig bin.
Früher, als ich noch sehr unsicher war, habe ich wahrscheinlich auch schlechte Texte an die Verlage geschickt, die sie mir dann zurückgeschickt oder sich nicht gerührt haben. Aber durch das Schreiben wird man besser, davon bin ich überzeugt, obwohl, als ich die „Hirarchien“ wieder gelesen habe, habe ich schon gedacht, da ist eigentlich alles da und ich bin auch immer bemüht besser zu werden und denke, das ist mir auch gelungen, weil ich ja sehr viel und flüßig schreibe, obwohl ich manchmal denke, ich komme nicht weiter, ich stecke fest, etcetera und sehr verzweifelt bin.
Dann fange ich wieder von vorne an und so tun es auch die anderen, auch wenn denen vielleicht, die Lektoren herumstrechen, was ich zugegebenerweise nicht so gerne mag. Da kritisiere ich mich schon lieber selber, denke aber, ein Feedback von außen wäre schon gut, auch wenn ichs nicht wirklich brauche, denn ich werde schon wieder ein Thema finden und langsamer und weniger hektischer werden, wäre wahrscheinlich auch ganz gut. Ob ich das schaffe, weiß ich nicht und es ist auch egal.
Also die drei noch ausstehenden Texte fertig machen und da brauche ich eigentlich nur auf den Alfred warten und zwischendurch korrigieren und dann schauen, daß ich zu einem neuen Thema komme, ob mit, über oder ohne Corona, ist egal und ich dachte auch, ich könnte solange ich noch nichts habe, mir ein paar Skizzen machen.
Eine Idee, die ich ja schon mit den „Bierdosen“ in der Schreibgruppe praktizierte, ist ja auch mir ein paar Bücher aus den Regalen zu klauben, ein paar Worte herausschreiben und darüber eine Geschichte machen oder, was ich vielleicht am Freitag könnte, wenn der Alfred zu einem Begräbnis fährt, auf die Straße gehen und meine Beobachtungen notieren.
Alles zusammen und wenn nichts kommt, ist das auch nicht so schlimm, denn ich habe ja schon fast fünfzig selbstgemachte Bücher auf die ich mich auch konzentrieren könnte und stattdessen mehr lesen. Da stagniere ich derzeit ja auch ein wenig und die politische Lage füllt eine derzeit ja auch aus. Da ist der Krieg in der Ukraine, der derzeit alle beschäftigt und darüber habe ich schon 2014 und 2015 ,geschrieben und Corona mäßig ist es ja auch die Frage wie es weitergeht?
Der Freedomday soll nächste Woche kommen, da sollen außer den ,Masken alle Maßnahmen fallen aber die Zahlen sind noch immer hoch und wie es mit der Impfpflicht weitergeht ist auch sehr spannend. Aber eigentlich will ich nicht mehr über Corona, sondern über etwas anderes schreiben.
Aber über was? Das ist jetzt die Frage. Also Zeit lassen, bis die Idee kommt und dazwischen die eigenen Bücher wieder lesen und schauen was ich besser machen kann und da gibt es, stimmt Uli, wahrscheinlich schon einiges zu tun.
Ein bißchen genauer und ein bißchen tiefer werden, kann sicherlich nicht schaden. Also mag sehen, wie es weitergeht. Eine Schreibpause machen, falls ich das schaffen sollte, wäre auch nicht so schlecht, bin aber, wie Heinrich Steinfest auch nicht sicher, ob ich das schaffe, denn irgendwie bin ich ja auch eine Scribioholic und die Frage „Warum schaffe ich es nicht in den Literaturbetrieb, obwohl ich mich ja sehr bemühe?“, ist auch noch nicht beantwortet, obwohl es mir der Uli sicher gleich erklären wird.
Die Veränderungen meines Schreibens kann man, glaube ich, ganz gut dem „Mein Scheiben-meine Bücher- Literaturgeflüsterbuch“ entnehmen, denn da gibt es ja immer ein Kapitel der Bücher, die seit 2008 bis 2019 entstanden sind und die dazugehörigen Artikeln, die sich mit meinen Themen, meinen Satzanfängen, meinen Lieblingsbüchern, etcetera beschäftigen.