Literaturgefluester

2019-03-31

Zustandsbericht

Wieso gibt es hier so viele Buchbesprechungen und seit drei Wochen keine Veranstaltungsberichte mehr?, mag vielleicht ein nicht so regelmäßiger Besucher fragen.

Richtig, da war ja der Sturz vor drei Wochen vom Weg von der Rudolfshöhe in Richtung Ochsenburg, der Hubschrauberflug ins Universitätsklinikum St. Pölten, der Gips, der inzwischen mehrmals ausgewechselt wurde und jetzt durch einen leichtere Umhüllung aus Plastik ersetzt wurde.

In den drei Tagen Krankenhaus lesen lesen lesen. Es kamen da ja auch zwei Besucher, die mir, Achtung nicht gedendert, neuen Lesestoff brachten, dann war auch noch die gesellschaftsrelevante Lektür vom Frauentag da, die ich später, bis ich zu den Frühjahrsneuerscheinungen kam, aufgelesen habe. Leipzig wiedermal im Zimmer und nicht live vor Ort, zwischen meinen Praxisstunden, denn die habe ich gleich am nächsten Tag, als ich vom Krankenhaus zurückgekommen bin, gemacht.

Sonst nicht sehr viel. Krückenlos durch die Praxis-Wohnung, das liegt ja gleich gegenüber, nur in der Reinprechtsdorferstraße hatte ich eine extra Praxis und vorher in der Gumpndorferstraße, von wo wir dann jeweils nach St. Pölten gependelt sind, gehumpelt.

Einmal war ich  mit dem Filmcasino bei der „Rocky Horror Picture Show“, weil wir da schon Karten hatten und das Kino ja keine fünf Minuten von der Krongasse entfernt liegt.

Ansonsten lesen lesen, kein Leipzig, keine „Lyrik im März“ und keine andere der schon geplanten und sicher schön gewesenen Veranstaltungen.

Inzwischen bin ich etwas mobiler und kann, der Gips soll ja nach Ostern hinunterkommen, mir vorstellen, es nächste Woche probeweise mal mit dem Literaturhaus Krems versuchen, es naht ja wieder „Literatur und Wein“, wo der Alfred wieder, diesmal nach einigen Zögern Karten bestellt hat, die Samstägige Wanderung lasse ich aus und kann mich stattdessen ja an die Donau setzen, wenn ich es so weit schaffe, wie es mit Göttweig, das ja auf einen Berg liegt, wird, werden wir sehen und dazwischen lesen lesen lesen, was ja nichts macht, denn ich Frühjahrsneuerscheinungsleseliste ist ja sehr lang, obwohl ich mich da ja immer zurückzunehmen versuche und es nicht schaffe, denn meine Neugier auf all das Geschriebene ist ja sehr groß.

Ein wenig langweilig?, werden vielleicht meine regelmäßigen oder auch unregelmäßigen Leser fragen.

Wahrscheinlich schon, sechs Wochen lang nur in der Wohnung herumzuhumpeln, am Wochenende weil es jetzt schon sehr frühlingshaft ist, auf der Terrasse im Nachthemd die Calamari und die Sardinen essen, die der Alfred immer so getreulich vom Naschmarkt holt.

Am Freitag nach St. Pölten fahren und den Gips wechseln lassen. Da muß man, das kann ich gleich lobend erwähnen, eigentlich nie sehr lange warten, was im AKH sicher anders wäre und am letzten Freitag bin ich dann schon in Harland, wo unsere Wohnung im ersten Stock liegt, herumgegangen.

Die „Magdalena Kirchberg“ korrigeren, das ist gut, denn die sollte  schon bald fertig werden und sonst nicht sehr viel, außer den ungefähr zwanzig Stunden, die ich so  pro Woche habe.

Nicht sehr viel also und wahrscheinlich wirklich langweilig, wenn es nicht, die politischen Ereignisse und den lieben Uli gäbe, der ja nach Frau Haidegger und You Sophie mein dritter Kritiker wäre, der sich über mein fehlerhaftes Bloggen und meinen Anspruch es trotzdem im Literaturbetrieb zu etwas zu bringen, aufregt und der sich in Zeiten, wie diesen noch als aufrechter Rechter erweist, der auf alles, was ihm nicht passt und das ist sehr viel, wie eine Armee von Rohrspatzen vor sich hinschimpft.

Hat doch die sogenannte Flüchtlingskrise ja seit 2015, die Welt verändert, die Rechten, wollen alle, die  ihrer Meinung nach „Noch nicht aufgewacht sind“ und den sogenannten „großen Austausch nicht als Bedrohung“, sondern vielleicht immer noch als Bereicherung sehen, aufwecken und benützen viele Beispiele dazu, was nicht passt,  die Linken, Grünen und die Sozialisten zu beschimpfen, beispielsweise, wenn sie statt Weihnachtskarten, „Wintergrüße“ versenden, um niemanden zu kränken oder was vielleicht wirklich ein bißchen bizzar ist, das Tragen von Indianderkostümen bei den Kinderfaschingsbällen verbieten wollen.

„Die Lehrerinnen sollen auch aus den Schulen!“, weil sie sich ja angeblich oder tatsächlich gegen das Mobbing der zugewanderten Kinder, die diese auf die sogenannten „Bio-Deutschen“ ausüben, durchsetzen können und wenn ich das als „frauenfeindlich“ betrachte und auch das Gendern und die neue Bundeshymne möchte, gerät der Uli in Rage und belehrt mich per Mail:

„Ich solle doch aufhören schlechten Journalismus zu betreiben!“

Aber den betreibe ich gar nicht, weder guten noch schlechten, sondern begnüge mich auf meinen höchstpersönlichen Tagebuch in dem ich die Welt über mein literarisches und bezüglich Sturz, beispielsweise auch privates Leben unterrichte, auch auf meine politischen Ansichten hinzuweise.

So berichte ich beispielsweise über die Donnerstagsdemonstrationen, gut die fallen, der Uli kann sich freuen, in der nächsten Zeit aus, da geht dann nur noch der Alfred mit der „Auge-Fahne“, weil er ja grüner Gewerkschaftler und Betriebsrat an der WU ist, hin und hat den, laut Martin Sellner, dem Chef der Identitären, größten Triumpf gegen die Antifaschisten, die dort angeblich aufmarscheren, nämlich, weil der ein „Großes Austausch- Transparent“, hißte, während die Donnerstagsdemonstranten vorbeimarschierten, gar nicht bemerkt und das er das tat, hat seinen guten Grund, ist er doch bezüglich der rechtsextremen Anschläge auf  zwei Moscheen in Neuseeland und eine Spende des  Attentatäters, ins Visier der Öffentlichkeit geraten und darüber, lieber Uli, kann man schreiben und seine Meinung äußern!

Man kann auch für den Rücktritt von Minister Kickl unterschreiben, wenn man der Meinung ist, einen anderen Innenminister zu wollen. Erstaunlich vielleicht, wenn man dann auf einer SPÖ-Seite landet und gleich aufgefordert wird, in die Partei einzutreten, obwohl ja die GAV bzw. die IG- Autoren zur Unterschrift aufgefordert haben und weiter Pech vielleicht, wenn dann gepostet wird: „Das es fein ist, jetzt eine solche Unterschriftenliste zu haben, weil man dann, wenn, es so weit wäre, die Leute gleich….., etcetera, etcetera, -abholen könnte!“

Ein Schelm, wer da an „Finsterwalde“, denkt oder nein, das ist ja ein Krimi oder ein Jugendroman,  spielt in Deutschland und wurde vom Uli, als absurd beurteilt.

Mit dem werde ich mich also vielleicht weiter streiten, ob ich meine politischen Ansichten äußern darf oder mich auf das bloße Buch besprechen begnügen soll, aber da habe ich ja auch noch einiges sehr kritisches, wie beispielsweise das neue Buch von Robert Misik, das sich genau mit diesem Thema beschäftigt, auf meiner Leseliste und der Uli äußert sich auch immer sehr politisch und betrachtet es als sein gutes Recht beispielsweise Sarah Wiener, als „verwirrte Person“ zu beschimpfen und sie an den Herd, beiehungsweise an den „Kaiserschmarrn“ zurückzuschicken, obwohl sie, weil sie ja ein Buch über Bienen geschrieben hat, nichts anderes tat, als zu meinen, daß man von den Bienen das menschliche Verhalten gut ableiten oder beobachten kann.

Kann man, lieber Uli, auch wenn die Wächterbienen, die bösen Eindringliche abwehren, das wollen Sie ja auch und können in diesem Sinn der Grünpolitikerin dankbar sein, wenn sie da auf ihrer Welle schwimmt  und das menschliches Verhalten bestätigt obwohl sie es wahrscheinlich auf der anderen Seite wieder verändern will.

So weit, so gut, es ist, wie es, der „Brexit“ in England scheint gescheitert oder wird möglicherweise sehr ungeordnet passieren, weil sich die Leute auch da nicht mit ihren eigenen Abstimmungen zufriedengeben können. Der Rechtspopulismus wächst an, der Uli schreibt und schimpft darüber und ich werde ihm zwischen meinen Stunden und meinen oft sehr politischen Büchern auch weiter antworten und mir vom Alfred erzählen lassen, was auf den Donnerstagsdemos so passiert, bis ich wieder selber mitgehen kann.

2019-03-30

Zum Indiebookday

Den Indiebookday, wo auf die Literatur der unabhängigen Verlage aufmerksam gemacht wird und man sich ein Buch aus einem dieser Kleinverlage kaufen und auf seiner Facebookseite posten soll, gibt es schon seit einige Jahren.

