Literaturgefluester

2019-10-31

Herkunft

Jetzt kommt Buch sechzehn der heurigen deutschen Buchpreisliste, das sechste Shortlistund das Siegerbuch, der beste oder überhaupt nur Roman des Jahres 2019, wie sich die Geister streiten, wie das jetzt heißt und gleich ein Fake ist, denn Sasa Stanisic Buch ist kein Roman, sondern, was ist es eigentlich, ein Memoir, der Versuch über seine Herkunft und Vergangenheit und den Besuch bei seiner dementen Großmutter zu berichten und daraus dann auch noch, weil Sasa Stanisic, glaube ich, ja auch in Leipzig studierte, ein Fantasyspiel daraus zu machen, was mich zugegeben ein wenig verwirrte, obwohl der Drache, als Smbol und Metapher wohl zu verstehen, schon am Cover abzubilden ist.

Über Identitätssuche und den Wunsch sich über seine Herkunft klarzuwerden, ist es in Zeiten, wie diesen und bei dieser Buchpreisliste, ja schon öfter gegangen, in „Hier sind Löwen“ geht eine Frau mit armenischen Wurzeln dorthin zurück, Alexander Osang versucht die Herkunft seiner Großmutter oder die seines Helden nachzuspüren und die wurde interessanterweise auch dement und wenn man das genauer betrachtet, ist das wohl das Schicksal der mittel bis sehr bekannten oder mittelalten Schriftsteller, daß sie ihrer Herkunft nachspüren und das Verschwinden ihrer Großeltern erleben.

Während Sasa Stanisic, die Erinnerung sucht, verliert die Großmutter, die ihre, steht schon am Klappentext und das Interessante, wenn auch vielleicht verwirrende an dem Buch, ist seine Sprunghaftigkeit und auch, daß der Protagonist einen klaren Namen hat, nämlich Sasa Stanisic heißt und, wie auch der Name sagt, von seiner Herkunft erzählt, beziehungsweise dieser nachzuspüren versucht und da von hinten nach vorn und von dort mit zahlreichen Zwischenstops und Schlenkern wieder zurückspringt.

Sasa Stanisic fange ich einmal mit seiner Biografie an, wurde  1978 in Visegrad geboren, der Vater ist, glaube ich, Serbe die Mutter bosnischer Herkunft und ist zuerst mit der Mutter, der Vater ist später nachgekommen, 1992 nach Heidelberg gegangen, wo der Junge, als deutsches Wort, nur den Namen eines Fußballers kannte und daher unter großen Druck stand, sich die neue Sprache schnell und dann noch viel besser, als alle anderen anzueignen.

Er erlebte und das sagt Sasa Stanisic auch in einem Interview, das Glück an einer Aral-Tankstelle, wo sich die Jugendlichen trafen und ihre Freiheit und Freundschaft hatten.

Er schreibt aber auch seinen Lebenslauf an die Ausländerbehörde für den Asylantrag und die Genehmigung wackelt sehr und ist von vielen Umständen abhängig.

Die Eltern, beide in Bosnien Akademiker, verlieren in dem deutschen Lande an Prestige. Die Mutter arbeitet in einer Wäscherei, der Vater macht sich am Bau das Kreuz kaputt und werden trotzdem ausgewiesen, verbringen einige Zeit in Amerika und später in Kroatien, während der Sohn, weil er schon einen Verlagsvertrag für sein erstes Buch vorweisen kann, eine vorübergehende Aufenthaltserlaubnis bekommt und er kehrt zweimal einmal 2009 und dann 2017 nach Visegrad zu der Großmutter zurück, die wie schon beschrieben langsam ihre Erinnerung verliert und in die Demenz versinkt.

Ein interessantes Buch, bis zu der Stelle, wo der Enkel das Flugzeug nach Deutschland verläßt, um in das Pflegeheim zur Großmutter zurückzukehren, um, wie er schreibt, ihr eine gute Nacht zu wünschen. Denn dann endet offenbar der reale Teil und das Drachenspiel beginnt.

Das heißt, man kann sich mehrere Wendungen aussuchen und es siegt Sasa Stanisic Phantasie mit dem es ihm offenbar gelungen ist, sein Leben zu meistern, drei Romane zu schreiben, mit denen er mit dem ersten, glaube ich, 2006 auf der deutschen Longlist stand, mit dem zweiten,  den der Leipziger Buchmesse  und mit dem dritten, den deutschen Buchpreis 2019 gewann, über den ich mich mich sehr freute, denn ich habe Sasa Stanisic, den ich auch in Krems  hörte, schon mit seinem ersten Buch,  das einen ähnlichen aber mehr fiktiven Inhalt hat, kennengelernt.

Das über die Uckermark steht noch ungelesen im Harlander Bücherschrank und ich habe vor es beim Buchpreisbackpreislesen, da es ja auch 2014 auf der dBpliste stand, demnächst zu lesen.

Seine Buchpreisrede und die Ausschweifungen auf Peter Handke haben mich verwirrt, obwohl ich sie natürlich verstehen kann, aber weniger wäre wohl mehr gewesen, aber vielleicht eine Größe, die der Vierzigjährige noch nicht hat und bis zu dem Fantasyteil oder Ratespiel, wie die Geschichte weitergeht, hätte ich das Buch wohl auf Platz eins unter den sechzehn bisher Gelesenen gereiht, danach, weiß ich wieder nicht so recht, es ist aber sicherlich sehr interessant und Sasa Stanisic ein spannender Autor, ich gratuliere also sehr und freue mich aber auch, daß 2019 wieder ein Österreicher den Nobelpreis bekommen wird, obwohl ich eigentlich, ganz ehrlich, auch beide Preise vielleicht ganz gerne für mich hätte.

2019-10-30

Der zehnte Alpha-Literaturpreis

Filed under: Literaturpreise,Veranstaltungen — jancak @ 23:52
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Drei ehemalige PreisträgerInnen

Drei ehemalige PreisträgerInnen

Clarissa Stadler, Malte Borsdorf

Clarissa Stadler, Malte Borsdorf

Hurrah, hurra, den Alpha gibt es schon zehn Jahr, 2010 wurde der erste an Thomas Stangl vergeben, ich habe durch die Zeitschrift „Buchkultur“ davon erfahren, bin hingegangen, habe gesehen, da müßte man eigentlich eingeladen sein, aber trotzdem einen Platz bekommen und bin mit einigen Casino Mitarbeitern auch in ein  nettes Gespräch gekommen.

