Literaturgefluester

2017-09-30

Zwischendurch

Im Herbst ist es bei mir immer etwas hektisch, seit ich Buchpreislese überhaupt, denn war ich 2015 noch nicht so sicher, ob ich die zwanzig Bücher schaffe, kam dann 2016 gleich der österreichische nach dem deutschen, also noch einmal dreizehn Bücher, minus denen, die ich nicht bekommen habe oder den Überschneidungen und als ich 2011 meine Leseliste eingeführt habe, war ich mir ja nicht einmal sicher, ob ich hundert Bücher im Jahr schaffe.

Ich schaffe es, kein Zweifel, bis hundertsechundsiebzig bin ich 2013, glaube ich, gekommen, ab da wars rückläufig. Heuer werden es wahrscheinlich wieder mehr, denn ich übe mich ja jetzt, ich habe es schon geschrieben, im dreifachen lesen und da ist das Bloggerdebut, wo dann im November die Shortlist kommt, noch nicht dabei, was aber noch einmal fünf Bücher bedeutend könnte, im günstigsten Fall habe ich ein paar bis alle dann schon gelesen.

Als Mara Giese 2013 mit dem Buchpreislesen begann und sich die Bücher mit ein paar Bloggern aufteilte, hätte ich das am liebsten auch gemacht, dachte aber an meine Leseliste und dann war ich mir nicht sicher, ob mir die deutschen Verlage, was schicken würden?

Die Österreichischen haben es damals schon gemacht und 2015 habe ich dann angefragt und da hat sich „Aufbau“ bei mir gemeldet, der damals gar kein Buch auf der Liste hatte und hat mir die Vorschauen geschickt oder mir Bücher angeboten.

Im Vorjahr kam dann „Kiwi“ hinzu und da habe ich ja im Frühjahr aus Leipzig eine Liste mit den Bücher mitgebracht, die ich mir angekreuzt habe, nur leider ist die in meinen Regalen verloren gegangen, so daß ich gar nicht mehr so genau weiß, was mich da noch erwarten wird. Aber einige Bücher sind es, glaube ich, noch.

„Wagenbach“ hat sich im Vorjahr auch bei mir gemeldet und heuer ist „Ullstein“ dazugekommen, so daß ich, glaube ich, jetzt schon schauen muß, daß ich das alles zeitgerecht schaffe.

Luxusprobleme ich, weiß und die Verlage bleiben dann auch wieder weg, wie „Residenz“, der mich ja einige Jahre lang mit den Neuerscheinungen versorgte, „Haymon“, der mir 2012, glaube ich, schon die Bücher als E pubs schickte.

Jetzt hat „Otto Müller“ die beiden Buchpreisbücher nicht mehr für mich gehabt, was schade ist, aber nicht so viel macht, denn ich lese mich ja noch immer durch die deutsche Liste, habe da heute das fünfzehnte Buch und das zweite der öst beendet, dann kommen die österreichischen Bücher und die Debuts und wenn man auf meine Leseliste geht, sieht man, da warten noch einige Bücher auf mich, die gelesen werden wollen.

Deshalb habe ich in der Nacht die älteren, die ich wahrscheinlich nicht mehr schaffen werde, daraus entfernt und wenn die Frankfurter Buchmesse kommt, die heuer Frankreich als Gastland hat, werde ich zwar an dem Champagnerempfang, den „Ullstei“n dort veranstaltet, nicht teilnehmen können, aber die beiden vorgestellten Bücher lesen und in meinen Regalen schlummern auch einige Oldies, wie die von der Francoise Sagan, aber da komme ich derzeit wohl nicht dazu.

Also lesen, lesen lesen und das tue ich ja sehr gern, aber eigentlich wollte ich wieder über mein Schreiben berichten, das ich ja nebenbei auch so bettreibe und eigentlich sollte ich das auch hauptsächlich tun oder vielleicht auch nicht, denn als ich im August mit „Besser spät als nie“ fertig gerworden bin, ein kurzer Text den ich nach Schreibimpulsen geschrieben habe, ein Experiment, das ich sehr empfehlen kann, war ich ja nicht siche,r ob ich jetzt nicht wieder zwei Monate auf Schreibvorbereitung gehen soll, denn ich will ja heuer wieder beim „Nanorimo“ mitmachen. Das wäre mein sechster,  denn ich Vorjahr habe ich damit ausgesetzt.

Dann habe ich bezüglich „Unsichtbarer Frau“ mit dem Schreiben angefangen und zwar anfang September bei der Schreibgruppe, da wollte ich eigentlich „unsichtbar“ als Thema haben, Peter Czak hat sich  aber mit „Muße – Muse“ durchgesetzt und ich habe, macht ja nichts, gedacht, denn man kann ja über alles schreiben.

Was auch stimmt, andererseits hat sich der Tex, der dann entstanden ist, für den Einstieg als nicht so günstig herausgestellt, denn das „Muße-Muse-Taferl“ mit dem die Slavenka dann da gesessen ist, während die Lily zu Jonathan Franzen und Daniel Kehlmann eilte, war ein nicht so guter und eigentlich ist die Lily und Slavenka Schiene ja ein Übelbleibsel aus meinem „Besser spät als nie-Projekt“.

Dann ist aber bald die Amanda Siebenstern als Protagonistin hinzugekommen, ein prekäre Literaturwissenschaftlerin, die statt an Handke oder Thomas Bernhard zu forschen, Deutsch als Fremdsprache-Kurse gibt und am Abend ihre Tarnkappe aufsetzt, um Donald Trump, Wladimir Putin und den anderen Großen dieser Welt die Leviten zu lesen. Das war die Einstiegsidee.

Mit dieser Tarnkappengeschichte bin ich dann auch nicht so glatt weitergekommen, denn ich hindere mich ja manchmal selbst, wenn ich zu schnell einsteige, dann bin ich an der Wand und komme von dort nicht mehr weg, es sind aber zwei Szenen entstanden, die sich um dieses FPÖ-Video „Tu was Hasi!“, rankten, aber dann doch nicht so gut gelungen waren.

Daß ich noch ein paar andere Handlungsstränge außer der Lilli und der Slavenka und ihre Amanda Siebenstern haben will, habe ich auch bald gewußt, denn da gibt es ja einen Alfons Tratschke aus Mecklenburg-Vorpommern, der die beiden beschimpft und selber an der Grenze zum Neonazitum dahinbloggt und weil ich  im Sommer auf einmal sehr viele amerikanische Aufrufe hatte, dachte ich, da sitzt ein vereinsamter Uniprofessor in Ammerika und liest sich durch Lillys Blog.

Dann dachte ich aber, der fällt in New York wahrscheinlich gar nicht so auf und habe ihn nach Stockholm verlegt. Ideen über Ideen und die muß ich nun zusammenfügen und zu einer spannenden Geschichte machen. Da braucht man Zeit und Konzentration und die habe ich in den letzten Wochen nicht so ganz gehabt, weil mich erstens meine Praxis nicht täglich zum Schreiben kommen ließ, zweitens drängt ja die überlange Leseliste, da mehr zu tun und dann kamen in der Vorwoche auch die „Ohrenschmaus-Texte“, das sind diesmal auch fast zweihundert. Ich habe sie aber schon durchgesehen und meine Vorschläge herausgeschrieben und mein Geburtstagsfest kommt auch, da mache ich ja Anfang Oktober immer die Einladungen und sende sie aus und diesmal habe ich sogar einen Gast aus der Schweiz bei den Lesenden, neben den bekannten Namen, wie die Ruth und den Rudi und der Margit Heumann, die ich diesmal auch das erste Mal eingeladen habe.

Denn da hat sich vorigen Woche eine Schweizer Psychiaterin bei mir gemeldet und mir geschrieben, ich solle sie zu einer Lesung mit Musik einladen. Das war ein Irrtum, denn ich vermittle ja keine Lesungen, aber dann hat sie geschrieben, sie ist vom 9. bis 11. 11. in Wien und da ist ja die“ Buch Wien“ und am 11. ist diesmal das Fest, das ist ein Samstag, weil am zehnten, den Freitag den ich sonst immer gern nehme, ja die „Poet Night“ ist, wo ichauch lese. Also habe ich sie gefragt, ob sie auf meinen Geburtstagsfest rein privast lesen will und habe jetzt die Leserliste und schicke nächste Woche, die Einladungen aus.

Vorige Woche waren wieder die beiden Tage der offenen Tür mit den Gratisworkshops des „Writersstudios“ und da hatte ich  geplant da an meinem Text weiterzuschreiben. Entstanden sind einige Texte, die dann zur Szene sechs, die Amanda steht endlich in Minister Bastis Zimmer und spricht ihn auf ihre Schülerinnen an, die jetzt wegen des Vermummungsverbotes nicht mehr in den Kurs kommen können und den Beginn der Szene sieben, das ist die mit den depressiven Mitglied der schwedischen Akademie, habe ich im Krimi Schnupperworkshop auch geschrieben.

Man sieht, ich habe mich da an die Anweisungen ja nicht so gehalten, sondern an mein Projekt gedacht. Diese Woche habe ich  aus den verschiedenen Texten zur Szene sechs, die ich hatte, eine neu geschrieben und gestern dachte ich dann, ich werde, bevor ich weitermache, das Ganze nochmals neu schreiben.

