Literaturgefluester

2022-10-23

Worte und Torte am Badeschiff

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 18:53
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©Ohrenschmaus

Nachdem mir am Samstag von dem vielen „Buchmessen-Streaming“ schon der Kopf rauschte, war ich ganz froh auf das Badeschiff zu können und mir dort ein „Best of Ohrenschmaus“, den es ja schon fünfzehn Jahre gibt, anzuhören. Außerdem gab es noch einen Organisatiorenwechsel, die sich verabschieden oder vorstellen wollten, so daß das ganze als Lesefest angekündigt war. Da gab es ja schon einige, die mich seit 2007, ich bin schon von Anfang an im Jurorenteam, begleiteten und im Badeschiff, wo seit einigen Jahren „Ohrenschmaus-Lesungen“ stattfinden, war ich schon einmal vor drei Jahren. Da bin ich nach der GAV-GV dorthin gegangen, weil Erika Kronabitter .dort gelesen hat.

Chris Pichler und Gregor Seeberg haben wieder die Texte gelesen, von denen ich ja alle kennen müßte. So hat es mit der „Kunst oder Lebenskunst“ von Michael Wilhelm begonnen „Kunst ist sehr eigen, aber wo fängt sie an?“

An Hans Martin Hiltner, wo er seine Behinderung beschreibt und die Schwierigkeit die er mit der „Tablettenmüdigkeit“ hat, kann ich mich auch noch gut erinnern, sowie an den Zahlentext von Markus Baumgartner „Mir geht es gut“ und mein großer Favorit und Dauerpreisträger Peter Gstöttmeier wurde natürlich auch gelesen, der wieder die Vorteile der Selbständigkeit pries.

©Ohrenschmaus

Dann gab es eine Musikeinlage. Nach und nach wurden drei Lieder gesungen und dann gab es drei Einzellesungen.

Der Erste handelte vom Schubertpark, der sich, glaube ich, in Währing befindet. Dann kam der mir ebenfalls schon sehr bekannte Viktor Noworski mit einem neuen Text. Und zwar las er einen Krimi, der sich um eine Katze und einen Eifersuchtsmord in einer Theaterküche drehte und von dem Kommissar natürlich bravourös aufgeklärt wurde. Ein Text der mir sehr gut gefallen hat und den jungen David Tritschner habe ich auch schon gekannt und sogar mit ihm und Viktor Noworski auf der „Buch Wien“ geesen. Da wird der „Ohrenschmaus“ auch diesmal auftreten. Mal sehen ob ich da zuhören kann, akkredidiert habe ich mich ja schon und ein Buch mit seinen Gedichten und Gedanken hat David Tritscher auch herausgebracht. Ein paar davon hat er gelesen. Dann kam wieder ein Schauspielerblock.

Da wurde dann der Text „Franziska und die Waschmaschine“ an den ich mich auch gut erinnern kann, gelesen. Danach kam „Die Seele“ von Silvia Hochmüller und die „Große Liebe“ von Jürgen Ceplak und dann kam ein Text der mir naturgemäß sehr gefallen hat: „Ich und mein Freund und das miese Corona-Virus“ von Hanna Gugler, wo sie sehr bedauerte, daß sie ihren Freund mit dem sie schon sieben Jahre zusammen sind, schon zweiundzwanzig Wochen nicht mehr gesehen hat und doch so gern mit ihm kuscheln würde.

©Ohrenschmaus

An Dieter Gebauers „Meine Laune“ kann ich mich auch erinnern. Der „Traum“ von Julian Messner wurde auch gelesen.

Und die Kunstwerkstatt Akzent erinnerte in ihrem Text, daß der Körper, der Geist und die Seele zusammenhängen und alle drei sehr wichtig sind.

Dann habe ich mir ein Stück Torte und einen Kaffee gegönnt. Anton Blitzstein, der auch wieder anwesend war, einen seinen Kalender abgekauft und ihn zu meinem heuer eher informellen Geburtstagsfest, das vom Alfred organisiert wird, eingeladen und noch ein bißchen die schöne Umgebung mit Blick auf dem Donaukanal auf mich wirken lassen.

