Literaturgefluester

2015-06-30

Dichterloh

Zum Saisonsschluß gibt es in der „Alten Schmiede“ ein von Michael Hammerschmid, der voriges Jahr die „Poliversale“ machte, organisiertes Lyrikfestival, dreizehn Lyrikblöcke, die am nächsten Montag mit einem „Dichtfest“ enden und begonnen hat es am Montag mit einer Stunde der literarischen Erleuchtung, Marcel Beyer, der ja erst vor kurzem auf einem Lyrikfestival in Frankfurt war, stellte zum zehnten Todestag, Thomas Klings Lyrik vor und erzählte ein bißchen was aus dem Leben des 1957 geborenen Dichters, der glaube ich, auch ein Jandl-Preisträger war, das heißt eigentlich erzählte er etwas über die Gedichte und begann damit, daß er erklärte, daß er sich bei der Auswahl schwert getan hätte.

Denn bei den früh erschienen Gedichten, hätte er noch die Stimme des Autors im Ohr, die ihm beim Vortragen gehindert hätte, so hat er sich dafür entschieden, die späteren, die teilweise posthum erschienen sind, auszuwählen und da ging es viel über Märchen oder über ein Gedicht, daß der „Neuntöter“ heißt und das scheint auf ein Kunstmädchen von Clemens von Brentano zurückzugehen, in dem zwei Kinder in Tiere verwandelt werden.

Tiere spielen in den Gedichten überhaupt eine große Rolle, ebenso wie der Tod, denn Thomas Kling, ist an Lungenkrebs verstorben und hat früh seine Stimme verloren, so gibt es ein Gedicht nach einem Schlagertext aus den Neunzehnhundertdreißigerjahren „Mein Bruder macht beim Tonfilm die Geräusche“ auf das der Dichter dann seine eigene Stimme bezog.

So kommentierte Marcel Beyer die Lesung und das war sehr interessant, denn eigentlich kann ich mich nicht sehr daran erinnern, den Dichter live erlebt zu haben.

Er war aber ein Friederike Mayröcker Fan oder sie einer von ihm, auf jedenfall hätte sie zu der Lesung kommen sollen, dürfte aber, wie Marcel Beyer erklärte, in Graz in einem Spital liegen, es waren aber andere Prominente da.

Robert Huez vom Literaturhaus, Gerhard Jaschke von der GAV, Christine Huber, die das „Dichtfest“ organisiert, Alexander Nitzberg und der hat mit Thomas Kling einmal eine CD von russischen Surrealisten in einem Düsseldorfer Tonstudio aufgenommen und erzählte, daß der Tonmeister keine Ahnung von Thomas Klings Lyrik hatte, was diesen ärgerte, so daß die Stimmung zwischen ihnen getrübt war und der Dichter mit der Bemerkung „Schauen Sie über mich im Brockhaus nach!“, das Studio verlassen hat.

Diesmal waren aber  Experten anwesend und auch die Autogrammsammlerin, die immer kommt, wenn auswärtige Autoren auftreten, die wollte dann von Marie Therese Kerschbaumer, die in den nächsten Tagen liest, ein Autogramm, was dieser aber nicht sehr goutierte und weil die Diskussion in der ersten Runde sehr lang und anregend war, war die Pause, was mir sehr angenehm war, eher kurz, denn um acht, trat der in Japan geborene und in Boston lebende Henri Cole, Sohn eines Amerikaners und einer französischen Mutter auf, der von Hans Raimund übersetzt wurde und dessen acht Gedichtbände zwar schon auf Italienisch und Spanisch, aber noch nicht auf Deutsch übersetzt sind.

Hans Raimund hat jetzt aus drei Bänden übersetzt und fünfzehn Verlage angefragt, die österreichischen haben gleich abgewunken, die deutschen haben gesagt, „Kommen Sie 2020 wieder!“

So war es ein Novum, den 1956 Geborenen zu hören, den Hans Raimund kennenlernte, als er in einem  College ein Stipendium hatte, da hat er einen Gedichtband gefunden und übersetzt und er erzählte, daß. wie bei Thomas Kling Tiere bei Henri Cole eine große Rolle spielen, daß ihm Sprache sehr wichtig ist, er war leicht zu übersetzten war.

Der Autor erzählte dann sehr viel über seine Gedichte und  erklärte, wie sie entstanden wären und hatte ebenfalls eine außerordentliche Art des Vorttrages, die später von einer Dame sehr gelobt wurde. Mir hat aber Hans Raimunds ruhigerer Vortragston, der die Gedichte auf Deutsch las und der ja meinen Blog nicht mag, ebenfalls sehr gut gefallen und würde die Gedichte weniger experimentell, aber für sehr interessant in der Metaphernauswahl halten.

Zuerst kamen welche, die sich auf die kürzlich verstorbenen Eltern bezogen, dann sehr viele Sommergedichte, wie der Autor erwähnte, die am Strand spielen, wo  junge Haifische liegen und „Mowen haben schon die Augen zerfressen“, Schwarze Bären im Apfelbaum kommen ebenfalls vor, sehr seltsame Metaphern also, für uns vielleicht etwas ungewöhnlich, sie wurden bei der Diskussion aber sehr gelobt und über die Probleme bei der Übersetzung wurde auch gesprochen.

Die begeisterte Dame unterbrach dann mit ihren Signierwünschen. Morgen und am Donnerstag geht es dann mit Marcel Beyer, Angela  Krauss, Luljeta Lileshanaku, Hans Raimund, Eugenijus Alisanka, Erwin Einziger, Nagja Küchenmeister und Marie Therese Kerschbaumer weiter, aber da werde ich schon in in der Sommerfrische sein und erst zum „Dichtfest“ wiederkommen.

Wer aber Christine Lavants Lyrik mag und in Österreich wohnt, sind diese Woche die „Gedanken für den Tag“ und die „Tonspuren“ in Ö1 zu empfehlen, hat ja die berühmte Kärtnerin am vierten Juli ihren hundertsten Geburtstag.

2015-06-29

Europa Erlesen-Salzkammergut

Filed under: Bücher — jancak @ 00:13
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Der „Wieser-Verlag“ hat ja die „Europa-Erlesen-Reihe“, wo eine Reihe von europäischen Städten, Gegenden, etc, literarisch vorgestellt werden und die man, wie in den Vor-oder Nachworten empfohlen, bestens dafür geeignet sind, sie zu den jeweiligen Reisezielen als passende Lektüre mitzunehmen.

Der liebe Rudi Lasselsberger hat mir einmal das „Linz-Bändchen“, wo, glaube ich, ein Text von ihm enthalten ist, geschenkt und vor ein paar Wochen lag eine Reihe dieser Bände vollkommen neu und unbenützt, im Bücherschrank und so habe ich zugegriffen und da ich mir vor einigen Jahren angewöhnt habe, meine Reisen mit den entsprechenden Büchern zu begleiten, habe ich  das Bänchen eingepackt, als wir zu Sladky 27, 28 oder 29 aufgebrochen sind, weil ich dachte, das geht jetzt ins Salzkammergut, was, wie mich Hubertus Czernin, der Herausgeber, belehrte, nur zum Teil stimmt, denn das Tote Gebirge, liegt zwar im steirischen Salzkammergut, aber die ausgewählten Texte bezogen sich hauptsächlich auf Bad Aussee, Bad Ischl, das Ausseerland, etc und durch Bad Aussee, sind wir bei der letzten Sladky-Wanderung durchgefahren, als wir von der Rinnerhütte kamen, aber dort wollen wir von der anderen Seite, erst beim nächsten Sladky hinauf.

Egal. Die Salzkammergutlektüre hatte ich schon vorige Woche eingepackt, als es kurz zu Luis Stabauer an den Attersee ging, da allerdings einSalzkammergutbuch von Alfred Komarek, das ich dann nicht gelesen habe.

Auf den Berg habe ich gedacht, ist aber das kleine „Wieser-Bändchen“ handlicher, was dann so auch nicht stimmte, weil ich zum „Tauplitz-Haus mit dem Auto hinfahren konnte und einige der Gruppe mit Reisetaschen angekommen sind.

