Literaturgefluester

2023-04-23

Literatur und Wein in Göttweig und Krems, Bilderbuchkino und Bücherflashmob in St. Pölten

Lorenz Langenegger
Stefan Gmünder, Liao Yiwu, Übersetzerin, Christoph Mauz

Ab Donnerstag fand in Krems und Göttweig wieder das sogenannte internationale Literaturfestival „Literatur und Wein“ statt, das vor über zwanzig Jahren von Sylvia Treudl initiert wurde und seit einigen Jahren sind wir dabei.

Der Alfred hat es entdeckt und Karten dafür gekauft, einmal war ich mit einem Gipsbein dort, 2020 und 2021 ist das Festival dann Pandemie bedingt ausgefallen.

Anna Kim

Im Vorjahr waren wir wieder dabei und auch heuer sind wir am Donnerstagabend nach Krems ins Literaturhaus gefahren. Zwar habe ich nicht den gewünschten Gratiseintritt bekommen und für den Samstagabend im Brunnensaal gab es für die lange Lesenacht auch keine Karten mehr und am Donnertstag war es im Nö-Literaturhaus auch besonders interessant, nämlich der chinesische Dissident Liao Yiwu von dem ich schon ein Buch gelesen habe, der seit 2011 in Berlin lebt und trotzdem kein Deutsch spricht, weil ihm das Schreiben wichtiger ist.

Etwas was in Zeiten wie diesen, wo man die Kinder zwingen will, in der Pause Deutsch zu sprechen, besonders interessant war und interessant war auch, daß Liao Yiwu auch schon ein Buch über Wuhan geschrieben hat, wo ich mich auf das Lesen freue und da hat Stefan Gmünder, der das Gespräch moderierte, den Autor gefragt, ob man die chinesischen Zuständie, das soziale Kreditsystem nicht auch in Europa einführen könnte?

Juri Andruchowytsch

„Ja!“, hat er geantwortet.

„Wenn Putin oder ein anderer Diktau die Macht übernimmt!“

Ich fürchte aber, die Einführung hat schon stattgefunden und interessant war auch, daß Liao Yiwu mehrmals Orwell „1984“ dabei erwähnte.

Dann ging es nach Harland und ich nicht ans Bloggen, weil mein Computer Donnerstagmittag eingebrochen ist, so daß ich den Beitrag erst ein paar Tage später nachholen konnte und am Freitagabend gab es dann die erste „Lange Lesenacht“, wofür wir Karten bekommen haben und da begann es mit Lorenz Langenegger, von dem ich schon einige Bücher gelesen habe, ihn öfter in der „AS“ aber auch bei der „Literatur und Wein“ gesehen habe und sein neues Buch „Was man jetzt noch tun kann“ scheint sowohl ungewöhnlich als auch etwas skurill zu sein, hat doch der Protagonist, dessen Vater gestorben ist und dessen Firma er übernehmen soll, plötzlich eine Frau in seinem Ohr.

Anna Kim, deren „Geschichte eines Kindes“ ich ja schon beim letzten deutschen Buchpreisbloggen gelesen habe, folgte und dann kam Juri Andruchowytsch und las aus seiner „Radionacht“, das ja schon im Wiener Badezimmer liegt.

In der Pause gab es wieder Wein zu goustieren und den wunderbaren Blick von der Terrasse auf das Land.

Judith Hermann
Thomas Sautner

Judith Hermann folgte und las aus ihrer Poetikvorlesung, die sich seltsamerweise mit einer Begegnung mit einem Psychiatier beschäftigte. Da habe ich nicht ganz verstanden was das mit ihrem Schreiben zu tun hat und sollte vielleicht das ganze Buch lesen, habe aber wahrscheinlich keine Zeit dafür.

Dann folgte Musik von „Wiener Blond“, die ich schon einmal im Kremser Literaturhaus hörte. Das sind Verena Doublier und Sebastian Radon, die ihre modernen Wienerlieder vorstellten und mir gut gefallen haben. Dazwischen kam noch Thomas Sautner von dem ich auch schon was gelesen habe und der sich in seinem neuen Buch mit „Zwei alten Männern“ beschäftigte.

Der Samstag war dann sehr rund. Denn für den Vormittag hatte ich zwei Karten, konnte mich also für die Lyrik oder für das Transflair mit Juri Andruchowytsch entscheiden, die zweite Karte aber nicht zurückgeben, habe dabei meinen treuen Kommentierer Manfred Lagler-Regall getroffen und mich mit ihm unterhalten. Dann wanderte ich in die Altstadt hinein, habe mir Fisch und Chips beim „Nordsee“ geholt, eine Jacke und ein Shirt gekauft und bin dann in die Nachmittagslyrik gegangen, wo die Kroatin Nada Topic Gedichte über ihren Vater und ihre Schwester las.

Sternlesen in St. Pölten

Ferdinand Schmatz wieder sein „Strand der verse lauf“ vorstellte und Roul Schrott aus seiner „Inventur des Sommers“ las und dann ist es ins Karikaturmuseum gegangen, weil es dort eine Ausstellung über den Kinderbuchautor und Illustrator Erwin Moser mit einem sogenannten Bilderbuchkino gab, wo ich mich mit dem Alfred, der Anna und der kleinen Lia traf und da war es interessant zu sehen, wie konzentriert da die Kinder eine Stunde aus den Bücher von „Kiri“, „Koko“ und und und zuhören konnte und richtig am Sonntag war ja der Welttag des Buches, der diesmal fast an mir vorbei gegangen wäre, wenn ich nicht vor ein paar Tagen von der Sternlesung der Marlen Schachinger im Radio gehört hätte, die einen Bücherflashmaob am Rathausplatz in St. Pölten veranstaltete und dort zum Welttag Bücher an die Interessierten verschenkte, um das Lesen zu fördern.

