Literaturgefluester

2014-11-10

Der fünfte Alpha-Literaturpreis und zehnter Nanowrimotag

Filed under: Uncategorized — jancak @ 23:36

Obwohl heute die Lesewoche der Buch-Wien mit einer Veranstaltung im Rathaus Klaus Maria Brandtauer-Ronald Pohl eröffnet wurde, bin ich auf den Rennweg ins Studio 44 hinausgefahren, weil der „Alpha Literaturpreis“ vom Casino Austria veranstaltet, der österreichische dBP, allerdings nur für Autoren, die nicht mehr als drei Bücher verlegt haben, ein sehr exquisiter ist und es, wie ich am eigenen Leib erfahren habe, nicht so leicht ist, hineinzukommen.
„Nur für geladene Gäste!“, eine Zeitlang ist es zwar auch in der „Buchkultur“ angekündigt gewesen, dann war aber elegante Abendkleidung angesagt und das Publikum dürfte sich aus Mitarbeitern bzw. der literarischen Prominenz zusammensetzen, heute habe ich aber außer Cornelia Travnicek und Manfred Chobot nicht viel davon gesehen. Dafür sind an dem Tisch wo ich gesessen bin, einige Verleger gesessen und eine Dame, die ich von der „Perutz-Preisverleihung“ kenne.
Einen Preis der VHS scheint es auch zu geben, wo der Gewinner, dann an der Veranstaltung teilnehmen kann und Marijana Gaponeko, die Vorjahrssiegerin war da und hat sich an mich erinnern können, bzw. das „Literaturgeflüster“ gekannt und sowohl Thorsten Leitgeb als auch Christian Jahl von der Vorjury bzw. der Hauptbücherei haben mich begrüßt.
Die Zeiten ändern sich also und auch meine Meinung, denn eigentlich dachte ich, nachdem die Finalisten bekanntgegeben wurden, daß nur Eva Menasse gewinnen kann.

Im Vorjahr war ich mir da bei Maijana Gaponeko sicher, als ich aber am Wochenende davor mit Cordula Simon ins Gespräch gekommen bin, hätte ich es ihr gewünscht und diesmal sagte ich bei der „Priessnitz-Preisverleihung“ dem Wisser-Verleger Ralph Klever, daß das sicher die Menasse gewinnt.

Dann erzählte er mir „Alpha“ hätte sehr viele Bücher von ihm bestellt und es gibt dort ja keinen Büchertisch und bei der Lesung heute hat mir der Auschnitt aus dem „Weißen Elefanten“, wovon ich auch schon im MUSA hörte, auch am besten gefallen. Ein Hinweis von Clarissa Stadler, der Moderatorin wäre auch gewesen, daß sie, als die die Lesenden ankündigte, sagte, daß „Eva Menasse, streng alphabetisch“ beginnt und nachher wurde von einem Preisträger gesprochen und ich dachte, also doch, aber schön der Reihe nach…
Man kommt um halb sieben hin, nennt seinen Namen, kann bis sieben Sekt Orange oder was Grünes mit einer Gurkenscheibe und natürlich Saft und Wasser trinken. Dann gehts hinein zu den Tischen.

Clarissa Stadler begrüßt, von den Finalisten werden Portraits gezeigt. Zuerst las Eva Menasse aus den „Quasikristallen“, wo es ähnlich wie bei den „Dreizehn Kapitel“ ,um eine Geschichte geht, wo die Hauptperson aus dreizehn verschiednenen Perspektiven geschildert wird.
Erwin Uhrmann folgte, ein junger Autor, den ich vor zwei Jahren auf der Buch-Wien kennenlernte, weil er bei der „Edition NÖ“ sein Debut-Bändchen hatte.
„Ich bin die Zukunft“ bei Limbus erschienen, handelt von einem Aussteiger, der sich auf einen Berg zurückzieht und Daniel Wissers „Weißer Elefant“ von einem ehemaligen Manager, der jetzt in ein Kammerl abgeschoben wird, Autos zählt und Monologe hält.
Dann gabs wieder eine Musikeinlage und danach öffnete jemand das Kuvert „Der Preisträger ist…“, „Also doch…“ – „Eva Menasse!“, eh klar und vielleicht ein wenig ungerecht, weil sie eindeutig die Prominenteste unter den zehn Shortlist-Namen war.
Theodora Bauer, deren Buch ich ja gerne lesen möchte, hat inzwischen den „Manuskripte-Preis“ eröffnet und im Studio 44, hielt der neue Hauptjuror Paulus Hochgatterer, eine schöne Rede, warum dieses Buch und kein anderes, das ich mir diesmal zum ersten Mal bewußt für das „Literaturgeflüster“ signieren ließ.
Dazwischen gab es das Buffet, wieder reichhaltig und equisit und interessante Gespräche mit den Verlegern zwischen denen ich saß und jetzt habe ich wieder was zu lesen und die „Buch Wien“ hat mit der Lesefestwoche begonnen, morgen wird im Literaturhaus die Olga Grjassnova lesen. Am Mittwoch gibt es die Eröffnung und die lange Nacht der Bücher und bei „Alpha“ lag neben dem Preisbuch auch das Programm und Gutscheine für die Messe auf.
Noch ein paar Worte zum „Nanowrimo“, wo meine Kurve erwartungsgemäß stagniert. Da habe ich sowohl am Freitag, als auch am Samstag ein paar Szenen geschrieben und halte jezt bei siebzig Seiten bzw neundundzwanzig Szenen und 34 216 Worten.

2 Kommentare »

  1. Vielen Dank für den originellen Bericht zum Buffet, den ich gerne verlinke. Wie war denn die Meinung Deiner Tischnachbarn zur Preisvergabe? Überraschung im Publikum oder eher Abgeklärtheit?

    Kommentar von atalantes — 2014-11-12 @ 08:37 | Antworten

    • Der Herr vom Amalthea-Verlag hat mich nach meiner Meinug gefragt und als ich ihm sagte, das ich den Wisser-Text für den besten hielt, hat er genickt und das dann, glaube ich, seinen Nachbarn so kommentiert. Was die anderen meinten, weiß ich nicht, möglicherweise haben sie sich auch nicht so ausgekannt. Ich denke, daß die Einschätzung, da lernt man eine Reihe junger österreichischer Autoren kennen, man kann sich dazu ja selbst bewerben, wenn man noch nicht mehr als drei Bücher hat und dann gewinnt das Mainstreambuch, in diesem und im letzten und vielleicht auch im vorvorletzten Jahr die richtige war. In den ersten beiden Jahren war das anders, da haben Thomas Stangl und Anna Elsabeth Mayer gewonnen, die vielleicht nicht so bekannt war. Das Buffet war sehr gut und deshalb haben vielleicht nur geladene Gäste Zugang, der Alpha Literaturpreis wird aber auch auf der Buch-Wien präsentiert, die vor kurzem eröffnet wurde und von dort komme ich auch gerade her.

      Kommentar von jancak — 2014-11-13 @ 00:46 | Antworten


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