Literaturgefluester

2017-12-01

Mr. Holmes Krimi Adventkalender

Filed under: Bücher — jancak @ 08:48
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Es ist der erste Dezember und da werden die ersten Fenster der Adventkalender aufgemacht. Es gibt Teeadventkalender, die mit Schokolade oder kleinen Bildchen, man kann Süßigkeiten in Strümpfe oder kleine Schachteln stecken und die Datumszahl draufschreiben und und und….

Es gibt auch Bücheradventkalender, einen solchen habe ich einmal geschrieben, das heißt eigentlich zweimal, die erste Geschichte, die ich wirklich täglich in der Rohfassung aufnotiert habe, ist im „Best of“ zu finden und dann die „Nika,Weihnachtsfrau“, meinen fünften Nanowrimo, die ich zwar schon im November geschrieben habe, von der man in diesem Monat aber auch hier immer wieder Stückchen finden kann.

Zuerst aber zu etwas anderes, zu Sherlock Holmes nach England oder besser zum „Homunculus Verlag“, denn da haben, sehr schön ausgestattet und bebildert Joseph Felix Ernst, Sebastian Frenzel und Philip Krömer vierundzwanzig kleine Geschichten geschrieben, die man sich kalendermäßig aufstellen, jeden Tag eine  lesen und die Lösung erraten kann.

So steht es wenigstens auf der roten Rückseite mit dem schießenden Pinguin: „Rätseln Sie los und seien Sie schneller als der berühmte Meisterdetektiv!“, geschrieben.

Ich, die ich mich obwohl ja zum Zeitpunkt des Lesens noch gar nicht der erste Dezember war, schon ein wenig durchgeblättert habe, würde bezeweifeln, daß man das kann und das war wohl auch gar nicht die Absicht der wahrscheinlich listigen Autoren, denn auf der einen Seite gibt es die Geschichte, beispielsweise die der „Unheiligen drei Könige“ am Tag 1, da gibt es drei Markthänder mit den schönen Namen Caspar, Melchior und Balthasar. Caspar liegt tot auf dem Boden, hat mit seinem Blut noch „Melch“ geschrieben. Balthasar erzählt die Geschichte und auf der Rückseite klärt Mister Holmes alles mit Indizien auf, die man auf der Vorderseite nicht erkennen konnte.

Soll ich wieder spolern? Er war Linkshändler.  Mehr verrate ich nicht. Denn man soll ja die Geschichten selber lesen. Jeden Tag eine am besten und so verrate ich nur, es geht sehr weihnachtlich zu in dem Buch. Beginnt am ersten mit den drei Marktleuten, dann erweist sich ein Weihnachtsmann als Fassadenkletterer, während ein anderer an seinem Anzug verbrennt und der besoffene Weihnachtsmann zwar keinem Herzschlag erlegen ist, aber weil Weihnachten ist und die arme Ehefrau schon bestraft genug, drückt Mister Holmes auch einmal ein Äuglein zu.

Lustig wird es auch bei der Geschichte, wo der Bäcker verstorben ist und seine Geheimrezepte im Tresor liegen, die Erben aber nur ein Räsel haben um auf den Code daraufzukommen und die Plätzchen backen zu können.

Und denen, die in den Wald gehen, um sich das Bäumchen zu stehlen, wird eine Falle gestellt. aufpassen Weihnachtsbaumdiebe, sonst fällt euch der Baum  auf den Kopf und die Geschichte, wo der Reverend zu einer katholischen Sizilianerin geht, um von ihr ein wertvolles Geschenk für die Kirche abzuholen und sie nur leider, leider tot auffindet, beziehungsweise noch schreien hört, habe ich in einen Allan Wilton Krimi vor Jahren schon ein bißchenanders gelesen, da sitzen die Nonnen am Karfreitag im Gasthaus und essen Fleisch und so bin ich diesmal auf den Täter draufgekommen.