Eine Aktion für mich könnte man so sagen oder Gottseidank, daß wir keine Karten für den Brunnensaal bekommen haben. Denn Milena Michikos Flasars „Oben Erde, unten Himmel“ habe ich ja schon gehört und gelesen und auch das Buch der letzten österreichischen Buchpreisträgerin Verena Rossbacher. Roul Schrott schon bei der Lyrik-Lesung hörte, also eigentlich nur Peter Stamms und Arno Geigers neue Bücher versäumt und dafür in der Stadtbibliothek eine Diskussion über die Bedeutung des Lesens gehört, das GAV Mitglied Heinz Kröpfl kennengelernt und seine Bücher, wie die von Hans Augustin, Renate Aichinger und einige der Marlen Schachinger bekommen.

Also sehr intesiv und man sieht, es gibt nicht nur die „Literatur und Wein“, wo man ordentlich Eintritt zahlen muß, was sich wahrscheinlich nicht alle leisten könnten oder wollen, die Literatur von unten, die die Bücher unter die Leute bringen und für das Lesen begeistern will und die Kinderlesung im Karikaturmuseum, die zwar wahrscheinlich auch nur Mittelschichtkinder anlockte, aber sehr beeindruckend war und am Sonntag ging es wieder zur Sektmatinee nach Krems, wo Birigt Birnbacher und Christoph Mauz Texte zum Thema Kindheit lasen und Christoph Stradner dazu auf dem Cello spielte.

2022-04-24

Wieder Literatur und Wein

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 18:07
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Zu der „Literatur und Wein“ vom niederösterreichischen Lteraurhaus bzw. Sylvia Treudl organisiert, wo vier Tage in Krems und in Göttweig internationale Mainstreamliteratur bei Eintritt geboten und dazu Weine präsentiert werden, gibt es, glaube ich, schon seit über zwanzig Jahren.

Sylvia Treudl

Seit 2013 sind wir, glaube ich, dabei. 2019 mit Gips weil wir die Karten schon hatte, 2020 hätten wir ausgelassen, weil ich dachte, daß ich wegen meines Bloggens eigenlich dafür nicht zahlen will, wie es ja auch in Basel, bei der „Buch Wien“ und auch in Leipzig Bei Literatur und Wein ging das aber eher nicht, das Festival hat aber Pandemie bedingt ohnehin nicht stattgefunden. Ich habe dann aus dem Programmheft darüber berichtet. Voriges Jahr gabs glaube ich auch keines oder man hätte mit 2 oder 3G oder Maske hingehen können und heuer war das auch sehr lang nicht klar.

Daß das Festival stattfinden wird schon. 3G war da glaube ich angesagt, aber dann gabs ja vor einer Woche den zweite sogenannte Freiheitsversuch, wo man jetzt zwar, wenn man in ein Einkaufszentrum will, eine Maske aufsetzen muß, die aber wenn man nur Bücher und Schuhe kaufen kann, wieder abnehmen kann, aber man kann wieder zum Friseur und zu Veranstaltungen gehen.

Taras Czubaj

Das habe ich mit einem etwas flauen Gefühl am Dienstag und am Mittwoch schon ausprobiert und beim ersten Freiheitsversuch im März habe ich ja noch gedacht, ich weiß nicht, ob ich mich da wirklich in den Brunnensaal setzen will? Dann bin ich am siebenen März, glaube ich, zu Ruths Vortrag, gegangen und am Freitag darauf hatte der Alfred Gliederschmerzen und dann, weil er unbedingt zu „Werners Tour“ gehen wollte, einen positiven Test. Den hätte ich wahrscheinlich auch und am Mittwoch darauf einen Schwächeanfall, das heißt immer noch Gliederschmerzen und ein blaues Auge, aber sonst haben wir auch ungeimpft eigentlich nicht einmal einen milden Verlauf gehabt und wenn die Genesung laut Regierung sechs Monate anhält, brauche ich mir keine Sorgen machen oder kann das ausprobieren.

Klaus Zeyringer, Marc Elsberg

Also doch nach Krems und das war sehr interessant. Erstens im Gegensatz zum Literaturhaus gestern, wo man sich beim Signieren verhüllen sollte, habe ich kaum Masken gesehen. Niederösterreich ist da offenbar lockerer und das Programm dann auch, nämlich ein Thrillerautor im Gespräch mit Klaus Zeyringer. Hui, was ist das? Das ist doch keine hehre Literatur mit dem sich die hehren Literaturwissenschaftler beschäftigen. Aber der 1967 in Wien als Markus Rafelsberger geborene Marc Elsberg hat ja 2012 wahrscheinlich eher zufälig einen Roman geschrieben, der jetzt in aller Munde ist, nämlich „Blackout“ ein Stromaufall, der ganz Europa oder die ganze Welt erfaßt und das war für das Literaturhaus offenbar ein Grund es mal anders zu beginnen und Sylvia Treudl hat in ihrer Einleiterung natürlich auch den Angriffskrieg auf die Ukraine erwähnt und, um Spenden gebeten, um einen Kastwagen voller Medikamente dorthin zu schicken und ein ukrainischer Sänger hat auch zuerst zwei Lieder, eines nach einem Text von Juri Andruchowytsch, dargebracht.

