Die „Buch-Wien“ hat, glaube ich, das Problem, daß sie durchaus gewollt und vom Hauptverband des Buchhandels angestrebt, ein Monat nach Frankfurt stattfindet und kein Mensch kommt deshalb nach Wien und spricht darüber und beim „Österreichischen Buchpreis“, den es jetzt das zweite Mal gibt und den sich die Autoren, glaube ich, sehr wünschten, daß er ein Monat nach dem Deutschen stattfindet und weil, was ich glaube, daß es stimmt, die Leute immer mehr lesen, interessiert sich dann kein Schwein dafür und auch die Blogger schauen eigentlich mit Ausnahme von mir nicht nach Österreich, aber ich brauche da nicht zu schauen, ich bin ja da, habe aber 2015 mit dem deutschen Buchpreislesen angefangen, 2016 den österreichischen mitgnommen und lese seither im Druck und ab August stapeln sich die Bücher im Badezimmer und ich nehme sie, was ich sonst kaum mache, auch zu den literarischen Veranstaltungsorten mit.
Auch das ist gewollt und wahrscheinlich nicht anders möglich, aber irgendwie ein bißchen schade, obwohl ich lese ja die Bücher, soweit ich dazu komme und da ich jetzt ja auch zu den O-Tönen gehe, bin ich auch schon informiert, was da auf mich zu kommt und kann ein bißchen schätzen.
Mit dem Lesen bin ich vorige Woche mit den siebzehn deutschen Buchpreisbüchern, die zu mir gekommen sind, gerade fertig geworden und lese jetzt das vierte österreichische Listenbuch.
„Tier für Fortgeschrittene“ habe ich schon im Frühjahr gelesen, der Menasse war eines der letzten deutschen Bücher, denn da ist es sich irgendwie gut ausgegangen, daß ich mit Ausnahme des Robert Prossers, zuerst Deutsch und dann Österreichisch gelesen habe.
Die Sprache und die Verlage sind zum Teil ja ohnehin diesselben. Der deutsche Buchpreisträger ist bekanntgegeben, es war nicht Marion Poschmann, wie ich es mir eigentlich wünschte.
Jetzt hoffe ich durchaus wieder auf Robert Menasse, denn Doron Rabinovici, wie es mir ebenfalls wünschte, ist nicht auf der Shortlist, um es gleich vorweg zu spoilern und Paulus Hochgatterers kleine posttraumatische Erzählung, hat mir, glaube ich, nicht so gut gefallen. Er wird es aber, denke ich, wahrscheinlich werden.
Aber schön der Reihe nach:
Wer kommt auf die Shortlist? Diese Frage war, glaube ich, für mich sehr einfach zu beantworten.
Eines der beiden experimentellen Bücher, da war ich mir schon vom Vorjahr her sicher, ich hätte eher für Oswald Egger plädiert, habe das Buch aber noch nicht gelesen und dann war für mich eigentlich ganz klar: Paulus Hochgattger, Doron Rabinovici und Robert Menasse und für den fünften Platz hätte es eigentlich jeder sein können. Olga Flor, die artizifielle Autorin wahrscheinlich eher, als Karin Peschka. Aber vielleicht Franz Schuhs philosophischen Essay über das Glück, den ich gerade lese, Doris Knechts wahrscheinlich als im Lifestil zu bezeichnenten Roman über die „Beziehungen“ oder Eva Menasses Tiergeschichten.
Soweit so gut und so falsch liege ich nicht damit, außer daß Doron Rabinovici, wie ich schon schrieb, leider nicht darauf gekommen ist und die experimentelle Autorin, die dann wahrscheinlich nicht gewinnt, Brigitta Falkner ist. Also:
- Brigitta Falkner „Strategien der Wirtsfindung“, ein Buch das ich wahrscheinlich so bald nicht lesen werde, außer wenn ich es im Schrank oder beim Literaturhaus-Flohmarkt finde
2. Olga Flor „Klartraum“, das werde ich wahrscheinlich als nöchstes lesen
3. Paulus Hochgatter „Der Tag an dem mein Großvater ein Held war“, die Besprechung erscheint, glaube ich, am Samstag
4.Eva Menasse „Tiere für Fortgeschittene“ habe ich gelesen und bei den O- Tönen gehört und
5. der deutsche Buchpreisträger Robert Menasse „Die Hauptstadt“
Eine schöne Liste, da habe ich nichts dagegen, werde die anderen Bücher mit Ausnahme des Peschkas-Buchs, das ich noch finden muß, lesen.
Erneuere daher wieder mein Angebot oder meine Aufforderung an meine Leser, dieses vielleicht mit mir zu tauschen, falls sie ein Leseexemplar übrig haben. Ansonsten habe ich ja auch schon bei O-Tönen und beim Bachmannlesen daraus gehört.
Das war es also, ich weiß nicht, wie weit es sich in Österreich herumspricht. Blogger gibt es, glaube ich, nicht sehr viele, die darüber schreiben, sind die ja jetzt auch wahrscheinlich in Frankfurt und schauen auf den „Blogger Award“, der dort vergeben wird. Der ORF, der natürlich über den deutschen Buchpreis berichtete, hielt sich mit der Mitteilung bedeckt, daß Robert Menasse auch auf der österreichischen Long- und jetzt schon auf der Shortlist steht und auch die diesbezügliche Facebookseite ist da eher schweigsam.
Mir kann das egal sein, ich werde lesen, lesen, hoffe, daß ich für die Preisverleihung am siebenten November wieder eine Einladung bekomme und die für den „Alpha-Preis“ am 2. November im Studio 44 des Casino Austrias, habe ich schon eine, das geht ja seit 2013 sehr gut und da stehen
1.Birgit Birnbacher „Wir ohne Wal“, auch ein Quotenmann
2.Marie Luise Lehner „Fliegenpilze aus Kork“ und
3.Anna Weidenholzer „Weshalb die Herren Seesterne tragen“ auf der kurzen Liste.
Da würde ich mal raten oder wünschen, daß Anna Weidenholzer gewinnt, denn die zu einem Roman zusammengestoppelten Geschichten der Birgit Birnbacher haben mir ja nicht so gut gefallen. Gelesen habe ich wieder schon alle drei Bücher, also könnte ich das Preisbuch, das man dort bekommt, dann mit Karin Peschkas Autolyse tauschen oder es liegenlassen und mir die Peschka ganz gewöhnlich zum Geburtstag wünschen.