Literaturgefluester

2021-01-15

Ohrenschmaus-Jurysitzung per Telefon und Zoom

Filed under: Literaturpreise — jancak @ 18:34
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Seit einem Jahr ist ja alles anders, Literaturveranstaltungen und Lesungen finden per Livestream statt und sind per You tube anzusehen, ich war seit Oktober bei keinen Liveveranstaltungen, habe im Jahr 2020 nirgends gelesen, meine Lesung bei der Poet-Night wegen der Maske abgesagt und auch die Einladung in das Sktiptorium ins Stift Seitenstetten, wo ich mich mit „Noahs Fest“ beschäftigen hätte sollen

„Buchpreis“ habe ich aber gelesen und sehr viel geschrieben, zwei CoronaBücher sind entstanden. Am Dritten corrigiere ich eifrig und eine Unmenge an Corona-Texten gibt es auf meinen Blog, die wahrscheinlich zu einem dritten „Literaturgeflüster-Buch“ werden könnte.

Wo die Reise hingehen wird, weiß man nicht, weil ja trotz Impfung, die schon seit Jänner stattfindet, der Lockdown bis Ostern verlängert wird und man demnächst nur mehr mit FFP2-Maske einkaufen wird können, obwohl die Zahlen trotz Massentests eigentlich nicht steigen. Aber da gibt es die neue Virus-Variante und alle fürchten sich, die Wirtschaft geht noch mehr den Bach hinunter und auch Lesungen und andere Veranstaltungen soll es bis Ostern keine mehr geben. Da hilft offenbar das Freitesten, das so progagiert wurde, auch nichts.

Ob die „Buch Wien“ stattfinden wird, weiß man nicht, die Leipziger Buchmesse soll es im Mai geben, aber da ich ja keine Maske tragen und keine Tests machen will, wird sie für mich wohl auch nur Online stattfinden und so habe ich mein literarischen Requiem eigentlich schon gehalten. Das heißt, so ganz auch wieder nicht, denn wenigstens an diesen Freitag geht es bei mir sehr literarisch ab, nämlich zwei Jurysitzungen an einen Tag, denn ich habe ja kaum Preise und auch keine Stipendien bekommen, bin aber in zwei Jurien. Seit 2016 in der des Bloggerdebuts und seit 2007 in der des „Ohrenschmauses-Literatur von und mit Menschen mit Lernschwierigkeiten.“

Der heurigen Bloggerdebutpreisträger wurden heute jauf der Debutseite bekanntgegeben und wenig überraschend, Deniz Ohde die „Aspekte-Preisträgerin“ hat den Preis, gefolgt von Lucia Leidenfrost gewonnen. Mein diesbezüglicher Artikel wird nach Mitternacht erscheinen. Denn richtig heute gab es noch eine anderes literarisches Event, nämlich die „Ohrenschmaus-Jurysitzung. Der Preis hätte zwar schon Anfang Dezember vergeben werden sollen, wurde aber Corona bedingt verschoben und es gab auch viel weniger Texte die eingericht wurden.

Das ist interessant, denn ich enerinne mich an die Jurysitzung vor zwei Jahren, wo die Jurymitglieder, ob der hohen Anzahl der Einreichungen klagten, das schaffen wir nicht. Diesmal waren es nur siebenundzsiebzig Einreichungen. Es sind ja, glaube ich, auch viele Werkstätten, wo die Texte geschrieben werden hättten können, geschloßen und auch sehr interessant, Corona war das große Thema, das viele der Einreichenden beschäftigt hat.

Es gibt neue Jurymitglieder und eine neue Organisatorin, die Franz Joseph Huainig unterstützt. So sind Barbara Rett und Franzobel verschwunden. Dafür besteht die Jury außer Felix Mitterer, Heinz Janisch und mir, jetzt auch aus Günter Kaindlstorfer und Vea Kaiser, die ja heuer auch erstmals Jurymitgleid beim „Bachmann-Preis“ ist und die Jursitzung wurde nicht live, sondern per Zoom abgehalten und damit habe ich bekanntlich meine Schwierigkeiten, nämlich einen alten Browser, kein Mikro und meistens keinen Ton, so daß mich Franz Joseph Huainigg und Estiverli Rafyi angerufen haben, damit ich meine Vorschläge abgeben konnte. Günter Kaindlsdorfer und Vea Kaiser waren online. Heinz Janisch hat seine Vorschläge geschickt und wir waren uns bald einig und hatten eigentlich viele Übereinstimmungen.

Die Pfreisverleihungen wird am zweiundzwanzigsten März ohnePublikum im Studio 44 und da werden ja immer Laudations gehalten, um die mich mich ja immer reiße, halte ich ja solche gerne, habe auch einige für Peter Gstöttmeier, dem Dauersieger gehalten.

Aber diesmal ist es schwierig, denn mit Maske gehe ich ja nicht hin und ohne Maske geht es nicht. Also keine Laudatio und die Preisverleihung im Livestream ansehen. Macht ja nichts, denn es wird noch eine Jurysitzung geben, denn einen Sonderpreis oder eine neue Ausschreibung, daß man noch Texte zum Thema „Mut“ einreichen konnte, wo dann die besten für die Zotter-Schokolade ausgesucht werden sollen. Also spannend und weiter meinen Text korrigieren, mich auf die morgige Großdemo vorbereiten, hoffentlich werde ich dort nicht verhaftet, denn am Abend gibt es noch ein Treffen der Bloggerjury um sich über die Preisverleihung auszutauschen.

2019-12-03

Der dreizehnte Ohrenschmaus

Filed under: Literaturpreise,Veranstaltungen — jancak @ 00:10
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Preisverleihung an Gert Baumgartner

Preisverleihung an Gert Baumgartner

Hurrah, hurrah, den „Ohrenschmaus“ gibt es schon dreizehn Mal.

2007 wurde der Literaturpreis von und für Menschen mit Lernschwierigkeiten von Franz-Joseph Huainigg auf Initiative von Michaela König ins Leben gerufen. Die erste Preisverleihung fand im Literaturhaus statt, seit 2008 ist er dann in die Ovalhalle ins Museumsquartier übersiedelt.

Die Jury hat mehrmals gewechselt, zum Beginn waren noch Friedl Hofbauer und Kurt Palm dabbei. Niki Glattauer machte es einige Zeit und Andrea Stift inzwischen sind Ludwig Laher, Barbara Rett, Heinz Janisch, Franzobel und ich dabei und am Montag wurden wieder schöne Texte verlesen und schöne Preise vergeben.

Die Moderation wurden diesmal von Dani Linzer und Ruth Oberhuber gehalten, das ist eine Preisträgerin von 2011 mit der ich vor zwei oder drei Jahren auf der „Buch-Wien“ diskutiert habe.

