Literaturgefluester

2023-04-30

Leipziger Buchmesse mit dem Gastland Österreich

Da der Alfred Freunde hat, bei denen wir schlafen können, sind wir seit den späten Neunzigneunzehnhunderterjahre ziemlich regelmäßig zur Buchmesse nach Leipzig gefahren.

Gastland-Motto: MEA OIS WIA MIA

In Frankfurt waren wir nur zweimal 2000 und 2002, aber in Leipzig ziemlich regemäßig und seit 2009 blogge ich darüber Wir waren meistens dort. Einmal oder zweimal, habe ich die Veranstaltung so weit man konnte gestreamt, weil der Alfred mit dem Karli unterwegs war oder arbeiten mußte.

Seit 2015 lasse ich mich akkreditieren und das war ich schon 2019, als ich mir den Knöchel gebrochen habe und 2020 war alles auch bereit und geplant, als Corona kam und die Messe abgesagt wurde. Zwar nicht so ganz.

„Leipzig liest“, hat es glaube ich immer gegeben und die Verleihung des Leipziger Buchpreises, den ich auch seit 2020 lese und seltsamerweise gab es seither keine richtige Messe, obwohl das in Frankfurt immer möglich war.

Nur ein „Leipzig liest trotzdem“, obwohl die Messe auf später verlegt worden war, wo man schon einiges in Freien machen konnte.

So auch heuer. Keine Messe im März, wie früher üblich, sondern Ende April. Im nächsten Jahr soll es wieder im März stattfinden und heuer alles wieder normal. Keine Masken, keine Tests, denn Corona ist ja jetzt vorbei.

IG Autorinnen und Autoren

Es gibt nur wenigstens in Österreich noch Aufarbeitungsschwierigkeiten, weil der Kanzler lieber stattdessen Autotage veranstaltet oder nach Afrika reist und außerdem gibt es noch etwas Besonderes, nämlich den Schwerpunkt Österreich, denn Österreich ist Gastland. Das hätte, soviel ich weiß, schon früher sein sollen, Corona hat es, glaube ich, verschoben.

Aber Katja Gasser, die Programmleiterin, arbeitet schon mindestens ein Jahr am Gastlandauftritt. Da gab es schon im Vorjahr Pressekonferenzen. Das Motto, das von Thomas Stangl kreiert wurde, heißt „mehr ois wia mia“.

Ein Motto mit dem ich Anfangs Schwierigkeiten habe, weil ich es eher für Chinesisch, als für Österreichisch halte und eine Zeitlang auch nicht richtig verstanden habe.

Der Sinn ist wahrscheinlich aufzufallen und die Sachsen und die Berliner, etcetera, fragen zu lassen „Was heißt denn das?“ und die Aufmerksamkeit ist da, weil es ja im Unterschied zu den meisten anderen Gastländer keine Übersetzungen gibt, weil ja die gleiche Sprache, aber „mea ois wia mia“ und da wurden eine Reihe von Autoren einzuladen.

Eröffnung

Die Größeren, mich natürlich nicht. Aber der GAV-Vorstand ist nach Leipzig gefahren und steht jetzt am IG-Stand, um jeden, der es hören will, zu erklären, was die GAV, ist und daß sie nächsten Woche in Wien ihr fünfzigjähriges Jubiläum feiert und wir sind wieder am Mittwoch losgefahren, wo es am Vormittag eine Pressekonferenz gab, die ich versäumte. Die Eröffnung im Gewandhaus auch, weil wir erst nach vier am Schmetterlinsweg angekommen sind und ich auch keine Einladung dazu hatte, aber am Donnerstagmorgen losgefahren, um rechtzeitig zu der Eröffnung, um zwlf zurechtzukommen.

Die Straßenbahnen waren voll wie immer. Am Hauptbahnhof stand einer mit einem Mikrophon und erklärte den Besuchern, wie sie zur Messe kommen und irgendwo haben wir die Ruth, die Erika Kronabitter, die Ilse Kilic, den Jopa, etc stehen, aber nicht eisteigen sehen und ich bin schon nach zehn in der Halle vier angekommen, wo der Österreichstand ein neues Design hatte. Sonst hat es ja das berühmte Österreich Cafe gegeben, jetzt einen von Architketen designten Pavillon. Am IG-Stand gab es eine PEN und eine GAV-Ecke und bei der GAV liefen die Portraits der GAV-Mitglieder, die man einmal an Jörg Piringer schicken konnte.

Meines hat die Erika Kronabitter aufgenommen und ich habe es zum ersten Mal gesehen.

Als ich den ÖsterreichBereich erreichte, hat gerade Robert Prosser performte, den ich, weil so viele Leute, gar nicht gesehen habe. Erst beim Robert Seethaler habe ich mich langsam angenähert. Vorher ein paar Leute begrüßt. Manfred Müller zum Beispiel. Die Cordula Simon ist an mir vorbeigerast. Dann kam die Anna Marwan und dann war es schon dreiviertel zwölf und die Leute mußten die ersten zwei Reihen für die VIPs frei machen.

Ich habe dann den letzten Freien in der dritten bekommen und wurde von einer Dame angesprochen, die mich sonst immer auf der Buch-Wien gesehen hat. Am Nachmittag passierte mir das bei einer Andere noch einmal, interessant. Aber erst trat der Bundespräsident auf und winkte in das Publikum. Die Staatssekretärin Mayer und Doron Rabinovici ,der die Eröffnungsrede hielt. Benedikt Föger, der Hauptverbandspräsident eröffnete, freute sich und erklärte dem Messedirektor, daß Österreich ohnehin immer Gastland ist und auch im nächsten Jahr wieder kommen wird.

Nachher gab es Wein, leider nur Weißen und Brezeln, die es hier bei den Preisverleihungen gibt.

Dort wo das Cafe war, wurde abgeriegelt und VIPs konnten, glaube ich, auch Brötchen essen. Die anderen sich das die „Manuskripte“, die ich jetzt nicht mehr bekomme und die „Lichtungen“, als Gastlandgeschenk mitnehmen.

Ich habe zwei Brezeln gegessen und dann noch eine Crepe mit Banane, Nutella und Eierkikör und habe den Kaffee auf einer anderen Bühne getrunken, wo Margret Kreidl ihr neues Buch präsentierte, Anna Silber, die ich einmal im Literaturhaus versäumt habe, folgte. Ihr Buch heißt „Das Meer von unten“, ist bei „Picus“ erschienen und die Frau, die moderierte, forderte alle auf, den Stand zu besuchen.

„Der Bundespräsident hat das schon getan!“, erklärte sie stolz und ich fragte „Hat er das Buch gekauft?“, was sie verneinte.

Vielleicht hat das Gastland es ihm geschenkt oder er hat keine Zeit zu lesen und ich keine mehr darüber nachzudenken, denn ich mußte hinunter in die Glashalle, wo ja der „Leipziger-Buchpreis“ vergeben wurde und da fange ich demnächst das siebente Buch, das ich mir auch nach Leihzig mitgenommen habe, zu lesen an und habe erstaunlicherweise einen Platz in der zweiten Reihe bekommen. Gleich hiner den VIPs, also alles sehr gut gesehen und war dann auch sehr gespannt, wer gewinnen wird? Es gibt da ja die Abteilung Sachbuch, Übersetzung und Belletristik.

Nicht alle Hallen waren voll.

Die Bücher und die Jury wurden kurz vorgestellt und dann fing es gleich mit dem Übersetzerbuch an, das Johanna Schwering mit den „Cousinen“ gewonnen hat. Das Buch liegt bei mir noch im Badezimmer, werde es also lesen. Bei der Sachbuchschiene wird mir das wahrscheinlich nicht gelingen. Denn ich habe „Regina Scheers buch über Hertha Gordon-Walcher nicht bekommen. Es aber nach der Vorstellung sehr interessant gefunden und der Belletristik-Sieger ist das Buch, das ich als Erstes als E-pub gelesen habe, nämlich Dincer Gücyeters „Deutschlandsmärchen „, der sich sehr darüber freute. Zuerst seine Frau oder Freundin und dann die vier anderen Belletristik-Mitbewerber auf die Bühne rief, die ihn alle gratuieren mußten.