Der „Mairisch-Verlag“ hat ihn, glaube ich, eingeführt und ich war vor zwei Jahren auch in Wien einmal bei einer diesbezüglichen Veranstaltung und habe ein „Wortreich-Buch“ dabei bekommen, obwohl ich ja weder Handy noch Facebook habe und bin auf das Wort „Indie“, das mir vorher eher unbekannt war, glaube ich 2011 und da in Zusammenhang mit den „Selfpublischern“, die da ja gerade kamen, aufmerksam geworden, weil sich eine Autorin über die angeblich schlechte Qualität, der vielen Selfpublisher mokierte.

Das war für mich ein Anlaß einen Artikel über meine sogenannten Indiebücher zu verfassen, das war noch vorher, als ich über „Buzzaldrin“, glaube ich, auf den „Indiebookday“ der unabhängigen Verlage aufmerksam wurde, habe ab dann aber, wenn ich darüber etwas geschrieben habe, immer auf mich und meine selbstgemachten Bücher hingewiesen und eines beispielsweise verlost, was, wie ich hörte, man auch nicht darf, denn der „Indiebookday“ hat mit dem „Selfpublishing“ nichts zu tun und die sollen sich was Eigenes machen.

Nun ja, nun gut, ich bin ab da wohl irgendwie daraufgekommen, daß ich für meine inzwischen über selbstgemachten Bücher, immer in einer gedruckten fünfzig Stückauflage ohne ISBN-Nummern und nicht bei „Amazon“ eingestellt, auch soweas wie Werbung machen kann.

Stelle sie und das habe ich, glaube ich, schon ab 2008 oder 2009, seitdem ich blogge, so getan, immer in einer Vorschau vor, präsentiere mich dann proudly mit dem Buch, ein Gewinnspiel mit einigen Fragen zu dem Buch, wo man es gewinnen kann, gibt es seit einiger Zeit auch. Die Resonanz ist endend wollend oder besser gesagt, fängt sie gar nicht an.

Ich würde aber trotzdem gerne bei einem neuen Buch jeweils eine Leserunde veranstalten und schreibe seit einiger Zeit auch Artikel über meine Bücher, mein Schreiben, meine Themen, etcetera.

Da hat sich schon einiges angesammelt, was ich, wenn ich mit der „Magdalena Kirchberg“ meinem derzeitigen „Work on Progress“ fertig bin, als zweites „Literaturgeflüsterbuch“ herausgeben möchte und jetzt möchte ich zum „Indiebookday“, weil ich ja derzeit keine Veranstaltungen besuche und ich nicht jeden Tag  ein Indie- oder auch anderes Buch rezensieren will, wieder einen Eigenen Artikel machen um auf mich und meine individuelle unabhängige Buchpräsentation aufmerksam zu machen.

Auf meiner Webseite kann man sich darüber informieren und das Buch auch bestellen. Anfang des Vorjahrs habe ich meine letzten dreizehn Bücher vorgestellt, nachdem ich ja 2013 zum fünfjährigen Jubiläum und zeitgleich zum „Literaturgeflüsterbuch“ ein, ein großes Gewinnspiel mit „Dreißig Fragen zu dreißig Büchern“ machte.

Inzwischen ist die „Unsichtbare Frau“ erschienen, bei der man sich noch an der Leserunde teilnehmen kann und aus der ich auch im Mai und im Juli im „Republikanischen Club“ und im „Cafe Westend“ lesen werde.

Das kann man, wenn man sich dafür interessiert, an der Leserunde teilnimmt oder eine kritische Frage stellt, bei mir gewinnen. Auf die „Magdalena Kirchberg“ an der ich noch korrigiere und in der es auch um das Romanschreiben geht, kann ich nur hinweisen und auf die „Schreibberichte im Literaturgeflüsterbuch“ zwei.

Man kann sich aber auch durch alle meine diesbezüglichen Schreibberichte  surfen, Fragen stellen und kommentieren oder meine Website mit den Leseproben durchgehen und sich vielleicht auch ein Buch wünschen. Achtung, es sind nicht mehr alle vorhanden, von einigen könnte ich nur das PDF schicken, aber ich denke es ist am „Indiebookday“ vielleicht auch eine Möglichkeit, was mir ja schon sehr lange ein Anliegen ist, auf die unterschiedlichen Formen des Schreibens und des Publizierens aufmerksam zu machen.

Da gibt es die Großverlange, gegen die ich überhaupt nichts habe und deren Bücher ich sehr gern lesen, obwohl sie wahrscheinlich einen Massen- und Mainstreamgeschmack bedriedigen, so daß es sicher gut ist, daß es die Klein– und Kleinstverlage mit ihren individuelleren Literaturformen, dem experimentellen Schreiben, etcetera, gibt und von denen ich in letzter Zeit vor allem den „VerbrecherVerlag“ entdeckte und da einige Bücher gelesen habe.

Da gibt es die „Selfpublisher“, denen der böse „Amazon“ ja die Türe und die Toren geöffnet haben und die in Leipzig und in Frankfurt schon seit einiger Zeit ganze Hallen füllen.

Dazu gehöre ich auch nicht wirklich, denn ich stelle da nichts hoch, schreibe auch nicht Genres , sondern eher literarisch und da psychologisch sozialkritisch, realistisch, wenn es wer wissen will und bin da, glaube ich, eine ziemliche indivuduelle Einzelschiene des Publiuzierens, in dem ich mir meine Bücher selber drucken lassen, das Wort „Eigenverlag“ noch immer nicht mag.

Sie selber auf meinen Blog präsentiere, zu Lesungen mitnehme, etcetera.

Dabei ziemlich unbemerkt bleibe, weil ich aber denke, daß man den Wert eines Buches, auch in Zeiten, wie diesen, wo sich in Leipzig und Frankfurt, die Bücher türmen und die Leute zwar selber gerne schreiben, was ich toll finde, aber immer weniger lesen, erst erkennt, wenn man hineinschaut, auf diese Art und Weise am „Indiebookda“ auch auf mich und meine Bücherproduktion aufmerksam machen will.

Wenn ich damit jemand interessieren kann, wird mich das freuen und so bin ich auf Rückmeldung und Resonanz sehr gespannt und wünsche im übrigen allen einen schönen „Indiebookday“ und vielleicht geht sich neben dem Kauf eines Buches aus einem kleinen unabhängigen Verlags auch ein Blick auf meine Bücherproduktion aus, was mich  sehr freuen würde!

2019-03-29

Sie sagt, er sagt

Filed under: Bücher — jancak @ 00:25
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Jetzt kommt das letzte Buch aus der „Frauentag-Schwerpunktreihe“ und es ist eines, sehr passend über die „Liebe“, die  auch auf der Donnerstagsdemo am Valentinstag sehr gefeiert wurde.

„Gespräche über die Liebe“, die in Wien lebende Journalistin Yvonne  Widler, nennt es kein „Ratgeberbuch“ und Maxie Wander hat in der DDR vor Jahrzehnten mit „Guten Morgen du Schöne“, wohl etwas Ähnliches begonnen, Nadine Kegele es in „Lieben muß man unfrisiert“ fortgesetzt und Yvonne Widler hat sich auch mit Experten und Expertinnen, Beziehungscoaches, Therapeuten, Scheidungsanwälten und natürlich  Männern und Frauen über dieses Thema unterhalten und es in vier Expertenrunden  beschrieben, um herauszufinden, was das perfekte Rezept für ein länger anhaltendes Miteinander in Zeiten, wo jede zweite Ehe geschieden wird und man nicht sehr lange, weil die Ansprüche ja sehr sehr hoch geworden und man finanzieller auch unabhänger ist, um eine schlechte Ehe auszuhalten, zusammenbleiben muß, eigentlich ist.

Da gäbe es ja die schon bekannte Erkenntnisse, daß die Beziehungen halten, wo jeder unabhängig ist und seine eigene Interessen und Freundeskreis hat.

In Zeiten, wo ja schon unzählige Ratgeberbücher, die Regale und Bibliotheken füllen, muß das natürlich moderner und auch wieder in unverständlchen Englisch ausgedrückt werden, aber interessant ist natürlich, was die Paare dazu sagen und, wie sie ihr Leben und ihr Lieben miteinander beschreiben.

So erzählt ein Scheidungsanwalt warum er seinen Kindern raten würde, zu heiraten und ein sehr erfolgreicher, sehr selbstbewußter Beziehungscoach empfängt Yvonne Widler in seiner schmucken Villa am westlichen Strandrand und stellt ihr überraschende Fragen und zur Idee des Buches ist es in Madeira gekommen, wo in ihrem Hotels viele alten Paare Urlaub machten und sie ihr Umgehen miteinander beobachten konnte.

Im Kapitel „Von Höhen und Tiefen“ werden unter anderem sowohl ein lesbisches als auch ein schwules Paar interviewt. Dann teilt eine Paartherapeutin, die Viktor Frankl erwähnt, ihre Erfahrungen mit den Paarbeziehungen mit und erzählt am Schluß eine Anekdote, daß eine alte Frau, die fast ihr ganzes Leben mit einem Mann verheiratet war, nach dessen Tod, einen Achtzigjährigen kennenlernte, von dem sie dann sagte, daß er die „Große Liebe ihres Lebens war!“

Soetwas gibt es auch, obwohl ich mir das für mich nicht vorstellen kann und das nächste Kapitel ist auch dem „Gemeinsam alt werden“ gewidmet, wobei hier seltsamerweise, neben zwei älten Paaren, die schon das Pflegeheim berwohnen, auch jüngere Leute zu Wort kommen.