2011 als Anna Elisabeth Mayer den Preis gewonnen hat, habe ich hingeschrieben, mich angemeldet und um eine Einladung gebeten, keine Antwort bekommen und als ich hingegangen bin, wurde ich hinausgeschmissen, was mich, wie meine Leser wahrscheinlich wissen, ein bißchen traumatisierte, so daß ich mich erst zwei Jahre später traute, auf der „Buch Wien“ die Verantwortlichen daruaf anzusprechen, weil es ja immer noch in der „Buchkultur“ angekündet war.

Clarissa Stadler, Angela Lehner

Clarissa Stadler, Angela Lehner

Clarissa Stadler, Martin Peichl

Clarissa Stadler, Martin Peichl

Herr Leitgeb hat sich sehr lieb, um mich gekümmert und mir ab 2013 zeitgleich zu meinem sechzigsten Geburtstag eine Einladung verschafft und seither pendle ich Jahr für Jahr zum „Alpha“ diesen Literaturpreis, wo es von der Haupbücherei unter Christian Jahl, eine Vorauswahl gibt und dann die Shortlist bei einer Gala vorgestellt und der Preis vergeben wird.

Zehn Preisträger, neun Frauen und ein Mann und fast alle prämierten Bücher habe ich bisher gelesen, da mir ja der Vater von Anna Elisabeth Mayer, als sie den „Priessnietz-Preis“ gewonnen hat, ihr Buch „Fliegengewicht“ zusandte und ich zu Iris Wolff „Als ob es regnet“, leider ob meiner über langen Leseliste noch nicht gekommen bin, aber heuer am Tisch mit einigen ehemaligen PreisträgerInnen nämlich Karin PeschkaMarie Luise Lehner und Iris Wolff gesessen bin, so daß es mir ihr Mann sehr zu lesen empfahl.

Preisübergabe

Preisübergabe

Aus der Longlist wurden heuer Angela Lehners „Vater unser“, die ja auf sämtlichen Preislisten steht und einige davon auch schon gewonnen hat, der mir bisher eher unbekannte Malte Borsdorf mit „Flutgebiet“ und Martin Peichl „Wie man Dinge repariert“ ausgewählt und Angela Lehner hat, wie eigentlich von mir erwartet, mit ihrem fulminantem Roman gewonnen.

Der Alfred, der mich ja zur Preisverleihung begleitet und schöne Fotos dazu macht, hat in einem „Falter-Artikel“ über sie und Raphaela Edelbauer gelesen und beide Debutantinnen können ja am Montag beim „Österreichischen Buchpreis“ gewinnen, ich wünsche beiden, deren Bücher mir ja sehr gefallen haben, alles Gute und freue mich über die beiden anderen Büücher, soferne ich zum Lesen komme, denn es geht ja alsbald weiter mit dem Preisregen, der mich in nächster Zeit erwartet oder an mir vorüber geht, bis es zur „Buch-Wien“ geht, wo ich heute schon ein Mail mit sämtlichen Bloggerangeboten bekommen habe.

Und da dachte ich, ich wäre die einzige Bloggerin, die sich dafür interessiert. Wahrscheinlich weit gefehlt und ich gratuliere Angela Lehner herzlich zu dem „Alpha“, wünsche ihr für den „öst Debutpreis“ alles Gute und bin gespannt, ob sie auf die Blogger Shortlist kommt, wo ich ja ein wenig mitstimmen kann.

Allerdings habe ich da noch keine Ahnung, wer sonst noch oder überhaupt dafür nominiert ist und bin daher gespannt und übrigens, wer es wissen will, die Frage, wie Eva Gruber aus München oder wo auch immer ausgerechnet ins OWS überstellt wurde, hat mir auch Angela Lehner nicht beantworten köpnnen. Nur gemeint, daß sie vielleicht eine Psychose hatte, der Psychiater und Jurysprecher Paulus Hochgatterer hat aber eine sehr schöne und auch sehr lange Laudatio für sie gehalten.

2019-10-29

Priessnitzpreis an Barbi Markovic

Filed under: Literaturpreise — jancak @ 22:20
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Gustav Ernst

Gustav Ernst

Mascha Dabic[

Mascha Dabic

Jetzt wirds eng im Wiener Literaturleben und für die Literaturgeflüsterin, denn ein Preisreigen, leider nicht an mich, beginnt, mündet in die „Buch-Wien“, wo ich dann ja nach einem Tag nach Basel entfliehe, dazwischen gibts dann noch die Online-Autorenmesse und mein siebenter „Nanowrimo“, aber mit dem „Reinhard Priessnitz-Preis“ fängt es vorerst an, denn, den gibt es schon seit fünfundzwanzig Jahren zum Gedenken, an den am 5. November  1985 verstorbenen Lyriker und Dichter Reinhard Priessnitz.

Das Bundeskanzleramt vergibt ihn, Gustav Ernst und Robert Schindel sind die Juroren und ich war, glaube ich, das erste Mmal 1998 da, als er an Sabine Gruber vergeben wurde und dann sind wir, glaube ich, ein paar Tage mit der vierzehnjährigen Anna an den Traunsee wandern gefahren.

Einmal war ich, glaube ich, in der Hauptbücherei, als dort Elfriede Gerstl gelesen hat, dann bin ich, glaube ich, etwas früher weggegangen, weil Olga Flor, die Preisträgerin war. 2005 hat ihn Gerhild Steinbuch bekommen, 2006 Thomas Ballhausen, 2007 Ann Cotton, die sich, glaube ich, in einer Schachtel verstecken wollte und 2008 dann Angelika Reitzer, ab da habe ich gebloggt und war verärgert auf Silvia Bartl, weil sie mich im Literaturhaus nicht mehr meine „Mittleren“ machen ließ.

Ich war aber immer bei den Preisverleihungen, bis auf 2017, wo ihn Hanno Millesi bekommen hat, denn da hatte ich soviele Stunden, daß es sich nicht ausgegangen ist, obwohl ich ja, wie ich immer behaupte, ein Fan von Hanno Millesi bin.