Die texte wurden wieder von Chris Pichler und Gregor Seberg gelesen und begonnen hat es wieder mit der Präsentation der Ehrenliste.

Der Lyrikpreis für das Gedicht „Der Bub“ ist diesmal an die dreiunddreißigjährige Sandra Holzreiter gegangen. Die Laudatio hat Barbara Rett gehlten.

Dann kam der Prosapreisträger, der 1983 in der Steiermar geborene Gert Baumgartner mit seinem Text „Franziska und die Waschmaschine“, wo die Waschmaschine ihrer Käuferin Franziska davonläuft und fast surreale Momente des magischen Realismus annimmt.

Sehr berührend dann der Bericht „45 Jahre in einer Einrichtung – Wie es damals und jetzt ist“, der 1961 geborenen Cornelia Pfeiffer, die es inzwischen zur Multiplikatorin und Qualitäts-Evulatorin gebracht hat.

Dazwischen gab es eine inklusive Tanzperformance der „T21büne“, die ebenfalls sehr beeindruckend war.

Und die neue Zotter- Schokolade mit einem Text von Daniela Kredo

Alle

Alle

„Mein Sommer

Torte, Kiste, Liebe

Handtuch, Wasser, Hemd

Herz, Haube, Haus, Hose

Cola, Eistee, Fleisch, Almdudler“

wurde von Franz-Joseph Huainigg auch vorgestellt.

Dann gab es ein Buffet mit  gerettenen Lebensmitteln von Foodsharing und den „Wohn- und Werkstättenexpress“, der Büro und Mediengruppe der Werkstätte und Tagessturktur HORIZONT, in der die Texte nachzulesen sind.

Und ein Dankespäckchen mit Tee, Schokolade, der Broschüre und einem handgeschriebenen Kärtchen hat es auch gegeben.

2019-10-14

Jurysitzung, Preisverleihung und Buchpromotion

Am zweiten Dezember wird es in der Ovalhalle des Museumsquartier die Verleihung des dreizehnten „Ohrenschmauses- Literaturpreis für und von Menschen mit Lernbschwierigkeiten“erfolgen, den es 2007 gibt.

Der Einsendeschluß der Texte war, glaube ich, Ende August, seit ein paar Wochen liegen die über hundert Einreichung in unserem Schlafzimmer, ich habe sie durchgesehen, Bekanntes und Neues entdeckt und bin heute nach eins auf den Künglberg ins ORF-Zentrum hinausgefahren, wo diesmal die Jurysitzung war, auch ein bekannter Ort, ani dem ich schon lange nicht war, denn ich habe ja in der zweiten Hälfte der Neunzehnsiebzigerjahre, als ich meine Dissertation geschrieben habe und da über die „Midlifekrise“ forschte, Interviews mit Menschen zwischen vierzig und fünfzig gemachtund bin diesbezüglich  öfter am Küniglberg gewesen.

Jetzt hat sich das alles verändert und ist viel größer geworden. Ich bin an einer riesigen Parkgarage vorbeigegangen, an die ich mich nicht erinnern konnte, daß es sie damals schon gegeben hat, bis ich endlich Gerlinde Hofer, die nunmehrige Organisatorin und das Jurymitglied Barbara Rett getroffen habe, die mich in das Zimmer von Franz Joseph Huainigg, der jetzt offenbar beim ORF arbeitet, gebracht hat, wo schon Heinz Janisch auf uns wartete.

Die anderen Juroren, Ludwig Laher, Felix Mitterer und Franzobel waren nicht da und haben ihre Tips per Mail abgegeben, eine Krankheit des „Ohrenschmauses“ oder der diesbezüglichen Jurysitzungen, daß ich da meistens mit einem oder zwei Juroren alleine dasitze, dafür waren wir aber schnell fertig, weil wir seltsamerweise alle, die ähnlichen Favoriten hatten.

Schöne Texte kann ich gleich, ohne zuviel zu spoilern, weil man das ja nicht darf, verraten und auch ein paar neue Talente unter den schon altbekannten.

Also hinkommen zur Preisverleihung am 2. Dezember, wo ich eine Laudatio für den Prosapreis halten werde und eine andere Preisverleihung hat es auch bald gegeben, wurde ja heute am Vorvorabend vor der Frankfurter Buchmesse  im „Römer“ der „Deutsche Buchpreis“, den es zwei Jahre länger, als den „Ohrenschmaus“, nämlich seit 2005 gibt, vergeben, den man sich, per livestream ansehen  und herausfinden konnte, wer von den sechs Shortlistfavoriten, die im September bekanntgegeben wurden, das Rennen machte.

Und da gab es ja in den letzten Tagen durch Petra Hartliebs Presseartikel eine große Aufregung, was jetzt der beste oder eigentlich nicht beste, sondern nur der des Jahres wird?

Der, der am besten geschrieben wurde oder nur der, der sich als gut verkaufen wird und ich habe ja schon einige Höhenflüge bei den Preisverleihungen erlebt, im Vorjahr war ich enttäuscht, weil mir die Qualität des damals ausgezeichneten Romanes nicht so aufgefallen war, heuer dachte ich, daß es vielleicht Norbert Scheuer mit seinem meiner Meinung nach zu skurillen Helden werden könnte oder vielleicht Raphaela Edelbauer mit ihrem Debut, mit dem sie auch auf der östShortlist steht, das mir sehr gut gefallen hat. An Jackie Thomaes Roman und die zwei anderen Debuts dachte ich eigentlich nicht so sehr und war daher sehr erfreut als Heinrich Riethmüller vom deutschen Börseverein Sasa Stanisic als Preisträger verkündete, dessen Buch „Herkunft“ ich als einzigs der sechs Shortlistbücher noch nicht gelsen habe.

Gratulation dem 1978 in Visigrad geborenen, der, glaube ich, auch einmal kurz oder länger meinem Blog folgte, was mir allerdings, ganz ehrlich, weniger gefallen hat, war seine Preisrede, die sein Unbehagen über den halben, wie er sagte „Nobelpreis“ ausdrückte und da ausdrücklich nur Olga Tokarczuk gratulierte .

Verständlich? Ja, wahrscheinlich, aber das muß man vielleicht nicht so deutlich öffentlich sagen. Es genügt, denke ich, das Politische vom Poetischen zu trennen.

Stefan Slupetzky

Stefan Slupetzky

Nun ja, nun ja, Kathrin Schmidt hat sich 2009, glaube ich, sehr gefreut als die die Preisträgerin wurde und ihre Freude über die damalige Nobelpreisträgerin deutlich ausgedrückt.

