Literaturgefluester

2014-06-01

Sanft entschlafen

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:19

Nun wird es etwas schwierig, denn ich habe über zwei Inhalte zu berichten, die sich ein wenig widersprechen, denn, als ich vor ein paar Wochen über Donna Leons „Sanft entschlafen“ nachgooglete, das ich im Bücherschrank gefunden hatte und bald an die Lesereihefolge kam, bin ich auf den Film gestoßen, habe ihn mir angesehen und jetzt verschiedene Handlungen geboten bekommen und eigentlich zum ersten Mal die Erfahrung gemacht, daß der Film besser, als die Buchvorlage ist.
Ich habe ja schon einige Donna Leons gelesen und hatte bei ihnen eigentlich immer den Eindruck, daß sie etwas schwierig waren, beziehungsweise es, wie das so schön heißt, bei mir nicht so „richtig funkte“.
Bei den Filmen war das anders, da waren einige im Netz zu finden und ich habe sie mir einige Tage lang, wie besessen angesehen und sie sehr spannend gefunden. Nun denn einige Vorlagen dieser Filme stehen noch auf meiner Leseliste, mal sehen, ob ich beim Lesen eine ähnliche Erfahrung mache.
Also Commisssario Brunettis sechster Fall und jetzt weiß ich nicht genau, ob ich vom Buch oder vom Film berichten soll oder die Unterschiede der beiden aufzeigen? Der Film ist mir auch präsenter, wo die junge Nonne Maria Testa oder Schwester Immacolata am Morgen in dem von Nonnen geführten Pflegeheim in dem auch Brunettis Mutter lebt, den toten Signor Lerini findet und dann Brunetti auf der Straße anspricht und ihm die Krankenakten, der in dem Heim verstorbenen Patienten übergibt.
Im Buch kommt die Schwester in die Questura und hat das Heim schon längst verlassen, Brunettis Mutter ist ein Pflegefall und kommt, die in dem Film eine sehr lebendige Rolle spielt, nicht vor und Bruettis Tochter Chiara ist auch nicht in ihrem Religionslehrer verliebt, erlebt eine religiöse Phase, spielt zu Hause Choräle, über die sich die Großmutter beschwert, die aus dem Heim geholt wurde, damit ihr nichts passiert und wird erst geläutert, als sie die Erfahrung macht, der junge Religionslehrer ist schwul. Im Buch geht es um Don Luciano, der die Schüler eigentlich nicht unterrichtet, sondern den Mädchen an den Busen greift, eine hat sich sogar umgebracht, so wird er auf die Insel zu den Strafgefangenen versetzt.Im Film war es Maria Testas Beichtvater, der kommt im Buch zwar vor, ist in das Geschehen aber nicht verwickelt.
Um was geht es? Brunetti erfährt in dem Pflegeheim sind ein paar alte Leute gestorben, macht seine Besuche bei dem Bruder der Signora da Pre, der Tabakdöschen sammelt und das Testament anfechten will, in dem seine Schwester dem Heim eine Summe vermachte.
Die Schwester Immacolata, die sich sowohl an die Oberin, als auch an den Beichtvater mit ihrem Verdacht wandte, wird angefahren, im Buch saß sie auf einen Fahrrad, im Film war es ein Bus, sie liegt auf der Intensivstation und wird von der Polizei bewacht.
Die Geheimorganisation Opera Pia kommt vor und im Buch spielt die gar nicht so eine Rolle, da gibt es den Fall mit dem Religionslehrer, als Nebenhandlung, die Tochter des Signor Lerini ermordet in ihrem religiösen Wahn zuerst ihren Vater, dann Signor da Pre, der sie erpressen will und am Schluß versucht sie Maria Testa zu ersticken.
Im Film ist das Ganze, glaube ich, ein bißchen spannender aufbereitet und es spielt noch der Beichtvater eine Rolle, der Signora Laurinis Wahn benützte und am Ende strafversetzt wird. Die Nonne kommt für kurze Zeit wieder in das Altersheim zurück und Brunettis Mutter ist sehr froh darüber. In einem weiteren Film den ich gesehen habe, in dem es auch um Pflegeheime geht, verläßt sie das dann wieder und arbeitet als weltliche Krankenschwester.
Interessant, interessant, Comessario Brunettis sechster Fall, der, wie bei Donna Leon üblich ein brisantes Thema aufgreift und ebenso interessant, daß sich Buch und Film so stark unterscheiden können und, daß in diesem Fall der Film prägnanter, als die Buchvorlage zu sein scheint, ist ebenfalls sehr interessant.
Einige von Comissario Brunettis Fälle habe ich, wie schon beschrieben, gelesen, ein paar andere stehen noch auf meiner Leseliste, habe ich ja vor ein paar Wochen, den Schrank zufällig besucht, als eine Dame eine ganze Ladung solcher Bücher einräumte und die, die ich doppelt genommen habe, meiner Schwiegermutter gebracht, die mir auch von den Filmen erzählte, die ich dann später im Internet entdeckte.
Das „Venezianische Finale“, das ich vor langer Zeit im Fernsehen gesehen habe und dann las, habe ich auch wieder als Film, ich glaube sogar in einer Neubearbeitung gesehen, kann da aber nicht genau sagen, ob jetzt das Buch oder der Film besser war.

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