Literaturgefluester

2018-11-12

Angelika Stallhofer bei den Wilden Worten

Angelika Stallhofer

Angelika Stallhofer

Nach der intensiven vorigen Woche, mit drei Lesungen, der österreichischen und der europäischen Buchpreisverleihung und Buch-Wien ist es heute gleich weiter mit der Literatur gegangen. Zwei Termine standen zur Auswahlt.

In der „Alten Schmede“ wurde Vladimirs Vertib neuer Roman „Viktor hilft“ vorgestellt, den ich schon auf der „Buch-Wien“ auf der „Standard-Bühne“ hörte, das Buch aber nicht habe und Richard Weihs stellt die 1983 in Villach geborenen Angelika Stallhofer mit ihren Debut „Adrian oder Die  unzählbaren Dinge“ vor, wo ich das Buch in meinen Regalen liegen habe, die Autorin aber noch nicht kannte.

Ich entschied mich für Richard Weihs und seine „Wilde Worte“, von dem ich mir das letzte Mal ein Gedicht für die „Magdalena Kirchberg“ gewünscht habe, traf Luis Stabauer und noch ein paar bekannte Gesichter dort. In dem Buch geht es um den Werbetexter Adrian, der mit einer Autorin namens Anna zusammenlebt und offenbar immer mehr in die schöne Smartphone Welt abgleteitet.

Bei der Diskussion gab es keine Fragen aus dem Publikum, dafür vom letzten Mal achtzehn Wunschgedichte. Eines davon war, wie beschrieben meines, das mir auf dem ersten Blick gar nicht so passend erschien:

„Magdalena Kirchberg sag was tust du da? Seit Stunden schon

sitzt du an der Kreuzung in deiem weißen BMW und bloggst

einen Roman von ungeheurer Länge in dein schwarzes Smartphone!

Sag siehst du nicht? Die Ampel springt von Rot auf Grün auf Rot

und bald schon, Magdalena Kirchberg, bald schon bist du mausetot.“

Das ist nicht so ganz das, was meiner Magdalena Kirchberg in meinem Roman widerfährt, von dem ja seit Anfang November, der absolute Rohtext steht und jetzt korrigiert werden sollte. Dann dachte ich beim Hören aber, vielleicht passt es doch und kann  als Neugiermacher verwendet werden.

Einen freien Wildbahn-Leser gab es auch, der unter einem Pseudonym aufgetreten ist, Gedichte las, die Zettel dann auf den Boden rieseln ließ und den ich schon bei der letzten Sprachkunstlesung im Literaturhaus hörte.

Waren sehr spannend die heutigen „Wilden Worte“ jetzt muß ich das Buch noch lesen, was allerdings noch ein wenig dauer wird, weil ich derzeit noch beim Wollf Wondratschek bin. Das Cover, das ein „Botticelli-Motiv“ zum  Inhalt hat, gefällt mir aber, das kann ich schon verraten, nicht so sehr!

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2022-09-06

Die „Satanischen Verse“ am Heldenplatz

Auf den1947 in Bombay geborene Schriftsteller Salman Rushdie, der in seinen Werken sowohl märchenhafte als auch magische Elemente verwendet, wurde mit seinem Roman „Satanische Verse“ 1989 von Ajatolla Chomeni mittels einer Fatma mit dem Tod bedroht, beziehungsweise wurden alle Musleme dazu aufgerufen, da er in dem Buch, den Islam, den Phropheten und den Koran beleidigt sah. Das hat zu großer Aufregung geführt und ich kann mich erinnern, daß es da eine Lesung von den IG- Autoren der „Verse“ gegeben hat, an der ich nicht teilnahm, weil ich die kleine Anna nicht dazu mitnehmen wollte.

Bei der GAV hat es auch Aufregung gegen, weil sich die bedroht fühlten und daher, die Türklingel abmontierten, was zu einigen Austritten, ich glaube, von Gerhard Ruiss und Barbara Frischmuth führte und ich kann mich auch erinnern, daß ich da einen Brief an Barbara Frischmuth geschrieben habe, den sie auch beantwortet hat.

1992 hat er den „Österreichischen Staatspreis für europäische Literatur“ bekommen, darüber beziehungsweise, wie die Staatspolizei ihn beschützte, damit er den Preis entgegennehmen konnte, hat Judith Grohmann ein Buch geschrieben. Deckname war Joseph Anton und unter diesen Namen hat Rushdie auch eine Autobiografie geschrieben. Ich habe ein paar seiner Bücher in meinen Regalen und eines, glaube ich, gelesen, die „Satanischen Verse“ aber nicht und habe, ich gebe es zu, den Roman auch für eine Gedichtsammlung gehalten.

Am zwölften August kam es zu einer Messerattacke in New York, die Salman Rusdie schwer verletzte und aus diesem Grund hat die GAV heute eine öffentliche Lesung aus dem Buch am Heldenplatz veranstaltet, um sich für Toleranz und die „Freiheit des Wortes“ einzusetzen.

Interessant ist dabei, daß das Buch, obwohl es ja schon über dreißig Jahre alt ist beim letzten „Literarischen Quartett“ noch einmal besprochen wurde. Vea Kaiser .hat den Roman vorgestellt und ihre Begeisterung darüber sehr euphorisch ausgedrückt. Sie hat, glaube ich, auch das Programm der Lesung gestaltet und die Lesestellen ausgesucht. Doron Rabinovichi hat, glaube ich, so etwas, wie die Schutzherrschaft übernommen und die einleitenden Worte gesprochen.