Nun ja, das Buch lesen, ein paar andere stehen  noch vorher auf meiner Leseliste und jetzt nach der erfolgten Preisverleihung, wo die Leute jetzt wahrscheinlich beim Buffet stehen und bei Wein und Sekt über den Preisträger und seine Preisrede diskutieren, wieder zu den „Wilden Worten“ ins Amerlinghaus gegangen, wo diesmal Stefan Slupetzky an der Reihe ist und dabei mein neues Buch mitgenommen, weil es ja darin wieder ein von Richard Weihs verfaßtes „Wunschgedicht“ gibt.

Und weil der 1962 in Wien geborene Krimiautor, den ich auch schon öfter mit seinem „Trio Lepschy“ hörte, schon recht bekannt ist, war es im Amerlinghaus auch recht voll, als ich dieses knapp nach acht erreichte und Stefan Slupetzky, der im Programm unter dem Titel „Mischkulanz“ angekündigt war und, wie Richard Weihs in seiner Einleitung erwähnte, sehr politisch ist, brachte drei Szenen aus seinem noch nicht erschienen neuen „Lemming-Roman“, „Im Netz des Lemmings“, wo es gegen die politische Korrektness und für das Rauchen ging, was auch sehr diskutiert wurde.

Der Lemming, ein ehemaliger Polizeibeamter, der jetzt als Nachtwächter im Tierpark Schönbrunn, glaube ich, arbeiteit, fährt mit einem Kind in der Straßenbahn nach Schönbrunn und das springt dann in Hietzing von der U-Bahnbrücke, so daß der Lemming in Verdacht gerät, war eine der Stelle die Stefan Slupetky vorgelesen hat. Dann gabs eine Diskussion über das Gendern, denn eine ehemalige Bezirksrätin, die jetzt ein Kaffehaus hat, gibt es in dem Buch auch und eine Stelle an einem Würstlstand ist ebenfalls noch vorgekommen.

Und weil ich heute schon, was bei mir ja nicht so häufig ist, schon eine recht literarischen Tag hatte, hatte ich gar keine so große Lust, meine „Maria Mattuschek-Szene“ in der freien Wildbahn vorzulesen.

So habe ich Richard Weihs, das Buch nur überreicht und ihn gefragt, ob ich vielleicht doch ein zweites Mal als Gast bei ihm lesen darf, andere tun das ja auch.

Geht vielleicht, hat er gesagt und dann doch einen Wildbahngast gehabt, der ein „Haiku“ bei ihm vorstellte und das nächste Mal wird, wie ich hörte, Christl Greller bei den „Wilden Worten“ lesen.

2018-12-31

Das Geheimnisgeschichtenlexikon des David Silvester Marek

Filed under: Bücher — jancak @ 20:15
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„David Silvester Mareks Texte zählen zum Eigenartigsten, Unverständlichsten, aber auch Faszinierendsten. Geheimnisvollsten und Poetischsten, was ich je gelesen habe“, hat Franzobel auf den Buchrücken, des bei „Klever“ erschienenen Buches geschrieben und der 1971 in Währing geborene Autor, der seine Texte immer wieder beim „Ohrenschmaus“ einreicht, dort auch gewonnen hat und der erste Stipendiat, des vom Bund gewährten Stipendiums war, so daß er mit Franhzobel einen Geschichtenband entwickelt hat, hat noch „Alle Erinnerungen sind Katastrophengebiete“, dazu geschrieben.

Das erinnert stark an Thomas Bernhard würde ich sagen, das vom“Ohrenschmauslektor“ und „Bachmannpreissträger von 1995 herausgegebene Buch und die von David Silvester Markek zum Preis eingereichten Texte eher nicht.

Da fielen durch ihre originellen Namen und ihre Dialogform auf. Von einem David Bergretter, einer Lena Raubkatze und und war da immer die Rede. Bahnhöfe und Straßennamen spielen da auch immer eine Rolle, zählen Eisenbahnen doch zu David Silvester Mareks liebsten Beschäfrtigungen. Er hat auch seine Lieblingsschutzhütte und und nennt Richard Wagner als seinen Lieblingskomponisten, Luis Trenker zum Lieblingsregisseur und Maxi Böhm zum Lieblingskabarettisten.

Das sagt schon alles und man könnte nun denken, wenn ein solches Ausnahmetalent und beim „Ohrenschmaus“, fallen bei den immer mehr werdenenden eingereichten Texten, immer wieder die gleichen Talente auf, die dann auch gewinnen, auf der Ehrenliste stehen oder ihre Texte auf der Schokolade haben.

Peter Gstöttmeier zählt dazu, Viktor Noworsky, der der neue Stipendiat ist, auf einen Ausnahmeschriftsteller und Sprachkünstler wie Franzobel trifft, daß der in seiner gemeinsamen Arbeit mit dem Stipendiaten, dessen Werk umkrempelt und ihm seine Sprache aufdrängen wird.

Tröstlich gleich im Vorwort von Franzobel zu lesen, das dies nicht der Fall war und sich David Silvester Marek, mit dem ich auch bei der letzten „Buch Wien“ gelesen habe, bei der Buchpräsentation am Badeschiff im September war ich nicht, weil da zeitgleich, sowohl das zehn Jahresfest der Blumenhandlung in der Krongasse als auch der „Kramer-Preis“ in Niederhollabrunn vergeben wurde, durchzusetzen verstand und bei seinem Ton geblieben ist.

Trotzdem ist das Buch, in seiner Form und Struktur ein wenig anders geworden, als die mir bisher bekannten Texte und sei nicht nur, daß bei Bergretter, das Alter Ego des autors, wie ich erfahren habe, der Vorname David fehlt und die Lena, die bei den Geschichten immerwieder auftaucht, keinen Nachnamen trägt. Trotzdem sind die Namen nach wie vor die Spezialität in dem Buch, Frranzobel erwähnt das auch in seinem Vorwort, wo er den Autor  als eine Mischung zwischen  H. C. Artmann,  Fritz Herzmanovsky-Orlando und Elfriede Jelinek beschreibt.

Ansonsten sind die Texte zu einem Lexikon zusammengefaßt, die mit dem Buchstaben A wie „Alpensiedlung“ beginnt und bei Z mit „Zusammenziehungsaufbaustraße“ endet, was schon einmal ein hochkompliziertes Wort ist.

