Literaturgefluester

2022-03-28

Hansjörg Zauner aufgefrischt

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 20:43
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Der zweite Autor, den sich Markus Köhle für seine „Aufgefrischt-Reihe“ ausgesucht hat, ist der 2017 an den Folgen einer Hüftoperation verstorbenen Hansjörg Zauner, den ich, als ich in die GAV gekommen bin, im Kreise des „Fröhlichen Wohnzimmers“ der Ilse Kilic, die damals dort Sekretärin war, kennenlernte und der durch die rosa Anzüge und den großen Brillen, die er immer trug, auffiel. Er ist, glaube ich, ein Obertrauner Wirtsohn, der sich der experimentellen Sprache gewidmet hat und der 1996 als ich dort einmal zuhören fuhr, gelesen hat und mir stolz erzählte, daß er in der „Edition neue Texte“ des Heimrad Beckers verlegen würde.

Nach seinem Tod gab es, glaube ich, in den „Manuskritpen“ seine Texte und eine Lesetheateraufführung im Weinhaus Sittl gab es auch und jetzt hat Markus Köhle, der Texte und den Lebenslauf zitierte, den 1960 geborenen Christian Futscher, als Auffrischer ausgewählt, der glaube ich mit dem Hansjörg auch befreundet war. Zumindest gibt es ein Foto von einer Lesung im El Speta, zu dem mich der Rudi, der ja, glaube ich, auch zu dem Kreis gehörte, eingeladen hat, wo er gelesen hat oder Zuhörer war und er erzählt in seinem Text auch von seinen Erlebnissen mit Hansjörg Zauner, der in der Straßenbahn gern Reinhard Priessnitz zitierte und mit Futscher Bücher bei „Droschl“ hatte. So zitiert er seine Leblings-Zaunersätze und beschäftigt sich auch mit dem Sport, der für Zauner, den er auch als Visionär bezeichnet, offenbar sehr wichtig war.

„Schmiede bleibt Risengecko verkehrt“ ist einer der visionären Sätze und als Christian Futscher Mitte zwanzig war, hat er ihn das erste Mal in der „Schmiede“ gehört und ich weiß nicht, ob ich Hansjörg Zauner auch einmal dort hörte. An eine Galerienlesung kann ich mich da eher erinnern, aber ich blogge ja erst seit 2008 und kann daher auch nicht wirklich nachsehen.

Christian Futscher erzählte, daß Hansörg Zauner wenig Geld hatte und daher Null-Schillingtage eingeführt und da wenig gegessen hat und sich als Künstler fühlte, obwohl er bei seinen letzten Lesungen kaum Publikum hatte und seine Bücher auch nicht sehr verkaufte.

Dafür wird er jetzt von der Nachwelt sehr geehrt und als nächste Lesende hat sich Markus Köhle , die 1997 geborene Tara Meister ,ausgesucht, die ich glaube ich, schon mal beim Slam B hörte. Sie hat Medizin studiert. Wird jetzt nach Leipzig ans Literaturinstitut gehen und auch bald ihren ersten Roman verlegen und hat den Hansjörg wohl kaum sehr gekannt, sich aber, wie sie sagte mit seinen Texten beschäftigt und da das Cafe Jolly zitiert, in das der Hansjörg gern ging und glaube ich auch einen Text diesen Namens hat. Dann kamen ihre Texte aus dem „Wasserzyklen“, wo toten Fische auf der Straße liegen, weil der Hansjörg einen ähnlichen Text hatte, um den „Peter Pan“ geht es auch. Einen Text hat sie auf Hansjörg Zauners „Marzipankleid“ gedichtet.

Markus Köhle fragte dann, ob man etwas unvorstellbares schreiben könne und kam zu dem Schluß, daß es immer um die Sprache ginge. Ein „Feribord“ von Gerhard Jaschke aus 2016 gibt es auch, daß ich in Wien haben müßte und als nächster kam der 1986 geborene Jopa Jotakin, der jetzt als geschäftsführender Sekretär in der GAV tätig ist, sich in vielen Vereinen betätigt und auch viele Bücher geschrieben hat, der wild und lautstark aus Zauners Wortschöpfungen zitierte und Markus Köhle hat auch augedeutet, daß Hansjörg Zauner ein sehr sinnlicher Autor war, was Jopa Jotakin sehr gut zum Ausdruck bringen konnte.

„Nicht ich bin das Wort, sondern die Schnur, ich zerschneide das Glas und sage Temperatur“, wie es beispielsweise bei Zauner heißt oder hat es Jopa Jotakin so nachgereimt?Die „Wörter haben ihn jedenfalls angerichtet“ und Jopa Jotakin ist, glaube ich, im Schreiben auch Hansjörg Zauner im Schreiben sehr ähnlich und am Schluß performte er noch mit zweimal Jolly-Eis, während die Texte vorgetragen wurden und es war sehr fein, denke ich, sich wieder einmal mit Hansjörg Zauner zu beschäftigen und sich an ihn zu erinnern. Die „Aufgefrischt-Reihe“ wird wie Markus Köhle versprach auch im Herbst weitergehen.

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