Man konnte sich melden wenn man lesen oder sich als Ordner betätigen wollte und ich habe mich als Lesende gemeldet, obwohl ich sonst ja nicht so gern die Texte anderer lese, bin aber, als ich von Ungarnis zurückgekommen bin und unter anderen auch darüber berichtet hat, mit dem Uli diesbezüglich zusammengestoßen und da ist es wohl gut, wenn man weiß wovon man spricht und so bin ich heute um halb zwölf, nach dem ich die heurige österreichischee Buchpreisliste eingesehen und die Verlage angeschrieben habe, mit dem Alfred auf den Heldenplatz gegangen. Von zwölf bis vier gab es abwechselnd fünf Minuten Lesungen von GAV-Autoren. Es gab sozusagen Polizeischutz, das heißt zwei oder drei diesbezügliche Autos sind dagestanden und da habe ich auch Erinnerungen an Heldenplatz- Demonstrationen. Die großen haben ja dort gegen schwarz-blau eins und schwarz-blau zwei stattgefunden. Die Kleineren fanden dann unter dem Erzherzog Karl Denkmal statt und da war ich in Corona-Zeiten auf einer Künstlerdemo am ersten Mai und dann im Oktober 2020 auf einer als der zweite Lockdown zustande kam und heuer auch einige Male. Auf einigen Großen auf der anderen Seite und dann auf einer Demo-Party, wo mich die vielen Polizeaufrufen „Setzen Sie eine Maske auf!“ ein bißchen nervte. Das ist jetzt vorbei und großen Andrang hat es nicht gegeben. Natürlich wer hat Dienstag, um zwölf schon Zeit? Zuhörer waren, glaube ich, hauptsächlich die GAV-Mitglieder und Touristen oder wahrscheinlich auch Ministerium- oder Parlamentsmitarbeiter sind im schwarzen Anzug durchgegangen.

Es haben sich auch einige Organisationen, wie die IG, der PEN, die „Alte Schmiede“, das Literaturhaus, der Republikanische Club, „bahoe books“, etceteta, dem Soldaritäsaufruf angeschlossen. Der Republikanische Club und der „Falter“ haben auf die Veranstaltung auch hingewiesen und so hat auch der Pen-Präsident Helmuth A Niedlerle, und Gerhard Ruiss von den IG-Autoren gelesen und dann das Who ist Who, der GAV, beziehungsweise, der österreichischen Autorenszene, wie Vea Kaiser, Susanne Ayoub, Klaus Haberl, Christa Nebenführ, Renate Aichinger, Herbert Maurer, Ilse Kilic, Birgit Schwaner, Angelika Stallhofer, Anna Weidenholzer, Dieter Sperl, Dine Petrik, Lydia Haider, Marlen Schachinger, Manfred Loydolt vom Lesetheater, Rhea Krcmarova, Luis Stabauer, Udo Kawasser, Eva Schörkhuber, Margret Kreidl, Lukas Cejpek, Jopa Jotakin, Monika Vasik, Thomas Northoff, Jörg Piringer, etcetera.

Man konnte sich aussuchen wann man lesen wollte. Bis vier ist es mir egal, habe ich gesagt, weil ich Dienstag fünf Uhr Fixstunde habe und hätte, um viertel Vier drankommen sollen. Geworden ist es dann eine Stunde später, so daß ich gleich nach meiner Lesung weggehen und nicht mehr den Abschluß hören konnte und ein Roman über fünfhundert Seiten kann wohl nur in Ausschnitten gelesen werden. Iich habe wer es wissen will von Seite 417-419 gelesen und der Text wurde von der GAv zur Verfügung gestellt. Trotzdem war der Ritt durch das Buch sehr interessant und es war auch ein schöner warmer Sommernachmittag am Heldenplatz und einen Aufruf vom internationalen Literaturfestival Berlin am 29. September, wo weltweit jeder der will aus den Versen lesen oder eine Lesung veranstalten soll, gibt es auch und das wäre eine gute Idee, sich mit dem Roman zu beschäftigen und ihn dadurch bekannter zu machen.

2022-07-15

Stille Kometen

Filed under: Bücher — jancak @ 00:33
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Wieder ein bißchen Lyrik, da habe ich meine zwei letzten Wochenenden bei experimentellen Lyrikfestivals verbracht, denn die Lyrik in Österreich scheint sehr experimentell zu sein, in der „Gesellschaft“ bin ich auch vor kurzem bei einem Lyrik-Abend gewesen und vor zwei Wochen im Literaturhaus bei einer GAV-Veranstaltung, wo unter anderen Angelika Stallhofer ihren Gedichtband vorstellte, der von Andrea Zambori sehr schön illustriert wurde. Das blaue Buch ist in der „Edition ch“ erschienen und Günter Vallaster, der Herausgeber hat es mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt, Angelika Stallhofer, deren „Adrian“ , ich gelesen habe, wie auch bei den „Wilden Worten“ hörte, hat es mir auch für das „Literaturgeflüster“ signiert.

Das Buch ist in fünf Teile geglieder „Brennen – Wasserstellen-Surren-Schlingen-Schwebebahn“ und enthält meist sehr kurze Texte.

So finde ich bei „Brennen“ „Vorsichtig setze ich ein Wort vor das andere“ oder „Alle Lungen sind farbgleich alle Nieren alle Herzen und Hirne“, „Aus meinem Kopf wachsen Amseln aus meinem Mund fliegen Drosseln losgerissen singt der ewige Vogel“

Bei den „Wasserstellen“ finde ich „Was ich werden wollte Groß und nieniert (nicht klein und kariert“, das hat mir schon bei der Lesung sehr gut gefallen, sowie unter „Herkunft: Der Schlaf ist mein Vater -die Müdigkeit meine Mutter -vielleicht bin ich nur geträumt“ oder „Ich bin so müde ich bin ein Berg ihr könnt mich nicht versetzen ob ihr glaubt oder nicht“, sowie „Womöglich gibt es keinen roten Faden- vielleicht ist er grün oder gelb oder blau“

Bei „Surren“ gibt es „Fragen- Was sag was schreib ich über den Krieg- mit welchem Wort soll ich mich vor den Frieden stellen – und soll ich es laden“

Bei „Schlingen“ findet man die „Letzte Nacht: Ich habe letzte Nacht von Italien geträumt- es war schön aber ich habe mich darin verfahren“ und dann gibt es „Paliano“, wo sich glaube ich, eine österreichische Stipendiumswohnung befindet, wo Angelika Stallhofer, vielleicht einmal war „Auf der Terasse tummeln sich die Eidechsen- das Rasen und Rennen- bin zu lanngsam für ihren Tanz“.