Dann gab es Sekt und Brezeln und ich wußte nicht recht, wie das jetzt mit dem üblichen Österreich Empfang um fünf ist? Ob es den jetzt gab oder nicht? Habe mich aber auf jedenfall dort mit dem Alfred verabredet. Er war nicht, aber Tanja Malajartschuk hat zuerst gelesen. Später Karin Peschka. Da waren Plätze zu bekommen und der erste Messetag ist vorüber und ich habe außer der Glashalle und dem Österreichstand nicht viel gesehen. Aber viele Bekannte getroffen und mich mit ihnen unterhalten, was auch sehr erfreulich ist.

Den Freitag habe ich dann zum größten Teil in der Halle fünf verbracht und da zuerst den „Arco-Verleger“ Christoph Haacker getroffen, den ich das letzte Mal kurz vor den Maßnahmen im Literaturhaus traf und dort auf die neuen Ulrich Becher Bücher aufmerksam machte.

Bei den „Unabhängigen Verlagen“ hat zuerst Karin Peschka gelesen, die ich aber schon gehört habe, so daß ich weiter durch die Halle schlenderte und erst zum Gespräch mit Andrej Blatnik über seinen „Platz der Befreiung“ wieder zu den „Unabhängigen“ kam.

Nach dem Mittagessen bei einem Fischstand im Freien, Knoblauchgarnelen, gings zu der Verleihung des „Kurt Wolff-Preises“ an den „Alexander-“ und an den „ELIF-Verlag“es“, das ist der, von Dincer Gücyeter, der am Donnerstag den „Leipziger Buchpreis“ gewonnen hat und sich wieder sehr darüber freute.

Es gab Sekt und Orangensaft und dann gings gleich zum „Wagenbach-Verlag“, der auf seinen relativ kleinen Stand ein kleines Bloggertreffen, mit Soletti, Apfel- und Traubensaft veranstaltete. Katharina Mevissen hat aus „Mutters Stimmbruch“ gelesen und man konnte sich aussuchen, ob man dieses Buch, das die Meisten aber schon gelesen hatten oder ein anderes wollte und da habe ich mir endlich Milena Michiko Flasars „Ich nannte ihn Krawatte“ ausgesucht, weil sie mich damals, als sie ihn gewonnen hat, beim „Alpha“ nicht hineingelassen haben.

Lukas Cejpek, Markus Köhle und Mieze Medusa ,habe ich in dieser Halle, die auch einige Österreich-Stände hatte gesehen und mir ist überhaupt aufgefallen, daß sich die Messe verkleinert hat und auch die großen Verlage relativ kleine Stände hatten. Die Blogger-Lounge und das Literatur-Cafe habe ich nicht gefunden, aber vielleicht sind die in andere Hallen gewechselt und das blaue Sofa scheint es auch nicht mehr zu geben oder es hat jetzt einen anderen Namen und es gibt auch kein gedrucktes Programm, so daß ich davon noch nichts mitbekommen habe.

Um fünf habe ich dann den Alfred wieder im Österreich-Cafe getroffen, der sich über den Außenminister ärgerte, der mit den Hauptverbandmenschen am Nebentisch saß und später herumgeführt wurde und ich habe mich zu der Ruth und dem Jopa in die GAV-Ecke gesetzt. Der ging dann zu einer Abendveranstaltung wo die Ilse Kilic als Nichte der Wiener Gruppe fungierte und wir haben Klaus Kastberger beim Hauptbahnhof gesehen und hatten dann Schwierigkeiten mit der Rückfahrt, weil alles voll und die Bahn wegen eines Konzertes auch nicht weitergekommen ist.

Am Samstag bin ich wieder allein auf die Buchmesse gefahren und mich gleich dorthin gesetzt, wo früher das blaue Sofa war. Jetzt ist es grau und heißt anders und um elf ist Arno Geiger „mit seinem süßen“glücklichen Geheimnis“ oder seiner Papiermüllsammelleidenschaft aufgetreten.

Vorher habe ich mit einer Dame aus Linz unterhalten, die ich schon am Donnerstag am Österreichstand getroffen habe. Danach kam Eugen Ruge, der nach dem „Metropol“ und der DDR-Aufarbeitung, jetzt einen Roman über den Untergang von Pompej geschrieben hat.

Dann wollte ich etwas essen und bin bei der Kärnten-Fremdenverkehrwerbung gelandet, die Kasnudeln angeboten haben.

Christian Buckard im Ariowitschhaus über Egon Erwin Kisch

Danach Halle fünf und habe mich am Schweizer Stand wieder mit einer anderen Dame lange unterhalten, während wir auf Peter Stamm gewartet haben. Dann kam Sascha Filipenko dessen „Kremulator“ ich ja schon gelesen hatte. Interessant war, daß Shelly Kupferberg moderierte, die ich schon auf der „Buch Wien“ mit ihrem „Isidor“ hörte.

Dann war es halb vier und ich bin zum Österreich-Pavillon gegangen, wo die Ruth „Dienst“ hatte, um ihr zu sagen, daß es nichts mit der geplanten Veranstaltung in der „Deutschen Bibliothek“ wird, weil alles ausgebucht.

Dafür haben wir eine Ersatzerstaltung über Egon Erich Kishs Biografie gefunden, die allerdings schon um sechs begann.

Also wurde nichts mit dem Treffen. Ich habe mir vorher beim Österreich Cafe noch ein Glas Wein und einen Kaffee gekauft, dafür sehr lange gewartet und acht Euro fünfhzig für das Glas Zweigelt bezahlt. Dann den Alfred und die Ute bei der Station Leibnitzstraße getroffen und die Veranstaltung war sehr interessant, denn ich habe schon sehr viel über den rasenden Reporter gelesen und danach hat der Alfred eine versteckte Bierstube gefunden, weil die Ruth eigentlich mit der Ute ein Glas Wein trinken hatte wollen. Dann war es ihr aber zu weit. Dafür ist der Andreas gekommen und wir haben uns auch sehr angeregt mit einem Musiker, der das Meer seiner dänischen Heitmat vermißte und einem Architekten unterhalten.

Am Sonntag bin ich dann an den Cosplayers vorbei mit ihren Reifröcken und Totenköpfen wieder zu den „Unabhängigen“ gegangen.

Da war zuersst Anna Bolava aus Prag mit ihren Kräutersammelroman „Der Duft der Dunkelheit“ daran, der im „Mitteldeutschen Verlag“ erschienen ist. Dann folgte Sebastian Guggolz, erklärte die Verlagsstategie und stellte dann den dritten Roman vonTarjei Vesaas, „Der Keim“ vor und betonte, was das für ein großartiger Autor war, den er wiederentdeckt hat.

Cliff’s Brauwerk Leipzig

Dann kam der „Arco-Verleger“ Christoph Haacker mit dem Roman „Das Lügenlabrinth“ des 1938 in den Niederlanden geborenen Paul Binnerts, der damit seine Familiengeschichte aufarbeitete und sich wunderte, daß ich in dem Buch eine Widmung „Fürs Literaturgeflüster“ haben wollte, das hat einmal die FALKNER so gemacht und dann habe ich das beigehalten, obwohl ich mir ja eigentlich keine Bücher signieren lasse.

Chava Rosenfarbs „Durch die Kontinente“ habe ich schon gestern im jüdischen Zentrum gesehen, das die Ute dann kaufte.

Dann wars halb eins, also etwas essen und richtig, Espresso hat bei der Bar der „Unabhängigen“ gegen eine Spende gegeben und ich hatte die Qual der Wahl, einen Wurstsalat im Österreich-Cafe mit einem Glas Weinoder wieder in den Hof zu den Knoblauchschrimps. Dann hatte ich aber schon am Donnerstag einen Pommes frites- Stand gesehen und habe mich in der langen Schlange angestellt. Als ich schon fast vorn war, habe ich gesehen, daß die meisten Leute leere Tüten in den Händen hielten und sah dann auch das Schild „Bitte an der Kassa vorher zahlen!“

Also zuerst einHotdog, wie ich das früher öfter machte, dann einen frischgepressten Orangensaft und wieder zweimal angestellt. Die Babytüte um fünf Euro habe ich dann auf den Faulletauls verzert, wo am Donnerstag der Preis vergeben wurde.

