Literaturgefluester

2022-02-28

Simons Sailers Trilogie und Hanno Millesis lange Wege

Zwei Neuvorstellungen in der „Alten Schmiede“ oder auch nicht, denn die ersten beiden Teile von Simon Sailers Trilogie sind schon 2020 und 2021 erschienen und der 1984 in Wien geborene Schriftsteller und Hochschullehrer war mir bisher unbekannt.

„Die Schrift“, das „Salzfaß“, der „Schrank“ heißen die drei Teile der sogenannten Essiggassen-Trilogie, alle, wie auch die Millesi-Bücher in der „Edition Atelier“ erschienen und alle auch vom Herausgeber Jorghi Poll illustriert und der dritte Teil „Der Schrank“ wurde in der AS vorgestellt.

Johannes Tröndle moderierte wieder und erzählte, daß sich die Essiggasse ganz in der Nähe der „AS“ befindet.

Simon Sailer hat dann kurz aus den ersten beiden Bänden gelesen. In der „Schrift“ geht es um einen Ägyptologen, der eine geheimnisvolle Schrift entdeckt und dann verschwindet.

Im „Salzfaß“, um einen Antiquitätenhändler, der einem Kunden ein wieder geheimnisvollen Salzfaß schmackhaft machen will.

Die drei Bücher sind relativ dünn, worauf Johannes Tröndle wieder die Gattungsfrage stellte, sind es Erzählungen oder Novellen und was sind Novellen? Um den surrealen Realismus scheint es in der Trilogie auch zu gehen. Johannes Tröndle fragte Simon Sailer auch, ob er die drei Teil bewußt hintereinander und aufeinander Bezug nehmend geschrieben hat?

Im „Schrank“ geht es wieder um ein Ding, was ja, wie ich schon vorige Woche bei Heinrich Steinfest hörte, ein Gattungsmerkmale der Novelle ist und der Schrank soll von einer Villa in Grinzing in die Essiggasse überstellt werden. Erzählt wird aus der Sicht der Möbelpackerin Lena und der Text wird zunehmend von Tieren bewandert, wie Johannes Tröndl schon vor der Lesung verriet.

Johannes Tröndle wollte dann wissen, wie Simon Sailer vom Gelehrten und Antiquaritätshändler zu einer Möbelpackerin gekommen ist und kam dann zu der Verwandlung von den Menschen zu Tieren. Die Bärin ist schon in der Textstelle aufgetaucht und dann hat sich auch ein Mädchen in einen Papagei verwandelt, ws offenbar das Surreale an diesem Trilogie-Teil ist, wie auch die Herrschaft der Dinge über die Menschen eine große Rolle spielt.

Dann ging es um die Konstruktion der drei Teile die „Schrift“ ist sehr verschachtelt, konzipiert, im „Salzfaß“ geht es um den Monolog, während der „Schrank“ eher einfach wird, das Eingeschlossensein aber ein großes Motiv ist und auch der Dialog eine Rolle spielt.

Dann kam eine Pause in der man, wie Johannes Tröndle erklärte, einen kurzen Ausflug in die Essiggasse machen konnte und dann kam der 1966 in Wien geborene Hanno Millesi mit seinem „Charme der langen Wege“, das ich schon im Sommer gelesen habe und das auch bei den O-Tönen vorgestellt wurde, was ich weil es nach Regen ausgeschaut hat, leider versäumt habe und ich bin ja, wie ich immer schreibe ein Fan des Autors, der ja auch eine irgendwie surreale geheimnisvolle Schreibweise hat. Kennengelernt habe ich ihn bei Ernst Kostals Wahnsinnsseminaren„, dann hat er beim „Bachmann-Preis“ gelesen. Ich war bei verschiedenen Buchvorstellungen im Literaturhaus und in der „Alten Schmiede“, den „Priessnitz-Preis“ hat er auch bekommen. Auch diese Preisverleihung habe ich versäumt und mit den „Vier Weltteilen“ ist wie auch mit den „Wegen“ 2018 auf der Öst-Longlist gestanden.

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