Literaturgefluester

2020-09-05

Anticoronademo, Linkswahlkampfauftakt und Rathausplatz

Seitdem Corona über uns hereingebrochen sind, die Veranstaltungen wegfallen und man ohne Maske nicht mehr in die öffentlichen Räume darf, lebe ich recht zurückgezogen und gehe ja nur in Harland Radfahren und Wien eher nur zum Postkasten oder auf die Bank, aber heute, wo ja eigentlich das Volksstimmefest und die „Linke Wort-Lesung“ stattfinden hätte sollen, wo ich vielleicht schon ein Stückchen aus einem meiner Coronatexte vortragen hätte können und da habe ich sogar einen brandneuen, aber heute war wieder ein sehr intensiver Tag, der sich am Dienstag damit anbahnte, daß die Ruth nachdem ich von meiner Sommerfrische aus Harland zurückgekommen ist, mich angerufen hat und uns fragte, ob wir mit ihr nicht auf dem Rathausplatz gehen wollten, denn da endet ja jetzt bald das Filmfestival und da bin ich früher ziemlich regelmäßig hingegegangen, um mir die kostenlosen Musikfilme anzusehen.

Aber heuer ist ja alles anders und da hatte Bürgermeister Ludwig die Idee, den Rathausplatz in Logen einzuteilen. Man muß sich anmelden und wird dann auf den Platz geführt oder hat den auf einen Zettel stehen und ich habe gedacht, nie gehe ich da hin, die Ruth meinte aber nur sie müße ihren Namen angeben, was wahrscheinlich auch nichts nützt, wenn sie oder jemand anderer den Virus hat und Maske braucht man auch nicht und ich habe zugesagt, dann kam aber vor ein paar Tagen eine Einladung zum Wahlkampfauftakt der Links-Partei, die sich dazu, da ja heuer kein Volksstimmefest stattfindet, die Jeusuitenwiese dazu ausgesucht hat und gestern habe ich noch nachgeschaut, ob es nicht vielleicht doch eine Corona- Demo gibt, denn nachdem in Wien, die Ampel ja auf Corona gelb geschaltet ist, weil ja täglich über hundert Neuinfektionen muß man ja überall Maske tragen und das neue Covid Gesetz soll ja nicht so ohne sein und Glück gehabt. Es gab eine Samstag um zehn Uhr am Resselpark, also habe ich den Alfred der in seinem grünen Leiberl, die Pension dazu nützt für die Grünen Wahlkampf zu machen bis zur Kettenbrückengasse begleitet und bin dann in den Resslpark marschiert.

Dort ist ist sogar Bodo Schiffmann gekommen, der ja ein bekannter Corona- Gegner ist und viele Leute aus Berlin, die beweisen wollten, daß die Demo dort letzte Woche doch nicht von so vielen Rechten unterminiert war, wie die Medien behaupten.

Es gab auch ein paar Erfahrungsberichte von dem Wienerleben mit Corona, wo Menschen mit anderen Erkrankungen, als Corona nicht behandelt wurden oder die von Kindern, die am Montag in die Schule müssen und keine Masken wollen.

Bis drei hätte die Demo gedauert, ich habe mir aber ein tiefgefrorenes Saltimbocca aus dem Eisschrank genommen, so daß ich zurückmußte und dann, wie immer am Wochenende vor Schulbeginn in den Prater auf die Jesusitenwiese, wo der Wahlkampfauftakt genau dort stattfand, wo eigentlich die Lesung sein sollte. Statt Sigi Maron-Bühne, früher hat sie Jura Sofer geheißen oder Siebensternbühne, ein lila Poster statt dem Maron Profil.

Einige Bekannte, aber nur wenige die früher gelesen haben, da habe ich eigentlich nur die Elfi Resch gesehen, die Uli Fuchs war aber da und ein paar Leute, die ich von der KPÖ-Margareten kennen, der Kurto Wendt natürlich auch, denn die LiInks-Partei ist ja aus den Donnerstagsdemos entstanden und die wurden ja, glaube ich, auf dem Voksstimmefest vor zwei Jahren verkündet, daß es sie wiedergeben würde.

Jetzt probten noch die Musiker, die es zu diesem Wahlkampffest auch gegeben hat, auf der Bühne, dann kam eine Frau und hielt ihre Ansprache seltsamerweise auf Englisch, was ich nicht so ganz verstand, weil es ja um den Wiener Wahlkampf geht. Dann kamen ein paar kurze Reden der Spitzenfunktionäre und dann,was ich besonders schön fand eine junge Frau, die jiddische Arbeiterlieder sang und dabei erzählte, daß sie auch für den Wahlkampf kandiert und den Kurto auf den Demos kennengelernt hat.

„He,he, he nieder mit H. C. und mit der neuen ÖVP“…

Das hat sie wohl bis zum vorigen Mai gesungen. Jezt sang sie es wieder und fügte noch hinzu „Mit links ist es immer Donnerstag“.

Mal sehen, es stellten sich dann die Bezirkskanditaten vor und sagten, was sie alles verändern wollen. Das waren meist junge Leute mit den großen Idealen, die also beispielsbweise enteigenen und aus dem Theresianum ein Schwimmbad für alle machen wollen.

Mal sehen ob es ihnen gelingt, ich konnte aber wegen dem Filmfestival nicht länger bleiben. Denn der Rathausplatz ist ja weit von der jeusuitenwiese entfernt und wenn man keine Maske tragen will und kein Pferd zum Reiten hat und dort war es dann wohl geordnet, man mußte sich registrieren also seinen Code scannen, sich dann die Hände desinfizieren, bevor man in seine Loge durfte und dort gab es dann ein Nusical von Reinhard Fendrich oder wahrscheinlich mit Hits von ihm „I am from Austria,“ das war sowohl ein wenig kitschig, als auch lustig und ich habe also einen sehr abwechslungsreichen gelben coronaampeltag gehabt, wo ich, was ja auch ein wenig seltsam ist, lustig von links nach rechts hüpfte und wieder zurück.

Mal sehen, was noch kommt und richtig eine grüne Maske mit Filmfestivalmotiv zum Zusammenbastel hat man beim Eintritt auch überreich tbekommen, während sie einem auf der Demo Formulare in die Hand drückten, wo man sich selbst vom Maskentragen befreien konnte, nun habe ich weder Asthma noch Panikattacken.

Meine sonstigen Gründe, daß ich mir damit lächerlich vorkommen würde, ließen sich zwar wahrscheinlich, als Maskenphobie umdeuten, aber ob das so einfach anerkannt wird?

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