Jetzt lagen die Bücher zur Ansicht auf, die meisten Leute haben aber eher was gegessen oder Kaffee getrunken. Dann Halle zwei, wo ich eigentlich noch nicht wirklich war und ein bißchen durchgeschlendert. In der „Bücherbar“ einen Kaffee gekauft, den ich aber dort nicht trinken konnte, wenn ich mich nicht auf den Boden setzen wollte. Also zu einem „Fachbuch-Forum“, wo ein Herr gerade den Kalender erklärte, dann ein bißchen herumgeschlendert.

Es gab viel Werbung fürs Organspenden, das ist in Deutschland etwas anders, als in Österreich, wo du ja wiederrufen mußt, wenn du das nicht willst und dann wieder nach Österreich.

Die Ruth war aber nicht mehr da, der GAV-Stand schon abgeräumt, nur der Gerhard Ruiss stand noch am Infostand, also habe ich mir vorher die Lesung am Ukraine-Stand von Sofia Andruchowytsch angehört, die ein bißchen was erzählte, wie es den Frauen in der Ukraine geht und dann zur „Österreich-Bühne“, wo gerade Carolina Schuitti dran war.

Franzobel folgte mit „Einsteins Hirn“, das Buch werde ich, wenn es auf die „BuchpreisListen“ kommt lesen. Thomas Sautner „Alte Männer“ habe ich schon in Göttweig gehört. Er hat das Gleiche gelesen und Erika Fischer folgte mit Suzie Wong, die ich von der Wien Biblilthek kenne und mich über ihren chinesischen Namen wunderte.

Jetzt wurde des Geheimnis gelüftet. Sie hatte einen koreanischen Großvater, der sogar ein Held war, dann aber in Nordkorea verschwunden ist und dann war es aus.

Leipzig 2023 ist gone. Im nächsten Jahr wird Holland das Gastland sein. Da gab es schon Infomaterial und ich bin dann ein bichen herumgeschlendert um zu schauen, ob die Verlage was zurückgelassen haben, was sie nicht mitnehmen wollten.

Diesen Tip hat mir einmal Andrea Stift auf der „Buch-Wien“ gegeben und ich bin auch fündig geworden und habe wieder einen schweren Sack in den Schmeetterlingsweg geschleppt und morgen am ersten Mai, gehts dann statt zur Parade zurück nach Wien und es war wieder sehr schön. Ich habe interessante Gespräche geführt und viele bekannte Autoren getroffen und jetzt bin ich sehr erschöpft.

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2023-04-26

Gekränkte Freiheit

Das zweite und wahrscheinlich letzte Buch der Sachbuchreihe der für den „Leipziger Buchpreis“ nominierten Bücher „Gekränkte Freiheit – Aspekte des libertären Autoritismus von Carolin Amlinger und Oliver Nachtway ist sehr interessiert, interessiere ich mich ja sehr für das politische Geschehen dieser Welt und unserer Gesellschaft und habe auch einmal als Nebenfach Soziologie studiert, bevor ich zur Humanbiologie gewechselt habe und dann ist es natürlich in Zeiten, wie diesen noch einmal und ganz besonders interessiert, hat sich in den letzten Jahren das gesellschaftliche Bewusstsein sehr geändert.

Das Linke ist rechts geworden und das Rechte links, könnte man so sagen, so sind die Freiheitlichen nicht nur gegen die Ausländer und den Fremdenhaß, sondern vertraten bezüglich Corona eine Meinung, die sich mit meiner deckte, während die Linken plötzlich was für mich immer noch ziemlich unverständlichen ist, mit der ein Einschränkung der Freiheit und den totalitären Maßnahmen, die da verfügt wurden, „Wenn du dich auf eine Parkbank setzt, mußt du fünfhundert Euro Strafe zahlen!“, kein Problem hatten und nicht glaubten, daß die Gesundheit auch mit Eigenverantwortlichkeit schützen kann, trugen auf ihren Demos Masken und kämpften gegen die „Nazis“ die da auf den „Schwurblerdemos“ waren.

Also das Buch der Stunde um mehr über den totalitären Autoritismus zu erfahren, haben die Autoren Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey von der Universität Basel haben ihr Buch auf Interviews basiert, die sie mit den sogenannten Querdenkern und sogar mit AfD-Mitglieder führten, die untersuchten warum diese Menschen plötzlich für ihre Freiheit auf die Straße gingen und gekränkt waren wieso sie die plötzlich nicht mehr ausleben durften.

Nach der Einleitung wird dann der Begriff der Freiheit philosophisch analysiert und die Theorien von Hegel, Adorno, Fromm etcetera erläutert.

In der Praxis heißt das, daß es Freiheit und Gleichheit auch in unserer aufgeklärten Gesellschaft nie gegeben hat, denn Bildung war vom sozialen Stand, siehe den alten ÖVP-Streit gegen die Gesamtschule, abhängig, wenn man Geld hatte, konnte man Reisen machen, ins Museum gehen und hat sich wahrscheinlich mehr für Kultur und Kultur interessiert, wenn man studiert hat, als wenn man ein einfacher Arbeiter war.

In den siebziger Jahren als ich studierte, gab es das freie Schulbuch, die Freifahrt, die Frauen gingen für die Chancengleichheit auf die Straße. ich habe aus einer Art Arbeiterfamilie kommend, studiert und strotzdem die gläserne Decke bald gestört und gedacht, das kommt vielleicht daher, weil ich sehr schüchtern war und auch nicht die richtigen Beziehungen zur Förderung hatte und jetzt geht es wieder zurück.

Die antiautoritäre Erziehung durch die, die Anna beispielsweise gegangen ist, ist, wie ich höre out und nach Corona höre ich, daß man in den Spitälern die Besuchszeiten begrenzen will, weil die Angehörigen die Ärzte und die Schwestern wahrscheinlich stören.

Der Fall der DDR hat in Deutschland wahrscheinlich auch einiges durcheinandergebracht. Die Ostländer fühlen sich noch immer diskrimiert, die AfD hat sich gegründet, die sich zuerst gegen die Massenmigration richtete, weil sie ihre Chancen dadurch bedroht sahen.

Dann kam Corona und die Autoren wollen, glaube ich, erklären, warum sich da so viele gegen einen „imaginären Freiheitsentzug“ wandten.

Da habe ich meine Schwierigkeiten, denn ich denke daß da ja wirklich sehr in die Freiheit eingegriffen wurde und wir inzwischen in einer Gesellschaft mit sehr sehr vielen Verboten und Einschränkungen leben und, wie gecrieben, ich verstehe nicht, daß die Linken damals freiwillig ihren Paß zeigten, wenn sie ihren Schuhe kaufen wollten und nicht aufschrieen, weil man ja alles freiwillig machen kann.

Die Autoren zeigen die gesellschaftlichen Veränderungen auf, früher blieb man Bauer, wenn man aus einer Bauernfamilie stammte. Dann zog man in die Städte, es kam zum Traum vom Eigenheim und von den ein und zwei Autos pro Familie und dieses Bild wird ja derzeit durch die Klimawandel sehr bedroht und da gibt es ja Forderungen von Grünpolitiker, die den Deutschen das Eigenheim und das Auto „madig“ machen wollen und durch die hohe Inflation und Teuerung wird ja der Mittelstand zerstört bzw. Angst gemacht, daß das passieren könnte und man sich das Essen und das Heizen nicht mehr leisten kann und zu sozialen Bittstellern degradiert wird und wenn ich höre, daß das Bargeld abgeschafft werden soll, man bis 2030 sein Haus sanieren und sich ein neues E-Auto anschaffen muß, was man sich durch die Teuerung vielleicht nicht leisten kann, kann ich die sozialen Kränkung, die dann vielleicht zu Aggressionen führt, verstehen.