Ich habe, als ich gesehen habe, daß es mit Peter Altenberg und Alexander Lernet-Holenia beginnt, das Lesen dann am Freitagbabend unterlassen, es aber am Samstag nach der verregneten Tour auf den Tragl wieder aufgenommen und das Buch auf einen Zug ausgelesen, beziehungsweise, durchgeblättert.

Herausgeber ist, der 2006 verstorbene Hubertus Czernin, das Bändchen ist 1998 bei „Wieser“ herausgekommen, der sich im Nachwort outet, daß er seine Kindertage jedes Jahr mindestens zwei Monate im Salzkammergut, das ja bestens geeignet für die Sommerfrische war und ist, verbrachte und beginnen tut der Band mit einem Text von J. A Schultes, der 1809  „Über die vorteilhafteste Art das Salzkammergut zu bereisen“ schrieb und da „Gmünden“ „St. Gilgen“, „Ischel“, den „Hallstädter-See“ etc, erwähnte.

Wirklich spannend wurde es  bei Alexander Lernet-Holenias,  1897-1976, „Hochwasser im Salzkammergut“, als der „Es regnet tagelang und nächtelang. Die Zimmer stehen leer.  Die Autobusse aus Tölz und Berchtesgaden bleiben aus. Des Ortes Vizebürgermeister, selbstverständlich SPÖ hat schon erklärt: Wenn das so weitergeht, so glaubt er doch noch an Gott, und seis auch nur, um ihm die Schuld an der verregneten Saison zu geben…“

Dazwischen habe ich den Alfred mit dem Otto Lambauer über die nächste Wahl und die FPÖ diskutieren gehört und gedacht, daß ich Lernet-Holenia bisher offensichtlich falsch einschätzte und weitergelesen.

Es kamen dann Texte von Fritz von  Herzmanofsky-Orlando und Peter Altenberg offensichtlich begnadete Salzkammergut Sommerfrischler und Hilde Spiel ist dort offensichtlich auch öfter gewesen.

Ihr Text  „Dieser See ist blau“ ist offensichtlich ein Romanauszug aus „Verwirrung am Wolfgangssee“ und Barbara Frischmuth, die 1941 in Altaussee geboren wurde und glaube ich, dort wieder lebt, ist mit einem Auszug aus ihrer „Klosterschule“ vertreten, ein Buch das ich vor längerer Zeit gelesen habe und in Altaussee waren wir einmal, als die Anna ganz klein war und haben in dem Gasthau, wo wir geschlafen haben, prompt Barbara Frischmuth getroffen.

Sonst waren wir ein paar Mal am Grundlsee, sind dort um den See herumgegangen, beim letzten Sladky-Treffen, sind wir dorthin abgestiegen, die Litera-Mechana hat dort eine Autorenwohnung, wo Gertraud Klemm und die Ruth vor kurzem waren, ich aber wahrscheinlich nicht eingeladen werde, weil mein literarisches Ouvre ja angeblich zu klein ist.

Gustav Ernst hat auch ein Buch darüber geschrieben und ich habe in meinem doch vorhandenen selbstgemachten Werk in „Lore und Lena“, die Lore mit ihrer wiedergefundenen Mutter auch auf die Sommerfrische nach Altaussee oder Bad Aussee geschickt.

Aber weiter im Buch:

Carl Zuckmayer war offenbar öfter im Salzkammergut und hat das „Baden und Schwimmen im Wallersee“ beschrieben und von Franz Carl Ginzkey gibt es eine „Sonate vom Attersee“ und da war ich ja kurz letzte Woche und habe mir von dort Luis Stabauers „Atterwellen“ mitgenommen, die ich vielleicht zum nächsten Sladky-Treffen als Lektüre mitnehmen könnte, wenn ich das Buch nicht zulange auf meiner elendslangen Leseliste stehen lassen und den Komarek nicht auf einen Berg hinaufschleppen will.

Von Alfred Komarek von dem ich ja die „Villen der Frau Hürsch“ gelesen habe, gibt es auch einen Text über „Aussee und die Ausseer und  Gerhard Zeillinger, der 1964 in Amstetten geburen wurde, gibt in seinem Text „Ischl“, das er „zu seinen frühen Kindheitserinnerungen zählt“, einen hervorragenden Einblick über die Sommerfrischler dort, erwähnt Lehar und Perutz und die, die in Auschwitz ermordet wurden und daher nach 1945 nicht mehr nach Ischl kommen konnten, von wo sie 1938 vertrieben wurden.

Er erwähnt auch den Kaiser, seine Villa und seine Jagdleidenschaft, beziehungsweise, die Anzahl der Gemsen und Hirsche, die er geschossen hat.

Ein sehr interessanter Text und sehr zu empfehlen, wenn man sich einen Eindruck über die Sommerfrische im Salzkammergut machen will und dann gibt es natürlich Karl Kraus, der mich mit seiner „Ischler Esplanade“ auch sehr überraschte.

Jakob Wassermann , 1873-1934, von dem einige Texte im Buch enthalten sind, dürfte im Salzkammergut begraben sein und dazu passt sehr gut Christoph Ransmayrs Text „Der Totengräber von Hallstadt“, wo er diesen, beziehungsweise den Friedhof dort beschreibt, wo man Totenschädel „bewundern“ kann.

Friedrich Torberg und Hermann Bahr haben Texte und von Robert Schindel gibt es einen Auszug aus „Gebürtig“, das ich auch gelesen habe und der  1937 als Jutta in Amstetten geborene Julian Schutting hat einen langen Text über die „Oktobertage in Altaussee“, den ich vieleicht noch gründlicher lesen sollte, um ihn ganz zu verstehen.

Da ich mich ja bald in meine Sommerfrische nach Harland in St. Pölten aufmache, hätte ich dazu Gelegenheit, aber nein, lieber nicht, denn da gibt es ja die Harlandbücher auf der Leseliste und das Projekt über die „Prekären Sommererlebnisse der Sandra Winter“, das ich dort angehen will.

Das „Wieser-Bändchen“ ist aber auf jeden Fall allen, die sich auf Sommerfrische nach Hallstadt, Bad Aussee, Bad Ischl, an den Attersee, Mondsee oder sonstwohin gegeben wollen, wärmsten zu empfehlen.

Man kann sich ein bißchen einlesen, in die längst vergangene österreichische Literautur und auch ein paar aktuelle Dichter, wie beispielsweise Andreas Tiefenbacher, den ich, glaube ich, einmal in der „Alten Schmiede“ hörte, kennenlernte.

Die Texte sind, wie zu bemerken, oft Romanausschnitte, so daß man sich an die Lektüre der ganzen Bücher machen könnte, was im Sommer und in der Sommerfrische auch zu empfehlen ist.

2015-06-28

Wanderwochenende auf die Tauplitzalm

Filed under: Alltagsgeplauder — jancak @ 18:29
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Der Juni war ja bezüglich Kurzurlaube und verlängerte Wochenenden sehr aktiv.

So waren wir in Leipzig beim Geburtstagsfest, bei Luis Stabauers Buchpräsentation am Attersee und Sladky 27, 28 oder 29 war dieses Wochenende auch, gehen wir ja seit 2000 regelmäßig mit Alfreds ehemaligen Turn- und Mathematiklehrer wandern und dieses Wochenende war die Tauplitz Alm angesagt, die im toten Gebirge, also im steirischen Salzkammergut liegt, so habe ich mir die entsprechende Lektüre mitgenommen, als wir Freitagmorgen mit der Nora, losgefahren sind.

Zuerst bis Bad Mitterndorf, dann die Mautstraße hinauf auf die Tauplitzalm zum Hollhaus, wo wir einige von der Gruppe getroffen und zu Mittag gegessen haben, Steirerkasnocken, die  überall angeboten wurden und dann ging es gleich auf den ersten Kurzausflug, beziehungsweise auf den Lawinenstein, wo es auch einen Skilift gibt, der die Gegend meiner Meinung nach ein bißchen verschandelt, so daß man das Gipfelkreuz fast übersehen könnte.

Danach weiter mit dem Auto zum Quartier ins „Naturfreunde-Tauplitzhaus“.