2018 hat ihn Antonio Fian bekommen und diesmal die 1980 in Beglrad geborene Barbi Markovic, die ja, glaube ich, 2010 oder war es 9 gemeinsam mit Cornelia Travnicek bei der „Buch Wien“ bloggte, das Buch „Superheldinnen“ geschrieben hat, womit sie 2016 den „Alpha“ gewonnen hat, beim „Bachmannpreis“ hat sie glesen und vor kurzem beim „Kolik Slam“ in der „Gesellschaft“/, ihr neues Buch , da 2021 bei „Residenz“ erscheinen wird, wird „Verschissene Zeit“ heißen und Mascha Dabic, eine der Debutshortlistdebutanten des Öst, die auch „Zwei Jahre Nacht“ übersetzte, hielt die Laudatio und ist offenbar, wie sie erwähnte, auch eine der „Superheldinnen“.

Gustav Ernst, Barbi Markovic, Robert Huez[

Gustav Ernst, Barbi Markovic, Robert Huez

arbi Markovic

Barbi Markovic

Spannend, spannend, die Preislesung war dann ein Computerspiel, das nicht so recht funktionierte oder eine Leseperformance mit Musik daraus und ich kann gleich auf einen der übernächsten Preise, die es im Literaturhaus geben, wird, den „Fried-Preis“ an Steffen Mensching hinweisen, beziehungsweise darauf, daß dort vor zwei Jahren ein Comic vorgestellt. nämlich Ulli Lusts „Wie ich versuchte ein guter Mensch zu sein“, vorgestellt wurde, den ich heute im „Wortschatz“ gefunden habe und wem es interessiert, die restlichen „Shades of Grey-Bände“ die ich noch nicht hatte, sind auch darin gelegen und unter dem Publkum war  Christian Jahl einer der Vorjuroren des „Alpha“, der mir verraten hat, daß er schon auf die morgendliche Preisverleihung gespannt ist, ich auch, denn wenn Angela Lehner gewinnt, bekomme ich das Buch, das ich ja nur als E-Book Ausgabe gelesen habe.

2019-10-28

Radiophoner Gerstl-Abend

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 22:20
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Die „Alte Schmiede“ hat ja eine Hörspielschiene und so stellt Andreas Jungwirth viermal im Jahr radiphone Werke vor, früher hat das, glaube ich, Christiane Zintzen so gemacht und der heutige Abend war in drei Teilen Elfriede Gerstl gewidmet, die ja im April ihren zehnten Todestag hatte.

Das heißt so ganz stimmt das nicht, denn dem Hörspiel und dem Feature war nur der erste und der dritte Teil gewidmet, im zweiten performierten  Elfriede Gerstls Lebensmensch Herbert J. Wimmer zusammen mit Judith Nika Pfeifer eine „schnelle gerstl poesie revue“, das heißt, sie projezierten Fotos, die sie in Berlin und in Antwerpen aufgenommen haben, wo sie Passanten Gerstl-Texte in die Hand drückten, die dann in die Kamera läechelten, denn Elfriede Gerstl hat ja in den Sechzigerjahren eine Zeitlang in Berlin gelebt und beim literarischen Colloquium an einer Prosa-Werkstatt teigenommen, wo sie mit elf Männern unter Günter Grass sehr gelitten haben soll.

Im ersten Teil gab es aber die Wiederholung einer Tonspur die 2009 und 2019 gesendet wurde, von Eva Roither „Elfriede Gerstl. Erinnerungen an eine streitbare Dichterin“.

Da wurde die Kindheit der Dichterin, die ich ja sehr gut gekannt habe, weil sie nicht nur viel mit ihren Hut in Wien herumgegangen ist, sondern selber oft Gast in der „Alten Schmiede“ war und einmal auch bei meinem literarischen Geburtstagsfest gelesen hat, erwähnt.

Elfriede Gerstl hat sich ja mit ihrer Mutter in der Nazi-Zeit in verschiedenen Wohnungen versteckt.

Elfriede Jelinek, Judith Bisinger, die Tochter, Herbert J. Wimmer und andere sind zu Wort gekommen und haben aus Elfriede Gerstls Leben und ihren literarischen Werdegang erzählt.

Nach dem Krieg hat sie sowohl Medizin, als auch Psychologie studiert. Dann ist sie, wie schon erwähnt, nach Berlin gegangen, beziehungsweise ist sie von dort hin- und hergependelt, weil ihr das Wohnungsamt sehr lang eine Gemeindewohnung verweigert hat und meinte sie könnte ihre Gedichte ja auch im Park oder im Cafe schreiben.

Sie hat Gerald Bisinger geheiratet, von ihm die Tochter Judith bekommen, mit der Enkeltochter habe ich ja im Juni bei der Lesetheateraufführung im Literaturhaus lang gesprochen, die teilweise von der Großmutter aufgezogen wurde.

Der Roman „Spielräume“ ist entstanden, den „Rowohlt“ ursprünglich herausgebeben wollte, was sich aber zerschlagen hat. Erfolg ist dann erst 1999 mit dem „Trakl- und dem „Friedpreis“, den ihr Elfriede Jelinek als Jurorin zuerkannt hat, gekommen.

2009 ist sie, wie schon erwähnt gestorben, „Droschl“ hat dann ihr Gesamtwerk in vier oder fünf Bänden wiederaufgelegt. Es gab ein Symposium und Veranstaltungen in der „Alten Schmiede“ und an anderen Orten und im dritten Teil wurde ein „Hörspieldialog“ von Ruth Johanna Benrath unter dem Titel „GEH DICHT DICHTIG!“ gesendet, wo Dörte Lyssewski, die Benrath-Texte, Gerti Drassl, die Gerstl Stimme sprach und eine Musikerin das Ganze auch noch musikalisch unterlegte.

War sehr spannend, wenn auch ein bißchen ungewöhnlich und ich bin nicht sicher, ob es Elfriede Gerstl gefallen hätte?

Vielleicht aber schon, war sie ja eine tolerante Frau, die nach ihren beiden Preisen sehr oft zu den Lesetheateraufführungen gekommen sind, wo die Frauen ihre Texte lasen und sie ihnen mit ihrer Anwesenheit, das Publikum und die Aufmerksamkeit brachte, was sie genau gewußt hat.

2019-10-27

Wo wir waren

Schon bin ich bei Buch fünfzehn des dBps und jetzt bin ich bei dem neuen Roman des 1967 in Stuttgart geborenen Norbert Zähringers eigentlich bei den Romanen angelelangt, die früher die Buchpreislisten,wo noch nicht so viele Debuts darauf standen, dominierten.