Damit tue ich mich ja immer etwas schwer, mit dem Korrigieren und Zurückfahren, wenn ich wo festgefahren bin. Habe aber gestern ursprünglich alles neu schreiben wollen. Ich hatte da an die  achtzehn Seiten. Habe das dann nur mit der ersten Szene gemacht, das „Muße-Muse“ist jetzt gelöscht und ich habe das mit dem Blog der Lily und Slavenkas Stipendium etwas genauer ausgeführt und halte jetzt bei siebentausendsechshundertsiebzehn Worten und weiß auch, wie ich weiter mache.

Das nächste ist dann der Jonathan Larsen, Moritz Lichtenstern, auch aus „Besser spät als nie bekannt“, kannn auch nach New York kommen und sich um seine Tochter beziehungsweiseihren Blog kümmern und Don Qucho reitet gegen rechts und die beiden halten ihn ein bißchen auf, etcetera.

Ich bin jakeine so unbedingte Freundin des Freewriting und das mit dem inneren Zensor ist bei mir auch so stark vertreten, daß ich den beim besten Willen nicht aus dem Kopf bekommen kann, denn egal wieviel und, wie gut ich schreibe und da ist  schon einiges bei mir weitergegangen, ist es ja nie gut genug und die Kritiker, wie die JuSophie oder der Uli regen sich auf, beziehungsweise meldet sich bei meinen Gewinnspielen nie jemand, der mein Buch gewinnen will.

Das stört mich schon ein bißchen, mache aber weiter und werde bei dem“ Bibliotheksgespenst“, das ja jetzt bald fertig werden wird, eine Leserunde ausrufen. Das heißt fünf Bücher an die verschicken, die dann auf den Blog mit mir darüber diskutieren wollen.

Wäre schade, wenn sich da niemand meldet, probieren werde ich es aber und was den inneren Zensor betrifft, ist es bei mir manchmal so, daß ich zwischen zwei Termine  nur wenig Zeit habe und dann denke, ich muß jetzt was schreiben, bin ich aber nicht in der richtigen Stimmung und es wird dann nichts.

Da habe ich vorige Woche bei den Gratisworkshops mir, glaube ich, eine gute Idee mitgenommen, nämlich bei den Szenen, wo ich nicht so sicher bin, wirklich mit einem Freewirting zu beginnen, nämlich aufnotieren, über was ich da schreiben will. Denn das Schwierigste ist bei mir die Hemmung, daß ich ja immer noch glaube, daß ich nicht schreiben darf,  es dann justament probiere und dann wird es nicht gut. JuSophie hat das einmal, daß ich mein Schreiben mit Zähnen und Klauen verteidigen würde, genannt und ich habe mir „No na!“, gedacht.

Das mit der Hemmung ist aber durch das kontinuierliche Bloggen und meine kontinuierlichen Schreibberichte besser geworden. Denn ich schreibe ja, auch wenn es niemanden interessiert, sehr viel darüber, wie es mir dabei geht und das hilft mir sehr. Das Schreiben nach Impuslsen hat mich weitergebracht und auch, daß ich in der Schreibgruppe, auch wenn die Ilse, der Fritz und die Ruth das nicht wollten,  an meinen Romanenprojekt weiterschreibe.

„Ich will das nicht, daß du da an einem Roman schreibst!“, hat es die Ruth einmal genannt. Ich denke aber, es kann ihr ja egal sein, denn ein zwanzig Minutenteext ist ja sowieso immer nur eine Seite lang, auch wenn es eigentlich schon die Szene fünfzehn ist, da muß ich dann halt vielleicht was zum Veständis erklären, aber das hilft mir sehr und der „Nanowrimo“ ist ja auch soetwas, wie man seine Hemmungen überwinden und einen Text fertig schreiben kann, auch wenn der Zensor schreit „Schon wieder nicht gut genug!“, und da habe ich ja 2009 mit dem ersten angefangen und dann 2012, 2013, 2014 und 2015 wieder mitgeschrieben. Ein paar mal habe ich dabei geschummelt, das heißt am ersten November, wenn man starten soll, schon ein paar tausen Worte gehabt und bin dann  schon nach einwer Woche mit dem Rohtext fertiggewesen.

Aber das ist auch egal, weil ich es ja für mich selber mache und selber meinen Schreibprozeß bestimme. So werde ich im Oktober trotz Lesestreß, Frankfurter Buchmesse, Einladungen aussenden, GAV-GV etcetera, an meinem Projekt weiterschreiben und dann höchstwahrscheinlich, das heißt, wenn nich nicht doch schon mit dem Rohtext fertig sein sollte, im November mit dem was ich habe, einsteigen und weitermachen.

Notfalls wirds halt wieder ein Korrigiermonat, denn heuer kommt ja noch etwas anderes hinzu, nämlich das „Writersstudio“ wird 15 und da bieten sie fünfzehn Tage einen Schreibmarathon an. Man kann dort hinkommen und an seinem Projekt weiterschreiben. Sie machen, glaube ich, auch beim „Nanowrimo“ mit und  dort habe ich auch das erste Mal davon gehört. Also habe ich vor, wann immer mich meine Praxis läßt, dort mit meinen Laptop hinzugehen und an der „Unsichtbaren Frau“ weiterzuschreiben.

Das heißt, ich werde das, die erste Woche so tun. Denn in der zweiten ist ja die „Buch Wien“ und dort gehe ich natürlich auch hin und mache eine Nano-Pause, wie gehabt.

ich glaube aber, daß ich jetzt ein bißchen freier geschrieben bin und an mein Projekt glaube und da hat mir auch Robert Menasses „Hauptstadt“ sehr geholfen, die ich gerade ausgelesen habe. Denn das ist auch ein sehr politisches Buch, das mit der Wirklichkeit spielt. Warum darf ich also nicht meine unsichtbare Tarnkappenfrau zu Minister Basti in sein Schlafzimmer schicken? Und wenn ich das auch lerne, wäre das ja fein. Also so gesehen in den Herbst und neben dem Lesemarathon auch einen solchen beim Schreiben betreiben, das wäre fein und ist auch nicht ganz so neu.

Die Kieferninseln

Nun kommt Buch vierzehn der LL und das dritte Buch der Shortlist, eines das ich mir darauf gewünscht habe, denn ich habe Marion Poschmann 2013 als sie mit der „Sonnenposition“ nominiert war, sehr poetisch gefunden und es ist auch das Shortlistbuch, das mir bis jetzt am besten gefällt.

Die zwei österreichischen Bücher muß ich noch lesen und mir den Lehr erst schenken lassen, aber bis jetzt würde ich ihr den Preis wünschen, da ihn Ferdun Zaimoglu, mein ursprünglicher Wunschkanditat nicht bekommen kann.

Denn Marion Poschmann ist es mit den „Kieferninseln“ gelungen, einen sehr poetischen Roman zu schreiben, einen in dem es um die Natur, um die vielen Grünschattierungen beispielsweise und die vielen Nadelbäumesorten geht, die es in Japan gibt, aber auch einer, so würde ich es mir  interpretieren, der sehr ironisch mit dem Janpanmythos, sie zeigt auch seine Schattenzeiten auf, als auch mit dem beliebten Longlistthema der Sorgen des mittelalten intellektuellen Schriftstellers oder Professors umgeht.

Denn hier haben wir auch einen solchen, Gilbert Silvester, Privatdozent, weil es ihm entweder wegen der prekären Verhältnisse, weil ja jetzt schon alle sutdieren und er auch kein betuchtes Elternhaus hat, er scheint aber jede Menge Geld zu haben, nicht gelungen ist, an eine Professur zu kommen und sich jetzt von Projekt zu Projekt hantelt.

Momentatn forscht er über die Beziihung zwischen Bart und Gott im Film, man sieht schon die Ironie, denn gibt es das überhaupt?

Er ist verheiratet mit Mathilda einer erfolgreichen Lehrerin und er ist offenbar sehr frustriert, denn er träumt  seine Frau würde ihn betrügen und bricht deshalb gleich nach Japan auf.

So beginnt das Buch und scheint auch in der Leseprobe enthalten zu sein, denn die Blogger oder You Tuber, die sie durchsahen, haben sich an dieser Formulierung gestört und auch mir schien es anfangs unrealistisch, daß das jemand wegen eines Traums gleich tun kann, also wieder einmal viel zu viel konstruiert.

Dann schlägt man das Buch auf, ich habe das PDF gelesen und versteht , daß das durchaus nachvollziehbar ist, denn dieser Gilbert Silvester ist sehr unzufrieden. So schnappt er seine Reisetasche begibt sich auf den Flugplatz und  bucht den ersten Langstreckenflug den er bekommen kann.

Der führt ihn nach Tokyo und das ist, so scheint es, gar keine gute Wahl, denn Gilbert Silvester ist ein Vegetarier und Kaffeetrinker. In Japan trinkt man aber nur Tee. Jedenfalls schenkt ihm schon die ewig lächelnde Stewardess mit dem Geishaknoten im Flugzeug sofort Grüntee ein.

Er versucht Mathilder telefonisch zu kontaktieren. Kann sie aber nicht gleich erreichen. Dann glaubt sie ihm nicht, daß er in Tokyo gelandet ist und legt auf. Da merkt man schon, daß der Traum mit dem Betrügen ein Vorwand war, denn warum sollte er  dann versuchen sie zu erreichen, wenn er sie verläßt, weil sie ihn betrogen hat.

