Was kann man mit Literatur bewirken, ist eine Frage, die am letzten Freitag beim Vernetzungstreffen der Autoren im Literaturhaus gestellt wurde und die ich mir auch stelle.
Habe ich da ja Anfangs überhaupt gezögert, ob ich dort hingehen kann? Bin ich eine Autorin? Eine richtige, keine bloß nur selbsternannte? Eine Frage, die dich sich nicht soeinfach beantworten lässt.
Denn natürlich ja. Selbstverständlich. Denn ich kann schreiben. Das lernt man doch in der Schule und da habe ich, glaube ich, schon meiner Volksschullehrerin die Aufsätze oder Texte gezeigt, die ich am Wochenende geschrieben habe und die hat mich auch ermuntert oder den Tip gegeben nicht zwei gleiche Worte zu verwenden oder war das die Frau Linser, der Klassenvorstand in der Hauptschule und meine Deutschlehrerin?
Das weiß ich gar nicht mehr so genau. Aber, daß ich 1971 irgendwann zu der Überlegung kam, nach der Matura zu schreiben und Psychologie zu studieren, die war dann 1973 und ab da habe ich beides getan.
Geschrieben noch im Sommer eine Erzählung, die mir glückte, die fertig wurde, die ich aber nie wirklich korrigierte und von Veröffentlichung überhaupt keine Spur. Nur einem alten Herrn, der mit mir studierte, gezeigt, der freundlich „Eine nette Broschüre?“, sagte. Ich war verwirrt und habe mich nicht getraut „Aber das ist doch eine Erzählung!“ zu antworten.
Dann kam die nächste fertig Erzählung „Die Einladung zum Tee“ ein paar jahre später, die dem Gerhard und der Monika nicht gefallen haben. Eh schon wissen. Die Monika hat mich aber in den „Arbeitskreis schreibender Frauen“ gebracht und mich auch zu einer ersten Lesung ins „Lteratureck „in der „Alten Schmiede“ die glaube ich 1980 war, angemeldet.
Aber ich schweife vom Thema ab oder auch nicht. Denn ich habe seither geschrieben und geschrieben, bin 1987, glaube ich, in die GAV gekommen. Ab da dann meine Texte an Verlage und Zeitschriften geschickt und keinen wirklichen Erfolg oder auch sehr viel Pech damit gehabt.
Jack Unterweger hat dann meine „Hierarchien“ veröffentlicht, bevor er aus Stein entlassen wurde.
Die hatten verhehrende Kritiken. Ich habe bis 2004 oder 2005 noch weitergeschickt. Aber ab 2000 sind schon meine selbstgemachten Bücher herausgekommen und damit noch viel weiter weg vom Fenster. Vorher schlechte, dann gar keine Kritiken mehr und inzwischen fast oder schon über sechzig selbtgemachte Bücher, die ich seit 2008 regelmäßig in meinen Blog vorstelle ,und ich denke mir immer öfter, jetzt weiß ich nicht mehr über was ich schreiben soll?
ich bin schon ausgeschrieben und schreibe dann immer hastiger weiter.
Aber jetzt wirklich zum Thema oder zum meinen derzeitigen Projekt, dem „Ukraine Text“, der inzwischen 17032 Worte, 48 Seiten und 17 Seiten hat und ich nicht wirklich damit zufrieden bin.
Denn kann man Wladimir Putin und Wolodymyr Selenksyj wirklich in ein Marmeladeglas stecken und sie solange drinnen lassen, bis sie sich versöhnt haben und derKrieg ist vorbei?
„Naiv, naiv!“, werden jetzt meine Kritiker schreien und sowas hat mir 2000, glaube ich, der Patrick gesagt oder gedacht, als ich ihm meine Geschichte, um die Felizitas Fee gezeigt habe, mit der ich die Haider-Politik, die mich ja auch sehr beschäftigten, zeigte. Und natürlich ist das naiv, denn so einfach spielt sich das Leben nicht ab und ich oder oder die einfachen Bürger sind in diesen Sachen ja sehr hilflos und können nicht wirklich was bewirken.
Und da fängt meine kritische Seele zu schreien an.
„Da muß man doch etwas tun oder es wenigsten versuchen!“
Und das habe ich, da ich ja eine sozialkritische, psychologisch und realistisch Schreibende bin, auch schon sehr oft getan.
