Literaturgefluester

2011-09-13

Leo-Perutz-Preis

Filed under: Uncategorized — jancak @ 23:19

Im Palais Fürstenberg, dem Hauptquartier des Hauptverbandes des österreichischen Buchhandels wurde heute der Leo-Perutz-Preis, das ist ein Preis, den der östereichische Buchhandel und das Kulturamt der Stadt Wien für den besten in Wien spielenden Krimi ausgeschrieben hat, vergeben, den es seit 2010 gibt.
Im Vorjahr hat ihn Stefan Slupetzky mit „Lemmings Zorn“ gewonnen. Paulus Hochgatterers „Matratzenhaus“, „Schön tot“ von Edith Kneifl,“Die Naschmarktmorde“ von Gerhard Loiblsberger und „Warten auf Poirot“ von Nora Miedler standen noch auf der Auswahlliste.
Leo Perutz 1882 in Prag geboren und 1957 in Bad Ischl gestorben war ein berühmter österreichischer Schriftsteller und Versicherungsmathematiker und Lieblingsdichter meines früheren Lesers Otto Lambauer. Für Krimis habe ich seine Romane eigentlich nicht gehalten, habe aber, muß ich gestehen, noch nichts von ihm gelesen, nur einen bei Sonderzahl erschienen Sekundärband bei einem der Büchertürme der Literatur im März bekommen. Von dem Preis und der Preisverleihung weiß ich von http://www.buecher.at, der Seite, die ich inzwischen regelmäßig lese und von der ich viel von meinem literarischen Preiswissen etc beziehe.
Heuer waren Martin Muchas „Seelenschacher“, Thomas Raab „Der Metger holt den Teufel“, Eva Rossmanns „Evelyns Fall“, Franz Winters „Operation Rheingold“ und Lizi Steins und Georgs Koytek „Der Posamentenhändler“ auf der Shorlist, die von einer Jury, die aus Rauol Blahacek vom Kulturamt, Stefan Mödritscher von Morawa, Andreas Pittler, Erwin Riedesser von der Buchhandlung Leporello und der Literaturkritikerin Ingeborg Sperl bestand, ausgewählt wurde.
Als ich in dem schönen alten Haus in der Grünangergasse eintraf, waren schon alle Plätze besetzt, so daß ich eine Stunde stehen mußte, Günter Kaindlsdorfer, der neue Programmchef der Buch-Wien stand schon am Vortragspult und begann mit ein paar Worten zu Leo Perutz und dem Preis einzuleiten. Dann gabs noch ein paar Eröffnungen. Die SPÖ Gemeinderätin Anica Matzka-Dojder, die ich von der Szene Margareten kenne, vertrat den Stadtrat Malath-Pokorny, Gerald Schantin vom Hauptverband lobte den Krimi der als einziges Segment im Buchhandlung eine Umsatzsteigerung hatte und bereits 9% aller verkauften Bücher ausmacht.
Dann stellte Günter Kaindlsdorfer die fünf bzw. sechs Finalisten vor, ein Autorenduo war auch dabei und ließ jeden jweils fünf Minuten aus dem Werk lesen.
Martin Mucha, der mit seiner Geschichte „Seelenschacher“ über ein Kreditbüos, das Seelen als Bürgen verwendet, begonnen hat, war mir bisher unbekannt. Thomas Raab kenne ich und war schon bei einigen Lesungen seiner Krimi, das ist der, der bei dem ersten immer fragte, ob jemand unter den Zuhörer kein Handy hat und sich dann wunderte, wenn ich mich meldete. „Der Metzger holt den Teufel“, ist sein vierter Krimi.
Eva Rossmanns „Evelyns Fall“ habe ich schon hier besprochen, der „Posamentenhändler“ von demdes Duos Lizi Stein und Geog Koytek ist mir aus dem Adventgewinnspiel von Klaudia Zotzmann bekannt, da wurde nach einem Posamentgeschäft im siebenten Bezirk gesucht und es gab auch den Krimi zu gewinnen, während ich von Franz Winters Operation Rheingold, das einen wahren Fall aus der Nazizeit, nämlich die Wagner Partituren die Hitler zum Geburtstag geschenkt werden sollten, bearbeitete, noch nichts hörte. Diese Lesung war besonders spannend, weil sie mit einem Monolog von NiKolaus Harnoncourt an sein Orchester, während er Mahlers Erste dirigiert beginnt.
Dann begann die Spannung, da der Jury Sprecher Andreas Pittler mit einem Kuvert zu Günter Kaindlsdorfer trat und während ich noch dachte, daß wahrscheinlich Eva Rossmann gewinnen wird, verlas der die Namen des Autorenduos und den Juryspruch, das „Der Posamentenhändler“ als der Wienerischste aller Krimis, er spielt im siebenten Bezirk und am Spittelberg dem großen Vorbild Leo Perutz am besten entspricht und das Flair eines untergehenden Wiens eindrucksvoll darzustellt.
Dann gabs Applaus, Fotos, Händeschütteln und ein Buffet, das mit einem kriminalisten Getränk, nämlich „Bloody Mary“ begonnen wurde, das ich versäumte, weil ich gleich in den Buffetraum trat, wo die Rotweinflaschen standen und Fingerfood.
Es war sehr voll, obwohl ich außer einigen Autoren, den Buchhandelsvertretern und Anica Matzka-Doyder, Raoul Blahacek und höchstens einem Stammbesucher niemanden kante, trotzdem nütze ich die Gelegenheit Andreas Pittler nach dem Fräulein Hannah Feigl zu fragen, denn ich habe bei Claudia Zotzmanns Gewinnspiel zwar nicht den „Posamentenhändler“ wohl aber Andreas Pittlers „Chuzpe“ gewonnen und jetzt gehe ich, wenn ich es noch schaffe in die Badewanne um Polina Daschkowa „Die leichten Schritte des Wahnsinns“ zu Ende zu lesen, da der russische Krimi ja auch interessant ist.

1 Kommentar »

  1. […] Bericht zur Verleihung findet sich im Blog Literaturgeflüster. In der Presse findet sich ein Beitrag beim […]

    Pingback von - Literaturpreis Gewinner — 2011-09-14 @ 11:08 | Antworten


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