Literaturgefluester

2023-10-07

St. Pölten in Aktion

Susanne Kristek
Theresia Radl

Ich habe ja zwei Wohnsitze, den Hauptwohnsitz in der Krongasse und dann verbringen wir ja cirka jedes zweites Wochenende in Harland bei St. Pölten, weil dort der Alfred seinen Hauptwohnsitz hat und eine Zeitlang sind wir ja von St. Pölten nach Wien gependelt, weil ich in der Gumpendorferstraße meine Praxis hatte.

Das war, glaube ich ,in den frühen Neunzigerjahren. Dann hätte, die Anna, als sie in die Schule kam, das nicht mehr mitgemacht und ich habe mir die Praxis in der Reinprechtsdorferrstraße genommen. Seit Ende Neunzig sind wir in der <krongasse und die Anna wohnt inzwischen in Harland nebenan mit Mann und Kind, weil der Schwiegervater, da ein Haus für sie baute und als wir von Harland nach Wien gependelt sind, bin ich immer wieder über Nacht dort geblieben und habe das literarische Leben dort genossen. „

Denn in Wien gab es ja das „Etcetera“ und die „LitGes“ und da hat mich die Doris Kloimstein, die damals die Obfrau dort war, einmal zu einer Lesung eingeladen, gemeinsam mit den Manfred Wieninger, aber der hat, weil er damals seinen Pagiatsskandal hatte, abgesagt und so habe ich allein gelesen und kaum Zuhörer gehabt.

Dann kamen die Osterspaziergänge,wo ich regelmäßig gern hingehe, aber sonst bekomme ich von St. Pöltens literarischen Leben nur sehr wenig mit. Es gibt zwar das Höfefest, da war ich ein paar Mal „und den „Blätterwirbel,“ da war ich eigentlich noch nie, weil wir ja nur am jetzt verlängerten Wochenende in Harland sind, aber im letzten Jahr war ich bei einigen St. Pöltner Lesungen, das hat schon im April mit der Sternlesung der Marlen Schachinger angefangen. Da gabs eine Diskussion im Stadtmuseum, da habe ich die Büchereileiterin kennengelernt, wo wir Ende Juli bei einer Lesung waren. Da lag dann das „Land liest-Programm auf. Da waren wir in Schloß Trotzenbach und in Kirchstetten beim Auden Festival und als ich vor ein paar Wochen in St. Pölten beim Friseur in der Kremsergasse war, habe ich das „Blätterwirbel-Programm“ gefunden und durchgeblättert, denn das verlängerte Wochenende ist ja lange und da gab es heute eine Lesung in der Stadtbücherei von Susanne Kristek „Die nächste Depperte“ aus dem „Gmeiner-Verlag.

Noch nie etwas davon gehört. Aber so ist es mir ja im Jujli mit der Alina Lindermuth auch gegangen und ich bin ja eine breite über den Tellerrandleserin und versuche meinen Lesern einen möglichst umfangreichen Eindruck über das literarische Leben zu vermitteln.

Aber heute war in St. Pölten überhaupt viel los. Die „Lange Nacht der Museen“ war auch und da waren wir einmal im Stadtmuseum bei einer Veranstaltung die die Doris Kloimstein veranstaltet hat.

Also in die Stadtbücherei, da war ich noch nie, wei die letzte Lesung war ja in einem Saal gegenüber und erstaunt, wie groß die Bücherei ist. Zwei Stockwerke und die Autorin, die schon anwesend war, als wir ein getroffen sind, war eine sehrfreundliche Frau, die sozusagen einen autobiografischen Schreibratgeber auf lustige Art geschrieben hat.

„Das beschwerliche Leben einer Frau, die es sich in den Kopf gesetzt hat, eine Bestsellerautorin zu werden“, stand in der Beschreibung und die Autorin hat geredet und geredet. Nämlich, daß sie in der „Karlich-Schow als Sportmuffel auftreten wird.

Was hat das mit dem Schreiben zu tun? Kommt aber schon, denn die Autorin hat sich sechs oder sieben Tips für ihre Zuhörer aufgeschrieben. Also, als erstes braucht die Bestsellerautorin eine Idee. Das hat die fünfzehnjährige Susanne schon beim Schulschwänzen in Graz einer Reporterin erzählt und der Artikel wurde dann noch abgedruckt, daß sie ein Buch schreiben will. Man muß das Schreiben inzwischen lernen. Als ich damit begonnen habe, war das noch verpönt, aber jetzt gibt es die Leondinger Akademie des Gustav Ernst, die die Autorin frisch und frei besuchte und Gustav Ernst dann fragte was ein Essay sei? Worauf er ihr mit dem Scweinsbraten antworte, den er gerade verzehrte.

Er hat aber auch einen Ratgeber geschrieben, wie man einen guten Roman schreibt und dann war die Autorin noch bei Heras Linds Schreibseminare, die ihr aus ihren Leben erzählte.

So weit so gut. Aber dann lam dan erste buch über das Essen in Thailand, glaube ich oder war es Tunesien? Das kam aber während der Pandemie heraus, wo es keine Lesungen mehr gibt. Also hat sich die Autorin, weil man etwas versuchen oder ausprobieren muß, auf die Straße vor einer Buchhandlung gestellt und versuchte Kunden anzulocken.

Von da stammt der Titel des Buches und einen Schreibbuddy,der eine anspornt und sein Manuskript an einen Verlag schickt, braucht man natürlich auch.

So könnte es gehen. Die autorin schreibt schon am zweiten Teil, das Kinderbuch hat sie ausgelassen, stattdessen durch den Zentralfriedhof geführt und das Publikum hat viel gelacht.

Nachher gab es Wein und Brot und Gespräche. Das Buch konnte man sich auch kaufen. Aber meine Leseliste ist schon so lang und „Kremayr und Scheriau“ habe ich gestern auch noch einmal angeschrieben, um das Buch der Alina Lindermuth vielleicht doch noch zu bekommen.

Und während Susanne Kristek las und plauderte, ertönte laute Musik und Lärm vomHaus gegenüber, wo, wie ich hörte das „SPÖ-Museum“ untergebracht ist. Interessant, daß es so etwas gibt. Was wird da ausgestellt?,wollte ich wissen und bin dann auch noch in eine Hans Czettel,-Ausstellung, einen Politiker der 1980 gestorben ist, hineingekommen und wem es interessiert. Ein Beiselfest hat es auch noch gegeben. Aber da hatte ich meinen Wein schon getrunken.

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