In der „Schwebebahn“ gibt es die titelgebenden „Stillen Kometen: Wer liebt schon die stillen Kometen den glatten Stein die fahrige Bahn das Zickzack der Hände das Scherengeschlecht die Spitzen ungebundener Enden“.

Sehr schön ist auch das „Und vice versa- Einer hat das Salz -der andere die Wunde“. Die „Wildnis“ gibt es auch „Ich denke jeden Tag an die Füchse und Eulen in deinem Haus und setze mich zwischen sie wenn ich nicht mehr kann“. Zum Schluß kommen noch die „Zweifel: Es gibt Tage da will ich dir einen Bären aufbnden -und Tage da habe ich Angst es ist schon geschehen“

Ein schönes Buch sowohl von der Ästhetik, als auch inhaltlich jeden sehr zu empfehlen, der sich ein bißchen in die moderne und auch allzu experimentelle Larik einlesen will.

2022-07-06

Ebbe und Flut im Quentin

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 00:47
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Angelika Stallhofer
Margret Kreidl

Heute habe ich eigentlich zu Hause bleiben und in der Badewanne weiter in der „Arena“ lesen wollen, die das quirelige Leben in Paris beschreibt. Dann hat mich der Alfred wieder auf eine Famulus-Lesung aufmerksam gemacht, da hat er, glaube ich, schon vor ein paar Wochen hingehen wollen, aber da habe ich die „Pandemischen Zeiten“ im Republikanischen Clubl vorgezogen und jetzt gabs wieder eine Veranstatung von dem Club, den glaube ich Luis Stabauer vor drei Jahren damals im Cafe Westend gegründet hat.

Da habe ich aus der „Unsichtbaren Frau“ gelesen, war ein paar Mal zuhören und dann im Jänner 2020 glaube ich noch einmal im „Siebenpunkt“ bevor der Lockdown, und 3G-Kontrollen kamen.

Jetzt also wieder von Angelika Stallhofer moderiert von der ich vor kurzen ihre „Stillen Komenten“ gelesen habe und gelesen haben Margret Kreidl und Lukas Cejpek.Petra Ganglbauer ist am Programm gestanden, wurde aber von Norbert Kröll, deren neues Buch im Herbst bei „Kremayr und Scheriau“ erscheint, ersetzt und die Cafebar Quentin in der Kaiserstraße ist ein uriges Lokal mit Bücherstelen, alten Sofas, Blder an den Wänden, Gitarren am Boden und so weiter. Die Gäste sind draußen im Schanigarten gesessen, die Literaturinteressierten vor der Bühne. Außer uns waren wieder wenige Leute da und die wurden dann von Margret Kreidl, die wieder aus ihrer „Schlüssel zum Offenen“ gelesen hat. Das ist der Band, wo jedes Gedicht mit dem Wort Gedicht beginnt oder aus den Buchstaben die daraus entstehen, als die echten „Literaturinteressierten“, bezeichnete.

Die Bücher konnte man natürlich kaufen. Ein paar Gedichte aus dem Kreidl-Band sind auch dabei gelegen und die habe ich schon damals in der „AS“ und ich glaube auch bei der Biennale gehört.

Dann folgte Norbert Kröll mit einem Stück aus seinem neuen Roman, bin gespannt ob ich es mal lesen werde, Dann kam Lukas Cejpek mit einem Essay, der sich auf das Schreiben und die verschiedenen Formen der Literatur bezog.

Lucas Cejpek
Norbert Kröll

Interessant, interessant, bei einem oder zwei Kaiserspritzer wieder in die experimentelle Liiteratur einzutauchen. Michael Fischer ist auch gekommen und Angelika Stallhofer hat allen dann noch einen schönen Sommer gewünscht. De nächste Famulus-Lesung wird im September sein. Mal sehen wer da lesen wird und ob ich hingehe werde.

Was das Ganze mit „Ebbe und Flut“ zu tun hat, habe ich nicht vergessen.

2022-06-07

Schriftlinien

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 22:46
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Das ist eine Reihe die Günter Vallaster offenbar im Rahmen der GAV jedes Jahr veranstaltet und wo es um den Zusammenhang zwischen Literatur und bildender Kunst, Fotografie, Musik, etcetera, geht. So hat es Jana Waldhör in ihrer Einleitung ausgedrückt und dann den 1968 in Schruns geborenen Günter Vallaster ausführlich vorgestellt.

Der stellte dann seine Reihe und die Mitwirkenden noch ausführlicher vor und der erste Lesende war der 1957 geborene Peter Bosch, der außer Autor auch noch Fotograf ist. So gab es eine Fotostrecke, die projeziert werden sollte und auch im Literaturhaus aufgestellt war, „Abwesenheitsportraits“ genannt. Peter Bosch hat aber nicht dazu, sondern eine Szene aus seinem neuen Roman gelesen, wo es, wie Günter Vallaster ausführlich erklärte, um die Musik geht und die Stelle war dann ein Gespräch mit einem Ich-Erzähler, wo er einem Stotterer erzählte, wie er einmal eine religiöse Freundin in in einem Pub treffen wollte, aber irrtümlich in einer Kirche gelandet ist. Dort hat er eine Sängerin namens Vibi kennengelernt, mit ihr im Beichtstuhl geküßt und dann die Nacht in der verschlossenen Kirche verbrachte.