Franzobel beginnt seine Einleitung auch gleich mit „Wer denkt sich  Wörter wie: Klomuschelbeweihräucherungsrosarotbrillenschlangengraben, Wachsbergüberkreuzungssumpfgebierge oder Verbesserungsheimleuchtmüheschuldturm aus?“

„Handlung“ führt er später noch an, wird man in den Texte keine finden, es tauchen aber in den geheimnisvollen Geschichten immer wieder die gleichen Personen auf, wie der schon erwähnte Bergretter, die Lena oder auch zwei Personen wie Friedrich Hilfsberg und Wolfgang Ablenkung und dann wird in den einzelnen Geschichten, die Namen wie „Aufbausuche“ „Aufreißzirkus“ oder „Baustellengräben“ etcetera tragen, munter durch die Bezirke Wiens hin- und hergesprungen. Der Heimatbezirk und seine Straßennamen tauchen öfter auf, von Neuwaldegg ist öfter die Rede und Bergretter sucht in seinen Texten auch öfter nach dicken Damen, wie es ja auch einmal Heimito von Doderer tat oder geht in den Bezirken Wiens überhaupt auf Frauensuche, wo dann immer wieder auch bestimmte Berufsgruppen, wie der „Reiseleiter“ der „Bürgermeister“ oder der „Reporter“, auf.

Es gibt dialogartige Text mit den sprechenden Namen auch wenn Franzobl oder David Silvester Marek, die bei den Einreichungen noch vorhandenen Vornamen gestrichen haben und auch märchenhafte Texte, wie bei „Feenlicht“ oder beim „Hoffnarr.

Ein „Ferkel“ taucht auf, verläßt seinen Bauernhof, wahrscheinlich um nicht geschlachtet zu werden und beginnt zu suchen oder zu wühlen: „Doch nichts ist zu finden. Das Ferkel rennt wieder im Kreis herum. Doch wohin es schaut, ist nichts zu finden. Es wird immer heißer.“, endet es geheimnisvoll.

An Motiven taucht das „Kinderheim“ immer wieder auf. Vielleicht eine Lebenserinnerung von David Silvester Marek, der hier seinen Vornamen nennt und auch die Lena, die Johanna und die Christina kennt, wo mir zumindestens die erste und die letzten aus den „Ohrenschmaus-Texten“ bekannt sein dürften.

Es gibt einen „Komödienphotograpen“ und der hat auch seine sprechenden Protagonisten. Nämlich einen Joseph Scherbenstrahl, eine Maria Strudelfladenkuh, einen Dieter Spritztrümmerleuchturm, sowie einen Ludwig Distelkloster und so weiter und so fort.

Da könnte die auch an sprechenden Namen interessierte Autorin und Jurorin direkt neidisch werden.

Da sich das aber nicht gehört, gehe ich zum letzten Satz weiter, wo es „Die wunderliche Betrachtung der Moderatoren ist das Wechselkonzert für die rauchenden einfachen Erklärer, die nicht mehr weiter wissen bei ihren Überlegungen zur Unterhaltung.“

Was verstanden? Ich auch nicht viel, aber Franzobel hat ja in seinem Vorwort nicht umsonst von den „sowohl unverständlichsten, als auch faszinierendsten poetischen Sätzen, die er je…“ geschrieben.

Die „Krokodiklwüstenstadtbahn“ gibt es auch, mit der Station „Krokodilnetzzeitungsfischer“, wenn man es noch nicht wüßte, hat man es jetzt begriffen, daß es stimmt, das David Silvester Marek ein großer Sprachschöpfer und wahrer Wortakrobat ist und sehr berührend finde ich seinen Text „Liebe“:

„Vieles gäbe es hier zu tun, wenn es nur nicht so schwierig wäre, in die verwirrendsten Werkstätten Ordnung zu bringen. Da braucht dieliebe sehr lange.“,setzt David Silvester Marek lakonisch dazu.

Und beim Buchstaben „M“ sind sowohl, wem wundert es, die „Mädchen“, als auch das „Märchenabenteuermuseum“, zu finden.

Vom „Quadratsiedlungsberg“ geht  es über den „Quellengrabenmisttiergarten“ zum „Räuberhöhlenwald“, wo die „Räuber“ verfolgt werden und am Ende der Reiseleiter kommt und sagt: „Lange Umbaudämme mit vielen neuen Siedlungen bringen Erlebnisabenteuer.“

Wie schon beschrieben, höchst geheimnisvoll. Dagegen geht es beim „Trost“ entgegen der Ankündigung erzählender zu. Denn da kommt „Lena verzweifelt durch den Bahnhof Tullnerbach-Pressbaum gelaufen, fällt einem Mann umarmend um den Hals und sagt weinend „Der Boasim hat meinen Namen blöd ausgelegt.“

Es folgt eine eine Irrfahrt von Purkersdorf-Gablitz, nach Hadersdorf-Weidlingau und am Schluß hat der Mann Lena noch versprochen sich mit ihren Fragen zu beschäftigen, hat er ja doch viele Bucher dazu.

Jetzt habe ich den Buchstaben „S“ ausgelassen und da begegnen wir einen mir schon bekannten Protagonisten, der uns auch bis jetzt begleitet hat und noch weiter begleiten wird, nämlich den „Sucher“ und der ist ein „Sammler“ und sucht oder hat „Sinn.“

Viele Bücher hat und sammelt er auch, so zum Beispiel, das mit der Aufschrift „Vom Klodeckel bis in die Unterwelt“ oder das mit dem Titel „Der gefährliche Umbau zwischen den Siedlungsschluchtspalten.“

Wenn wir  im Alaphabet weitergehen kommen wir zum Buchstaben „V“ und da gibt es, sowohl die „Versorgungsschulratshofinseln“, als auch das „Versorgungsterrassenhofgebirge“, als auch den „Vertröstungszirkus“ und über „X“ und „Y“ zum „Z“ und da zun „Zipfenmützenschneider“, bevor es mit der schon erwähnten „Zusammenziehungsaufbaustraße“ zu einem Ende geht.

Zu einem Vorläufigen nur, hat doch Franzobel in seinem Vorwort geschrieben, daß es sich bei den vorliegenden Texten nur um eine kleine Auswahl handelt, denn die Texte, die allesamt ziwschen 2010 und 2017  entstanden sind, stellen nur ungefähr ein Zehntes des Gesamtumfanges dar, den das „Geheimnisgeschichtenlexikon“ eigentlich umfassen könnte.

„Viel Vergnügen!“, beim Lesen dieser Auswahl“, hat Franhzobel noch gewünscht und ich kann noch ergänzen, daß ich, die ich David Sylvester Mareks Texte wohl schon seit 2010 kenne, durch das Lesen seines Lexikons auf viele mir bisher unbekannte Facetten gestoßen bin und von der Sprachgewalt des Wortakrobaten wirklich sehr beeindruckt war.