Die großen Romane der mittelalten Männer, die sich mit dem letzten Jahrhundert beschäftigten und Norbert Zähringer, nimmt den 21. Juli 1969, dem Tag wo die ersten Menschen auf dem Mond landeten, zum Anlaß sich mit diesen historischen Tag zu beschäftigen und er tut das sehr dramatisch, schildert er ja ein sehr gewaltsam betriebenes Kinderheim, das in einem alten Kloster eines kleinen Örtchen unterbebracht ist, wo der kleine Hardy Röhn, er ist fünf, beschließt mit einem  älterenJungen davon zu laufen.

Das Heim wird von einer Schwester Ursula, dem Herrn Martin und einem besoffenen Heimleiter betrieben, die weglaufenden Kinder werden, wenn sie gefunden werden, zur Strafe in ein Faß gesteckt und das wird auch der kleine Schröder, der seine Eltern bei einem Autounfall verloren hat und jetzt jede Nacht davon träumt und sich dann anmacht.

Das wird meiner Meinung nach sehr eindrucksvoll beschrieben, der kleine Hardy, der von der Mondlandung sehr beigeistert ist und später Astronaut werden will, hat auch keine Eltern, zumindest glaubt er das.

Er hat aber einen Großvater, der im Irrenhaus oder in der psychiatrischen Anstalt, die es in dem Ort auch noch gibt, geboren wurde und eine Mutter namens Martha, die ihren Mann umgebracht hat und deshalb im Gefängnis sitzt.

Das Kind, das sie dort geboren hat, hat man ihr wegnenommen und der kleine Hardy, der am Tag der Mondlandung flieht, wird von einer Lehrerin adoptiert.

Da entwickelt er sich zum Musterkind und Streber, begeistert sich an den Abenteuerromanen eines Science Fiction Autors, mit dem die Lehrerin ein Verhältnis beginnt. Kommt mit ihr und ihrem Liebhaber nach Amerika, entwickelt dort ein Computerspiel, an dem er sehr viel verdient und beginnt sich , als er seine Firma verkauft, seinen Traum von einer Mondlandung zu verwirklichen, was aber nicht wirklich gelingt.

Ein spannender fünfhundert Seiten Roman, der mich, vor allem am Anfang, sehr begeistert hat.

Später hat es sich dann, was mir beim heurigen Buchpreislesen öfter passierte, ein wenig verflacht. Der Spannungsbogen wurde nicht ganz eingehalten, beziehungsweise überspannt und übertrieben und spannend auch, daß ja noch ein Buch über die Mondlandung folgt. Man sieht, ein  Thema, das dieses Jahr mehrere Autoren beschäftigt hat.

„Wo waren wir am 21. Juli 1969?“, steht noch am Buchrücken mit der Bemerkung, daß sich kaum ein Datum so in das kollektive Gedächtnis wie dieses eingeprägt hat.

Nun, das gilt wahrscheinlich auch für nine elfen. Da war ich auf Wien-Tour, während ich am 21. Juli mit knapp sechzehn noch ein letztes Mal im Kinderfreunde-Ferienheim in  Klein St. Paul war und anschließend nahtlos nach Küb am Semmering gefahren bin, um dort in der Pension Weiß auszuhelfen, beziehungsweise ein Ferialpraktikum  zu machen.

2019-10-26

Leseglück

Filed under: Bücher — jancak @ 00:57
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Jetzt kommt gleich wieder eine Unterbrechung meines dreifachen  Buchpreislesens, das derzeit immer noch aus den deutschen Büchpreisbüchern besteht, aber dann hole ich auf und konzentriere mich auf die letzten sechs, bis es zuerst auf die „Buch-Wien“ und dann auf die „Buch-Basel“ geht und daran bin ich selber schuld, denn als ich beim Anfragen der Buchpreisbücher Ende August auf die „Netgalley“ stieß, wo man jetzt ja sowohl die deutschen als auch die österreichischen Bücher in der E-Bookform haben kann, bin ich auf ein besonderes Buch oder eigentlich auf eine Bücherreihe aufmerksam geworden, auf die ich schon durch Marreike Fallwickl gestoßen bin und die ist eine Bloggerein, aus Hallein, in Salzburg, auf die ich vor Jahren aufmerksam wurde, als sie versuchte ihren SUB aufzulesen und durch die Blogs bin ich ja auf die verschiedensten Büchern und nicht zuletzt auf das „Buchpreisbloggen“ aufmerksam geworden.

Das war „Buzzaldrin“ und dieser Blog hat mich auch auf das Buch „Tolstoy und der lila Sessel“ aufmerksam gemacht“, wo eine Frau ihre Schwester verloren hat und dann zum Trost ein Jahr lang jeden Tag ein Buch gelesen hat.

Das war auch die Zeit der „Romantherapie“, ein Buch, das ich noch immer nicht gelesen, aber ein bißchen darüber geschrieben habe und da habe ich dann auch Bücher übers Lesen und über Buchhandlungen gesammelt.

Die Meisten von ihren habe ich auch noch nicht gelesen, es gibt ja soviel, aber Friederike Manners Buch habe ich ja zumindestens in die „Gesellschaft“ mitgenommen, als dort ihr wiederaufgelegter Roman vorgestellt wurde.

Es gibt die „Wunderbare Buchhandlung“ von der Buchhändlerin und Buchpreisjurorin Petra Hartlieb, das Buch habe ich mal im Schrank gefunden und auch noch nicht gelesen, wohl aber die „Weihnachten in der Buchhandlung“, denn das habe ich mir im letzten Jahr von Margit Heumanns Geburtstgsbuchschein gekauft, in der Buchhandlung Thalia auf der „Buch-Wien“ also etwas was die Autorin, die ja eine strikte „Amazon“ und Großbuchhandlungsgegnerin ist, vielleicht gar nicht so gerne mag, aber dort gab es nichts anderes und die Blogger haben ja auch angefangen, sich als die Schreiber von bibliphilen Büchern zu entpuppen.

So gab es ein Buch übers Lesen und Florian Valerlius der Buchhändler und „Literaische Nerd“, der ja, glaube ich, den ersten „Buchblogger-Award“ gewonnen hat, hat sich jetzt mit Mareicke Fallwickl zusammengetan, die im Vorjahr mit ihrem zweiten Buch auf die österreichische Longlist gekommen ist und jetzt ein neues Buch bei FVA herausgebracht hat, wow, manche Blogger machen sich und überholen mich, die ich ja offensichtlich nichts zusammenbringe, obwohl mein Blog, glaube ich, ja eigentlich auch ganz ansehlich und umfangreich ist.