Klaus Zeyringer, Juan Gabriel Vásquez

Dann ging es ins Jahr 2012 und zu „Blackout“ und hier hat Marc Elsberg ziemlich genau in seine Schreibwerkstatt schauen lassen. Er ist ein Planer, er recherchiert die Namen und erzählte über die Entstehungsgeschichte. Dann hat er ein Stück daraus gelesen und Kaus Zeyringer stellte anschließend die anderen Thriller vor.

bratfisch

Da gabs 2014 „Zero“, da wurde auch ein Stück gelesen. Bei „Helix“ gehts um die Gentechnik. Dann gibts noch ein Buch mit dem Namen Gier“ da gehts um die Wirtschaft und das letzte Buch heißt „Der Fall des Präsidenten“, da wird ein amerikanischer Präsident am Flughafen von Athen verhaftet und da gabs natürlich die Frage, ist das jetzt Donald Trump. G. W. Bush oder Barak Obama oder eine Mischung aus den dreien. So ist es natürlich aus rechtlichen Gründen und am Freitag ginges dann im Brunnensaal mit Kerstin Hensel weiter, die ich ich ja ein oder zweimal in der Linienstraße in Berlin Ost besucht habe und auch öfter in Leipzig traf und die aus einem Buch namens „Regenbeins Farben“ las, wo sich drei Witwen immer auf einem Friedhof treffen und dort offenbar einen Witwer treffen. Ein Thema, das ich in meinen Büchern auch schon mal hatte und interessant ist auch, daß es da offenbar um alte Frauen in der Literatur geht und Monika Helfer, die als nächste ihr „Löwenherz“ vorstellte ist auch nicht mehr so jung, nämlich schon 1947 geboren. Dazwischen gabs immer die Weinverkostungspausen, ein „Weinalphabet“ hat es vorher auch gegeben und es traten wieder die Winzer auf, die ihre Weine und ihre Weingüter vorstellten.

Den 1973 in Bogota geborenen Juan Gabriel Vasquez offenbar ein sehr bekannter kolumbianischer Dichter habe ich nicht gekannt. Hier hat Klaus Zeyringer die deutschen Passageen aus seinem Roman, die „Gestalt der Ruinen“ gelesen. Eva Menasse, mit ihrem „Dunkelblum“ ein Roman den ich noch lesen muß, der aber in Harland schon über dem Bett liegt, folgte. Die musikalische Umrahmung kam diesmal vom Weltstadtquartett „Bratfisch“, die die Wienermusiktradition neu ummischt und auch sehr lebendig auftrat. Dann kam der Schweizer Poetryslammeister Christoph Simon, der lustig vor sich hinplaudernd seine zwei im Lockdown entstandenen Bücher vorstellte.

Am Samstag gings zwei Stöcke höher in der Artothek mit zwei „Blauen Stunden der Lyrik“ weiter, am Vormittag stellten da die Slowenin Anja Golub, die Ungarin Kinga Toth und Gerhard Ruiss ihre neuen Gedichtbände vor, beziehungs switschte der letztere von seinen Oswald von Wolkenstein Übertragungen zu seinen Kanzlergedichte und seinen „Liebesgedichtband“ hin und her und am Nachmittag trat wieder Kerstin Hensel mit ihren Gedichtband „Cinderella räumt auf“, vorher hat schon Julian Schutting aus seiner „Winterreise“ gelesen und nachher stellte Christoph W. Bauervon dem ich schon einiges gelesen habe, seinen neuen Band „an den hunden erkennst du die zeiten“ vor.

Dazwischen bin ich nach Krems gegangen, habe bei der „Nordsee“ einen Champignonfisch gegessen und mir ein Shirt gekauft, sowie einen Kaffee getrunken und bevor es mit dem Bus wieder zum Brunnensaal ging, bin ich ein bißchen die Donau entlang spaziert, zur Frauenkirche hinaufgegangen und habe mich im Shop des Karikaturenmuseums umgeschaut. Mit Cornelia Stahl und Kerstin Hensel habe ich auch gesprochen und im Brunnensaal ging es nach der Begrüßung durch den Archivar des Klosters, der die Gemeinsamkeiten zwischen den Bücher und der Weinlese erwähnte, mit dem Schweizer Urs Mannhart weiter, der auch Bio Bauer ist und seinen neuen Roman „Gschwind oder Das mutmaßlich zweckfreie Zirpen der Grillen“ vorstellte. Katja Oskamp von der ich schon „Halbschwimmer,“ gelesen habe folgte mit ihren Erfahrungen einer Fußpflegerin und stellte da zwei Portraits ihrer Kunden vor. Alois Hotschnig las aus seinem Roman „Der Silberfuchs meiner Mutter“, das schon in der „Alten Schmiede“vorgestellt wurde, ein Kapitel vor.

Dann hätte Karl Markus Gauß folgen sollen, aber den hatte offensichtlich das Virus erwischt, wie auch die ausgewählte Musikgruppe. Karl Markus Gauß wurde durch Fiston Mwanza Mulija und seinen „Tanz der Teufel“, ersetzt. Die Musikgruppe durch ein Jazzduo, das den guten Wein bei dem Literaturfestival lobte und davon schon reichlich getrunken zu haben schien, was ihre Spielleistung ziemlich beeinträchtigt hat, so daß die meisten Leute und schließlich auch wir noch vor dem Ende weggegangen sind.

