Literaturgefluester

2022-08-31

Das Rosen-Experiment

Jetzt kommt noch immer nicht ein deutsches Longlistbuch,obwohl Jan Böttchers „Rosen-Experiment“ darauf stehen hätte können und es ist eines das sich mit den Neunzehnzwanzigerjahren und seine Verknüpfung zur Gegenwart beschäftigt.

Vom 1973 geborenen Jan Böttcher habe ich schon einiges gelesen und gehört und das Interessante an dem Buch ist, daß es sich mit Doktorantinnen beschäftigt, die in den Neunzehnhundertzwanzigerjahren am Psychologischen Institut in Berlin, das sich in einem Schloß befand oder vielleicht auch noch immer befindet, forschten.

Und das ist für die Psychologin, die zwischen 1973 und 1979 in Wien Psychologie studierte und sich vorher mit Charlotte Bühlers „Psychologie im Leben unserer Zeit“ beschäftigte, natürlich interessant, wie es da in den Neunzehnhundertzwanzigerjahren mit den psychologischen Instituten ausgesehen hat, wo ja unter anderem, die Sozialpsychologie in Experimenten erforscht wurde.

In Berlin, in diesem Schloß war es offenbar ein Professor Lewin, der forschte und dann in die USA emigrierte und er hatte, wie Jan Böttcher in seinem Nachwort schreibt, einige osteuroäische Studentinnen, die meist Jüdinnen waren und später nach Moskau oder auch zu ihm in die USA gingen.

Jan Böttcher hat einen Leonhard Zadek aus Kurt Lewin gemacht und die Doktorantin, eine lettische Apothekerstochter, die mit einem Dima verheiratet ist, heißt Zenia. Böttcher führt noch an, daß damals in dem Institut die Kolloquien im „Schwedischen Cafe“, das dem Institut gegenüberlag, abgehalten wurden. „Quasselstrippe“ nannten sie sie und da lernt im Roman Zenia eine Kellnerin namens Helene kennen und beobachtet sie, wie sie sich die Bestellungen merkt und dann gleich darauf vergisst. Sie macht die, die ja nicht studiert, sondern eigentlich die Kinder, der Kaffeehausbesitzerin betreut und bekocht, aber auch noch ein paar Schichten hat, zu ihrer Assistentin und der Professor gibt ihr den Auftrag über die Gefühle „Wut“ und „Ärger“ zu erforschen. Da plant sie das „Rosenexperiment“, das in Wahrheit eine Tamara Demko so durchführte und eine Bluma Zeigarnik hat über „Das Behalten erledigter und unerledigter Handlungen“ geforscht, was sie offenbar auch an einer Kellnerin beobachte.

Das Rosen-Experiment besteht nun darin, daß die VPs drei Lösungen an eine Rose zu gelangen, finden müssen. Es gibt aber nur zwei und der Ärger in den die Probanden dann geraten, besteht blöderweise darin, daß sie Zenia als „Saujüdin“ beschimpfen.

Einige Szenen des Romans spielen dann schon 1939 in den USA, wo Prof. Zadek weiterforscht und eine der Assistentinnen schon bei sich hat.

Es wird viel gefeiert und ins Kino gegangen, in dem Roman, der auch eine sehr ungewöhnliche Sprache hat, die mir manchmal mehr literarisch als Psychologisch vorkam.

Ich habe 1975 beim damaligen Assistenten Herkner Sozialpsychologie und da wahrscheinlich genau diese Experimente gehört. Bin aber in das Buch schwer hineingekommen.Das Rosen-Experiment wird, glaube ich, auch erst auf Seite zweihundert erwähnt. Vorher habe ich gedacht, da wird viel dahergeschwafelt und was den Bezug zu der Jetztzeit betrifft, spitzte ich natürlich die Ohren, weil ich mich ja gerade damit beschäftige, „1984“ in die Gegenwart oder ins Jahr „2024“ zu verlegen und die Zweitausendzwanzigerjahre sind sicher genauso oder eine ähnliche Krisenzeit, wie es die Neunzehnhundertzwanzigerjahre waren. Die Sozialpsychologie und andere Wissenschaftszweige haben sich entwickelt, die Frauen Pagenköpfe getragen und manche haben Beziehungen zu Frauen gehabt und heute wird ja sehr über das Gendern gestritten und darüber, wieviele Geschlechter es gibt und welche Gefühle man verletzt, wenn man sagt, was ich eigentlich auch glaube, eigentlich zwei und damit wurde man ja inzwischen auch schon mit dem Tod bedroht.

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2022-08-30

Hinterher

Filed under: Bücher — jancak @ 00:00
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Nein, jetzt kommt noch nicht das deutsche Buchpreislesen, obwohl ich mir vorstellen hätte können, daß Finn Jobs Debutroman darauf steht. Auf der des Bloggerdebuts steht es schon. Es ist wieder ein Wagenbach-Quartbuch“, das ich digital gelesen habe und ich bin wieder etwas ratlos, was es ist?

Ein Roadmovie, ein Coming of Age Roman, ein rasantes Debut in den verschiedensten Sprachstilen, wie in der Beschreibung steht?

Es geht also um einen etwa zwanzigjährigen Ich-Erzähler, der von seinem Freund Chaim, der zurück nach Israel gegangen ist, verlassen wurde. Vorher hat er in einer WG, aber auch in einer kleinen Wohnung in Neukölln geworden und jetzt hat ihn ein Francesco, ein Künstler, nach Frankreich mitgenommen, der dort in einer Kirche eine Kunstinstallation machen will.

Das Buch springt vollkommen unchronologisch hin und her, so daß es ein Weile braucht, um alles mitzubekommen, wahrscheinlich habe ich immer noch nicht alles verstanden, was vielleicht gar nicht möglich ist, weil sich die Beiden vollkommen bekiffen und betrinken, wie das in einem Coming of Age Roman heutzutage offenbar so sein muß.

Sie landen in Frankreich, schwierig ist auch, daß ganze Passagen in Englisch oder Französisch geschrieben sind, die nicht übersetzt werden, in einer komischen Villa oder besser gesagt, einer schönen alten Villa, die der Besitzer Gedeon, ein äußerst verrückter Typ , der mal einen Hund, mal eine Katze spielt und sich auch ständig besäuft in ein Art Hotel umgewandelt werden soll und sie dabei äußerst verschandelt. Die Kirche wird auch mit Alufolie überdeckt, damit man statt Gott, sich selbst sehen soll, es geht aber ohnehin niemand hin und was ist jetzt da in Neukölln geschehen?

