Literaturgefluester

2022-10-07

Wieder einmal Poet-Night

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 23:54
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Da war ich ja seit 2019 wegen Corona nicht. 2020 hatte ich mich angemeldet und hätte wahrscheinlich aus dem „Frühlingserwachen“ gelesen. Da hätte ich aber eine Maske tragen müssen und deshalb abgesagt und im Vorjahr hat, glaube ich, zusätzlich noch 3G gegolten, da war dann der Alfred, weil sich der, wegen dem Begräbnis der Schwiegermutter getestet hatte, während ich mich ins Literaturhaus streamte.

Aber heuer war alles noch normal, wie lange weiß man nicht, weil die Zahlen wieder steigen und Masken und testen, schon wieder gefordert wird und noch etwas war neu, denn seit 2020 gibt es die Veranstaltung im Weinhaus Sittl vorher war sie im „Siebenstern“ und, ich glaube, es gibt sie von Rolf Schwendter initiert seit 2000 und seither habe ich da gelesen und meine Texte vorgestellt– und so war es auch diesmal. Ich habe aber nicht aus einem meiner Corona-Bücher, da sind ja erst vorgestern „Die Uhren“ erschienen, sondern aus meinem „Work of progress“ „In den Wolken leben oder soziale Kreditsystem“ die erste „1984-Szene“ im „Werkl im Goethehof“ vor vierzehn Tagen habe die drei Winston Smith-Szenen gelesen, denn da war fünfzehn Minuten Lesezeit. Bei der Poet-Night sieben. Aber die Nacht, die bei Rolf Schwendter um drei oder vier Uhr Nachmittag begonnen und um drei Uhr früh am nächsten Tag geendet hat, ist inzwischen auch schon sehr abgespeckt.

Um sechs hat sie begonnen und um halb elf war es, glaube ich aus und circa dreißig Autoren haben gelesen. Die Idee der Poet-Night ist ja, daß die Lesetheatermitglieder, die selber schreiben, ihre eigenen Texte lesen, obwohl immer auch ein paar prominente Autoren eingeladen waren. Ungewöhnlich war vielleicht auch, daß das Pelikan Stüberl des Weinhaus Sittl, als ich es um knapp sechs erreicht habe schon sehr voll war. Im Siebenstern kann ich mich erinnern, daß es um drei oder vier noch ziemlich leer gewesen ist, aber das war auch früher und es sind auch schon ein paar Leute da gewesen, die wie ich, erst sehr spät gelesen haben.

Begonnen hat Anka Mairose Parovsky, die ich schon öfter bei der Poet-Night gehört habe und die eine Coursine der Erika Parovsky ist, die mit ihrer Enkeltochter ebenfalls da war und die Minou Staringer, hat als nächste gelesen und da eine sehr dystopische Geschichte mit Weltuntergangsstimmung präsentiert. Dann kamen schon die Stars. Nämlich Lydia Mischkulnig, die erst gestern in der „Gesellschaft“Esther Kinskys „Rombo“ moderierte und ich sie, wenn ich mich nicht irre, vorher am Naschmarkt in einem Cafe mit Brigitte Schwens-Harrant gesehen habe. Dann folgte Antonio Fian, auch ein üblicher Poet Night-Leser mit drei Sketches aus seinen „Wurstfragen“ und Ruth Aspöck, meine treue Freundin, brachte ein Langgedicht und eines das sie, glaube ich, aus dem Spanischen übersetzt hat.

Mechthild Podzeit-Lütjen, die sehr poetische Autorin, die ich von der „Frauen lesen Frauen-Gruppe“ kenne, brachte ein paar Kostproben aus ihrem neuen Gedichtband. Dann folgte Christina Vivenz-Stern, die ich noch als Christoph Vivenz kenne mit einer Kritik an das Lesetheater und der mir bisher unbekannte Heinz Achtsnit mit einer eher lustigen Geschichte, wo ein Reiseleiter durch Friedhöfe führt. Eric Hardenberg, der immer ein Stirnband trägt, brachte Gedichte und erinnerte, daß Edgar Allan Poe heute Geburtstag hat. Dann folgte Judith Gruber-Rizy, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe und stellte ihren neuen Rosa- Roman vor, wo ihre Rosa diesmal in eine „schreckliche Stadt“ zurückkehren soll oder das plant und Christa Kern las einen Text, der in den letzten „Entladungen“ enthalten ist.