Es gibt da jedenfalls eine ganze Reihe, „Leseglück: 99 Bücher, die gute Lauen machn“, ist da eins davon, dann gibt es auch eine Romantherapie „Bücher auf Rezept“ geheißen und und und, daß Bücher gute Laune machen, ist eine These, die ich stark bezweifle, bei den Buchwerbern aber offenbar nicht so ankommt natürlich, aber lies einmal „Das wunschlose Unglück“, das „Tagebuch der Anne Frank“ und und und, genug davon.

Es ist, glaube ich, herübergekommen, was ich damit meine und ich bin ja auch eine Vielleserin, die das Lesen schon in der Kinderstube, bei den Eltern im Gemeindebuch mit ihrem Bücherkasten erlernt hat und die jetzt gerade die „Offenen Bücherschränke“ nach Bilderbüchern und Elternratgebern durchforstet und die der Anna nach Harland schleppt. Früher habe ich der Schwiegermutter, die „Readers Digest-Bände“ nach St.Pölten gebracht, aber die liest nicht mehr, so daß wir sieb ald wieder in die „Seedose“ oder nach Altmannsdort zurückbringen können und ich habe durch die neunundneunzig Bücher, die da Florian Valerlus und Mareicke Fallwickl, schön nach Kapitel gegliedert und das alles noch schöner von Franziska Misselwitz illustriert, meine eigenen Leselücken entdeckt und mein Leseverhalten hat sich, das habe ich vielleicht noch nicht so beschrieben, durch mein Bloggen oder durch die „Offenen Bücherschränke“ und das „Buchpreislesen“ stark verändert, denn, als das mit den „Offenen Bücherschränken“  begonnen hat, hat sich die Sammlerin nach ihren Leselücken orientiert und da manche Lücken aufgelesen, so zum Beispiel „Kaff auch Mare Crisium“ wenn schon nicht „Zettels Traum“ der bei den neunundneunzig Vorschlägen auch vorkommt. Jetzt nehme ich diese Bücherlücken auch mit, zum Lesen komme ich aber eher nicht mehr, weil ich inzwischen durch das „Buchpreisbloggen“ und die „Büchervorschauen“ auch zu einer Neuerscheinungsleserin geworden ist.

Was vielleicht gar nichts macht, denn dann brauche ich, was ich ja nächstes Jahr tun will, beim „Buchpreisbacklistlesen“ nur bis zum Jahr 2014 kommen. Aber Bücher, wie dieses helfen einem wahrscheinlich auf seine Leselücken zu kommen und da habe ich, obwohl meine Lesebiografie wahrscheinlich im Kleinkindalter angefangen hat. In den Kindergarten bin ich nie gegangen, war aber ein Jahr beim Herrn Aschenbrenner, der mir, glaube ich, sehr verzweifelt das „s“ bei bringen sollte.

Hat er geschafft, aber ich bin nicht sicher, ob ich nicht vorher lesen konnte, was wahrscheinlich nur ein Nebeneffekt war, was meine Volksschullehrerin Frau Theresia Keiler wahrscheinlich etwas verzweifeln ließ, weil ich es  schon konnte, als ich in die Schule kam.

Aber Leselücken gab es da auch. So habe ich die „Alice im Wunderland“ nicht gelesen und auch nicht den „Mogli“, was mir dann damals im Graz beim Ö1- Qizz Schwierigkeiten machte.

Andere Bücher, wie etwa die „Pippi Langstrumpf“ habe ich erst durchs Vorlesen der Anna entdeckt und das war, glaube ich, damals kurz nach dem Fall der Mauer, als es die DDR noch gab, wir in Berlin waren, aber man schon problemlos von West nach Ost und umgekehrt fahren konnte.

So ist eines der ersten Kapitel auch das Lesenlernen oder die Kinderbücher. Alles schön illustriert und mit Zitaten unterlegt. Listen, die man ausfüllen kann, gibt es auch und das ist auch ein Hinweis auf den letzten BuK, wo es ja um die Kinderliteratur und die Kinder in den Buchhandlungen ging.

Lesen fängt durch die Eltern an und wenn die das nicht tun, werden es auch die Kinder nicht machen und dann geht es durch die Tierwelt.

Da erwähne ich nur den „Pfau“, den ich in Margot Kollers Bücherkoje gefunden und kürzlich gelesen habe. Lange Bücher gibt es auch, da wurde schon der Arno Schmidt erwähnt und natürlich der „Mann ohne Eigenschaften“, den ich im Sommer nach meiner Matura gelesen, aber sicher nicht verstanden habe und dann geht es zu den Short Stories.

Da werden Erzählbände erwähnt. Von Peter Stamm habe ich ja „Wir fliegen“ gelesen, da wird, glaube ich ein anderes Buch erwähnt und auch von der Alice Munro, der Nobelpreisträgerin, ein anderes Buch und Karen Köhler „Wir haben Raketen geangelt“, das ich vor kurzem gefunden, aber auch noch nicht gelesen habe, dafür aber das Buchpreisbuch „Miroloi“, da ja, glaube ich, auch die Lesegemüter erregt hat.

Beim „Leseglück“ geht es weiter mit „Der Lust am Bösen“ oder mit den Krimis. Ja, die werden auch erwähnt, obwohl sich manche Literaturblogger davor drücken, weil nein, das sind ja keine guten Bücher!

Da habe ich von den erwähnten Ingrid Nolls „Der Hahn ist tot“, gelesen.

Dann gehts zu den schönen Titeln, wie beispielsweise „Zusammen ist man weniger allein“, auch im Schrank gefunden. Man sieht die büchhänder haben an mir wahrscheinlich keine Freude, das war aber auch eine „Eine Stadt-ein Buch- Aktion“ und wurde zu hunderttausend Exemplare an die Wiener verschenkt und ist in dieser Ausgabe jetzt auch im Schrank zu finden.

Die Lieblingsaccounts werden angegeben und man kann die Bücherblogs in eine Liste schreiben, die man am liebsten mag. Dann geht es an die „Süßen Seiten des Lesens“.

