Literaturgefluester

2019-08-27

Die Zeit und wir beim 48 Tandler

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 21:25
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Die 1940 in Wien geborene Christl Greller, die in einer Werbeagentur gearbeitet hat und seit1995 literarisch tätig ist, hier schon einige Prosa- und Lyrikbände herausgegeben hat und auch GAV-Mitglied ist, veranstaltet ihre „Die Zeit und wir-Reihe“, glaube ich, nun schon zum elften Mal.

Dazu sucht sie immer ungewöhnliche Orte aus, so hat sie mich einmal in die Klimt-Villa dazu eingeladen, einmal war sie in einer Kirche, ich glaube auch am Zentralfriedhof und  jetzt eben in einem Altwarenladen, denn wo kann man, wie in der Einladung stand, die Vergänglichkeit der Zeit besser erleben, als an alten Schuhen, alten Möbeln, alten Büchern? An den letzeren wahrscheinlich nicht so sehr, aber in der Siebenbrunnenfeldgasse gibt es seit einiger Zeit, den „48-Tandler“, wo man schöne Waren aus der Müllabfuhr günstig erweben kann.

Die Ruth hat, glaube ich, da einige Stücke für ihre neue Wohnung bezogen und ich war obwohl ich ja schon seit den Neunzigerjahen im fünften Bezirk arbeite und wohne, noch nie in diesem Laden und mußte auch jetzt erst im Stadtplan nachsehen, um hinzufinden.

Um sechs fing die Veranstaltung mit Rudolf Kraus und Wolfgang Kauer als Gäate an. Ab fünf konnte man schon hinkommen und sich umsehen, wie in der Einladung stand und da ich, um zwei meine letzte Stunde hatte, bin ich auch nach vier aufgebrochen und bin da ziemlich bald bei den Büchern gelandet, obwohl auch alles andere, die Spielsachen, die Kleidung, etcetera sehr liebevoll und, wie ich glaube mit dekoratorischer Hilfe aufgebaut war und die Bücher waren, wie ich mit Erstaunen feststellte zum Teil noch neu und originalverpackt und da die Hardcover zwei Euro kosteten, konnte ich mich natürlich nicht zurückhalten und habe fünf Stück eingepackt, obwohl heute auch fünf oder waren es sogar sechs, nämlich die Irmi Fuchs doppelt, die ich an die Doris Kloimstein weiterreichen werde, zu mir gekommen sind. Das Postfach war übervoll, als wir von Harland nach Wien gekommen sind, „Ein neuer Rekord!“, sagte der Alfred und die Ruth zu mir, als sie beim Tandler eintraf: „Wo findet man dich, wenn nicht bei den Büchern?“ und in dem Veranstaltungssaal, der etwas später eröffnet wurde und auch guten Publikumshzulauf hatte, es gab Getränke und Brötchen, Soletti und Chips, später Wein, gab es auch einen Büchertisch, aber da habe ich nicht so zugeschlagen, wie bei den gutsortierten Bücherregalen und der 1961 in Wiener Neustadt geborene Rudolf Kraus, der in der Hauptbücherei als Bibliothekar tätig ist, begann auch mit Ausschnitten aus einer Familiengeschichte und fügte dann ein paar Gedichte über die Zeit an. Auf der Bühne waren dekorativ alten Uhren aufgebaut und eine musikalische Begleitung gab es auch.

Der 1957 in Linz geborene Wolfgang Kauer mit dem ich schon in Salzburg gelesen habe, folgte mit drei ausschnitten aus seine neuen Buch über die Felsmalereien in den Alpen, sein neues Hobby oder Leidenschaft.

Dann folgte Christl Greller mit ihrem Gedichtband „und fließt die zeit wie wasser wie wort“, den ich schon gelesen habe und besprechen durfte.

Nachher gab es, wie schon erwähnt, Wein, Brötchen und Gespräche und es war eine schöne Veranstaltung in einem schönen Ambienten mit vielen zum teil sehr neuen Büchern und alten Sachen die die Vergänglichkeit der <zeit zeigen.

Ein Ort, den ich vor allem wegen seiner originellen Dekorierung und Gestaltung sehr empfehlen kann.

2013-06-08

Die Zeit und wir

Filed under: Uncategorized — jancak @ 23:14
Christl Greller

Christl Greller

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Das ist eine Lesereihe, die Christl Greller im Rahmen der GAV veranstaltet und diesmal hat sie mich mit Gerhard Jaschke, Manfred Ach und Erika Kronabitter eingeladen, mitzulesen.
„Die Zeit und wir“, da fällt einer natürlich der „Rosenkavalier“ und die Marschallin ein und das passt ganz vortrefflich zu dem Ort, den Christl Greller für die Lesung wählte. Sie wollte nämlich die sogenannte Klimt-Villa, die seit einigen Jahren reneoviuert und öffentlicht zugängig ist, dafür haben und das ist für die Grazer Autorenversammlung vielleicht ein ungewöhnlicher und neuer Leseort, die Lesung war aber trotzdem sehr schön und sehr gut besucht.
Hundert Leute faßt der Raum, der über dem ehemaligen Atelier von Gustav Klimt liegt und die sind, glaube ich, in etwa auch gekommen. Ich schaffe das ja nicht, wenn ich jemanden zu einer Lesung einlade, bedeutet das eher das Gegenteil, aber Christl Greller hat einen großen Verteiler und das hat sie mir auch gesagt, als sie sich einmal bei mir für die „Mittleren II“ angemeldet hat.

Das war die Zeit, wo mich das Literaturhaus hinausgeschmissen hat und die „Mittleren II“, dann unter Erika Kronabitters freundlicher Vermittlung in einem ähnlich feudalen Rahmen in Vorarlberg stattgefunden haben.

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Christl Greller hat bei den „Mittleren III“ im Amerlinghaus gelesen und ich habe sie, glaube ich, im Rahmen der Gewerkschaft einmal kennengelernt. Hat sie doch bei einer Werbeagentur gearbeitet und ist dann in Pension gegangen, hat zu schreiben angefangen und in die GAV ist sie auch einmal gekommen.

Als ich, glaube ich, 2002 mit Uwe Bolius vor fast keinen Leuten in der „Alten Schmiede Werkstatt“ um siebzehn Uhr in den Energieferien gelesen habe, ist sie im Publikum gewesen.

Eva Jancak

Eva Jancak

Manfred Ach

Manfred Ach

Dann hat sie mit ihrer „Zeitreihe“ begonnen, beim ersten Mal hat es nicht geklappt, aber jetzt hat sie mich eingeladen und Christl Greller hat auf den feudalen Ort, der sogenannte Klimt-Villa in Hietzing bestanden, wo Gustav Klimt, der große Maler des Jugendstils und des Fin de siècle sein letztes Atelier gehabt hat.
Das war damals ein Gartenhäuschen, 1918 ist der Meister gestorben, die sogenannte Villa wurde erst später erbaut und wäre dann fast verfallen, bevor sie die Stadt Wien renovierte und einem Verein übergeben hat.

So fand im ersten Stock die Lesung statt und vorher gab es Führungen durch das Atelier. Sehr interessant in den nachgebauten Räumen herumzugehen und zu hören, daß vor allem die Japaner von dem großen Meister sehr begeistert sind. Die Amerikaner sind das, glaube ich, auch und ich war sehr begeistert vor einem vollen Haus zu lesen. Passiert mir das ja leider nicht sehr oft und ich habe außer Christel Fallenstein, Ruth Aspöck und Anton Blitzstein auch nicht sehr viele Leute gekannt und habe als erste gelesen.

