Literaturgefluester

2023-09-18

Retrograndin Heidi Pataki

„Retrogranden aufgefrischt“ ist eine von Markus Köhle kuratierte Reihe in die „Alte Schmiede“, die sich verstorbenen Literaten widmet, wo immer einige Autoren eingeladen werden, sich mit dem verstorbenen Autor zu beschäftigen. Da gab es schon einen Abend über Elfriede Gerstl, über Hansjörg Zauner und eine, die sich Adelheid Dahieme widmete und nun war die 1940 geborene und 2006 verstorbene Heidi Pataki an der Reihe, die 1991 bis 2006 die Präsidentin der GAV war und von der ich immer noch die Gedichtzeile „Als Emanuel Kant die Fenster putzte..“ in Erinnerung habe. Kennengelernt habe ich sie, glaube ich, in den Siebzigerjahren, als ich schon in der Otto Bauergasse wohnte und zu einer gratis Veranstaltung in den Z-Club ging, wo sie aufgetreten ist.

Ich war bei ihrem Begräbnis, wo sie am Zentralfriedhof ein Ehrengrab hat und 2007 als wir von Ruths Dichterkarawane zurückgekommen ist, gab es im Literaturhaus eine Veranstaltung, die ihr gewidmet war, von der ich immer noch ein Plakat in meinen Schlafzimmer hängen habe.

Eine experimentelle Dichterin, die schon 1968 ein Buch bei „Suhrkamp“ herausbrachte, das Markus Köhle in seiner Einleitung hochhielt und dann erzählte, daß er mit ihrem „Amok und Koma“ auf den Zentralfriedhof gefahren ist, um ihrer zu Gedenken.

Markus Köhle hat diesmal Petra Ganglbauer, Bodo Hell, dessen „Bewegten Bäume“ das ja auf der Öst, steht, gerade lese und die Slamerin Elena Sarto eingeladen, der GAV-Präsidentin und langjährige „Neue Forum- Redaktuerin“ zu gedenken.

Petra Ganglbauer, die offenbar Corona hat, hat sich entschuldigt, so hat August Bisinger den Film gezeigt, der auch bei den „Fünfzig Jahre feiern“ lief, wo Heidi Pataki in seinen Garten eines ihrer Gedichte liest und Bodo Hell frisch von der Alm zurückgekommen, wo er Gerhard Jaschke einen Zirbenschnaps überreichte und ihm einiges davon berichtete, erzählte, daß er einmal mit Heidi Pataki nach Vorarlberg gefahren ist und da mit ihr über den „Hexenzauber“ handelte, diskutierte.

Er hat aus ihren „Herbstpresse- Büchern“ gelesen und die 1999 geborene Slamerin beschäftigte sich mit der Feministin Pataki, die eine Position vertreten hat, die sie vermißt, weil es heute heißt, daß man das nicht mehr braucht.

Retrogranden aufgemischt. Es ist gut sich mit der 2006 verstorbenen experimentellen Dichterin zu beschäftigen und ihre Bücher wiederzulesen.

Damals im Literaturhaus konnte man sich Seiten aus dem „Otto Müller-Buch “ mitnehmen und das 1972 erschienen „J u. V-Büchlein“- „Fluchtmodelle“ sowie „Die kurze Pause“ aus der „Herbstpresse“ befinden sich in meinen Regalen.

Die nächste Veranstaltung wird Gerhard Kofler gewidmet sein, der bis zu seinem Tod Generalsekretärder GAV war und als Markus Köhle bei seiner ersten Generalversammlung war, ist Gerhard Kofler auf der einen Seite und Julian Schutting auf der anderen Seite von Heidi Pataki gesessen und ich kann mich an eine Veranstaltung in der „Gesellschaft für Lliteratur“ erinnern, wo Heidi Pataki eine Mütze mit roten Stern trug, wovon es ein Foto gibt, daß sich auch irgendwo in meinen Regalen befinden müsste.

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