2018-12-03

Zwölfter Ohrenschmaus

Filed under: Literaturpreise,Veranstaltungen — jancak @ 23:59
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Ehrenliste

Ehrenliste

Den „Ohrenschmaus- „Literaturpreis für Menschen mit Lernschwierigkeiten“, von Franz Joseph Huainigg ins Leben gerufen, gibt es seit 2007,  ich bin seither in derJury dabei, die inzwischen aus Felix Mitterer, der den Ehrenschutz hat, Franzobel, Heinz Janisch, Ludwig Laher und Barbara Rett besteht, seit 2008 findet die Preisverleihung im Museumsquartier statt und heuer wurde der Preis das erste Mal von Gerlinde Hofer organisiert und es gab wieder ein tolles Programm.

Die Moderation hatten diesmal wieder Dani Linzer und der Vorjahrpreisträger David Trischer, mit dem ich auch auf der „Buch-Wien“ gelesen habe und nach der Begrüßung folgte wieder die Lesung  und die Vorstellung der Ehrenlistetexte, worunter wieder sehr viele Bekannte waren.

Begonnen hat es mit einem sehr interessanten Text von Cornelia Pfeifer, die sehr eindringlich erklärte, warum das „Leichter lesen und leichter sprechen“ für sie so wichtig ist.

Hans Martin Hiltner

Hans Martin Hiltner

Der 1980 in Graz geborene Christian Zsivkovic beschrieben seinen „Freitag Aabend in Stinaz“, wo er viel auszugehen pflegt.

Dann kam der „Europa-Text, der „Forum Logus Gruppe“, die aus einigen vorigen Preisträger wie Paul Text und Christan Kargl besteht.

Sehr beeindruckend der Text „Stimmen im Kopf“, der in Salzburg lebenden Jaqueline Moser, sowie“Johannas Lebensgeschichte“, der 1965 in Deutschlandsberg geborenen Denise Luttenberger.

Bei Christoph Dietrich handelt es sich auch um einen Vorjahrssieger, für den ich für seinen „Schmierfetten,“ die Laudatio geschrieben habe. Diesmal hat er sein außergewöhnliches Sprachtalent in dem Text „Super Deutz Traktor“ bewiesen, in dem das schöne Wort „Luftdrillmasche“ vorkommt, das Gregor Seberg, der die Texte wieder abwechselnd mit Chris Pichler gelesen hat, besonder gut gefallen hat.

Silvia Hochmüller, die glaube ich, auch schon öfter auf der Ehrenliste stand, beschäftigte sich in ihrem Text mit dem Widerspruch zwischen „Herz – Denken“ und der Dauerpreisträger Peter Gstöttmeier für den ich zweimal die Laudatio gehalten habe und dessen Buch „Söbständi“ ich auch hier besprochen habe, hatte diesmal mit „Ih sog zum Abschied leise Servus“  einen melancholischen Text, mußte er doch aus Gesundheitsgründen seine geliebte Außengruppe  aufgeben und sich wieder der Korbflechterei zuwenden und hat dies wieder in seiner Mundartart treffend beschrieben.

Markus Baumgartner

Markus Baumgartner

Ruth Oberhuber war 2011 Preisträgerin, ich habe vor zwei Jahren mit ihr auf der „ORF-Bühne“ der „Buch-Wien“ diskutiert und ihren Text „Regierung“ kann man wirklich treffend nennen:

„Darf ich mich vorstellen? Ich bin die neue Bundeskanzlerin. Ich rede nicht, ich tue mehr. Bitte denkt mehr nach, mit dem Geld mehr haushalten und eure Hosentaschen entleeren. Ist zwar nicht leicht, aber ihr könnt es schaffen. Mein Name ist <marie Sabine Grubauer“, dem kann man nicht viel hinzufügen, es gab aber noch einen ehrentliste Text von Stefan Mann, für den ich, glaube ich auch schon einmal eine Laudatio gehalten habe.

Den ersten Hauptpreis bekam  der 2015 Preisträger Hans Martin Hiltner der 1960 in Leipzig geboren wurde für seinen Text „Verletzt“, der von seiner Schwester Beate Henneberg aufgeschrieben wurde. Heinz Janisch hat die Laudatio  gehalten, ihm folgte der 1991 geborenen Markus Baumgartner, der seit 2008 Rainbows Home besucht, sich sehr für Zahlen interessiert und jeden, glaube ich, den Wochentag seines Geburtstags sagen kann.

Stipendiaten

Stipendiaten Viktor Noworski und David Silvester Marek

Ich habe für „Mir geht es gut“: „Der Buchstabe M riecht nach dem, auf dem draufsteht WAFER und in dem die Schnitten drinnen sind und die Zahl 13 riecht nach Frisör“, die Laudatio mit dem Titel „Das Gutgehen ist eine spezielle Welteinsicht“ gehalten.

Der dritte Preisträger war der 1989 geborene Mustafa Akmaz, der in Mmst wohnt und deshalb nicht zur Preisverleihung kommen konnte, er schickte aber eine Videogrußbotschaft und sein Text „mut“ ist auch sehr kurz, da er nur aus sieben Zeilen besteht.

„hasen-mut schaf-mut esel mut affen-mut  giraffen-mut elefanten-mut LÖWEN-MUT“, darüber läßt sich natürlich herrlich philosophieren. Felix Mitterer versuchte es in seiner Laudatio. Vorher gab es eine Musikeinlage der Inklusionband „Ohrenklang“ in der auch Ronnie  Pfennigbauer, der frühere Moderator Mitglied ist und die zwei Texte früherer Preisträger vertonten und musikalisch interpretierten, was mir sehr gut gefallen hat.

Dann folgte noch der sogenannte Schokoladepreis, das Gedicht auf der „Zotter Schokolade“, das diesmal von dem in Dresden lebenden Sebastian Zipser stammt, der Autor der Zeitschrift „Kaffepause“ ist, was sehr gut zur Schokolade passt, die von Franz Joseph Huainigg gleich angebissen wurde.

Alle

Alle

Ein „Ohrenschmaus-Stipendium“ gibt es seit einigen Jahren auch. Der erste Stipendiat ist der ebenfalls sehr häufig einreichende David Silvester Marek, dessen „Gehiemnisgeschichtenlexikon“ von Franzobel herausgegeben wurde und im Herbst bei „Klever“ erschien. Das Buch muß von mir noch gelesen werden und der nächste Preisträger wird auch ein Vorjahresieger nämlich Viktor  Noworski sein, der sein Buch mit Felix Mitterer erarbeiten wird.

Die Staatssekretärin Caroline  Edtstadler hat die Urkunde vergeben und den Preisträger vorgestellt, der gleich eine Probe seines Schaffens gab, dann gab es das Schlußfoto, das Buffet, die Schokoladen und den „Wohn und Werkstättenexpress“ in dem die Siegertexte wieder abgedruckt sind, was ich ich für eine sehr gute Idee finde.