Eine fingierte Weihnachtskarte wird geschrieben, Katzen gestohlen, sowie die für Waisenkinder gedachten Geschenke, die zwar nicht viel Wert waren, aber natürlich steckte wieder etwas anderes dahinter, was man wahrscheinlich nicht erraten kann, wenn man die Hintergründe nicht weiß.

Einen Erpresserbrief gibt es und einen tödlichen Weihnachtsschmaus, bis man an den vierundzwanzigsten Dezember kommt, wo es in den „Diogenes Club“ geht.

Ich habe mich durchgeblättert und werde jetzt das kleine schöne Stück, das als Vorweihnachtsgeschenk Krimifreunden sicher zu empfehlen ist, auf mein weihnachtlich geschmücktes Betttischchen stellen und dann die Geschichten in schöner Reihenfolge vielleicht noch einmal genauer durchlesen, bin ich ja ein sehr strukturierter Mensch,  der Adventkalender nicht gerne vorher und nicht auf einmal liest.

Aber dieser war ein Rezensionsexemplar und so ist es am vierundzwanzigsten Dezember vielleicht schon zu spät, wenn ich die Geschichten einzeln lese und am Weihnachtstag als Gesamtrezension veröffentliche und außerdem will ich ja selber Werbung machen und auf meine Geschichten hinweisen und da passt es vielleicht nicht, wenn ich unter die Ankündigung meines neuen Buches, Geschichte eins der „Nika“ verlinke.

Also voila, nach dem das Buch besprochen und vielleicht auch schon für die Gattin oder Schwiegermutter bestellt ist, kann man sich genüßlich in Tag eins der „Nika“, die ich hier verlinke, begeben.

Dann gibts am 5. eine Geschichte, am  19. 25. 29. und 30 Dezember.

Ob ich Zeit und Raum habe, neue Geschichten als Artikel aufzunehmen, weiß ich nicht, da mein Bücherstapel im Badezimmer noch so hoch ist, daß wahrscheinlich jeden Tag ein Artikel erscheinen wird. Es gibt aber noch ein Weihnachtsbuch, das auf mich wartet und das werde ich ein wenig später lesen.

Einen weiteren Adventkalender gibt es hier,  hier und hier.

2017-04-23

Warum ich lese

Jetzt kommen, wirklich nur ganz zufällig zum „Welttag des Buches“ passend, „40 Liebeserklärungen an die Literatur“, denn der Blogger Sandro Abbate hat da vor cirka seinem Jahr seine Bloggerkollegen dazu aufgerufen, diese Fragen zu beantworten und jetzt ist bei „Homunculus“ ein Buch daraus entstanden, das zum „Indie-Bookday“ fertig geworden ist und in Leipzig und auch in einer Buchhandlung in Berlin, glaube ich, vorgestellt wurde.

Jochen Kienbaum, der strenge unerbittliche, dem es nicht gelungen ist, ein Manuskript für den „Blogbuster-Preis“ vorzustellen, hat unter anderen daraus gelesen.

Vierzig Blogger werden meine Leser nun vielleicht fragen, gibt es nicht inzwischen schon an die oder über eintausendzweihundert davon?

Stimmt, glaube ich, aber die Blogger sind ja sehr streng und kritisch und lassen, wie ja am „Buchpreisbloggen“ und wahrscheinlich auch anderswo zu merken ist, nicht jeden in ihre Reihen.

Da „muß“ man ausgewählt werden, um als „offizieller Buchpreisblogger“ zu gelten, obwohl das ja eigentlich jeder machen kann, sich die Bücher der Longlist kaufen oder schicken lassen, sie lesen und dann auf seinen Blog besprechen.

Ich tue das seit zwei Jahren und die Frage, warum ich lese, habe ich im „Literaturgeflüster“, das sehr bald seinen dreitausendsten Artikel feiern wird und in ein paar Monaten seinen neunten Geburtstag hat, auch schon öfter beantwortet.

