Da der Alfred Freunde hat, bei denen wir schlafen können, sind wir seit den späten Neunzigneunzehnhunderterjahre ziemlich regelmäßig zur Buchmesse nach Leipzig gefahren.

In Frankfurt waren wir nur zweimal 2000 und 2002, aber in Leipzig ziemlich regemäßig und seit 2009 blogge ich darüber Wir waren meistens dort. Einmal oder zweimal, habe ich die Veranstaltung so weit man konnte gestreamt, weil der Alfred mit dem Karli unterwegs war oder arbeiten mußte.
Seit 2015 lasse ich mich akkreditieren und das war ich schon 2019, als ich mir den Knöchel gebrochen habe und 2020 war alles auch bereit und geplant, als Corona kam und die Messe abgesagt wurde. Zwar nicht so ganz.
„Leipzig liest“, hat es glaube ich immer gegeben und die Verleihung des Leipziger Buchpreises, den ich auch seit 2020 lese und seltsamerweise gab es seither keine richtige Messe, obwohl das in Frankfurt immer möglich war.
Nur ein „Leipzig liest trotzdem“, obwohl die Messe auf später verlegt worden war, wo man schon einiges in Freien machen konnte.
So auch heuer. Keine Messe im März, wie früher üblich, sondern Ende April. Im nächsten Jahr soll es wieder im März stattfinden und heuer alles wieder normal. Keine Masken, keine Tests, denn Corona ist ja jetzt vorbei.

Es gibt nur wenigstens in Österreich noch Aufarbeitungsschwierigkeiten, weil der Kanzler lieber stattdessen Autotage veranstaltet oder nach Afrika reist und außerdem gibt es noch etwas Besonderes, nämlich den Schwerpunkt Österreich, denn Österreich ist Gastland. Das hätte, soviel ich weiß, schon früher sein sollen, Corona hat es, glaube ich, verschoben.
Aber Katja Gasser, die Programmleiterin, arbeitet schon mindestens ein Jahr am Gastlandauftritt. Da gab es schon im Vorjahr Pressekonferenzen. Das Motto, das von Thomas Stangl kreiert wurde, heißt „mehr ois wia mia“.
Ein Motto mit dem ich Anfangs Schwierigkeiten habe, weil ich es eher für Chinesisch, als für Österreichisch halte und eine Zeitlang auch nicht richtig verstanden habe.
Der Sinn ist wahrscheinlich aufzufallen und die Sachsen und die Berliner, etcetera, fragen zu lassen „Was heißt denn das?“ und die Aufmerksamkeit ist da, weil es ja im Unterschied zu den meisten anderen Gastländer keine Übersetzungen gibt, weil ja die gleiche Sprache, aber „mea ois wia mia“ und da wurden eine Reihe von Autoren einzuladen.

Die Größeren, mich natürlich nicht. Aber der GAV-Vorstand ist nach Leipzig gefahren und steht jetzt am IG-Stand, um jeden, der es hören will, zu erklären, was die GAV, ist und daß sie nächsten Woche in Wien ihr fünfzigjähriges Jubiläum feiert und wir sind wieder am Mittwoch losgefahren, wo es am Vormittag eine Pressekonferenz gab, die ich versäumte. Die Eröffnung im Gewandhaus auch, weil wir erst nach vier am Schmetterlinsweg angekommen sind und ich auch keine Einladung dazu hatte, aber am Donnerstagmorgen losgefahren, um rechtzeitig zu der Eröffnung, um zwlf zurechtzukommen.
Die Straßenbahnen waren voll wie immer. Am Hauptbahnhof stand einer mit einem Mikrophon und erklärte den Besuchern, wie sie zur Messe kommen und irgendwo haben wir die Ruth, die Erika Kronabitter, die Ilse Kilic, den Jopa, etc stehen, aber nicht eisteigen sehen und ich bin schon nach zehn in der Halle vier angekommen, wo der Österreichstand ein neues Design hatte. Sonst hat es ja das berühmte Österreich Cafe gegeben, jetzt einen von Architketen designten Pavillon. Am IG-Stand gab es eine PEN und eine GAV-Ecke und bei der GAV liefen die Portraits der GAV-Mitglieder, die man einmal an Jörg Piringer schicken konnte.
Meines hat die Erika Kronabitter aufgenommen und ich habe es zum ersten Mal gesehen.
Als ich den ÖsterreichBereich erreichte, hat gerade Robert Prosser performte, den ich, weil so viele Leute, gar nicht gesehen habe. Erst beim Robert Seethaler habe ich mich langsam angenähert. Vorher ein paar Leute begrüßt. Manfred Müller zum Beispiel. Die Cordula Simon ist an mir vorbeigerast. Dann kam die Anna Marwan und dann war es schon dreiviertel zwölf und die Leute mußten die ersten zwei Reihen für die VIPs frei machen.
Ich habe dann den letzten Freien in der dritten bekommen und wurde von einer Dame angesprochen, die mich sonst immer auf der Buch-Wien gesehen hat. Am Nachmittag passierte mir das bei einer Andere noch einmal, interessant. Aber erst trat der Bundespräsident auf und winkte in das Publikum. Die Staatssekretärin Mayer und Doron Rabinovici ,der die Eröffnungsrede hielt. Benedikt Föger, der Hauptverbandspräsident eröffnete, freute sich und erklärte dem Messedirektor, daß Österreich ohnehin immer Gastland ist und auch im nächsten Jahr wieder kommen wird.

