Literaturgefluester

2011-11-30

Nachträge und Vorausschau

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:55

Wieder einmal hat der Kopf geraucht von all den Mainstreameindrücken der Erich Fried Tage, wo ich viel für das eigene Schreiben lernte und mich mit dem Schreiben und dem Lesen von Kurzgeschichten auseinandersetzte. An den Bücherschränken vorbei nach Hause gegangen und da gibt es einen neuen am Margaretenplatz, aus dem ich auch einen sehr schönen Anne Enright Erzählband „Alles was du wünschst“ genommen habe und ihn auf meine Leseliste für das Jahr 2013 setzte. Denn da bin ich, ob dem Überfluß meiner ungelesener Bücher ein bißchen in Bedrängnis. Mit der Hundert Bücher Liste, die ich mir im Februar erstellte, bin ich aber fertig. Das heißt nicht ganz, denn ich habe heuer schon hundert Bücher gelesen, allerdings erst dreiundneunzig von der Februariste. Dafür aber schon sieben andere, die ab Herbst dazukamen und da ich auch das letzte auf dieser Liste stehende Buch, nämlich Thomas Wollingers „Archäologin“ lesen will, werden es wahrscheinlich 2011 mehr als hundert Bücher werden. Dann habe ich schon Listen für 2012 und 2013 angefangen mit denen ich die Übersicht bewahren will und auf der für 2012 einmal neunundfünfzig Bücher aufgeschrieben, die ich im nächsten Jahr lesen will und dann Platz gelassen, daß ich ab Jänner pro Woche ein neues Buch dazu schreiben kann, denn so hundertzehn Bücher sind, glaube ich, pro Jahr zu schaffen. Mehr nicht, denn das Lesen hat bei mir nicht die erste Priorität, das hat das Schreiben. Da sich aber trotzdem schon weitere Bücher angesammelt haben, gibts schon eine neue Liste mit zwanzig weiteren Büchern, die kann ich dann noch mit dreißig weiteren Büchern auffüllen, um ab 2013 den Rest dazuzustellen. Ich habe mir jetzt auch die Mühe gemacht, die Leseliste mit den Büchern von 2008, 2009 und 2010 zu ergänzen und das war sehr interessant. Denn bei 2008 sind nur sechs Bücher zu finden. Eine Zahl, die natürlich nicht stimmt, habe ich ja erst im Juli mit dem Bloggen begonnen und dann habe ich anfangs auch nicht alle Bücher, die ich gelesen habe, besprochen. So gibt es beispielsweise keine Besprechung von Uwe Tellkamps „Turm“, Eva Rossmann „Russen kommen“ und auch bei „Fever Pitch“ nur ein paar Zeilen. Das Besprechen hat sich erst langsam herausgebildet und es war wohl auch ein Lernprozeß. 2009 habe ich dann schon achtunddreißig Bücher stehen, glaube mich aber erinnern zu können, daß ich fünfundvierzig Bücher gelesen habe und 2010 waren es, glaube ich neunzig, habe dann aber auch nur achtundachtzig zum Verlinken gefunden. Das kann nun nicht mehr passieren, daß ich was übersehe, weil ich jetzt gleich verlinke und durch die Bücherschränke hat sich mein Leseverhalten auch eindeutig gesteigert. Hundertzehn halte ich aber für die Obergrenze, so daß ich versuche mich an die Regeln der Bücherschränke zu halten, möglichst nur ein oder höchstens zwei Bücher pro Besuch zu nehmen, etwas das vielleicht nicht immer gelingt. Die Bücherlisten helfen mir aber mich zu disziplinieren, denn zuviel Ungelesenes möchte ich nicht ansammeln.