Ich tue es hier gleich noch einmal, denn alle Blogger sind zum Glück nicht so streng und kritisch „Der Debut-Preis-Blog“ist da ein wenig lockerer und so konnte ich mich vorigen Herbst noch knapp vor oder auch schon nach Schluß melden und beim „Debutpreis“ mitjonglieren und eines der fünf Shortlistbücher ist aus dem „Homunculus-Verlag“, ein junger „Indie-Verlag“, wie ich inzwischen weiß, gekommen und so habe ich ihn kennengelernt und der Verlag mir das Buch geschickt.

Die Frage, was ein guter Blog ist, da stört mich ja auch immer die Diskussion ein bißchen, daß die anderen so schlecht sein sollen, wird auch schon in Sandro Abbatos Vorwort, wenn vielleicht auch nicht beantwortet, so doch angeschnitten.

Denn manche Blogger haben ja Literaturwissenschaften studiert, die meisten wollen nicht mit den Literaturkritikern in Konkorrenz treten, manche schon und die „Booktuber“ halten stolz ihre Neuerscheinungen in die Höhe und sagen sazu: „Das Cover ist sehr schön, mehr weiß ich noch nicht!“

Seit einiger Zeit schaue ich ziemlich viel „Booktube“ und habe dabei auch einige sehr interessante entdeckt und es stört mich auch nicht so sehr, daß das oft eher junge Mädchen sind, die Bücher oder Serien lesen, von denen ich noch nie etwas gehört habe.

Denn, ich denke, man soll sich ja freuen, wenn die jungen Menschen lesen und nicht über sie schimpfen und eine Definition der Literaturkritik, daß Blogger nur Inhalte nacherzählen, ein bißchen Biografie und ihre Meinung dazu schreiben, führt Sandro Abbate auch noch an und distanziert sich davon.

„Es gibt schon Blogger, die sind da qualifizierter!“ und ich fühlte mich ertappt, denn „Uje, uje…!“ und erst viel später, als ich dem Bericht von Katharina Hermann von“Kulturgeschwätz“ gelesen habe, die Thomas Bernhard zitiert:

„Wenn wir den führern zuhören, hören wir doch nur immer das Kunstgeschwätz, das uns auf die Nerven geht, das unerträgliche Kunstgeschwätz der Kunsthistoriker.“ (Alte Meister)“, die das vielleicht auch ein bißchen tut, habe ich aufgeatmet und hinzugefügt „Na und, warum nicht!“

Aber ich bin in dem Buch nicht vertreten und bin eigentlich auch kein Bücherblog, sondern das „Literaturgeflüster“ ist, wie ich mich vielleicht ganz gut definieren kann, das literarische Tagebuch einer seit fünfundvierzig Jahren „erfolgfrei“ schreibenden Frau, die vielleicht ein wenig eigenwillig ist, schon seit Kindertagen liest, seit vierzig Jahren zu literarischen Veranstaltungen geht und das seit 2008 öffentlich zu archivieren versucht und die anderen, wenn sie das wollen, daran teilhaben läßt.

Die wollen das nicht immer, sondern interessieren sich vielleicht nicht dafür oder schreiben und bloggen selber und lesen habe ich, glaube ich, nicht in der Schule, sondern von einem in den Fünfziger- und Sechzigerjahren sehr bekannten Logopäden, dem Herrn Aschenbrenner gelernt, denn ich bin ein Novemberkind  und als meine Mutter mich vor meinen sechsten Geburtstag für die Schule anmelden wollte, hatte ich soviele „Sprachfeheler“, daß die mich nur für die diesbezügliche Sonderschule nehmen wollten.

Da sagte meine Mutter „Mein Kind geht in keine Sonderschule“ und ging mit mir zu besagten Herrn, der sich, wie ich mich zu erinnern glaube, sehr mit mir bemüht hat, denn jetzt kann ich das „r“ und auch „s“ aussprechen und lesen konnte ich auf einmal auch.