Nachher gab es Wein, leider nur Weißen und Brezeln, die es hier bei den Preisverleihungen gibt.
Dort wo das Cafe war, wurde abgeriegelt und VIPs konnten, glaube ich, auch Brötchen essen. Die anderen sich das die „Manuskripte“, die ich jetzt nicht mehr bekomme und die „Lichtungen“, als Gastlandgeschenk mitnehmen.
Ich habe zwei Brezeln gegessen und dann noch eine Crepe mit Banane, Nutella und Eierkikör und habe den Kaffee auf einer anderen Bühne getrunken, wo Margret Kreidl ihr neues Buch präsentierte, Anna Silber, die ich einmal im Literaturhaus versäumt habe, folgte. Ihr Buch heißt „Das Meer von unten“, ist bei „Picus“ erschienen und die Frau, die moderierte, forderte alle auf, den Stand zu besuchen.
„Der Bundespräsident hat das schon getan!“, erklärte sie stolz und ich fragte „Hat er das Buch gekauft?“, was sie verneinte.
Vielleicht hat das Gastland es ihm geschenkt oder er hat keine Zeit zu lesen und ich keine mehr darüber nachzudenken, denn ich mußte hinunter in die Glashalle, wo ja der „Leipziger-Buchpreis“ vergeben wurde und da fange ich demnächst das siebente Buch, das ich mir auch nach Leihzig mitgenommen habe, zu lesen an und habe erstaunlicherweise einen Platz in der zweiten Reihe bekommen. Gleich hiner den VIPs, also alles sehr gut gesehen und war dann auch sehr gespannt, wer gewinnen wird? Es gibt da ja die Abteilung Sachbuch, Übersetzung und Belletristik.

Die Bücher und die Jury wurden kurz vorgestellt und dann fing es gleich mit dem Übersetzerbuch an, das Johanna Schwering mit den „Cousinen“ gewonnen hat. Das Buch liegt bei mir noch im Badezimmer, werde es also lesen. Bei der Sachbuchschiene wird mir das wahrscheinlich nicht gelingen. Denn ich habe „Regina Scheers buch über Hertha Gordon-Walcher nicht bekommen. Es aber nach der Vorstellung sehr interessant gefunden und der Belletristik-Sieger ist das Buch, das ich als Erstes als E-pub gelesen habe, nämlich Dincer Gücyeters „Deutschlandsmärchen „, der sich sehr darüber freute. Zuerst seine Frau oder Freundin und dann die vier anderen Belletristik-Mitbewerber auf die Bühne rief, die ihn alle gratuieren mußten.
Dann gab es Sekt und Brezeln und ich wußte nicht recht, wie das jetzt mit dem üblichen Österreich Empfang um fünf ist? Ob es den jetzt gab oder nicht? Habe mich aber auf jedenfall dort mit dem Alfred verabredet. Er war nicht, aber Tanja Malajartschuk hat zuerst gelesen. Später Karin Peschka. Da waren Plätze zu bekommen und der erste Messetag ist vorüber und ich habe außer der Glashalle und dem Österreichstand nicht viel gesehen. Aber viele Bekannte getroffen und mich mit ihnen unterhalten, was auch sehr erfreulich ist.
Den Freitag habe ich dann zum größten Teil in der Halle fünf verbracht und da zuerst den „Arco-Verleger“ Christoph Haacker getroffen, den ich das letzte Mal kurz vor den Maßnahmen im Literaturhaus traf und dort auf die neuen Ulrich Becher Bücher aufmerksam machte.