Ein Novum auf den Berg mit dem Auto fahren zu können. Die Tauplitzalm ist mit ihren vielen Schutz- und Gasthäusern auch sehr idyllisch und auf dem Plan sind auch viele Routen gestanden, so konnten wir am Samstag eine große, kleine, mittlere und auch eine gemütliche Tour unternehmen.

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Das Wetter hat entschieden, daß wir uns für die eigentlich erst am Sonntag geplante große Tour auf den Tragl entschlossen haben und das auch nicht ganz, denn der Manfred und die Anni sind schon den Almkogl vorausgestiegen, der Otto Lambauer, mein zeitweise treuer Blogbegleiter, der mir am Abend in der Hütte auch seine Bibliothek auf seinem Tablett vorstellte, ist mit der Monika, glaube ich, überhaupt nur zur nächsten Hütte gewandert und ein paar sind auch noch abgestiegen, als die ersten Regentropfen zu spüren waren.

Aber ich bin  beharrlich, beziehungsweise wasserfest und so bin ich weiter gestiegen bis zum Gipfel, was Schneefeldbedingt gar nicht so einfach war, aber idyllisch schön, obwohl ich am Schluß patschnaß war und ein paar Spalten, in die man, wenn man nicht aufpasst, hineinfallen hätte können, hat es auch gegeben.

Um fünf waren wir im Tauplitzhaus zurück, wo ich zu einer Leberknödelsuppe und zwei Achteln Erdbeerwein, meine zweite Salamisemmel gegessen habe und dann noch einen warmen Heidelbeertopfenstrudel, der sehr zu empfehlen war.

Der Otto und der Peter Sladky probierten die ländlichen Hausspezialitäten, das Latschengeheimnis und die Gamsmilch aus, was im ersten Fall ein Rotweingemisch mit einem Latschenzweig, im zweiten Fall ein Kakao mit Schlagobers, Rum und Preiselbeeren gewesen sein dürfte und da übergebliegen, vielleicht nicht wirklich zu empfehlen, aber die Neugier treibt Geheimnisse auszuprobieren.

Ich habe dazwischen mein „Wieser-Europa erlesen-Salzkammergut-Buch“, das ich mir, obwohl nicht zu Gänze passend, mitgenommen habe, ausgelesen und am Sonntagmorgen weckte uns der Regen, so daß die große und die kleine Tour ins Wasser gefallen ist.

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Ein sechs Seenrundgang, der mich an sich sehr interessiert hätte, wäre auch noch zur Auswahl gestanden. Die Nora schwärmte aber für das Örtchen Pürgg mit seiner wunderschönen Kirche beziehungsweise sehenswerten Kapelle, wo wir, glaube, ich schon einmal mit dem Karli waren, als wir den Almrausch suchen wollten, Regenbedingt zurückgefahren sind und noch ein Stückchen zum Jandl-Preis in Neuberg an der Mürz zurechtgekommen sind.

Aber der hat heuer schon vor zwei Wochen stattgefunden. So sind wir nach der Kappelle zur Kirche hinuntergegangen, wo gerade der Gottesdienst angefangen hat, so daß wir das Besichtigen auf später verschoben und im Pfarrhof schon am Kuchenen naschten, der für das anschließende Pfarrtrachtenfest vorbereitet wurde und den Aufmarsch der Blaskapelle beobachten konnten.

Dann haben wir mit der Nora noch im Gasthaus Krenn Mittag gegessen. Ich Holler- Prosecco als Aperitif, Grammelknödeln mit einem Achtel Blaufränkisch und als Nachtisch einen Caffe Latte, bis uns auch der Regen beziehungsweise, der Sturm überraschte, so daß wir über Harland nach Wien zurückgefahren sind.

2015-06-27

brennt

Weiter geht es mit dem „Deutschen Lesen“ beziehungsweise den Büchern, vom „Augustin-Flohmarkt“ 2012.

Da habe ich ja Sudabe Mohafez „brennt“ gefunden, 2010 bei „Dumont“ erschienen und daraus hat sie 2008 beim Bachmnannpreis gelesen, das ist der, den ich, wie immer zwischen meinen Stunden, es gab, glaube ich auch eine Fortbildung und wir waren mit der Anna essen, Angelika Reitzer und Clemens J. Setz haben aus Österreich gelesen, Tillmann Rammstedt, dessen Text ich in Buchform sehr sehr überhöht gefunden hat, hat gewonnen und ich habe in den Pausen bei Christiane von Zintzen und Hella Streicher nachgeschaut, was die darüber bloggen und mir dann bzw. dem Alfred, die Frage gestellt, ob ich auch bloggen kann?

Eine Antwort, die, wie ich fürchte, sehr umstritten ist, denn manche halten ja das „Literaturgeflüster“ für das allerschlechteste was sie je gelesen haben, aber das sind sicher Spamer, die glauben, das man das im Internet so machen muß.

Sieben Jahre wird mein literarisches Manifest trotzdem demnächst alt und wahrscheinlich mit einer Lesung auf der Wiedner Hauptstraße gefeiert werden und Sudabeh Mohafezs Monolog einer Frau, die aus einem brennenden Haus gerettet wird, ihre Katzen an sich presst, den Feuermann, der sie rettet küssen will, etc, hat mich tief beeindruckt, so daß ich, glaube ich, bei dem ersten Publikumspreis, den es gab oder bei dem ich mitmachte, für sie gestimmt habe und später  von ihr hörte, weil ihr Blog, zu denen gehört, der von Christitiane Zintzen öfter erwähnt bzw. präsentiert wurde.

2012, das Buch also in den Augustin Flohmarktregalen gesehen und mich lange auf das Lesen des Romans, der 1963 in Teheran geborenen und in Stuttgart lebenden Autorin, die eine deutsche Mutter und einen iranisches Vater hat, gefreut.

Sie ist, wie ich dem Netz entnehme, auch als Pädagogin tätig, hat ein Frauenhaus geleitet und „brennt“ ist, obwohl hochliterarrisch und in der Sprache sehr differenziert poetisch, wieder so etwas wie ein Krisenbewältigungsroman oder die Schilderung eines Traumas.

Jetzt würde ich zwar wieder behaupten, daß man, wenn das Haus brennt und man vom Feuermann die Leiter hinuntergeführt wird, keine Zeit hat, für poetisch hochstilisierte Sätze.

Aber was weiß man schon so genau, vielleicht ist man gerade dann hochpoetisch und stilistisch dicht? Interessant ist, daß ich ja einmal fast ertrunken wäre, mit sieben und mich da noch an einige Gedanken erinnern kann, die ich damals hatte und, daß mir Ruth Aspöck, als ich sie vorige Woche am Markt von St. Pölten traf, erzählte, daß es in ihrem Haus gebrannt hat und eine Gasexplosion gegegeben hat.

In dem Studio im Haus der Ich-Erzählerin tut es das auch, es gibt ein „Puff-Geräusch“, das sie hörte und das ihr, wie ihr der Feuermann später erklärte, das Leben rettete. So ruft sie ihre Katzen, gibt sich Ich-Befehle und sinniert ständig davon, den Feuermann zu küssen, während die Leiter hinuntersteigt, ihren Namen bekanntgeben soll, etc.

Später wird klar, das Feuer war gelegt, sie muß mit der Polizei und einem anderen Feuerwehrmann nochmals in die ausgebrannte Wohnung, um nachzusehen ob was fehlt, kann sich dann entscheiden, ob sie vorläufig zur Cousine oder ins Obdachlosenasyl will und beginnt einen Dialog mit imaginären Personen. Ein Lars, eine Pia und ein Hjartan kommen dabei vor, der das Feuer offenbar aus Rache legte.

Die Stimmen im Kopf, normal nach einer posttraumatischen Depression, wie der Hausarzt und die Cousine Klara sagen, solange sie nicht schädigende Befehle geben, die Psychotherapie und Psychopharmaka empfiehlt, verraten langsam, daß Mane, die Musikerin, deren Studio abbrannte, in Island bei einer Aufnahme in einem Leuchtturm war und sich dort offenbar in den Musiker Hjartan verliebte, das aber nicht zulassen wollte.

Der ist tot und hat den Brandt doch nicht gelegt, denn jetzt taucht der Feuerwehrmann Sebastian, den sie am Anfang küssen wollte oder küßte, wieder auf und erzählt von einer Nachbarin, die als Brandtstifterin verhaftet wurde.