Spannend, spannend und gar nicht so experimentell, wie ich die Veranstaltung gehalten habe. Dann kam der Berliner Achim Wagner, der offenbar lange in der Türkei gelebt hat und der seine „Schriftlinien“ in der Übertragung türkischer und zypriotischer Autoren verstand. Das heißt, er hat sowohl eigene als auch Gedichte, bzw. Nachschriften von Orhan Veli, Oktay Rifat, Melih Cevded, Nazim Hikmet, Zahrad, Ahmet Arif, Metin Cengiz, Gonca Özem, Fikret Demirag, Gürenc Korkmazel,Tugce Tekhanh, Rasit Pertev und Zafer Senocak unter dem Titel „Orte, die ich nicht anfrage gelesen“ und dann kam die 1983 in Villach geborene Angelika Stallhofer, die ich schon bei den „Wilden Worten“ hörte und deren „Adrian“ ich gelesen habe und präsentierte ihren Gedichtband „Stille Kometen“, der in der „edition ch“ erschienen ist und von Andrea Zambori illustriert wurde, die auch im Programm stand und ein Video mit ihren Zeichnungen geschickt hat. Der Band besteht aus fünf Zyklen: „Brennen – Wasserstellen – Surren- Schlingen und Schwebebahn“, den ich auch demnächst lesen werde und oh Überraschung, es gab wieder Wein und Getränke und nur wenige Masken, obwohl die ja von Sigrid Pilz, der Volksanswältin wieder gefordert werden und es angeblich, wie ich hörte schon im Juli wieder schärfere Maßnahmen geben wird.

Also bis daher das Leben genießen und sich ein bißchen in die „Schriftlinien“ einlesen, die es, wie Günter Vallaster versicherte, auch im nächsten Jahr wieder geben wird.

2022-04-28

Die Sprachkunst feministischen Autorinnen

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 23:59
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Als ich am Mittwoch von der „Alten Schmiede“ nach Hause gekommen bin, habe ich ein Mail der feminstischen Autorinnen eingefunden, die mich zu einer Lesungd ins Amtshaus Margareten eingeladen haben, wo Renate Aichinger, Verena Mermer, Tara Meister, Angeika Sgallhofer und Verena Dolovai lsen sollten, eingeladen und mir versprochen haben, daß es ein Corona gerechtes Buffet geben würde.

Hui, was ist das ein Sprung zurück in die Normalitärt, wo ich ja die letzte Woche unmaskierte unter mehr oder weniger Maskierten gesessen bin und im Amtshaus Margareten hat es ja früher die Art Margareten gegeben, wo ich auch ein paarmal gelesen habe und Lesungen der „Sprachkunst“, „Liebe Sprachkunstküstlerinnen!“ ,hat die Einladung gelautet.

Sind alle der Autorinnen, wo ich vier kannte, die gelesen haben, Absolventinnen der „Sprachkunst?“ und wie ist das mit der IG feministischer Atorinnen?

Da konnte ich mich vage erinnern, daß es wahrscheinlich bei der GAV- GV von 2019 ein paar feministischen Autorinnen aufgetreten sind, die mich zu einem Autorinnen Jour fix eingeladen haben.

Da hab ich mich angemeldet, bin aber, Corona hats wahrscheinlich verhindert oder war es meine Schücterheit, nie hingegangen und habe die feministischen Autroinnen inzwischen vergessen.

Das heßt, nicht so ganz denn die „Hundert Seiten“ sind ja ein feministisches Buch und eigentlich habe ich überlegt, ob ich nach meinen drei Nachmittag Stunden wieder in die „AS“ gehen soll, um Annalena Staubauer und Anderas Jungwirth zu hören. Also habe ich mich, wie erwartet angemeldet und gefragt, wie ich es immer tue, ob ich ohnehin ohne Maske und 2 oder 3G Kontrollen hingehen kann?

Antwort ist keine gekommen, sondern ein weiteres Mail mit einer Einladung zu Workshops und dem Jour fixe und so bin ich hingegangen. Das Amtshaus Margareten ist ja nicht weit entfert und das Buffet lockte auch, will ich ja wieder meine Normalität, die junge Frau die vor dem verschlossenen Festsaal nach meinen Namen fragte, sie hatte mein Mail offenbar noch nicht gekommen, erkundigte sich nach meinen 2G-Ausweis.

Habe ich keinen obwohl ich wahscheinlich einen hätte,, wenn ich mich testen hätte lasse, aber meine Gesundhsheitsddaten weise ich ohnehin niemanden vor, blogge zwar darüber, aber sonst gehen sie niemanden etwas an.

„Macht nichts!“, sagte die junge Frau und dann hat mich gleich Margit Heumann angesprochen von der ich ja seit dem Sommer nichts mehr gehört habe.

Die Präsidentin der IG reöffnete, sehr aufmüpfige junge Frauen, die eine Auschreibung verastaltet haben, wo sich ein paar hundert Autorinnen, da sieht man ja ganz gut, wie die literarische Lage ist, gemeldet haben. Das Buch ist jetzt erschienen und die schon erwähnten, mir bekannte Autoreninnen, die aber, glaube ich, eher nicht „Sprachkunst“ studierten, zur Lesung eingeladen haben und die erste war Renate Aichinger. Ihr Text hieß „#Still. Pause“ und sie hatte, glaube ich, auch ihr kleines Kind dabei. Dann folgte die mir bisher unbekannte Verena Dolovai mit zwei starken Texten. Eine schilderte das Schicksa einer Bauerntochter, die sich abrackerte, aber trotzdem enterbt wurde. Der andere eine Mißbrauchgeschichte und die daraufolgende Traumatisierung oder auffälliges Verhalten.

Tara Meister kenne ich von Slam B sie hat aber glaube ich auch in der „AS“ gelesen und Angelika Stallhofer, deren Debut ich gelesen habe und sie auch bei den“Wlden Worten“ hörte, hatte drei Gedichte und Verena Mermer eine sehr starke Geschichte, wo eine Frau die zuviel Gin Tonic getrunken hat, sowohl den vergewaltigenden Großvater, als auch sein Opfer, ihre Leblingstante aus dem Zetralfriedhof wieder ausbuddelte.