Bei den „Unabhängigen Verlagen“ hat zuerst Karin Peschka gelesen, die ich aber schon gehört habe, so daß ich weiter durch die Halle schlenderte und erst zum Gespräch mit Andrej Blatnik über seinen „Platz der Befreiung“ wieder zu den „Unabhängigen“ kam.
Nach dem Mittagessen bei einem Fischstand im Freien, Knoblauchgarnelen, gings zu der Verleihung des „Kurt Wolff-Preises“ an den „Alexander-“ und an den „ELIF-Verlag“es“, das ist der, von Dincer Gücyeter, der am Donnerstag den „Leipziger Buchpreis“ gewonnen hat und sich wieder sehr darüber freute.
Es gab Sekt und Orangensaft und dann gings gleich zum „Wagenbach-Verlag“, der auf seinen relativ kleinen Stand ein kleines Bloggertreffen, mit Soletti, Apfel- und Traubensaft veranstaltete. Katharina Mevissen hat aus „Mutters Stimmbruch“ gelesen und man konnte sich aussuchen, ob man dieses Buch, das die Meisten aber schon gelesen hatten oder ein anderes wollte und da habe ich mir endlich Milena Michiko Flasars „Ich nannte ihn Krawatte“ ausgesucht, weil sie mich damals, als sie ihn gewonnen hat, beim „Alpha“ nicht hineingelassen haben.
Lukas Cejpek, Markus Köhle und Mieze Medusa ,habe ich in dieser Halle, die auch einige Österreich-Stände hatte gesehen und mir ist überhaupt aufgefallen, daß sich die Messe verkleinert hat und auch die großen Verlage relativ kleine Stände hatten. Die Blogger-Lounge und das Literatur-Cafe habe ich nicht gefunden, aber vielleicht sind die in andere Hallen gewechselt und das blaue Sofa scheint es auch nicht mehr zu geben oder es hat jetzt einen anderen Namen und es gibt auch kein gedrucktes Programm, so daß ich davon noch nichts mitbekommen habe.
Um fünf habe ich dann den Alfred wieder im Österreich-Cafe getroffen, der sich über den Außenminister ärgerte, der mit den Hauptverbandmenschen am Nebentisch saß und später herumgeführt wurde und ich habe mich zu der Ruth und dem Jopa in die GAV-Ecke gesetzt. Der ging dann zu einer Abendveranstaltung wo die Ilse Kilic als Nichte der Wiener Gruppe fungierte und wir haben Klaus Kastberger beim Hauptbahnhof gesehen und hatten dann Schwierigkeiten mit der Rückfahrt, weil alles voll und die Bahn wegen eines Konzertes auch nicht weitergekommen ist.
Am Samstag bin ich wieder allein auf die Buchmesse gefahren und mich gleich dorthin gesetzt, wo früher das blaue Sofa war. Jetzt ist es grau und heißt anders und um elf ist Arno Geiger „mit seinem süßen“glücklichen Geheimnis“ oder seiner Papiermüllsammelleidenschaft aufgetreten.
Vorher habe ich mit einer Dame aus Linz unterhalten, die ich schon am Donnerstag am Österreichstand getroffen habe. Danach kam Eugen Ruge, der nach dem „Metropol“ und der DDR-Aufarbeitung, jetzt einen Roman über den Untergang von Pompej geschrieben hat.
Dann wollte ich etwas essen und bin bei der Kärnten-Fremdenverkehrwerbung gelandet, die Kasnudeln angeboten haben.

Danach Halle fünf und habe mich am Schweizer Stand wieder mit einer anderen Dame lange unterhalten, während wir auf Peter Stamm gewartet haben. Dann kam Sascha Filipenko dessen „Kremulator“ ich ja schon gelesen hatte. Interessant war, daß Shelly Kupferberg moderierte, die ich schon auf der „Buch Wien“ mit ihrem „Isidor“ hörte.
Dann war es halb vier und ich bin zum Österreich-Pavillon gegangen, wo die Ruth „Dienst“ hatte, um ihr zu sagen, daß es nichts mit der geplanten Veranstaltung in der „Deutschen Bibliothek“ wird, weil alles ausgebucht.
Dafür haben wir eine Ersatzerstaltung über Egon Erich Kishs Biografie gefunden, die allerdings schon um sechs begann.
Also wurde nichts mit dem Treffen. Ich habe mir vorher beim Österreich Cafe noch ein Glas Wein und einen Kaffee gekauft, dafür sehr lange gewartet und acht Euro fünfhzig für das Glas Zweigelt bezahlt. Dann den Alfred und die Ute bei der Station Leibnitzstraße getroffen und die Veranstaltung war sehr interessant, denn ich habe schon sehr viel über den rasenden Reporter gelesen und danach hat der Alfred eine versteckte Bierstube gefunden, weil die Ruth eigentlich mit der Ute ein Glas Wein trinken hatte wollen. Dann war es ihr aber zu weit. Dafür ist der Andreas gekommen und wir haben uns auch sehr angeregt mit einem Musiker, der das Meer seiner dänischen Heitmat vermißte und einem Architekten unterhalten.
Am Sonntag bin ich dann an den Cosplayers vorbei mit ihren Reifröcken und Totenköpfen wieder zu den „Unabhängigen“ gegangen.
Da war zuersst Anna Bolava aus Prag mit ihren Kräutersammelroman „Der Duft der Dunkelheit“ daran, der im „Mitteldeutschen Verlag“ erschienen ist. Dann folgte Sebastian Guggolz, erklärte die Verlagsstategie und stellte dann den dritten Roman vonTarjei Vesaas, „Der Keim“ vor und betonte, was das für ein großartiger Autor war, den er wiederentdeckt hat.