Der Koffer und der Ausweis des Erzählers liegen offenbar noch in der WG bei einem Peter. Der Erzähler hat auch seine Arbeit verloren, offenbar hat er gekellnert und noch kein wirkliches Ziel im Leben. Er hatte eine Beziehung zu einer Sophia, dann zu einer Hatice, die aus nach Neukölln gekommen ist, weil sie kein Kopftuch mehr tragen will, sie wird von ihrer Familie deshalb verfolgt, weil sie wie eine deutsche Hure lebt. Da wird das Buch politisch und das finde ich sehr interessant, weil der 1995 in Hannover geborene Finn Job hier sehr direkt ist, direkter als ich es bisher in Romanen gelesen habe. Schließlich hat er dann eine Beziehung zu diesem Chaim angefangen und ihn in Neukölln, obwohl man das nicht darf oder soll, sehr vorsichtig auf der Straße geküßt. Da kamen dann sofort die „Allahu Akbar! schreienden Jugendlichen aus allen Richtungen und verfolgten die Beiden, die sich gerade noch in die WG flüchten könnte. Der Erzähler beschimpfte die Angreifer als „Pack!“, worauf er von den WG Bewohnern als rassistisch beschimpft wurde, denn er hätte die Gefühle der Angreifer verletzt.

So realistisch habe ich das in einem Roman noch nicht gelesen und kann nur fragen, ist es wirklich schon so arg in Neukölln und sind die Jugendlichen von heute, die rauchen und kiffen und keinen Sinn im Leben haben, wirklich so dumm, Dinge nachzuplappern, ohne nachzudenken, ob das jetzt stimmt und der Situation angepasst ist?

Dieser Francesco ist jedenfalls sehr reich, gibt dem Erzähler Geld, kauft ihm Kleider. Proust und überhaupt die Literatur spielt in dem Buch auch eine große Rolle. Also ist alles doch nicht ganz so banal und der Erzähler ein Proust-Fan. Es wird auch rückgeblendet auf eine Reise, die der Erzähler mit diesem Chaim, dem er immer noch nachzutrauern scheint, einmal machte, um das Grab von Klaus Mann zu besuchen. Ansonsten weiß er Erzähler nicht was er will, geht nicht ans Telefon, schmeißt sein Handy ins Meer und in der Kirche kommt es dann noch zu einer absurd grotesken Schlußszene, wo alles in Flammen aufgeht oder sich vielleicht zu Guten wendet? Wer weiß das schon und wer weiß, was das überhaupt ist? Soll er nach Deutschland zurckgehen, einen Entzug machen, studieren oder einen Job suchen? Alles ist ungewiß und vielleicht auch nicht so einfach zu beantworten.

„Hört er es denn nicht, das gellende Schweeigen der Sirenen?“, ist jedenfalls der letzte Satz und wir bleiben vielleicht ratlos zurück und können darüber philosophieren, was wir da gelesen haben?

2022-08-29

Covid ist jetzt doch vorbei

Filed under: Schreibbericht — jancak @ 00:43
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In meinem derzeitigen Romanprojekt, in der Wirklichkeit wahrscheinlich doch nicht so ganz. Obwohl Österreich jetzt schon auf gelbgrün geschaltet wurde und die Schule offensichtlich ohne Masken- und Testpflicht beginnen wird. Im Hintergrund lauern aber wahrscheinlich die möglichen neuen Corona-Wellen und auf jeden Fall ist jetzt schon die nächste oder sogar schon übernächste Angstwelle da. Seit Februar gibt es Krieg in der Ukraine, alles wird teurer und teurer und es wird ein kalter Winter werden. Die Klimakatastrophe gibt es auch, was mich befürchtet läßt, daß meine „Gestohlenen Jahre“, die ja noch nicht erschienen sind, aber im Jahr 2025 spielen, einen unrealistischen Hintergrund haben, denn da ist Corona zwar wahrscheinlich auch vorbei, das Leben ist aber ziemlich normal und so wird es in drei Jahren höchstwahrscheinlich nicht sein.

Aber ich habe mich ja, als ich meinen neunten oder zehnten Corona-Text geschrieben hatte und dieses Thema, das mich ja sehr bewegt, von allen seien Seiten, von hinten und von vorn und von links und nach rechts, das sich ja in den letzten Jahren sehr verschoben hat, betrachtet habe, wann ich endlich etwas anderes als über Corona schreiben werde?

Dann bin ich in im Mai in die Konditorei „Aida“ in die Mariahilferstraße gegangen, die vage Idee über das chinesische Sozialkreditsystem, wo ich ein paar Videos gesehen habe, zu schreiben, war schon da und ich habe tapfer damit angefangen.

Damit bin ich aber nicht sehr weit damit gekommen, habe von einer Schreiblockaden gesproche und habe das, was ich hatte, korrigiert und korrigiert. Das Problem war, daß ich ja nicht wußte, wie es mit der Pandemie weitergehen wird? Damals im Mai wurde ja gerade gelockert und dann wieder verschärft. Die Teuerungen warren auch schon zu spüren, daß es aber ein kalter Winter werden wird und wir die Zähne zusammenbeißen müssen und wenn wir dann vielleicht auf Demos gehen, schon wieder rechte Schwurbler und sogar Volksfeinde sind, davon war noch keine Rede.

Inzwischen hat sich viel verändert. Auf der politischen Ebene und mich hat mein Kroatienurlaub wirkch auf neue Ideenstränge gebracht.

Der von der Sun-Jong, dem chinesischen Mehrkind, das zur Adoption nach Wien gebracht wurde, war schon da und die Serviererin Rosa Horvath, was vielleicht nicht wirklich neu war und auch, daß eine pensionierte Psychologin, die über das chinesische Sozalkreditsystem, von dem sie nicht wirklich was versteht, schreibe will, war nichts Neues.

Deshalb bin ich wahrscheinlich auch so dahingetümpelt und habe mir gedacht, soll ich jetzt auf hören oder weiterschreiben und in Senj ist mir dann die Idee mit der Johanne Amundsen gekommen, die die Bücher meines Alter Egos Eja Augustin findet und ich dachte, die schicke ich nach Wien. Davon gibt es im Blog schon drei Goodies, wie ich das in meinen Text integrieren will, ist mir noch nicht so ganz klar. Aber seit ich aus dem Urlaub zurück bin, habe ich weitergeschrieben und halte jetzt bei 24 713 Worten, fast neunnundvierzig Seiten und vierundzwanzig Szenen und irgendwann habe ich geschrieben, es bleibt bei der Pandemie und fange damit vielleicht noch einmal neu an oder verändere etwas.