Vorher trat aber wieder, wie ich in der Artothek, Taras Chubay auf und Antonio Fian hat auch aus seinen „Wurstfragen“ gelesen, das wurde auch schon vorgestellt. Ein paar der Dramulette waren aber neu für mich und die Weine wurden auch wieder vorgestellt und man aufgefordert sich seinen Lieblingswein auszuwählen, was für mich bei einem Rose Frizante zutraf und ein bißchen konnte man sich am Samstag auch auf die Terrasse stellen und auf das Land hinuntersehen, was ja auch eine Attraktion des Festival ist.

Am Sonntag gings dann zu der legendären Sektmatinee. Allerdings waren wir wegen des Wien-Marathons nicht sicher, rechtzeitig hinzukommen, denn bis Schönbrunn war alles abgesperrt und wir sind gekreist und gekreist und dann vom dreizehnten Bezirk in die Hadik-Gasse gekommen. Hat aber doch geklappt und einen guten Platz konnten wir uns auch sichern. Die Eva Riebler und eine Dame von der LitGes haben wir gesehen, Antonio Fian“ hat mich begrüßt und dann gings zu „Dorothy Parkers Teufelkreis“.

Nora Gomringer

Das heißt Taras Chubay hat wieder ein paar Lieder gesungen und Christoph Maunz, der bei den Matineen immer auftritt, hat Texte von James Thurner gelesen, der zu dem zitierten Teufelskreis gehörte. Nach einer Pause trat Nora Gomringer mit zwei Musikern auf und hat Texte der 1893 in New Jersey geborenen und 1967 in New York verstorben Schriftstellerin und Literaturkriterin mit großer Leidenschaft performt.

Schön und auch ein bißchen anstrengend nach zwei Jahren live Veranstaltungsabstinenz wieder live in die Literaturwelt einzutauchen. Schade ist natürlich, daß ich da das „Luftsprung-Fest“ des „Ohrenschmauses“ versäumtes, zu man, für mich überraschend auch ohne Masken und sonstige Kontrollen teilnehmen konnte, aber das hat von zwei bis vier im Badeschaff stattgefunden und da waren wir noch in Krems.

2019-04-14

Reisen und Erinnern bei der 21. Literatur und Wein

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 17:09
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Alternativtext

Sylvia Treudl

Alternativtext

Bora Cosic

Ein vorläufiges Ende meiner Veranstaltungspause machte ich, wie angekündigt, mit dem einundzwangisten „Literatur und Wein-Festival“ in Krems und Göttweig, für das Alfred, glaube ich, jetzt schon das siebente Mal Karten kaufte und so sind wir am Donnerstag nach fünf wieder nach Krems hinausgefahren, wo das niederösterreichische Kunstmuseum das ja im vorigen Jahr noch gebaut wurde und die Zufahrt leicht behinderte, inzwischen fertig ist.

Nach vier Wochen Veranstaltungsabstinenz also wieder hinein in das Vergnügen und eine andere Veränderung gab es auch, wurde der Wein aus dem Kamptal ja diesmal direkt im Veranstaltungsraum und nicht wie früher im Foyer dargeboten und die Eröffnungsveranstaltung war, wie man vielleicht sagen kann, zwei älteren internationalen Dichtern gewidmet, von denen ich von beiden jeweils schon etwas gelesen habe.

Sylvia Treudl eröffnete wie immer und stellte Bora Cosic und Meir Shalev vor und von dem 1932 in Zagreb geborenen Bora Cosic habe ich ja während unseres Kroatienurlaubs in Montenegro seinen, wie Sylvia Treudl erwähnte Kultroman „Die Rolle meiner Familie bei der Weltrevolution“ gelesen.

Alternativtext

Meir Shalev

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Dzevad Karahasan

Jetzt hat er ein Buch über das Reisen, das halbe Thema der heurigen Veranstaltung, geschrieben und zwar eines wo er durch Österreich und durch Italien reist und wenn man in Krems ist und die Doanu hinuntergefahren ist, werden natürlich diese Stellen gelesen, wo Krems, Göttweig und St. Pölten vorkommen.

Bora Cosic hat ein Stück auf Kroatisch und Christoph Mauz, wie immer die Übersetzung gelesen und von dem 1948 in Israel geborenen Meir Shalev, den ich, glaube ich schon einmal auf der „Buch-Wien“ hörte, habe ich „Judiths Liebe“ gelesen und er hat jetzt ein Erinnerungsbuch, die andere Themenhälfte geschrieben, wo es um seine Familie, seine Großmutter und ihren amerikanischen Staubsauger geht und wo dann er, beziehungsweise Christoph Mauz die Stellen lasen, wo der Erzähler mit roten Zehennägel, die ihm seine kleinen Nichten angemalt haben, zu einer Ausstellungseröffnung geht und sich dann an seine Großmutter erinnert, die mit ihren Staubsauer und ihren Putzlappen immer sehr viel reinigte und deren Klo man  nie benutzen durfte, weil dort die Pflaumenkuchen zum Auskühlen standen.

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Jaroslav Rudis

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Erich Hackl

Am Freitag ging es in Göttweig weiter, wo der 1953 geborene bosnische Autor Dzevad Karahasan mit seinem „Erinnerungsbuch“ „Ein Haus für die Müden“,  begann, das in das zwanzigste Jahrhundert, beziehungsweise in den ersten Weltkrieg zurück geht, wo Briefe von Baden bei Wien nach Sarajewo aus Schuld eines Briefträgers vierzehn Monate brauchten, bis sie ankamen.

