Literaturgefluester

2017-12-18

Anleitungen und Abschweifungen

Das letzte Mal in diesem Jahr ein Besuch in der „Alten Schmiede“, ja 2017 geht langsam zu Ende, wir haben eine neue Regierung und Alexander van der Bellen hat sie selbstverständlich angelobt, was hätte er sonst tun sollen?

Und in der „Alten Schmiede“ traten, moderiert von Markus Köhle zwei experimentelle Sprachkritikerinnen auf, die ich, die realistische und offenbar auch unverständliche Contentschreiberin, dort schon öfter hörte.

Liesl Ujvary, die 1939  in Bratislava geborene grand Dame der experimentellen Literatur, wie ich sie ein wenig respektlos nennen möchte und Anne Cotten, „1982 usw“ geborenen, wie der Eintrag in ihrem neuen Buch, bzw. „Schmied-e Programm“ lautet, ich ergänze  USA Iowa und erinnere mich an ihren Auftritt im Literaturhaus, als sie dort den „Priessnitz-Preis“ bekommen hat und sich in einer Kiste verstecken wollte.

Ja, sie ist origienell und erfolgreich, zeichnet manchmal, wenn sie als Publikum in der „Schmiede“ sitzt, in ein Büchlein, hat mich einmal angesprochen, als ich sehr niedergeschlagen von einer Veranstaltung oder Fest nach Hause gegangen bin und hat seit 2011 einige Aufenthalte in Japan, deshalb trägt ihr neues Buch auch einen sehr unverständlichen Namen, über den Markus Köhle bei der Moderation einige Male stolperte „JIKIKETSUGAKI tsurezuregusa“, ich hoffe, ich habe das jetzt nicht falsch geschrieben.

Dafür ist  der Titel von Liesl Ujvary bei „Klever“ neu herausgegeben Buch, das erstmal 1977 im „Rhombus-Verlag“ erschienen ist, viel leichter zu merken, heißt er doch schlicht und einfach „sicher & gut“, Texte der letzten vierzig Jahre der Sprachkünstlerin, die nach ihrer Lesung noch ein Video dazu zeigte, wo die Satzfragmente musikuntermalt an der Wand vorbeischwebten und auf Markus Köhles Frage, womit sich die Sprachkunstmeisterin jetzt beschäftigt, wies sie auf Ingeborg Bachmann hin, deren Gedicht sie umgeschrieben hötte und „die Welt“ ergänzte Markus Köhle noch, war in den siebziger Jahren ganz anders, man hat geraucht und gesoffen und das ist in „sicher & gut“, auch zu erkennen.

„Das wird es immer geben Wein, Kaseren, Computer“, im Original sind die Sätze immer aus und untereinandergeschrieben.

„Das war immer schon da“ und so weiter und so fort und interessant dazu ist vielleicht auch Anne Cotten hat das Nachwort  geschrieben und dann  aus ihrem Buch gelesen, das nicht nur in oder von Japan handelt, obwohl es auch japanische Schriftzeichen darin gibt und Anne Cotten auch versuchte die Sprache zu erlernen.

Ein Prosatext handelt aber von Irland im Nebel, eines der vorgelesenen Gedichte wurde in Sarajevo geschrieben, ja Anne Cotten ist eine global vernetzte Frau und hat, glaube ich, schon wieder ein neues Buch und aus diesem hat sie auch ein Gedicht vorgetragen.

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