Dann folgte eine Pause, wo ich im Hof Patricia Brooks, die im zweiten Teil aus ihrem Gedichtband „Bukarest Bistro“ gelesen hat und Erika Kronabitter begrüßte und dann begann Christa Meissner mit einem abgewandelten Nestroy-Coplet, das sich auf die Teuerungswelle bezog.

Anita C. Schaub las Abschnitte aus zwei ihrer Bücher und Helga Graziela Schwaiger, auch eine Stammleserin, brachte zwei Texte von denen einer von Elefanten, der anderen von ihren Reisen handelte.

Dann folgten Ilse Kilic und Fritz Widhalm mit ihren Gedichten. Der nächste prominente Stammgast war Gerhard Ruiss, mit seinem letzten Gedichtband „liebster, liebste, liebes, liebstes“. Gabriele Afanasev folgte dann als Kontrest mit einem Rückert-Gedicht, das sie sehr beeindruckend rezitierte.

Gerald Jatzek präsentierte Texte aus einem Erzählband, der sich mit Sprache und Literatur beschäftigte und die mir wieder unbekannte Katrin Butt hatte einen Hipp hopp oder Poetry Slam-Text in dem sie durch einen Supermarkt zog. Dann kam Richard Weihs mit seinen Wunschgedichten, die er regelmäßig bei den Poet-Nights präsentierte, aber die „Wilden Worte“, gibt es seit einem Jahr, wahrscheinlich Corona bedingt nicht mehr und nach einer neuerlichen Pause begann Manfred Loydolt mit zwei Texten. Der Erste war ein Kapitel aus einem Buch, an dem er gerade schreibt, wo ihm seine kleine Tochter fragt, wie es im <himmel ausschaut? Mit dem Zweiten, wo eine Frau ihren Mann in einem Restaurant unter dem Tisch verführt, hatte ich meine Schwierigkeiten und dann folgte ich, nach Waltraud Zechmeister, mit dem schon erwähnten „1984-revisited-Text“. Dann folgte Karin Gayer mit der ich schon einige Male beim Volksstimmefest gelesen habe mit einer Geschichte, die, glaube ich, on einem Alkoholiker handelte. Danach wurde es wieder kabaretistisch, beziehungsweise beschäftigte sich Ingrid Janzen mit dem Schrei „Mander´s ischt Zeit“ mit der Frauenfrage und dem Gendern, in dem Sätze wie „Man schreibt keine Gedichte, wenn das Geschirr noch nicht abgewaschen ist!“, was mir sehr gefallen hat, vorkommen.

Und Werner Krotz las aus seinem Buch mit dem Namen „Auf dem Weg zu Gott“, ein Kapitel vor, das von der Hochzeitreise eines Paares handelte. Dann war es schon wieder aus, beziehungsweise beendete Hahnrei Wolf Käfer, der nach Rolf Schwendters Tod mit Andrea Pauli, die Veranstaltung organisert, seine japanisch inspirierten Kurzgedichte vor.

Das war es und meine dritte Lesung in diesem Jahr oder eigentlich die vierte, wenn man die Salman Rushdie-Solidaritätslesung Anfang September dazu rechnet, habe ich doch beim Osterspaziergang der Lit Ges meinen „Meister Hoppel“ präsentiert und im „Werkl“ und bei der „Poet-Night“ die Winston Smith- Szenen aus dem „Sozialen Kreditsystem“.

Das war es wohl für dieses Jahr, wenn es nicht doch ein literarisches Geburtstagsfest geben wird, das diesmal der Alfred organisert, wo ich meinen Gästen auch Einblick in mein literarisches Corona-Schreiben geben könnte.

Antonio Fian
Judith Gruber-Rizy
Christa Kern
Anita C. Schaub
Helga Graziella Schwaiger
Patricia Brooks
Fritz Widhalm
Ilse Kilic
Gerhard Ruiss
Gabriele Afanasev
Gerald Jatzek
Katrin Butt
Richard Weihs
Manfred Loydolt
Waltraud Zechmeister
Eva Nagl-Jancak
Karin Gayer
Ingrid Jantzen
Werner Krotz
Hahnrei Wolf Käfer

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