Ein „Klangkind“, das vierjährige Nachbartöchterlein der Cousine, deren Mutter ständig im Bett liegt, weil sich der französische Vater, auch eine Art jemanden zu verlassen, erhängte und sich Coraline den Kopf gegen die Mauer blutig stößt und dann behauptet, die Wand wäre auf sie gefallen, dringt in Manes traumatisiertes Leben, die eigentlich gegen Dezember wieder ausziehen sollte, weil die Cousine dann die Wohnung braucht.

Das Leben geht weiter, die Musikerkollegen werden aufgesucht, Mane kann in der nächsten Zeit nicht mitmachen, weil Störgeräusche im Ohr und sie nachts wegen der Stimmen, den Flaschbacks und anderen nicht schlafen kann und manchmal bis fünfzehn Tropfen Baldrian braucht.

Ob sie die Stimmen noch hört?, will die gestrenge Cousine wissen, als ihr Mane von der Entführung der kleinen Coraline erzählt, der sie doch täglich Spielsachen kaufte, weil die depressive Mutter, die offenbar für Mane, die posttraumatische Depression erleidet, das nicht will oder kann.

Uje, zu weit gegangen, also schnell verneint, nicht mehr, seit sie mit dem Fahrrad zu Sebastians Häuschen fährt und Pia kichert laut und in dem Häuschen des Feuerwehrmannes trifft sie seinen Zwillingsbruder Fabi, nach einem Zeckenbiß behindert, er malt oder fotografiert aber schön und will das auch bei Mane tun und Sebastrian möchte wissen, was sie an Weihnachten vorhat?

Da gibt es einen Plan, eine Idee, nämlich nach Reykjavik zu  Hjartans Schwester fliegen, die mit einem Pfarrer verheiratet ist und das Grab besuchen, wo zwei Namen stehen, Hjartan und Tira.

Das ist das Kind, mit dem im Bauch, sie sich damals um zwei Uhr aus dem Krankenhaus gestohlen und mit einem Taxi zum Flugplatz gefahren ist.

Der Rest ist einfach oder schwer und im Nachhein stellt sich heraus, daß wieder einmal alles ganz anders, wie erwartet war.

Der Brandt, hat ihn jetzt die alte Nachbarin gelegt oder nicht, hat nicht die PTSD ausgelöst, sondern offenbar eine vier Jahre alte Starre zum Verschwinden gebracht, so daß das Leben weitergehen kann, mit dem Feuerwehrmann, den sie küssen wollte oder küßte.

Aber vielleicht habe ich mir das nur so interpretiert und man kann das Buch bei der Fülle des Materials, das es bietet, auch ganz anders lesen.

2015-06-26

Cartoons über Hunde

Filed under: Bücher — jancak @ 00:52
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Nach den „Cartoons über Katzen“ kommen jetzt solche über Hunde, die sich ja angeblich nicht verstehen und so kann es schon passieren, daß in der „Haustierhotline“, ein fröhliches Hündchen die Auskunft „Aber natürlich können Sie Ihre Katze in der Mikrowelle trocken!“ gibt und der allbekannte Satz, „Er will nur spielen!“, kommt in allen seinen guten und auch bösen Varianten vor und so wird das Leben aus der Sicht des Hundes lustig aufs Korn genommen und wir können im schnellen Rundgang allen altbekannten Klischees begegnen und vielleicht auch neue kennenlernen.

„Wie lange dauer dieser Poststreik noch? Mein Hunde langweilt sich zu Tode!“, urgiert da die Omas übers Handy.

„Der treue Hund“, erhängt sich nach Ari Plikat mit dem Herrchen und zwei Herren in Anzug und Krawatte freuen sich darüber, daß ihr Hündchen in der Hundeschule lernte, sein Häufchen selber wegzumachen.

Da lernt man auch noch so einiges anderes, in der Regelschule schön in Reihe und Glied, während die Hündchen in der „Walddorf-Hundeschule“, sich schon einmal zur Musik im Takt bewegen.

Dorthe Landschulz hat erkannt, daß es lustig sein kann, sein Hündchen „Dot“ zu nennen und sich Gedanken  darüber gemacht, wie es in Zeiten wie diesen, dem „Raucherdackel“ gehen könnte.

Wenn vor der Hundeschule das Schildchen „Wir müssen draußen bleiben hängt!“, hat es wahrscheinlich der Unternehmer schwer und das berühmte „His Master`Voice“ wird auch ein paar Mal variiert.

Überdas Hündchen können Mann und Frau auch leicht in Kontakt zueinander kommen:

„Apropos.. haben Sie heute Abend schon was vor?“, beziehungsweise kann das, wie Teja Fischer meint, bei der Frau am Strich, dem Freier schon mal „Einen Zehner!“, kosten, dem Liebesspiel der beiden Hündchen zuzusehen.

Über die Bevorzugung der Hunde wird gewitzelt:

„Sie bekommen den Job! Ich finde Sie niedlich!“ oder „Ich habe gehört, er hat den Job bekommen, weil er der beste Freund vom Chef ist!“ und Martin Zak stellt uns ein Hündchen vor, das mit einer Eistüte auf Rollschuhen vor einem Haus mit Verbotsschildern steht, wo alle drei unerwünscht sind.

„Na tol!“

Was macht Hund wohl in diesem Fall?

Von Rudi Hurzlmeier stammt das Titelbild, ein kampferprobtes Hündchen und Oliver Ottisch, der ja schon einige Solobände und Kalender bei „Holzbaum“ hat, empfiehlt „einen künstlichen Darmausgang:

„Da ist das Sackerl fürs Gackerl direkt am Dackerl!“

Wie praktisch könnte man denken, es kommt aber noch viel besser, wenn Mann und Frau und Hündchen auf der Parkbank sitzen und der erstere einem staunenden Passanten erzählt: „Er ist adoptiert. Meine Frau kann keine Hunde bekommen!“

Oder andersrum und auch nicht weniger böse: „Da mein Mann eine Katzenallergie hat und der Vermieter keine Hunde erlaubt, mußten wir uns ein Kind anschaffen!“

Clemens Ettenauer und Johanna Bergmayr haben die hündischen Cartoon mit  „komischen Bildern von Ari Plikart, Dorthe Landschulz, Gerhard Glück, Johann Mayr, Lilli Bravo, Martin Zak, Michael Hottschulte, Michael Sowa, Miriam Wurster, Oliver Ottitsch, Rudi Hurzlmeier, Schilling & Blum, Til Mette, Uwe Krumbiegel u.v.m“, ausgewählt und ich kann das Buch allen Hundefreunden und vielleicht auch Hassern ans Herzlegen, auf eine mögliche Ausstellung im „Shop der komischen Künste im Museumsquartier“ verweisen und  überlegen schon, welche Cartoons wohl als nächstes folgen werden?

Pferde wären vielleicht interessant, aber auch Elefanten, Löwen, Mause, ich bin gespannt!

 

2015-06-25

Vom Mandelbaum-Verlag in die Alte Schmiede

Heute hat es ja einen ganzen Veranstaltungsreigen zur Auswahl gegeben und dann hat mich gestern noch der Alfred darauf aufmerksam gemacht, daß es beim „Mandelbaum-Verlag“ in der Wipplingerstraße, einen Abverkauf mit Schmankerln und was zu trinken gibt und so bin ich vom „Rundum gsund – Vernetzungstreffen“ in der Wiener Gebietskrankenkassa in die Wipplingerstraße aufgebrochen, wo ich fast den Eingang nicht gefunden habe, denn das Haus Nummer dreiundzwanzig, ist ja bei der Brücke mit der Stiege und als ich die letzten Male dort war, bin ich glaube ich, unten hineingegangen.

Diesmal ging es durch den Hausflur und einer mit einer Bierflasche in der Hand, hat mir auch den Weg gewiesen, drinnen war es dann ein wenig verwirrend, zumindestest sagte mir die Dame, ich sonst beim „Perutz-Preis“ treffe, man würde hier sehr allein gelassen.