Am Flughafen in Tokyo kauft er sich japanische Literatur und zwar ein Buch von oder über den Dichter Basho, dann ißt er Sushi, obwohl er rohen Fisch auch nicht mag und entdeckt am Bahnhof einen jungen Mann mit einer Sporttasche und einem Ziegenbart.

Vorher hat er schon darüber nachgedacht warum die Japaner sowenig Bärte haben und der junge Mann, es ist der Student Yosa Tamagotchi, man beacgte die Namen, die offenbar auch zur genialen Ironiekonzeptierung gehören, hat vor, aus Prüfungsangst auf die Gleise zu springen und aus Angst überhaupt zu versagen, hat er sich dieses Bärtchen angeklebt, denn damit wird ihn keine japanische Firma einstellen und er erspart sich den Frust.

Gilbert Silvester, den einige der anderen Leser, als unsympathisch erlebten, tut was man in solchen Fällen tuen muß. Er beginnt zu reden, um den Studenten von seinem Vorhaben abzulenken und nimmt ihn in sein Hotelzimmer, das nur aus einem Bett und zwei spartansichen Würfel besteht, in denen aber eine ganze Minibar mit Teekocher eingebaut ist., mit. In der Reisetasche des Studenten befindet sich ein anderes Buch, nämlich ein Ratgeber zum Selbstmord, denn offenbar werden die Japaner, wenn sie versagen, in diesen gewzungen und Gilbert überredet ihn nun mit ihm zu kommen und einen besseren Platz für den Selbstmord zu finden, als ein Eisenbahngleis.

Gilbert hat aber inzwischen ganz andere Pläne, will er doch auf den Spuren der beiden Dichter Basho und Saigyo, die einmal ausgestiegen sind, eine Pilgerreise nach den Kieferinseln in Matsuschima machen. Aber erst muß er den Studenten nach den besseren Selbstmordorten begleiten. Dazwischen schreibt er immer wieder Briefe an Mathilda, um sie von seinen Erlebnissen zu unterrichten.

Der erste Ort ist ein Dach eines japnischen Sozialwohnbausilos, das scheint es in Japan auch zu geben und ist ebenfalls erbärmlch, dann fahren sie in einen Selbstmordwald, der von Marion Poschmann sehr skurril beschrieben wird.

Zuerst gibt es überall Warntafeln, „Tun Sie das Ihren Eltern und dem Staat der Ihre Ausbildung finanzierte nicht an!“

Dann liegen dort die Leichen herum, weil es kommennur einmal im Jahr die Tagelöhner, um sie wegzuräumen. Den anderen Müll lassen sie aber liegen. Also auch kein sehr geeigneter Ort. Sie müssen aber, weil es schon finster ist, dort übernachten und als sie am nächsten Morgen vor der Busshaltestelle stehen, um nach Tokyo zurückzufahren, hält er Chauffeur, es ist derselbe mit dem sie hergekommen sind nicht an, weil er sie für Geister hält, denn aus diesem Ort ist noch keiner zurückgekommen.

Von Tokyo soll es weiter zu den Kieferninsel gehen. Gilbert Silvester will aber zuerst zu den Kirschbäumen, der Student will ihm den kaiserlichen Park zeigen und ins Kabuki-Theater gehen sie auch.

In der Nacht erzählt der sehr  unsichere Student von einer Begegnung mit einem Mädchen, das er in ein Restaurant einlud, dann aber so gehemmt war, sie anzusprechen und, als sie aufs Klo ging, hat er  ihren Rock rot leuchten sehen, so daß er sie für einen Fuchs hielt.

Über die Fuchserscheinungen in Japan hat mich der deutsche Buchpreis auch schon ein Buch lesen lassen und der etwas überhebliche Gilbert meint sarkastisch, daß seine Studenten ihre Hemmungen nicht so mythisch beschreiben würden.

Sie reisen also weiter zu den Kieferinseln, beginnen Haikus zu schreiben und an einer unscheinbaren Zwischenstation, die aber einen sehr mondänen Bahnhof hat, verliert Gilbert, den Studenten. Er scheint ihn dann zwar wieder zu treffen. Aber da ist es nicht ganz klar, ob es sich dabei nicht, um Visonen handelt und es sein Geist ist, der sich vor ihm verbeugt und verrät, daß er schon seint jahrhunderten tot ist, man sieht es ist ein sehr mystisches Buch, wo die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit sehr oft verschwimmt.

Gilbert bezieht inzwischen ein Hotel, auch hier verbeugt sich der Rezeptionist, läßt ihn aus einem Fächer eine Karte ziehen und sagt, die gezogene Insel gibt es nicht mehr, die sei bei dem Tsunami umtergegangen und das Erdbeben, das es gegeben zu haben scheint, scheint überhaupt die Touristen vertrieben zu haben, so, daß Gilbert der einzige Gast ist, der die Kieferninseln mit ihren verschiedenen Farbschattierungen besichtigen will, ansonsten sind nur Baukräne zu sehen.

Es werden Haikus geschrieben, dann kehrt Gilbert ins Hotel zurück, wo der Rezeptionist gerade eine verbeulte Reisetasche wegträgt und er begibt sich auf sein Zimmer, um Mathilda anzurufen.

„Liebste Mathilda!“, würde er sagen. „Wir treffen uns Tokyo, es ist ganz einfach. Die Laubfärbung beginnt“

So endet das Buch, das eine wirklich sehr eindrucksvolle poetische Mischung zwischen Sozialkritik, Landschaftsbeschreibung und japanischer Mystik ist und in dem Marion Poschmann, wie ich es mir interpretiere, auch den vielen lebensmüden Midlifekrisismännern, ein sehr ironisches Pendant in weiblicher Sprache gesetzt hat.

2017-09-29

Ein Album mit und von Doris Knecht

Im Literaturhaus gibt es schon  länger eine Reihe „Ein Album für die Ewigkeit,“ wo der „Schule für Dichtung-Leiter“ Fritz Ostermayer, mit dem ich mich einmal länger in der „Kolik-Lounge“, die es nicht mehr gibt, unterhalten habe und im Sommer sein Fest besuchte, weshalb ich jetzt immer die Aussendungen und Einladungen zu den Seiminaren und Veranstaltungen bekomme, einen Gast vorstellt und mit ihm über Gott und die Welt zu plaudern scheint.Weil ich mich ja für die Dj Musik nicht so interessiere und in den Siebzigerjahren, wo diese Alben wahrscheinlich gespielt wurden, brav in die Oper gegangen bin und sonst Ö1 hörte, habe ich diese Reise bisher eher versäumt.

Das heißt einmal wollte ich sie mit Anna Weidenholzer besuchen, die Veranstaltung ist aber ausgefallen und jetzt hat mich Alfred auf die mit Doris Knecht aufmerksam gemacht, der ja irgenwie ein Fan von ihr zu sein scheint. Ein „Falter-Leser“ ist er auch und in Leipzig, wo er sich immer ein Buch kauft, das dann meistens auf irgendeine Longlist kommt, war es diesmal DorisKnechts „Über beziehungen“ und ich habe mir schon gedacht, das wird dann sicher, wie die Gertrud Klemm oder die Friederike Gössweiner, wo drauf kommen. War dann auch so, er hat es aber dann statt mir der Anna geschenkt, was aber nichts macht, weil es mir „Rowohtl“ freundlicherweise schickte, als ich mich dort in das Bloggerportal eingetragen habe.

Jezt werde ich es lesen, bin aber noch lange nicht so weit, denn bei mir stauen sich derzeit, da ich ja schlecht nein sagen will, die Bücher und so lese ich mich erst durch die dBp und bin da bei Buch fünfzehn, es ist allerdings schon mein zweites östBbp und es kommen dann noch zwei andere österreichische Bücher, bevor ich zu den „Beziehungen“, das letzte öst Buch das ich bekommen habe, kommen werde.

„Besser“ mein erstes Knecht hat mir der Alfred übrigens einmal zu oder zum Geburtstag oder so geschenkt, das mir gar nicht so gefallen hat, dagegen hat mir wie Fritz Ostermayer „Wald“, das ich im rFühjahr gelesen hat, ein Fund aus dem Schrank sehr gut gefallen und Doris necht habe ich ja erst letzte Woche bei“ Buch und Kommunikation“ bei dem Quotentehema gehört und die 1966 in Voralberg geborenen Falter-Journalistin ist auch eine sehr selbstbewußte Frau.

Die Athmosphäre im Literaturhaus war sehr locker, eine Weinflasche am Vernas2tltungsTischund Fritz Ostermeyer hat auch sehr locker moderiert, das heißt er hat zuerst offenbar einen „Falter- Artikel vorgelesen, wo Doris Knecht über das Literaturhaus motzte, überall außer in Wien wären das tolle Häuser mit einer tollen Gastronomie, nur in Wien muß man in einen dunklen Keller gehen und wer will das schon?

Ich beispielsweise und ich will für eine Literaturveranstaltung nichts zahlen und, wo außer in Wien muß man das nicht mehr, aber gut, ich bin keine Bobo-Frau, aber vielleicht ein Literaturfreak und von dem ausgesuchten Superalbum habe ich auch nicht viel gewußt und nicht viel verstanden. Es war mir auch etwas zu laut, die Leute, um mich herum haben aber im Takt mitgeschwungen.