„Die Zeit und wir“ lautete das Thema, als ich mich bei Christl Greller angemeldet habe, habe ich wahrscheinlich an ein anderes Buch gedacht.

Gerhard Jaschke

Gerhard Jaschke

Erika Kronabitter

Erika Kronabitter

Diesmal dachte ich an „Zum Sterben sollte man zu Hause sein“ und das hat einen doppelten Zeitbezug. Erst einmal ist es ja als „Nanowrimo“ vom 1. bis 30. November entstanden und zweitens geht es um das Sterben bzw. um das Vermeiden desselben in einer sogenannten „Anti-Aging Senioren Residenz“ und ich habe aus den Fahnen, dem sogenannten Dummie gelesen, habe am Mittwoch doch immer noch Fehler gefunden und Donnerstag und Freitag war das „Archiv-Symposium“ im Literaturhaus und die Zusteller schmeißen die Sendungen neuerdings ja irgendwo hin und da ich nach den Büchern nicht suchen wollte, war ich froh, daß sie erst am Montag ausgeliefert werden.

Macht ja nichts, habe ich ja noch viele andere Bücher für den Büchertisch und verkaufe meistens ohnehin nicht sehr viel. Ich habe jedenfalls die erste Szene gelesen, zwölf Minuten war mein Zeitlimit, das ich ein bißchen überzogen habe. Dann kam der GAV-Kollege Manfred Ach, der mir bisher unbekannt gewesen ist und las Aphorismen zum Thema Zeit. Gerhard Jaschke folgte mit einem Text zum Thema „Vierzig“, den ich, glaube ich, schon einmal gehört habe und Erika Kronabitter, die liebe Kollegin aus Vorarlberg hatte Gedichte aus zwei Gedichtbänden, die bei der Edition Art Science erschienen sind, deren Lyrikreihe sie seit einiger Zeit betreut.

Ruth Aspöck

Ruth Aspöck

Christel Fallenstein

Christel Fallenstein

Eines ging um den Tod einer Mutter und zählt auf, was sie alles nicht mehr machen kann, nie mehr ins Badezimmer gehen, nie mehr bügeln, etc.
Christl Greller brachte einen Romanausschnitt und las die Stellen mit Zeitbezug vor. Da gibt es ein älteres Ehepaar und der Mann bekommt plötzlich eine jüngere Vorgesetzte, was ihn in eine große Krise stürzt.

Nachher sind wir noch lange auf der Terrasse gestanden und haben Sekt getrunken. Anton Blitzstein, der jetzt auch bei der GAV um Aufnahme ansuchen wird, war da, und ich erhielt ein bißchen positives Feedback, habe ein Buch verkauft und bin mit dem Alfred dann noch einige Zeit bei einem Heurigen gesessen, den es auch in der Feldmühlgasse gibt.
Es war eine wirklich schöne Lesung und wenn ich will kann ich Erika Kronabitter bald wieder begegnen, da sie am Montag bei den „Wilden Worten liest, Da gibt es allerdings auch eine „Gedichtkonferenz in der Alten Schmiede“ und da würde Stephan Eibel-Erzberg lesen. Aber sein „Licht aus“ habe ich schon gehört und auch sein Buch gelesen.

2019-09-13

Es wird Zeit

Filed under: Bücher — jancak @ 00:28
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Bevor es doch an das Buchpreislesen geht, da sind schon alle Bücher da, aber bisher erst ein Einziges gelesen, jetzt noch ein Frauenroman von Ildiko von Kürthy.

Ich habe, die ich ja manchmal auch Chicklits und Krimis lesen von der 1968 Geborenen schon einige Bücher gelesen und sie haben mir, glaube ich, nicht so besonders gefallen. Hier ist es anders, aber auch ein bißchen ambivalent.

Geht es doch, um die Bewältigung einer Midlifekrise einer Frau, um die Fünfzig mit drei Söhnen, einen Zahnarzt, als Gatten mit einer Ehe, wo nicht mehr viel läuft, in einem Vorort von Hamburg, wo sie all das macht, was die Mittelschichtfrauen halt so machen, die Kinder zur Schule bringen, dort im Elternverein oder sonstwo helfen, halbtagstätig ist, kocht, putzt, bügelt, mit der Putzfrau verhandeltund mit ständig schlechten Gewissen wegen des Übergewichts doch noch ein bißchen Nutella aus dem Glas nascht.

Das ist Judith Rogge und deren Mutter ist gestorben und nun muß sie zur Beerdigung der Urne und zum Verkauf des elterlichen Hauses in das Dorf, wo sie aufgewachsen ist und das ist keine gute Idee, hat sie dort doch ein großes Geheimnis, das sie die letzten zwanzig Jahre sehr belastet hat.

Das wird nun nach und nach und manchmal durchaus sehr langatmig und so geschrieben, als käme es aus einem Ratgeberbuch aufgeklärt, manche Szenen sind wieder sehr lustig und am Schluß ist alles gut und die Mittelschichtfrau geht glücklich in ihr neues Leben hinein?

Doch nicht so ganz, denn vor zwanzig Jahren, hatte Judith eine beste Freundin und die hatte einen Freund mit dem sie in die Anwaltskanzlei ihres Vater einsteigen wollte, aber der macht zuerst noch eine Reise, kommt von dort nicht mehr zurück und Judith plagt das schlechte Gewissen, hat sie sich doch in Michael verliebt und ist nun schwanger.

Kopflos verläßt sie die Freundin und das elterliche Haus, zieht nach Hamburg, heiratet Joachim, bekommt drei Söhne und nun steht sie am Friedhof des elterlichen Dorfes, um das künftige Grab ihrer Mutter zu besichtigen und fällt dort fast hinein, als Anne sie entdeckt.

So was hatten wir schon ein oder zweimal in der Literatur und es geht auch gleich weiter, denn der der dasHaus kaufen will, ist eine andere Jugendliebe, ich glaube, der, der sie mit Vierzehn oder Fünzehn entjungfert hat und auch ihr Meerschweinchen ermordete, also ein Arsch.

Das ist er noch immer, verheiratet und das Haus will er auch zu Spekulationszwecken, aber Judith verliebt sich in ihm und hält nun während es zu verunglückten Treffen kommt und die Urne doch nicht so schnell, wie gedacht beerdigt werden kann, schier endlose Mologe über das glücklose Leben einer Mittelschichtfrau und dem fluch des Älterwerdens.

Dabei ist das Leben der anderen noch viel schlimmer. Anne hat nämlich Krebs im letzen Stadium. Die Freudinnen versöhnen sich wieder, Judith begleitet sie zu den Behandlungen, beschließt das Haus doch nicht zu verkaufen, sondern mit ihren Freunden in einer Art Altershippiekommune glücklich zusammen zu leben.

Sie erfährt, daß Michael nicht gestorben, sondern nur ausgestiegen und das Kind auch nicht von ihm ist, trennt sich glücklich von ihrem Joachim, der sich mit einer Seljacht statt mit einer Frau fortan vergnügen will und alles wird gut, bis, daß Anne doch stirbt und das den anderen irgendwann auch nicht erspart bleiben wird.

Ein vergnüglicher Roman über die Midlifekrise könnte man so sagen und ich denke, daß er wahrscheinlich hauptsächlich von Frauem, um die fünfzig oder noch älter, wie ich beispielsweise, gelesen werden wird und frage mich, wie das Buch auf sie wirkt?