Das hat sich inzwischen auch geändert. Denn jetzt hat mich die allgemeine Stimmung, die Pandemie ist aus, wenn man sie läßt, wir sind aber in der zweiten oder dritten Krise und haben nichts davon. Und da ist mir wahrscheinlich schon in Kroatien „1984“ eingefallen, den berühmten Roman, den ich einmal gelesen und im Workshop mit Stephan Teichgräber auch besprochen habe und der, wenn ich ihn auch noch nicht wiedergelesen habe, leider inzwischen erstaunlich aktuell ist.

Daß das Handy den Televisor von damals ersetzen könnte, ist mir auch schon eingefallen und dann hat die Steffi in der Konditorei „Aida“ auch einen Winston Smith getroffen, einen Engländer der im British Council Englisch unterrichtet und der schreibt ein „1984 revisted“, das ins Jahr 2020 verlegt wurde.

Also viele Handlungsstränge, die das Ganze vielleicht länger als die berühmten dreißigtausend Worte meiner letzten Texte werden lassen kann. Man kann auch sagen eine Materialsammlung aus der noch etwas werden kann, wenn ich mir Zeit lasse und mit den zeitlichen Veränderungen schreibe, dann wirds vielleicht ein ganz interessanter aktueller Roman.

Das Ganze ist jetzt noch ziemlich vage und unausgegoren und ich werde es wahrscheinlich noch gründlich überarbeiten müssen, um einen brauchbarren Roman herauszubekommen.

Ich bin aber sehr zuversichtlich und motiviert. Die Hemmung ist weg, das habe ich schon geschrieben, werde darüber berichten und freue mich bei meinen Lesern natürlich über Rückmeldungen, Anregungen, Tips und konstruktive Kritik und der vorläufige Arbeitstitel wird sich höchstwahrscheinlich auch noch verändern. Ich bin gespannt und mal sehen, in welche Richtung es noch gehen wird.
















2022-08-28

Johanne Amundsen trinkt zweimal Kaffee

„Shut up!“, dachte Johanne Amundsen ärgerlich, als sie das Cafe Hummel verließ, in dem sie sich mit Toves Günthi getroffen hatte. Der Liebste ihrer Freundin hatte jetzt doch angerufen und ihr angeboten sie auf einen Kaffee zu treffen.

„Ein kleines Zeitfenster geht sich aus!“

Und mit ihr über die österreichische Literatur zu plaudern und dann hatte der Rundfunkjournalisten sie abblitzen lassen, als sie ihn gefragt hatte, wer wohl auf der österreichischen Buchpreisliste stehen würde, die in zwei Wochen bekanntgegeben würde.

„Das kann ich dir nicht verraten, Johanne!“, hatte er überheblich geantwortet und arrogant die Achseln gezuckt.

„Das ist Amtsgeheimnis und hier wird nicht gespoilert!“

„Warum?“, hatte sie zurückgefragt.

„Bist du etwa in der Jury und hast ein Schweigelübde unterschrieben!“, hatte sie aufmüfig gekontert. Er hatte den Kopf geschüttelt und die Namen Edith-Ulla Gasser und Stefan Gmündner genannt. Die anderen hatte sie vergesen und auch nicht nachfragen können, denn Günthi hatte auf die Uhr geschaut, dann einen zehn Euroschein aus der Tasche gezogen, der Kellnerin gewinkt und sich verabschiedet, weil er schleunigst wegen eines wichtigen Termins in den Rundfund mußte.

„War schön mit dir zu plaudern, jetzt werde ich erwartet!“, hatte er gesagt und dann noch wissen wollen, ob sie ihre Autorin schon gefunden hatte?

„Ja!“, hatte die genickt.

„Eja Augustin, das Netz hat mir die Adresse verraten und ich habe auch ein Date mit ihr!“

Dorthin war sie jetzt unterwegs und klingelte an der Gegensprechanlage und bald einer braunhaarigen Frau mit Jeans und Pagenkopf gegenübergestanden, die sie freundlich anlächelte, in ihr Wohnzimmer bat und ihr auch einen Kaffee anbot!“

„Sie haben meine Bücher, die ich am Campingplatz von Senj vergessen habe, gefunden und bringen Sie mir zurück! Vielen Dank dafür!“2″, sagte sie, um gleich hinzuzufügen, daß Johanne sie gern behalten könne wenn sie ihr dafür eine Rezension schreiben würde.

Vom „Nobelpreis“ für den sie sie vorschagen könne, erwähnte sie nichts, schien sich das aber zu denken, so daß Johanne Amundsen schnell durchatmete, sich fast die Zunge an dem Kaffee verbrannte und, um vom heiklen Thema abzulenken nach dem österreichischen Buchpreis fragte?

„Denn ich interessiere mich für die österreichische Literatur, obwohl ich mich nicht sehr auskenne! Haben Sie eine Ahnung, wer darauf stehen könnte?“, fragte sie ohne besondere Hoffnung, eine zufriedenestellende Antwort zu bekommen, womit sie sich täuschte, denn die Augen der Selfpublisherin blitzen auf und antwortete, daß sie sich diese Frage auch schon gestellt hatte.

„Denn wissen Sie, ich lese mich immer gerne durch die Liste! Also danke für die Frage, überlegen wir gemeinsam, was ich in diesen Jahr von den Kollegen gelesen habe und wer darauf stehen könnte?“, sagte sie ein wenig neidisch und auch angestrengt und fügte dann den Namen Doron Rabinovici hinzu.

„Der hat eine „Einstellung“ geschrieben! Dann gibt es, glaube ich, ein neues Buch der Marlene Streeruwitz! Kaska Brylas „Eistaucher“ habe ich gelsen und Cordula Simons „Wölfe von Pripjat“. Tomer Gardis „Eine runde Sache“ hat schon den „Leipziger Buchpreis“ gewonnen und Marie Gamilschegg steht schon mit ihren „Meerestieren“ auf der deutschen Liste. Dort steht auch Reinhard Kaiser-Mühlecker, den würde ich auch für einen guten Kanditatn halte, obwohl ich das Buch nicht gelesen haben! Haben wir schon zehn Treffer? Zählen Sie nach und dann wird es auch drei Debutanten geben! Die wurden im Sommer auch bei den O-Tönen vorgestellt. Da habe ich auch noch nicht viel gelesen! Also bleiben wir bei Thomas Stangl, Anna Kim und Margit Schreiner, wenn Wolf Haas „Müll“ weil ein Krimi vielleicht nicht in Frage kommt und dann-!“, sagte sie und wurde ein wenig rot „gäbe es noch meine Bücher „Die gestohlenen Jahre“ und „Die Uhren haben ihre Zeit verloren -Ein Verschwörungsroman in vierzehn Episoden“, habe ich in diesem <jahr geschrieben. Da ich sie mir aber selber drucken lassen, habe ich leider keine Chance!“n sagte sie, um wieder hinzuzufügen, daß sie sich sehr überJohannes Interesse freue.