Theodor Adorno hat ja den „Autoritären Charakter“ beschrieben. Die Autoren beziehen sich auf das Buch und kommen dann natürlich zur narzistischen Wut, die sie den sogenannten Querdenkern unterstellen und untersuchen, wieso die sich von den Corona-Maßnahmen so beeinträchtigt fühlten?

Ich denke und habe da auch von einer Studie gelesen, daß manche Leute vor dem Virus Angst hatten und die anderen eher ihre Freiheit bedroht fühlten und die Maßnahmen beziehungwweise, das was man über dieses Virus hörte, war ja sehr sehr widersprüchig war und von Anfang an hieß es ja, die Meisten werden es nicht spüren und nur die Alten sind gefährdet und dann wurde trotzdem sehr massiv darübergefahren.

Da haben sich eben manche bedroht gefühlt und was steht dahinter gefragt? Das frage ich mich immer noch und ich denke es waren wahrscheinlich, die Impfabsprachen und bin da auch nicht so sicher, ob das unbedingt eine Verschwörungstheorie ist?

Denn das Meiste hat sich jetzt ja als richtig herausgestellt, wie die Autoren aber nicht so zu sehen scheinen, die ja öfter von einer „imaginierten Bedrohung“ schreiben. Aber das Buch wurde ja wahrscheinlich schon 2020/ 2021 geschrieben und erforscht und da war die Sicht vielleicht noch anders.

Interessant finde ich, daß die Autoren viele ehemalige Linke in der Querdenkerszene, die sie interviewten sahen. Bei uns hört man ja immer, das sind die unwissenschaftlichen Dummen, die Rechten und ein paar Esoteriker, während die Autoren angehende und praktizierte Pädagogen interviewten, die keine Rechten sind und sich sogar entschuldigten, daß sie nicht vollständig genderten.

Die Namen Bodo Schiffmann, Ulrike Guerot, Suchharit Bhakdi, Wolfgang Wodag werden erwähnten bei Suchharit Bhakdi allerdings beklagt, daß der das Virus für eine harmlose Grippe hält.

Bei Omikron trifft das wahrscheinlich auch in etwa zu und vorher wurde, denke ich, aus Berührungsangst und Unwissenheit auch falsch behandelt. Die Leute allein gelassen und dann kam die Polzei statt der Mediziner, zu früh beatmet, etc…

Es ist also nicht so leicht und wahrscheinlich auch nicht vollständig möglich, die Theorien aus den vorigen Achtzigerjahren auf die Kritikerszene zu stülpen. So fand ich diese „Alles dichtmachen Aktion“ von April 2021 als eigentlich total richtig, wenn da eine Mutter von ihren braven Töchter sprach, die sich total an die Massnahmen halten und dann erschrocken draufkam, daß sie sie schon zwei Tage nicht gesehen hat und sie ihr Essen auch nicht anrührten. Aber das wurde damals nicht gesehen und nur als nicht zutreffende Kritik gesehen, was einigen Darstellern auch den Job kostete.

Die Interviewpartner werden dann als „Regressive Rebellen“ und „Autoritäre Innovatoren“ klassifiziert. Das sind die, die sich so vor den Zugewanderten fürchten, daß sie nicht mehr das Haus verlassen und sich von der Politik verraten fühlen. Sorgen, die man glaube ich, ernst nehmen müsste und nicht mit der Nazikeule darüberfahren würde, was ja in der Pandemie noch zusätzlich übertrieben wurde, was ich nicht für ungefährlich halte.

Trotzdem sehen die Autoren in den Befragten meistens keine faschistoide Tendenzen, eben nur die schon erwähnte Frustration und die Enttäuschung und wissen keine Lösung für die Situation, weil sie ja Wissensfhaftler und keine Politiker sind.

Lösung wäre und das ist das, was ich wahrscheinlich auch in den Autoren vermisse, einander zuzuhören und nicht die anderen gleich einzuordnen und dann die Ohren zu verschließen, wie es es derzeit ja meistens passiert.

Außer dem Lesen habe ich mir noch zwei Interviews mit Oliver Nachtwey angehört. Eines davon hat sogar im „Kreisky Forum“ von Robert Misik, moderiert stattgefunden und ich denke der „Leipziger Buchpreis“ hat mich auf ein interesantes, wenn auch etwas einseitig interpretiertes Buch gebracht.

Wer eine andere Meinung dazu wissen will, dem würde ich meine Corona Bücher und Artikel empfehlen und jetzt würde mich noch interessieren, in welche Gruppe mich die Autoren, die ich mich eigentlich nicht für autoriär halte, sondern mich die autritäre Vorgangsweise störte, einordnen würden? Frustration, Resignation und Enttäuschung ist aber auch was mein Schreiben betrifft sicher da.

2023-03-24

Preis der Leipziger Buchmesse

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:49

Die Leipziger Buchmesse, die es Corona bedingt seit 2019 ja nicht mehr wirklich gab, findet heuer Ende April statt und da wurden am Donnerstag die Nominierten für den Preis bekanntgegeben. Da werden ja immer je fünf Bücher im Bereich Belletristik, Sachbuch und Übersetzung vorgeschlagen und dann am Donnerstag in der Glashalle vergeben und seit 2020 lese ich da auch mit.

Also habe ich die Bücher bis auf eines angefragt und rüste mich für das Lesen und die Nominierungen sind auch sehr interessant.

In der Belletristik, also das, was ich meistens lese, ist auch einiges bekanntes dabei, also

  1. Ulrike Draesner „Die Verwandelten“, die habe ich ja schon kürzlich in der „AS“ gehört.
  2. Joshua Groß „Prana Extrem“
  3. Dincer Gücyeter „Unser Deutschlandmärchen“
  4. Clemens J. Setz „Monde vor der Landung“, den habe ich auch schon über sein neues Monsterwerk reden gehört
  5. Angela Steidele „Aufklärung“

Beim Sachbuch, Essayistik, wo ich mich ja nicht so viel einlese wurden

  1. Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey „Gekränkte Freiheit. Aspekte des libertären Autoriatarismus“
  2. Jan Philipp Reetsma „Christoph Martin Wieland. Die Erfindung der modernen deutschen Literatur“
  3. Regina Scheer „Bittere Brunnen. Hertha Gordon-Walcher und der Traum von der Revolution“
  4. Simone Schlindwein „Der grüne Krieg. Wie in Afrika die Natur auf Kosten der Mensch geschützt wird und was der Westen damit zu tun hat“
  5. Birgit Weyhe „Rude Girl“ vorgeschlagen.

Bei der Übersetzung gibt es:

1.Nicole Nau „Das Bett mit dem goldenen Bein“

2.Brigitte Oleschinski und Osman Yousufi „Grabtuch aus Schmetterlingen“

3. Antje Ravic Strubel „Wer hat Bambi getötet?“

4.Johanna Schwering „Die Cousinen“

5.Katharina Triebner-Cabald „Vertraulichkeiten“

Also wieder genügend Lesestoff zu dem was ohnehin schon auf meiner Leseliste steht. Mal sehen was kommt und was ich bis Ende April gelesen habe?

2023-03-01

Das Bloggerdebutpreisfinale

Filed under: Literaturpreise,Uncategorized — jancak @ 21:03
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Den Bloggerdebutpreis den Janine Hasse, Bozena Anna Badura und Sarah Jäger gegründet haben, gibt es seit 2016. Da wird eine Longlist der in einem Jahr erschienenen deutschsprachigen Debuts erstellt und daraus wählen die drei Frauen dann fünf Shortlistbücher, aus denen dann die teilnehmenden Literaturblogger das Debut des Jahres auswählen sollen, das dann im Cafe Livres in Essen gefeiert wird.

Die Shortlist für das Jahr 2022, ausgewählt aus sechsundsiebzig Titeln war

  1. Slata Roshal „153 Formen des Nichtssein“
  2. Claudia Schumacher „Liebe ist gewaltig“
  3. Noemi Somalvico „Ist hier das Jenseits fragt das Schwein“
  4. Ursula Knoll „Lektionen in dunkler Materie
  5. Annika Büsing „Nortstadt“

und dann lesen, lesen, um seine Empfehlung abgeben, was bei mir ja immer ein wenig ambivalent ist, schreibe doch ja immer, daß man nicht fünf Bücher aus sechsundsiebzig oder ein aus fünf auswählen kann, weil Bücher keine Äpfel und Birnen sind, die man untereinander vergleichen kann.