Dann kam der „Arco-Verleger“ Christoph Haacker mit dem Roman „Das Lügenlabrinth“ des 1938 in den Niederlanden geborenen Paul Binnerts, der damit seine Familiengeschichte aufarbeitete und sich wunderte, daß ich in dem Buch eine Widmung „Fürs Literaturgeflüster“ haben wollte, das hat einmal die FALKNER so gemacht und dann habe ich das beigehalten, obwohl ich mir ja eigentlich keine Bücher signieren lasse.
Chava Rosenfarbs „Durch die Kontinente“ habe ich schon gestern im jüdischen Zentrum gesehen, das die Ute dann kaufte.
Dann wars halb eins, also etwas essen und richtig, Espresso hat bei der Bar der „Unabhängigen“ gegen eine Spende gegeben und ich hatte die Qual der Wahl, einen Wurstsalat im Österreich-Cafe mit einem Glas Weinoder wieder in den Hof zu den Knoblauchschrimps. Dann hatte ich aber schon am Donnerstag einen Pommes frites- Stand gesehen und habe mich in der langen Schlange angestellt. Als ich schon fast vorn war, habe ich gesehen, daß die meisten Leute leere Tüten in den Händen hielten und sah dann auch das Schild „Bitte an der Kassa vorher zahlen!“
Also zuerst einHotdog, wie ich das früher öfter machte, dann einen frischgepressten Orangensaft und wieder zweimal angestellt. Die Babytüte um fünf Euro habe ich dann auf den Faulletauls verzert, wo am Donnerstag der Preis vergeben wurde.
Jetzt lagen die Bücher zur Ansicht auf, die meisten Leute haben aber eher was gegessen oder Kaffee getrunken. Dann Halle zwei, wo ich eigentlich noch nicht wirklich war und ein bißchen durchgeschlendert. In der „Bücherbar“ einen Kaffee gekauft, den ich aber dort nicht trinken konnte, wenn ich mich nicht auf den Boden setzen wollte. Also zu einem „Fachbuch-Forum“, wo ein Herr gerade den Kalender erklärte, dann ein bißchen herumgeschlendert.
Es gab viel Werbung fürs Organspenden, das ist in Deutschland etwas anders, als in Österreich, wo du ja wiederrufen mußt, wenn du das nicht willst und dann wieder nach Österreich.
Die Ruth war aber nicht mehr da, der GAV-Stand schon abgeräumt, nur der Gerhard Ruiss stand noch am Infostand, also habe ich mir vorher die Lesung am Ukraine-Stand von Sofia Andruchowytsch angehört, die ein bißchen was erzählte, wie es den Frauen in der Ukraine geht und dann zur „Österreich-Bühne“, wo gerade Carolina Schuitti dran war.
Franzobel folgte mit „Einsteins Hirn“, das Buch werde ich, wenn es auf die „Buchpreis–Listen“ kommt lesen. Thomas Sautner „Alte Männer“ habe ich schon in Göttweig gehört. Er hat das Gleiche gelesen und Erika Fischer folgte mit Suzie Wong, die ich von der Wien Biblilthek kenne und mich über ihren chinesischen Namen wunderte.
Jetzt wurde des Geheimnis gelüftet. Sie hatte einen koreanischen Großvater, der sogar ein Held war, dann aber in Nordkorea verschwunden ist und dann war es aus.
Leipzig 2023 ist gone. Im nächsten Jahr wird Holland das Gastland sein. Da gab es schon Infomaterial und ich bin dann ein bichen herumgeschlendert um zu schauen, ob die Verlage was zurückgelassen haben, was sie nicht mitnehmen wollten.
Diesen Tip hat mir einmal Andrea Stift auf der „Buch-Wien“ gegeben und ich bin auch fündig geworden und habe wieder einen schweren Sack in den Schmeetterlingsweg geschleppt und morgen am ersten Mai, gehts dann statt zur Parade zurück nach Wien und es war wieder sehr schön. Ich habe interessante Gespräche geführt und viele bekannte Autoren getroffen und jetzt bin ich sehr erschöpft.