Die Rechtschreibung war und ist mir dann noch immer nicht so wichtig gewesen. Ich bin aber, wie ich immer sage und es vieleicht nicht ganz stimmt, ein Arbeiterkind, mein Vater war in der Statistikabteilung der WGKK und, glaube ich, gelernter Buchhalter. Die Mutter, gelernte Stickerin, die später, als Kindergartenwärterin oder Helferin wie das heute heißt, gearbeitet hat.

Mein Vater war aber ein Sozialist und ist daher in seiner Freizeit mit den Büchern der „Büchergilde Gutenberg“ hausieren gegangen und weil ich bei den „Kinderfreunden“ war, habe ich jedes Jahr zu Weihnachten von ihren auch ein Buch geschenkt bekommen.

Es gab dann auch den berühmten Bücherkasten meiner Eltern, dessen Inhalt heute größtenteils in Harland steht und zum Teil auch schon gelesen ist. Ich habe in der Schule die Schulbücherei, wie ich mich erinnern kann, sehr frequentiert und einmal auch versucht, ein Kinderbuch der Erika Mitterer „Kleine Damengröße“ abzuschreiben und bin entsetztlich daran gescheitert. Ja das Netz und wahrscheinlich sogar Kopierer hat es damals noch nicht gegeben.

Als Studentin habe ich mir sehr viele der sehr teuren Buchpreisbindungsbücher gekauft, habe Nietzsche und Schopenhauer gelesen und nicht verstanden, den „Mann ohne Eigenschaften“ auch nicht und bekenne mich dazu. Irgendwann habe ich mit dem Bücherkaufen aufgehört, mit dem Lesen nicht.

Literarisch zu schreiben habe ich nach meiner Matura angefangen, zum selber Publizieren cirka 2000 mit dem Bloggen 2008 mit dem „Rezensionsenschreiben“ durch die „Thalia-Leserrezensionen“ und dann später in meinem Blog und seit es die öffentlichen Bücherschränke gibt, wächst mein Sub und ist nicht nur ein Stapel sonder schon ganze Stöße, die die Schlafzimmerwand zieren und ein paar neue Bücherregale habe ich mir inzwischen auch gekauft.

Ich spoilere entsetzlich, mache also offenbar alles falsch, was man nur falsch machen kann, was meine Kritiker auch manchmal bemerken, lese aber trotzdem, obwohl ich inzwischen auch sehr viel Zeit im Netz verbringe und meine Lieblingsblogs habe.

Alle tausendzweihundert kenne ich natürlich auch nicht, auch nicht die vierzig, denn irgenwann ist ja Buzzaldrin zu mir gekommen und durch ihre LL-Leseideen habe ich Blogs wie die Von Jochen Kienbaum und Tobias Nazemi kennengelernt, die ich sehr gern lese, aber vielleicht soll ich jetzt zu schwätzen, plappern würde wohl mein Kritiker Uli, sagen, aufhören und etwas über das Buch erählen, das, sage ich jetzt gleich, für sehr interessant halte und der große Vorteil ist, wie auch bei meinen „Literaturgeflüster-Texte-Buch“, man muß es sich nicht kaufen, sondern kann die Texte alle im Netz finden.

Aber Hand aufs Herz, da habe ich sie nicht gelesen, jetzt lese ich sie in kompakter Buchform, von der ich gleich anmerken kann, daß mich die quadratische, in der es das Buch gibt, etwas, beim Lesen in der Badewanne störte, denn ich bin ja eine Badewanneleserin, aber es ist viel kompakter das Buch und nicht die einzelnen Blogbeiträge zu lesen. Man bekommt dabei auch viel mit und kann vergleichen und wer will, kann gleich auf den Blog gehen und ihn kennenlernen und da habe ich, glaube ich, auch ein paar Neuentdeckungen gemacht.

Also zuerst kommt Sandro Abbates Vorwort, dann kommt schon Tobias Nazemi vom „Buchrevier“, den ich ja sehr gerne lesen und der sich mit seinen „Briefen“ vielleicht auch schon ein bißchen schriftstellerisch betätigt, der den „Blogbuster“ ins Leben gerufen hat, einer der offiziellen Buchblogger war und in seinen Beitrag „7 Gründe, warum es jetzt wichter denn je“ ist zu „lesen“ in seinen Beitrag anführt.