Dann reizt es mich aber mich aber doch und ich habe mich ja auch 2016 in letzter Minute angemeldet ßum noch mitzujurieren und mein Senfkörnchen für die Literatursuppe abzugeben. Das Lesen macht mir auch großen Spaß, hatte auch schon zum Zeitpunkt der Shortlistverlautbarung vierzehn Bücher gelesen, darunter auch das Buch der Slata Roshal, weil sie auf der deutschen Buchpreisliste stand.

Dann als Anfang Jänner die vier anderen Bücher kamen, habe ich mich darauf gestürzt und nun die Qual der Wahl und das war wieder nicht so leicht, weil ich bei meinen drei Erstgereihten beliebig hin und her schwenken und also wieder würfeln konnte und dann ist es auch die Frage der Kriterien?

Soll ich mich jetzt mehr für das Experimentelle, das ja eigentlich nicht so das meine ist oder für den Realismus entscheiden? Die Sprache, zählt und dann das Neue, das Originelle, das bei den Millionen Bücherbergen, die wir haben und die von Buch zu Buch größer werden, sowieso nicht möglich ist.

Also mit einem leisen Buchweh, stimmte ich mit fünf Punkten und für Platz eins für Annika Büsings „Nordstadt“weil es sprachlichichich schön, trotzdem realistisch und auch originell, die Geschichte zweier Außenseiter erzählt.

Dann Patz zwei oder drei Punkte Ursula Knolls „Lektionen dunkler Materie“ weil sie sprachlich viel radikaler eigentlich das Gleiche erzählt oder nein sie ist experimenteller, dann vielleicht auch ein wenig distanzierter, wie sie da die Geschichte von einigen Außenseiter und diversen Frauen, die sich zu wehren wissen und zurückschlagen oder im Weltall schweben erzählt

Platz drei, ein Punkt für Claudias Schuhmachers“ Mißbrauchsgeschichte „Liebe ist gewaltig“, diej auf jeden Fall sehr beeindruckend und psychologisch wichtig ist, aber vielleicht ein wenig widersprüchig und manchmal auch zu gefällig oder zu dick aufgetragen ist.

Und dann Platz vier oder fünf, die Geschichte der Noemi Solmalvico ist wirklich originell, schon vom Titel her, dann habe ich mich aber gefragt um was geht es hier, was wird hier erzählt und eigentlich und genau genommen ist es eine Nonsensestory in schöner Sprache, während mir Slata Roschals Autofiktion wieder zu experimentell, aber ohne jeden Zweifel hoch literarisch ist.

Es ist also schwer und nicht so leicht zu entscheiden und auf jeden Fall der Mühe Wert, die Bücher zu lesen, die fünf der Shortlist und dann die anderen, die der Longlist und die vielen alten und neuen Bücher und dann das eigene Schreiben auch nicht zu vergessen, denn das ist sicher auch sehr interessant.

Und nun hurrah, hurrah, die Wertung der anderen Jurymitglieder.

Platz eins geht was mich besonderns freut an Ursula Knoll „Lektionen im Verborgenen“

Dann kommt womit ich weniger anfangen konnte, Slata Roschal mit den „153 Formen des Nichtsein“

Mit Platz drei Annika Büssings „Nordstadt“ kann ich wieder viel anfangen, war das ja meine Favoritin.

Dann folgte Caudia Schumacher „Mit Liebe ist gewaltig“ und am Schluß „Ist hier das Jenseits fragt das Schwein“, was sicher auch ein interessantes Buch ist.

2023-02-04

Das neue Buch

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:00

Wieder ein neues Buch. Das erste im neuen Jahr im Frühling und Sommer 2022 geschrieben und wenn man es so will, ein Nach-Corona-Buch, das das Coverfoto weist schon darauf hin, sich mit dem chinesischen sozialen Kreditsystem beschäftigt.

Aus der Sicht Steffi Schusters, einer pensionierten Psychologin, die in ihrer Cafe-Konditorei einige interessante Begegnungen hat, von der Tochter einer Studienfreundin besucht wird und ein sogenanntes Patenkind hat sie auch.

Ein sehr dünnes Büchlein. Das Schreiben ist auch nicht ganz so flott, wie sonst dahingegangen,. Trotzdem ein wahrscheinlich interessantes Stück Zeitgeschichte über ein Thema, das mich die letzten drei Jahre sehr beschäftigt hat und worüber man bestimmt realistisch und gesellschaftskritisch schreiben kann und soll.

Am Gewinnspiel hat sich leider wieder niemand beteiligt.

„Traut euch doch!“ würde ich sagen, vor allem im Jubiläumsjahr wäre das interessant. Ich löse die Fragen also auf und fordere wieder alle herzlich zu einer Leserunde auf, in der wir über das Buch diskutieren können.

  1. In der Konditorei „Aida“ auf der Mariahilferstraße
  2. Sun Jong Edelbauer
  3. Steffi Schuster lernt in der „Aida“ den Englischlehrer Winston Smith kennen und von Johanne Amudsen wird sie besucht.

2023-01-26

Mit Milena Michiko Flasar japanisch essen

Am zweiten Februar erscheint Milena Michiko Flasar neues Buch und dazu hat der „Wagenbach-Verlag“ zu einer Vorpremiere eingeladen. Die offizielle Buchpräsentation findet dann am Donnerstag im Literaturhaus statt und das ist gut, daß ich schon vorher daraus lesen hören konnte, denn da wird zeitgleich in der „“Gesellschaft“ der dritte Teil der „Mit Sprache unterwegs-Reihe“ vorgestellt.

Die Präsentation fand im „Mari´s Metscha Matscha“ in der Kaiserstraße statt und das ist offenbar eine Kette, denn in der Operngasse gibt es auch ein solches Lokal, an dem ich immer vorbeigehe wenn ich in die „Alte Schmiede“ oder in die „Gesellschaft“ möchte und habe mir da immer gedacht, daß ich da gerne einmal hingehen will und jetzt hat sichs ergeben und ich kenne die 1980 in St. Pölten geborene Milena Michiko Flasar, die eine japanische Mutter und einen österreichischen Vater hat, schon lange, wahrscheinlich seit sie zu schreiben angefangen hat.

Ihr zweites noch bei „Residenz“ erschienenes Buch habe ich mal im Schrank gefunden. „Ich nannte ihn Krawatte“ hat dann „Wagenbach“ herausgebracht und ich war in Leipzig, als es prominent vorgestellt wurde. Dann war ich bei der Präsentation, ich glaube, in der Hauptbüchereie und bin dann zur Festwocheneröffnung gegangen.

„Herr Kato spielt Familie“ hat mir schon „Wagenbach geschickt. Es stand auch auf der Öst und das interessante an Milena Michiko Flasar, das was sie interessant macht, ist, daß sie immer japanische Besonderheiten beschreibt, die auch einen speziellen Namen haben.

Beim Ersten, mit dem sie beim „Alpha“ gewonnen hat, ging es um japanische Jugendlichen, die das Haus nicht mehr verlassen, im zweiten läßt sich ein Pensionist als Großvter mieten und jetzt geht es um die, die in ihren Wohnungen sterben und ein paar Wochen später rückt dann der Reinigungstrupp an, um die Wohnun zu säubern. Das finde ich orginell und das Thema tot und sterben interessiert mich sehr.

Also eine interessante Neuerscheinung, ein interessantes Thema und Japan ist auch ein interessantes Land. 1991 bin ich einmal, weil ich es unbedingt sehen wollte, zehn Tage hingeflogen und jetzt wieder japanisch essen und ein paar Bekannte habe ich unter den Buchhändlern, Bloggern und Pressegrössen, die gekommen sind, auch gekannt und habe ehrlich gesagt nicht gewusst, daß es außer mir in Wien noch andere Literaturblogger gibt. Das heißt, da gab es ja einmal ein Bloggertreffenin einer Buchhandlung und die Buch-Wien hat auch einmal zu einem solchen eingeladen, aber da war ich schon bei der Buch-Basel und konnte daher nicht teilnehmen.