Anschließend haben wir noch bei der „Augustin-Glühhmost-Hütte“, in der Rahlgasse einen Stop gemacht und einen Glühwein getrunken, was gut passte, denn der Coverboy des „Augustin 470“  ist David Sylvester Marek und ein Portrait von ihm gibt es in der Zeitschrift auch.

2018-10-30

Von der Jurysitzung in die AS

Jurysitzung © Gerlinde Hofer

Jurysitzung © Gerlinde Hofer

Die zwölfte „Ohrenschmaus-Preisverleihung“ naht her, Literaturpreis für „Menschen mit Lernbehinderung“  naht heran und heute war die Jurysitzung im Büro von Franz Joseph Huainigg, dem Preisbegründer.

Den Preis gibt es seit 2007, Otto Lambauer, der Anfangs das „Literaturgeflüster“ sehr unterstützte, hat mich in die Jury gebracht und so habe ich mich vor einigen Wochen durch dreihundertvierundzwanzig Texte, die von hundertsechsunddreißig Autoren eingereicht wurden gelesen.

Der „Ohrenschmaus“ boomt. Anfangs waren es nur etwa hundert Texte, die zu beurteilen waren. Seit Gerlinde Hofer nach Evelyne Pammer, die Organisation übernommen hat.

Es gibt jetzt viele Lesungen von „Ohrenschmaus Autoren“ und ein Stipendium für ehemalige Preisträger gibt es auch.

Das erste hat David Sylvester Marek gewonnen, der mit Franzobel, einem Mitjuror ein Buch herausgebracht hat, das Ende September im Badeschiff vorgestellt wurde.

Das muß ich noch lesen. Die Texte habe ich schon gelesen und meine Vorschläge gemacht, die am Nachmittag mit Barbara Rett und Felix Mitterer durchdiskutiert wurden. Die anderen Juroren haben ihre Vorschläge schriftlich geschickt.

Jetzt gibt es wieder Preisträger, die Anfang Dezember im Museumsquartier präsentiert werden, auf der „Buch Wien“ gibt es auch Wieder eine „Ohrenschmaus Lesung“, da werde ich auch kurz meine „Mimi“ vorstellen. Eine Schokolade wird es wieder geben und ich werde demnächst meine Laudatio schreiben, aber vorerst hatte ich mich in den Rathauspark gesetzt und mein vierzehntes DBp-Buch ausgelesen, bevor es in die Alte Schmiede ging, wo wieder „Textvorstellungen“ waren.

Renate Zuniga hat unter dem Motto „Unerwartet Unangenehmens“ wieder drei Bücher vorgestellt und die erste Autorin war die 1974 in Wien geborene Karoline Cvancara, die ich eigentlich als „Wortreich-Verlegerin“ kenne. Sie schreibt aber auch Bücher und stellte daher ihr 2018 erschienenes „Horak  hasste es, sich zu ärgern vor“ und das war sehr interessant, handelt es doch von einen Gymnasiallehrer, der im Cafe Hummel sitzt, weil er vor dem Lärm in seiner Wohnung flieht und dann kommt  eine Frau daher, setzt sich an seinen Tisch und quasselt ihn an.

Dann kam ein skurillier Erzählband des mir bisher unbekannten Fritz Weilandt, der 1941 in Pommern geboren wurde, bis 2000 auch Lehrer war und jetzt bei „Sisyphus“ achtzig Minierzählungen unter dem Titel „Schwarz surren Kastagnetten“ herausgegeben hat, von denen er sechs gelesen hat.

Der dritte Autor war der 1969 in Graz geborene Wilfried Ohms mit „Neun Stunden“ und so lange ist ein Drogensüchtiger im Burgenland auf einer Straße gelegen. Ein Journalist beginnt zu recherchieren und jeder den er interviewt, scheint seine eigene Geschichte dazu zu erzählen. Eine solche las der Autor vor, die von einem Arzt handelte, der dann auch etwas anderes erzählt.

Spannend, spannend, die österreichischen Neuerscheinungen, abseits der österreichischen Buchpreisliste, aber da habe ich noch einiges zu lesen, bevor es am Montag zur Preisverleihung kommt, so daß ich den Büchertisch ziemlich unbeachtet ließ.

2017-12-04

Ohrenschmaus-Preisverleihung

Urkundenverleihung Ehrenliste

Urkundenverleihung Ehrenliste

David Tritscher

David Tritscher

Den „Ohrenschmaus-Literaturpreis von und für Menschen mit Lernschwierigkeiten“ gibt es seit 2007, das heißt er wurde heute das elften Mal im Museumsquartier verliehen.

Oder nein, im MQ war es erst das zehnte Mal, denn 2007 fand die Preisverleihung im Literaturhaus statt und ich bin von Anfang an dabei, während die Jury seither gewechselt hat.

Friedl Hofbauer war die ersten Male dabei, Kurt Palm, Niki Glattauer, Andrea Stift. Von den Anfangsjuroren gibt es noch Heinz Janisch, Barbara Rett und Felix Mitterer, der auch der Schirmherr ist. Jetzt sind außer den genannten noch Ludwig Laher und Franzobel dabei.

Franz Joseph Huainigg ist der Initiator, Eva Singer hat die ersten Preisverleihungen organisiert, ihr folgte Evelyn Prammer, die heute die Organisation an Gerlinde Hofer abgegeben hat und als ich nach halb fünf die Ovalhalle des MQ erreichte, begann es sich langsam zu füllen.

Dani Linzer und Ronny Pfennigbauer machen auch schon lang die Moderation im gekonnten Doppelduo.

Chris Pichler und Gregor Seberg

Chris Pichler und Gregor Seberg

Preisverleihung David Tritscher

Preisverleihung David Tritscher

Begrüßungsansprachen gab es heuer keine, so fing es gleich mit einer Lesung der Texte der sogenannten Ehrenliste an. Gelesen haben wieder Chris Pichler und Gregor Seberg und es gibt auch wieder eine Broschüre, wo die Siegertexte enthalten sind und die Autoren vorgestellt werden und richtig, die Texte wurden aus einer Rekordeinreichung von 186 Texten ausgewählt und es begann gleich provokant oder erfrischend, denn „Ich will den ganzen Tag saufen“, hat der 1986 in der Türkei geborene Muammer Yüce geschrieben.

Dann kam eine Gemeinschaftsarbeit der „Forum Logus Gruppe“ und die 1959 geborene Brigitte Koxeder hat einen Text namens „Erbsengroß“ geschrieben:

„Erbsengroß ist meine Geschichte. Ich Erbselein bin klein, rund und grün, befinde mich als kleine runde Kugel.“

Dann kam ein Text des 1965 geborenen Herbert Kastner, der sich um den Taxitransport in Gallneukirchen, wo der Autor auch lebt, dreht und als letzter, bevor es zu den Hauptpreisträgern geht, kam der Text des Vorjahrsgewinners Viktor Noworski „Göld is guad, awa ka Heiratsgrund“, der wieder auf eine unvergleichbarte Weise  witztig ist.