Das nächste Buch nämlich Jaroslav Rudis „Winterbergs letzte Reise“, über das ich bei meinem Leipzig Surfing ja schon einiges hörte, geht auch in die Vergangenheit, nämlich bis in die Schlacht von Köngisgrätz zurück, beziehungsweise reist der Herr Winterberg mit seinem Altenbetreuer, glaube ich, auch bis nach Sarajewo, mache aber in Wien Station, wo er die Kapuzinergruft und noch einige andere Orte besuchte.

In der Pause versuchte ich dann in das Sommerreflektiorium und zu den Weinen, die diesmal, glaube, ich die gesamte niederösterreichische Region umfassten und wieder von den Winzern vorgestellt wurde, zu gelangen, was mit dem am Morgen ausgewechselten neuen Gips ein wenig angstrengend war. Der Zweigelt und der Pinot Noir schmeckten aber gut.

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Christina Viragh

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David Schalko

Aus  Erich Hackls „Am Seil“ habe ich ja schon im Literaturhaus gehört, während das Buch der Christina Viragh in dem es wieder um das Reisen, nämlich um einen Flug nach Zürich geht, wo einer das ganze Flugzeug mit seinen Geschichten unterhält, obwohl es mir versprochen wurde, weilauf der 2018 Longlist des dBp stehend, nicht zu mir gekommen ist, so daß ich es jetzt über die <lesung kennenlernen konnte.

Die musikalischen Einlage stammten wieder von Roland Neuwirth, der diesmal mit dem radio string quartett, auftrat und diesmal nur zwei Sessions hatte. Die zweite haben wir versäumt, weil schon zu erschöpft, vorher aber wieder David Schalko aus seinen „Schweren Knochen“ gehört.

Am Samstag ging es dann  mit der „Transflair-Reihe“, die von Klaus Zeyringer moderiert wurde, weiter, die diesemal ein sehr aktuelles Thema, nämlich „Frauen, Ohnmacht, Macht“ hatte, habe ich da ja vor kurzem auch einige Bücher gelesen, die „Zib-Moderatorin“ Lou Lorenz-Dittelbacher hat aber auch eines dazu geschrieben und hat da acht ehemalige Politikerinnen interviewt und zu ihrer Situation befragt. Das diskutierte sie mit dem stellvertretenden Spiegel-Chef Dirk Kurbjuweit, der auch als Autor tätig ist.

Alternativtext

Barbara Frischmuth

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Julian Schutting

Dann war Mittagspause und da bin ich ja meistens nach Krems gegangen und habe mir dort beim „Nordsee“ ein Fisch-Weckerl gekauft. Vor zwei Jahren habe ich in dem Gasthaus gegessen, wo das Alternativprogramm stattgefunden hat und diesmal wollte ich eigentlich in das Restaurant bei der Schifflandestation an der Donau gehen, habe aber gesehen, daß es dort, wo es einmal das Gasthaus zur „Stadt Krems“ gegeben hat und jetzt die neue Kunsthalle steht, auch ein Restaurant gibt, habe dort eine Leber gegessen und wollte dazu einen roten Spritzer trinken. Was dann kam, ist eigentlich Wert  ein Stück Literatur daraus zu machen. Es kam nämlich ein weißer Spritzer, ich grinke aber keinen Weißwein, die Kellnerin war ein wenig ungehalten, sagte, es gäbe keinen roten Spritzer, also was anderes, haben sie einen „Hugo“ habe ich gefragt, aber das ist auch ein Wißwein, hat sie geantwortet, den trinke ich aber nur in der süßen Holunderform und eigentlich mit Prosecco.

Es kam dann von der Kellnerin bei der ich bestellt habe, ein Aperol Spritz, „Also gut, dann bringen Sie mir ein Achter rot und ein Glas Wasser!“, habe ich gesagt, weil ich auf der Karte gesehen habe, daß es das gibt, roter Spritzer tatsächlich nicht. Sie hat mir dann wahrscheinlich in den weißen Spritzer eine Zitronenscheibe und einen schwarzen Strohhalm gegeben und beim Bezahlen gesagt, daß es eigentlich schon roten Spritzer gäbe, dann zurück ins Literaturhaus, zwar nicht zur Wanderung, das geht mit Gips doch nicht, obwohl das andere  eigentlich erstaunlich gut funktionierte.

Alternativtext

Antonio Fian

Alternativtext

Wienerblond

Also mit dem  Lift in den zweiten Stock gefahren, wo diesmal das Alternativprogramm abgespult wurde. Da gab es schon am Vormittag die „Wo Lyrik zu Hause-Reihe“ wo es ja auch immer die kleinen bunten Hefterln gibt, die zur freien Entnahme aufliegen oder auch bei den Goodies waren ist, die  im Festivalpaß enthalten sind.

Da wurden diesmal Vladimir Durisic  aus Montenegro, Eleaor Rees aus GB, Marija Andrijasevic aus Kroatien und Jakobe Mansztajn aus Polen vorgestellt und am Nachmittag gab es dann „Dichtung entdecken, wo Christoph W. Bauer, die derzeitge Writerin in Residence die Serbin Sofia Zivkovic, Sabine Gruber, Julian Schutting und Kathrin Schmidt vorstellte, die jeweils aus ihren Werken lasen.