Sonst Katja Gasser, Kristina Pfoser, die nächste Woche moderieren wird, Zita Bereuter, die gestern auch im Literaturhaus war. Eigentlich hätte ich auch Robert Huez erwartet, die Anna Jeller war aber da, Linda Stift und noch viele andere.

Zuerst gab es ein paar Häppchen, damit man nicht hungrig zuhören muß, wie Anette Wassermann launig einleitete und es ist wieder ein Buch, das während der Pandemie geschrieben wurde. Nachher konnte man zwischen vegetarisch und mit Fleisch wählen. Alles wurde in Schälchen serviert und jetzt heißt es lesen, lesen und ich kann mich entscheiden ob ich das Buch vor oder nach der Streeruwitz lese und beides ist sicher interessant und kommt auch in meinem neuen Buch vor, das jetzt „Bratislava, Prag, Budapest oder ein „Dreimäderlhaus“ heißen wird. Den Handlungsfaden und die Szenenplanung habe ich schon, wenn auch noch nicht alle Szenen geschrieben und derzeit 32476 Worte, neunundsechzig Seiten und dreiunddreißig Szenen

2023-01-22

Ein Gegenkanon

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:18
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Auf die Anthologie in der der Literaturkritiker Anton Thuswaldner eine Reihe von Autoren und literarischen Persönlichkeiten eingeladen hat, ihre Meinung kundzugeben, wer in der Literatur über- oder unterschätzt werden, bin ich durch den „Papierstau-Podcast“ aufmerksam geworden, den ich ja vor allem zu den Buchpreis-Zeiten, weil sie ja den dBp genau besprechen, beorzugt lesen, habe das Buch angefragt und bekommen, mußte aber erst mit den dreimaligen Buchpreislesen fertig werden und jetzt ist auch noch die Bloggerdebutshortlist dazu gekommen.

Ein interessantes Buch, das die „Papierstau-Podcastleute“, deren Meinung bezüglich der Buchpreisbücher ich nicht immer teile, sehr gelobt haben und es ist auch sehr spannend sozusagen in zweiter Hand in den Literaturkanon einzutauchen und seine Meinung darüber zu ergänzen.

Interessant auch, daß der 1956 geborene Anton Thuswaldner, den ich zuletzt auf der „Buch-Wien“ im Gespräch mit Gustav Ernst getroffen habe. Sein Buch damit beginnt, wie er beschreibt, daß er in den Siebzigerjahren in den Bibliotheken Salzburgs Bücher einordnen sollte und da auf Albert Drach gestoßen ist und hätte er nicht in das Buch hineingeschaut, hätte es der Trivialliteratur zugeordnet.

Sehr interessant, denn, ich denke, so ist es in der Literatur. Die hehren Kritiker, die meist weiße alte Männer sind, ein Ausdruck den ich gar nicht liebe, streifen über die Bücher drüber, schreien „was eine Frau, ist die vielleicht eine Emanze!“ und das Buch ist schon weggeschmissen. Das wurde mir einmal von Brigitte Gutenbrunner über Marcel Reich Ranicki berichtet, als sie in Klagenfurt gelesen hat.

Ein Kanon, die wichtigsten hundert Büchert, die man gelesen haben solle und die anderen nicht. Die andere lohnen sich nicht, denn es reichen, die paar Sätze, wie man über Bücher sprechen kann, die man nicht gelesen hat oder überhaupt, steht es auf den Kanon? Dann interessiert es mich nicht, dafür habe ich keine Zeit!

Ich bin da ein Gegenbeispiel, sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben, denn ich gelte ja laut Uli nicht als Profi, obwohl ich mich über fünfzig Jahre mit der Literatur beschäftige, meine Bücher aber selber drucken lasse, also für den Kanon keine Chance.

Das Buch ist vielleicht ein Gegenbeispiel und ein Aufruf sich jeseits des Tellerrandes mit der Literatur, Bücher und Autoren zu beschäftigen und das ist ja auch, was ich immer schreibe, ich lese alles, nicht nur das was auf den Buchpreislisten steht und wenn mich ein Selfpublisher oder BoD-Autor anschreibt, lese ich ihn auch und würde mir das auch für mich wünschen !

Es beginnt also mit den 1965 in Sofia geborenen Ilia Trojanow,, den ich ganz ehrlich, ebenfalls, wie Vladimir Vertib nicht in meinen Kanon einreihen würde und er nennt zwei mir bisher völlig unbekannte Autoren, den Kubaner Lezama Lima und Kojo Laing aus Ghana, nie gehört die Namen, aber vielleicht finde ich ihre Bücher mal in den Schränken, dann werde ich danach greifen.

Michael Krüger hat seine Aufgabe mit einem Alphabet erfüllt. Also H. C. Artmann unterschätzt. Das, glaube ich, eigentlich nicht, ebenso ist mir Rose Ausländer sehr bekannt und ob Günther Andersch wirklich überschätzt ist, würde ich auch bezweifeln.

Sabine Scholl beschäftigt sich mit der Frauenliteratur und die ist ja wahrscheinlich immer noch unterschätzt, obwohl sich da in den letzten Jahren sicher viel verändert hat und auf der heurigen Bloggerdebutshort beispielsweise nur fünf Frauen stehen, obwohl sehr für „Freudenberg“ plädiert hätte.

Gottfried Benn ist geschätzt und Christina Bustan manchmal geliebt, schreibt der Exverleger und Lyriker Michael Krüger unter dem Bchstaben B und Vladimir Vertlib von dem ich schon einige Bücher gelesen habe und ihn auch öfter bei Veranstaltungen sehe, hat sich der türkisch stämmigen in Deutschland lebenden Autorin Zehra Cirak, von der ich auch noch nichts gehört habe, angenommen. Zitiert ihre Gedichte und hält sowohl Houllebecq als auch Hemingways „Alter Mann und das Meer“ für überschätzt.

Das kann ich nicht so ganz beurteilen und was den Buchstaben B betriff und da zurückzugreifen, glaube ich, zum Beispiel nicht, daß Thomas Bernhard, als Dichter unterschätzt ist und würde ihn, der meiner Meinung nach ja viel zu viel schimpft, nicht dafür halten. Hätte er weniger geschimpft, wäre er aber vielleicht nicht so berühmt geworden.

Die Literaturwissenschaftlerin Konstanze Fliedl, die auch einmal „Bachmann-Moderatorin“ war, fühlt dann „Zwei Kultbüchern“, nämlich dem „Struwwelpeter“ und dem „Kleinen Prinzen“ auf den Zahn.

Brigitte Schwens-Harranth, die kürzlich sowohl in der „Alten Schmiede“ als auch in Ö1- bei den „Gedanken für den Tag“ hörte, beschäftigt sich mit den „Blümchen „, der Jane Austen, die wird ja von vielen hochgelobt und ich habe von ihr auch schon etwas gelesen, während sich der „Guggolz-Verleger“ Sebastian Guggolz mit dem 1894 geborenen Hans Henny Jahnn und seinem „Fluss ohne Ufer“ beschäftigt. „Giovannis Zimmer“ von James Baldwin hat ihm, als er es gelesen hat, dagegen nicht so begeistert.

Die Graz geborene Gabriele Kögl hat auch eine interessante Auswahl getroffen und zwar lobt sie sehr einen Roman von Ursula Wiegele, mit der ich mich noch nicht sehr beschäftigt hate, während sie mit Robert Seethalers „Trafikanten“ nicht so viel anfangen konnte und sein Buch zwar nochmals kaufte, es dann aber entsorgen wollte und da kann ich ihr zustimmen.

Zwar nicht so sehr was den „Trafikanten“ betrifft, da habe ich nur einen Film gesehen, aber das „Ganze Leben“ wurde meiner Meinung nach, obwohl ich es noch nicht gelesen habe, zu sehr gelobt, während mit sein „Mahler-Roman“ sehr gefallen hat, Wolfgang Tischer vom Literaturcafe aber nicht.