Dann kam das Gespräch auf die Schreibbiografie und wieder sehr viel Selbstbewußtsein. Wie kommt eine Kolumnistin zum Roman? Da tritt der Verlag natürlich auf eine zu und, die denkt sich dann, das kann ich natürlich, ganz klar!

Doris Knecht will aber unterhalten und hat dann zwei Stellen aus „Alles über Beziehungen“ gelesen. Sehr gut, dann weiß ich schon worüber es geht, wenn ich dazu komme. Es geht um einen Fünfzigjährigen namens Viktor, der sich offebar durch die Reihen vögelt und zu einer Gesundenuntersuchung geht, wo er bezüglich Alkohol ein bißchen schummelt.

Fritz Ostermayer las dann aus den schlechtesten Sexszenen vor, die Nora Gomringer ihm geschickt hat und fragte Dors Knecht dann nach den Satzanfängen bezüglich seines Romanprojektes.Nachher gab es wieder Wein für alle und Gespräche und ich bin mit dem Alfred noch in die Pizzeria in die Zieglergasse gegangen, an der ich sonst, wenn ich vom Literaturhaus komme, immer vorbei gehe. Aber einmal, vor mehr als dreißig Jahren war ich mit Gerhard da und einmal wollte ich mit dem Alfred hin, aber da haben wir keinen Platz gekriegt.

Diesmal gab es einen und was meine eigene literarisch Produktion betrifft, habe ich mich diese Woche durch die „Ohrenschmaus Texte“ gelesen und meine Einladungen für mein literarisches Geburtstagsfest, das diesmal am Samstag den 11. 11. stattfinden wird, weil am Freitag ja die Poetnight ist, habe ich auch schon konzipiert.

2017-09-28

Marie Jahodas Dissertation

„Die Arbeitslosen von Marienthal“, diese Studie von der 1907 in Wien geborenen und 2001 in Sussex verstorbenen Marie Jahoda, hat mich durch mein Soziologiestudium begleitet, das ich eine Zeitlang als Mebenfach wählte, bevor ich  zu dem einfacherenHumanbiolgoei wechselte, wo ich ich mit meiner damaligen Freundin Elfie ein Semester lang Schädel vermessen habe, um zu meinem Abschluß zu gelangen.

Irgendwo habe ich von dieser berühmten Studie gehört und sie hat sich bei mir eingeprägt und ein Buch mit dem „Titel „Wieviel Arbeit braucht der Mensch“, habe ich mir einmal gekauft und jetzt ist eine Einladung zu mir gelangt, daß heute in derArbeiterkammer Bibliothek Marie Jahodas Disseration „LebensgeschichtlcheProtokolle der arbeitenden Klassen 1890 -1930 „, die früher einmal ganz anders geheißen hat, neu heruasgekommen ist, denn Marie Jahoda hat für ihre Dissertation 1932 alle Versorgungsheime Wiens aufgesucht und dort Interviews mit Männern und mit Frauen gemacht, die dort ihren Lebensarbend verbrachten und eigentlich mehr oder weniger damit zufrieden waren.

Irgendwie is die Einadung zu dieser Veranstaltung zu mir gekommen und sie hat die Psychologin in mir sehr interessiert und an der Zwischenkriegszeit bin ich als sozialistisches Arbeiterkind, als welches ich mich immer bezeichne, auch sehr interessiert.

Zuerst gas in der Arbeiterkammer etwas Musik von Thomas Reimer und Eva Feimer, dann gab es einige Eröffnungsreden und dann stellten die Herausgeber des Bandes  ihre neue <publikation vor.

Die Schauspielerin Maria Hofstätter hat acht Fallgeschichten vorgelesen und die Herausgeber haben erzählt, wie Marie Jahoda, die bei Charlotte Bühler Psychologie studierte, ihe Forschungsarbeit angegangen ist. Sie hat den Interviewpartnerm, Bewohnern von den Versorgergsheimen Wiens, die es damals gegeben. hat einige Fragen gestellt, zum Beispiel, wie sie ihr Leben wieder leben würden, wann sie glücklich oder unglücklich waren und ob sie tanzten oder sich für Bücher interessierten und hat alles sehr genau aufgeschrieben.

Interessant,  2017, in Zeiten der neoliberalen Wende davon zu hören und der Direktor von der AK hat in seiner Einleitung auch von den neoliberalen, beziehungsweise prekären Arbeitsverhltnissinen mit der Füchtlingsmigrationen. in den wir heute leben. gesprochen.

Dann gab es noch eine Diskussion und man konnte sich das Buch in dem Spezialpaket  mit eineigen Postkarten, die Marie Johada zeigten, zu einem Spehzialangebot von füfundzwanzig Euro kaufen.Mein Nacbhbar, den ich immer wieder bei politischen Veranstaltunen sehe, hat das gemacht und daran interessiert geblättert.

Nach der Veranstatlung gab es ein Buffet mit Wein und Brötchen und ich habe mich mit der Angela und ihrem Freund Josef unterhalten und auch mit einem der Herausgeber gesprochen und ihm ein bißchen von meinem Kurzsozoiologiestudium bei einen der Brüder Zapatozky erzählt.

2017-09-27

Dichtfest in der AS

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Wieder einmal Dichtfest oder Dicht-Fest in der „Alten Schmiede“ und ich gehe da ja gerne hin, obwohl ich keine Lyrik schreibe und eigentlich auch mehr Romane lese, aber ich interessiere mich für alles und wieder bin ich zu spät gekommen, diesmal zwar nicht so sehr, wie die beiden Male, wo ich vorher im Literaturmuseum war, aber ich habe eigentlich gedacht, daß ich gar nicht kommen könne, weil eine neunzehn Uhr Stunde, aber die wurde abgesagt und nach der um sechs, war ich, nachdem mir eine U-Bahn davon gefahren ist, gerade während der Einleitung von Christine Huber da.

Wieder sechs Lesende und begonnen hat Hwerber J. Wimmer, den ich ja am Montag in der „Gesellschaf“, bei der Kaffeehausbuch-Präsentation getroffen habe, jetzt hat er seinen neuen bei „Klever“ erschienenen Gedichtband „Kleeblattgasse Toiko“ vorgestellt und das ist, soweit ich es verstanden habe, eine Hommage an die Kleeblattgasse, wo ja Elfriede Gerstl mit ihrer Mutter wohnte, beziehungsweise eine auf Japan, wo Herbert J. Wimmer einen literarischen Aufenthalt hatte, wo Gedichte entstanden sind, die auch in dem Band präsentiert wurden.

Dann folgte die 1974 in Bayern georene Alexandra Bernhard und deren Lyrik „Et in arcardia ego“ war sehr interessant, weil sehr traditionell in Balladen und sogar Stabreimform.

„Darf man das heutzutage noch?“, steht am Klappentext des bei „Sisyphus“ erschienenen Bandes. Man darf, denke ich und es war sogar sehr stimmig.

Dann folgte die 1964 im Waldviertel geborene Ute Eisinger mit „Ut pictura poesis“ und sie bezog sich dabei auf ihr Rom Stipendium, das es wie sie sagte, nicht mehr gibt, wo sie Farben und formen Roms in allen seienen Seiten sehr eindrucksvoll und poetisch beschrieb.

Dann folgte eine Pause. Christine Huber sagte „Bleiben Sie da um den ganzen Spannebreitenbogen der Lyrik zu erleben und so setzte auch die 1976 in Salzburg geborene Renate Aichinger  fort und die war ein Kontrast zu Alexandra Bernhard, nämlich sehr modern und in Rauten oder/Hashtagform „Endeln #Lyrics“.

Johannes Tröndle, der „Alte Schmiede-Mitarbeiter“ brachte Ausschnitte aus seinen „Frühzeitelefantenfarben“ und andere Texte und Semir Insaif, den ich einmal ,glaube ich, lang lang ists her, mit Renate Niedermeyer von der „Edition Doppelpunkt“ bei „Rund um die Burg“ kennengelernt habe und der dann den Siemens Literaturpreis mitorganisierte und später die Literaturwerkstatt in der „Gesellschaft für Literatur“ leitete, stellten seien Band „Über Zeugungen“ vor, in dem es um das Wort Zeug geht, es aber auch einige Replys auf lebende oder tote Dichter gibt.

Nachher gab es, wie beim Dichtfes üblich, Wein,  was zum Knabbern und Gespräche mit den Autoren oder überhaupt. Ich habe mich mit dem Patrik Kames   von der „K und K Holzwerkstatt“ unterhalten, der wegen Ute Eisinger gekommen ist.

2017-09-26

Romeo oder Julia

Buch dreizehn der LL und Buch zwei der kurzen Liste und das ist interessant, denn das dreizehnte Kapitel spielt in Gerhard Falkners „Romeo und Julia“, der schon im vorigen Jhr auf der LL gestanden ist, eine besondere Rolle.

Ich  habe beim ersten Lesen des Titels wohl ich auch  „Romeo und Julia“ gelesen und vielleicht gedacht „Hej, das gibt es ja schon!“

Aber Romeo und Julia sind ein berühmtes Liebespaar, das unbedingt zusammenkommen wollte, das aber durch Intrigen nicht konnte. Heute ist das aber anders, denn da trennt man sich. Da läßt Romeo schon einmal seine Julia zurück, um sich einen Literaturpreis abzuholen oder für ein Jahr nach New York zu gehen und Julia rächt sich dann, in dem sie Romeo entsetzlich stalkt und zum Schluß natürlich beim Fassadenklettern in die Tiefe stürzt.