An das Tasten, Riechen, Schmecken. Da kann ich bei diesem Buch nicht mithalten, habe ich das „Leseglück“, ja digital gelesen und kann also auch nichts hineinschreiben.

Dann gehts ans Reisen.

„Ich bin dann mal weg“ und kann in eine Liste schreiben, welches Land ich gerne literarisch bereisen will oder das schon habe.

„Was mich glücklich macht“, ist die nächste Leseliste. Ich kann die Bücher aufschreiben, die für mich ein Genuß waren und dann kommt gleich ein Zitat von Voltaire „Lesen stärkt die Seele“, wie wahr.

Liebesbücher müßen natürlich auch folgen, da wird Ruth Cerhas „Bora“ angegeben, was ich von „Buzzaldrin“ bei ihrem Gewinnspiel 2015 gewonnen habe.

„Gut gegen Nordwind“ habe ich gelesen und, glaube ich, als Geburtstagsbuch im Schrank in der Zieglergasse gefunden, bevor ich ins Literaturhaus ging.

Dann kommt natürlich der Sex und von den hier angeführten Büchern habe ich Helmuth Krausser „Geschehnisse während der Weltmeisterschaft“ gelesen.

„Das Delta der Venus“ habe ich in meinen Schränken, aber noch nicht gelesen und interessant ist, daß bei den berühmten Titeln, die Josephine Mutzenbach als „anonym“ angegeben wird. Das wissen wir vielleicht ein bißchen besser oder auch nicht natürlich, denn Felix Salten hat sich da bekanntlich ausgeschwiegen und seine Erben den Prozeß verloren und „Giovannis Zimmer“ muß ich unter anderen auch noch lesen.

Dann gehts zur Musik, was mich ein wenig ratlos machte, denn wie passt das zusammen?Aber natürlich man kann beim Lesen auch den Kopfhörer mitlaufen lassen, tue ich aber eher nicht und wenn man das Printbuch hat, kann man die besten Freundschaftssongs anführen.

Dann gibts noch ein paar Wohlfühltitel, beispielsweise Wilhelm Genanzinos „Liebe unterm Regenschirm“. Habe ich das gelesen? in meinen Regalen steht es jedenfalls.

Die „Bücher des Lebens“ werden erwähnt, beziehungsweise, kann man sie aufschreiben und anführen und am Schluß, bei Buch 99, geht es natürlich ans Unglück und zu Paul Watzlawick. Aber vorher werden noch Andrea Gerk „Lob der schlechten Laune“ und Alexandra  Reinwarths „Am Arsch vorbei geht auch ein Weg“ erwähnt.

Man sieht, die beiden Biliophilen, die dann ihre Danksagung machen und ihre Biografie vorstellen, nehmen es genau. Es gibt, das hätte ich jetzt fast vergessen, auch einige Bücherquizz, wo man sein Wissen etsten und damit bei der nächsten Gesellschaft, bei denen, die das Buchnicht gelesen haben, brillieren kann.

Ansonsten kann ich diese Reihe  nur empfehlen und auch auf die „Frankfurter Buchmesse“ hinweisen, die ja vor kurzem war und da haben die Beiden ihre Bücher, glaube ich, auch vorgestellt.

 

2019-10-25

Vom Dramatik-Workshop zum Slam-B

Filed under: Veranstaltungen,Workshop — jancak @ 23:55
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Ich bin ja eine, wie ich immer schreibe, mit einem offenen Literaturgeschmack, von Peter Handke zu Sophie Kinsella sozusagen, schräg über den Tellerrand, nur eine Theatergeherin bin ich eigentlich nicht, das liegt wohl auch an meinem Hang zur Sprarsamkeit, beziehungsweise bin ich als Studentin jede Woche in die Oper, aber nur sehr selten ins Burgtheater gegangen.

Warum, weiß ich eigentlich nicht so genau, denn ich habe mich ja schon damals für Literatur interessiert und seit meiner Matura geschrieben, aber wahrscheinlich, weil ich schon damals eine Romanschreiberin war.

ich erinnere mich aber an einige sehr schöne „Professor Bernhardi“ Aufführungen, eine im Residenztheater in München, als ich dort mit Sechzehn oder Siebzehn mit meinen Eltern und meiner Schwester, ein Wochenend lang war und wohl noch keine Ahung von Arthur Schnitzer hatte, dann eine im Burgtheater und eine sehr schöne Lesetheateraufführug habe ich auch einmal gesehen, aber ansonsten galt Theater interessiert mich nicht und wenn ich mal in den Schränken ein Theaterstück fand, habe ich es meistens zurückgelegt.

Aber man soll auch über seine Vorurteile hinwegkommen und so habe ich Stephan Teichgräber bezüglich seines Dramatikworkshops zuerst abgesagt, weil wir ja jede zweite Woche nach Harland fahren, dann bin ich aber mit dem Kalender zu ihm gegangen und wir haben uns vor zwei Wochen auch den Burgtheaterspielplan angesehen und ich habe, wenn man es so will, mein Theaterpensum, in der Ankündigung steht ja auch etwas, das man die Bereitschaft die Aufführungen zu besuchen, zum Workshop mitbringen soll, auch schon abgeleistet, denn im Rabenhof treten ja derzeit die „Staatskünstler“ auf und die, Thomas Maurer, Robert Palfrader und Florian Scheuba waren, glaube ich, am Montag nach der Wahl, wo ja die Grünen wieder gewonnen haben, im „Leporello“ oder in Morgenjournal und da haben sie offenbar, die besten fünf Minuten des Programms so zusammengeschnitten, daß ich die Vorstellung unbedingt sehen wollte.

So waren wir am Montag dort „Jetzt erst Recht“, hat die Vorstellung geheißen, aber wenn man, wie ich, sich die Diskussionen in  Oe 24 und auch die Videos von Martin Sellner im Internet anschaut, ist man da schon bestens informiert und, wie heißt das so schön, die Wirklichkeit überholt die Kabarettisten.

Ich war aber wieder mal im Theater, wenn auch nicht in der Burg und Stephan Teichgräber ist ja überhaupt am Centrope und den Spielplänen dort interessiert und so sind wir heute hauptsächlich ins „Arena-Theater“, nach Bratislava gegangen, was auch einen sehr interessanten Spielplan hat.

So wird dort der „Schwejk“ aufgeführt, aber auch ein Stück namens „TISO“, das von einem slowakischen Präsidenten und den faschistischen Lagern handelt, die es in der Slowakei gegeben hat.