Dann geht es zu einer „Paarship-Psychologin“, die für ihre Bezahlplattform einen Test ausführt und darauf schaut, daß, die einander vorgestellt werdenden Paare zwar gut, aber nicht zu gut zusammenpassen, denn, „Wenn zwei Menschen in 100 Prozent ineinander verzahnt sind, gibt es nichts mehr zu verhandeln.“

Beispiele für Paare auf der Suche im Netz und per Kontaktanzeige, mit der ich über den „Falter“, ja vor fast vierzig Jahren auch den Alfred kennenlernte, gibt es auch und da wird von der „Dating-Oma“ berichtet, die sich mit ihren Herren zuerst mit langen blonden, später mit grauen Haaren immer in der Autobahnraststätte St. Pölten trifft und, daß die Damen und Herren im höheren Alter auch überspitzte Ansprüche haben, merkt man am achtundsiebzigjährigen Otto, der einmal zu einer Dame sagte: „Wir beide trinken den Kaffe noch aus und dann gehen wir. Ich finde das nämlich sehr unverschämt von Ihnen, dass Sie mit dem Rollator kommen.“

Das finde ich von dem lieben Otto eigentlich auch und das nicht nur, weil ich momenatan auch Krücken im Zimmer stehen habe, aber so sind die Menschen  und zum Schluß kommt noch einmal eine Expertin, nämlich die Evolutionsbiologin Elisabeth Oberzaucher, die  auch bei den „Science Busters“ tätig ist und  etwas über „Monogamie“, die Yvonne Widler, glaube ich, nicht für zwingend hält, „Polygynie“ und „Polyandrie“ erklärt.

Ein interessantes Buch, würde ich sagen, über die verschiedenen Formen der Paarbeziehungen, der Hoffnungen und Wünsche darum herum, zu lesen, obwohl auch hier jeder seine Erfahrungen selber machen muß und ich, wie schon erwähnt, inzwischen auch schon in einer recht stabilen Langzeitbeziehung lebe, also irgendwie wissen muß, wie das geht.

2019-03-28

No more Bullshit

Filed under: Bücher — jancak @ 00:12
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Durch mein vorläufiges Veranstaltungsstop komme ich dazu meine Frauentagsbücher etwas zügiger hinunter zu lesen und ich muß feststellen, eas lohnt sich, weil das zweite aus dem „K & S“ Verlag „No more Bullshit – Das Handbuch gegen sexistische Stammbuchweisheiten“, herausgegeben von dem Frauennetzwerk „Sorority“, hat es in sich und ist vor allem optisch mit seiner schwarz weißen graphischen Gestaltungn und seinen fetzigen Illustrationen ein Lichtblick.

Was den Inhalt betrifft, muß man es vielleicht ein wenig differenzierter sehen, denn ich komme ja aus der Frauenbewegung der Siebzigerjahre und kann jetzt hautnah miterleben, wie die Frauen, die die „AUF“ gründeteten, sich mit ihren „Zündenden Funken“ langsam von der Bühne verabschieden.

Jüngere sind nachgekommen. Sind sie oder sind sie nicht. Da bin ich mir gar nicht einmal so ganz sicher, denn die Zeiten in denen wir leben sind ja sehr neoliberal, rechtspopulistisch und von den prekären Arbeitsverhältnissen geprägt, wo man zwar viel können muß, aber  trotzdem nur befristete Arbeitssverträge bekommt und wenn ich mir so anschaue, was es gerade jetzt für ein Geschrei, um das Gendern und beispielsweise, die gegenderte Bundeshymne gibt, kann man nur den Kopf schütteln,  auch wenn man den Rechten so zuhört, die ihren „Frauen und Mädels“ ja beschützen wollen und dabei recht reaktionäre Vorstellungen zu haben scheinen.

„Frauen wollen ja gar nicht in Führungspositionen“, „Qualität statt Quote“ „Verstehst du keinen Spaß?

„Verschlägt es Ihnen angesichts solcher Sprüche manchmal die Sprache? Schluss damit! „No more Bullshit!“, fordert die Sorority und gibt allen, die auf absurde, sexistische Stammtischweisheiten mit mehr antworten wollen als einem Augenrollen nun ein Buch in die Hand, das einlädt – zum Aufschlagen – Nachschlagen und Zurückschlagen“, steht am Buchrücken und in diesem Sinn geht es  durch das hundertfünfundsechzig Seiten Buch, an dem auch männliche Autoren, wie beispielsweise Romeo Bissuti von der Männerberatungsstelle, den ich von psychologischen Fortbildungen kenne, mitgearbeitet haben und das in zwei Teile aufgegliedert ist.

Im ersten Teil geht es um „Bullshit“ entlarven. Ihn also aufdecken und erkennen und im zweiten, um das Entkräften und da werden fünfzehn Weisheiten auseinander genommen, von denen ich bei einigen mit den Anglizismen schon meine  Schwierigkeiten hatte, denn, was bitte ist ein „Pay Gap?“

Ach ja, da geht es immer noch darum, daß die Frauen, obwohl sie jetzt  schon hundert Jahre wählen dürfen und statistisch  gebildeteter als die Männer sind, immer noch weniger, als letztere verdienen.

Dann geht es um die Ausrede, das man keine Frau für das Podium, die Stelle, etcetera, gefunden hat und gegen die „Quote“ wird ja überhaupt von männlicher und rechter Seite derzeit sehr angekämpft.

„Qulität statt Quote!“, heißt es da oft mehr als scheinheilig und jetzt hätte ich fast auf die „Rabenmütter“ vergessen und interessant ist in dem Kapitel,  daß da geschrieben wird, daß es diesen Ausdruck nur im Deutschen gibt.

Ein Vater, der den ganzen Tag arbeitet, um seine Familie zu ernähren und seine Kinder deshalb nur schlafend oder am Sonntag sieht, ist kein solcher. Die berufstätige Mutter aber schon, obwohl man das auch differenhzierteer sehen kann und ich eigentlich noch immer an die entwicklungspsychologischen Regeln glaube, die ich in meinem Studium gelernt habe, daß man die Kinder nicht vor drei Jahren in den Kindergarten geben sol..

„Ich bin für Humanismus nicht Feminismus“, heißt das Kapitel das die Soziologin Laura Wiesböck geschrieben hat, von der ich das erste Frauentagsbuch gelesen habe und das ist ein Argument, das man in rechten Kreisen sehr oft hört und die ja sehr gegen jede Quote sind.

„Ich fühl mich nicht unterdrückt!“, japsen dann vielleicht manche Frauen zwischen ihre befristeten Dienstverträgen und den Männenr, die ihnen, ja eh, bei der Hausarbeit helfen, sich ihn aber nicht mit ihr teilen und „Sei nicht so sensibel!“, hört man auch oft von Männern, wenn sich Frauen über etwas beschweren.

Da sind wir bei den Klischees oder den „Buben die nicht weinen und den Mädchen, die nicht pfeifen dürfen!“ und da waren wir schon in den frühen Neunzehnachtzigerjahren, als Johanna Dohnal mit dem „Jugend und Volk- Verlag“, zu einem nicht rollenspezifischen Frauenbuch aufgerufen hat, wo ich mit meinen „Güler will kein Kopftuch mehr“, gewonnen und später einen Teil des österreichischen „Kinderbuch-Preises“ bekommen habe.

Die Frau sind  gefühlsbetonter und wollen mehr reden, während man den Männern, das vielleicht noch immer  austreibt und ein „Indianer weint nicht!“, sagt.

Aber nein, das darf man in den sprachkorrekten Zeiten wahrscheinlich nicht mehr sagen und dann bleiben, die starken schwachen Helden über, betrinken sich oder bringen sich viel öfter um, als ihre angeblich so sensiblen Frauen, die inzwischen neben Beruf und Kindern, den Haushalt schupfen.

„Da wären wir schon bei dem „Sei nicht so hysterisch“ und haben das „Alle Türen stehen euch doch eh offen, aber ihr wollt doch gar keine Führungaspositionen“ übersprungen, obwohl das sicher ein noch lange nicht erledigtes Thema ist.

„Feminsmus ist mir zu extrem!“, sagen manche Frauen, und ich wundere mich, ganz ehrlich immer, wenn mir eine Frau „Ich bin Arzt!“, erklärt und mich dann erstaunt anguckt, wenn ich „Nein, sind Sie nicht!“, antworte und auf meine Erklärung vielleicht noch kontert „Ach hören Sie doch zu gendern auf!“
Ich bin jedenfalls eine Frau und eine Psychologin. Gegen das „Frau Doktor!“, habe ich nichts einzuwenden und ich schreibe auch manchmal „man“, wenn es mir im Text passend erscheint.

Sage auch gern „Gutmenschin“, denn das halte ich, jawohl immer noch für kein Schimpfwort, sondern für etwas, was eigentlich sehr sehr wichtig ist aber da wären wir  schon beim nächsten Thema, obwohl gegen Ausgrenzung, Rassismus und Diskrimierung geht es in diesem Buch auch und ich bin froh über die „K& S – Frauenreihe“, da wir ja in Zeiten leben, wo gegenwärtig  viel passiert, was nicht schön ist und von beiden Seiten Kränkungen und Mißverständnisse vorhanden sind, die das miteinander reden, was ich für sehr wichtig halte, oft verhindern.