Aber natürlich das ist alles nur Phantasie und der 1952 geborene Lyriiker versteht es vortrefflich daraus  einen Shortlistroman zu machen, der vielleicht sogar den Preis gewinnt, wie eine Vloggerin vermutet, die das Buch aber nicht beendet hatte, weil es ihr zu sexistisch und zu freauenfeindlich war.

Dafür hat sie sich allerdings einige Male entschuldigt, denn der Schsundsechzigjähjrige ist ja ein sehr sympathischer Mann, wie sie merhmals betont und noch hinzufügte, daß er, weil sie das Buch abgebrochen hat, jetzt sicher den Preis bekommt.

Das weiß ich nicht so genau und bin, was den Sexismus betrifft wohl auch ein wenig abgebrühter, als die jüngere Frau, denke mir nur, schon wieder ein Mainstreambuch mit schöner Sprache, wo einer künstlerisch 1a seine Midlifekrise schildert, aber was interessiert mich das?

Das Buch hat aber schon etwas Interessantes, etwas, was für mich unter das Neue oder vielleicht das Berührende fallen würde, was ja jeder „gute Roman“ haben muß.

Es beruht auf einen wahren Vorfall. Das tut zwar wahrscheinlich jeder Roman, aber Gerhard Falkner spricht das offen in einem Interview an und hat das dem Buch auch als Nachsatz angefügt.

Daß ihm bei einem Kongreß in Innsbruck wirklich einmal seine Schlüßel und seine Notizbücher in seinem Hotelzimmer gestohlen wurde und, daß dort auch eine verwirrte Frau ihr neugeborenes Kind aus dem Fenster warf, was für ihn Anlaß war, diese Geschichte zu einem Roman zu verarbeiten.

Das Buch, das ich ja ziemlich spät lese, hat für mich auch eine Vorgeschichte, denn „Literaturlärm“ hat es bei ihrem „Longlist-Rundgang“, ja als eher uninteressant bezeichnet. Mir erschien die Vorschau aber ziemlich spannend und so freute ich mich auf das Lesen und das tat besagte Vloggerin, die dann später abgebrochen hat, auch und mir erging es beim Lesen fast ebenso.

Das heißt, ich habe nicht abgebrochen, das tue ich ja nie, bin aber über das erste Kapitel gestolpert, weil es mir viel zu konstruiert und abgehoben geschrieben erschien.

Das wird später besser und man kommt in das Buch hinein, das in drei längere und einem kurzen Teil geschrieben ist, die alle Städtenamen tragen. Innsbruck, Moskau, Madrid, Berlin.

Man sieht, die Shortlistschriftsteller kommen viel herum und werden überall von den den Goethe- und andere Instituten eingeladen, fahren zu Kongreßen und Festivals, wohnen dort in großen Hotels und saufen und vögeln sich durch die Veranstaltungen.

Das ist für mich nicht wirklich neu, obwohl ich ja an der anderen Seite sitze. Es ist aber, wie auch einige andere auf der LL, ein sehr gelehrtes Buch.

Anspielungen aus  Literatur, Kunst und Musik fliegen herum und Kurt Prinzholrn, so heißt der Held, hat auf seinen Kongreßen auch zwei Bücher mit, wo er nicht zu lesen kommt und ich rätsle jetzt herum, welches anderes Longlistbuch es war, wo der Protagonist, da gibt es ja auffällige viele Universitätsprofessoren und Schriftsteller, zwei Bücher mithatte.

Warhscheinlich war es „Das Singen der Sirenen“, denn „Die Kieferninseln“ muß ich noch lesen. Aber da habe ich schon gehört,  kommen auch ein Forschen und Bücher vor. Soviel nur zu dem Neuheitsanspruch der „guten Bücher“ und jetzt zurück zum Plot.

Kurt Prinzhorn reist also zu einem Schriftstellerkongreß oder Festival, das ist nicht so ganz klar und wird auch, glaube ich, doppelt benannt, nach Innsbruck und wird dort gestalkt.

Das heißt, in seiner Badewanne liegen lauter schwarze Haare, das Notizbuch und die Schlüßel sind weg und niemand glaubt ihm das sorecht.

Dann reist er weiter nach Moskau, weil er dort wieder auf einen Schriftstellerkongreß erwartet wird. Dort werden kleine Zettelchen in sein Hotelzimmer geschoben. Er logiert in einem Riesenhotel am roten Platz, wo man sich mit einer Schlüsselkarte ausweisen muß, um in sein Zimmer zu gelangen. Die Prostiutierten schmieren aber die Wächter und wecken dann früh Morgens die westlichen Touristen auf und Prinzhorn macht und das ist eine sehr schöne Schilderung, die Bekanntschaft mit einem streundenden Hund, den er „“Raskolnikov“ nennt.

Für den stiehlt er die Wurst vom Frühstücksbuffet und wenn man beim Frühstücken nicht aufpasst, zieht einem die Servierin Olga, die vollen Frühstücksteller weg. Man sieht, der Lyriker hat schöne Bilder und schiebt sie in seinem Stalkerkrimi, wo der mittelalteSchriftsteller sich durch seine Lesungen vögelt und säuft, auch immer wieder ein.

Er beginnt sich auch dem Rätsel auf die Spur zu begeben, sieht in dem Hotel mehrmals eine Frau mit Kapuzenjacke auftauchen und wird von ihr, als er weiter nach Madrid zu einem Vortrag und zu seiner Freundin Elsa reist, auch nicht verschont.

Er trifft die Verfolgerin, die Julia, die zwanzig Jahre später eine Pistole auf ihren Romeo richtet, weil er sie schmählich verlassen hat, in einer dunklen Gasse. Sie schießt aber noch nicht auf ihn, denn wir haben ja gelernt, in einem Roman muß alles spannend sein. So dringt sie erst einen Tag später in das Hotelzimmer ein, als unser Kurt Prinzhorn sich schon wieder in Berlin befindet. Dort erwartet ihn dann auch die Polizei und fragt ihn nach seinem Alibi, beziehungsweise zeigt sie ihm eine Postkarte, die des Rätsels Lösung ist, das ich zwar, weil das Ganze ziemlich kompliziert aufgebaut ist, nicht so ganz verstanden habe, obwohl andere Vlogger meinten, daß sie das Ende durch seine Banalität enttäuscht hätte.

Gerhard Falkener, glaube ich, ist aber sehr gewifft und versteht es, gekonnt seine Leser zu narren und ich muß schon schreiben, obwohl ich das mit den vögelnden Schriftsteller schon hundertmal gelesen habe, daß das Buch durchaus spannend war, vorallem weil Falkner offenbar versuchte, die Krimiform hineinzubringen, was bei einem Shortlistbuch, ja, glaube ich, als ziemlich unstatthaft gilt.

Also wieder ein Spiel der Ironie und noch etwas hätte ich jetzt fast vergessen, in Innsbruck taucht auf einmal unter lauter mir unbekannten und daher für fiktiv gehaltene Schriftstellernahmen Robert Schindel auf, aber vielleicht habe ich die anderen trotz meines weiblichen Lerserinneninteressen nicht erkannt. Was weiß man schon so genau und ich wünsche Gerhard Falkner für das Gewinnen natürlich alles Gute und werde mich jetzt an die drei anderen SS machen, weil ich den Lehr, der ja wahrscheinlich auch ganz gute Chancen habe, noch nicht bekommen habe.

2017-09-25

Kaffeehausliteraten

Das Kaffeehaus und die Literatur passen gut zusammen, beziehungsweise das Klischee von dem Autor, der im Kaffeehaus sitzt und dort seine Romane schreibt. Robert Menasse habe ich öfter  im Cafe Sperl gesehen, Robert Schindel geht, glaube ich, täglich ins Cafe Zartl, Peter Altenberg sitzt noch heute im Cafe Central, etcetera.

Es gibt eine Menge Bücher über die Wiener Kaffeehäuser und einge über Bildbände über Literaten , ich habe auch einige davon und jetzt gibt es ein neues, nämlich „Melange der Poesie. Wiener Kaffeehausmomente in Schwarzweiß“, wo der französische Fotograf Alain Barbero etwa fünfzig Kaffeehäuser und ebensoviele Autoren fotografiere. Die Autoren haben einen kurzen Text dazu geschrieben.  Barbara Rieger, die Schreibpädagogin und Deutsch als Fremdsprachelehrerin, die Alain Barbero, einmal in einem  Kaffeehaus getroffen hat, um ihm Deutsch beizubringen, hat die Kaffeehäuser vorgestellt und das Buch, das bei „Kremyr&Scheriau“, erschienen ist, herausgegeben.

Heute wurde es in der“ Gesellschaft der Literatur“ vorgestellt und einige der über fünzig abgebildetten Autoren waren auch anwesend. Marianne Gruber, die ehemalige Präsidentin der Gesellschaft, Robert Schindel und Sabine Gruber und im Publikum saßen noch Gerhard Jaschke, Jörg Zemmler, Herbert J. Wimmer und Peter Boesch, der, glaube ich, aber in dem Buch nicht enthalten ist.