Nachher gabs das Corona gerechte Butffet, also Wein, Obst und Soletti und ich habe mich sehr intensiv mit Anita C Schaub ,die ja auch irgendwie eine feministische Pionierin ist und Margit Heumann unterhalten und bin sozusagen wieder in den Literaturbetrieb zurückgekommen oder auch nicht, denn ich habe bezüglich der Anthologie keine Texte hingeschickt, aber trotzdem ein feministisches Buch geschrieben und das ist auch mein vierter oder fünfter Corona-Text ,mit dem ich weil es ja keine „Männerhassenden Feministen“, geben darf nicht beim „Volksstimmefest“ lesen durfte.

2019-02-10

Erika Kronabitters Geburtstagsfest

Filed under: Lesung,Veranstaltungen — jancak @ 23:35
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Lesung

„An diesen Punkt werden wir nie mehr zurückkommen“, hat Wittgenstein gesagt

Anfang Jänner habe ich von  geborenen Erika Kronabitter ein Mail bekommen, in dem sie mich unter obigen Motto:  „Anfang Februar ist so ein Punkt, den ich gern mit euch feiern möchte. Ein Punkt der auch ein Wendepunkt ist“ in der Galerie Nuu eingeladen hat, die ich schon kannte, weil dort die Ruth einige ihrer Veranstaltungen machte.

Und die 1959 in Hartberg geborene Erika Kronabitter kenne ich, glaube ich, seit 2000, zumindesten kann ich mich da in den tiefsten Zeiten der schwarz blauen Regierung und den heftigen Widerstand dagegen, an eine Auktion im Lieraturhaus erinnern, wo man einiges ersteigern konnte, so hat das Wolf Haas, glaube ich, mit einem Hut von Elfriede Gerstl getan und Erika Kronabitter hat, glaube ich, ein Nachthemd zur Verfügung gestellt, das ich zwar nicht ersteigert habe, aber an die „Friederikenbriefe“ ein Buch, das sie für Friederike Mayröcker geschrieben hat kann ich mich erinnern, ich war dann mit ihr auch einmal in einer diesbezüglichen Veranstaltung im kunsthistorischen Museum, wo Friederike Mayröcker einen Text zu einem Bild las und als die grand dame neunzig wurde, hat Erika Kronatbitter auch eine Anthologie von Huldigungstexten zusammengestellt und ihr gewidmet.

Erine sehr freundliche rührige Person, die viele Ideen hat, vieles auf die Beine stellt, vieles organisiert und als Kind und Jugendliche mit ihrer Familie aus der Steiermark nach Vorarlberg gezogen ist und seither, glaube ich, mehrmals in der Woche von dort nach Wien pendelt, weil sie viele Funktionen und auch viele Lesungen hat.

Musik

2005 hat sie mich zu der „Text und Kritik-Werkstatt“ auf die Silvrettahöhe eingeladen. Da gab es auch eine Llesung in einer Galerie in Bregenz und als wir in mit der Ruth um den Bodensee gefahren sind, haben wir einen Extratag in Bregenz Halt gemacht und sie besucht und als sie mich 2008 nicht mehr die „Mittleren“ im Literaturhaus machen ließen, ich aber Erika Kronabitter dazu einladen wollte, hat sie es ermöglicht, daß die Lesung doch und zwar in Feldkirch, wo sie damals wohnte, stattfand.

Eine sehr bemühte Autorinnenkollegin also, die im Februar ihren sechzigsten Geburtstagfeierte, das auf eine sehr originelle Art und Weise veranstaltete und sich dazu auch Text – Musik – Tanz oder anderer Beiträge von den Eingeladenen wünschte und so habe ich wieder einmal die Szene vier, glaube ich, aus der „Unsichtbaren Frau“, die, wo die Amanda das erste Mal den Minister Basti besucht gelesen.

Aber zuerst gab es eine Begrüßung der Galeristin Denise Narick, die mit zwei Helferinnen das Buffet zusammengestellt hat, es gab Huhn, Thali, Reis und einen Salat, sowie Kaffee und Kuchen und Erika Kronabitters Mann, Hubert hat sozusagen eine Laudatio auf sie gehalten, Bilder projeziert und auch auf ihr Werk hingeweisen.

„La Leguna“ habe ich  von ihren Büchern gelesen, sie im Amerlinghaus und sicher auch sonstwo ein paar Mal gehört und an die „Morgengesichter“ kann ich mich auch erinnern, denn sie ist auch bildnerisch tätig und arbeitet grenzüberschreitet, worauf Hubert in seiner Einleitungsrede auch hinwies und dann gab es ein dichtes Programm, das ein bißchen unorganisert stattfand, das heißt man mußte selber mit einer Glocke läuten und für Ruhe sorgen.

Müde

es gab aber außer Musikbeiträgen, sehr viele Gedichte von der Ruth, der Irene Wondratsch, Gerald Nigl, Susanne Toth, Angelika Stallhofer, Richard Weihs, etcetera und einige Filmbeiträger von Anita C. Schaub und Sigrun Höllriegl, eine Bilderschleife von befreundete Autoren Kollegen wurde projeziert, dann darauf, auf, die Menschen, die sie durch ihr Leben begleitegt haben, wurden hingewiesen, Manfred Chobot und Herbert J. Wimmer haben gelesen, andere autoren wie Luis Stabauer, Margit Heumann, Günter Vallaster, Gerhard Ruiss, Patricia Brooks waren nur da – und haben zugehört, beziehungsweise hat Patricia Brooks das „Podium-Üortraitheftchen“, das zu Erika Kronabitters sechzigsten Geburtstag herausgegeben wurde, mitgebracht und  das Zeichnungen und Gedichte enthält, die ich mir noch durchlesen und studieren kann, habe ein schönes Fest und eine  schöne Privatlesung erlebt und wünsche Erika Kronabitter für ihr weiteres Leben alles Gute!