Danach bin ich zurück in meine Praxis, um eine Stunde zu machen und war dann unsicher, ob es sich noch ausgeht ins Literaturhaus zum Slam B zu gehen, weil man da ja um sieben vor der Tür stehen muß, um einen Platz zu bekommen.

Es ist sich aber ausgegangen und dort war ich jetzt ja schon lange nicht, habe aber trotzdem einige Dauerslamer erkannt, obwohl diesmal viele neue Anmeldungen waren und viel mehr als lesen konnten. So wurden von den neunzehn zwölf ausgelöst, Christian Schreibmüller war dabei und die Französin Nathalie Rouanet, die unter den Mamen Ann Air auftritt und einen sehr persönlichen Text hatte, der fast ein wenig an das Debut „Es ist Sarah“, erinnerte, aber nicht gewonnen hat.

Das Opferlamm, die Siegerin vom letzten Mal , das sogenannte Opferlamm hatte auch sehr schöne Texte. Einer handelte von den Sorgen einer Mutter mit nicht „normalen“ Kindern, sondern solche mit ADHD oder dem Tourette-Syndrom.

In die Siegerrunde kamen, was mir nicht immer ganz nachvollziehbar war, was den applaus betraf, drei Frauen, die von Diana Köhle, diesmal ein Diadem aufgesetzt bekamen und in einem Jahr, am 9. Oktober wird der hunderste Slam mit einem großen Fest stattfinden, zu dem dann nur Sieger slamen dürfen.

2019-10-24

Sabine Gruber im Gespräch

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 22:26
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Im Literaturhaus gibt es eine Reihe im Zusammenhang mit dem Verein Neugermanistik, wo Alexandrea Millner und der Literaturwissenschaftler Wolfgang Straub sich einen Autor oder Autorin aussuchen und den oder die offenbar in Nahaufnahme besonders beleuchten und diesmal war die 1963 in Meran geborene „Veza Canetti Preisträgerin“ Sabine Gruber beziehungsweise ihre zwei letzten Romane „Stillbach oder die Sehnsucht“ und „Daldossi oder Das Leben des Augenblicks“ an der Reihe, beide Bücher habe ich gelesen und Sabine Gruber kenne ich, glaube ich, noch von der Zeit, wo sie Sekretärin in der GAV war.

Beim „Tag der Freiheit des Wortes“ haben wir einmal in Klagenfurt zusammen gelesen, ihren „Daldossi“ habe ich vom Zeitpunkt der „Veza Canetti-Preisverleihung“ verfolgt. Sie hat das Buch, das nicht allen gefallen hat, ja auch bei den O-Tönen vorgestellt und es ist 2016 auch der öst Bp gestanden.

Alexandra Millner, die ich ja erst vorige Woche als Präsidentin der H. C. Artmann Gesellschaft erleben konnte, hat ihren Kollegen Wolfgang Straub und seine Werke, er hat sich viel mit dem Thema Literatur und Reisen beschäftigt, lange und ausgführlich vorgestellt.

Dann kam eine Lesung aus beiden Büchern von Sabine Gruber und ein sehr ausführliches Gespräch darüber.

Die früheren Romane „Aushäusige“, „Die Zumutung“ und „Über Nacht“, habe ich nicht gelesen, nur in verschiedenen Rundfunkbeiträgen darüber gehört und bei der Präsentation ihres letzten Gedichtbandes war ich sowohl in der „Gesellschaft“ als auch in Krems bei der „Literatur und Wein“.

So habe ich die Auffrischung und das Eintauchtun und das germanistische Gespräch über Sabine Grubers Werke, die ich ja öfter bei Veranstaltungen sehe, sehr genoßen.

Es waren ein paar Jugendliche im Publikum, die wissen wollten, wie Sabine Gruber ihre Charakäte plant und dann, glaube ich, ein paar Bekannte der Autorin beziehungsweise der Germanisten.

Es gab einen Büchertisch und Gespräche beim Glas Wein und es war wieder ein  interessanter Abend, wo man, wie ja schon am Dienstag in der „Alten Schmiede“ in etwas ältere Bücher gut eintauchen und darüber diskutieren konnte.

2019-10-23

Vierte Debutpreislesung

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 23:59
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Den österreichischen Buchpreis gibt es seit 2016, den deutschen seit 2005 den Schweizer seit 2008 und das typische für den österreichischen ist die Debutbreisschiene, da werden immer drei Debuts vorgestellt, die oft vorher schon im Sommer bei den O-Tönen zu hören waren und ein paar Tage oder Wochen vor der Preisverleihung und nach der Shortlistverkündung findet in der AK-Bibliothek eine Lesung der drei Debutanten statt.

2016 war ich nicht dabei, weil da zeitgleich, glaube ich, der „Veza Canetti- Preis“ an Ilse Kilic im MUSA, das es in dieser Form ja nicht mehr gibt, vergeben wurde, sonst schon und heute ist auch meine Einladung zur öst Buchpreisverleihung am vierten Novemberi Casion Schwarzeberg gekommen.

Gelesen habe ich von der öst Bpliste noch immer nur das, was auch auf der deutschen Longlist  steht, da bin ich jetzt bei Buch fünfzehn und Angela Lehner eine der Debuttanten steht darauf,  hat auch den „Tumler-Debutpreis“ gewonnen und steht auf der „Alpha-Shortlist“, die nächsten Mittwoch vergeben wird, da sind heuer bei mir offenbar beide postalische Einladungen, die vom „Alpha“ und die vom öst Bp verloren gegangen, ich habe jetzt aber Einladungen und bei der Debutpreislesung in der Arbeiterkammerbibliothek war ich heute auch.

Marco Dinic, der 1988 in Wien geborene serbische Autor, der auch schon in Klagenfurt gelesen hat, steht mit seinen „Guten Tagen“ auf der liste, seine O-Ton-Lesung habe ich versäumt und auch die in Leipzig, jetzt habe ich den jungen Mann, der zum Glückinicht nach seiner Einstellung zu Peter Handkes „Nobelpreis“, aber vielleicht hat er da eine andere Meinung als der gebürtige Bosnier Sasa Stanisic, nicht befragt wurde, aus seinem Buch lesen gehört, wo ein junger Mann zum Begräbnis seiner Großmutter nach Belgrad fährt und dort am Grab beziehungsweise am Friedhof eine seltsame Begegnung macht.