Franzobel hielt dann die Laudatio für den ersten ?reisträger, dem erst achtzehnjährigen David Tritscher „Gefangene Gedanken: Gefangene Gedanken sind in deinen Kopf, doch irgendwann werden sie ziehen“.

Preisverleihung Christoph Dietrich

Preisverleihung Christoph Dietrich

Preisverleihung Melanie Koller

Preisverleihung Melanie Koller

Danach kam ich mit meiner Laudatio für den sehr originellen  Text des 1983 in Graz geborenen  Christoph Dietrich „De guade  blaue Schmierfetten“

„Sehr lakonisch der Text und die Einführung in die Mechanik, die Hydraulik, in die Technik oder  was immer die Gebiete der Schmierfettkund sind“, habe ich geschrieben.

Dann kam Melanie Koller, die glaube ich, auch auf der „Buch-Wien“ gelesen und mit „Langsam werden“ gewonnen hat und das Gedicht der gute Zotterschokolade ist wieder von einem alten Bekannten.

Hat doch der 1962 in Waidhausen OÖ geborene Peter Gstöttmaier schon sechsmal am „Ohrenschmaus“ teilgenommen und  ihn 2011 gleich mit seinen „Söbständi“ und 2015 noch eimal mit dem Gedicht „dössöbi“ gewonnen.

Zweimal stand er auf der Ehrenliste. 2014 war einer seiner Texte auf der Schokolade und auch heuer gibt es  einen Gstöttmeier-Text, der inzwischen auch ein eigenes Buch herausgebracht hat, auf der Schokolade „Drüberschlofa Heli!“ heißt er, für den Ludwig Laher eine leidenschaftliche Laudatio hielt. Und Franz Joseph Huainigg hat, bevor das Buffet eröffnet wurde und es das großes Fotoschooting gab, auch gleich wieder hineingebissen.

Preisverleihung "Der besonders köstliche Preis" an Peter Gstöttmaier und Dankesworte von Franz-Josef Huainigg

Preisverleihung „Der besonders köstliche Preis“ an Peter Gstöttmaier und Dankesworte von Franz-Josef Huainigg

2017-10-30

Jurygeschehen

Filed under: Literaturpreise — jancak @ 23:55
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Meine Leser wissen es wahrscheinlich, ich bin Mitglied in zwei Jurien und bin das sehr gern, weil mich ja jede Art von Literatur interessiert und ich auch gern bei literarischen Entstehungsprozessen mitmische, beziehungsweise hautnah und aktuelle literarische Entwicklungen beobachte.

Den „Literaturpreis Ohrenschmaus“ für und von Menschen mit Lern- oder intellektuellen Behinderungen gibt es seit 2007. Da wurde Franz Joseph Huanigg, glaube ich,  vierzig und hat sich zu Geburtstag intittiert von der inzwischen verstorbenen Michaela König, die ja das Vorbild für meine „Mimi“ ist, den Literaturpreis gewünscht.

Otto Lambauer, mein literarischer Verstärker, wie ich gern sage, weil er im ersten halben Jahr das „Literaturgeflüster“ sehr untertstützte, oft kommentierte und in dieser Zeit auch einen eigenen Blog betrieb, den ich von Alfreds Wandergruppe kenne, weil er, obwohl ein paar Jahre jünger mit dem Alfred in dasselbe Gymnasium gegangen ist, fragte mich, weil beim Organisationsteam als Caritas-Mitarbeiter damals dabei, wie der „Ohrenschmaus“ ins Literaturhaus käme, ich fragte ihm ob noch jemand für die Jury gebraucht wird und so lese ich seit zehn Jahren jedes Jahr im Herbst, meistens zeitgleich mit der Organisation meines Geburtstagsfest eine Reihe von sehr schönen Texten.

Diesmal waren es, glaube ic,h über hundertachtzig, also ein ganzer Stapel, Gedichte, Lebensberichte, auch Theaterstücke, Krimis, Prosetexte, etcetera, alleine oder in Werkstätten geschrieben und obwohl die Text anonymisiert eingereicht werden, erkenne ich manche sofort an ihren Stil.

Eine spannende Sache in eineLiteratur Einblick zu erhalten, die sonst an mir vorbei gegangen wären. So habe ich Anton Blitzstein persönlich kennengelernt und Peter Gstöttmeiers, sozusagen ein Stammgewinner, Buch gelesen.

Die Jury hat inzwischen gewechselt, am Anfang war noch Friedl Hofbauer, die ja inzwischen gestorben ist, dabei.

Felix Mitterer war und ist der Schirmherr, Heinz Janisch und Barbara Rett sind sozusagen auch Stammmitglieder, Kurt Palm und auch Andrea Stift haben die Jury verlassen, jetzt gehört ihr noch Franzobel und Ludwig Laher an, die ich dann bei den Jurysitzungen treffe oder die ihre Vorschläge dorthin schicken.

Die Jurysitzung ist für mich auch ein Anlaß ins Parlament zu kommen, weil sie oft  dort im ÖVP-Club stattfindet. Ein anderer Ort war das Albert Schweizerhaus und das Parlament hat, weil es derzeit  renoviert wird, ein Ausweichquartier am Heldenplatz. Dort stehen jetzt ein paar Conatainer und so habe ich heute Nachmittag, während ich mit Barbara Rett, Evelyn Prammer und der neuen Organisatorin Gerlinde Hofer ausstauschte, auch einen neuen interessanten Ort kennengelertn.

Jetzt sind die Preise ermittelt, nein, ich werde nicht spoilern und auch die Preisträger nicht verraten, nur so viel, es sind wieder einige alte Bekannte dabei. Ich glaube, aber auch ein paar Neue. Es gibt wieder einen schönen kurzen knappen Text für die Schokolade und die Preisleiheung wird diesmal wieder im Dezember im <museumsquartier sein.

Voriges Jahr zum zehn Jahresjubiläum war sie anläßlich der Buch-Wien in November, da gab es auch eine Diskussion und eine Lesung.

Eine Lesung wird es dort auch heuer wieder geben und zwar am Samstag Vormittag auf der Wasner-Bühne. Alle Interessierten kann ich dazu einladen und auch selbst daran teilnehmen, weil ich jetzt über den „Ohrenschmaus“ zu meiner Presse-Autorenkarte kommen werde, auf die ich schon lang warte.