Die siebenundzwanzigjährige Buchhändlerin und Studentin Sophie Weigard, die in den Blogs oft als eine der qualifiziertesten Bloggerinen angeführt wird und auch schon Seminare gibt, wie man das macht, kenne ich auch schon seit 2013 von Mara Gieses „Fünf lesen zwanzig-LL-Aktion“ und lese ihren Blog „Literaturen“ oder „Literatourismus.net“ sehr gern und sie führt an, daß die Großmutter Groschenhefterln gelesen hat und der Großvater „Reader Digests-Wälzer“, sie also aus keinem ausgesprochenen Lesehaushalt kam und das ist das, was ich an dem Buch beziehungsweise, der Aktion so interessant, finde, denn einige der Blogger kommen aus Arbeiterhaushalten andere aus Akademikerfamilien, sind Töchter von Buchhändler und Bibliothekaren und alle haben das Lesen gelernt,  tun es gern und bloggen darüber.

Peter Peters von „Peter-liest.de“, hat eine besonders eindrucksvolle Lesegeschichte. Als er fünf war, starb sein Bruder, unmittelbar vor der Geburt, weil die Mutter unglücklich gefallen ist. Sie lag lang im Krankenhaus, das Kind war dazwischen bei der Großmutter, die ihm Mädrchen vorgelesen hat, das Märchenbuch hat er ins Krankenhaus mitgenommen und so getan, als würde er der Mutter vorlesen und alle, auch die anderen Patientinnen haben gebannt zugehört“.

Darüber kann man und hat man wohl auch schon Romane geschrieben, man kann aber auch darüber bloggen und zum Leser werden.

Katharina Herrmanns Blog „Kulturgeschwätz“, hat mich, das habe ich schon geschrieben, sehr beeindruckt, weil ich ihn als sehr unkonventionell finde und das ist ja für mich auch das Tolle an den Blogs, daß da jeder anders sein kann und es keine Regeln gibt und wenn man jetzt versucht durch Seminare oder Bloggerakademien solche einzuführen, würde ich das eigentlich sehr schade finden.

Andrea Blank ist 29,und hat seit März 2016 einen Blog, der „Lohnt sich das Lesen“ heißt und kann sich auch an die „Stimme ihrer Oma erinnern, als die ihr aus den Grimmschen Märchen vorgelesen hat“.

Jochen Kienbaum, den Anspruchsvollen, der nicht aus „Flucht sondern als Expedition“ liest, habe ich schon erwähnt. Ich kenne ihn als Buchpreisblogger, lese ihn gern und wünsche ihn mir vielleicht ein wenig weniger kritisch, streng und anspruchsvoll und, ich glaube auch nicht, daß einen ein Buch, nach dem berühmten Zitat von Kafka, auch immer erschrecken muß.

Er zitiert auch Goethe „Es ist ein großer Unterschied, ob ich lese zu Genuß und Belebung oder zu Erkenntnis und Belehrung“, das kann ich für mich nicht so sehen und, ich glaube, ich lese inzwischen auch, weil ich herausbekommen will, wo und wie die anderen besser, als ich schreiben können und ich bin, wahrscheinlich im Gegensatz zu Jochen Kienbaum, eine bekennende „Über den Tellerrand-Leserin“, „ein Buch muß mich nicht immer mit der Axt am Kopf rütteln“, im Gegenteil das würde mich wahrscheinlich sogar abhalten.

Zuviel Gewalt mag ich ja nicht, obwohl ich es trotzdem lese und auch das Experimentelle und den „Ulysses“ habe ich noch immer nicht gelesen, auch nicht den Marcel Proust, aber Robert Musil,  Kafka auch noch nicht sehr viel im Original.