Ich auch nicht, dafür aber Armin Baumgartner, den ich später im zweiten Raum sah, Erika Kronabitter, Ilse Kilic, Fritz Widhalm, Friederike Mayröcker, Gustav Ernst, Peter Henisch und und . Es gab auch eine kleine Ausstellung, nämlich zwanzig Fotos, die man sich anschauen und natürlich auch das Buch durchblättern und kaufen konnte.

Es gibt auch einen Blog: cafe.entropy.at, der dem Ganzen vorausgegangen ist und Barbara Rieger leitete, nachdem Ursula Ebel ein paar Begrüßungsworte gesagt und gemeint hatte, daß Marinne Gruber nie in der Gesellschaft gelesen hätte, ich kann mich aber an eine Lesung mit ihr und Julian Schutting erinnern, ein, verwies auf die Entstehungsgeschichte, dann stellte sie die lesenden Autoren vor und sagte dazu jeweils ein paar Worte, beziehungseis las sie ihre Beschreibung der Kaffeehäuser vor und da stellte Sabine Gruber, die zweite „Veza Canetti-Preisträgerin“, die mit ihrem „Davaldossi“ glaube ich auch der Shortlist des letzten österreichischen Buchpreises gestanden hat, das Cafe Else vor, ein mir völlig unbekanntes, im zweiten Bezirk gelgegenes, das früher einer Prostiutierten gehört hat, Sabine Gruber sagte etwas dazu und las dann ein Stück aus ihrem 2007 erschienen Roman „Über Nacht“ wo die Protagonistin Irma ins Kaffeehaus geht, ich glaube, es ist  das „Prückl“, in dem ich diesen Sommer ja einige Male war, um mir die Sommerlesereihe des Literaturkreises Podium“ anzuhören, um einen Schriftsetzter zu interviewen.

Dann folgte Robert Schindel auch ein eifriger Kaffeehausgeher. Für das Buch ging er aber in das Cafe Prückl und hatte einen Text über „Krähen“ dafür geschrieben. Gelesen hat er dann zwei Stellen aus dem „Kalten“, die auch im Kaffeehaus spielen und zwar im „Diglas“ und im „Oswald und Kalb“ und zwar findet im letzteren, eine Geburtstagsfeier statt, wo ein Schauspieler tot umfällt, worauf einer der Besucher ins Cafe Diglas flüchtet.

Dann kam Marianne Gruber und die wollte zuerst ins „Hummel“, da hatte sich aber schon ein anderer Autor, eine andere Autorin angemeldet. Barbara Riegler ließ raten, wer das war. Ich hätte auf Christine Huber getippt, aber die war dann, glaube ich, im Florianihof abgebildet und die zwei Textstellen, die Marianne Bruber, die sich dann für das „Central“ mit dem Peter Altenberg aus Pappmachee entschied, las, hatten eigentlich nicht sehr viel mit dem Kaffehaus zu tun, außer, daß Mmarinanne Gruber, die erste sehr wütend in einem Kaffeehaus geschrieben hat, die dann von einem „Lederband und einer Kluppe“ handelte und die zweite handelte von einer alten Frau, die ihre Wohnung nicht mehr verlassen kann, aber früher oft ins Kaffeehaus gegangen ist und dort drei Monate alte Zzeitungen gelesen hat, weil man dann erst die Nachrichten beurteilen kann.

Und von den Kaffehäusern ist noch zu berichten, daß ich immer am „Griensteidl“ vorüber gehe, wenn ich in die Gesellschaft gehe, das ja in meiner „Verbrüderung“ eine Rolle spielt, aber das gibt es nicht mehr in dieser Form, sonder heißt jetzt Cafe Rien und ist ein Cafe auf Abruf, also eines das nur ein paar Monate bestehen wird und dann verschwindet.

Ich bin als Studentin viel ins „Sperl“ und ins Cafe Jelinek in der Otto Bauergasse gegangen, wo ich in dieser Zeit ja wohnte. Gehe heute nicht mehr viel in Cafehäuser wenigstens nicht mehr zum Schreiben und Zzeitungslesen. das heißt in der Schreibgruppe waren wir ja eine Zeitlang im Cafe Ludwig das dann zum Cafe Fortuna wurde, aber eigentlich eher ein Beisel war und das „Sperl“ kommt in meinem Stadtroman vor und ich habe, glaube ich, auch in anderen meiner Texte immer wieder Kaffeebäuser beziehungsweise Kafceeehausbesuche beschrieben.

2017-09-24

Margaretner Sonntag

Filed under: Alltagsgeplauder,Veranstaltungen — jancak @ 15:55
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Ich lebe ja schon über zwanzig Jahre in Margareten, im fünften Wiener Gemeindebezirk. Aufgewachsen bin ich in Hernals in einem alten Gemeindebau in der Wattgasse. 1977 zog ich  als Studentin in die Otto Bauergasse, später mit dem Alfred in die Gumpendorferstraße. Dann hatte ich Anfang Neunzig einePraxis in der Reinprechtsdorferstraße. Eine Zeitlang sind wir auch von Harland nach Wien gependelt und seit Ende 1990 habe ich meine Praxis und meine Wohnung in der Krongasse und seit da beschäftigte ich mich  auch mit dem Bezirk, beziehungsweise der Kunst und Kultur die des dort gibt.

In „M.M. oder die Liebe zur Germanistik“, habe ich darüber geschrieben und mit der Frau Bezirksrat Steininger, habe ich meinen ersten Frauenspaziergang durch Margareten gemacht.

Ich erinner mich genau, da sind wir in dem Cafe gewesen, das sich in dem Haus befindet wo die Mutter von Bruno Kkreisky geboren wurde und als wir in die Zentagasse wollten habne wir da bei den Bankerln bei dem Durchgang zur  Siebenbrunnengasse Jeannie Ebner getroffen und gleich angesprochen.

Das Wiener Lesetheater hat seinen Ostersapziergang 2009 durch Margareten gemacht.Da habe ich an einigen Stationen gelesen, darunter im Cafe Standard mein Gedenken an Elfriede Gerstl die da gerade gestorben war und wir haben den „Read!!ing room“ besucht, wo ich inzwischen mehrmals gelesen habe und der ja selbst Bezirksrundgänge macht. Einen habe ich einmal besucht und jetzt hat mich der Alfred auf einen Wiener Frauenspaziergang aufmerksam gemacht die Petra Unger veranstaltet und dem Bezirk anbiegtet.. Drei solche hat sie und einer ist den Künstlerinnen, vorwiegend bildende, wie sich herausstellen sollte, gewidmet und es war wieder sehr interessant, was es alles in dem Bezirk gibt, beziehungsweise wer dort gelebt hat, was ich nicht wußte.

So zum Beispiel Teresa Feodowna-Ries eine Bildhauerin, die von Russland nach Wien gekommen ist, da in der Laurenzgasse lebte, wo der Spaziergangbegonnen hat.

Und Petra Unger scheint eine sehr kämpferische Frau zu sein, so flocht sie in ihrem Vortrag immer wieder Beispiel der Unterdrückung der Frau ein. So haben Frauen lange nicht an der Akademie studieren dürfen, sondern mußten Privatunterricht nehmen. Teresa Feodowna-Ries hat sich aber trotzdem durchgesetzt und auch eine Skulptur geschaffen, die immer noch im Kongreßpark steht.

Dann ging es weiter zu einer Volksschule in die Gassergasse, in der sich einmal das „Sulkowski Theater“, befand wo eine Burgschauspielerin namens Stella Hohenfells laufgetreten beziehungsweise geprobt hat.

Und in dem Hochhaus in der Leopold Ristergasse, Petra Unger nannte es „Prominentensilo“ und zeigte ein Foto aus einem Artikel her, wo das so bezeichnet war und das in meiner „M.M. Geschichte“ auch vorkommt, hat die Schauspielerin Gretl Schörg gelebt, die als „Fiaker Milli berühmt geworden ist, aber auch Christine Busta.

Dann wares schon aus mit der Literatur und es ist in die Siebenbrunnenfeldgasse zu dem ehemaligen Atelier einer bildenden Künstlerin gegangen, die aber inzwischen im sechsten Bezirk tätig ist  und danach zum sozialen Wohnbau der Neunzehhundertdreißgerjahre, sprich den Gemeindebauten erbaut aus der Breitnerschen Wohnbausteuer, wo es am Gürtel ja ein paar sehr große gibt, die ich während meiner „M.M.-Recherche“  auch abgegangen bin.

Wir gingen als zum Matteotti-Hof, wo es eine Gedenktafel, des von den Faschistisn ermordeten italienischen Politiker gibt und Petra Unger erklärte, daß bei dem Wohnbau tamals immer ein Teil  der Kunst gewidmet werden mußte. So gibt es in diesen Gemeindebauten  auch Bronzereliefs und Skulpturen und man könnte jetzt fragen, was der sozialistische Gemeidebau und die „Matteotti- Gedenktafel“ mit den Frauen zu tun hat?

Richtig, sie wurde von einer Frau gestaltet  und dann ging es in die Brandmayergasse und zu Ulrike Linbacher, die ja die „Nazi-Idylle-Tafel“ umgegstaltet hat und woch vor kurzem auch gewesen bin, um mit der Ruth den öffentlichen Raum zubeschreiben.