„Wenn Sie mir eine Rezension schreiben könnten, wäre das sehr toll!“

2022-08-27

Das Wasser des Sees ist niemals süß

Die Italienische Literatur hat den Ruf sehr sozialkritisch zu sein, gibt es ja Alberto Moravia, der, manchmal etwas konservativ und frauenfeindlich, im vorigen Jahrhundert von den sozialen Mißständen in Rom erzählte.

„Wagenbach“ hat eine Reihe Romane italienischer Kommunisten herausgebracht, die ich mir einmal vor Jahren aus einer Abverkaufkiste, um einen Euro oder waren es noch zehn Schilling, kaufte. einen habe ich davon gelesen.

„Wein und Brot“ egibt es auch und dann eine junge italinische Stimme, die 1988 in Rom geborene und am Lago di Bracciano aufgewachsene Guilia Caminito, die Bei „Wagenbach“ schon „Ein Tag wird kommen“ herausgebracht, mit dem ich, glaube ich, nicht so viel anfangen konnte und jetzt wurde von „Wagenbach“ „Das Wasser des Sees ist niemals süß“, als „Quartbuch“ herausgebracht und ich muß sagen, eine Überraschung, Thematik und Sprache hat mich überrascht und es ist, obwohl es am Schluß negiert wird, wahrscheinlich auch viel Autobiografisches dabei.

Es geht um die Klasse, ein Bildungsroman, der wieder zeigt, wie schwer es die Unterschicht hat, aufzusteigen, so sehr sie sich auch anstrengt und bemüht.

Elena Ferrante hat es mit ihrer „Neapoletanischen Saga, von dem ich einen Teil gelesen habe, auch versucht und dann gibt es noch Michela Murgia, die ich ein wenig altmodisch empfand.

Deniz Ohde hat das mit „Streulicht“ versucht, mit dem ich auch nicht so viel anfangen konnte und Fernanda Melchor,auch eine „Wagenbach-Autorin“, wie Giogrgio Bassani , beschreibt die mexikanische Situation, tut das aber viel brutaler, womit ich meine Schwierigkeiten hatte.

Giulia Caminitos Ich-Erzählerin tut es leiser oder sprachlich prägnanter, obwohl ganz so passiv zahm und ungeordnet, ein Opfer, wie die Heldinnen bei Moravia, ist diese junge Frau nicht.

Um drei Frauen, geht es in dem Buch, die Mutter Antonia, dann die Erzählerin iund ihre Freundin Iris. Das heißt, sie hat einige solche und einige Freunde und rächt sich erstaunlich brutal, wenn die sie betrügen.

Es gibt ein Nachwort, wo Giulia Caminito, die Vorbilder ihrer Heldinnen erwähnt und auch betont, daß es natürlich nicht Autofiktion ist, obwohl es Ähnlichkeiten zwischen ihr und ihrer Heldin gibt.

Es beginnt mit der Mutter Antonia, die hat einen Sohn aus einer früheren Beziehung, Mariano, dann die Erzählerin und noch zwei Zwillingsbrüder. Ihr Mann hatte einen Unfall ist als Schwarzarbeiter vom Gerüst gefallen, sitzt jetzt im Rollstuhl und Antonia muß die Familie erhalten. Sie tut es in dem sie bei reichen Familien putzt. Sie ist resch und streng zu ihren Kindern und will natürlich, daß es ihrer Tochter besser geht. Sie ist erstaunlich ehrlich, fremdes Eigentum wird nicht angegriffen, bringt aber die gebrauchten Fahrräder und die gebrauchten Fernseher nach Haus, die ihr ihre Familie dann schenken und es beginnt äußerst originell, daß sich Antonia ein Kostüm anzieht, eine Aktentasche nimmt und dann in das Büro einer Anwältin eindringt, denn sie braucht eine Wohnung für ihre Familie.

Sie bekommt dann eine Sozialwohnung am Lago di Branzziano und dort wächst die Heldin auf. Der große Bruder geht Anfang des Jahrtausends auf eine Demo nach Genua. Da schmeißt die Mutter ihn hinaus und die Heldin fährt mit dem Bus zuerst in die Mittelschule, dann ins Gymnasium und fühlt sich wie Deniz Ohdes Heldin unter den reicheren Kindern benachteiligt. Es gibt zwei Freudninnen Agata und Carlotta und einige Freundin aus reicheren Häusern. Als Carlotta sie mit einem ihrer Freunde betrügt, brach die Heldin die Beziehung ab und geht vorher oder nachher mit einem Freund zu einem Schießstand, läßt sich das Ticket bezahlen und schießt dann solange, bis sie den größten Bären als Trophäe bekommt.

Antonia regt sich deshalb auf: Meine Tochter schießt nicht!“

Sie setzt sich aber durch und der Bär in ihrem Zimmer, bis die Familie aus der Wohnung geschmissen wird. Bis dahin lernt und lernt sie sich durch das Leben. Studiert Philosophie zum Leidwesen ihrer Mutter und nicht Medizin oder Jus, wo man etwas anfangen kann und auch nicht auf Lehramt. Nein es muß schon das Orchideenstudium sein, auch wenn sie dann nur in einer Drogerie arbeiten kann, die auf esoterisch macht.

Die Freundin Iris stirbt irgendwann an Krebs. Das ist wohl eine autobiografische Ähnlichkeit und als Luciano sie betrügt, schließt sie sich einem Einbruch bei ihm an oder gibt die Informationen dazu und als ihr früher schon ein Junge den Tennisschläger, den sie endlich einmal gekauft bekommen hat, zerstört, schlägt sie ihn zusammen und nimmt ihm seinen weg. Das tut sie dann noch bei einer anderen Freundin und am Schluß wird sie wahrscheinlich trotzdem über bleiben und nicht so sozial aufsteigen können, ,soviel sie sich auch angestrengt hat und das ist wohl die Quintessenz des sehr frisch und modern geschriebenen Buch, das mehrmals die Perspektiven wechselt undj auch schon viele Preise gewonnen hat.