Ich habe mich ja schon in meiner Jugend mit der Mildlifekrise beschäftigt und als ich noch nicht viel davon verstanden habe, eine Dissertation darüber geschrieben und als ich am vorigen Donnerstag das Buch gerade angefangen hatte, und zum Salten-Symposium ins Rathaus ging, meine Straßergassenfreundin auf der Straße getroffen, die mir von ihrem Krebs und der sechsten Chemotherapie erzählte, die sie erwartete.

So wird es wahrscheinlich auch den anderen Frauen gehen, das Übergewicht ist da, die Ehe im Heimer und das Buch gibt manchmal sehr lustig, beispielsweise die Stelle, wo der achtzehnjährige Sohn mehrmals anruft, weil er nicht weiß, wie man eine Waschmaschine betätigen muß, sich die Mutter gerade in einem Schweigekloster befindet, manchmal sehr langatmig gute Ratschläge, wie man das Leben bewältigen kann, die wahrscheinlich auch mehr oder weniger gut wirken werden.

So bin ich gespannt, wie das Buch von den Lesern aufgenommen wird  und kann auch noch spoilern, daß sich Ildiko von Kürthy derzeit auf Lesereise befindet, war doch dem Buch ein Flyer beigelegt, auf dem man die genauen Termine von September 2019 bis Juni 2020 finden kann.

2023-11-26

Literatur in Zeiten des Krieges

Die „Literatur im Herbst“, die Veranstaltung, die Walter Famler, der Generalsekretär der „Alten Schmiede“, seit einigen Jahren im „Odeon-Theater“ mit einer Matinee in der „AS“ veranstaltet, hat heuer ein interessantes Thema.

„Das andere Russland – Literatur in Zeiten des Krieges“ und das wäre fast an mir vorbeigegangen, verbringen wir das Wochenende ja in Harland und August Bisinger hat mir einmal gesagt, sie streamen nicht mehr.

Das stimmt bei Walters Famlers Festival zum Glück nicht und so habe ich mein Wochenendprogramm umdisponiert, müssen wir ohnehin schon am Sonntag in Wien zurück, also keine Rudolfshöhe und das mit dem Festival stimmt, wie Walter Famler gleich in der Einleituung erwähnte, in Zeiten des Krieges auch nicht so ganz, deshalb wird die Veranstaltung eher Seminarcharakter haben und findet vielleicht auch deshalb nicht im „Odeon“ sondern zur Gänze in der „AS“ statt und wurde, wie auch schon bei den vorigen Festivals von dem 1961 geborenen Übersetzer und Literaturkritiker Erich Klein mitkuratiert.

Die Eröffnungsrede durch die Stadträtin Kaup-Hasler fiel offenbar aus und so begann es gleich mit der Eröffnungsrede des 1966 in Moskau geborenen Kirill Rogov, der seinen Vortrag „Russland die Zukunft und der Krieg“ auf Englisch hielt. Dann ging es gleich mit den Unpässlichkeiten weiter, denn der nächste Vortragende, Alexander Etkind, war noch nicht eingetroffen, so gab es stattdessen ein Gespräch zwischen Kirill Rogov und Erich Klein.

Dann kam doch der 1955 in Leningrad oder St. Petersburg geborene Psychologe und Journalist Alexander Etkind, der derzeit, glaube ich, an der Uni- Wien lehrt und im Gespräch mit Erich Klein sein neues Buch „Russia against Modernity“ vorstellte und es auch um den Krieg und die Klimaveränderung ging.

Dann gabs um neun noch ein Konzert mit zwei russischen Musikern, die schon lange in Wien leben, aber das wurde, glaube ich nicht gestreamt.

Der Samstag begann dann um vier mit der 1993 in Chabarowsk geborenen Lyrikerin und Feministin Darja Serenko, die im Februajr 2022 fünfzehn Tage in Haft genommen wurde und darüber in ihrem Buch „Mädchen und Instititutionen – Geschichten aus dem Totalitarismus“ geschrieben hat, in dem Buch geht es um junge Frauen, die ihr Leben in staatlichen Kultureinrichtungen fristen. Walter Famler fragte nach der Lesung, die von Mascha Dabic gedolmetscht wurde, ob man ausgebeutete Praktikantinnnen nicht auch in anderen Ländern finden könne?, was höchstwahrscheinlich auch so ist und Darja Serenko von ihren spanischen Erfahrungen berichtete, da das Buch auch auf Spanisch übersetzt wurde.

Dann ging es zum zweiten Teil der Lesung über, „Ich wünsche Asche meinem Haus“, der bisher nur auf Deutsch oder vielleicht auch auf Spanisch erschienen ist und ihre Hafterfahrungen schildert und die Bücher beschreibt, die sie in der Haft, wie beispielsweise Hans Falladas „Jeder stirbt für sich allein“ gelesen hat, worauf Walter Famler nach den Gemeinsamkeiten der beiden Widerstände fragte und Darja Serenko sagte zum Schluß, daß sie ihre Lesungen immer einer bestimmten Hilfsorganisation widmen würde und dafür auch Geld sammelte.

Dann gabs eine Programmänderung. Statt Nikolai Epplee und Dimitry Glukhovsky trat der 1982 in Moskau geborene Filipp Dzydako, der Philologie studierte und 2022 Russland verlassen hat, auf. Er ist jetzt an einem PEN-Projekt in Berlin beteiligt und stellte gemeinsam mit Erich Klein seinen Roman „Radio Martin“ vor, in dem es um einen russischen Heizer geht, der mit einem Radiosender Widerstand gegen Putin leisten will, der, glaube ich, noch nicht auf Deutsch gibt. Es wurden aber einige deutsche Stellen, in denen es darum ging, daß man in Russland von keinen Krieg sprechen darf, es aber trotzdem Widerstand dort gibt, von Robert Reinagl gelesen, der dann gleich ins Burgtheater mußte.

Es gab dann ein Gespräch über Filopp Dzydakos Großmutter, da er aus einer berühmten Oppositionellenfamilie stammt.

Der angekündigte Film über die „Russischen Juden“, fiel dann auch aus und so gabs um sieben eine Diskussion über die „Kultur im Krieg“ mit Marina Davydova, die 1966 in Baku geboren wurde, bei den Wiener Festwochen inszenierte und jetzt die Schauspielleitung der Salzburger Festspiele innenhaben wird, Alexander Etkind und Kirill Rogov, wo betont wurde, daß die Kulturschaffenden verhindern muß, daß man sich an den Krieg gewöhnt und Erich Klein wies darauf hin, daß man in Österreich derzeit eigentlich keine russischen Stimmen hören würde.

Es wurde dann ein Moskauer Kindertheater erwähnt, daß die Jetztzeit mit dem Faschismus vergleicht, aber nicht geschlossen wird, weil der Regisseur sehr realistisch inszeniert, während andere Kunstschaffende dieses Glück nicht haben.

Dann gab es noch eine Gedichtesession mit dem von Filipp Dyzadko schon vorher erwähnten Michail Eisenberg, der 1948 in Moskau geboren wurde und eigentlich als Architekt ausgebildet wurde

Der Dichter begann dann mit einem Gedicht aus 2012 und ließ darauf später entstandene folgen, die er auf Russisch und Erich Klein dann in der deutschen Übersetzung las. Am Schluß gab es noch eine Diskussion um die Frage was Poesie ist , was der Autor trotz drei darüber geschriebener Bücher, wie er sagte noch immer nicht sagen kann und dann folgte die 1972 in Moskau geborene Maria Stepanova, die inzwischen auch nicht mehr dort lebt und heuer in Leipzig den „Preis für die europäische Verständigung“ bekommen hat. Erich Klein las einen Auszug aus ihrer Erklärung, was es für die bedeutet eine russische Dichterin zu sein und fragte die Autorin, ob sich für sie etwas seit dem siebenten Oktober geändert hat? Es ging dann in der Diskussion zur Pandemie zurück, die Maria Stepanova als Chance gesehen hat, daß die Kriege, wenn alle dieses Virus bekämpfen, überflüßig werden, was aber, wie man in zwischen weiß, nicht eingetroffen. Sie las dann noch nicht publizierte Gedichte, die im Sommer entstanden sind.