2019-01-24

Adrian oder die unzählbaren Dinge

Jetzt kommt noch ein Buch von der Longlist des Bloggerdebuts und eines der vier „Kremayr&Scheriau- Herbstbücher“, von denen mir Tanja Raich schon im März in Leipzig den Katalog in die Hand gedrückt hat, dann sind zwei der vier Bücher erst verspätet gekommen.

Ich habe die 1983 in Villach geborene Angelika Stallhofer, die Marlen Schachingers „Schreibakademie“ eine Ausbildung machte, schon im November bei Richard Weihs „Wilden Worten“ aus ihrem Debut lesen gehört und als dann kurz darauf die Nachricht mit der Shortlist kam, habe ich sie mit Verena Stauffers „Orchis“ verwechselt und gedacht, fein, da kann ich das Buch vorziehen, war aber nicht so und so habe ich wieder ein poetisches Debut aus der „Kremayr & Scheriau-Literaturschiene“ und ein Stückchen neuerer österreichischer Frauenliteratur gelesen.

Was mir mißfällt an dem Buch, ich schreibe es gleich und da werden mir wahrscheinlich einige widersprechen, ist das Cover, ein Ausschnitt aus einem „Botticelli-Bild“, das in dem Roman, glaube ich, auch vorkommt.

Aber ich mag keine barocken Gemäde auf Buchumschläge und „Kremayr&Scheriau“ hat eigentlich sehr sehr schöne Cover mit grafischen und geometischen Muster, die mir viel besser gefallen.

Nun bin ich eben eine Puristin und da kommen wir schon zu den Stärken, denn eigentlich habe ich gedacht, wieder ein poetischer Sprachrausch, wie man das jetzt eben in den literarischeren Schreibschulen so lernt und kann  sagen, poetisch ist es schon aber mit einem sehr sachlichen modernen Einschlag und ein sachliches Cover hätte wahrscheinlich auch besser zu dem eigentlich sehr modernen Thema gepaßt.

Adrian, der Held und Protogoniost, „Adrian in Adreanalin“, wie es seine Freundin, Anna die Schriftstellerin, vielleicht Angelika Stallhofers Vorbild, ist Werbecover, hat für seine Spots eine Kunstfigur namens Max Beier entwickelt, deren Sinn und Aufgabe für mich eigentlich nicht ganz klar herauskam.

Er arbeitet jedenfalls für eine Werbefirma. Seine Chefin Beate hat dottergelbe Schuhe, dann gibt es noch einen Christof, mit denen geht er zu einem Geschäftsessen. Dazu kommt noch der „Häusermann“ der eine smarte Wohnanlage für die Reichen und die Schönen, die mehr Sicherheit wollen, baut.

Man sieht das Buch ist brandaktuelle, sogar die Slogans der Donnerstagsdemos  kommen darin vor, obwohl das Buch ja im Frühling zumindest schon angekündigt war.

Es ist auch sehr poetisch so kommen immer wieder Redewendungen vor und da schreit Beate, bevor der „Häusermann“ erscheint, immer wieder lautstark „Wir arbeiten nicht für den Hugo“ durch den Raum. Das ist wahrscheinlich das originelle an Angelika Stallhofers Sprachkunst.

Im zweiten Teil zieht dann Adrian mit einer Smartwatsch versehen am Handgelenk für eine Woche probewohnen in so ein Smarthaus ein und was dann geschildert wird, ist eigentlich gar nicht so originell sondern im Großteil schon das, was ich in einem „Miele-Katalog“ gefunden habe, als ich mich noch für den „Siemens-Literaturpreis“ beworben habe.

Das Haus hat also dreiunddreißig Kameras, die Adrian überwachen oder ihm im Gegenteil ein Gefühl der Sicherheit und ihm von den Gefahren, die beispielsweise die bösen Asylwerber auf ihn ausüben können, bewahren sollen. Der Smartspiegel begrüßt ihn freundlich mit „Guten Morgen Adrian!“ und zählt seine Falten, der Kühlschrank verweigert ihm das Essen, denn er ist zu seiner Sicherheit auf Diätgesetz und die Schritte, die er täglich machen soll, werden ihm auch vorgezählt.

Aber eigentlich und das habe ich nicht so ganz verstanden, ist es ja die Werbefigur Max Beier, die in den Haus leben soll und die sitzt auch Adrian im Nacken und hat ihr Eigenleben und Adrian ist außerdem auf Anna eifersüchtig, weil die, während er ja das Smarthouse testen soll, mit einem Peer auf einem Literaturfestival ist.

Dann gibt es noch einen Gabriel und ein Kind und Adrians Vater, der in einem teueren Pflegeheim sitzt, so daß die Arbeit eigentlich nicht für den „Hugo“ sein sollte und eine Tante Grete gibt es auch.

Eigentlich ein interessantes Thema für einen poetischen Roman, obwohl das mit den Kühlschränken, die einem das Essen verweigern, schon beschrieben wurden, während ich anderes sehr wohl sehr aktuell fand. Es gibt auch immer wieder Anspielungen auf das Schreiben,  Bücher kommen vor und ich habe wieder Mal ein interessantes Buch einer interessanten jungen Autorin gelesen und bin gespannt, was ich noch von ihr hören werde.

2019-01-14

Wunschgedichtesammlung

Ich gehe ja schon sehr lang und regelmäßig zu den „Wilden Worten“, die Richard Weihs mit Franz Hütterer und Michaela Opferkuh, ich glaube, zuerst einmal im „Siebenstern“ kreirt hat. Die Idee ist, glaube ich wieder von Martin Auer gekommen, der das letzte Mal Gast dort war.