So viel zu den Klagen einer Vielleserin und der Überfluß ist ja eigentlich sehr schön, gibt es ja auf der anderen Seite, das Jammern über die, die nicht mehr Lesen lernen oder Lesen wollen und so war im montägigen Kurier auch eine ganze Seite zu diesem Thema. Gibt es da ja ein Projekt das sich „Family Literacy“ nennt, das versucht, die Kinder über ihre Eltern zum Lesen zu bringen und eine Enquette mit Experten gab es am Montag dazu auch und ich habe noch immer die Roundtable Diskussionen der Fried Tage im Kopf, wo es um die neuen Formen des Schreibens im Internet und dem Stöhnen darüber, wer das alles lesen soll, ging. Da wurde ja auch über Blogs diskutiert und darüber, daß manche in Buchform erschienen sind. Rainald Goetz ist, glaube ich, so ein Blogger, der seine Online Tagebücher beispielsweise unter dem Namen „Abfall für Alle“ bei Suhrkamp veröffnetlicht hat und Anna Sams „Die Leiden einer jungen Kassiererin“ ist ein Erfolgsbuch, das zuerst auch ein Blog gewesen ist. Das hat sich in der letzten Zeit etwas verändert, zumindest höre ich nicht mehr soviel von den Blog-Erfolgen. Dazu gibt es inzwischen wahrscheinlich zu viele mehr oder weniger gute Blogs. Ich lese eher von den Bloggersterben und da tut es mir persönlich immer noch ganz besonders leid, daß es leselustfrust nicht mehr gibt, denn die hat, nachdem ich sie im Sommer 2009 entdeckte, mein Leseverhalten eindeutig gesteigert und ich bin auch auf einige sehr interessante Bücher durch sie gekommen und stoße abgesehen davon, daß ich mich immer noch durch ihren Blogroll surfe, immer wieder auf sie, so hat Thomas Wollinger erst vorgestern eine Besprechung von ihr gefunden und da ist mir eingefallen, daß auch das in der letzten Zeit ein wenig fehlt, gehen die Blogger da ja eher aufeinander los und jammern über die schlechte Qualität. Ich finde es aber trotzdem immer noch sehr spannend, daß soviele Leute schreiben, der Nanowrimo geht ja auch morgen zu Ende, da habe ich dieses Jahr nur ein wenig bei der Statistikseite der Schreibwerkstatt mitgenascht und selber nicht immer sehr eifrig an den „3 S“ korrigiert. Wenn ich aber dazu komme geht es eigentlich ganz gut und ich bin eigentlich auch ganz zufrieden mit meinen drei Frauen, die alle am selben Tag Geburtstag haben und einen Namen tragen, der mit „S“ beginnt und ich habe auch schon eine Idee für das nächste Buch. Da haben mich dazu ein bißchen die Thomas Stangl Romane mit der Emilia Degen, die in zwei seiner Bücher vorkommt, angeregt, so daß ich mir dachte, daß ich eine Wohnung zum Ausgangspunkt nehmen könnte, in der sowohl die Großmutter, Mutter und Tochter gelebt haben. Die Großmutter, die Rosa heißt und 1915 geboren wurde, ist schon gestorben, die Tochter Marianne wohnt inzwischen woanders, Theresa lebt noch da und studiert Philosophie. Mit diesem Szenario könnte ich versuchen den nächsten Roman zu schreiben, der vielleicht ein bißchen weniger „trivialer“ wird und mir mit der Entwicklung der Personen und der Handlung etwas mehr Zeit lassen…
Mal sehen, ob es gelingt. Bis es soweit ist, werde ich die „3 S“ sicher noch öfter durchgehen müßen und ab jetzt wird es vielleicht auch ein weniger ruhiger werden. Die Bücher, die jetzt noch ungelesen auf der 2011 Liste stehen, möchte ich noch lesen und wenn ich ganz fleißig bin, schaffe ich vielleicht noch den Gedichtband, den ich vorige Woche bei Fix Poetry gewonnen habe, nämlich „Gräber und Drüber“ von Andreas Reimann, ansonsten kommt ja bald Weihnachten und die Adventzeit, die ich diesmal literarisch nicht so ausschlachten will. Zwar habe ich im Sommer schon ein Weihnachtslesebuch gefunden und den Adventrundgang durch den siebenten Bezirk und xxxxxx-small gibt es natürlich auch. Die Geburtstagsbücher werde ich dann erst im nächsten Jahr lesen und die werde ich, damit ich nicht zu unaktuell bin, den anderen schon aufgeschriebenen, ein wenig vorziehen und als ich mich Alfred gestern fragte, ob ich mir ein Buch zu Weihnachten wünsche, habe ich „Nein!“, gesagt.

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