Es gab einen Tisch mit Büchern, dann die in den Regalen und um einen anderen Tisch, wo es Brot, Aufstrich, Kuchen etc gab, saßen ein paar Leute.

Der Verlagsleiter Michael Baiculescu, Elfi Resch, etc, Bier und Weißwein hat es auch gegeben, die Rotweinflasche war noch zu und Eva Geber, die ja auch ein paar Bücher im Verlag hat, ist später gekommen.

So habe ich mich bei den Büchern umgesehen, der Verlag weist sich auf seiner Seite als Sachbuchverlag aus und will keine Romanmanuskripte, meine „Wiener Verhältnisse“ habe ich ihm mal hingeschickt und die Ruth hat mir erzählt, Michael Baiculescu hätte sie in Leipzig darauf angesprochen und gemeint, daß es sich überlegt, es zu machen.

Es ist aber nichts daraus geworden und ich habe auf meine schüchterne Anfrage keine Antwort bekommen, so wurde es mein erstes „Digi-Buch“, das mir der Alfred 2000 zum Geburtstag „schenkte“ und ein paar literarische Sachen habe ich in den Regalen schon gesehen, so gab es ein Büchlein mit Mayröcker-Texten und eines mit denen von H.C.Artmann und die Rede der Marlene Streeruwitz auf Bertha von Suttner gab es auch, etc.

Es waren aber keine Preise auf den Büchern angeschrieben, so habe ich ein paar Brotscheiben und zwei Stück Kuchen gegessen, mich mit den Leuten, die ich kannte, unterhalten, einem Sachbuchautor zugehört und bin dann in Richtung „Alte Schmiede“ aufgebrochen, wo ja Friedrich Achleitner, die Veranstaltung vom 9. 3., die offensichtlich ausgefallen ist, nachholte.

Wieder sehr viele Leute in der „Alten Schmiede“ und fast alle Plätze besetzt, es wurde auch nach oben in den anderen Raum übertragen und interessant ist, bei der letzten Veranstaltung, wo es so voll war, bei der „Weltbefragung“, wo es um die Wahrheit ging, sagte Konrad Paul Liessmann, man müßte sich darauf verlassen können, daß die Leute die Wahrheit an und führte als Beispiel an, daß Kurt Neumann nicht einfach sagen könne, heute findet eine Veranstatlung statt und dann steht man vor der verschlossenen Tür, weil er weiß, daß, wenn er das dreimal macht, keine Leute mehr kommen.

Nun das ist mir schon passiert, bei Paul Nizon und dann bei Peter Henisch und Albert Drach, das letzte Mal bei Helmuth Schönauer, bei der Achleitner-Veranstaltung bin ich im März aber nicht gewesen und jetzt habe ich noch einen Platz in der dritten Reihe bekommen, Peter Rosei und Gerhard Jaschke die Hand gegeben, Bernhard Fetz der Leiter des Literaturmuseums ist ein paar Plätze neben mir gesessen, Herbert J. Wimmer war, da Brigitta Falkner und und viele Leute, die ich gar nicht oder nicht mit Namen kannte und Kurt Neumann leitete ein, daß es jetzt schon der fünft Kurzprosaband des 1930 geborenen Architekten und Mitglied der „Wiener Gruppe“ sei.

2003 sind die „einschlafgeschichten“ erschienen, 2004 die „wiener linien“ 2006 „und oder oder und“, 2009 „der springende punkt“, alles bei Zsolnay und jetzt der füfte Band das „wortgesindel“ und meinte, daß das eine besondere Leistung sei, obwohl Friedrich Achleitner wahrscheinlich sagen würde, daß ihm das einfach passiert sei und daß es sich so ergeben hätte.

Es wären Sprachspiele mit der Form und dem Inhalt und ganz kurze Texte, die alle hintergründig sind, Märchen, Fabeln, Briefe, Bewerbungen, etc und dann kamen auch schon die Textbeispiele der experimentellen Achleitner- Kurzprosa.

„Grenzen des Denkens“, ein Gespräch, war der erste Text, dann ging es um die Bewerbung eines Steines, der sich wünschte irgendwo, aber nicht irgendwo, schon an einem besonderen Ort aufgestellt zu werden und eine Fliege und eine Mücken huschen über einen Fernsehschirm und machen sich Gedanken über die Menschen.  Ein Mann wird von einem anderen in der U-Bahn Station angesprochen und für einen Raucher gehalten, obwohl er das gar nicht ist.

In der“ Hospitalisierung“ ging es um das Gespräch zweier Patienten in einem Krankenhaus, die als „Niere“ und „Schenkelhalsbruch“ von den Ärzten und den Schwestern angesprochen werden, im Gasthaus heißen sie dann  „Kalbsgulasch“ oder „Putenschnitzel“.

Ganz schön hintergründig, die Achleitnerischen Sprachbasteleien, die von Kurt Neumann zwischen Daniil Charms und Karl Valentin eingeordnet wurden.

Bei den „Träumen“ hat er sich  einige Male versprochen, was auf die Freudschen Abwehrmechanismen hindeuten konnte und dann gab es noch zwei Gespräche nach der Lesung, eine deutsche und eine österreichische Variante, wo das Publikum den Autor nach seinen Einfällen fragt.

„Und wie ist das nun mit den wortgesindel?“

„Dazu ist mir nichts eingefallen!“, las der Autor und es gab einen tobenden nicht endenwollenden Applaus.

„Buch kaufen und signieren lassen!“, forderte Kurz Neumann auf, was auch einige Leute taten, so daß sich beim Ausgang eine lange Schlange bildete, aber ich bin vorher wieder beim „Morawa-Abverkauf“ fündig geworden.

Clemens Meyer „Im Stein“, Alina Bronsky „Spiegelkind“, Alfred Paul Schmidt „Das andere Gestern“, Christoph W. Bauer „In einer Bar unter dem Meer“, eine sehr schöne Mischung, um  zehn Euro, wie ich finde, jetzt muß ich das alles lesen, von Friedrich Achleitner, habe ich, glaube ich, keinen der erwähnten Bände, war aber wahrscheinlich bei einigen Lesungen und  Elisabeth Reicharts „Das vergessene Lächeln der Amaterasu“ gab es in dem Bücherregal, im Twin Tower, neben der WGKK am Wiener Berg auch zu finden, so daß ich bestimmt keinen Lesenotstand habe, weil ich wegen meiner elendslangen Leseliste von „Deuticke“ und „Zsolnay“ keine Rezensionsexemplare bekomme, aber manchmal bei den „Hanser“ Gewinnspielen etwas gewinne.

2015-06-24

Wiedner Wunder

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 22:31
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Für den Mittwoch habe ich lange nach einem Programm gesucht und nichts gefunden, bis ich gestern in die „Dokumentationsstelle für ost und mitteleuropäische Kultur gegangen“ bin, denn da lag im Prospektfach des „Vega Nova“ eine Karte mit vielen Gesichtern.

„Wiedner Wunder“ stand darauf und lud, ich glaube, ihm Rahmen der Bezirksfestwochen in den Festsaal der Bezirksvorstelung in den vierten Bezirk, dort wo die „Frauen lesen Frauen Gruppe des Lesetheaters“ manchmal ihre Programme macht und es nachher Wein und Oliven gibt und da stellte die Theatergruppe Mimosen, das heißt Helga  Leitner, die ich schon von den Poet Nights kannte, die Sopranistin Regina Schörg und Günther V Wlach mit Klavierbegleitung eine szenische Lesung mit Musik in zwei Teilen vor, das heißt, sie führten durch die Künstlerszene des vierten Bezirks.

„Wieden ist-„, hieß so ein Programmpunkt und der ist sehr künstlerreich und mir schon ein bißchen vom Osterspaziergang durch Wieden, den ich vor ein paar Jahren gemeinsam mit Susanne Schneider ein wenig mitorganisierte, schon bekannt oder auch nicht, denn, daß Cissy Kraner und Hugo Wiener in Wieden gelebt haben, habe ich nicht gewußt oder schon vergessen.

Es kam aber gleich das Auftrittschanson von Helga Leitner, „Die Pokornys“ und dann kamem Anekdoten und Sketches, das von der Frau, die sich von ihrem Mann Streicheleinheiten wünscht und dann am Schluß von ihm Rosen bekommt, die er von einer Patienten bekam, aber in seiner Zahnarztpraxis keine Vase hatte.