Das hat etwa eine Stunde gedauert, wahrscheinlich so wie die Wanderung, die schon eine halbe Stunde früher weggegangen ist, so daß ich noch bequeum in den Veranstaltungssaal kam, wo die Lesung mit Lorenz Langenegger, der eigentlich aus Zürich ist, aber in Wien zu leben scheint, weil ich ihn sehr oft bei Veranstaltungen sehe, gerade begonnen hat.

Das heißt Sylvia Treudl stellte gerade ihn und seinen Krimi um einen Polizisten namens Wattenhofer, der eigentlich keiner ist, vor und Lorenz Langenegger hat zuerst zum Thema passend aus den zwei Bücher gelesen, die ich auch gelesen habe und dann ein Stück aus „Dorffrieden“ was ich sehr interessant fand.

Alternativtext

Verena Doublier

Alternativtext

Sebastian Radon

Dann gab es Wein zu verkosten, allerdings wieder nur weißen, also habe ich mich zuerst in das Foyer und dann in den kleinen Park wo es das Denkmal bezüglich „April in Stein“ gibt, gesetzt und mein aktuelles Buch gelesen, bis der Bus kam, der mich nach Göttweig brachte.

Der Alfred ist diesmal erst um acht gekommen, weil er in Wien bei einer Besprechung wegen seiner Kuba-Reise war, die ja bald stattfindet und in Göttweig hat es mit Hans Platzgumer, von dem ich ja „Am Rand“ gelesen habe angefangen.

Jetzt hat er ein neues Buch, das „Drei Sekunden jetzt“ heißt und von zwei Findelkindern handelt. Dann kam Barbara Frischmuth und von der wurde ja nicht nur ihr altes „Macht nix“ aufgelegt, sie hat auch ein Erinnerungsbuch, das „Verschüttete Milch“ heißt und von einem Kind handelt, das im Ausseerland in einem Hotel aufwächst und weil niemand Zeit hat, sich mit ihm zu beschäftigten mit Geistern und mit Elfen spricht, bis es dann in die Klosterschule kommt.

Sehr bekannt also, während mir der Schweizer Schriftsteller Klaus März dessen Buch „fima“ heißt, höchstens vom namen bekannt war. Karl Markus Gauss habe ich dagegen gekannt und er hat etwas gemacht, was, glaube ich, sowohl Ilse Kilic, als auch ich selber schon machte. Er hat sich mit den ganz banalen Gegenständen in seinem Zimmer beschäftigt und die beschrieben. Das heißt er hat von seiner Wohnung und seinen Büchern gelesen, er hat auch ungefähr zehntausend Stück und gibt sie wie ich nicht mehr her und dann davon, daß er aus den Hotels in denen er logiert immer die Duschhauben mitnimmt und sie sammelt.

Sehr interessant, dann kam Ernst Molden mit seinerm „Frauenorchester“ und danach wäre Natascha Wodin gekommen, die ja im vorigen Jahr den „Leipziger- Buchpreis“ bekommen hat. Der Alfred war auch schon da und so sind wir noch in der Pause und nach einem Glas Wein, es bleiben uns diesmal die Gutscheine über, zurückgefahren, weil das Ganze nach vier Wochen Abstinenz doch sehr anstrend ist und ich auch noch bloggen mußte.

Am Sonntag ging es  aber gleich weiter mit der berühmten Sektmatinee im Literaturhaus, diesmal mit einem jungen und mir bisher unbekannten Musikduo „Wiener Blond“, das heißt Verena Doublier und Sebastian Radon, die moderne frische Wiener-Lieder gesungen haben und sich mit dem Publikum darum duellierten, ob die schönste Stadt an der Donau nach Krems nun Linz oder Wien wäre?

Darüber kann man sicher streiten und die Wiener sehen, das wahrscheinlich anders, als es die Linzer sehen, es gab aber auch einen Literaturblock, beziehungwweise außer den „Wo Lyrik zu Hause ist-Hefterln“, die Sonderpublikation „Herbst in der Nußschale“, mit Texten von Barbara Frischmuth und Julian Schutting, die diese verlesen haben.

Danach ist wieder der „Priessnitzpreisträger“ Antonio Fian auf die Bühne gekommen und hat sich durch Werner Koflers Werkauswahl, die neu herausgegeben wird, gelesen und an den 2011 verstorbenen Kärntner Dichter Werner Kofler erinnert, mit dem er früher gemeinsam aufgetreten ist, beziehungsweise, wie er es bezeichnet, als sein Sekretär tätig war.

Danach drang wieder Sylvia Treudls Stimme aus dem Off, die allen „Schöne Ostern!“, wünschte, sowie das einundzwanzigste „Literatur und Wein Festival“ für beendet erklärte und wir sind wieder in das NÖ-Kunsthaus-Beisl gegangen, wo ich feststellen mußte, daß es trotz anderslautender Versicherung im schönen Weinland Krems doch keinen roten Gspritzen, sondern nur ein Achtel Rot, um vier Euro achtzig gab, was aber  nicht wirklich etwas machte, haben sich Verena Doubler und Sebastian Radon in ihrer Zugabe doch ohnehin über die Winer Marotte, sich den guten Wein mit Soda oder Mineralwasser zu verdünnen, lustig gemacht, mich aber zu einem Text veranlaßen wird, den man demnächst hier lesen kann.