2009 in den Osterferien, als die Elfriede Gerstl gestorben ist, war ich, kann ich mich erinnern, mit dem Rad unterwegs in Richtung Herzogenburg, habe da im sogenannten Biotp Station gemacht und dort ist mir, ich habe da, glaube ich, gerade die „Sophie Hunger“ geschrieben, Präsident Bush, der damals aktuell war, in eine Nußschale gesteckt, um meine Ohnmacht mit der politischen Situation zu bewältigen. Das war eine Idee, die mir damals kam und die, glaube ich, nur ein Kapitel füllte und dann kam wieder ein paar Jahre und mehrere Bücher später, schwarz blau zwei oder die 2017- Wahl und da habe ich meine unsichtbare Frau rmit der Tankappe zu Minister Kurz kbevor der Bundeskanzler wurde geschict und hat ihm die Leviten gelesen.
Hat auch nicht sehr viel geholfen, obwohl er inzwischen nicht mehr Kanzler ist und dann kam Corona, wo ich mich auch sehr hilflos fühlte und das durch mein Schreiben kompensierte. Zwölf Bücher oder so sind inzwischen darüber entstanden und viele viele Blogartikel und da habe ich irgendwann auch einen geschrieben, den ich übrigens für nicht gelungen halte, wo ich es auch mit dieser „Masche“ versuchte.
Denn man muß da doch etwas tun und was anderes ist mir nicht eingefallen oder doch? Ich war auf vielen Demos, bin noch immer ungeimpft, habe nie eine Maske getragen und mich auch nicht testen lassen und trotzdem alle Regeln eingehalten.
Ich habe halt viel vermieden und bin zuhause geblieben, habe telefonisch gearbeitet, die Lesungen gestreamt und geschrieben und geschrieben und jetzt beginnt das Ganze wieder mit dem Ukraine- Krieg, wo ich diese Kriegsbegeisgterung oder „Wir dürfen nicht neutral sein, wir müssen Waffen liefern und Friedensverhandlungen sind naiv oder gaga!“, eigentlich nicht verstehen kann und die Neos und der vdB haben sogar von „Volksfeinden“ und „Kolllaborateuren“ gesprochen und haben damit wahrscheinlich, wie bei Corona eher die FPÖ, als den einfachen Österreicher gemeint. Aber aussprechen hat man das wahrscheinlich auch nicht wirklich können, ohne gleich als rechts, Schwurbler, etcetera, bezeichnet zu werden und dann kam mein Mailwechsel mit dem Andi Pianka und das Webinar der Jurenka Jurk, wo ich wieder dachte, jetzt probiere ich richtig die „Heldenreise“ aus und nehme das Thema „Ukraine“ dazu und habe das im voraus, da habe ich ja noch die „Drei Frauen“ korrigerte, ziemlich genau geplant.
Herausgekommen sind dann wieder sehr schnell und hastig, die schon erwähnten 17.00 Worte und siebzehn17 Szenen und ich denke zumindestes das Ende gehört noch überarbeitet und ein anderer Schluß muß her, weiß aber nicht wirklich, wie ohne als naiv zu gelten und streiche statt hinzuzuschreiben eher hier da und dort ein Wort weg.
Man kann über Krisen und da war das Kima gemeint, nicht wirklich realistich schreiben, kam letzten Freitag im Literaturhaus heraus und wurde auch intensiv darüber diskutiert, Raphaela Edelbauer, die ja mit den „Inkomensurablen“ das Thema erster Weltkrieg aufgegriffen hat, hat diese Frage gestellt und am Podium hieß es eher, keine Romane. Das war die Ilse Kilic, die aber experimentell und nicht realistisch schreibt. Aber darf man jetzt über Corona, den Krieg oder das Klima realistisch schrieben?
„Klar!“, sage ich und tue das auch zur Genüge.
„Schreib nicht soviel!“, höre ich schon meine Kritiker schrien und die Schwierigkeit ist ja, daß man wenn man irgendwo in der Mitte steckt, die Ränder nicht sieht oder um beim Beispiel der Ukraine zu bleiben, wenn sich jetzt die beiden Streithähne im Marmeladeglas versöhnt und im Roman oder es ist ja nur eine Erzählung den Krieg beendet haben, fällt und vielleicht in Wirklichkeit die Atombombe auf den Kopf, der dritte Weltkrieg hat begonnen und hunderttausend Soldaten sind in der Ukraine auf beide Seiten gestorben und wie kommen die eigentlich dazu?
Also den Mund halten und stattdesen Netflex sehen und zu schreiben aufhören? Natür,ich nicht. Jetzt ein bißchen bloggen, da schreibe ich ja auch und dann mit dem Korrigieren weitermachen und meine Leser werden sehen, was dabei herauskommt und wie es mir dabei geht und ich plädiere natürlich für das realistische Schreiben und auch darüber das Unmgögliche zu versuchen, denn nur so kann es weitergehen, auch wenn die Literatur nicht wirklich viel erreichen kann und das vielleicht auch bisher nicht tat. Trotzdem weiterschreiben. Das Bäumchen pflanzen, auch wenn man morgen stirbt. Ich werde das höchstwahrscheinlich tun.