Viel Prominenz, die im vierten Bezirk arbeitete oder wohnte, Abraham a Santa Clara hat dort oder in der Stefanskirche gepredigt, von ihm stammt auch ein Anekdotenschatz und  Johann Strauß, beziehungsweise,  Franz Schubert.

Da trat dann Regina Schörg auf und sang die „Holde Kunst“ und dann die Arie des „Orlovsky“ aus der „Fledermaus“, aber auch Ludwig Anzengruber, dessen Gasse ich des öfteren besuche, beispielsweise, wenn ich in den „Reading Room“ gehe, ja die Grenzen vom vierten zum fünten Bezirk sind sehr fließend, so wurde auch Bruno Kreisky erwähnt, aber die Schönbrunnerstraße ist im fünften Bezirk, während der Teil der Kettenbrückengasse, wo Schubert gestorben ist, im vierten Bezirk liegt.

Ludwig Anzengruber, war jedenfalls ein berühmter Heimatdichter, der mit der Klerikalität des neunzehnten Jahrhunderts scharf aufräumte, „Das vierte Gebot“, „Der Pfarrer vom Kirchfeld“, ich interessiere mich ja nicht so sehr für die Dramatik und gehe auch nicht oft ins Theater, aber so ein Gang durch die Literatur- und Theatergeschichte kann nicht schaden und natürlich auch Karl Kraus, der hat zwar seine „Fackel“, glaube ich, im dritten Bezirk gechrieben, zumindestens waren wir da auch einmal mit dem Lesetheater, hatte aber auch seine Aphorismen, genauso, wie es ein Fragmente von Hans Weigel und Geschichterln über den Opernführer Marcel Prawy gab.

Nach der Pause, wo es schon die Oliven und ein bißchen Rotwein gab, ging es weiter mit dem Max oder Maxi Böhm, Gedichten von Ada Christen und der Lebensgeschichte von Rosa Mayreder, die ja auch schon ihre Lesetheateraufführung im Festsaal Wieden hatte.

Heinz Conrads war offenbar ein großer Wiedner oder hat seine „Was gibt es Neues“ Sendung im Funkhaus in der Argentinierstraße gemacht und Johannes Brahms, da wurde dann das „Gute Abend Gute Nacht-Lied“ gesungen und richtig das Lied der Marschallin aus dem „Rosenkavalier“ gab es auch und am Schluß ein Couplet von Peter Wehle „Wir sind so was von neutral“ und morgen geht es weiter mit dem zweiten Teil, da wird, glaube ich, Vicki Baum vorgestellt und noch die anderen deren Conterfei auf der Programmkarte zu sehen ist, da werde ich aber wahrscheinlich in die „Alte Schmiede“ zu Friedrich Achleitner gehen, ins Künstlerhaus zu den Abschlußarbeiten der Angewandten könnte ich auch gehen.

Man sieht, es ist sehr viel los in Wien und an den Bücherregalen des „Grünraumes“, wo wir damals beim Osterspaziergang ebenfalls Halt machten, bin ich natürlich auch vorbeigekommen und habe im Festsaal einige Bekannte getroffen, darunter Angelika Raubek, die  ich ja bei den Lesetheateraufführungen sonst amPodium sitzen sehe.“

2015-06-23

Magazinpräsentation und Weltbefragung

Stephan Teichgräber von der „Dokumentationsstelle für ost- und mitteleuropäische Literatur“, kenne ich  aus der Zeit, als er die Veranstaltungen für die „Szene Margareten“ organisierte, mich zu einer bezahlten Lesung mit „Tauben füttern“ einlud, vorher hat es mit der honorarlosen Lesung, zu der mich Frau Bezirksrat Steininger eingeladen hat, Schwierigkeiten gegeben, dann hat er noch zweimal die „Goldene Margarite“, einen Wettbewerb in der Bücherei Pannaschgasse organisiert, wo außer den Margaretner Autoren sehr viele aus Ost und Mitteleuopa auf dem Programm standen, die nicht kamen, weil die Fahrt und die Hotelkosten offenbar nicht bezahlt wurden. Beim „Osterspaziergang des ersten Wiener Lesetheaters“ waren wir in der „Dokumentationsstelle“ in der Spengergasse und jetzt hat er mich zu dem Literaturfestival ins Theaterbrett eingeladen und mir da eine Einladung zu einer Buchpräsentation in die Spengergasse eingeladen. Magazinpräsentation „why nICHT“, das klingt geheimnissvoll und spannend, von der Komparatistik ist irgendwo auch noch wo was gestanden und dort ist Stephan Teichgräber auch, glaube ich, Professor und Dienstag siebzehn Uhr ging sich auch gut aus, denn um sieben war in der „Alten Scmiede“ wieder einmal „Weltbefragung“. Stephan Teichgräber breitete dann in der Dokumentationsstelle auf einem Lesetisch alle Magazine aus, die dort gesammelt werden, viele sind in Wien, wie er meinte, sonst nicht zu bekommen und ein jüngerer blonder Mann, Raoul Eisele, wie ich herausfand, stellte den etwa zehn bis zwölf anwesenden Personen, das Magazin vor, das für die Studierenden an der Literaturwissenschaft gedacht ist. Texte von Studenten dort wurden von ihm und zwei anderen gesammelt und der Titel sollte einerseits auf die Zweisprachigkeit, Deutsch und Englisch hinweisen und anderererseits auf das „Why not“, „Warum soll ausgerechnet ich nicht schreiben?“, eine Frage, die ich mir auch öfter stelle bzw. darauf noch keine befriedigende Antwort habe. Fünfunddreiíßig Literaturwissenschaftsstudenten haben Texte eingereicht, die zwanzig sprachlich besten wurden ausgewählt. Nadja Spiegel und ein paar andere, die schon länger schreiben, sind dabei und die Genre waren offen, Gedicht, Prosa, Romanausschnitt, auch einiges an Slam und Rap offenbar und was ich nicht ganz verstanden habe, beziehungsweise eher ungewöhnlich fand, die „Alice vom Wunderland“, beziehungweise, der Hase, der dort eine Rolle spielt, ziert das Cover, denn das Wunderland, soll offenbar eine Einladung in die Phantasie bedeuten. Als das dann erklärt, beziehungsweise vorgestellt war, begannen die Lesungen. Franziska Gartner hatte eine sehr spannende Geschichte von einer „Achana“, die im Zug fährt und dabei an ihre Kindheit, beziehungsweise an das kleine Mädchen, das sie dort hütete, denkt, oder war es umgekehrt, die Erzählerin ist die Kleine und denkt an die Babysitterin, die bald das Dorf verlassen hat. Eine andere junge Frau, namens Franca Schwab las von den „Stillen Weggefährten“, dann las Raoul Eisele den Text des abwesenden Erasmus Hoffmann namens „Zeitgeist“ ein fast philosophisches Gedicht, das gut zu der späteren Veranstaltung passte und dann seinen eigenen englischen Text „Revolution“. Dann konnte man Fragen stellen, beziehungsweise das Heft um vier Euro, den Selbstkostenpreis kaufen, es erscheint in kleinster Auflage, eben  „on demand“, ohne Subvention, soll Semesterweise erscheinen, vielleicht später mit einem Thema und die Germanisten und die Theaterwissenschaftler haben auch schon ihre eigene Literaturzeitschrift, was ich, die ich ja gestern bei der Studentenabschlußlesung des „Hochschullehrgangs für Sprachkunst“ war, für eine spannende Idee halte und  auch der Meinung bin, daß jeder schreiben soll, der es will, why not, natürlich, das ist ja jetzt ganz leicht und billig und als ich mich in den späteren Neunzehnsiebzigerjahren im „Arbeitskreis schreibender Frauen“ literarisch sozialisierte, haben wir  auch ein Heftchen mit unseren Texten herausgebracht, ob wir es vorgestellt haben, weiß ich nicht mehr. Das geplante Buch „Gewalt gegen Frauen, Frauen gegen Gewalt“ ist dagegen leider nicht erschienen, in der „Alten Schmiede“ haben wir aber, ich glaube, so etwa 1980 gelesen und auch beim „Volksstimmefest“. Danach bin ich, weil es sich zeitlich ausgegangen ist, in die „Alte Schmiede“ gegangen, wo Ilija Trojanow den dritten Teil seiner „Weltbefragung“ präsentierte, den ersten mit Christian Felber zum Thema „Wohlstand“ habe ich gehört und mich gewundert, daß es so voll war, obwohl das ja eigentlich keine literarische Veranstaltung war, jetzt war es wieder voll und ich spät dran, so daß ich zuerst keinen und später nur einen der reservierten ersten Reihe Plätze ergattern konnte und dabei mit einem „höheren“ Herrn über die  „Hierarchien“ diskutierte.