Der 1953 in Korneuburgt geborene Ferdinand Schmatz lobt natürlch Reinhard Priessnitz und seine „Vierundvierzig Gedichte“, ist er ja auch sein Nachlaßverwalter und hat dafür zwei eindrucksvolle Sätze gewäht: „Er ist der Kilometerstein, der stets mitfliegt. Die Einbetonier der Autobahnen nehmen das nicht zur Kenntnis.“

Und Ernst Wiechert, 1952 im rumänischen Banat geboren, dessen „Mai und morgen“, in der letzten „Lese-Auslese“ sehr gelobt wurde, beschäftigt sich in seinem Beitrag mit „Einem verborgenen gebliebenen Kanon“, nämlich dem in dem die jüdisch stämmigen Autoren Alexandru Vona, Max Blecher, Bruno Schulz und Franz Kafka vorkommen.

Die freie Kulturjournalistin Katrin Hillgruber hält ein Plädoyer für die 1893 geborene Mela Hartwig und ihren Büroroman, den Katrin Hillgruber für besser als das „Kunstseidene Mädchen“ hält.

„Das Weib ist ein Nichts“ ist ein anderer und „Droschl“ hat sich verdienstvoll ihrem Werk angenommen, das auch von Julia Danielczyk geehrt wurde und spannend, daß sich die „Raab-Spezialistin“, seine Erzählung „Hastenbeck“ für „ebenso wunderich wie erschöpfend“ hält.

Interessant ist auch die Bewertung des Übersetzers und Literaturkritiker Cornelius Hell, den ich immer wieder auf Veranstaltungen treffe und den ich das nächste Mal nach einem aktuellen politischen ungarischen Roman, für meine „Drei Frauen-Recherche“, fragen werde, Robert Schindels „Der Kalte“ für überschätzt hält und ihn als zu weitschweifig und auch fehlerhaft scharf kiritisert. Ich kann mich ganz ehrlich an den Roman nicht mehr so erinnern, war aber, an das kann ich mich erinnern von „Gebürtig“ sehr begeistert und auch von manchen seiner Gedichte.

Franzobel oder Stefan Griebl, der überraschende „Bachmann-Preisträger“ von 1995, der mit „Mickey Maus und Sherlock Holmes“ aufgewachsen ist, der auch einmal in der „Ohrenschmaus-Jury“ war, schwärmt von einem Roman von Ramiro Pinello, der mir gänzlich unbekannt ist und wettert ein bißchen übe den Bestsellerautor T. C. Boyle von dem ich ihn erinnern kann, daß ich ihn mal bei „Thalia“ in der Landstraße gesehen habe und auch O. P. Zier im Publikum war.

Der 1947 geborene Franz Schuh, ein Jahrlanggenosse von der Ruth und von Thomas Northoff zitiert Walter E.Richartz Büroroman unter dem Titel „Die große Mopserei“.

„Es ist 15.10. Es ist 15.11 – nein, eine Täuschung. -Kommen Sie und sehen Sie selbst: dies ist der Ort, wo die Zeit still steht, wo sie die Zeit endgültig totgeschlagen haben.“

Der Literaturwissenschaftler und Schriftsteller Jürgen Eyptien hat einen „Stillen und einen Lauten“ und höre unter den Lauten schätzt er den großen Schimpfer ein und zitert dessen „Heldenplatz“. Spannend, daß wir da einer Meinung sind und ein Plädoyer für T. B. kann ich auch halten. War ich doch einmal in einer Lesetheaterauffhrung von „Ja“ -„Und da hat sie ja gesagt!“, auf die Frage nach der Selbstmordabsicht, habe ich genauso großartig gerufen, wie die „Alten Meister“, wo da einer im Kunsthistorischen Museum gsitzt und darber nachdenkt, ob er am Abend ins Burtheater gehen soll? Er tut es dann und die Vorstellung war natürlich fürchterlich!

Michael Krüger hat Ernst Jandl sehr geliebt. No na und Oswald Egger schreibt dem Herausgeber zwar, daß er den Auftrag nicht erfüllen kann. Fügt dann aber eine sehr lange Fußnote an und Karin Peschka lobt das Werk ihres ehemaligen Deutschlehrers Hermann Obermüller, das 1982 bei „Kiepenhauer und Witsch“ veröffentlicht und von Helmut Neundlinger, in der „Dichter über Dichter-Reihe“ ebenfalls gewürdigt wurde. Auch interessant, daß sie nicht kritisieren möchte, sondern die Bücher, die ihr nicht gefallen, nicht zu Ende liest.

Die 1990 geborene Raphaela Edelbauer, die ich bei einer „Buch Wien“ kennenlernte, wo sie ihren Erstling „Entdecken – Eine Poetik“ vorstellte ist ebenfalls sehr interessant. Denn ich würde sehr für „Das flüssige Land“ plädieren.

„Wow!“, was für ein Roman, während ich von „Dave“ weniger begeistert war. Jetzt hat sie einen neuen Roman geschrieben, der am 19. 1. im Literaturhaus vorgestellt wurde und sie schwärmt von Klaus Hoffer seinen „Bei den Bierisch“, sowie von seinen Poetikvorlesungen, die er gehalten hat, als sie noch nicht auf der Welt war.

Im Schlusskapitel beschäftigt sich Anton Thuswaldner mit der Frage „Was man mit den finsteren Kerlen der Literatur tun soll?“, die ich ebenfalls, vor allem in Zeiten, wie diesen, wo gegen den Schauspieler Florian Teichmeister meiner Meinung nach unerträglich gehetzt wird und nicht nur seine Karriere zerstört wird, sondern auch ein Film in dem er mitspielt und der, glaube ich, nichts mit Kinderpornographie zu tun hat, verboten werden soll, für sehr interessant halte und wiederhole, bevor ich auf seine Beispiele eingehe, daß ich Josef Weinheber für einen großen Dichter halte, obwohl er nationalsozialistisch war und Gedichte auf Hitler geschrieben habe und auch Peter Handkes politische Meinung von seinem Schreiben trennen will.

Da gibt es noch andere Beispiele wie Knut Hamson, Celine und Ezra Pound, die Thuswaldner anführt und dann zu Uwe Tellkamp kommt, der „Bachmannpreis Träger von 2002 und dBp-Preisträger von 2008. sein „Eisvogel“ hat mir nicht gefallen und wurde glaube ich auch bei der literarischen Soiree im Radio Kulturcafe sehr kritisiert, vom „Turm“ war ich überfordert und das literarische DDR Wunderkind wurde dann sehr geächtet, als es sich mit seiner Meinung zu den vielen Ausländern sehr in AfD-Nähe begab.

Das war vor einigen Jahren, jetzt höre ich im Fernsehen ständig, daß man etwas gegen, die vielen illegalen Flüchtlinge die „unsere Frauen und Kinder ermorden“ tun und daher die FPÖ wählen muß und habe mir den „Schlaf in den Uhren“ vom Alfred schenken lassen, das ich aber erst lesen muß.

Ein interessantes Buch. Da stimme ich den „Papierstau-Leuten“ zu, man erfährt viel über den Literaturbetrieb und den subjektiven Meinungen der Autoren und da kann ich wiederholen, daß ich einmal über einen Kanon bzw. ein Buch über die „Literatur vor 1945“ hörte, wo Peter Rosegger und Stefan Zweig zugunsten von Franz Michael Felder hinausgeschmissen werden sollte.

„Werch ein Illtum!“, würde da vielleicht Ernst Jandl sagen und ich bin bezüglich Stefan Zweig daraufgekommen, daß das nicht stimmt, als ich bezüglich meines Schreibens angefangen habe, Zweig zu lesen.

2022-10-20

Erinnerungen an Alois Vogel

Filed under: Uncategorized — jancak @ 20:39

An den 2005 verstorbenen „Podium-Herausgeber“, der heuer Hundert geworden wäre, habe ich gute Erinnerungen, hat er ja einmal einen meiner Texte in seiner Zeitschrift herausgebracht und mir da auch einen lieben Brief oder Karte geschrieben.