Den Film, den es am Sonntag um elf Uhr gegeben hätte, konnte man dann nicht streamen. So sind wir essen gegangen und dann nach Wien gefahren, wo ich mich zu der ab Sechzehnuhrsession live in die „AS“ begegeben habe und da begann, die immer noch in Moskau lebende, 1962 dort geborene, Olga Skonechnaya mit ihren halb autobiografischen Text, wo es um die Ermordung ihrer Großmutter gegangen ist. Der Text ist in der Exilzeitschrift „5. Welle“ erschienen und dann trat der in Amsterdam lebende Herausgeber dieser Zeitschrift, der 1963 in Moskau geborene Maxim Osipov auf, erzählte über die Zeitschrift und las dann einen eigenen Text.

Dann kam, glaube ich, der Star des Abends, der 1947 in Moskau geborene Viktor Jerofejew, der mit den den Roman „Der gute Stalin“, glaube ich, berühmt geworden ist. Jetzt stellte er den Roman „Der große Gopnik“ vor und erzählte von einer Begegnung mit Putin, die er einmal auf einer Buch-Fair in Paris hatte.

Dann gab es wieder eine „Dichtung in Zeiten des Krieges-Session“ und da traten die 1962 geborene Jelena Fanailowa und der 1964 in Moskau geborene Yuli Gugolev auf und brachten von Robert Reinagl auf Deutsch gelesen eine Auswahl ihrer kritischen seit 2022 geschriebenen Gedichte.

Eine interessante Veranstaltung, die interessanteste „Literatur im Herbst“, seit je, würde ich schätzen, weil man ein bißchen in die kritische russsische Literaturszene hineinschnuppern konnte, von der man sonst vielleicht nicht soviel hört.

2023-11-25

Echtzeitalter

Jetzt kommt schon das siebzehnte dBp-Longlistbuch, das vierte auf der Shortlist und das Siegerbuch, nämlich „Echtzeitalter“ des 1992 in New Dehli geborenen Diplomatensohn Tonio Schachinger, der schon 2019 mit seinem Fußballromn „Nicht wie ihr“ mit nicht einmal noch dreißig Jahren auf der Shortlist stand.

Was ist dazu zu schreiben? Zuerst vielleicht, daß mir „Echtzeitalter“, das ich schon bei den O-Tönen gehört habe und sicher war, daß es auf der Öst stehen würde, besser als der Fußballroman gefallen hat.

Kein Wunder, geht es darin ja um Literatur, mein Spezialgebiet und da muß ich sagen, daß Tonio Schachinger da wirklich sehr bewandert ist oder sich das nötige Wissen angelesen hat.

Es liest sich auch leicht, wenn es mit seinen dreihundertsechzig Seiten auch etwas langatmig ist und ich fast eine Woche dazu gebraucht habe. Interessant ist auch, daß Hubert Winkels, als er bei der Preisverleihung gefragt wurde, was er von dem Buchpreisträger hält?, in etwa antwortete, daß er nicht versteht, was das Besondere an dem Buch ist und da kann ich auch schreiben, daß mir von den vier Shorts „Drifter“ , gefolgt von „Muna“ am besten gefallen hat und dann bekam Clemens j. Setz– den öst- Buchpreis und auf der „Standard- Seite“ empörten sich die Kommentierer, die vielleicht beide Bücher nicht gelesen haben, wieso Schachinger den Preis nicht bekommen hat?

Eine Frage, die leicht zu beantworten ist, weil er nicht nominiert war und man sich auch die Frage stellen kann, wieso einer alle und die anderen nichts bekommen sollen?

Das führt schon ein bißchen zu dem Buch über das man, obwohl es mir eigentlich gefallen hat, vielseitig diskutieren kann. Ich füge noch an, daß Clemens j. Setz wahrscheinlich literarischer ist, obwohl mir die „Monde“gar nicht so gefallen hat.

Also zum Buch: Ein Schul-, ein Internatsroman und es spielt in einer Eliteschle, im „Marianum“ oder „Theresanum“, das die „Links“ enteignen will. Im Buch wird es „Marianum“ genannt, aber das „Theresianum“, diese Wiener Nobelschule, aus dem offenbar, die späteren Buchpreisträger hervorgehen, zumindestens für Wiener leicht zu erkennen ist.

Als wir nach Frankreich gefahren sind, habe ich ja „Paradise garden“ zu lesen angefangen, wo das coming of age einer eher unterpriveligerten Jugendlichen beschrieben wird, während es in „Echtzeitalter“ um ein Nobelinternat geht, das Tonio Schachinger selbst besucht hat und da werden also die Leiden der jungen Nobelschüler durch den strengen Deutschlehrer Dolina beschrieben.

Als Daniela Strigl bei den O-Tönen nach den „Schüler Gerber“ fragte, hat Schachinger verneint, beim Schreiben daran gedacht zu haben und es ist auch schon lange her, daß ich das Buch gelesen habe, würde aber Parallelen sehen, beschreibt das Buch ja das Erwachsenwerden eines Nobelschülers, der von seinen Lehrer schikaniert wird und da frage ich mich schon ein bißchen, daß Eltern, die monatlich sechshundert Euro Schulgeld zahlen, sich das gefallen lassen.

Die Gründe dafür kann ich mir zwar schon vorstellen und wenn der Lehrer den armen Till schon so schikaniert, frage ich mich, warum der nicht auf die Rahlgasse oder eine andere Schule wechselt? Er hat aber ohnehin Glück, denn seine Matura findet im Corona-Jahr 2020 statt und da konnte man mit einem Befriedigend im Zeugnis eine leere Arbeit abgeben und trotzdem die Matura zu bestehen, was er auch macht.

Till ist aber auch ein begnadeter Internetpieler, verdient da offenbar schon sehr viel und reist nach China zu denTurnieren. Erbt als er achtzehn wird von seinem verstorbenen Vater auch sehr viel. Er verliebt sich in Feli und schleppt sich da mit seiner unglücklichen Liebe durch das Schuljahr.

Das wäre es eigentlich schon. In dreihundertsechzig Seiten wird aber natürlich noch viel mehr erzählt, nämlich, daß der Lehrer Dolina unbedingt „Reclam-Heftchen“ haben will. De Schüller vergessen aber Stifters „Brigitta“, müßen also in der Pause über das Tor klettern und in eine Buchhandlung fahren, die versprochen hat, das buch zu haben, aber leider nicht die „Reclam-Ausgabe“.

So weit so what. Ein leicht lesbares Buch ist mein Resume, daß es über Literatur handelt, nimmt mich ein, daß es von Nobelschülern handelt, die später vielleicht die Welt regieren werden, finde ich etwas schade. Denn die Welt besteht ja nicht nur aus dem „Theresianum“ und man sollte auch ohne eine solche Schule beucht zu haben, eine literarische oder andere Karriere machen können.

