Literaturgefluester

2022-05-02

Ewald Baringers und Christian Futschers neue Bücher

Wieder einmal „Gesellschaft für Literatur“, weil ich nicht auf die Uni zu einer Veranstaltung der „Alten Schmiede“ gehen wollte und wieder, wie vor zwei Wochen im Literaturhaus zwei Bücher von zwei nicht so bekannten Autoren.

Das heißt so unbekannt ist der 1960 in Feldkirch geborene Christian Futscher, der einen eher experimentellen Sprachstil hat, Ines Scholz, die Moderatorin, nannte es humorvol und satirisch, nicht und ich habe ihn auch schon öfter gehört. Bei der „Literatur und Wein“, im „El Speta“ und auch in der „Gesellschaft“, im „MUSA“, in der „Alten Schmiede“, etcetera.

Sein neues Buch, ob es wirklich ein Roman ist, weiß ich nicht, heißt „Statt einer Mütze trug ich eine Wolke“, hat also einen sehr ungewöhnlichen Titel und es ist, ich weiß nicht, ob es das gibt, eine Coming of midlife-Geschichte, eines bald sechzigjährigen Autors oder sein Weg zurück in seine Jugenderinnerinnerungen. Das Buch hat vier Teile, wobei Teil drei, wie Christian Futscher betonte eigentlich nur aus einem Satz besteht und handelt von einer Clique, der Ich-Erzähler heißt Schnufi und es geht auch um eine Tunesienreise, die er mit seinem Freund Carlo und dessen Mutter macht und die Clique definiert sich, daß sie trinkt und kifft und dann viel Unsinn macht, das heißt mit den Autos über Bananen fährt und auch sonst viel erfindet. Lieder gibt es auch, die Christan Futschers Schreiben begleiten und in den anderen Teilen wird der Erzähler Lehrer und auch Vater, ist aber nicht glücklich dabei und geht im vierten Teil auf eine Reise, ich glaube, zurück nach Vorarlberg, um dort seine Jugendliebe zu heiraten und das ist wahrscheinlich der Bogen zum zweiten Buch und zweiten Autor, dem mir bisher eher unbekannten 1955 in Wien geborenen Ewald Baringer, der viel konventioneller schreibt, in seinem „Zaunprinz“ aber vielleicht das selbe erzählt.

Es geht um den Germanisten Alfred, einem derzeitien Ministerialbeamten, der nach Rom reist, um dort den Nachlaß seiner verstorbenen Frau oder Freundin Marianne zu erforschen. Ein interessantes Thema, daß sich vom Schreibstil wahrscheinlich leichter liest, als Christian Futscher, ich bin ja eher ein ernsthafter Typ, der mit der Satire nicht so viel auf dem Hut oder Mütze hat und ich habe auch einige bekannte Gesichter wieder gesehen, das ist ja nach der zwei Jahres Live-Pause wieder neu für mich. Also Ilse Kilic und Fritz Widhalm mit Maske, Beppo Beyerl ohne und den neben ihn sitzenden mir ebenfalls bekannten Autor, habe ich mit Maske zuerst gar nicht erkannt und jetzt kann ich seinen Namen nicht widergeben.

2016-02-04

Wieder einmal MUSA

Die letzten beiden MUSA-Literaturveranstaltungen habe ich versäumt, weil ich als Elisabeth Reichart den „Preis der Stadt Wien“ bekommen hat, mit meiner Familie in Ungarn war und als Elisabeth Klar und Milena Michiko Flasar gelesen haben, ich mit dem Martin, der Zaruhi und dem Alfred im Rabenhof-Theater war, dabei war Milena Michiko Flasar einmal mit dem Sohn von Martins Freundin Linda befreundet, aber jetzt ist es wieder gegangen und im Februar haben die „Canetti Stipendiatin“ Karin Peschka, die ich ja von einigen Lesungen kenne und der „Literatur Stipendiat“ Christian Futscher gelesen.

Sehr wenige Leute im Publikum, es sind ja Semesterferien, wir aus Salzburg aber schon zurück und Karin Peschka hat das Werk an dem sie gerade arbeitet vorgestellt.

„Fanni Pold“ wird es heißen oder ist das nur der Arbeitstitel? Und es geht dabei, um eine Frau aus einem kleinen Dorf, die ihren Freundinnen erzählt, daß sie Krebs hat und dann hängt sie mit einem Piloten an einem Baum, so hat es jedenfalls Julia Danielczyk in ihrer Einleitung erzählt und Karin Peschka hat angemerkt, daß sie ja selbst aus einem Wirtshaus aus einem kleinen oberösterreichischen Dorf stammt, dann war sie lange krank und jetzt rechnet sie mit ihrem Text mit Eferding ab und die Geschichte oder der Ausschnitt aus dem sie gelesen hat, spielt auch an einem dritten Februar oder an dem Tag, an dem in der Kronenzeitung von einem Piloten zu lesen war, der von der IS in einem Käfig verbrannt wurde, die Heldin Fanni nicht sehr glücklich verheiratet, zwei halbwüchsige Kinder, liest das und geht dann mit ihrem Mann Bernhard und der Tochter in die Pizzeria essen, wo einmal das Wirtshaus stand, das vielleicht Karin Peschkas Eltern gehörte.

Julia Danielczyk fragte dann zu ihrem Bezug nach dem Tod und zu den kleinen Dörfer und Christian Futscher, den ich eher für einen experimentellen Autor gehalten habe und den ich, glaube ich, unter anderem bei der „Literatur und Wein“ aber vielleicht auch im „El Speta“ hörte, kommt aus Vorarlberg und hat selber einmal ein Wirtshaus in der Piaristengasse gehabt oder darin gearbeitet und unter anderen hat er ein Buch über eine alte Frau geschrieben, die einmal Stammgast in diesem Wirtshaus war oder auch dort kochte „Frau Gretes Hang zum Schönen“ und diese Frau Grete, die noch das Jahr 1934 in einem der Gemeindebaus erlebte, ist eine sehr redselige Frau „große Goschn“ nannte es Christian Futscher und so erzählte sie aus ihrem Leben und das Publikum lachte, bei den Geschichten mit den angeschissenen Unterhosen, die eigentlich wahrscheinlich gar nicht so lustig waren und Julia Danielzcyk fragte nach der Kleinbürgerlichkeit, aber wahrscheinlich wird die Frau Grete aus einem Arbeiterhaushalt und dem roten Wien gekommen sein und ich habe einen sehr erstaunlich realistischen Christian Futscher erlebt, aber alles ändert sich und ich schreibe ja auch eher oder sehr realistisch und habe heute, als ich dem Alfred schon den Rohtext von „Paul und Paula“ übergeben hatte, ein sehr genaue und ausführliche Anmerkung von Klaus Khittl oder Gloria G. zurückbekommen, die ich nun in meinen Text einarbeiten kann.

Wein und Brot hat es im MUSA auch wieder gegeben und das nächste Mal wird Daniel Wisser, der ja schon einmal im MUSA war, Musik machen und Christine Huber wahrscheinlich ihre Lyrik lesen.

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