Und schade finde ich, daß Renate Gradwohls schöne Gedichte „Küssen lernen“, beispielsweise, die beim ersten Mal gewonnen hat und später nicht mehr einreichte und auch die spannenden Texte von David Silvester Marek nicht gelesen wurden.

2019-10-19

Von der GAV-GV zum Badeschiff

Erika Kronabitter, Eva Jancak © Erika Kronabitter

Erika Kronabitter, Eva Jancak © Erika Kronabitter

Dieses Wochenende sind ja nicht nur die Publikumstage auf der Frankfurter-Messe, sondern auch die Generalversammlung der Grazer Autorinnen Autoren, 1973 in Graz als Abspaltungsversuch vom damaligen PEN gegründet und immer noch der größte österreichische Autorenverein, den wir haben, auch wenn die Gründungsmitglieder fehlen und nicht mehr Ernst Jandl, der, glaube ich, zu Zeiten meiner Aufnahme Präsident war, H. C. Artmann, den ich kaum dort gesehen habe, aber auch Marie Therese Kerschbaumer, Gert Jonke, Elfriede Gerstl, Friederike Mayröcker,  etcetera, zu den Generalversammlungen kommen.

Ich habe, glaube ich, schon geschrieben, daß ich 1987 in die GAV aufgenommen wurde. 1986 habe ich das erste Mal eingereicht, damals gab es noch die Vollversammlung und die Generalversammlungen haben das ganze Wochenende, das heißt bis Samstagmittag, stattgefunden.

Josef Haslinger war der Generalsekretär, später Gerhard Kofer, Heidi Pataki lange die Präsidentin, Rolf Schwendter war das auch, dann kam Petra Ganglbauer und jetzt ist, welch Überraschung Ilse Kilic die Präsidentin, die zu Zeiten meiner Aufnahme, die Sekrretärin war.

Die Zeiten ändern sich, jetzt hat die GAV siebenhundert Mitglieder, die GVs finden im Oktober an einem Samstag statt und vorher gibt es am Freitag nachmittag seit einigen Jahren den kulturpolitischen Arbeitskreis, wo verschiedene kulturrelevanten Themen diskutiert werden.

Ruth Aspöck hat den, glaube ich, einmal eingeführt. Jetzt machen ihn Ilse Kilic und Christa Nebenführ und die Lesung der Mitglieder, die im letzten Jahr aufgenommen wurden, die es eine Zeitlang anschließend in der „Alten Schmiede“ gab, gibt es auch nicht mehr.

Jetzt werden auch nur mehr alle zwei Jahre neue Mitglieder aufgenommen, so wurde heuer auch sehr lange über die Neuaufnahmen diskutiert.

Es gab viele Vetos, denn jedes Mitglied kann ein solches einlegen, wenn ihm ein Juryentscheid nicht gefällt, daher gibt es dann auch lange Diskussionen und Abstimmungen und die eingereichten Veranstaltungen. Inzwischen kann jedes Mitglied pro Jahr ein Veranstaltung einreichen und weil die Mitglieder mehr werden, die Subventionen aber gleichbleiben, gab es im letzten Jahr, wo keine neuen Mitglieder aufgenommen wurden, eine lange Diskussion darüber, was und wie eingespart werden kann.

Heuer gingen die Veranstaltungsvorschläge schneller vor sich, so daß nach den Berichten aus den Bundeslängern, denn wenn der Name auch „Grazer Autorenversammlung“ heißt, gibt es in jeden Bundesland eine eigene Regionalversammlung, die ihre eigenen Veranstaltungen machen, noch Zeit für allfälliges war und da wurde über eine eventuelle Namensumänderung diskutiert, da das „Graz“ im Namen vielleicht ein bißchen lästig und wiedersprüchig sein könnte.

