Literaturgefluester

2021-11-18

Barbi Markovic in Nahaufnahme

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 00:10
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Am Mittwoch war ich eine Zeitlang unsicher, ob ich mir den Literaturhaus-Stream geben soll, denn Barbi Markovics „Verschissene Zeit“ habe ich ja im Badzimmer liegen, werde es demnächst lesen und habe sie daraus auch beim „Buch-Wien-Stream“ lesen hören, habe also „Nicht schon wieder!“ oder „Das ist zuviel!“, es gab aber keine andere Stream-Alternative und mit dem Ferdinand Schmalz, meinem letzten deutschen Buchpreisbuch in die Badewanne gehen und es auszulesen, wollte ich auch wieder nicht.

Dann bin ich daraufgekommen, daß es gar nicht um die „Verschissene Zeit“ geht, die ja auch einmal bei einem „Kolik liest“ oder „Kolik slam“, vorgestellt wurde und die ich bei Anna Jeller liegen sehen habe, als ich vom Volksstimmefest nach Hause gegangen bin, sondern um ihre andere Bücher „Ausgehen“ und „Superheldinnen“, womit sie ja den „Alpha“ gewonnen hat und von der „Verschissenen Zeit“ gar nichts.

„Komisch!“, habe ich gedacht. Aber Barbara Zwiefelhofer hat in ihrer Einleitung erklärt, daß die Veranstaltung schon im vorigen Jahr geplant war und einige Male verschoben wurde und die „Nahaufnahme- Österreichische Autor/innen im Gespräch“, ist eine Veranstaltung im Rahmen des Vereins Neugermanistik, wo Alexandra Millner, glaube ich, Präsidentin oder Vizepräsidentin ist, um die Literatur in die Germanistik oder die Germanistik ins Publikum natürlich zu bringen und das wäre schon die die achte Veranstaltung, die es glaube ich seit 2016 gibt, bei zwei ich bin ich gewesen, weil ich ja regelmäßig ins Literaturhaus ging und mich jetzt dorthin streame. Der Präsident oder Vizepräsident des Vereins hat ein paar Worte gesprochen.

Dann kam die in Ungarn geborene Germanistin Edit Kiraly und stellte die drei Bücher, bzw, die 1980 in Belgrad geborene Autorin vor, die ich kenne, weil sie einmal Bloggerin der „Buch Wien“ war, dann beim „Bachmann-Preis“ gelesen hat, den „Alpha“ und den „Priessnitz-Preis“ gewonnen hat und eben bei Gustav Ernst in der „Gesellschaft“ schon einmal über ihr neues Buch erzählte. Das Zweite, die „Superheldinnen“ habe ich vom „Alpha“ mitgenommen und gelesen.

Das erste Buch hat aber, habe ich, gelernt Barbi Markovic, die in Belgrad Germanistik studiert hat und dort in einem Verlag arbeitete, auf Serbisch geschrieben und das ist ein Remix auf oder aus Thomas Bernhards „Gehen“ heißt „Ausgehen“ und verwendet den gleichen Sound und die gleichen Phrasen „Das Schrecklichste aller Schrecklichkeiten“, spielt aber in der Clubbingszene und „Suhrkamp“ der Bernhard-Verag, hat zuerst die Zustimmung für eine kleine serbische Übersetzung gegeben. Dann hat Mascha Dabic schon in Wien, wo Barbi Markovic ja weiter Germanistik studierte, das Buch auf Deutsch übersetzt, das dann auch bei „Suhrkamp“ erschienen ist. Stadtschreiberin von Graz war Barbi Markovic auch und die „Superheldinnen“ habe ich, jetzt gelernt oder wieder aufgefrischt ist ein Stadtroman. Ich habe ja auch einmal einen geschrieben, meiner spielt an einem Tag in Wien, der von Barbi Markovic am Siebenbrunnenplatz im „Sette fontane“, aber auch in Belgrad, Sarajevo und Berlin und der Ausgangspunkt für Barbi Markovic war natürlich, der von Alexander Döblin, die Superheldinnen sind aber drei Frauen, die aus Belgrad oder Sarajevo kommen und eine davon, die Mascha ist Mascha Dabic, das habe ich beim „Priessnitz-Preis“ erfahren und beim „Buch- Wien-Stream“, das Barbi Markovic, das Buch teilweise auch auf Serbisch geschrieben hat, das Mascha Dabic dann übersetzte. Das habe ich, als ich es gelesen habe, interessanterweise nicht bemerkt, obwohl es höchstwahrscheinlich daraufsteht, wurde aber offensichtlich beim „Alpha“ nicht erwähnt, oder habe es mir nicht gemerkt.

Das dritte Buch die „Verschissene Zeit“, von dem Barbi Markovic schon in der „Gesellschaft“ gesprochen hat, wurde auf Deutsch geschrieben, spielt aber in einer Belgrader Plattensiedlung, wo Barbi Markovic auch aufgewachsen ist, in den Neunzigerjahren und das war offenbar für sie beschissen und es kommen, wie ich schon bei „Buch-Wien-Stream“ hörte, viele Schimpfworte vor. Diesmal hat Barbi Markovic ein größeres Stück daraus gelesen, das auch mit dem Rollenspiel, das dem Buch beigefügt ist, erwähnt und erklärt, warum das Buch in der „Du-Form“ geschrieben ist, wo das „Du“ aber öfter wechselt, denn die „Dus“ sind die handelnden Personen in dem Spiel, die anderen weniger wichtig.

Interessant, interessant und wieder viel gelernt oder aufgefrischt, was ich jetzt nicht wüßte, wenn ich die Veranstaltung ausgelassen hätte, was ich aber ohnehin nicht zusammengebracht hätte, obwohl ich den Schmalz, natürlich auch auslesen muß, um mit meiner Leseliste weiterzuskommen. Interessant interessant, am achten Dezember wird eine Szene aus dem Buch an der „Angewandten“ aufgeführt, aber dahin kann man ohne Gs im Lockdown ohnehin nicht gehen. Aber bis dahin habe ich das Buch schon gelesen und bin vorläufig darauf gespannt.

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