Und wer jetzt nach dem Titel fragt, irgendwann wird der See in dem angeblich eine Krippe verborgen ist, als süß beschrieben. Da fühlt sich die Heldin stark und glücklich, das bleibt aber nicht so, denn das <leben ist in Italien oder auch sonstwo auf der Welt, hart und unerbittlich, wenn man nicht aus der richtigen Familie kommt und der Mittelstand, das kann ich noch anfügen, wird bei uns gerade auch zerstört.

2022-08-26

Dein Land in Schutt & Asche

Filed under: Bücher — jancak @ 00:16
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Bevor es ans Buchpreisbloggen geht, kommt noch ein Buch, das ein bißchen außerhalb meines Schemas ist, aber der 1964 geborene Georg Adamah hat es mir freundlicherweise angeboten und da ich ja sehr neugierig bin und gerne über den Tellerrand schaue und außerdem klang der Titel und die Inhaltsangebe sehr spannend, habe ich zu zugegriffen.

Deutschland ist im Krieg mit den Russen und den Chinesen, die Reichsbürger machen es kaputt und so wird nach Afrika geflohen. Eine Umkehrung der wirklichen Situation und ich bin ja, wie ich immer schreibe, eine realistische Autorin und Leserin. Es scheint sich aber auch, wenn es so was gibt, um eine phantastische Utopie zu handeln und wieder einmal viel zu viel und alles durcheinander. Spannend war es aber auch.

Da ist also ein Ismael, mit den Namen scheint es der Autor auch zu haben. Ein Wissenschaftler, Dozent oder Assistent an der Uni und neben der kritischen Landesituation, das Buch scheint in Würzburg zu spielen, auch noch im persönlichen Dilemma. Er hat nämlich eine Frau und eine Tochter und eine Geliebte die ihm drängt, die beiden zu verlassen, so daß er sich nicht auf seine Arbeit konzentrieren kann.

So geht er in eine Bar auf ein Bier und lernt da einen alten Penner namens Elias kenne, der ihm rät das Land zu verlassen. Seine Frau tut das auch. Sie geht mit der Tochter nach Algerien und er sitzt im zweiten Kapitel im Lockdown oder in der Ausgangssperre. Der Autor hat im Nachwort noch angegeben, daß er den Roman während der Pandemie geschrieben hat und sieht auf einmal den Penner vor dem Haus sitzen. Er geht hinaus ihm zu helfen, da kommts dann zu einer Explosion und sie müssen flüchten. Sie kommen dann in eine Fabrik und treffen da auf eine Gruppe Männer, die mit Schwertern jonglieren, da beginnts dann mystisch zu werden und ich habe „Ha?“, gedacht.

Es gibt einen Hauptmann, der Wehrübungen verordnet und kein Pardon kennt und noch einige andere, die sich der Gruppe anschließen und sie wollen mit den Schwertern und anderen Waffen über Österreich nach Lybien flüchten.

Dann wird ordentlich gewalttätig, Augen werden herausgerissen, Nonnen werden ermordet und brave Männer müßen sie erschießen, um nicht selbst erschoßen werden und wenn einer der Männer anderen helfen will, sagt der Hauptmann, das hilft nichts und fängt mit dem der es versucht, zu kämpfen an.

Dazwischen gibts dann immer Einschübe in die Vergangenheit. Da verliebt sich ein Samuel, ein Arzt in eine Soraya, verläßt deshalb seine Braut und macht bei deren Vater, einem Schamanen, eine Kampfausbildung, der stellt sich schließlich, als der Hauptmann heraus und Sophia, Ismails Geliebte, taucht irgendwann einmal auch auf. Der Hauptmann vergewaltigt sie, Ismail stellt sich ihm entgegen und sie verschwindet dann irgendwann, was ich nicht ganz verstanden habe.

Am Schluß wird noch Elias grausam, dessen Geschichte ich auch nicht ganz verstanden habe, ermordet, bis Ismail in Algerien landet. Natürlich findet er Frau und Tochter dort nicht, hat dieselben Troubles, den auch die Flüchtlinge bei uns haben und trifft am Schluß noch den Hauptmann in einer Bar, der ihm ein unverschämtes Angebot macht.

Also eine Mischung aus drei Genres, mit dem realpolitischen Touch habe ich am meisten angefangen und ich beschäftige mich ja jetzt für das „Soziale Kreditsystem“ wieder ein bißchen mit den utopischen Romanen und sollte, wenn es die Zeit zuließe, auch „1984“ wieder lesen und so habe ich in diesem Buch, auch wenn ich mit den Fantasyszenen nicht sehr viel anfangen konnte, einige Anregungen bekommen, also vielen Dank dafür.

2022-08-25

Druckfrisch bei den O-Tönen

Klaus Kastberger, Bettina Scheiflinger

Das ist ja die berühmte Literatursendung des berühmten Literaturkritikers Denis Scheck, aus Köln, glaube ich und der ist heute nach Wien gekommen, um Heinrich Steinfest druckfrischen Roman „Der betrunkene Berg“ vorzustellen und es waren die letzten O-Töne in diesem Sommer und da kann ich mich erinnern, daß ich einmal vor Jahren von der Schreibgruppe kommen, Heinrich Steinfest gerade noch in den letzten Sätzen erlebte und da ist es glaube ich um ein Flugzeug gegangen . Jetzt ging es um einen „Betrunkenen Berg“. Arno Geiger war da und wahrscheinlich noch einiges an Prominenz. Wir sind in der zweiten Reihe gesessen. Früher bin ich ja immer zwei Stunden früher hingegangen, um einen guten Platz zu bekommen. Heuer ging das auch um halb acht. Aber zuerst kam Klaus Kastberger mit Bettina Scheiflinger, eine Sprachkunststudentin, wie sich herausstellen sollte. Deshalb war auch Frieda Paris da und ihr Buch „Erbgut“, das mir bei „K& S“ entgangen ist, obwohl ich von dort ja fast alles lese, ist wie Kaus Kastberger einleitete, ein Familienroman oder auch nicht.Jedenfalls keiner mit den üblichen Perspektiven, wie er weiter plauderte und die junge Frau hat drei Stellen daraus gelesen.