Aber das denke ich, muß und soll sein, so daß es gut ist, mit den Männern und den Frauen, die nicht gendern und keine Quote wollen, zu reden und natürlich ist es auch wichtig, die Frauen selbst bestimmen zu lassen, was sie anziehen wollen und wenn das ein Kopftuch ist, dann denke ich, daß kein  kein Politiker und auch keine Feminstin etwas dagegen haben darf, was allerdings auch umgekehrt gilt, daß man niemanden dazu zwingen darf und deshalb sind Bücher, wie dieses, in den Zeiten, in denen wir leben sehr sehr wichtig und ich bin froh, daß ich es während meines letzten Ambulanzbesuchs fast ausgelesen habe.

2019-03-27

Saison der Wirbelstürme

Filed under: Bücher — jancak @ 00:43
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Jetzt kommt noch ein Debut, allerdings eines der 1982 in Mexiko geborenen Fernanda Melchor, die sich in ihrem Buch mit der Gewalt an Frauen beschäftigt, in Zeiten wie diesen ein sehr wichtiges Thema, wo die Unterdrückung an Frauen sowohl von den muslimischen Kulturen als auch von den Rechten kommt und Mexiko macht mit seinen Frauenmorden auch immer wieder Schlagzeilen.

Im Vorwort steht, daß Teile der Geschichte auf wahren Tatsachen beruht, am Schluß wird einigen Journalisten gedankt und dazwischen zieht es sich in sieben Kapitel hin zwischen dem bekannten lateinamerikanischen magischen Realismus und einer sehr auffälligen brutalen schonungslosen Sprache der Autorin, wo vor sich hin geflucht und geschimpft wird, wie man es literarisch vielleicht noch nicht so gehört hat.

„Die Vergessenen oder Die Medusa von La Matosa“ titelt der „Falter“ seine Kurzrezension und es beginnt am Mord einer „Hexe“, einer alten Frau, die umgeben von Schmutz und Müll in einem heruntergekommenen Haus eine Art esoterische Heilerpraxis betrieb, in der sie sicher auch Abtreibungen vornahm und von deren unsagbaren Reichtum man munkelt.

Das beschreibt das erste Kapitel in der schon erwähnten deftigen Sprache. Dann geht es zu den verdächtigten Jugendlichen. Jungs um die vierzehn, die die Gewalt, die sie erlebten an ihre Schwestern und Cousinen weitergeben, die sie von ihren Müttern habe, die von ihren Männern längst verlassen wurden oder sich das Leben durch Prostitution erkauften.

die Gegend in der das Ganze spielt ist arm und heruntergekommen. Die Jungs träumen von billigen oder auch teueren Addias-Schuhen oder billigen vermischten Koks. Die Frauen wahrscheinlich von der Liebe, die sie nie bekommen haben und höchstwahrscheinlich auch nicht annehmen können und das Ganze spielt in dem Haus der Hexe, einem heruntergekommenen Krankenhaus, wo man nach der Vergewaltigung oder Abtreibung von der Sozialarbeiterin noch angebunden wird, in der Kirche, der Katholizismus mit seinem Reichtum und den billigen Madonnen die in den Häusern der Armen stehen, spielt in Mexiko ja  eine große Rolle und natürlich auch im Gefängnis.

Dazwischen wird es immer mal ein bisschen magisch durchtränkt und wir bleiben mit offenen Mund vor der Gewalt, der Armut und den Terror, den es auf der Welt noch gibt und  den man hierzulande längst überwunden glaube, nach dem Lesen zurück.

So ist das bei „Wagenbach“ erschienene Buches sehr zu empfehlen und wer die Autorin kennenlernen möchte. Sie kommt am ersten April nach Wien und liest um neunzehn Uhr in der Hauptbücherei am Urban Loritz Platz.

Ein Glas Wein gibt es, glaube ich, nachher auch.

2019-03-26

In besserer Gesellschaft

Jetzt kommt ein gesellschaftspolitisches Sachbuch nämlich „In besserer Gesellschaft – Der selbstgerecht Blick auf die anderen“, der Soziologin Laura Wieböck, die ich auf der letzten Donnerstag-Demo auf der ich war, sprechen hörte.

Da hat mir „K&S“ das Buch schon zum „Frauentag“ angeboten und da ich mich ja für den Feminismus, die Gesellschaft interessiere und außerdem auch ein paar Semester Soziologie im Nebenfach studierte, bevor ich zur Humanbiologie wechselte, geht es jetzt ein bißchen an das Sachbuchlesen und ich muß sagen, das ist sehr interessant.

In acht Kapitel wird der selbstgerechte Blick abgehandelt und in einem Vorwort auch kurz die Probleme der multikulturellen, immer mehr nach rechts abweichenden Neid- und Hetzgesellschaft erklärt.

Dann geht es in Kapitel eins um die Arbeitswelt, die heute höchstwahrscheinlich ganz anders ist, als ich sie in den soziologischen Studien der Siebzigerjahren erlebte oder ein Jahrzehnt später zuerst als Assistentin an der II HNO-Klinik- Sprachambaulanz und  später in meine Praxis einstieg.

Denn inzwischen gibt es ja die prekären Arbeitsverhältnisse und die Generation Praktikum, wofür beispielsweise eines im Kulturbereich „ein perfektes Englisch und ein Mc Book“ Vorraussetzungen ist und hat man dann ein solches mt einem Zehnstundentag, „zieht man es am Abend vor Yoga zu machen oder einen Avocadosalat zu essen, statt sich an an einer Demonstration zu beteiligen, so daß nach den Worten von Byung Chul Han, sich Burnout und Revolution ausschließen.“

Ganz ist das vielleicht doch nicht so, sind die Donnerstagsdemos neben den „Omas gegen Rechts“ auch von recht vielen jungen Leuten bevölkert. Die Gesellschaft ist aber sicher verwöhnt und hat hohe Ansprüche, wie man gleich im nächsten Kapitel, nämlich in dem, wo es über die Geschlechter geht, sieht.

Da ist in unserer Gesellschaft heute auch sehr viel in Umbruch. Es dreht sich sehr viel um die Transgender-Identität und um das dritte oder noch andere Geschlechter.

Trotzdem werden an die Frauen immer noch erhöhte Ansprüche gestellt, sie haben in Richtung Bildung, die Männer zwar schon auf oder sogar überholt, haben aber einen größeren Leistungsdruck bezüglich Schönheit und die Hygieneartikel, die sie beispielsweise für ihre Menstruation benötigen, fallen steuerlich in die Luxusklasse und dann zahlen sie vielleicht beim Friseur auch noch mehr als Männer.

Die Männer haben auch einen hohen Druck, müssen stark sein, dürfen nicht weinen, sondern müssen ihre Männlichkeit beweisen und gerade bei den Rechten kann man merken, daß sie sich wieder als die Beschützer gegen „die Mädels und die Frauen“ aufspielen und die Lehrerinnen beispielsweise  von den Schulen wegdrängen wollen, weil die sich angeblich nicht gegenüber den Ausländern durchsetzen können.

Das nächste Kapitel „Wer ist es wert zu bleiben“, widmet sich dann der Immigration und da zeigt Laura Wiesböck, wie auch in den anderen Kapiteln, die Unterschiede auf, die es dabei gibt.

Die „Experten“ sind die Immigranten erster Klasse, während die Flüchtlinge und die Kopftuchfrauen draußen bleiben müssen.

Aber die sind ja 2015 in großen Scharen gekommen und haben, was ich hautnahm miterleben konnte, die Stimmung sehr verändert, von der Refuge Welcome  Bewegung, die ich ich auf einigen Konzerten und Demonstrationen mitverfolgen konnte, damals reichlich gab, wird jetzt auf die Gutmenschen geschimpft, jede  einzelne Gewalttat von rechten Bloggern genüßlich aufgezählt und den Menschen Angst vor der Kriminalität gemacht.

Da wären wir erst beim übernächsten Kapitel, denn das nächste ist der Armut gewidmet und auch da gibt es kein Miteinander, weil die unterschiedlichen Gesellschaftsgruppen  nicht miteinander sprechen und die Billa-Verkäufererin beispielsweise nicht mit einer WU-Absolventin befreundet ist.

Die Arbeitslosigkeit wird als etwas Selbstgemachtes definiert und den Arbeitslosen die Starts upsund die Selbständigkeit eingeredet, wo man dann, wie Laura Wiesböck listig schreibt „selbst“ und „ständig“ arbeiten kann, aber dabei die Freiheit hat, sie sich, sofern man eine hat, selber einzuteilen.

Im Kapitel Kriminalität zeigt Laura Wiesböck, die Klassenunterschiede ebenfalls sehr genüßlich auf, denn der größte Schaden besteht durch die Korruption,  Finanzbetrug, Bilanzfälschungen, etcetera, aber den Herrn Flöttl, der im Bewag-Skandal verwickelt war, hat man laufen lassen, während  Laura Wiesböck von einer Supermarktkassiererin berichtet, die von ihrer Firma angezeigt wurde, weil sie die Salzstangerln, die sie wegschmeißen sollte, selber eingesteckt hat.

Dann geht es über zu den Sexualstraftaten und der Frage, ob die Frauen selbst an ihren Vergewaltigungen schuld sind, weil sie sich zu aufreizend angezogen haben oder nicht aufgepasst haben, wer ihnen was ins Glas kippte.

Da denke ich doch, daß man da ein bißchen aufpassen sollte, obwohl die letzte Kapitelsätze: „Wenn du eine Frau alleine auf der Straße siehst, lass sie einfach in Ruhe“ oder „Wenn eine Frau betrunken ist, nutze das nicht aus, um sie für deine sexuellen Interessen zu benutzen“, natürlich stimmt, eigentlich selbstverständlich und nicht in Frage gestellt werden sollten.