Da bin ich neben Robert Sommer gesessen, den ich fragte, wie der zweite Abend mit Stephan Schulmeister war? Aber er war da nicht und hat auch nichts im „Literaturgefüster“ darüber gefunden, natürlich nicht, denn da war ich im „Literarischen Lenz im Centrope“ und dieses Mal ist es mit Konrad Paul Liessmann, der ein begnadeter Rhetoriker ist, über die „Wahrheit“ gegangen, die Ilija Trojanow mit einer Geschichte über einen Richter einleitete, der allen Parteien sagte, sie hätten recht, denn die Wahrheit ist wahrscheinlich subjektiv oder ein Konstrukt. „Aber ich muß Sie enttäuschen!“, warf Liessmann launig ein. „Die Zeit des Konstruktivismus ist vorbei!“ und unterschied zwischen Wahrheit und Wahrhaftigkeit. Da kommt dann bald die Moral ins Spiel und da muß man aufpassen, beziehungsweise zwischen wissenschaftlicher und religiöser Wahrheit unterscheiden, was zu der interessanten Frage führt, ob der Staat einen Zeugen Jehovas zwingen kann, an seinem Kind eine Bluttransformation durchzuführen? Es ist dann auch die Frage, wie man es mit der Lüge hält und ob die Werbung die verbreitet und wir sie nur zu gerne glauben. Ob die Politiker lügen ist auch so eine Frage und zwischen Macht und Hilflosigkeit wurde auch unterschieden. Eine spoannende Diskussion, der alle lauschten und die am Ende mit der Behauptung endete, daß die Literatur immer recht behält und übrig bleiben würde. So schenkte Ilija Trojanow Konrad Paul Liessmann auch ein Buch, wo vier Schweden  in ein Land der Diktatur reisen und das dann als Paradies beschreiben und das die Frage untersucht, wie das bei vier Intellektuellen passieren kann, daß sie sich so täuschten. Dazu fällt mir Lion Feuchtwanger ein, der 1937 nach Moskau reiste und in seinen „Reisebericht an Freunde“ das Stalin-Regime sehr lobte. Die Wahrheit, ist eben sehr dehnbar und sehr subjektiv und kann zu den unterschiedlichen Zeiten auch unterschiedlich erlebt, interpretiert und beschrieben werden.

2015-06-22

Taschentricks

„Wir haben, um es uns in Sichtweise hinzuwerfen, stets ein knutschendes Pärchen in der Hosentasche. Heute gehen wir ins Literaturhaus. Es lesen Studierende des Instituts für Sprachkunst“, steht auf dem Programmzettel, auf dem  schön aufgereiht, die Namen der Lesenden folgen, man sieht das Bloggen hat vielleicht Erfolg, obwohl ich wahrscheinlich die einzige Institutsfremde Zuhörerin war und Barbara Zwiefelhofer, erwähnte in ihrer Einleitung, daß es seit Herbswt 2009 den „Hoschullehrgang für Sprachkunst“ an der Angewandten gibt und es seither schöne Tradition ist, die Studierenden zu Semesterende vorzustellen.

Stimmt glaube ich nicht ganz, die ersten zwei Studentenlesungen, waren eher  im Jänner, Februar, statt im Sommer und ich habe von Beginn an die Lesungen verfolgt, seit ich 2009 auf Cornelia Travinceks Blog gelesen habe, daß man sie wegen Überqualifierung nicht genommen hat, Sandra Gugic aber schon und einige der ersten Studenten, wie beispielsweise Irmamgard Fuchs bezogen inzwischen Staatsstipendien oder haben im MUSA gelesen und die Studenten heute, drei Blöckse mit jeweils vier bezihungsweise zwei Lesende am Schluß, stammten, wie Barbara Zwiefelhofer noch erwähnte, vorwiegend aus dem ersten Jahrgang.

Zwei Stuhlreihen waren aufgereiht und bis halb acht, als die Lesung verspätet begann, auch ziemlich angefüllt, außer mir, Sabine Konrad, Esther Dischereit und Barbara Zwiefelhofer, schätze ich, nurStudenten und ihre Freunde, was vielleicht auch ein bißchen schade ist, aber ich blogge und verbreite in die Öffentlichkeit, obwohl ich nach der ersten Studentenlesung von JuSophie, die ich dort traf, scharf kritisiert wurde und bei der zweiten Lesung einer meiner Leser meine Berichterstattung trottelig fand.

Aber ich tue was ich kann und gebe nicht auf, obwohl ich mich fast ein bißchen, ich gebe es zu, neben so viel Jugendlichkeit, deplaziert fühlte.

Um halb acht begann Markus Beck mit einem Text über den fünzehnten August, Maria Himmelfahrt und, füge ich hinzu, heuer der hundertste Geburtstag meiner Mutter,· Markus Beck bezog sich aber, glaube ich, auf das Jahr 1989 und brach dann irgendwann auch ab, Absicht oder nicht, Versprecher oder ein wohlkalkulierter Taschentrick, wer kann es wissen, in dem er vor sich hinschimpfte, fragte, wer denn immer neue Texte braucht und sich beim Literaturhaus für die Lesemöglichkeit bedankte.

Gunda Kinzl, eine stille junge Frau, hatte drei Prosatexte, im ersten verkauft ein Mann seiner Frau alle Möbel aus der Wohnung und stellt ihr dafür Blumen auf die Bücher, die kein Regal mehr haben.

Der zweite kurze, trug den langen Titel „Die meisten Katastrophen sind so klein, daß sie in eine Schneekugel passen“, da bin ich zwar nicht ganz sicher, ob das stimmt. Die junge Frau, wird aber schon wissen und der dritte Text hatte noch keinen Titel.

Teresa Thomasberger setzte sich auf den Tisch, damit sie sich weniger füchte, wie sie erklärte und Patrick Wolf nahm sich aus diesem Grund offenbar drei Kolleginnen mit und las mit ihnen im Quartett:

„Der Himmel liegt in Scherben, seit du weg bist!“ und nach der Pause, wo es schon den Rotwein gab, folgte die „wunderbare“ Nastasja Panzar, wie sich die Studenten gegenseitig ankündigten und die projezierte, glaube ich, Fotos von amerikanischen Präsidentschaftskanditaten und googlete Deutsch und Englisch munter durcheinander.

Auch das kann Sprachkunst sein und ich habe mir zwischendurch gedacht, daß die jungen Leute, die das heute studieren, gar nicht mehr so experimentell sind und wahrscheinlich auch keiner Wiener Gruppe angehören, sondern sogar erstaunlich realistisch sind.

So hatte auch Kadisha Belifore zwei Prosatexte, las von der „Zahnpasta für alle“ und von einem Mann, der glaube ich, am Kanal spazieren ging.

Der „wunderbare“ Timo Brandt hatte ein „Wiegenlied für Joseph Brodsky und Leander Fischer, der von ihm sehr lang geküßt wurde, las von einem „Toten Mädchen“ vor dem AKH Komplex, namens Amalie, also Wien modern, könnte man so sagen und nach der zweiten Pause folgten von Marie-Luise Lehner, die glaube ich, von ihrer Mutter las, bzw.einer Frau, die nach der Geburt ihrer zweiten Schwester, nie mehr ohne Kinderwagen aus dem Haus ging und im Schatten einer Parkbank nur mehr Bücher las, wenn das erste Kind im Kindergarten  und das zweite eingeschlafen war.