2016-04-17

WELT.ALL.TAG bei „Literatur und Wein“

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 16:10
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Viktor Jerofejew

Viktor Jerofejew

Miljenko Jergović

Miljenko Jergović

Das internationale Kulturfestival „Literatur und Wein“ findet inzwischen, wie Sylvia Treudl bei der Eröffnung stolz erzählte, zum achtzehnten Mal in Krems und Göttweig statt, zum vierten Mal sind wir dabei.

Das Motto lautete heuer „WELT.ALL.TAG“ und begonnen hat es am Donnerstag im Literaturhaus Krems mit einer Lesung des  1966 in Sarajevo geborenen und seit 1993 in Zagreb lebenden Miljenko Jergovic, der aus seinem atuobiografisch klingenden Roman „Vater“ gelesen hat, in der Beziehung des Sohnes zu seinem Vater, einem Arzt, geschildert wird.

Dann folgte der  1947 in Moskau geborene Viktor Jerofejew mit seinen  2013 bei „Hanser“ auf Deutsch erschienenen Roman „Die Akimuden“, der ein bißchen an Bulgakovs „Der Meister und Margarita“ erinnert.

Jedenfalls wird Moskau von einer Horde Untoter übefallen, einige nisten sich in der Wohnung des Erzählers ein und der Autor erzählte im Interview, daß man mit Satire viel besser Kritik am System üben kann und scheint das mit seinem Roman, der sehr witzig und fantastisch klang, auch bewiesen zu haben.

20160415-181546

Eva Jancak, Margarita Kinstner

Eva Jancak, Margarita Kinstner

Am Freitag ging es dann in Göttweig mit der Begrüßung des Abtes und der Doppelconfercne, Literatur-und Weinvorstellung, weiter und zwar begann Margarita Kinstner, die ich ja vom Cafe Anno, bziehungsweise dem Blog von Thomas Wollinger kenne und die mit ihren Debutroman „Mittelstadtrauschen“ ja sehr schnell bekanntgeworden ist.

Inzwischen gibt es einen zweiten Roman „Die Schmetterlingsfängerin“, im vorigen Jahr erschienen, der ein bißchen an mir vorbei gegangen ist, wo es um die Entscheidung einer Lehrerin geht, ihrem Freund oder Mann nach Sarajevo zu  folgen und dort sein Kind zu bekommen.

 

War eine sehr spannende und erfrischende Lesung, dazwischen bin ich das  Exemplar von Jan Böttchers „Y“, das wiedermal zu viel zu mir gekommen ist losgeworden und das erste Glas Wein mit Blick von der Terrasse auf die Donau wurde auch getrunken und ein paar Leute begrüßt.

 

Judith Kuckart

Judith Kuckart

Pedro Lenz

Pedro Lenz

Die 1965 geborene Schweizer Schriftstellerin Ruth Schweikert von der ich „Augen zu“ im Vorjahr gelesen habe und „Ohio“ an die Reihe kommen sollte, wenn ich mit meinen Stefan Zweig Schwerpunkt, den ich mir bezüglich meines derzeitigen Romanprojekts aufgelegt habe, fertig bin, folgte mit „Wie wir älter werden“ und dann kam Ernst Molden mit seiner Band und stellte ein Projekt  vor wo es um die Au, den Nationalpark und das Wasser ging und erzählte, daß er einen Auftritt wie diesen liebe, eine halbe Stunde singen, dann zwei Stunden die besten Weine trinken, denn dazwischen ging es ja weiter mit der langen Lesenacht und dem „Weltalltag“ mit dem 1935 in Meran geborenen Joseph Zoderer, dem Mann mit dem Hut, den Sylvia Treudl sowohl, als Klassiker als auch als Gegenwartsautor vorstellte, seine Werke werden jetzt von „Haymon“ wieder aufgegelgt und so las er aus den „Farben der Grausamkeit“ und da war es für mich spannend zu sehen, wieviel man von seiner Lektüre vergißt, beziehungsweise fielen mir einigen originelle Wortschöpfungen und Wenungen auf, an die ich mich nicht erinnern konnte.

Mit der Büchnerpreisträgerin von 2012, der 1960 in Hameln geborenen Felicitas Hoppe, die ich 1996 in Klagenfurt, als sie dort einen der Bachmannpreise gewann, kennenlernte, ging es weiter und das war für mich wieder eine Überraschung, habe ich ja mit dem „Picknick der Friseure“ das 2913 gelesen habe, nicht besonders viel anfangen können und das sagte ich auch in der Pause zu Wolfgang Kühn, als er mich fragte, wie es mir das Festival gefällt?

Wolf Wondratschek

Wolf Wondratschek

Karl-Markus Gauß

Karl-Markus Gauß

Jetzt las sie aus dem 2012 erschienenen Roman oder erfundenen Autobiografie „Hoppe“ und da war ich eigentlich auch sehr skeptisch. Dann hat mir diese Fabulierkunst und die Geschichte einer Felicitas die mit ihrem Vater alleine in Canada aufwächst, beziehungsweise Eisschlittschuhläuferin ist und hunderttausend andere Dinge macht, die in der echten Biografie nicht aufscheinen, aber sehr gefallen.

Dann gabs noch mal Molden und nochmal Pause, dann folgte Antonio Fian, auch ein alter Bekannter von „Literatur und Wein“, wie mir überhaupt auffiel, daß sich einige Autoren oder Musiker wiederholen und immer wieder eingeladen werden und der las eine Menge seiner Dramulette  und ist auch Gegenstand  einer der Sonderpublikationen, die es in diesem Jahr wieder gab.

