Literaturgefluester

2017-02-04

stella maris

Filed under: Bücher — jancak @ 00:52
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Jetzt kommt die erste österreichische Neuerscheinung aus dem „Braumüller-Verlag“.

Mit „Stella Maris“, der 1976 geborenen Isabella Feimer, die zeitgleich mit Cornelia Travnicek beim „Bachmann-Preis“ gelesen hat, im Vorjahr „Hans-Weigel- Stipendiatin“ war und von der ich schon zwei Bücher gelesen haben, ein sehr poetischer dystopischer Roman gelungen, ein Science Fiction der Poesie könnte man so sagen, es geht um Eva, das Urweib, die unsterbliche, die zwar nicht aus dem Paradies, aber von den Schmetterlingen gekommen ist, jetzt auf der Raumkapsel mit der sie sich, als die Welt in Scherben lag, mit dem Captain, Ines der Dschungelfrau die dort die Pflanzen retten soll und noch zwei Männern zurückgezogen hat.

Der Captain vermutet, daß sie dorthin den Teufel bringt, aber Eva, die urweibliche sucht nur nach ihren Stern, den „stella maris“ und geht dazu durch die rote Tür der Erinnerungen.

In Fragmenten tauchen diese auf und so wird auch nicht von der ganzen Weltgeschichte erzählt, sondern stichpunktartig frühere Lebenserfahrungen in Rom und und Paris mit Luigi, Joe und auch der Signora, die immer Orangenlikör trinkt, bei der Eva wohnt wiedergegeben.

In Rom gibt es nicht nur die Ruinen, sondern auch in den Duce und den Faschismus, in Paris wird  zum Widerstand gerüstet und Eva, die unsterbliche, die weibliche, die für die Liebe nicht für den Teufel lebt, rast durch ihre Vergangehheit und ihre Lieben, sucht die auch auf der Kapsel, mit Roul dem Maschinisten, mit Jaques, sowie den Captain, der vielleicht auch unversterblich ist, sich aber in seinen Glassarg zurückgezogen hat.

Sehr kunstvoll wird all das von der Liebe, den Schmetterlingen und den Drachen erzählt. Den wirklichen Science Fiction Liebhabern wird Isabella Feimers Sprache vielleicht zu schön und das Ganze zu poetisch sein.

Aber man streicht immer wieder Sätze und Wendungen an, die mir nicht so kitschverdächtig, wie Valerie Fritsch letzter dystopischer Roman erschienen und mir das Buch auch verständlicher war, als die „Tropähen“, die ich zweimal lesen mußte, um die Handlung mitzubekommen.

Hier ereichte das eine Mal und Handlung gibt es eigentlich auch keine zu erzählen, denn es ist eine Gesang an die Liebe, eine Erinnerung an die Natur und ihre Pflanzenwelt, die Sehnsucht nach den Sternen, dem Unzerstörbaren, wärend die Welt unter den Unsterblich gewordenen längst in Trümmern liegt.

„wir sind gefallen, Eva, sagt der Captain, alles war umsonst, nichts ist es wert gerette zu sein. nein, wiederhole ich, denke Licht, Sonnenstrahl, denke mich für einen Augenblick zurück in den Ozean meiner Erinnerung, nichts weiter   als ein vergessener Stern ist der Mensch, sagt der Captain, nichts ist der Mensch, nein sage ich, blicke mich um, sichtbar das All und das was hinter Dunkelheit und Stille liegt.

„Du hattest recht, mein Captain sage ich leise, der Mensch ist ein vergessener Stern, er hat sich in seinem eigenen Licht verloren“

So schließt das Buch und die Liebhaber der Sprachräusche und der schönen Worte, haben einige Stunden Poesie gehabt, bevor sie zurückgehen in diese Welt  und vielleicht das Radio aufdrehen, um von Regierungs- undFlüchtlingkrisen, Terroranschlänge und den neuen Plänen des neuen amerikanischen Präsidenten zu hören.

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