Dann kam noch Luca Manuel Kieser mit einem Auschnitt aus einer Erzählung, die am Land und von Schäfern handelte, also auch erstaunlich realistisch oder heimatgetreu, die er nicht fertiglas, sondern auf die Lesung am Donnerstag im Künstlerhaus verwies und am Freitag im Literaturhaus gibt es, wie Barbara Zwiefelhofer erklärte, noch einmal Sprachkunst, beziehungsweise eine sieben Stunden Lesung von Gerd Sulzenbacher und Matthias Vieider „Die Reise nach Sils Maria“, aber da werde ich selber in die Berge reisen und Performance versäumen.

Dafür ist heute das Programm für das „zweite Wiedner Hauptstraßen Straßenfest“ gekommen, wo ich um halb sechs, nach dem lieben Rudi Lasselsberger und vor dem Lesetheater ein Stückchen aus dem „Schutzengelchen“, vorausgesetzt, daß es nicht regnet, lesen werde und am 13. Luli trete ich beim „Sommerfestival“ im „Read!!!ingRoom“ auf, so daß es sich leichter verschmerzen läßt, daß bei der „Podium Sommerlesereihe“, zum Thema „Feminismus“ wirklich alle Bekannten, wie Cornelia Travniecek, Elfriede Haslehner, Ruth Aspöck, Hilde Langthaler, Ilse Kilic, Marlen Schachinger etc, aber nicht ich lesen, weil ich der lieben Christa Nebenführ zu wenig literarisch bin und die meisten Portraits der zehn starken Frauen und der vier Männer, die nächste Woche beim „Bachmannfestival“ lesen dürfen, sind inzwischen auch schon online gestellt.

2015-06-21

Ausflug an den Attersee

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 15:00
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Vom Schwerpunkt Wien ging es mit einem Umweg über Harland bei St. Pölten an den Attersee, da dort Luis Stabauer seinen Episodenroman „Atterwellen“ nach den Tagebüchern seiner Mutter präsentierte.

Und ich habe den 1950 in Seewalchen geborenen Luis Stabauer 2013, nach der GAV-GV, wo sein Name erwähnt wurde, bei der Kleinpublishermesse im Amtshaus Hietzing, wo er seine Bücher „Der Kopf meines Vaters“ und eine Anthologie mit Arbeiten aus der „Leondinger Akademie“, die er besuchte, kennengelernt.

Dann die Bücher gelesen und eigentlich versprochen zur Präsentation seines „Resistenz-Buches“ „Der Himmel reißt auf“ ins „Andino“ zu kommen und wollte auch zu den von Angelika Reitzer moderierten „Textvorstellungen“ im vorigen Jahr, aber da war glaube ich, gleichzeitig ein Abend mit den Werken der Sprachkunststudententen, so habe ich das Buch nur gelesen und Luis Stabauer in der „Kolik-Lounge“ und im Amerlinghaus gesehen, sowie bei dem „Schamrockfestival“ im Literaturhaus, wo er seine Arbeiten, die bei einem Workshop der „Schule für Dichtung“ mit Nora Gomringer, entstanden sind, präsentierte.

Man sieht, der Coach und Gründungsmitglied der „Textmotor-Literaturgruppe“ ist vielseitig, also sowohl experimentell als auch realistisch literarisch unterwegs, wird vielleicht auch noch GAV-Mitglied und hat mich  jetzt zur Präsentation seines neuen Buches, am Orte des Geschehens, in Seewalchen, eingeladen, so daß dieser Juni für mich ein Monat des Literaturtourismus bzw. der kleinen Reisen werden wird und wir deshalb am Samstag auch ganz früh nach Harland aufgebrochen sind, obwohl ich  eigentlich noch gerne zu „Rund um die Burg“ gegangen wäre.

Krauthäupl-Musi

Krauthäupl-Musi

Krauthäupl-Musi

Krauthäupl-Musi

Aber nach dem Rasenmähen, beziehungsweise dem traditionellen Würstelessen am Markt von St. Pölten, sind wir um vier losgefahren, nach sechs in Seewalchen angekommen, wo wir uns im Gasthof „Zur Post“, der Familie Stallinger, einquartierten.

Eigentlich hätten wir ja nach der Veranstaltung in der Musikschule auch zurückfahren können, aber erstens gab es noch ein Abend- und ein Morgenprogramm und zweitens sind wir offenbar bequemer geworden.

Also ein kleiner Spaziergang an den Attersee, das Wetter war sehr kalt und regnerisch, aber der „Klimt-Weg“ war schon eröffnet und man konnte sich an den Schautafeln ein bißchen über die Sommerfrische der kulturellen Bohemien vor  hundert Jahren informieren, bevor es zur Musikschule ging, wo mir gleich zwei bekannte Gesichter aus der „Alten Schmieden-Crew“, von denen eines Luis Stabauers Nichte Annalena gehörte, entgegenkamen.

Sehr viele Besucher, Schulkollegen, Freunde, Verwandte des Autors, der, wie schon erwähnt in Seewalchen geboren undin Schörfling, was der Nachbarort sein dürfte, aufgewachsen ist, aber auch, wie er bei der Einleitung erwähnte, Mitglieder der literarischen Szene Wiens, da gehöre wohl ich dazu, sowie die „Textmotor-Literaturgruppe“ und die „Krauthäupl Musi“ spielte auf, bevor Dietmar Ehrenreich, der „Resistenz-Chef“ und selber Autor, sein Fußballbuch habe ich, ich bekenne es, noch immer nicht gelesen,  steht  aber auf meiner Leseliste, den Autor vorstellte und erwähnte, aus welchen Gründen er sich für ihn entschieden hätte, da bei seinen Autoren sowohl die Lebens- und die Berufserfahrung, als auch die Persönlichkeit stimmen müße, womit offenbar gemeint war, daß er genügend Publikum bzw. Käufer für das Buch in die Veranstaltung mitbringen müßte und sich für mich das Rätsel klärte, warum er mich nie genommen hat, obwohl ich ihm früher eifrig meine Manuskripte schickte und er mich einmal sogar deshalb angerufen hat.

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Luis Stabauer

Luis Stabauer

Aber stimmt, hundert Leute bringe ich für eine Lesung, zu der ja manchmal überhaupt kein Publikum kommt, nicht zusammen.

Der große Saal im zweiten Stock der Musikschule war aber bummvoll und Luis Stabauer begann dann auch mit der Lesung.

Das heißt zuerst zeigte er die Tagebücher seine Mutter, die diese von 1946 bis 2009, ihrem Tod, geschrieben hat und las ein paar Stellen daraus vor. Daraus sind dann die „Atterwelen“, ein Episodenroman in einundzwanzig Kapitel, geworden.

Das Cover stammt von der Schwester Maria und Luis Stabauer las ein paar Kapitel von der Wirtin Erna und ihren Kindern Pepperl und Karli, die Namen wurden geändert, erklärte Luis Stabauer, bis zu der New York Reise  und dem Lieblingslied der Mutter, die 2009 offenbar in einem Altersheim gestorben ist.

„Fischerl am Grund“ heißt es, das wurde dann von der „Krauthäupl-Musi“ gespielt, den Text gab es am Programm zum Mitsingen und nachher ein Pause, wo es Aufstrichbrote, Wein, Saft und Wasser, sowie die Bücher zum Kaufen und Signieren gab.

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Im zweiten Teil gab es nur noch die „Krauthäupl Musi“ zu hören und danach ging es in das Gasthaus Stallbauer zurück, wo es noch ein Zusammensitzen mit der Familie, den Literaten, der Musi, die noch ein Gute-Nachtlied intonierte, etc, gab und am Morgen den „Literarischen Frühschoppen“ im Cafe Trostmann, wo Luis Stabauer noch ein Kapitel aus dem Buch gelesen hat, beziehungsweise mit der Literaturgruppe über literarische Projekte, etc diskutierte.

Das haben wir versäumt, sind wir doch, weil der Alfred um eins im Gasthaus Ambichl in St. Georgen reserviert hat, schon um halb zehn wieder nach Harland gefahren. Ich habe aber sicher wieder Gelegenheit Luis Stabauer in Wien zu treffen und sein Buch zum Lesen, habe ich jetzt auch.

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