Als wir vor acht Jahren mit den Klapprädern von Ulm nach Regensburg gefahren sind, sind wir in Ulm schon am ersten Tag in einen „Tahalia-Bücherabverkauf“ gekommen sind, so daß ich mir einen Stoß wahrscheinlich ein Euro Bücher gekauft, dann in meine Radtasche gepackt und bis nach Regensburg geschleppt und von dort nach Wien zurückgebracht habe und die entsprechende Lektüre für den Urlaub habe ich mir auch mitgenommen.
Deutsche Bücher in Deutschland, obwohl das ja etwas schwierig ist, weil in Österreich und der Schweiz ja auch Deutsch geschrieben wird. Viele der Bücher aber in deutschen Verlagen erscheinen und auch diesmal habe ich überlegt, was nehme ich auf die Radreise mit?
Da ich ja immer noch beim Leipziger-Buchpreis-Lesen bin war das nicht ganz so schwierig, obwohl die Übersetzungen, ja meist deutsche Übersetzer haben, die Bücher aber in Afrika oder Argentinien spielten.
Ich hatte aber Ulrike Drasener „Die Verwandelten“ noch nicht gelesen und das Buch hat sechshundert Seiten und da ich für Angela Steideles „Aufklärung“n an die zwei Wochen gebraucht habe, habe ich mir nichts anderes mitgenommen, den beim Radfahren, noch dazu, wo wir diesmal den Laptop dabei habe, komme ich wahrscheinlich nicht viel zum Lesen.
Dann ist mir aber noch eingefallen, daß mir der „Verlag das kulturellen Gedächtnis“ zwei E-Pubs geschickt hat und das sind wahrscheinlich auch deutsche Bücher. Also „Wer hat Bambi getötet“ von einer schwedischen Autorin, aber von Antje Ravic Strubel übersetzt und bei „Residenz“ erschienen zu Hause gelassen und auch das im „Mare-Verlag“ erschienene Buch, das auch sehr umfangreich ist.
Also mit leichten literarischen Gepäck angereist. Da gibt es aber die Bücherschränke und an denen vorbei zu gehen, schaffe und will das eigentlich auch nicht schaffen. Allerdings war ich, als wir am Donnerstag in Bamberg ankamen, noch zu sehr auf das Mittagessen fixiert, daß ich darauf vergessen habe und als wir am Freitag durch Hassfurt gingen, habe ich den Alfred danach gefragt.
„Gibt es keinen!“, hat der geantwortet und zwei Minuten später sind wir auf der Hauptstraße in einen hineingelaufen und der war sogar gut gefüllt und hatte einen interessanten Inhalt. So weiß ich zwar im Moment nich, ob ich Reiner Kunzes „eines jeden einziges leben- Gedichte“ nicht schon habe und kann, weil mein Computer ja kaputt gegangen ist, nicht in meinen Bibliothekskatalog nachsehen.
Aber Julia Francks „Der neue Koch“ habe ich noch nicht gelesen und Barbara Bronnens „Die Tocher“ wahrscheinlich auch nicht. Also hätte ich was zu lesen, wenn ich mit dem Mitgenommenen schneller fertig werde und in Hassfurt haben wir auch die Buchhandlung Glückstein, gleich vis a vis vom Bücherschrank, gesehen, die allerdings schon geschlossen hatte, so daß ich keine ein Euro Kiste erstürmen konnte. In der Auslage ist aber Robert Seethaler gelegen und Dörte Hansens „Zur See“, das ich schon in Wien vor ein paar Wochen gefunden habe und also eigentlich auch mitnehmen hätte können, wenn es auf meiner Leseliste gestanden wäre, aber da habe ich ja Altlisten abzulesen.
Am Samstag sind wir dann nach Schweinfurt geradelt, von dem ich während der Reise schon einiges gehört und Personen getroffen habe, die dort wohnen oder hinwollten und da hat mich der Alfred während wir das Hotel suchten, auf eine Buchhandlung, die einen großen Büchstapel davor aufgereiht hatte, aufmerksam gemacht. Verbilligt waren hauptsächlich die Taschenbücher und da habe ich mir einen Marco Balzano um drei Euro gekauft und der Besitzer oder Verläufer hat mir auch noch eine ganz altmodische handschriftliche Quittung ausgestellt.
Auf der Suche zum Hotel sind wir auch noch beim „Hugeldubel“ vorbei gekommen, da habe ich einmal, vor vielen Jahren schon in Leipzig sehr viel eingekauft und jetzt eine Ein Euro-Kiste in der Auslage gesehen, so daß wir, als wir auf das Einchecken noch etwas warten mußten, hingegangen sind und da gab es wirklich sehr Interessantes, was ich mir als Souvenier von dieser Radreise mitnehmen kann und zwar Peter Esthazys“ „Kleine Pornographie Ungars“ zwar kein deutsches, aber sicher interessantes Buch, dann noch Taha Ben Jellouns „Zurückkehren“ wofür dasselbe gilt. Aravino Adigas „Goden Boys“ ebenso.
Bei Jana Hensels „Wie alles anders bleibt“ wurde es dann schon deutscher, obwohl sich das Buch, glaube ich, auf die DDR und nicht auf Franken bezieht und Kassel gehört vermutlich auch nicht dazu, da gab es aber noch einen Reiseführer für die Dokumenta und der nannte sich „Schneewittschen und der kopflose Kurator“ und das packte ich auch ein, weil wir auf unserer Reise ja noch in ein Schneewittchen-Dort kommen werden, also interessant.
Einen Bücherschrank gibt es in Schweinfurth, wo überall Schweine herumstehen, die wir vielleicht für die Ilse Kilic fotografieren könnten, natürlich auch und da lag, höre und staune Wilfried Steiners „Bacons Finsternis“ aus dem „Deuticke-Verlag“, ausgeschieden aus einer Bibliothek, darin und das ist ein Lnzer. Es ist also sehr interessant, was man in deutschen Bücherschränken finden kann.
Auf Büchertage, die am Sonntag im Münster Schwarzach stattfinden , hat mich der Alfred auch aufmerksam gemacht und da werden wir in der Nähe sein. Aber ob wir die zweimal sieben Kilometer extra hin- und zurückfahren werden, ist fraglich, denn meine und auch Alfres Kondition, der etwas verkühlt ist, ist nicht so gut und außerdem habe ich schon wieder viele Bücher in meine Radtasche eingepackt.