Dann geht es zum Konsum und das ist auch schön kompliziert, wo die einen zwar durch die Welt jetten, zum Ausgleich dafür ihr Gemüse aber nur aus den Bio-Kisterln beziehen, kein Fleisch essen, nur Fair-Trade-Produkte beziehen und auf die Sozialhelfeempfänger, die mit ihrer Chipstüte vor dem Fernseher sitzen, verächtlich hinuntersehen.

Die „Aufmerksamkeit“ ist das nächste und da geht es im ersten Teil darum, daß die Introversion in unserer Zeit, wo man sich ständig präsentieren muß, als etwas Verächtliches gesehen wird, daß man sich unbedingt abcoachen lassen muß, um seine Chancen nicht zu verlieren, während ich, die ich mich auch dafür halte, im Studium gelernt habe, daß unter dieser Gruppe die größten Denker und Dichter sind und im zweiten Teil läßt Keith Lowell Jensen „Was Orwell nicht vorausgesagt hatte, ist daß wir die Kameras selbst kaufen würden, und daß unsere größte Angst, wäre, das uns niemand zuseht!“, ausrichten.

Das ist über die Generation Facebook, Twitter und Instagram schon sehr viel gesagt, denke ich und kann zum nächsten Kapitel übergehen, wo es, um die Meinungsmache geht und mit der steht, es wie ich häufig lesen und hören kann, im Argen, denn nur die eigene Meinung ist wichtig. Wir hören dem anderen nicht mehr zu, sagen er verbreitet Fake-News und ist ein Links- oder auf welcher Seite man steht,- Rechtsextremist. Daß es so nicht gehen kann, zeigt Laura Wiesböck mit ihren Studien und Beispielen sehr eindrücklich auf,  ein Nachwort und zu jedem Kapitel sehr schöne ironische Zeichnungen von Pia Wiesböck.

Also Leute, könnte ich am Ende flappsig schreiben, lest dieses Buch und überprüft eure Einstellungen zu den anderen, verächtlich auf den vermeintlich Schwächeren heruntersehen und ihn ausgrenzen oder sogar weghetzen, kann nicht gehen, denn das Miteinander denke ich, ist immer noch das Beste und daneben ist es auch sehr wichtig seine eigene Meinung zu haben und diese nicht zu verlieren.

2019-03-25

Mein Tschechien-Schwerpunkt

Da ich ja heuer nicht in Leipzig war, habe ich mich auch nicht am Tschechienstand herumtreiben und die Sonderpublikationen einstecken können.

Informieren über  die neueste oder auch ältere tschechische Literatur konnte ich mich aber schon früher, hat doch Marina Büttner einen Beitrag gebracht, EX Libris hat berichtet, auch sonst war einiges darüber zu hören und dann war ich  auch schon früher in Leipzig, habe dort regelmäßig den Tschechienstand, den es auch auf der Buch-Wien gibt, besucht, die Leseproben eingesteckt, besuche in Wien öfter das tschechische Zentrum und ins „Doml“ gehe ich, wo Stephan Teichgräber ja sämtliche slawischen Sprachen spricht und tschechische Autoren auch regelmäßig zu seinem literarischen Lenz in das kleine tschechische Theater in der Münzwardeingasse einlädt, gehe ich auch.

Stephan Teichgräber hat mir auch, als ich ihm vor einiger Zeit auf den Schwerpunkt angesprochen habe, gesagt, daß es da einen Eklat gegeben hätte, weil Karel Gott eröffnen hötte sollen.

Ob er da hat weiß ich nicht, ich habe aber eine Biografie über ihn gelesen und bin auch sonst in der tschechischen Literatur bewandert und habe einige solcher Bücher auf meiner Leseliste und auch gelesen.

Vor ein paar Jahren den Klassiker Jaroslav Haveks „Braven Soldaten Schwejk“ in Alfred DDR-Ausgabe, dann habe ich vor ca einem Jahr Radka Denemarkova,  in der „Gesellschaft für Literatur“ gehört und mir sogar „Ein herrlicher Flecken Erde“, das Buch, das jetzt auf meiner Bücherwand im Schlafzimmer lag und ich es erst herausziehen mußte, aber meine Leseliste ist ja lang und da steht auch für heuer Jaroslav Rudis „Die Stille in Prag“ darauf, das ich mir, glaube ich einmal auf einem Literaturhaus-Flohmarkt kaufte und von dem, der mit seinem „Winterbergs Reise“ ja für den „Preis der Leipziger Buchmesse“ nominiert war, habe ich im Vorjahr bezüglich des „Wagenbachs-Hotel-Schwerpunkts auch „Grand Hotel“ gelesen.

Wegen der Neuerscheinungen, die noch auf mich warten, werde ich mir also auch mit der „Prager Stille“ Zeit lassen, habe aber schon ein Buch und da noch ein sehr interessantes, nämlich „Mendelssohn auf dem Dach“ des 1959 verstorbenen Jiri Weils gelesen und was steht sonst noch auf meinen Leselisten, beziehungsweise habe ich an tschechischer Literatur gelesen?

Den 1962 in Prag geborenen Jachym Topol habe ich, glaube ich, einmal bei der „Literatur im März“ gehört und von ihm „Nachtruhe“ auf meinen Stapel, sonst bin ich eher bei den älteren Autoren bewandert, habe von Pavel Kohhout, der, glaube ich auch auf der BM war, „Die Henkerin“ auch in einer DDR-Ausgabe gelesen und sonst noch einiges auf meiner Liste.

Von Karel Capek habe ich „Hordubal“ gelesen, von dem 1931 in Prag geborenen Ivan Klima habe ich den „Liebessommer“ und vielleicht auch noch „Liebe und Müll“ und natürlich viel von Kisch und Werfel, etcetera, die ja jetzt wahrscheinlich in der tschechischen Gegenwartsliteratur nicht mehr so aktuell sind.

Von Milan Kunderer, der ja jetzt auf Französisch schreibt,  habe ich einiges gelesen, von Kafka, den wohl berühmtesten, der aber auf Deutsch geschrieben hat, seine Tagebücher, aber sonst nicht viel, und auf der Buch-Wien, etcetera gibt es immer wieder tschechische Autoren zu hören. Stephan Teichgräber stellt sie, wie schon erwähnt auf seinem Festival vor und jetzt habe ich auch bemerkt, was ich schonin einem Interview hörte, daß mein Tschechienrundgang mit Ausnahme von Radka Denemarkova sehr männerlastig ist, obwohl ich von Lenka Reinerova, der letzten auf Deutsch geschrieben habenden Prager Autorin, auch was gelesen und gekauft habe. Das hat sich durch die siebzig Neuerscheinungen, die ja in Leipzig präsentiert wurden, sicher geändert und ich werde, wenn es sich ausgeht „Den Flecken Erde“ lesen, dann die „Sille von Prag“ und was sich sonst noch Tschechischeses in meinen Bücherbergen angesmmelt hat und mir Stephan Teichgräber empfehlen kann, mich auch unter meinen Leseproben umsehen und Rhea Krczmarvoa, die ja mit ihren Eltern aus Prag emigrierte und an der Sprachkunst studierte, fällt mir jetzt noch ein, kenne ich auch.

Und von der 1973 geborenen Marketa Pilatova habe ich ebenfalls schon zwei Bücher gelesen und bei meinem „Leipzig-Surfing“ auch einiges Neues kennengelernt.

 

2019-03-24

Buchmesse mit Gips

Ich habe mich ja heuer, glaube ich, besonders intensiv auf die Buchmesse vorbereitet, habe zwei Termine mit Verlagen ausgemacht, mich für ein Bloggertreffen angemeldet, auf die Verleihung des „Preises der Leipziger Messe“ in der Glashalle und den anschließenden Empfang im Österreich-Cafe gefreut. Zeitgleich hätte es noch einen anderen gegeben, etcetera und dann bin ich beim ganz gewöhnlichen Sonntagsritualspaziergang auf die Rudolfshöhe ausgerutscht, mr den Knöchel gebrochen und aus der Traum, denn mit Krücken humple ich nicht durch eine Buchmesse oder auch nicht, denn man kann sich ja sehr viel, wie beispielsweise das „Blaue Sofa“, etcetera,  über das Netz ansehen und das ist sicher viel bequuemer, auch wenn man da keine Bücher einsackeln und keine Gespräche führen kann.

Ein bißchen habe ich mich ja auch schon heuer in die Frühjahrsneuerscheinungen und sogar ganz überraschen Takis Würgers „Stella“ eingelesen und weil ich derzeit ja am Abend zu keinen Veranstaltungen gehe, mir nur am Dienstag mit dem Alfred mir im „Filmcasino“ die „Rocky Horror Picture Show“ angesehen habe, weil wir schon Karten hatten und das Kino gleich um die Ecke liegt, habe ich schon ein bißchen vorgesurft und mir beispielsweise ein paar Videos über das Gastland Tschechien angesehen, wo ich auch einen Beitrag über meine eigenen tschechischen Streiflichter geschrieben habe.

Die Pressekonferenz konnte man sich am Mittwoch per Vido ansehen und sich ein bißchen auf die Messe einstimmen, erfahren, was man dorthin mitnehmen darf und was nicht. Also keineMesser und Scheren und, daß das Schneechaos, wie im Vorjahr heuer höchstwahrscheinlich nicht kommen wird, denn es hat ja gerade der Frühling angefangen und am Mittwochabend war die Eröffnung im „Gewandhaus“, wo der „Preis zur europäischen Verständigung an die russisch amerikanische Autorin Masha Gessen vergeben wurde.