Petra Unger wies hier auf die Familienidyllen hin, meinte, daß Familie nicht Privatsache sei und, daß es erst durch die zweite Frauenbewegung bessere Gesetzte für die Frauen gibt und man bei den Wahlen, die ja bald auf uns zukommen aufpassen muß, daß diese Rechte nicht wieder still und einfach verschwinden und in eine falsche Idylle übergehen, worauf Ulrike Linbacher mit ihrer verkehrten Schrift auch aufmerksam machen wollte.

Weiter ging zum Siebenbrunnenplatz. Hier wies Petra Unger auf Haldis Scheicher hin, deren Atelier zwar geschlossen war, die sich aber sehr für die Umgestaltung der Reinpreichtsdorferstraße und für die Begrünung des Siebenbrunnenplatzes einsetzte und zuletzt ging es zum Künstlerhaus und ich dachte, ha?, denn das befindet sich ja am Karlsplatz. Also dachte ich, es wäre ein neues, aber es gibt, was ich nicht wußte, ein Ausweichquartier in der Siebenbrunnengasse mit einer aktuellen Ausstellung die Petra Unger sehr empfohlen hat.

Das war es dann. Petra Unger wies noch auf ihre Website und ihre anderen Themenspaziergänge hin.Ich ging nach Hause wo  mich der Alfred der da ja sehr fortschrifttlich ist, bekochte und am Nachmittag gibt es wieder das traditionelle Sturmfest im Schloßquadrat, was ja auch eine Margaretner Institution ist.

2017-09-23

Fünfzehn Jahre Writersstudio

Das Writersstudio gibt es jetzt schon fünfzehn Jhre, daß heißt, daß Judith Wolfersberger oder Huber, wie sie früher hieß 2002 mit dem Freewriting angefangen hat. Sie hat auch ein Buch geschrieben, daß sich mit den Schreibblockaden bei Studenten beschäftigt hat. Das wurde einmal in der Sigmund Freud Uni vorgestellt. Da bin ich hingegangen und habe ihre Seminare auch einmal einer Kientin und später einer Bloggerin empfohlen.

Ich bin auch zweimal in ihr Studio im siebenten Bezirk in die Kaiserstraße, glaube ich, gegangen, um an einen der kostenlosen Infoabende teilzunehmen, dann ist das Studio in die Pramergasse, in ein ehemaliges Zuckergeschäft übersiedelt und seither gibt es die „Tage der offenen Tür“ mit den kostenlosen Seminaren und seither gehe ich auch regelmäßig hin, erstens weil mich ja alles Schreiben interessiert und zweites, weil ich  auch möglichst umfangreich darüber bloggen möchte, was ew im Bereich des Schreibens so alles gibt.

Man kann an den kostenlosen vierzig Minuten Workshops die Entwicklung des „Writersstudios“ ganz schön ablesen, Zuerst hat es da einen Tag gegeben, dann waren es schon zwei und dann wurde auch das berufliche vom literarischen Schreiben abgetrennt.

Ich bin dann eine Zeilang nur mehr zu dem Tag gegangen, wo das Passion writing, also  Shortstory, Memoir, etcetera angeboten wurde, weil ich ja nicht unbedingt journalistisch und auch keine Werbetexte schreiben will.

Vor zwei Jahren bin ich dann auch um die Abendveranstaltung gekommen, weil die Anna unbedcingt mit mir ins Kino gehen wollte und im vorjahr werden wir wohl in Harland gewesen sein.

Aber heuer hat es gepasst, mir wieder alles zu geben und da waren, die zwei Tage auch wieder anders eingeteilt. So hat es am Freitag mit „Diary“ also dem Tagebuchschreiben begoggen und als ich da, um fünf vor neun da war, war das Studio schon voll.

Ein full House gleich vom Beginn und ich habe gerade noch einen Platz an dem großen Tisch gefunden und begonnen hat es wieder mit den Morgenseiten, beziehungsweise mit den Regeln ohne den Bleistift abzusetzen  zehn Minuten vor sich hinzuschreiben. Das ist von Julia Cameron und deren Buch habe ich ja auch gefunden und gelesen und ich habe mir heute auch ein Programm vorgenommen, bin ich ja beim Schreiben meiner „Unsichtbaren Frau“ und komme da nicht recht weiter, aber eigentlich habe ich gar nicht so viel Zeit dazu und gestern ist mir auch wieder eine Idee  für eine Amanda Siebenstern Geschichte eingefallen, also habe ich mir vorgenommen, möglichst in jedem der Miniworkshops daranzubleiben und darüber zu schreiben und das war bei den Morgenseiten auch sehr passend.

Vor ein paar Jahren, als ich an meiner „Sterbehilfegeschichte „ geschrieben habe, habe ich das auch so gemacht.

Dann ging es weiter mit Johanna Vedral, die, glaube ich, außer Schreibtrainerin auch Psychologin ist und die hat ja das Collagenschreiben als Weg zum Unbewußten weiter gentwickelt.

Da muß man sich immer ein Bild nehmen und darüber schreiben und ich erwischte eines mit einer gütigen alten Frau und einer jüngeren. die irgendwie ekstatisch wirkte. Das passte nun nicht so gut zu meiner Tarnkappengeschichte über das Vermummungsverbot , aber dann kam Birigt Schreiber aus Bremen mit den nichtabschickten Briefen und da habe ich schon einmal einen langen an den Herrn Kurz geschrieben, mit meiner Nachbarin, einer AHS- und Yogalehrerin, habe ich mich dann darüber unterhalten und dann wurde es vollends kreativ, nämlich mit „Picken, stempeln, sprayen“ Judith Wolfersberger packte den Tisch voll mit Wasserfarben und anderen Malutensilien und erzählte, wie sie da am Morgen meistens noch im Bett mit den Faben spielt und einmal haben wir in einem Workshop auch ein bißchen die Kalliographie probiert und daraus ist dann mein Cover für das „Literaturgeflüster-Texte-Buch“ entstanden.

Das wars dann mit dem Unbewußten, dann ist es in den Beruf gegangen und da kam gleich wiederJohanna Vedral mit den „WriterTricks“, ich glaube, da ist es um das Einstiegen in den Text gegangen und das ist ja auch etwas was mich momentan beschäftigt, bevor Simone Leonhardsberger kam, bei der ich  schon einmal einen Mini-Workshop machte und die uns unter dem Titel „Rasende Reporterin“ wieder mit dem wie warum wieso eine Nachricht schreiben ließ, ich erwischte eine mit einer Gefängnisrevolte und habe mir da ein bißchen schwer getan, weil ich ja eigentlich wieder über meine Amanda mit der Tarnkappe schreiben wollte, aber damit war es vorläufig Schluß, denn es ging gleich mit dem Aufbereiten der eigenen Texte für die Presse weiter. Dann kam die Krimi Autorin und Coachin Michaela Muschitz und erzählte etwas übers „Newsletter“ schreiben, bevor der FM4-Sieger Markus Fischer kam und uns zu den „Knalligen Überschriften“ texten ließ.

Am Samstag ging es am Vormittag weiter mit dem „New Meomoir“, da begann Anna Laturner, die ihre Seminare immer sehr sorgfältig vorbereitet und viele Anleitungen und Übungen mit gibt mit einer Übung, wo man die Graphic  mit dem Wort verband. Das heißt, man zeichnete Kreise und Wellenlinien und schrieb dann, wennn es kam, ein Wort hinein. Mein Kreis hieß „Kunstprojekt“, da habe ich wohl meine Erinnerungen an den öffentlichen Raum hineingepackt und die Worte „Kunst“ „Recht haben, „künstlich“ Aha“.

Dann gabs wieder Zettelchen, ich erwischte eines mit dem Text „Hast du Geschwister? Erinnerungen an den Bruder die Schwester“.

Das wurde dann  ein Speedwriting, absolut unlesbar, aber ich glaube ziemlich klärend „Tell me, Ursula, an was kannst du dich, kann ich mich an dich erinnern?“

Ana Zidnar machte weiter und bot den Einstieg in das litarische Schreiben, den „Short Story Kurs“ mit den drei Regeln „Herzblut, Origininalität, show not tell“ für eine spannende Geschichte. Das gab mir wieder Gelegenheit die Tarnkappe aufzusetzen. Das machte ich dann, glaube ich, auch bei dem „Personal Essay-Workshop“ von Judith Wolfersberger, irgendwie und irgendwann geriet ich dann von der VHS in eine Hietziger oder Döblinger Villa und Amanda Siebenstern war bei Minister Basti gelandet. Ich glaube, das war dann mein „Personal Essay“, während Judith Wolfersberger etwas von dem Verlust ihres Notizbuches vorlas.

Mit Ana Znidar ging es mit dem „neuen Memoir“ weiter und den Erinnerungen mit den Sinnen „Ich erinne mich“ mit Szenen aus der Kindheit, aus denen sich dann später in dem Seminar, wenn man das bucht, ein ganzes Buch oder Text formen läßt.

Dann gings in das „Classic Liiterary“ und da gabs zum ersten Mal ein Workshp zur Kinderliteratur mit einem echten Amerikaner, einem New Yorker, der seit einigen Jahren im neunten Bezirk wohnt. Keith Mc Gowan, der mit starken Akzent sehr gut Deutsch sprach, seine Bücher, die in verschiedenen Sprachen übersetzt sind, zeigte und uns eine phantastische Figur ausdenken ließ und da kam dann endlich der Aha Effekt und es klappte, bei mir als er sagte, daß man seine phantastische Figur sehr real aussehen lassen soll.