Konstanze Matthes Blog, deren Beitrag, in dem sie von ihrer DDR-Jugend und dem Aufwachsen in der örtlichen Bücherei, zu der sie die Mutter mitnahm, mich sehr berührte, kenne ich auch durch den „Buchpreis-Blog“ und der ist ja etwas anderes, als das „offizielle Buchpreisbloggen“.

Ich kann aber von mir sagen, ich bin keine Bibliotheksleserin, denn ich wollte die Bücher ja immer haben, sie sammeln und sie anstreichen und ich gebe sie auch ungern her.

Die Schulbibliothek in der Hauptschule war offenbar eine Ausnahme und die städitischen Büchereifilialen beziehungsweise, die älteren Bibliothekarinnen, die mir damals mit zwölf, dreizehn die Krimis verweigerten und mich mit einer verstaubten Grillparzer Ausgabe nach Hause schickten, sind mir immer noch ein Horror.

Ich hoffe, es gibt sie inzwischen nicht mehr und habe ihnen in den „Berührungen“, in der Figur der Esther Silberstein, eigentlich ein liebevolles Denkmal gesetzt.

Dann kommt Sarah Reul von „Pinfisch.net“, die war, glaube ich, auch bei dem Bloggertreffen, das ich in Leipzig besuchte, ist, glaube ich, meistens rosa angezogen,  Buchhänderlin und sehr engagiert für das Lesen, die unabhängigen Verlage und hat sich, glaube ich, auch sehr für dieses Buch eingesetzt.

Sie beschreibt in fünfzehn Punkten ihre Leseentwicklung. Da kann ich vielleicht auch ein bißchen zusammenfassen, Karl May wird bei den Bloggern öfter genannt, der gehört wahrscheinlich zu den Büchern und den Autoren, die ich niemals lesen werde.

Harry Potter gehört, glaube ich, auch zu, bei „Shades of Grey“ ist das, glaube ich, anders. Das habe ich auf meinen SUB und möchte ich, wenn ich es bei den vielen Neuerscheinungen schaffe, gerne lesen und zu meinen unwürdigen Lektüren, die mache Blogger anführen, gehört auch die Courths-Mahler und Krimis lese ich auch ganz gerne, obwohl ich keine Gewalt mag und daher eigentlich keine richtigen schreiben kann.

Den nächsten Blogger, den ich zitieren möchte, alle vierzig, kann ich, glaube ich, nicht anführen, ist Marc Richter von „Lesen macht glücklich“ und den habe ich durch die „Debutpreis-Jury“ kennengelernt, mich da mit ihm ausgetauscht, habe von ihm auch ein Buch gewonnen, das ich noch lesen muß und muß ihm auch bezügtlich seines Blognamens widersprechen.

Denn glücklich macht das Lesen, glaube ich, nicht. Mich jedenfalls nicht, dafür lese ich eindeutig die falschen Bücher, denn die ich lese, schildern oft das Elend der Welt und lenken nicht ab und beschönigen nicht.

Aber das ist ja, habe ich bei den anderen Bloggern gelesen, auch ein Kriterium, das für sich spricht und als „Bloggername“ ist es auch schön und es ist einer, über den man herrlich nachdenken und dann widersprechen kann.

Claudia Pütz vom „Grauen Sofa“, kenne ich vom „Longlistenlesen 2014“, denn da habe ich „Kastelau“ von ihr gewonnen und sie erwähnt in ihrem Beitrag, daß sie durch „Blauschmuck“ in das Leben der jungen Türkin Filiz eindringen konnte. Da kann man natürlich sagen, daß es wahrscheinlich nützlicher wäre, direkt zu der geschlagenen Hausmeisterfrau im Parterre unten zu gehen, umsie anzusprechen und das Lesen natürlich Lebensersatz ist, Flucht vielleicht auch, aber natürlich Abenteuerlust und Eindringen in fremde Welten, in die man sonst nicht kommen würde. Und für mich würde ich auch sagen, daß das gar nichts macht, denn das reale Leben habe ich in meiner psychotherapeutischen Praxis und wenn ich spazierengehe, erlebe ich auch sehr viel, dann gibt es meine Familie, die Menschen um mich rum und noch vieles andere mehr.