„Das blaue Haus“ und vielleicht auch „Schlagschatten“ und „Totale Verdunkelung“ habe ich gelesen.

Es gibt einen „Alois Vogel Preis“ und offenbar auch einen umfangreichen Briefwechsel mit dem Maler Anton Wichtl, 1920-1979, der heute in der „Gesellschaft“ vorgestellt und vom Hörspielautor und Joseph Roth-Spezialisten Helmut Peschina eingerichtet wurde.

Nicole Kiefer leitete die Veranstaltung ein, Helmut Neundlinger erzählte etwas zu dem Briefwechselund die Schreiber, zum Beispiel, daß Alois Vogel einmal die KPÖ gewählt hat, worauf alle lachten und die Schauspieler Michael Dangl und Joseph Lorenz haben aus Briefwechsel gelesen, den Alois Vogel offenbar veröffentlichen wollte, aber an den tausendvierhundert Seiten scheiterte und mir war der Maler, dessen Witwe anwesend war, bisher völlig unbekannt.

Also wieder etwas gelernt. In die Sechziger- und Siebzigerjahre eingetaucht und ein bißchen etwas über den damaligen niederösterreichischen Literatur und die politische Situation, es war die Kreisky-Ära erfahren, es wurden aber auch die griechischen Philosophien zitiert und über den „Prometheus“ gestritten, also sehr in die Vergangenheit gegangen und die beiden scheinen sich auch viel literarisch, wie beispielsweise über die Bedeutunng von Adalbert Stifter, gestritten zu haben.

Eine fast kabaretistische Veranstaltung, das Publikum hat jedenfalls viel gelacht und sich offenbar gut unterhalten.

2022-10-11

Die österreichische Shortlist

Filed under: Uncategorized — jancak @ 15:04

Hurrah, hurrah die österreichische kurze Liste ist da und da ich mich ja immer noch durch die lange deutsche lese, habe ich noch nicht viele Leseerfolge aufzuweisen.

Das heißt, das stimmt wieder nicht ganz, denn „Atemhaut“ habe ich schon im Mai gelesen.

„Die Geschichte eines Kindes“, die auch auf der deutschen Liste steht, vor kurzem. Am Reinhard Kaiser- Mühlecker lese ich noch und dann kommen, glaube ich, noch vier deutsche Longlistbücher und drei von „Kremayr&Scheriau“ bevor ich an das österreichische Lesen kommen.

Dann wird der Preis wahrscheinlich schon vergeben sein und die „Buch-Wien“, zu der ich mich gestern, trotz der Unkenrufe bezüglich einer kommenden Maskenpflicht gestern akkredidiert habe, kommt auch.

Und was die Prognose betrifft, ging ich, weil ich erst zweieinhalb Bücher gelesen habe, wieder den Namen nach vor und da habe ich ja immer eine größere Auswahl ,als vorgesehen, denn ich habe ja einen weiten Literaturbegriff.

Also den Reinhard Kaiser-Mühlerecker würde ich schätzen, die Anna Kim, dann Thomas Stangl „Quecksilberlicht“ den neuen Robert Menasse, der glaub ich, gestern erst erschienen ist, die Fortsetzung der „Hauptstadt“ mit der er schon gewonnen hat, natürlich. Dann Monika Helfers „Bettgeschichten“, Helena Adlers „Fretten“ auch, denn ein „Jung und Jung-Buch“ gehört natürlich auf die Liste und wie hat nun die Jury entschieden?

  1. Helena Adler „Fretten“
  2. Reinhard Kaiser-Mühlecker „Wilderer“
  3. Anna Kim „Geschichte eines Kindes“
  4. Robert Menasse „Die Erweiterung“
  5. Verena Rossbacher „Mon Cheri und unsere demolierten Seelen“

Wieder Hurrah, Hurrah, obwohl ich ja wahrscheinlich zu den wenigen gehöre, die alles lesen werden und da bin ich auf Thomas Stangl, Robert Menasse und Verena Rossbacher besonders gespannt.

Von den Debuts habe ich noch nichts gelesen. mich aber zu der Debutlesung im November in der AK-Bibliothek angemeldet. Bin gespannt, ob man ohne Masken, um um die wird in der Regierung jetzt ja wild gestritten, was ich nicht verstehe, weil sie ja jeder freiwillig tragen kann, hineindarf?

Wenn nicht, wie ich befürchte, kann man das ja wahrscheinlich wieder streamen, wie ich es die letzten zwei Jahre getan habe und zur Preisverleihung würde ich auch gerne wieder gehen. Mal sehen, ich bin gespannt und jetzt lesen, lesen, lesen, damit mir nicht langweilig wird.

2022-09-30

Wieder neue Bücher aus dem „Otto Müller-Verlag“

Im Literaturhaus werden ja öfter Bücher aus dem „Otto Müller-Verlag“ vorgestellt. Diesmal moderierte Nadine Fejzuli statt Arno Kleibel und stellte die beiden Autorinnen vor.

Die Erste, die 1959 in Klagenfurt geborene und jetzt in Innsbruck lebende Minu Ghedina war mir bisher unbekannt.

„Die Korrektur des Horizonts“ ist das Debut der Autorin, die sowohl Germanistik, als auch Schauspiel und Bildhauerei studierte und das Buch handelt von einem Kind namens Ada, das bei seiner Großmutter, einer Schneiderin, aufwächst und sich dort mit ihren Stoffen und Zwirnen sehr wohl fühlt. Die in ihre Pupppenkiste packt und für die Puppen daraus Kleider näht. Die Eltern, beziehungsweise, die Mutter, kommt auf Besuch, aber Ada fühlt sich fremd mit ihr und erlebt sie als kalt. Dann geht sie aufs Gymnasium und wird von der Direktorin zur Rede gestellt, weil sie ein Mädchen, als ihre Schwester bezeichnet, die das offenbar gar nicht ist. Trotzdem geht Ada aus ihrer Kindheit erstärkt hervor, fährt mit ihren Eltern nach Italien und erlebt Venedig, als vollkommene Stadt und beschließt „Schönheit zu gestalten“. Auch bei einem Theaterbesuch hat sie ein berauschendes Erlebnis und wird dann Kostümbildnerin.

Dann kam und die habe ich schon öfter gehört, die 1957 in Freiburg in Breisgau geborene Hanna Sukare, die den dritten Teil ihrer „Trilogie der Suche“- „Rechermacher“ vorstellte.

„Staubzunge“ habe ich mir ja einmal bei einem Flohmarkt gekauft, aber noch nicht gelesen, ich komme ja nicht dazu, weil immer neues kommt.

„Schwedenreiter“ habe ich bei einer Lesung kennengelernt. Und „Rechermacher“ ist der Protagonist beziehungsweise der Großvater der Protagonistin Nelli, der bei der deutschen Wehrmacht war und viele Fragen aufwirft, ob der jetzt ein Opfer oder ein Täter war?

Hanna Sukare betonte als Erstes, daß sie sich freut, diesen Abend in Frieden zu beginnen. Ja, man hört jetzt sehr viel davon, daß der dritte Weltkrieg beginnt und die Atombomben fallen werden, weil Putin jetzt mobil macht, den Westen beschimpft und wie es genannt wird, Scheinbefragungen in der Ukraine durchführte und die dann noch schneller in die Nato aufgenommen werden wollen, was wahrscheinlich wirklich gefährlich ist.

Dann erwähnte sie einige Leute, die ihr bei dem Buch geholfen haben und stellte, die Figuren ihrer Bücher mit kleinen Puppen vor, was ich sehr originell fand und auch zum ersten Buch passt.

Pferde spielen in dem Buch eine große Rolle und der kleine August Rechermacher wächst mit ihnen auf und lernt, wie Hanna Sukare es nennt, „Pferdisch“.

Eine der Protagonistinnen, die wie Hanna Sukare erzählte übereinander sprechen, ist Nellis Tochter Maja, die ebenfalls nach August Rechermacher und den Krieg forscht und diese Stelle hat die Autorin auch noch gelesen und erzählte dann in Gespräch, wie sie zu dem Buch gekommen ist und was ihr beim Schreiben dabei wichtig war.

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