Denis Scheck, Heinrich Steinfest

Dann kam der Star, wo man den Kritiker aber auch den Autor meinen konnte, den ich ja erst vor kurzem im Literaturhaus glaube ich, hörte Ob da über dieses Buch gesprochen wurden, weiß ich gar nicht, denn wir sind früher weggegangen, weil ich mich nicht so gut fühlte. So habe ich nur mitbekommen, daß es sich dabei, um eine Buchhandlung auf einen Berg handelte und jetzt, da die O-Töne beendet sind, gehts dann zum Buchpreislesen und da bin ich wieder gespannt, ob Heinrich Steinfeld auf die österreichische Liste kommt? Mit der „Büglerin“, die mir sehr gut gefallen hat, ist er ja schon einmal darauf gestanden.

Viermal bin ich in diesen Sommer, wo ich ja zwei Reisen machte, im MQ gewesen und da ist interessant, daß ich die Veranstaltungen mit Marie Gamilscheg und Reinhard Kaiser-Mühlecker versäumte, aber die stehen ja auf der Longlist. Also werde ich die Bücher lesen.

2022-08-24

Wieder eine Bundespräsidentenwahl

Im Oktober wird der Bundespräsident gewählt und da war es in meiner Kindheit klar, daß da die SPÖ und die ÖVP, eventuell noch die FPÖ, einen Kanditaten aufstellte, in den SPÖ starken Zeiten haben da Adolf Schärf, FranzJonas und später Rudolf Kirchschläger gewonnen.

Dann gabs eine Wende zur ÖVP und einen Kanditaten namens Kurt Waldheim mit sehr starken Protesten dagegen. In dieser Zeit bin ich die GAV eingetreten und kann mich an eine Protestesung im NIG, Hörsaal 1, erinnern, wo Jutta oder Julian Schutting den alten Hans Weigel hereinführte. Waldheim ist dann nicht mehr angetreten. Der nächste Präsident hieß Thomas Klestil und der hatte, glaube ich, mit schwarz-blau und der Angelobung, die er durchführen mußte, seine Schwierigkeiten und auch mit seiner Scheidung.

Der nächste Präsident war dann wieder ein Sozialist und hieß Heinz Fischer und da gab es schon andere Gegenkanditaten, an die ich mich erinnern kann.

Der Baulöwe Richard Lugner ist angetreten, die Pfarrerin Gertraud Knoll, etcetera, „Spaßkanditaten“ nennt man die, glaube ich oder eher aussichtslose und gegen Heinz Fischer ist auch Benita Ferrero-Waldner von der ÖVP angetreten, die, glaube ich, sehr enttäuscht war, daß die Feminstinnen sie nicht gewählt haben. Habe ich nicht, denn Heinz Fischer war, bis auf eine Äußerung, die er einmal machte, mir sehr sympathisch und bei der letzten Wahl im Jahr 2016 war es auf einmal anders.

Zwar stellten alle Parteien ihre Kanditaten. Rudolf Hundsdorfer, der, glaube ich, inzwischen gestorben ist, wurde von der SPÖ nominiert, Andreas Khol von der ÖVP, Alexander von der Bellen von den Grünen, obwohl der, seither, glaube ich, behauptet, ein unabhängiger Kanditat zu sein und dann die Richterin Irmgard Giss und von der FPÖ, der mir damals unbekannte Norbert Hofer.

Irmgard Griss hat eine beachtlliche Stimmenzahl bekommen und Alexander van der Bellen ist mit Norbert Hofer in die Stichwahl gegangen. Da wurde es knapp und sehr emotionell und ich habe gebangt und gebangt.Hoffentlich gewinnt er. Alle seine Aussagen bei den Dikussionen haben mir auch nicht gefallen und im ersten Durchgang hatte er am Wahltag weniger Stimmen als Norbert Hofer. Die Briefstimmen haben dann für ihn entschieden. Die FPÖ hat es, als wir aus Kroatien zurückgekommen sind, angefochten. Dann gab es noch einmal Schwierigkeiten mit den Briefkuverts. Im Dezember war es dann entschieden und Alexander van der Bellen, der Präsident, der mir bei der Ibiza-Affaire als sehr kompetent „So sind wir nicht!“, aufgefallen ist.

Später hat er sich dann der Regierung und ihren Maßnahmen sehr angepaßt und geschwiegen. Am Nationalfeiertag durfte man, gaube ich, nur in die Hofburg wenn man sich impfen ließ. Also doch kein Präsident für alle und er hat, glaube ich, auch auf Briefe nicht geantwortet.

Jetzt tritt er wieder an. Die SPÖ, die ÖVP und die Neos schicken aber keine Gegenkanditaten. Nur von der FPÖ hieß es, wir treten an. Aber mit wem?

Zuerst hieß es Herbert Kickl, der 2016 Norbert Hofers Wahlkampfleiter war. Für sehr sinnvoll habe ich das nicht gehalten, denn was heißt das für sein Image wenn ihn dann vielleicht nur achtzehn Prozent wählen? Oder Susanne Fürst, da hätte ich nachgedacht, ob ich vielleicht doch, weil ,daß ich Alexander van der Bellen nicht mehr wählen wäre, war mir nach der Enttäusching mit den Grünen klar.

Es hat sich aber auch Gerald Grosz, der einma BZÖ-Politiker war und immer bei OE24-TV sehr scharf diskutiert, gemeldet, daß er Österreich „Grosz again!“, machen will und Marco Pogo ein Arzt, Musiker und Gründer seiner Bierpartei, ein „Spaßkanditat“ oder ein sehr selbstbwußter junger Mann. Und, als wir diesmal nach Kroatien gefahren sind, hörten wir, Walter Rosenkranz ist der FPÖ -Kanditat, der mir vorher auch unbekannt war. Der Chef der MFG, der Rechtsanwalt Michael Brunner, hat auch seine Kanditatur bekanntgegeben, was mich auch eine Zeitlang nachdenken ließ, ob ich nicht wählen soll? War ich doch im Winter auf einigen diesbezügichen Demonstrationen und die sind für die Grundrechte, aber da es keine Impfpflicht mehr gibt und der Herr Brunner wahrscheinlich auch ein konservativer Mann ist, der „Volkspräsident“ werden will, werde ich es doch nicht tun.

Die FPÖ spekulierte eine Zeitlang auch mit einem Tassilo Walentin, Rechtsanwalt und Kolumnist, der Kronenzeitung. Der tritt jetzt auch an und dann noch Heini Staudinger von den „Waldviertler-Schuhen“, da hieß es, daß das ein Kanditat für Impfgegner sein könnte, weil links und ungeimpft. Aber wahrscheinlich doch keine „Spaßkanditaten“, obwohl ich 2016 für El Awadalla, die dann doch nicht antrat, unterschrieben habe. Denn die müssen ja zuerst sechtausend Unterschriften sammeln. Interessanterweise auch der Präsident und insgesamt gibt es, glaube ich, vierundzwanzig Kanditaten, darunter nur zwei Frauen und die schon erwähnten Kandiaten haben, habe ich gehört, eine Chance. Marco Pogo alias Dominik Wlazny, hat die, als erster schon erreicht und Gerald Grosz bedankte sich gestern für zweitausendfünfhundert. Bis Anfang September ist noch Zeit dazu und dann ist die Frage Stichwahl oder nicht?