Kann man wahrscheinlich auch und wenn man „Paradise Garden“ das ja auch auf der Longlist gestanden ist, gelesen hat, bekommt man auch die andere Seite mit und noch etwas habe ich vergessen, was ich interessant finde. Das Buch spielt in Ibizza-Zeiten, da gehen die Schüler dann auf den Ballhausplatz ,demonstrieren und trinken Bier und leider hat man ihnen nachdem sie sechzehn wurden, auch das Rauchkammerl zugesperrt, weil da ja das Rauchen erst ab achtzehn und überhaupt nur mehr im Freien erlaubt war.

Die politische Dimension, was bei Buchpreisbüchern, wie ich dachte, eigentlich verboten ist, spielt also auch eine Rolle. Es gibt also noch einen jungen Autor, außer Elias Hirschl, der sich dafür interessiert und ich kann gespannt sein, was ich von dem jungen Autor, den ich vielleicht fälschlich für arrogant halten würde, noch hören werde?

Interessant, was er als nächstes Sujet wählen wird? Denn das ist auf jeden Fall außergewöhnlich, daß er sich an diese Themen macht und damit mindestens auf die Shortlisten kommt.

2023-09-26

Wovon wir leben

Jetzt kommt schon Buch drei der österreichischen Longlist, wobei das schon etwas übertrieben ist, denn ich bin zu meinen neunten deutschen Buchpreislesen, da wir ja bis Ende August in Frankreich war, nicht gekommen. Auch da drei Bücher schon vorher gelesen und seither nur den Olah begonnen, denn es waren noch ein paar andere Bücher zu lesen und die österreichische Longlist wurde schon ein paar Tage später bekanntgegeben und diese Bücher früher als die deutschen auf der Netgalley, wo man ja die Bücher im PDF haben kann, zu bekommen.

Also diesmal etwas anderes, diesmal zuerst die Öst und dann erst die deutsche dBp lesen und da gleich, weil mir Susanne Rössler das PDF schickte mit Birgit Birnbachers „Wovon wir leben“ begonnen und das ist ein Buch von dem ich schon gehört habe.

Nämlich bei „Buch und Wein“ und bei den „O-Tönen“ und die 1985 in Schwarzach im Pongau geborene Birigit Birnbacher habe ich durch ihr „Wir ohne Wal“,, ein Erzählband oder Roman der mich durch seine wechselnden Perspektiven überfordert hat, kennengelernt.

2019 hat sie mit der Erzählung „Der Schrank“ gewonnen, da wurde dann auch darüber gesprochen, daß die Erzählerin Soziloogin und Sozialarbeiterin ist oder war und in der Corona -Zeit ist der zweite Roman „Ich an meiner Seite“, wo es um einen straffällig gewordenen Jugendlichen geht, erschienen, den habe ich auch bei den „O-Tönen “ hinten stehen oder sitzend gehört und auf der Longlist ist er auch gestanden.

Also von dem Buch und der etwas schnippischen Art , wie Birgit Birnbacher im MQ Klaus Kastberger konterte, voreingenommen und jetzt bin ich etwas ratlos, denn es passiert in dem eigentlich eher schmalen Buch sehr viel, aber da ist jetzt nicht die kunstvolle Sprache, wie meistens, wenn ich das schreibe, gemeint, sondern der Inhalt, der ein sehr sehr realistischer, wenn auch sehr widersprüchiger ist und dann auch wieder surrealistische Elemente hat.

Das Ganze spielt im Innergebirg, wo Thomas Bernhard, glaube ich, auch eine Anspielung seinen „Frost“ geschrieben hat oder davon inspiriert wurde und die Heldin ist Julia Noch, eine Krankenschwester, achtunddreißig Jahre alt, die aus dem Innergebirg geflohen und, als Krankenschwester in die Stadt gegangen ist, ein Beruf, den sie vielleicht auch nicht ganz freiwillig wählte, weil das Pflegen ja die Profession der Frau ist und jetzt wurde sie entlassen und fährt wieder in das Heimatdorf, um sich von der Familie pflegen zu lassen, weil ihr ein Kunstfehler passierte und wieder widersprüchig oder zu dick aufgetragen, sie ist selbst krank.

Leidet an Asthma, hat Atmnot und in den Dorf ist auch nichts in Ordnung. Der Vater in Frühpension, ein Hypochonder, die Mutter hat ihn verlassen und ist nach Sizilien geflüchtet, der Bruder ist durch einen Kunstfehler des betrunkenen Betriebsartzes schon lang ein Pflegfall und die zwei Fabriken haben auch schon zugesperrt, so daß alle Männer entlassen worden und schon des Morgens im Wirtshaus sitzen. Der Wirt ist ein tyrannischer Typ und hat eine Ziege verspielt, die Elise heißt und nun bei einem Anitquar haust und ständig schreit, so daß sich Julia, die kranke Krankenschwester auch um sie kümmern soll?

Man sieht die Metaphernvielfalt, das ist vielleicht auch eine Kritik an dem Buch, daß es zu „perfekt konstruiert wurde“ und dann lernt Julia noch den Städter kennen. Der ist auch krank, hatte einen Herzinfrakt und soll sich nun erholen. Er hat für ein Jahr ein Grundgehalt gewonnen, wofür ihn Julia neidisch ist, denn sie weiß nicht, was sie jetzt machen und wie sie weiterleben soll?

Die Freundin Bea, eine Architektin, rät ihr, sich als technische Zeichnerin ausbilden zu lassen und der tyrannische Wirt, der auch aussteigen will, zwingt den Städter um sein Wirtshaus zu spielen und läßt ihm offenbar bewußt gewinnen. Der revnoviert nun das baufällige Haus mit den arbeitslosen Männern. Sie finden dabei ein totes Pferd, der Grund des Schreien der Ziege und der Vater versucht zu verhindern, daß ihm Julia wieder verläßt, in dem er sich am Bein verletzt.

Ein offenes Ende? Wird sie bleiben, wird sie gehen? Die Mutter ist auch zurckgekommen und das Buch bietet auch wirklich Grund über den Sinn des Lebens oder „Wovon wir leben“, ein Titel, den ich anfangs als zu nichtssagend empfand, zu spekulieren oder eigentlich sollten wir es „wofür? nennen.

Denn man kann sich in der Stadt als Krankenschwester, wo man alles dokumentieren muß und zuwenig Zeit hat überfordern, selbst krank werden und Kunstfehler begehen. Man kann auch in das Heimatdorf zurückkehren und seine Erfüllung in der Carearbeit finden. Den Vater pflegen, der Bruder blüht dabei offenbar auch auf und mit dem Städter das Wirtshaus neu aufbauen und alles selbst bestimmen. Geht auch nicht, weil das heute ja als kitschig und als sozial nicht erwünscht gilt und da sind auch noch die Traumen der Kindheit, die eine daran hindern können?

Interessant, interessant, was man alles und dann auch noch in einer sehr realistischen Sprache, was mir ja sehr gefällt, ausdrücken und sich vielleicht auch noch darüber lustig machen kann?

Man kann natürlich auch fragen, wieviel Autobiografisches dabei zu finden ist? Birigit Birnbacher deutet in den Interviews, die ich mir während des Lesens angeschaut habe, einiges an. Sehr widerspüchig, sehr viel Inhalt und eigentlich ein beeindruckendes Buch. Mal sehen, ob es auf die Shortlist kommt? Nachdem was ich bei den Kritikern finde, würde ich es fast vermuten und wäre auch damit einverstanden, obwohl ich ja noch sieben andere Östlist Bücher zu lesen habe.