Also ging die Amanda in ihr Badezimmer frisierte und schminkte sich, setzte sich dann die Tarnkappe auf und landete, siehe oben bei Minister Basti in der Villa und das Ganze, die Ergebnisse von einigen Mini Workshops werden sich zu meiner Szene sechs formen lassen, beziehungsweise der Beginn eines neuen Handlungstranges sein, denn zwischen Amanda und dem Minister könnte sich ja auch etwas  entwickeln.

Dann kam eine kleine Amanda Pause oder die „Ode an die Zwiebel“ beziehungsweise an das „Kaffeehäferl“ oder „Poetry“ vorgetragen von Gundi Haigner, aber die „Ode an die Zwiebel“, habe ich schon einmal mit einer anderen Trainerin geschrieben.

Ana Zidnar „Travel-Workshop“ habe ich auch schon einige Male gemacht und habe mich kurz wieder einmal nach Trogir begeben, um zu sehen, zu riechen, zu schmecken und zu hören und dann gibt ein neues Seminar, das Markus Fischer, der inzwischen die „Leonharder Akademie“ absolvierte, anbietet, nämlich  Veröffentlichungsmöglichkeiten mit den Teilnehmern zu besprechen. Er teilteLiteraturzeitschriften aus, sagte „Dum“ wäre gut geeignet, „Kolik“ eher nicht, denn die nehmen nur Insider (sprich vermehrt Absolventen der Leonharder Akademie oder spätere „Priessnitzpreisträger“ – Anmerkung von mir) und ließ uns dann eine Szene schreiben und verbessern, in dem man sie von rückwärts wiederholte, verkürzt oder in einem Satz schrieb.

Da war ich dann wieder in der Volkshochschule, denn in der Szene sollten sich zwei Menschen auf der Straße treffen, die einander nicht begenen wollten.

Amanda trifft da die Männer ihrer Schülerinnen und will ihnen nicht begegnen, weil die ja nicht ohne Schleier oder Kopftuch in den Kurs kommen wollen. Mit dieser Szene war ich nicht so recht zufrieden, beziehungsweise war sie noch nicht fertig, so habe ich in der Verkurzung versucht sie zu verändern.

Dann kiam wieder Michaela Muschitz mit dem Krimischreiben. Meinte, spannend wird die Geschichte durch die Figuren und den Schauplatz und wir sollten uns einen ausdenken, wo unsere Geschichte spielt. Meine spielt in Wien und in New York und vor allem wahrscheinlich auch im Netz. Da ich aber nicht wieder in die Volkshochschule wollte, ging gleich in die Szene sieben, nämlich nach Stockholm, obwohl Michaela Muschitz meinte, man solle die Orte kennen, über die man schreibt und stellte mal meinen Jonathan Larsen vor, der todunglücklich ist, weil er seine Frau Wiebke an Krebs verloren hat. Das ist die Ausgangslage, warum er sich in seiner Depression mit Blogs beschäftigt und da auf den von Lily und Slavenka kommt.

Das wars dann mit den Mini Workshops. Dann gabs Wein, Käse und Brot und eine Festansprache von Judith Wolfersberger zum fünzehnten Jubiläum mit ihren Erinnerungen, wie es begonnen hat.Birigt Schreiber hielt dann noch eine Lecture über das neue Tagebuchschreiben, davor und danach gab es die übliche Verlosung von Gutscheinen zu Schreibkursen. Gewonnen habe ich wieder nichts. Aber diesmal gab es einen Trostpreis für alle, beziehungsweise einen fünzehntägigen Schreibmarathon der mit einer Haloweenparty am 31. Oktober beginnt und am fünzehnen November endet. Da kann man kommen und an seinem Proekt schreiben und sich Feed back holen und da ich ja wieder beim „Nanowrimo“,  mitmachen will, von dem ich übrigens das erste Mal übers „Writersseminar“ hörte, habe ich auch vor das mit meiner „Unsichtbaren Frau“ zu tun und soviel wie möglich zu kommen. Das heißt, meine Praxis muß ich natürlich machen und die „Buch Wien“ ist in dieser Zeit ja auch.

2017-09-22

Jochen Jungs Wunderkind und Quotenmann

Am Mittwoch war ich ja bei einem „Buch und Kommunikation“, wo es um Sexismus beziehungsweise das Genderthema in der Verlagsbranche ging, wo Jochen Jung am Podium saß und gegen die Quote sprach, denn bei der Literatur zählt natürlich die Qualität und nicht die Quote.

Da wurde er von den jungen Buchhändlerinnen natürlich ordentlich angegriffen, dabei hat er bei seinen Buchpreisnominierten ohnehin nur lauter Frauen und außer Jonke und Handke seinen Superstars ist mir da so schnell nur Lorenz Langenegger eingefallen, dessen Bücher ich ebenfalls gelesen habe, aber sonst eigentlich nur Frauen bei den „Jung und JungBüchern„.

Am Donnerstag war Jochen Jung dann Gast in der Sendereihe „Im Gespräch“, wurde von Günter Kaindlsdorfer interviewt und erzählte von seinem literarischen Werdegang.

Er war ja lange Leiter oder Lektor des „Residenz-Verlages“, wurde dann dort hinausgeschmissen, hat 2000 „Jung und Jung“ gegründet, wo er mit seinem Büchern immer wieder mit Frauen auf der deutschen Buchpreisliste stand und zweimal dort auch gewonnen hat.

Für einen kleineren Verlag eigentlich beachtlich. Er hat inzwischen auch selber zu schreiben angefangen.

„Wolkenherz“ habe ich gelesen und er hat mich damals in den Siebziger und Achtzigerjahren, als ich meine Texte noch zu „Residenz“ schickte auch abeglehnt, allerdings, was kein Trost ist, er aber gestern in dem Gespräch erwähnte, auch Brigtitte Schwaiger, Robert Schneiders „Schlafes Bruder“ und Norbert Gstrein und jetzt hat er einen ganz jungen Autor und um an die Veranstaltung vom Mittwoch anzuschlußen, einen Quotenmann, nämlich, den 1994 in Wien geborenen Elias Hirschl, der schon 2009 im Literaturhaus slamte und auch Slam Welt- Europa- Österreicheichmmeister oder was auch immer ist ist und auch schon bei „Milena“ dem nicht mehr Frauenverlag zwei Bücher herausgegeben hat, eines trägt den langen Titel „Meine Freunde haben Adolf Hitler getötet und alles, was sie mir mitgebracht haben, ist ein lausiges T- Shirt“.

Das klingt schon einmal interessant, ungewöhnlich und aufmüpfig und jetzt ist bei „Jung und Jung“ „Hunder schwarze Nähmaschinen,“ herausgekommen, wo es um die Erfahrungen eines Zivildieners in einer betreuten Wohngemeinschaft geht.

Clemens J. Setzt, der ja auch ein junger Erfolgsstar war, hat mit seiner „Stunde zwischen Frau und Gitarre“ auch etwas Ähnliches geschrieben und als ich das Literaturhaus um dreiviertel Sieben nach dem Open day im „Writersstudio“ erreichte, war es schon sehr voll. Vielleicht nicht so voll wie bei dem Poetry Slams, aber sehr viele junge Leute und eine DJ gab es auch.

Der Lektor Günther Eisenhuber hat eingeleitet und dann hat sich der sehr junge Mann durch das Buch gelesen und das Publkum hat zwischendurch gejohlt, gelacht und sogar eine Zugabe verlangt, dabei war das, was Elias Hrschl gelesen hat, gar nicht so lustig.

Es begann mit der Mariahilferstraße und den schrägen Typen, die offenbar dort verkehren, den Schnorrern und den Süchtlern und die WG in die der Zivi tätig ist, scheint sich auch dort zu befinden und Elias Hirschl hat sich offenbar besoders bizarre Szenen aus einem solchen WG-Alltag herausgesucht und vorgelesen, von einer Frau, die keine Veränderungen verträgt und dann schreit und tobt und sich mit Waschpulver vollstopft, damit sie wieder auf die Baumgartner Höhe und ins Otto Wagner Spital, ehemals Steinhof, kann, damit sich alle, um sie kümmern, während sie in der WG ihr Zimmer selber aufräumen muß. Aber dort läßt man sie nach zwei Tagen wieder hinaus, und der Zivildiener muß ihr weiter gut zureden und am Sonntag mit den anderen Klienten in die Konditorei Aida gehen, wo sie alle mit Kaffee und Kuchen vollstopfen, obwohl sie Diabetes haben und schwere Medikamente bekommen und das eigentlich nicht essen dürfen.

Spannend, spannend, das Thema, obwohl ich, wie schon geschrieben, nicht glaube, daß das so lustig ist und die Betreuer dort und die Zivis werden das wohl auch nicht finden, sondern überfordert sein und auch, daß es wieder ein junges literarisches Wunderkind gibt.

Fräulein Wunder kann man ja hier nicht sagen, der junge Mann war aber sehr freundlich und hat auf das Buffet verwiesen, als alle nach einer Zugabe riefen und da gab es Brötchen und nachher eine Torte in der Form des Buches und ich habe mich mit Anna Jung unterhalten und mich bei ihr für die beiden Buchpreisbücher ihrer nominierten Nichtquotenfrauen bedankt, die ich noch lesen muß.

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