Literaturgefluester

2023-08-03

Soziologisches bei den O-Tönen

Und das in der Oval-Halle, obwohl es nicht geregnet hat, nur den ganzen Tag eher trüb und zehn Tagen Regen angesagt. Einen guten Platz bekommen und gleich ein paar Bekannte getroffen. Den Karl, seine Anna, die Ruth und dann noch zwei maskierte Frauen, denn heute wurde durchgegeben, daß die Corona-Zahlen wieder steigen und eine Herbstwelle zu erwarten sei, wenn es schon keine im Sommer gegeben hat.

Die Petra Eckart im japanischen Look hätte ich zu Beginn für Milena Michiko Flasar gehalten, aber erst kam der Debutant, der 1992 in Rohrbach geborene Fabian Wakolbinger mit seinem „Kaiser der Obdachlosen“, bei „Milena“ erschienen und, wie der moderierende Florian Baranyi erwähnte, das erste Mal vor sechshundert Leuten vorgestellt wurde.

Fabian Wakolbinger

Ein origineller Roman, wie bei „Milena“ angekündigt steht, denn in einer mittelgroßen österreichischen Stadt wählen die Obdachlosen einen Kaiser und planen mit ihm die Rebellion, beziehungsweise fordern sie ihre Rechte zurück und eine Kirche und dann gibt es noch einen zweiten Handlungsstrang mit dem Ordnungshüter, dem Polizisten Leopold.

Und dann kam für mich etwas sehr Bekanntes, nämlich der fünfte Roman und der dritte bei „Wagenbach“ erschienene von Milena Michiko Flasar, die, wie ich heute am Telefon Batja Horn erklärte, einen sehr indivuduellen Ton in die Literatur brachte, in dem sie immer das unverwechselbare japanische Leben schildert. Da geht es einmal um die Jugendlichen, die das Haus nicht mehr verlassen und sich von ihren Eltern das Essen vor die Tür stellen lassen. Dann den Herrn Kato, der Familie spielt und dann, bei „Oben Erde, unten Himmel“, geht es um das Phänomen der einsam zu Hause Sterbenden, die erst nach Tagen oder Wochen gefunden werden, bzw, um die Reinigungsfirmen, die die Wohnungen dann wieder säubern.

Milena Michiko Flašar

Im Jänner hat der „Wagenbach-Verlag“ zu einem japanischen Essen eingeladen. Etwas später wurde das Buch im Literaturhaus vorgestellt. Gelesen habe ich es auch.

Es gab drei oder vier Textstellen und ein Gespräch, das durch den Roman führte und am Schluß großen Applaus. Eine eigene unverwechselbare Stimme, die den Lesern, die Kultur Japans näherbringt und Halbzeit gab es bei den O-Tönen auch und für uns, da wir dann doch nach Frankreich fahren nur noch einen einzigen Abend, wo es wieder spannend wird, ob er im Freien oder wieder in der Halle stattfindet.

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