2023-06-30

Zeitkörperfrieden

Zum Saisonausklang performieren wieder unterstützt von Michael Fischer, Herbert J. Wimmer und Marion Steinfellner im Literaturhaus. Diesmal blieben die Sesselreihen aufgestellt und die Performer in weißen Anzügen performierten auf der erweiterten Bühne. Ein paar bekannte Gesichter und Handouts auf den Stühlen und Marion Steinfellner forderte das Publikum zum Mitlesen auf

„time body peace move“, sollte man auf ihr Handzeichen lesen und konnte dabei auch mit den Händen wackeln oder mittanzen. Aber zuerst kam die Klangkomposition von Jang Cheng, die er, glaube ich, aus Griechenland aus Wind, Ziegenglocken und Bienenklang zusammengesetzt hat. Die Butohtänzerin bewegte sich rhytmisch dazu und dann ging es los mit der literarischen Performance:

„am anfang war die singularität durch dich wurde zeit augenblick ist mit dir“

„es ist zeit für körperglücksein für frieden es ist zeit es ist zeit für körperglücksein es ist zeit“, rezitierte Herbert J. Wimmer und Marion Steinfellner antwortete darauf: „berühr mich als wär ich jetzt geboren zeit körper frieden“

Dann kam die allgemeine Tanzparty, Wein gab es auch und ein Gespräch mit Robert Huez, den ich von meinen Jubiläums erzählte und frag2te, wer den „Bachmannpreis“ gewinnen wird?

„Es lesen noch vier!“, antwortete er mir diplomatisch.

Ja, natürlich Mario Wurmitzer, Yevgenij Breyger, der ja inzwischen von Frankfurt nach Wien übersiedelt ist und und und und die literarische Saison ist hiermit zuwende. In Wien, NÖ und Burgenland haben die Sommerferien angefangen. Ganz Wien ist voll von Sommerfesten, obwohl es zwischendurch geregnet hat und jetzt auf nach Harland, die „Tage der deutschsprachigen Literatur“ weiterhören und dann ein paar „Literaturgeflüsterfeier-Artikel schreiben und natürlich an meinen neuen Projekt „Die Toten lassen grüßen“ weiterarbeiten. Da habe ich ja schon einen Blogartikel, sowie zwei oder drei Szenen und bin sehr motiviert, obwohl ich mich schon frage, ob es so bis ans Ende meines Lebens so unbeachtet weitergehen wird?

2023-06-20

Zwei neue Bücher über die Zwischenkriegszeit

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 22:05
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Wieder „Wien-Reihe“ in der „Alten Schmiede“ und ich bin wegen einer Terminverschiebung hingekommen. Habe ich die „Wien-Reihe“, als sie noch „Literatur im MuSA“ hieß, sehr gern verfolgt, weil hier immer die „Wien Stipendiaten“ und Preisträger vorgestellt werden. Man weiß, wer ein Stipendium kommt und sich auch in die Texte einhören kann und diesmal war es wirkich interessant, obwohl ich das gar nicht vermutet hätte, stelten doch die die 1970 geborene Tanja Paar und der 1981 geborene Paul Ferstl ihre jeweiligen Works on Progess vor, mit denen sie das „Canetti-Stipendium“ bekommen habe.. Das geht über drei Jahre, so daß längere Projekte fertig gestellt werden können und beide Bücher beschäftigen sich mit der Zwischenkriegszeit.

Tana Paar habe ich, glaube ich, schon einmal bei den „O Tönen“ gehört, sie hat zwei Bücher geschrieben, die „Unzertrennlichen“ und die „Zitternde Welt“ und ihr neues Projekt trägt den Titel „Der Scheitel der Frau“ spielt im Jahr 1928 am kleinen Semmering.

Dort haben die Reichen und auch weniger Reichen ihre Sommerfrische verbriacht und Tanja Paars Großvater war dort Bahnhofvorstand und die Großmutter mit einer orthodoxen Jüdin befreundet. Darüber dreht sich das Buch von dem es offenbar nur das Kapitel gibt, das Tanja Paar gelesen hat. Sie hat sich dazu einen Bleistift mitgenommen und einiges angestrichen, was sie noch verändern will, beispielsweise zwei Namen, verraten daß in ihren Büchern immer eine Narbe vorkommt und, daß sie erst in der Recherchephase ist und das Buch von 1928 bis 1938 spielen soll und der mir bis jetzt eher unbekannte Paull Ferstl, der auch schon ein paar Bücher geschrieben hat, hat seinen Roman „Rostrot“ im Februar 1934 in der Steiermark angesiedelt und da werden nach dem Februaraufstand zwei Buben von der Polizei festgenommen und gefoltert.

Intereressant, interessant, die Beschäftigung mit der Zeit vor hundert Jahren, wo man ja die Paralellen zur Jetztzeit ziehen könnte. Haben wir doch jetzt auch eine Verarmung und eine Inflation und die Schwarzen hetzen gegen die Roten, weil sich Andreas Babler, der neue SP- Chef Marxist genannt hat und das dann gleich wieder zurückgenommen hat.

Julia Danielcyk fragte nach den sprachlichen Vorbildern.Tanja Paar nannte Hermynia zur Mühlen und Vicki Baum. Paul Ferstl glaube ich noch Jura Soyfer, aber eigentlich hat er sich eher mit der Fantasy und der Science Fiction beschäftigt und ich würde die Bücher gerne lesen. Mal sehen, wann sie erscheinen werden.

2023-04-22

Aufarbeitungsschwirigkeiten II

Am dreiundzwanzigsten April gibt es die Salzburg-Wahl. In diesem Jahr hat es schon eine solche in NÖ und Kärnten gegeben und in beiden Fällen hat die ÖVP verloren und die Freiheitlichen haben gewonnen. Inzwischen gibt es in NÖ schwarz-blau. Eine Corona-Aufarbeitung soll es dort geben, was großen Aufstand und Geschrei erregte. Herbert Kickl sieht sich schon als Volkskanzler und der derzeitige Kanzler hat vor ein paar Wochen eine Versöhnungskommission versprochen, wohl um weitere Niederlage und blau-schwarz zu verhindern.

Nach Ostern sollte das passieren und das hat auch schon großen Widerstand erregt. Kanzler Nehammer hat sich auf seine Experten ausgeredet, die ihn berieten oder auf die er hereingefallen wäre und Isabell Daniel hat dann bei OE24-TV, die gefragt, ob sie das auch so sehen?

Aber um die geht es, wenn ich es richtig verstanden habe, gar nicht, sondern um die Verordnungen im Frühling 2020z, daß man sich auf keine Parkbank seten durfte, etcetera, die dann von Verfassungsgerichtshof aufgehoben wurde und da hat, kann ich mich erinnern, auch der damalige Gesundheitsminister, den ich immer noch recht sympathisch finde, gesagt, daß sie sich da etwas überlegen werden.

Haben sie nicht getan. Man hat nur immer gehört, keine Strafen bezahlen, denn die bekommt man nicht mehr zurck und jetzt sagt er auch nur „Den Schwurblern und den Impflgegner nicht recht geben!“

Und da habe ich verstanden, die Politiker sehen das wirklich so.

„Wer nicht unserer Meinung ist, ist ein Feind und den müssen wir bekämpfen und dürfen ihn nicht rechtgeben, denn dann werden wir vielleicht angezeigt!“

Und die, die angeblich alles richtig machten, ärgern sich dann darüber, daß die, die keine Masken trugen, jetzt das Geld zurkbekommen sollen.

Aber da war ja nie klar, muß an die jetzt im Freien tragen oder nicht? Eigentlich nicht wirklich, weil sie da ja nichts nützen. Aber auf Demos natürlich, obwohl da ja eigentlich, ich glaube, auch seit schwarz-blau II, ein Vermummungsverbot herrscht.