Nach meiner Zehn-Uhr Stunde bin ich dann sowohl in die Küche, um mir Bärlauch mit Rösi, Schinken und Spiegelei zu bereiten, als auch auf das „Blaue Sofa“ gegangen, wo bald Katja Gasser, die ich ja sehr gut kenne ins Gespräch mit Pavel Kohout, der die „Tagebücher eines Europäers“ herausgegeben hat und Jaroslav Rudis, der mit „Wintersbergs letzte Reihe“ für den Buchpreis nominiert ist, kam.

Dann folgte die 1960 in Dresden geborene Ines Geipel mit ihrem Buch „Umkämpfte Zone – Mein Bruder, der Osten und der Hass“,  in dem es um ihre Familiengeschichte und den Untergang der DDR geht.

Danach folgte der Würzberger Verfassungsrechtler Florian Meinel mit der „Vertrauensfrage“ und ich bin darauf gekommen, daß man heute nicht auf „Wikipedia“ nachschauen kann, weil die gegen das „Urheberrecht“ protestieren, was inzwischen, wie man merken kann, ganz schön mühsam ist.

Feridun Zaimuglu von dem ich schon einiges gelesen habe, ist mit seinem Episodenroman „Die Geschichte der Frau“ ebenfalls über den LBP nominiert und erzählte der Moderatorin Dorothea Westphal, daß er dafür in zehn verschiedene Frauenrollen geschlüpft ist, was sehr schwer und anstrengend war und er dafür auch angegriffen wurde. Außerdem sagte er, was mich erstaunte, daß es ihm bezüglich Preis, wer wird es werden?, sehr schlecht geht und er sich erst entspannen kann, wenn er weiß ob, er den ihn bekommen hat oder nicht. Woran man wieder sieht, daß diese Preisvergeberei vielleicht doch ein wenig schwierig ist, obwohl Zaimoglu ja schon für einige Preise nominiert war und da wohl schon Erfahrung hat.

Dann kam der sehr selbstbewußte Tarek Würger, erzählte mir über „Stella“ was ich noch nicht wußte und auch darüber wie sehr er von den Kritiker verrissen wurde, was ihn aber offensichtlich nichts ausmachte.

Dann gings um ein nominiertes Sachbuch, mit dem ich mich noch nicht sehr beschäftigt habe, nämlich mit  Kla Vahland „Leonardo da Vinci und die Frauen“.

Dann kam der mir bisher ebenfalls unbekannte Maxim Leo mit seiner Familiengeschichte „Die Geschichte meiner verschwundenen Familie“, die er in mehreren Teilen geschrieben hat oder noch schreiben wird.

Dann kam Ingrid Noll, die Grand Krimi-Dame, die erst spät, aber dann sehr viel zu schreiben begann mit ihrem neuen Buch „Goldschatz“ und erzählte über ihr Schreiben.

Christoph Hein, der Ex-DDR-Autor präsentierte gleich zwei Bücher, den „Gegenlauschangriff – Anekdoten aus dem letzten deutsch-deutschen Kriege“ und das Kinderbuch „Alles was du brauchst“ und als er erzählte, wie es dazu kam und, daß sein Enkel traurig war, daß daß der Opa klüger als er ist, kam es zu einer Unterbrechung und einem Geschrei, drei Leute tauchten mit einem Transparent auf und riefen eine Parole, die wie „Stopp den Bücherausverkauf“, klang, bis sich die Security einschaltete und es mit der Buchvorstellung wieder weiterging, was auch sehr viel über den Messebetrieb und was man dort darf aussagt.

Dann kam die Preisverleihung in der Glashalle, die man zwar im livestream verfolgen konnte, aber eine vier und eine fünf Uhr Stunde, so daß ich mir das Ganze nur nachschauen konnte, aber schon in der Zwischenzeit herausbekam, daß die Bellistrik-Preisrägerin Anke Stellung mit ihren „Schäfchen im Trockenen“ sein könnte, wieder eine Außenseiterin, denn das Buch in einem „Indie-Verlag“ erschienen, obwohl Anke Stelling auch schon 2015 für den dBP nominiert war.

Aber außer ihr waren Jaroslav Rudis mit „Wintersberg Reise“, Matthias Nawrat mit dem „Traurigen Gast“, Feridun Zaimoglu mit „Die Geschichte der Frau“ und die mir unbekannte Kenah Cusanit mit „Babel“ nominiert .

Den Sachbuchpreis hat dann Harald Jähner  mit „Wolfszeit, Deutschland und die Deutschen 1945-1955“ und für die Übersetzung  Eva Ruth Memme mit der Übersetzung aus dem Rumänischen von  „Verlorener Morgen“ von Gabriela Adamesteanu, bekommen.

Das wars, die Empfänge im Österreich Cafe oder auch die, beim „Verbrecher-Verlag“, muß ich auslassen, habe mir aber ein Glas Rotwein mit Orangensaft geholt und morgen wird es weitergehen, aber zuerst muß ich da nach St. Pölten auf die Umfallsambulanz, um mir meinen Gips wieder auswechseln zu lassen.

Danach habe ich mir noch ein paar ARD-Videos, beispielsweise das über Mashas Gesses Buch „Die Zukunft ist Geschichte“, sowie über Tanja Malartschuks „Blauwahl der Erinnerung“ angeschaut.

Es gab eine Diskussion zum Thema „Heimat“ mit Fatma Aydemir, Julia Trompeter und Albrecht Selge über ihre neue Bücher. Und die Anthologie der 1986 in Karlsruhe geborenen Fatma Aydemir, die mit „Ellenbogen“ bekannt geworden ist „Eure Heimat ist unser Alptraum“ in dem vierzehn Autoren mit oder ohne Migrationshintergrund über diese Themen schreiben, habe ich heute bekommen und steht auf meiner Leseliste.

Reinhard Kaiser-Mühlecker hat seinen siebenten Roman „Enteignung“ vorgestellt, wo ich ja vor einer Woche zur Präsentation ins Literaturhaus gehen wollte.

Der Messedirektor Oliver  Zille hat in einem Interview die politische Wichtigkeit der heurigen Messe hervorgehoben. Es gibt wieder die rechten Stunden, zu denen sich ja  auch mein Freund Uli und andere patriotische Kämpfer aufmachen werden. Es gibt das Literaturcafe, Poetry Slams, die Selfpublischer und die Booktuber, die mir in ihren Videos  ihre Messeeindrücke zeigen werden, so daß ich mir, wie meine Leser manchmal fordern, wahrscheinlich auch von meinem Zimmer einen Gesamteindruck machen und neue Bücher und neue Trends kennenlernen  kann.

Am Freitag ging es dann nach einigen Schwierigkeiten in Harland weiter, weil Gipswechsel und wieder vierundzwanzig Stunden nicht belastet, Schwierigkeiten mit der Rezepteinlösung und das Internet ist auch nicht gleich gegangen und da konnte ich mir dann am „Blauen Sofa“ Sebastian Fitzek anhören, der den Umgang mit den Kritikern, er ist von Denis Scheck sehr kritisiert wurde, thematisierte.

Dann kam die Preisträgerin für europäische Verständigung Masha Gessen auf das Sofa und erzählte über ihr Buch, ihre Leipzig-Erfahrungen und die Preisverleihung.

Jakob Augstein und Nicolaus Blome haben ein Buch über „Oben und unten. Abstieg, Armt, Ausländer was Deutschland spaltet“, geschrieben, in dessen Diskussion ich ein bißchen hineingeschnuppert habe.

Dann wurde mit musikalischer Untermaltung die neue Fontane-Biografie vorgestellt, die Iwan-Michelangelo D`April geschrieben hat und viel über das realistische Schreiben des Apothekersohnes erzählte und meinte, daß Fontane bei der heutigen Jugend nicht mehr als „sexy Autor“ gilt, er aber sehr unternehmungslustig und umtriebiebig war.

Else Buschheuer, die sich in letzter Zeit ehrenamtlich in Demenzkliniken, etcetera, beschäftigt hat, hat ein Buch über das Helfen „Hier ist noch wer zu retten? Über die Liebe, den Tod und das Helfen“, geschrieben.

Dann kam ein Buch über Brecht von Heinrich Breloer „Roman seines Lebens.“

Dann kam der pakistanische Kampfflieger Mohamed Hanif, der mit einer „Kiste explodierender Mangos“ bekannt wurde und stellte sein neues Buch „Rote Vögel vor“.

Danach bin ich wieder nach Wien gefahren und versuchte das nachzuholen, was ich in der Ambulanz und im Auto versäumt habe.

So hat Jaroslav Rudis auf der MDR-Bühne ein Stück aus „Winterbergs letzte Reise“ gelesen, wo ein Sterbebegleiter den alten Herrn Winterberg kennenlernt und betreuen soll und mit ihm weil beide Eisenbahnfans, mit einem Baedeker aus dem Jahr 1913 auf eine große Reise geht.

Auf dem „Blauen Sofa“ habe ich mir das Video von Jachym Topol über seinen Roman „Ein empfindsamer Mensch“ angeschaut und das mit Antje Ravic  Strubel, die ja heuer den „Preis der Literaturhäuser“ gewonnen hat und bei dem sind wir in Leipzig ja immer gewesen, haben ein Glas Wein getrunken, ein Brezel gegessen und mich mit den Leuten unterhalten und Antja Ravic Strubel habe ich 2016  in Leipzig aus ihrem Episodenroman „In den Wäldern des menschlichen Herzens“ lesen gehört und mir das Buch bestellt. Ingeressant ist, daß sie  jetzt auch aus diesem Buch gelesen hat und das Video mit den „Buchpreis-Gewinnern“ habe ich mir auch angehört.