Der Samstag war dann wieder rund und zwar begann es im Literaturhaus Krems mit einer weiteren „Transfair-Folge: Von Staatsfeinden, Paranoia und zivilen Ungehorsam“, wo Klaus Zeyringer mit Kathrin Röggla und dem Tierschützer Martin Balluch über ihre Bücher diskutierte, während es eine Parallelveranstaltung mit fünf internationalen Lyrikern aus Italien, Slowenien, Wales, Deutschland und Polen, zu deren Veröffentlichungen es auch je eine Sonderpublikationen „Veropolis – wo Lyrik zu Hause ist“, gegeben hat, die es zur freien Entnahme gab, beziehungsweise bei den „Festivalpaß-Goodies“waren.

Harri Stojka

Harri Stojka

Stefan Slupetzky

Stefan Slupetzky

Ich habe mich  für das  Literaturhaus entschieden, wo Klaus Zeyringer die Fiktion zu diesem Thema  dem Realismus gegenüber stellte.

Arbeitet ja die 1971 in Salzburg geborene Kathrin Röggla von der ich „Wir schlafen nicht“ gelesen habe und die ich auch schon bei verschiedenen Veranstaltungen gehört hat, ja mit realistischen Material aus dem sie ihre Texte macht.  sie las auch einen, wo das Wort „Schweigeminute“ in  Formen variiert wurde, während der Tierschützer Martin Balluch, der mit seinem Hund ins Literaturhaus gekommen ist, ein Buch über seinen Prozeß geschrieben hat und daraus zitierte.

Am Nachmittag bin ich wieder auf die Wanderung, diesmal mit dem Winzer Urban Stargards, der schwedische Wurzeln hat, auf die Steiner Weinrieden gegangen. Danach las Christian Futscher, den ich vor kurem im „MUSA“ hörte, aus seinem bei „Czernin“ erschienenen satirischen Text „Was mir die Erdmänchen erzählen“, in dem sehr viele Tiere vorkommen.

Mit dem Bus ist es dann nach Gottweig zum zweiten Leseabend gegangen, wo ich die mir bisher unbekannte Judith Kuckart kennenlernen, die das Publikum wählen ließ, welche Geschichte es aus ihrem neuen Erzählband hören wollte und dann von einer Schauspielerin las, die in einer Bäckerei arbeitet und dabei offenbar sehr viel flunkert.

Sonnenuntergang auf Göttweig

Sonnenuntergang auf Göttweig

Trio Lepschi

Trio Lepschi

Den Schweizer Pedro Lenz, der dann folgte, kenne ich durch das „Bachmannlesen“, er las ein langes Gedicht, scheint auch viel in der Berner Mundart zu schreiben und lobte seinen „Patenwein“ aus dem Weingut Hirsch.

 

Der 1943 geborene Poppoet Wolf Wondratschek, der nach dem ersten Musikblock, der diesmal wieder von Harri Stojka und seiner Band gestaltet wurde, gehörte wohl zu den bekanntesten Autoren, die am Samstag auftraten. So hielt ihm Sylvia Treudl auch eine sehr leidenschaftliche Einführung. Er las ein Stück aus seinem schon 2002 erschienenen Roman „Mozarts Friseur“, wo es um drei alte und falsch gehende Uhren geht, die ein Museumsdirektor für ein Kunstwerk hält, so daß der Friseur schnell eine Biografie herum erfindet.

Politisch wurde es wieder mit Karl Markus Gauß und seinen Journalen, aus denen er einige Kostproben gab und Stefan Slupetzky mit seinen „Lemming-Romanen“ ein bekannter Krimiautor, mit denen der den „Glauser-“ und den „Perutz Preis“ gewonnen hat, sowie auch Musiker, hat jetzt mit „Der letzte große Trost“, sowohl einen Familien als auch autobiografischen Roman geschrieben, den er nach der zweiten Musikeinlage vorstellte.

Christoph Mauz

Christoph Mauz

Die Gebirgspoeten

Die Gebirgspoeten

Mit dem Trio „LEPSCHI“ in dem Stefan Slupetzky, Tomas Slupetzky und Martin Zrost spielen und das ich schon einmal im Wiener Literaturhaus hörte, ist es in der Sektmatinee am Sonntag in Krems weitergegangen und die  stand im Zeichen der Schweiz-Östereischichen Freundschaft, kamen doch nach einem Musikauftakt die „Gebirgspoeten“, die aus den Schweizern Rolf Hermann, Achim Parterre und Matto Kämpf bestehen, die in karierten Hemden auftraten und sich, wie im Programm steht, mit „Den Mythen und Klischees der Schweiz“ auseinandersetzen zu Wort und danach wieder der Schauspieler Christoph Mauz mit einem „Willkommenskultur“ getitelten Programm, das aus Texten von Karl Kraus zum Beispiel aus den „Letzten Tagen der Menschheit“ und Anton Kuh bestand und da  hundert Jahre alte literarische Betrachtungen, die wie Christoph Maunz erklärte, erstaunlich heutig klingen, excellent aufführte und so ist dieser „Weltalltag“ in Göttweig und Krems mit vielen Weinproben, bekannter und unbekannter Literatur zu Ende gegangen und während das Team um Sylvia Treudl das Programm für das nächste Jahr zusammenstellt, bleibt zu hoffen, daß er die  Welt vielleicht ein bißchen besser macht.

 

 

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