Also ganz schön verrückt und äußerst widersprüchlich. Wie soll man sich da auskennen und das ist ja das, was ich anprangere, daß ich gegen dieses autoritäre Vorgehen bin, das, wie sich jetzt herausstellt wohl wirklich nicht nötig war und auch anders, siehe Schweden, gehandhabt hätte werden können.

Das können und wollen die Politiker offenbar nicht zugeben, weil dann die FPÖ vielleicht gewinnt und das ist, fürchte ich, das Problem. Weil das die FPÖ fordert, darf man es nicht zugeben und die meisten Leute wollen, glaube ich, nichts mehr von Corona hören.

Bei mir ist das anders, ich arbeite und schreibe das, um es zu bewältigen und um meiner Ekeltochter später zu zeigen wie das das war, auf.

Die „Gecko-Kommission“, das ist, die, wo ein Bundesheerler immer in Tarnuniform auftrat und den Virus denKampf ansagte, das sich von ihm wahrscheinlich nicht beeinflussen ließ, aber trotzdem zum schwächeren Omikron mutierte, ist aus Protest, daß in NÖ nicht mehr für die Imfpung geworben werden soll, zurückgetreten und die Corona-Strafen darf man natürlich nicht zurückzahlen, wie kommt man denn dazu, den „Schwurblern“ recht zu geben?

Und so habe ich mir schon gedacht, da kann bei dieser Versöhnungskommisssion nichts herauskommen. Dazu ist die Situation zu verfahren und nach Ostern hat die Regierung auch bekanntgegebgen, sie braucht noch Zeit und das Resultat wird erst Ende April bekanntgegeben. Da bin ich höchstwahrscheibnlich in Leipzig und bekomme vielleicht gar nichts davon mit. Aber es wird schon aufgearbeitet.

Der Public Health Experte Martin Spreger tut das auf Facebook. Beim FPL-TV gibt es immer wieder entsprechende Interviews und das ist wahrscheinlich wieder das Problem, daß man da nicht dem Herr Sönnichsen, etcetra, glauben darf.

Es stellt sich aber immer mehr heraus, was da alles falsch gelaufen ist. Die vielen Impfdosen, die da bestellt wurden, die jetzt niemand mehr braucht, während es auf der anderen Seite keine Schmerzmittel mehr gibt und das ist wohl wirklich schlimm, wenn die Krebspatienten keine Schmerzmittel mehr bekommen und das Gesundheitssystem merkt und hört man, ist in den letzten drei Jahren auch zusammengebrochen.

Die Masken stellt sich jetzt heraus, haben auch nichts wirklich bewirkt, weil man die nicht den ganzen Tag tragen darf und man hätte sie nach dem Tragen wegwerfen müssen, was wohl nicht passierte und die Leute oft dieselbe Maske wochenlang in der U-Bahn getragen haben, wenn sie vielleicht von St. Pölten oder Linz kommen, die an der Stadtgrenze aufsetzen, dann wieder absetzten und am Rückweg wieder tragen mussten. Das ist wirklich nicht evidenzbasiert und das sehe ich, als das Problem, daß man da mit dem Gesetz und Verordnungen darber fuhr und die Leute nicht eigenverantwortlich für sich sogen ließ.

Das ständige Massentesten stellt sich jetzt heraus, hat auch nur Geld gekostet und Müll erzeugt, aber nichts gebracht und und und….

Das weiß man alles schon seit Längeren. Aber die Politiker wollen das nicht hören und hören den Kritikern nicht wirklich zu und, daß der „Standard“ und der „Falter“ umkippte und plötzlich auch von „Schwurblern“ und von „Nazis“ schrieben, die sich da alle ohne Maske auf der Straße tummelten und sich nicht impfen ließen und da komme ich schon zum ORF, der ja auch einmal eine Sendung hatte, wo man sehr seltsame Maßnahmengegner sah, die mit den Aluhüten und die die Erde für eine Scheibe halten.

Eigentlich interessant, denn ich keine keine solchen, die das ernsthaft meinen, der ORf hat auch die Impfwerbung betrieben und selbst seine Mitarbeiter entlassen oder freigestellt, wenn sie sich nicht impfen ließen. Das packte jetzt eine ehemalige Mitarbeiterin sehr genau aus und erzählte, wie es damals war und, daß die ungeimpften Maskenbildnerinnen gelbe Bändchen tragen hätten sollen, damit man sie gleich erkennt.

Eigentlich schon sehr seltsam. Aber jetzt muß man eine Haushaltsabgabe zahlen, auch wenn man keinen Fernseher hat, was ich auch für unnötig finde. Denn man könnte ja auch eine Gebühr von denen verlangen, die den ORF streamen und die anderen in Ruhe lassen.

Aber gehen wir zu der Versöhnungskommisskion zurück und dazu, daß Ende April die Maskenpflicht in den Spitäler und Arztordinationen fallen wird und Ende Juni gilt Corona dann nocht mehr als meldepflichtige Erkrankung.

Also alles bestens, könnte man so sagen. Leben und verdrängen wir halt weiter, denn Corona ist ja jetzt vorbei. Nur so einach ist es nicht. Denn es wird ja schon an neuen Gesetzen bebastelt, wo das alles sofort wieder eingeführt werden kann und die Klimalockdowns können dann ja auch kommen, wenn man sie zu brauchen glaubt, denn wir scheinen jetzt in einer sehr autoritären Gesellschaft zu leben, die vielleicht das soziale Kreditsystemeinführen will und das ist genau das was mich stört.

2023-04-21

Literarische Wirkungsweisen?

Was kann man mit Literatur bewirken, ist eine Frage, die am letzten Freitag beim Vernetzungstreffen der Autoren im Literaturhaus gestellt wurde und die ich mir auch stelle.

Habe ich da ja Anfangs überhaupt gezögert, ob ich dort hingehen kann? Bin ich eine Autorin? Eine richtige, keine bloß nur selbsternannte? Eine Frage, die dich sich nicht soeinfach beantworten lässt.

Denn natürlich ja. Selbstverständlich. Denn ich kann schreiben. Das lernt man doch in der Schule und da habe ich, glaube ich, schon meiner Volksschullehrerin die Aufsätze oder Texte gezeigt, die ich am Wochenende geschrieben habe und die hat mich auch ermuntert oder den Tip gegeben nicht zwei gleiche Worte zu verwenden oder war das die Frau Linser, der Klassenvorstand in der Hauptschule und meine Deutschlehrerin?

Das weiß ich gar nicht mehr so genau. Aber, daß ich 1971 irgendwann zu der Überlegung kam, nach der Matura zu schreiben und Psychologie zu studieren, die war dann 1973 und ab da habe ich beides getan.

Geschrieben noch im Sommer eine Erzählung, die mir glückte, die fertig wurde, die ich aber nie wirklich korrigierte und von Veröffentlichung überhaupt keine Spur. Nur einem alten Herrn, der mit mir studierte, gezeigt, der freundlich „Eine nette Broschüre?“, sagte. Ich war verwirrt und habe mich nicht getraut „Aber das ist doch eine Erzählung!“ zu antworten.

Dann kam die nächste fertig Erzählung „Die Einladung zum Tee“ ein paar jahre später, die dem Gerhard und der Monika nicht gefallen haben. Eh schon wissen. Die Monika hat mich aber in den „Arbeitskreis schreibender Frauen“ gebracht und mich auch zu einer ersten Lesung ins „Lteratureck „in der „Alten Schmiede“ die glaube ich 1980 war, angemeldet.

