Literaturgefluester

2023-11-18

Birobidschan

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:53

Buch vierzehn des dBps „Birobidschan“ des 1987 in Haifa geborenen Tomer Dotan-Dreyfuß, der seit zehn Jahren in Berlin lebt, beschäftigt sich mit der in den Neunzehndreißigerjahren von Stalin gegründeten jüdisch sozialistischen Kolonie an der sibirischen Grenze zu China und Tomer Dotan-Dreyfuß verlegt das Städtchen in die Neunzehnneunziger und auch frühen zweitausenderjahre und erzählt hier die Geschichten von Alex und Rachel, Boris, Gregory, Sascha, etcetera und tut das, wie am Klappentext steht in einer Mischung aus jüdischer Tradition und phantastischen Realismus.

In einundachtig Kapitel wird das beginnend mit den Neunzehndreißigerjahre, wo eine Runde Waisenkinder auftaucht und in dem Schtetl untergebracht werden, bis zu den Alltagserlebnissen der Dorfbewohner erzählt und dann tauchen auf einmal zwei geheimnisvolle Männer auf, die Bären suchen, fünfhundert Rubel Scheine verschenken, die dann versenkt werden, ein Bewohner wird tot aufgefunden und ein geheimnisvolles stummes Mädchen bringt die Ereignisse auch durcheinander.

„Absurd, märchenhaft und radikal“, schreibt Sandra Gugic auf den Buchrücken und Ira Peter meint: „Ein Spiel mit der Zeit, mit Lust, Gewalt und Grenzen, dessen größtes Opfer am Ende der Autor selbst wird. Fesselnd, überraschend und sprachlich herausragend“.

Ein interessantes Buch, füge ich hinzu, das in Zeiten,, wie diesen, besondere Bedeutung bekommt, obwohl es nicht auf die Sortlist gekommen, aber trotzdem empfehlenswert zu lesen ist.

Auf Stephan Teichgräbers letzten „Literarischen Lenz“ wurde übrigens ein Buch, das sich mit einem ähnlichen Sujet beschäftigt, vorgestellt.

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