Da von den sechs Gegenkanditaten vier eher FPÖ nahe oder konservativ sind, sagt man auch, die konkurrenzieren sich gegenseitig und das Ziel ist wohl eine Stichwahl, die Walter Rosenkranz, glaube ich, für sich beanspruchen möchte.

Mal sehen, wie es wird und, ob es auch so turbulent wird, wie das letzte Mal und, daß Alexander van der Bellen sich nicht mit den „Spaßkanditaten“ auf eine Fernsehdiskussion einlassen möchte, finde ich auch sehr schade oder etwas arrogant, aber warten wir es ab.

2022-08-23

Die neue deutsche Longlist

Filed under: Buchpreisbloggen — jancak @ 19:37
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Vom „Deutschen Buchpreis“, den es schon seit 2005 gibt, wo zuerst zwanzig deutschsprachige Neuerscheinungen ausgewählt werden, dann auf eine Shortlist geschrumpft und zur Eröffnung der Frankfurter-Messe das Preisbuch ausgezeichnet wird, habe ich, das habe ich schon geschrieben, zuerst gar nicht sehr viel mitbekommen und mir höchstens ein oder zwei Bücher davon zum Geburtstag oder zu Weihnachten gewünscht.

Mit dem Bloggen ist das dann anders geworden, da hat mich Christiane Zintzen zuerst auf die Leseproben aufmerksam gemacht, die in Österreich, glaube ich, noch immer nicht zu bekommen ist und „Buzzaldrin“ hat mich dann auf die Idee des „Buchpreisbloggens“ gebracht, da heißt möglichst alle Bücher lesen und darüber schreiben, der liebe Otto tut das auch schon lange und das praktiziere ich nun schon seit 2015 ,und ich kann das wirklich nur jeden empfehlen das auch zu tun, denn man lernt sehr viel dabei und damit das noch besser besser gelingt, überlege ich mir seit einigen Jahren auch schon vorher, was darauf kommen sollte und was ich davon schon gelesen habe?

Einen diesbezüglichen Blogartikel ,gibt es ja schon. Was könnte darauf kommen habe ich mich gefragt und daß es möglichst viele Bücher sind, die ich schon gelesen habe, denn dann bin ich damit schneller fertig.

Ich habe ja irgendwie das Gefühl, daß ich derzeit eher wenig und sehr langsam lese, aber einige deutschsprachige Neuerscheinungen sind schon darunter, also hätten

Tamar Noort „Die Ewigkeit ist ein guter Ort“

Finn Job „Hinterher“

Helmut Krausser „Was mit Jeanne begann“

Heinz Strunk „Ein Sommer in Niendorf“

Tom Kummer „Unter Strom“

Anselm Neft „Späte Kinder“

Arno Camenisch „Die Welt“ und

Jan Böttchers „Das Rosen-Experiment“

darauf stehen können.

Das wären neun Treffer gewesen. Einer ist es dann geworden und ich habe mich im Vorfeld auch umgehört, was noch darauf stehen könnte? Welche Neuererscheinungen gibt es und wer hat sie geschrieben?

Da gibt es ja neue Bücher von Norbert Gstrein, Marlene Streeruwitz, etcetera. Fatma Aydemir hat schon eines im Früjhjahr herausgemacht, das wie ich bei den „Buchpreisbloggern“n, die eine Vorschau gaben, herausgehört, große Chancen haben und die, das ist interessant, haben auf ihrer Lliste auf die „weißen alten Männer“, die ich vorgeschlagen hätte, vergessen und auf die Frauenpower gesetzt. Da waren auch einige Tips dabei, auf die ich mich freue, wenn ich sie mal finde und hatten viele Treffer.

Ich hatte nur einen, nämlich

1.Heinz Strunk Ein Sommer in Niendorf“, der ja schon im Vorjahr auf der Liste gestanden hat.

2. Dann wie erwähnt Fatma Aydemir „Dschinns“, das ich gerne lesen möchte und das PDF schon habe.

3.Carl Christian Elze „Freudenberg“ noch nie etwas von Buch und Autor gehört.

4. Theresia Enzensberger „Auf See“ auch noch nichts gehört, aber auch schon bekommen.

5. Kristine Bilkau „Nebenan“ von der Autorin habe ich schon was gehört.

6. Jan Faktor „Trottel“, da habe ich den Autorennahmen auch gehört

7.Marie Gamillscheg „Aufruhr der Meerestiere“, da habe ich das Debut gelesen und auch schon Lesungen gehört.

8.Kim de L`Horizon „Blutbuch“, auch noch völlig unbekannt, wurde aber, glaube ich, von den Bloggern empfohlen

9.Yael Inokai „Ein simpler Eingriff“ ebenfalls noch nicht viel gehört, wurde aber empfohlen und habe es auch bekommen.

10.Reinhard Kaiser-Mühlerecker „Wilderer“, da bin ich ja fast eine Mühlecker-Kennerin, die „Wilderer-Lesung“ bei den O-Tönen habe ich aber urlaubsbedingt versäumt

11.Anna Kim „Geschichte eines Kindes“, die Autorin kenne ich, das Buch noch nicht

12. Esther Kinsky „Rombo“, da habe ich die Autorin bei der „Artmann-Biennale“ gehört. Sie hat aber glaube ich etwas anderes gelesen

13.Dagmar Lupold „Dagegen die Elefanten“ Dagmar Leupold stand schon glaube ich auf der Liste, die Buchpreisblogger haben das Buch empfohlen und bekommen habe ich das PDF auch.

14. Slata Roschal „153 formen des nichtseins“, auch noch völlig ungekannt.

15. Anna Yeliz Schentke „Kangal“, da trifft dasselbe zu

16. Eckhart Nickel „Spitzweg“ von Eckhart Nickel habe ich schon was gehört, und gelesen und auf das Buch wurde ich, glaube ich, auch schon aufmerksam gemacht, bin also gespannt

17.Gabriele Riedle „In Dschungeln. In Wüsten- Im Krieg.- Eine Art Abenteuerroman“, klingt spannend und war mir bisher unbekannt.