Aber ich schweife vom Thema ab oder auch nicht. Denn ich habe seither geschrieben und geschrieben, bin 1987, glaube ich, in die GAV gekommen. Ab da dann meine Texte an Verlage und Zeitschriften geschickt und keinen wirklichen Erfolg oder auch sehr viel Pech damit gehabt.

Jack Unterweger hat dann meine „Hierarchien“ veröffentlicht, bevor er aus Stein entlassen wurde.

Die hatten verhehrende Kritiken. Ich habe bis 2004 oder 2005 noch weitergeschickt. Aber ab 2000 sind schon meine selbstgemachten Bücher herausgekommen und damit noch viel weiter weg vom Fenster. Vorher schlechte, dann gar keine Kritiken mehr und inzwischen fast oder schon über sechzig selbtgemachte Bücher, die ich seit 2008 regelmäßig in meinen Blog vorstelle ,und ich denke mir immer öfter, jetzt weiß ich nicht mehr über was ich schreiben soll?

ich bin schon ausgeschrieben und schreibe dann immer hastiger weiter.

Aber jetzt wirklich zum Thema oder zum meinen derzeitigen Projekt, dem „Ukraine Text“, der inzwischen 17032 Worte, 48 Seiten und 17 Seiten hat und ich nicht wirklich damit zufrieden bin.

Denn kann man Wladimir Putin und Wolodymyr Selenksyj wirklich in ein Marmeladeglas stecken und sie solange drinnen lassen, bis sie sich versöhnt haben und derKrieg ist vorbei?

„Naiv, naiv!“, werden jetzt meine Kritiker schreien und sowas hat mir 2000, glaube ich, der Patrick gesagt oder gedacht, als ich ihm meine Geschichte, um die Felizitas Fee gezeigt habe, mit der ich die Haider-Politik, die mich ja auch sehr beschäftigten, zeigte. Und natürlich ist das naiv, denn so einfach spielt sich das Leben nicht ab und ich oder oder die einfachen Bürger sind in diesen Sachen ja sehr hilflos und können nicht wirklich was bewirken.

Und da fängt meine kritische Seele zu schreien an.

„Da muß man doch etwas tun oder es wenigsten versuchen!“

Und das habe ich, da ich ja eine sozialkritische, psychologisch und realistisch Schreibende bin, auch schon sehr oft getan.

2009 in den Osterferien, als die Elfriede Gerstl gestorben ist, war ich, kann ich mich erinnern, mit dem Rad unterwegs in Richtung Herzogenburg, habe da im sogenannten Biotp Station gemacht und dort ist mir, ich habe da, glaube ich, gerade die „Sophie Hunger“ geschrieben, Präsident Bush, der damals aktuell war, in eine Nußschale gesteckt, um meine Ohnmacht mit der politischen Situation zu bewältigen. Das war eine Idee, die mir damals kam und die, glaube ich, nur ein Kapitel füllte und dann kam wieder ein paar Jahre und mehrere Bücher später, schwarz blau zwei oder die 2017- Wahl und da habe ich meine unsichtbare Frau rmit der Tankappe zu Minister Kurz kbevor der Bundeskanzler wurde geschict und hat ihm die Leviten gelesen.

Hat auch nicht sehr viel geholfen, obwohl er inzwischen nicht mehr Kanzler ist und dann kam Corona, wo ich mich auch sehr hilflos fühlte und das durch mein Schreiben kompensierte. Zwölf Bücher oder so sind inzwischen darüber entstanden und viele viele Blogartikel und da habe ich irgendwann auch einen geschrieben, den ich übrigens für nicht gelungen halte, wo ich es auch mit dieser „Masche“ versuchte.

Denn man muß da doch etwas tun und was anderes ist mir nicht eingefallen oder doch? Ich war auf vielen Demos, bin noch immer ungeimpft, habe nie eine Maske getragen und mich auch nicht testen lassen und trotzdem alle Regeln eingehalten.

Ich habe halt viel vermieden und bin zuhause geblieben, habe telefonisch gearbeitet, die Lesungen gestreamt und geschrieben und geschrieben und jetzt beginnt das Ganze wieder mit dem Ukraine- Krieg, wo ich diese Kriegsbegeisgterung oder „Wir dürfen nicht neutral sein, wir müssen Waffen liefern und Friedensverhandlungen sind naiv oder gaga!“, eigentlich nicht verstehen kann und die Neos und der vdB haben sogar von „Volksfeinden“ und „Kolllaborateuren“ gesprochen und haben damit wahrscheinlich, wie bei Corona eher die FPÖ, als den einfachen Österreicher gemeint. Aber aussprechen hat man das wahrscheinlich auch nicht wirklich können, ohne gleich als rechts, Schwurbler, etcetera, bezeichnet zu werden und dann kam mein Mailwechsel mit dem Andi Pianka und das Webinar der Jurenka Jurk, wo ich wieder dachte, jetzt probiere ich richtig die „Heldenreise“ aus und nehme das Thema „Ukraine“ dazu und habe das im voraus, da habe ich ja noch die „Drei Frauen“ korrigerte, ziemlich genau geplant.

Herausgekommen sind dann wieder sehr schnell und hastig, die schon erwähnten 17.00 Worte und siebzehn17 Szenen und ich denke zumindestes das Ende gehört noch überarbeitet und ein anderer Schluß muß her, weiß aber nicht wirklich, wie ohne als naiv zu gelten und streiche statt hinzuzuschreiben eher hier da und dort ein Wort weg.

Man kann über Krisen und da war das Kima gemeint, nicht wirklich realistich schreiben, kam letzten Freitag im Literaturhaus heraus und wurde auch intensiv darüber diskutiert, Raphaela Edelbauer, die ja mit den „Inkomensurablen“ das Thema erster Weltkrieg aufgegriffen hat, hat diese Frage gestellt und am Podium hieß es eher, keine Romane. Das war die Ilse Kilic, die aber experimentell und nicht realistisch schreibt. Aber darf man jetzt über Corona, den Krieg oder das Klima realistisch schrieben?

„Klar!“, sage ich und tue das auch zur Genüge.

„Schreib nicht soviel!“, höre ich schon meine Kritiker schrien und die Schwierigkeit ist ja, daß man wenn man irgendwo in der Mitte steckt, die Ränder nicht sieht oder um beim Beispiel der Ukraine zu bleiben, wenn sich jetzt die beiden Streithähne im Marmeladeglas versöhnt und im Roman oder es ist ja nur eine Erzählung den Krieg beendet haben, fällt und vielleicht in Wirklichkeit die Atombombe auf den Kopf, der dritte Weltkrieg hat begonnen und hunderttausend Soldaten sind in der Ukraine auf beide Seiten gestorben und wie kommen die eigentlich dazu?

Also den Mund halten und stattdesen Netflex sehen und zu schreiben aufhören? Natür,ich nicht. Jetzt ein bißchen bloggen, da schreibe ich ja auch und dann mit dem Korrigieren weitermachen und meine Leser werden sehen, was dabei herauskommt und wie es mir dabei geht und ich plädiere natürlich für das realistische Schreiben und auch darüber das Unmgögliche zu versuchen, denn nur so kann es weitergehen, auch wenn die Literatur nicht wirklich viel erreichen kann und das vielleicht auch bisher nicht tat. Trotzdem weiterschreiben. Das Bäumchen pflanzen, auch wenn man morgen stirbt. Ich werde das höchstwahrscheinlich tun.

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