Aber ich möchte nicht Mitglied einer „Allgemeinen österreichischen Autorenversammlung“, werden, denn die GAV, bei der ich ja schon sehr lange Mitglied bin, ist ein wichtiges Stück Identität für mich und man kann ja das „Gegründet in Graz!“, zusätzlich erklären.

Wird wohl so bleiben, zumindestens noch für die nächste Zeit, dann gab es wieder das Abendessen, diesmal im Cafe Prückl, wie im letzten Jahr, lange war es im Gasthaus Pfudl, aber diesmal hätte man sich wahrscheinlich aus Einsarungsgründen das Essen und das Trinken selber zahlen müßen und ich eße ja eigentlich nichts am Abend.

Erika Kronabitter, Christian Kargl © Erika Kronabitter

Erika Kronabitter, Christian Kargl © Erika Kronabitter

Zu Mittag war ich bei der „Nordsee“ und habe mir eine mittlere Portion Fisch und Chips besorgt und mir nachher beim „Heindl“ drei Maroni gekauft und außerdem hat mich die Gerlinde vom „Ohrenschmaus“, die ja dort nicht nur den „Preis“ organisert, sondern auch Lesungen der Einreichenden schon lange ins Badeschiff am Donaukanal eingeladen, wo es das“ Cafe Ohrenschmaus“ gibt und da gab es heute ein Fest oder ein Party, jedenfalls spielte die Tschuschenkapelle oder ein Musiker davon und um halb sechs hat Erika Kronabitter ihr neues, bei der „Edition Taschenspiel“ erschienenes Buch „Endlich Alles Richtig“ vorgestellt, so daß ich, die ja die Erika schon beim Artmann-Symposium am Donnerstag und am Freitag gesehen habe, darauf angesprochen  und eigentlich gedacht habe, daß ich mit ihr von der Sitzung zum Badeschiff gehen könnte, denn der Donaukanal ist ja nicht weit von der „Alten Schmiede“ entfernt.

Sie hatte aber ein Schreibcoaching und war gar nicht bei der GV obwohl sie Vorstandsmitglied ist, so bin ich nach der Verabschiedung durch die Präsidentin alleine hingegangen, bin gerade noch rechtzeitig zur Lesung gekommen, konnte auch einen Kaiserspitzer trinken, einen sehr guten Salat mit Grantäpfel und anderem und ein Stück Kuchen essen und dann noch mit der Erika mit einem Achterl Rot auf die sehr literarischen Woche anstoßen, in der ich viel in Wien erlebt habe und gar nicht nach Frankfurt gekommen bin und nächstes Jahr, das kann ich gleich anmerken, wird die GAV-GV wieder zeitgleich mit der Frankfurter-Buchmesse sein, also wird es vielleicht wieder etwas hektisch werden und bezüglich Leipzig, wo wir ja eigentlich immer regelmäßig fahren, gibt es das Problem auch, wenn auch vielleicht nicht mehr so regelmäßig, da es ja keine jährlichen Vollversammlungen mehr gibt und sich mein Messebesuch also höchstens mit der „Lyrik im März“ schneidet was auch nichts macht, da ich ja keine Lyrik schreibe, sondern mich nur an die Großveranstaltungen erinnern kann, die in den Achtzigerjahren im NIG im Hörsaal eins, stattgefunden habe, wo Rolf Schwendter gelesen habe, Gerald Bisinger sich sein Begräbnis vorstellte, Ernst Jandl, Gerhard Kofler auf Deutsch und auf Italienisch, Friederike Mayröcker, Marie Therese Kerschbaumer und und und die GAV ist ein Stück von mir auch wenn ich selten nach Graz komme, die ich nicht missen will, aber einmal war dort auch eine Vollversammlung und Dietmar Füssel ein sehr engagiertes oberösterreichisches GAV-Mitglied, hat mir auch seinen neuen Gedichtband übergeben, so daß ich wieder genügend Lesestoff habe und mich auch demnächst wieder ein bißchen auf das blaue Sofa setzen werden, um herauszufiden, was ich während der Neuaufnahmediskussion und den Badeschifflesungen in Frankfurt versäumt habe.

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