Es gibt in dem Buch noch andere Stars der Bloggerszene, wie Gerard Otremba, ein „Buchpreisblogger“ des letzten Jahres, von „Sounds and books“, der sich auch für Musik und das Laufen interessiert und auf seinen Blog drei redakionelle Mitarbeiter hat und noch andere sucht oder den „Kaffeehaussitzer“ Uwe Kalkowski, auch ein „Buchpreisblogger“, der sich einmal mit mir sogar nin Verbindung gesetzt hat.

Berührend die Erfahrungen der Krankenschwester Vanessa Palmen, die erzählt, wie sie in ihrer Intensivstation abstumpfte und keine Gefühle mehr hatte, das ist ein Selbstschutz würde ich sagen und so gesehen wahrscheinlich ganz natürlich, das Lesen hat sie aber herausgerettet und Janine Rumrich von „Kapri-Zioes“ erzählt, daß sie mit Vierzehn keine Lust zum Lesen hatte.

Marina Büttner kenne ich auch durch mein „Buchpreislesen“ Sie liest manchmal dieselben Bücher, ich kommentiere ihr dann und sie antwortet darauf. Sie liest auch Lyrik und einen anderen Lyrikblogger oder Schreiber, gibt es in dem Buch auch, wie auch einige Menschen, die schreiben.

Fabian Neidhard, den ich vom „Debut-Preis“ kenne und der auch im „Literaturcafe“ publiziert, ist, glaube ich, ein Selfpublisher und er schreibt so schön „Bis heute sind Geschichten der größte Teil meines Lebens. Ich konsumiere sie. Ich produziere sie, ich liebe sie.“ Wie wahr würde ich ihm antworten und die vier Literaturwissenschaftlerinnen vom „Debutpreis-Blog“ sind auch in dem Buch vertreten.

Dann gibt es noch Chris Popp von „Booknerd.de“, der auch schon „mittlerweile zwanzig Mitschreiber“ und eine sehr berührende Lesegeschichte mit Wankungen und Schwankungen aufzuweisen hat, wie es eben gehen kann, wenn man aus einer Arbeiterfamilie kommt, auch musizieren und anderes will und dann erfährt, das die Sachen, die einen einmal langweilten, auf einmal faszinieren können.

Man sieht, ich könnte seitenlang über die Lesegeschichten der Bücherblogger schreiben und mit meinen Erfahrungen verknüpfen, begnüge mich aber darauf hinzuweisen, daß Henri Vogel von „Filmtheaterlesesaal“ aus „Warum lese ich“ eine Kühlschrankgeschichte gemacht hat, in der saure Gurken, Apfelmus und Chili vorkommen.

Da sage ich, lesen ist vielfältig und das schreiben darüber auch und ganz am Schluß gibt es ein paar leere Seiten „Und warum liest du?“ steht darüber geschrieben.

Die lasse ich leer, habe ich hier ja schon genug darum herumgeflüstert und füge daher nur an daß mir „Buzzaldrins“, „Bücherwurmlochs“, „Sätze und Schätze“, „Atalantes“ und noch einige Leseerfahrungen anderer Bologger, die ich kenne, fehlen und mich frage, warum sie in dem Buch nicht enthalten sind?

Aber natürlich, es gibt über tausendzweihundert Bücherblogs und ein Buch hat nicht Platz für alle. Also ins Internet gehen und selber nachschmökern, lesen, entdecken und ich kann das Buch nicht nur am „Welttag des Buches“ wirklich allen empfehlen und raten, die weißen Seiten für sich selbst zu benützen und bedaure auch etwas, daß es beim Lesen seine Spuren hinterlassen hat, was fast den Verdacht aufkommen lassen könnte, daß das Internet vielleicht doch haltbarer ist?

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