„Wilde Worte – Wunschgedichte und freie Wildbahn“ heißt der ganze Titel und die freie Wildbahn bedeutet, daß jeder, der, das will, im Anschluß lesen kann, während für den Beginn ein Gast eingeladen wird, ich war das 2009 mit der „Sophie Hungers und dem „Haus“.

Damals war noch Franz Hütterer dabei und für die freie Wildbahn finden sich nicht immer Leute, die ihre Texte lesen wollen, ich habe das einmal vor meiner offiziellen Lesung getan, konnte mich aber nicht mehr genau erinnern, ob das an dem Tag war, wo Judith Gruber-Rizy gelesen hat. Da war ich das erste Mal bei der Veranstaltung und  Publkum, bin ich regelmäßig da und fülle auch regelmäßig das Formular für das Wunschgedicht aus und irgendwann ist mir die Idee gekommen, daß ich die Worte, die man da darauf schreiben soll, die in dem Gedicht vorkommen sollen, passend für mein jeweiliges Work in Progress wählen kann, bei der „Anna“ war das dann das erste Mal.

Simon Konttas

Simon Konttas

Simon Konttas

Simon Konttas

Da ist das Gedicht

„Anna kämpft gegen ihr Vergessen an

Dr. Alzheimer saugt ihr Gedächtnis aus

wie weiland graf Dracula die Jungfrauen

und der Stahlenschutzstecker hilft kein Deut

gegen die Überhitzung ihrer alten Heizdecke,

die sie wieder einmal vergessen hat abzuschalten

Und während die allerletzte Erinnerung verglimmt

erhellt das lodernde Bett ihr ewiges Schlafzimmer.“

Als Sophie Reyer die Gästin war, war das Buch fertig und ich im Anschluß, weil man ja nur einmal als Gästin lesen kann, Buch und Gedicht in der freier Wildbahn vorgestellt und mir eifrig weiter gewünscht, so wie ich  auch in den Schreibgruppe immer Szenen für mein jweiliges Work on Progress geschrieben habe.

Als ich mit dem Alfred bei einer Führung im Literaturarchiv war, habe ich eigentlich im Anschluß in die „Alte Schmiede“ gehen wollen, aber die Führung hat zu lang gedauert und wir wären zu spät gekommen, während die „Wilden Worte“ ja erst um acht beginnen und dann ist, glaube ich, das schönste oder treffenste Wunschgedicht entstanden, das in den „Berührungen“ zu finden ist:

„Da steh ich da und steh auch voll daneben

mit Schreibblockaden kann ich aber leben

nur eines schmerzt mich dabei wirklich tief

so komm ich nie ins Literaturarchiv“

Da habe ich das Buch nach Fertigwerden Richard Weihs sozusagen als Belegexemplar übergeben. Es aber bei den „Wilden Worten“ nicht vorgestellt. Dafür aber am Volksstimmefest, als dort in Arbeit das Thema war. Da habe ich die Szene im Himmel mit Stefan Zweig, Heimito von Doderer und Anne Frank am Fest gelesen und vorher das Gedicht und bei der Benefizveranstaltung ums Amerlinghaus, dasselbe auch noch einmal.

Manchmal geht auch etwas schief, wenn man soviele Wunschgedichte wie Richard Weihs verfaßt. so ist das Gedicht zum „Bibliotheksgespenst“ eigentlich kein Gedicht, sondern ein Prosatext geworden, den ich dann als Beschreibungstext verwendet habe und bei der „Unsichtbaren Frau“ hat  Richard Weihs aus dem „Schäfchen“ ein „Schälchen“ gemacht, obwohl es ja das Schäfchen ist, das Amanda Siebenstern, die Tarnkappe aufsetzt und sie damit zu Minister Basti schickt.

Das Buch ist jetzt fertig und so ist mir die Idee gekommen, es bei den heutigen „Wilden Worten“, wo der in Finnland geborene Simon Konttas, der bei „Sisyphus“ und auch sonstwo einige Bücher herausgebracht hat, vierzehn unveröffentlichte Gedichte und den Teil einer Erzählung, wo ein Mann aus Rache, weil er nicht zur Hochzeit seiner Tochter eingeladen wurde, ihr einen bösen Strech spielt, gelesen hat, wieder in der „Wildbahn“ aufgetreten und das Buch vorzustellen, also das Gedicht:

„Wahlkampf im düsteren Reich der Schattenspieler

Die Kanditaten nehmen eh alles auf ihre Tarnkappe

Die Jury schlürft charmant ein Schälchen Schierling.

Schwarzblaue Schlagschatten fallen schräg zu Boden.

Zwischen den Wahlurnen aber geistert gespenstisch,

tief verschleiert, ohne ihren Gatten,

die unsichtbare Frau ohne Schatten.“

Dann habe ich die fünfte und erste Schäfchenszene gelesen, die ich ja bei dem „Writersretreat“, das ich weil ich über den Schreibmarathon, wo ja ein Teil des Rohkonzepts entanden ist, gebloggt habe, bekommen habe, meiner Schreibpartnerin vorgelesen habe und während des Marathons habe ich  die „Nobelpreisszene“, die auch im Blog zu finden ist, Feedback geholt und gelesen habe ich aus dem Buch, das ja  Anfang Jänner erschienen ist, wo man sich noch für die Leserunde melden kann, auch sehr viel.

Wer errät wo und was ich jeweils gelesen habe, hat auch noch die Chance ein Buch zu gewinnen.

Die Antworten sind, glaube ich, im Blog zu finden und für die „Magdalena Kirchberg“, mein derzeitig work on Progress, habe ich mir auch ein Gedicht von Richard Weihs gewünscht:

Eva Jancak

Eva Jancak

Eva Jancak

Eva Jancak

„Magdalena Kirchberg sag, was tust du da? Seit Stunden schon

sitzt du an der Kreuzung in deinem weißen BMW und bloggst

einen Roman von ungeheurer Menge in dein schwarzes Smartphon!