Es gab einen „Democracy-Slam“, wo Schüler sehr engagiert ihre Texte zum politischen Geschehen vorstellten, den es auf der Messe-Facebook zu sehen gab und so ist es vom Freitag, wo ich mit meinen neuen Gips wieder mal einen Tag lang nichtauftreten durfte und das Internet zweimal abgestürzt ist, in den Samstag gegangen, wo sich traditionensgemäß in Leipzig die Messehallen sehr sehr füllen, ich aber es ganz bequem vom Bett aus angegangen bin, was sicherlich sehr bequemer ist.

Als Erstes kam am Samstag die 1961 in Ostberlin geborene Marion Brasch auf das „Blaue Sofa“ und erzählte Luzia Braun über ihr neues Buch „Lieber woanders“, in dem es aus Toni und Alex geht, wo man den „Toni“, wie Luzia Braun erklärte, schon in ihrem früheren Buch „Wunderlich fährt nach Norden“, kennen kann.

Dann kam die ehemaligen Nonne, Doris Wagner, die über den „Spiritalistischen Mißtrauch in der katholischen Kirche“, ein Buch geschrieben hat.

Dann wurden zwei Bücher von Alexander von Humboldt, nämlich siebzig seiner Essays und einen illustrierte Biografie von Andrea Wulf vorgestellt, dann folgte der berühmte Schweizer Jean Ziegler und beantwortete ebenfalls für seine Enkel, die spannenden Fragen, „Was denn so schlimm am Kapitalismus?“, wäre.

Es gibt eine Broschüre, die man sich aus dem Internet ausdrucken kann „1989-2019 The Years of Change -Mittel- und Osteuropa 30 Jahre danach“ und ein dazugehöriges für drei Jahre geplantes Projekt in Leipzig, das auch einen eigenen Livestream hat, durch den ich mich ein bißchen geschnuppert habe, während auf das „Blaue Sofa“, die 1994 in Kempfen geborene Feministin Sophie Passmann, die mir bisher unbekannt war, die aber ein sehr streitbares Buch über dieses Thema „Alte weiße Männer“ geschrieben hat, über das man in Zeiten, wie diesen herrlich diskutieren kann und bestimmt auch muß.

Dann kam der Musiker, Autor und Entertainer Rocko Schmamoni von dem ich schon was gelesen und gefunden habe, mit seiner „Großen Freiheit“, ein buch über den „Buffboss“ Wolli Köhler, den er persönlich gekannt hat und der sich sehr für „Bier, Koks und Literatur“ interessierte.

Dann kam wieder Katja Gasser und stellte das Debut des 1988 in Wien geborenen serbisch Autors Marco Dinics „Die guten Tage“ vor, ein „Herkunftsroman“, in dem ein junger Mann mit einem Bus  zurück nach Serbien fährt, um auch über ein bißchen Österreichisches zu berichten, denn die Veranstaltungen im „Österreich-Cafe“ wo Marco Dinic schon am Donnerstag war und Andrea Stift am Samstag um halb zwei gelesen hat, fallen ja aus, obwohl man das Litradio der IG-Autoren, glaube ich, irgendwo nachhören kann.

Danach kam der 1961 in Köln geborene Paul ingeddaay, dessen „Königspark“ ich auf meinen Badezimmerstapel liegen habe und in dem es um den Madrider Straßenstrich geht.

Danach kam Stasa Stanisic mit seinem neuen Buch „Herkunft“, von dem ich allerdings nur die Schlußsätze hörte, wo Stasa Stanisic die Förderung, die er durch die Schule bekam, als er nach Deutschland gekommen ist, lobte, weil ich zwischendurch auf der Terrasse war, Sardinen, Brot, Rucola und nachher Erdbeeren mit Eis gegessen, sowie den Sonnenschein genoßen habe.

Dann ging es nach dem wunderbaren Literaturblock wieder in die Sachbuch-Schiene, nämlich Werner Plumpe „Das kalte Herz, Kapitalismus, die Geschichte einer andauernden Revolution“, was eine Metapher auf ein Märchen ist.

Dann am die 1947 geborene deutsche Jazz und Soulsängerin Uschi Brüning mit ihrer Autobiografie „So wie ich“, die von ihrer Begegnung mit Louis Armstrong und Caterina  Valente erzählte. Dann surfte ich zu MDR , kam wieder zu Sebastian Fitzek und kam darauf, daß „Fische, die auf Bäume klettern“, kein Thriller sondern eine Art Lebensweisheitbericht ist, was ich äußerst spannend finde.

Dann bin ich zu „3 Sat“ gegangen, die diesmal nur die „Blauen Sofa“, aber keine eigenen Videos haben und habe mir ein bißchen die „Buchzeit“ angesehen, wo unter anderen „Bleib bei mir“, aber auch ein Buch Günter Kunert und eines von dem tschechischen Autor Jirsi Hajicek vorgestellt wurde, bis es wieder auf das Sofa  zur „Blauen Stunde“ mit dem Thema „Integration“ ging, wo Dilek Güngür, von der ich gerade „Ich bin Özlem“ gelesen habe, die kroatische Autorin Jagoda Marinic, Ferda Ataman und Marvin Oppong über dieses Thema diskutierten.

Ferda Ataman hat eine Streitschrift „Ich bin von hier. Hört auf zu fragen!“, geschrieben, ein Satz mit dem ich ja meine Schwierigkeiten habe, denn wenn ich nicht mehr fragen kann, woher der andere kommt, kann ich ja nicht wirklich kommunizieren und müßte sprachlos bleiben, was ja auch sehr schade ist.

Jagoda Marinic, die ein Buch über die „Me Too-Debatte“ geschrieben hat, meinte in der Diskussion, daß es für sie wichtig sei, ihre Geschichte zu erzählen und das Buch des 1982 in Münster geborenen Marvin Oppong heißt „Ewig anders, schwarz, deutsch, Journalist“, der erzählte, daß er mit seiner Freundin im Zug gefahren ist und dort die Leute nach ihren Vorurteilen testete.

Dann gings nochmal in eine „Blaue Stunde“ und zwar zum „Krimi-Speed-Dating“ mit Michael Sahr, der die neuen Bücher der tschechischen Autorin Iva Prochazkova, Susanne Kliem, Marc Elsberg und Stefan  von der Lahr, die mir außer Marc Elsberg, der eigentlich marcus Rafelsberger heißt und von dem ich mal was gelesen habe, alle nicht viel sagten, vorstellte und die Autoren zu ihrem Schreiben, dem Ausgebranntsein, etcetera befragte.

Und bevor es in den Sonntag geht, kann ich noch verraten, daß Portual das Gastland des nächsten Jahres sein wird, wo ich dann wahrscheinlich wieder dabei sein kann.

Am Sonntag gibts in Leipzig dann wieder die Bloggersessions, bei denen ich im vorigen Jahr den ganzen Sonntag war, heuer aber ohnehin nicht so sicher war, ob ich dort hingehen würde und bevor ich mich dann wieder auf das Sofa setzte, habe ich mir bei MDR, ein Interview mit den ehemaligen  SPD-Chef  Franz Müntefering, angehört, das der dort am Samstag gegeben hat und etwas über das Älterwerden erzählte.

Dann gings zum „livestreamfreien-3- Sat“ und Sarah Kuttners neuen Roman „Kurt“, den auch Thomas Gottschalk in seiner neuen Literatursendung, die ich, weil auf Augenhöhe, gar nicht so schlecht, wie manche Kritiker fand, vorstellte und von der ich ja auch schon einiges gelesen habe.

Am Sofa fing es dann,  sehr aktuell mit zwei Büchern über „Zensur und Meinungsfreiheit“ weiter,was sehr spannend war von Siegfried Lokatis, der sich sehr damit beschäftigt hat, über die Zensurstrategien der DDR und wie die mit ihren Büchern umgingen, zu hören.

Und dann ging es bei Christian Bommarius „Die neue Zensur“, um die, die beispielsweise „Facebook“ praktiziert.

Dann ging es gleich mit Robert Feustel „Am Anfang war die Information- Digitalisierung als Religion“ weiter.

Dann kam Radka Denemarkova, die ich ja schon in der „Gesellschaft für Literatur“ hörte und deren „Herrlichen Flecken Erde„, ich mir damals kaufte und die jetzt  „Ein Beitrag zur Geschichte der Freude“ vorstellte, wo es um Schwalben,  um drei, beziehungsweise um die Gewalt an Frauen, geht.

Angela Krauß, die, glaube ich, mit Kerstin Hensel befreundet ist oder war, folgte mit ihrem neuen Roman “ Der Strom“.

Dann wurde es wieder politisch, denn es kam  der 1955 geborene Thomas Karlauf mit seinem neuen „Stauffenberg-Buch“, das wie ich hörte, vor allem bei Stauffenbergs Enkelin große Kontroversen auslöste.

Dann kam der Autor, Moderator, Journalist Friedemann Karig auf die Bühne und stellte seinen noch nicht erschienenen ersten Roman „Dschungel“, in dem einer im Dschungel verschwindet, vor und berichtete vom Unterschied den es zwischen literarischen und dem journalistischen Schreiben gibt.