18. Jochen Schmidt „Phlox“, noch nichts gehört von Buch und Autor.

19. Andreas Stichmann „Eine Liebe in Pjöngjang“, kingt auch sehr spannend und der Autor hat glaube ich schon in Klagenfurt gelesen.

20. Daniela Dröscher „Lügen über meine Mutter“, auch eine noch unbekannte Autorin und ein unbekanntes Buch

So das wars. Einiges Neues dabei, die alten weißen Männer fehlen ziemlich, dreizehnFrauen , sieben Männer und nun bin ich gespannt. Fünf PDFS oder E-Pubps und drei Print-Zusagen habe ich schon bekommen, bei drei muß ich wohl auf die Netgalley warten, wo man die Bücher seit einigen Jahren bekommen kann und ich habe noch einige „Wagenbach-Quartbücher „und eine Printneuerscheinung gelesen, bevor ich mich ans „Buchpreislesen“ machen kann.

Wer diskutiert mit mir in Kommentarform über die Bücher? Würde mich sehr freuen, wenn eine rege Diskussion entsteht, denn das ist wahrscheinlich der Sinn der Sache?

2022-08-22

Wie gehts weiter mit der Steffi?

Filed under: Schreibbericht — jancak @ 00:19
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Wie gehts meinem neuen Projekt, wirds was oder nicht? Das ist ja eine Frage, die mich schon seit Mai beschäftigt und da habe ich ja ziemlich überhaps, das heißt ohne wirklich genau zu wissen, über was ich schreiben will, mit dem vierten Text in diesem Jahr begonnen. Über das chinesische Sozialkreditsystem wollte ich da schreiben und habe mit der Steffi Schuster, einer pensionierten Psychologin, begonnen und mir da schon gleich gedacht, nicht schon wieder über eine alte Frau, die in ihrer Pension einen Roman schreiben will. Also schreibt sie eine Studie und beschäftigt sich mit der gesellschaftlichen Situation. Sie ist im Gegensatz zur Mathilde eher angepaßt, ist geimpft und keine Rebellin und wie ist das mit der Pandemie ist sie jetzt vorbei oder nicht?

„Gar nicht!“ hat man im Mai gesagt und die Affenpocken erwähnt.

„Nicht wirklich!“, würde wohl die heutige Antwort laufen, obwohl es nur circa fünf bis siebentausend tägliche Neuinfektionen gibt. Da testen sich die Leute nicht mehr, die Dunkelziffer ist viel höher und die nächste Variante lauert sicher schon irgendwo. Aber die Menschen, die in Kroatien oder sonstwo waren und sahen, wie es dort zugeht, interessiert das vielleicht nicht mehr wirklich und auch die anderen haben ihre Sorgen. Die Stromrechnung mit horrender Nachzahlung kommt, die Fernwärme und die Parkpickerln werden angehoben, die Butter wurde um fünfunddreißig Prozent teurer und die Post verlangt ab Oktober einen Euro für die normale Marke, dann gibts noch den Krieg in der Ukraine. Der Gashahn wurde abgedreht. Wir werden im Winter frieren und die Angst vor dem Atomkrieg ist auch gegeben.

Da geht die Pandemie, obwohl man in den Öffis Maske tragen muß, vielleicht unter. Ich würde fast meinen, sie ist in die zweite Welle gegangen. Jetzt hat man Angst über sein Überleben und vor einem neuen Krieg. Daß da sich autoritäre Regime leicht etablieren können ist ganz klar.

In diese Situation könnte ich einsteigen. Die Steffi bekommt ihre Stromrechnung und beschäftigt sich damit und damit das Ganze nicht nach dreißigtausend Worten, jetzt habe ich etwa eintausendsechshundert, wieder fertig ist, habe ich mir aus Kroatien die Schiene der Johanne Amundsen mitgebracht, die dann wieder über das erfolglose Schreiben der Eja Augustin forscht und George Orwell oder „1984″ ein Buch das ich vor zig Jahren gelesen habe und denke, daß es hautnah aktuell ist und eine Wirklichkeit beschreibt, die wir jetzt haben, wär ja auch ein Tip.

Da trifft die Steffi in ihrer Kondi einen Engländer, der Winston Smith heißt und dann haben wir ja noch Sun-Jong, die Mira Edelbauer und die Tina Horvath, also Stoff genug für einen Roman und wenn ich mir dabei Zeit lasse, kann ich auch das politische Geschehen beobachten und es einbeziehen.

Klingt gut, nicht wahr, Kritiker, das meint ihr doch auch? Und ich habe als ich von den Urlauben zurückgekommen bin auch schon weitergeschrieben, so daß ich jetzt bei 18 736 Worten, siebenunddreißigeinhalb Seiten und achtzehn Szenen halte und ja Kritiker, das Ganze ist noch ziemlich vage und ich muß mich wohl am Riemen reißen, nicht vor mich hinzuschludern, sondern in die Tiefe zu gehen und das Ganze könnte sich ausweiten und was werde .

Ein bißchen verrückt oder unrealistisch könnte es mit der Johanne Amundsen, der Eja Augustin und den Winston Smith werden. Aber da habe ich jetzt ja auch einige Vorbilder gelesen. Helmut Krausser schreibt von Untoten oder Magiern, die schon Jahrhunderte leben. Tom Kummer läßt sich von seiner toten Frau betrügen, die eine männliche Nase hat und im Flieger „Sir!“, genannt wird.

Und wenns mir gelingt, was mir noch zugegeben vage vorschwebt, dann hacke ich mit meinen Protagonisten in eine aktuelle und auch sehr kritische Situation ein. Da wär Zeit lassen gut und ich schreibe über die Krise und mein Ziel wär da eine spannende Geschichte zusammenzubekommen und meine Hemmungen, die ich ja jahrelang hatte, sind weg oder sehr gering vorhanden. Jetzt, denke ich, kann und darf ich über alles schreiben. Es darf so verrückt und unlogisch sein, wie es will, die Literaturgrößen machen es mir vor und ich habe ja Zeit und schon sechzig Bücher geschrieben. Zwei davon müßen noch fertig werden und wer will kann sich im Netz ja darüber informieren und so bin ich gespannt und zuversichtlich, obwohl die Zeit nicht rosig ist und es meine psychologische Praxis, die krisenbedingt jetzt sogar Aufschwung hat, auch noch gibt und außerdem werde ich ja demnächst wieder mit dem Buchpreislesenmarathon anfangen.

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