Sag siehst du nicht? Die Ampel springt von Rot auf Grün auf Rot

und bald schon, Magdalena Kirchberg, bald schon bist du mausetot.“

Diesmal war ich zwar nicht wunschlos, hatte aber kein Projekt und Buchwünsche, obwohl das Richard Weihs bei mir schon fast vermuten wird, sondern habe ein paar Farben aufgeschrieben und mir zu dem Titel „Farbenlehre“ den Beginn „Der alte Goethe“ gewünscht.

Und das Wunschgedicht vom letzten Mal, das Richard Weihs heute vorgelesen hat, hat auch mit Farben zu tun:

„Lebenshindernisse – Schau einmal, schau – Veilchen, karierte Bluse“

„Schau einmal, schau: Das Veilchen so blau, so blau!

Doch wenn ich noch ein Weilchen steh und schau,

verwelkt das Veilchen und wird grauslich grau.

 

Hör mir doch auf mit dem Gefühlsgedusel“

Du bist doch keine affektierte Muse:

Drum raus aus der karierten Bluse!

Wer nicht pariert, der ist nicht schlau:

Gleich hau ich dir ein Veilchen blau!“

Bin schon gespannt, was daraus wird. Es war jedenfalls spannend und auch sehr voll, scheint Simon Konttas doch seinen Fankreis mitgebracht zu haben. Es war aber auch Luis Stabauer da.

2018-12-10

Wilde Worte mit Martin Auer

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 23:30
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Richard Weihs

Richard Weihs

Martin Auer hat, erzählte Richard Weihs in seiner Einleitung die „Wilden Worte“ vor zweiundzwanzig Jahren mit ihm gegründet, da waren auch noch Franz Hütterer und Michaela Opferkuh im Programm, jetzt gestaltet Richard Weihs, die monatlich stattfindende Veranstaltung zu der immer ein Gastautor eingeladen wird, allein.

Martin Auer ist aber, glaube ich, manchmal im Publikum, hat jetzt seinen dritten Gedichtband  „Der Himmel ist heut aus Papier“, bei „Klever“ erschienen, vorgestellt und ich kenne den 1951 geborenen, glaube ich, aus freien Schule Hofmühlgasse, hat er doch dort soweit ich mich erinnern kann,  eine Schreibwerkstatt oder mit den Kindern ein Buch gemacht, denn er ist auch Kinderbuchautor, ansonsten auch Musiker und Sänger, der auch in verschiedenen Bands spielte, Schauspieler war und dort, wo heute der „Mandelbaum-Verlag“ ist, hatte er, 2003, glaube ich, auch einen Kuturraum, wo man zwar Eintritt zahlen mußte, es gab aber auch einen „Openmike“ und da habe ich einmal, soweit ich mich erinnern kann, mit Christa Urbanek gelesen.

Jetzt also der dritte Gedichtband, von dem Nils Jensen wahrscheinlich im Vorwort schrieb „Ein wunderbares Buch mit lauter feinen, kleinen Geschichten. Egal, ob er reimt oder im freien Versmaß hinlangt: Auer ist lebendig und witzig und klar im Inhalt.“

Dem ist nichts hinzuzufügen, außer, daß der Schauspieler seine Texte auch noch sehr gut vorgetragen und manchmal auch gesungen hat und der Inhalt war ein Gang durch die Stationen, es gab sehr politische Gedichte und Lieder beispielsweise zu der Flüchtlingssituation, die erwähnten Haikus und dann noch ein paar Texte auf Englisch, die von einem Mädchen mit einem Teddybärhut handelten, das ihn durch Dehli und dort in ein Museum führte, wo er nur einen schmutzigen Lichtschalter am Klo fotografieren durfte und dann ein Gedicht daraus machte.

Hoffentlich bekomme ich jetzt nicht wieder eine Kommentar, daß ich die politische Dimension dabei übersehen hätte, aber die war bei Martin Auer zweifellos vorhanden und der Autor hat zwischendurch auch sehr viel über die Entstehungsgeschichte erzählt.

Im Anschluß durfte man dann wieder fragen, was eine Dame, die offenbar zufällig zu der Veranstaltung gefunden hatte, auch sehr ausgiebig getan hat und so erzählte Martin Auer wieso er so gut Englisch könne, daß sein Vater 1938 mit einem Kindertranport nach England gekommen ist, seine Großeltern hatten es dann nicht mehr geschafft und wurden in Treblinka ermordet, daß seine Mutter gut gezeichnet und Schauspielunterricht genommen hat und zählte die verschiednen Bands auf, in denen er gespielt hat.

Martin Auer

Martin Auer

Sehr interessant, wie es auch die Wunschgedichte waren, meines, das ich mir im Vormonat zur politischen Situation wünschte, ich war jetzt, glaube ich, zum dritten Mal im Stück anwesend, kann ich zitieren:

„Rechts und links und vorn und hinten

ho-ruck ruckzuck mit fiesen finten

Heißer Herbst auf mieser Tour

und keine Spur von Streitkultur“

„Sehr schön!“, kann ich nur sagen und habe mir diemal etwas mit „karierter Bluse“ mit dem Anfang „Schau einmal, schau“ gewünscht und bin schon sehr gespannt, auf das was herauskommt.

Ein Buffet gab es zum ersten Mal in der „Wilden Wort-Geschichte“, wie Richard Weihs erwähnte auch, hatte doch ein Stammbesucher, Säfte und Knabbereien mitgebracht, so daß es diesmal vielleicht längere Smalltalkgespüräche gab.

Peter Moser war da, den ich auch in der „Freien Schule“ kennenlernte, einen Büchertisch, wo man auch die anderen Gedichtbände kaufen konnte, „Weihnachten kommt bald!“, wie auch Richard Weihs erwähnte, gab es ebenfalls und im Anschluß haben wir im Hof des Amerlinghauses auch noch einen Orangenpunsch, beziehungsweise einen Glühwein getrunken.

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