Dann kam der letzte „Blaue Sofa-Punkt“ dieser Messe, nämlich die „Blaue Stunde“ zum Thema „Debut“ mit Helene Bukowski, Kenah Cuasit, die ja mit „Babel“ für den LBp nominiert war, Yannic Han  Blao Federer und Anselm Oelze, die mir alle nicht sehr viel sagten, was sich in der nächsten Zeit möglicherweise ändern wird, von dem ich, wegen Mittagessen auf der Terrasse, auch ein bißchen was versäumte.

Dann gab es noch ein bißchen von dem großen Chor zu hören, der sich ab vierzehn Uhr auf den Glashallenstiegen sammelte und dann war es zumindest mit den Livestreamvideos zu Ende, obwohl die Messehallen, glaube ich, noch bis siebzehn Uhr geöffnet sind und ich vielleicht noch einiges nachsehen und nachhören kann.

Das war es aber trotzdem, Leipzig 2019, unerwartet wieder mal im Zimmer statt live vor Ort. Aber trotzdem interessant und jetzt geht es  an das Lesen der Frühjahrsneuerscheinungen, die sich schon in meinem Badezimmer angesammelt haben und  vielleicht noch kommen werden. Aber vorerst geht es mit den Frauentagsbüchern weiter und die kann ich spoilern, sind ja auch sehr interessant.

2019-03-23

Ich bin Özlem

Jetzt kommt noch ein  Buch aus dem „Verbrecher-Verlag“ und zwar eines mit einem brandtaktuellen Thema, beschäftigt sich doch die 1972 in Schwäbisch Gmünd geborene Dilek Güngör, von der ich mir nicht sicher bin, ob ich ihren 2007 erschienenen Roman „Das Geheimnis meiner türkischen Großmutter“, in meinen Bücherbergen habe oder nicht,  in Zeiten der politischen Korrektheit und der Frage, der Verletzung der Gefühle, während auf der patriotischen Seite, die Ausländer beschimpft und als Gewalttäter dargestellt werden, mit den Frage der Identität, des Fremdseins und, ob man jetzt Türkin ist, wenn man in Deutschland geboren wurde, aber Özlem heißt, etcetera.

Ich bin gar nicht so sicher, ob das einhundertsechzig Seiten Buch, als Roman zu benennen ist. Ich würde es fast als einen erzählenden Personal-Essay bezeichnen, denn es behandelt  nur eine sehr kurze Zeitspanne und da eigentlich mit Rückerinnerungen, die oben erwähnten Fragen.

Da ist also Özlem, wie ihre Autorin in Schwäbisch Gmünd aufgewachsen, jetzt in Berlin lebend, Tochter von türkischstämmigen Eltern, die als Gastarbeiter nach Deutschland gekommen sind und jetzt Migranten heißen. Sie ist Ende dreißig und hat,  das ist vielleicht etwas ungewöhnlich, vielleicht auch konstruiert einen deutschen Mann und zwei Kinder Emilia und Jakob, die, glaube ich, nicht Türkisch sprechen und es beginnt mit einer Einladung zum Abendessen.

Im Beschreibungstext steht noch etwas, das Özlem, sich ständig mit „Ich bin Özlem!“ und „Meine Eltern stammen aus der Türkei“ vorstellt.

Zu Beginn steht sie aber in der Küche, macht Linsensuppe für ihre zwei Freundinnen Eva und Johanna und ihre Ehemänner, die zum Essen kommen und überlegt dabei, daß das türkische Essen sehr üppig ist und ihr ihre Mutter, das Kochen beigebracht hat, während das bei ihren deutschen Freundinnen nicht so wichtig war.

Sie hat die Realschule besucht, während ihre Freundinnen aufs Gymnasium abwanderten, ist dann aber  Sprachlehrerin geworden. Malen wollte sie auch, hat das aber aufgegeben und jetzt löchern sie ihre Freundinnen, daß sie mit ihnen mit in den Urlaub nach Griechenland fahren soll, was sie eigentlich nicht so will.

Dann fährt sie aber doch ein Wochenende mit den Freunden und den Kindern, ihr Mann ist nicht dabei, nach Usedom und dort zerstreitet sie sich mit ihnen an der Frage, ob die „Karlsplatz-Schule“ eine schlechte Schule ist, weil die Kinder dort nur Türkisch und Arabisch sprechen.

Sie zerstreitet sich nicht nur, sie bricht darüber fast zusammen, obwohl sie ihre Tochter auch nicht in eine solche Schule gegeben hat.

Ein interessantes Buch in Zeiten, wie diesen, wo man nicht mehr Fragen  oder soll, woher jemand kommt, weil das vielleicht rassistisch ist.

Obwohl  eigentlich nur so Kommunikation entsteht und man darüber diskutieren könnte, während der andere vielleicht genervt ist, diese Frage zum hunderttausensten Mal, in Zeiten der AFD der Pegida-Märsche, beantworten zu müssen.

Dabei wäre es, denke ich, sehr wichtig diese Frage selbstbewußt mit einem „So ist es, ich spreche zwei Sprachen und habe zwei Identitäten, na und?“, zu beantworten.

Oder natürlich nicht, wie Dilek Güngör  an ihrer Protagonistin eindrücklich beschreibt, die sich mit ihrer Doppelidentität zurechtfinden muß und ich  denke mir, daß die Empfindlichkeit, auch ein Pferdefuß sein könnte und es Rauhbeine wahrscheinlich leichter haben.

Was aber sicher  nicht so einfach ist, eine dicke Haut zu bekommen, wenn man von Kindheit an Außenseiter war.

Ein interessantes Buch, das nicht nur dem Uli sehr zu empfehlen wäre und über man sicher viel diskutieren kann.

2019-03-22

Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß

Filed under: Bücher — jancak @ 00:26
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Jetzt geht es regulär weiter auf meiner Leseliste, obwohl ich das Buch eigentlich mit nach Leipzig nehmen wollte und daher im Normalfall ein anderes vorgezogen hätte.

Ein Buch mit einen sehr neugierig machenden Titel, Elias Hirschl hat 2016 ein ziemlich ähnlich lautendes, nämlich „Meine Freunde haben Adolf Hitler getötet und alles, was sie mir mitgebracht haben, ist  dieses lausiges T-Shirt“, geschrieben.

Um was es hier geht, habe ich keine Ahnung, bei dem Debut der 1974 in Mark geborenen Manja Präkels schon, wurde das Buch doch im Jänner in der „AS“ vorgestellt, so daß ich meine Neugier stillen konnte.

Es geht um die DDR, nicht um das dritte Reich, wie man ja auch denken könnte und der Hitler, heißt eigentlich Oliver und ist der Nachbarjunge der jungen Mimi, die wahrscheinlich auch so um 1974 in einem kleinen Havelstädtchen aufwächst.

Die Mutter ist Lehrerin an der Schule, die sie besucht und Pionierleiterin, eine überzeugte DDR-Funktionärin also, der Vater war Verkaufsstellenleiter, ist aber sehr krank, hat Diabetes und eine kaputte Niere und im ersten Teil des Buches geht es darum, wie die kleine Mimi in den Sommerferien mit ihren Freunden von einem Elitepionierlager in das nächste geschickt wird.

Dazwischen wird sie von ihrer Mutter unterrichtet, geht mit ihrem Freund Oliver Angeln und berauscht sich mit ihm bei Familielenfest an den besagten Schnapskirschen.

Dann zerbricht zuerst die Freundschaft und danach die DDR und Manja Präkels erzählt ziemlich lapidar, wie sich plötzlich alles in der Schule ändert. Einige Lehrer verschwinden, weil sie Stasi-Mitglieder waren. Der Mutter, die schon Direktorin war, wird nahegelegt, sie soll nochmal studieren oder den Beruf wechseln und Oliver, nun Hitler genannt, wird Anführer einer Nazubande und beginnt mit seinen Freunden die „Neger“ zu klatschen“, etwas, was mein „Freund Uli“ ja immer behauptet, nie gegeben hat.

Lukas Rietzschel hat in seinem Debut etwas später auch darüber geschrieben und Manja Präkels „sucht in ihrem Romandebut nicht nach allgemeine gültigen Erklärungen für die Gewalt, sondern beobachtet und beschreibt aus der Perspektive ihrer heranwachsenden Protagonistin“, steht am Buchrücken, was etwas war, was mir beim Lesen  einige Schwierigkeiten machte, ist das Buch, Mimi wird später auch Redakteurin,  nicht sehr geplottet, sondern zählt im dritten Kapitel die Ereignisse, wie Hitler-Oliver den und den zusammenschlägt, eher journalistisch auf, so daß es mir nicht sehr leicht fiel, der Handlung  zu folgen, während mir der Wechsel von dem einen zum anderen System, zuerst im Sommer die Pionierlager und dann braucht man plötzlich keine Russischlehrer mehr und die Leute fallen bei den Pyramidenspielen herein, verlieren ihr Geld und ihre Posten, viel pointierter schien und dazwischen wird immer wieder von der Krankheit des Vaters, sein Warten auf seine Organtransplantationen und auch von Mimis Freunden und den Tieren, die es in dem Haushalt gibt erzählt.

„Er verschwand und ich stand noch auf der Veranda, als alle übrigen Gäste längst gegangen waren. Starrte den Himmel an. Kippte Schnäpse in mich hinein und betäubte meine Ahnung, der Junge, den sie Hitler nannten, habe mir damals das Leben gerettet“, lautet der letzte Satz, der mich ebenfalls  etwas ratlos zurückließ, hätte ich es doch gern ein wenig mehr erzählender und auskomponierter gehabt.

Der lapidare, knappe Ton ist aber wahrscheinlich genau das, wofür das Buch Preise und auszeichnungen bekam und wofür die Autorin hochgelobt wurde.

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