Die zweite Nominierte ist die 1987 in Klagenfurt geborene Angela Lehner, die mit ihrem Debut auf der Longlist des dbs stand, den „Franz Tumler- Literaturpreis“ gewonnen hat, für den „Alpha“ nominiert ist und jettz mit ihrem „Vater unser“, glaube ich, für die öst Debutschiene gute Chancen hat, aber was weiß man schon so genau?

Die dritte Nominierte ist die „Kremair und Scheriau-Literaturschiene“ verantwortliche Tanja Raich, die 1986 in Meran geboren wurde und ihr Debut „Jesolo“ bei „Blessing“ herausgebracht hat, wo es um eine Schwangerschaft geht, ich habe daraus schon bei „Rund um die Burg“, ein Stück gehört und das Buch von Doris Klomstein bekommen, so daß ich es nicht extra anfragen mußte.

Das und das Buch von Marco Dinic muß ich noch lesen, aber bevor es so weit ist kommen ja noch fünf vom der deutschen Longlst dran und nach Basel fahren wir ja heuer auch zum Schweizer Buchpreis, aber dazwischen wird der öst vergeben und ich bin bespannt, wer ihn gewinnen wird, da habe ich weil ich davon ja erst das „Flüssige Land“ und „Flammenwand“ gleesen habe, noch keine Meinun, bei den Debuts würde ich auf AngelaLehner tippen,, bin aber gespannt, weil ich mich oft genug in meinen Voraussagungen verschätze.

2019-10-22

Literarische und journalistische Gestaltung des Themas Transit

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 23:08
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„Transit“ ist ein 1948 auf Deutsch erschienener Roman, der berühmten DDR-Schriftstellerin Anna Seghers und er ist auch der Titel, der von Lydia Mischkulnig und Christa Zöchling gestalteten Reihe „Gesellschaftsräume  der Literatur“, wo die Beiden, die Literaturwissenschaftlerin und Herausgeberin der literarischen Beilage der „Furche“ Brigitte Schwens-Harrant eingeladen haben, mit ihr über drei Bücher zu sprechen, die die Perspektive von flüchtenden Frauen schildern.

Marie NDiayes „Drei starke Frauen“, Jean-Marie le Clezios „Wüste“ und Shumona Sinhars „Erschlagt die Armen“

Die ersten beiden Bücher, der in Frankreich lebendenen Autoren, habe ich gelesen, der Roman der 1973 in Kalkutta geborenen  Shumona Sinha war mir dagegen unbekannt.

Die 1963 in Klagenfurt geborenen Veza Canetti-Preisträgerin Lydia Mischkulnig von der ich ihren Erstling „Halbes Leben“, „Hollywood im Winter“ und „Schwestern der Angst“ gelesen haben, begann mit dem Buch der  1967 geborenen Marie NDiaye und erwähnte da besonders die dritte Geschichte, die der jungen Frau, die von ihren Verwandten nach Europa geschickt wird, sich dafür prostuiueren muß und offenbar dort nicht ankommt.

Die 1959 geborene „Profil-Journalistin“ Christa Zöchling hatte dagegen mit dem Nobelpreisträger von 2008 Jean-Marie Gustave le Clezio und seinem Roman größere Schwierigkeiten, weil sie die Erlebnisse der Heldin Lalla in Marseille und ihre Rückkehr in die Wüste, als zu kitschig oder von einem Mann beschrieben gefunden hat.

Das dritte Buch, der mit bisher unbekannten Inderin, die in Paris als Dolmetscherin für Asylwerber gearbeitet hat, ist besonders interessant, weil er sich mit der Frage der Glaubwürdigkeit der Geschichten, die die Leute erzählen müßen, um Asyl zu erhalten, weil Armut allein ja nicht als Flüchtlingsgrund zählt, erfaßt, ein vor allem in Zeiten, wie diesen sehr heikles Thema, da die Rechten in ihren Blogs und Videos sich ja  darin überbieten, die Gewalttaten der Flüchtlinge, die sie für keine solchen halten aufzuzählen und sich von ihnen ausgenütz fühlen.

In Anschluß an die Diskussion, der drei Bücher kam die Gegenüberstellung eines Textes, der Schriftstellerin Lydia Mischkulnig, die sie für eine Kolumne in der „Furche“ geschrieben hat,  wo es um vier afghanische Lehrilinge geht, die Angst hatten von der schwarz-blauen Regierung und den Maßnahmen von Minister Kickl abgeschoben zu werden.

Christa Zöchling hat darüber einen journalistischen Text im „Profil“ erföfnet und daran wurde diskutiert, was der Unterschied zwischen einer Reportage und einem literarischen Text ist.

Der journalistische Text muß wahrhaftig sein, die Fiktion kann erfunden werden, lautet wahrscheinlich die naive Antwort. So einfach ist es wohl nicht und wenn man von den experimentellen Texten absieht, würde ich dabei gar keinen so besonderen Unterschied sehen, die ich mich ja auch mit dem Thema Flüchtlinge beschftigt habe und darüber sogar eine Trilogie geschrieben hat.

Im Literaturhaus hat es vor einigen Jahren auch einen eigenen Abend zum Thema Flucht und Migration gegeben, der sich von den üblichen literarischen Abenden insofern unterschieden hat, daß es ein paar Organistatoren und eine Kiste Bücher gegeben hat und das Publikum aufgefordert wurde, aus diesen oder auch aus eigenen zu lesen.

In der Lesekiste werden wohl Bücher aus der Exilbibliothek gelegen sein, also beispielsweise Anna Seghers „Transit“, die Leute, die sich zum Lesen meldeten, haben aber ihre eigenen Texte die sich mit der Fluchtgeschichte nach 2015 beschäftigt haben, so habe auch ich eine der Fatma Challaki-Szenen aus den „Sommerereginissen“ gelesen und morgen wird es im Metro Kino mit einem Film von Christian Petzold über Anna Seghners „Transit“ weitergehen.

Das werde ich aber versäumen, da gleichzeitig die Debutpreislesung des österreichischen Buchpreises in der Arbeiterkammer Bibliothek ist, ich habe aber „Transit“ schon vor einigen Jahren gelesen, weil mich das Thema Flucht und Migration, sowohl was den zweiten Weltkrieg, als auch der gegenwärtigen Flüchtlingskrise und ihren Folgen ja sehr interessiert.

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