Eine Laudatio muß ich inzwischen  schreiben und freue mich darauf, denn ich bin, glaube ich, gerne Laudatorin, die gute Zotter-Schokolade mit einem der Siegertexte wird es wieder gehen und dazwischen werde ich mich seit vorigen Jahr  in eine zweite Juryarbeit vertiefen, bin ich seit da ja auch Mitglied in der Blogger Debut-Jury und werde da auch sehr bald aus der über fünfzig Bücher langen Longlist fünf Titel lesen und meinen Favoriten wählen können, das heißt, ein paar der Bücher, hoffe ich, schon gelesen zu haben, interessiere ich mich ja auch sehr für Debuts, beziehungsweise haben ja auch die O Töneeine Debutschiene und der österreichische Buchpreis hat  eine Debutliste. Da gibt es, hoffe ich sicher Überscheidungen, habe ich ja kürzlich erst „Reibungsverluste“ und „Liebwies“ gelesen und bekomme demnächst, glaube ich, von FVA noch ein Debut zugeschickt, das auf der Liste steht.

„Ullstein“ hat auch ein solches. Das ich noch lesen muß. Das kann ich aber nicht mehr vorschlagen, weil da die Einreichfrist morgen endet und dann geht es nach dem Buchpreislesen an das der Debutpreisschiene und dazwischen, das heißt, vorher werde ich schreiben.

Beginnt ja bald der „Nanowrimo“ und da diesmal mit einem fünfzehntägigen Schreibmarathon des Writersstudio, an dem ich zumindest in der ersten WSoche teilnehmen werde. Man sieht, ich habe viel zu tun, bis ich dann nächste Woche meinen Geburtstag feiere und auf der „Buch Wien“ herumspazeren werde. Die „Poet Night“ gibt es inzwischen auch und noch eine Neuigkeit habe ich zu berichten.

Das „Frühstück“ ist fertig korrigert und kann an die Druckerei gehen. Die Szene achtundzwanzig, die ich am Volkkstimmefest gelesen habe und die es auf der Website als Probekapitel gibt, werde ich übrigens sowohl dort als auch bei meiner Geburtstagslesung lesen und dazwischen vorher, nachher wenn es geht, in mein neues Romanprofekt eintauchen, wenn ich die Laudatio für den Siegertext geschrieben habe, der, das kann ich auch verraten, ein sehr spannender mit einem originellen Titel ist.

2016-11-10

Der zehnte Ohrenschmaus

Dani Linzer und Ronny Pfennigbauer

Dani Linzer und Ronny Pfennigbauer

Urkundenverleihung EHRENLISTE, Hakan Alkis, Melanie Corn, Peter Gstöttmaier, Herwig Hack, Kevin Neubauer, Elisabeth Stachl, Anna Traunig, Klaus Willner

Urkundenverleihung EHRENLISTE, Hakan Alkis, Melanie Corn, Peter Gstöttmaier, Herwig Hack, Kevin Neubauer, Elisabeth Stachl, Anna Traunig, Klaus Willner

Der „Ohrenschmaus-Literatur von und mit Menschen mit Lernschwierigkeiten“, wurde heute schon zum zehnten Mal vergeben, da er 2007 von Franz Josef Huainig anläßlich seines vierzigsten Geburtstag gegründet wurde.

Die erste Preisverleihung fand im Literaturhaus statt. Da habe ich noch nicht gebloggt. Ab 2008 wurde er dann im Museumsquartier vergeben und man kann die Berichte bei mir lesen.

Die Jury hat sich seither verändert, in den ersten Jahren war noch Friedl Hofbauer dabei und Kurt Palm. Niki Glattauer kam später, Andrea Stift habe ich mit Ludwig Laher hineingebracht, ist aber wieder daraus verschwunden und ich habe auch schon sehr lange nichts mehr von ihr gesehen und gehört.

Sybille Grafl

Sybille Grafl

Eva Jancak

Eva Jancak

Franzobel ist neu hinzugekommen, die anderen, wie Heinz Janisch, Barbara Rett sind unter dem Ehrenschutz von Felix Mitterer gleichgeblieben.

Inzwischen gibt es aber auch ein vom Bundesministerium vergebenes Startstipendium, das Ludwig Laher ausgearbeit hat und das heute an David Sylvester Marek, einem früheren Preisträger vergeben wurde und die Preisverleihung findet heuer nicht mehr wie bisher Ende November, Anfang Dezember, sondern schon ein Monant früher im Rahmen der „Buch-Wien“ statt, da wird es auch am Freitag, eine Reihe von Veranstaltungen mit Lesungen aus dem neuen Buch, das es jetzt wieder mit den Siegertexten gibt und, um fünf auch eine Diskussion „Quo Vadis -Ohrenschmaus?“ auf der ORF-Bühne geben, an der unter anderen auch ich teilnehmen werde und am Donnerstag hat es die sehr festliche zehnte Preisverleihung geben.

Dani Linzer und Ronny Pfennigbauer haben wieder, wie schon seit einigen Jahren, durch das Programm geführt.

Gelesen haben diesmal Kristina Spenger und Gregor Seberg zuerst die Texte, die diesmal auf die Ehrenliste gekommen sind.

Herbert Schinko

Herbert Schinko

Heinz Janisch

Heinz Janisch

Da waren wieder bekannte Namen dabei, denn der „Ohrenschmaus“ hat seine Stammeinreicher. So stand Peter Gstöttmeier, der ja schon 2011 und 2015 gewonnen hat und auch einmal einen seiner Texte auf der Schokolade hatte und von dem es jetzt auch ein eigenes Buch gibt, auf der Liste, dann Klaus Willner, Hakan Alkis und und und..

Und auch Sabine Grafl, die den ersten Hauptpreis bekommen hat, früher gab es da eine Kategorie, die Lebensberichte hieß, jetzt gibt keine Kategorien mehr, es kommen aber immer wieder Texte, die von persönlichen Lebenserfahrungen erzählen, ist schon auf der Ehrenliste gestanden.

Jetzt erzählte die 1978 in Nenzing Geborene, die in Vorarlbert im „Springbrett-Lädle“,tätig ist, in ihrem Text „Sie hat sich  richtig entschieden oder wir haben es zusammen geschafft“, von ihren einschneidenen Kindergartenerfahrungen, wo sie ausgegrenzt wurde und sich nicht wehren konnte, während sie sich jetzt, stark und selbstbewußt geworden, das nicht mehr gefallen lassen würde.

Auch Herbert Schinko, der in seinem Text die „Zeit“ poetisch behandelt hat, „Die Zeit bleibt nicht stehen.

Viktor Noworski

Viktor Noworski

Ludwig Laher

Ludwig Laher

Die Zeit muß man ganz fest halten. Die Zeit bleibt bei mir…, ist, glaube ich schon von der Ehrenliste gestanden, während der 1940 in Pennsylvania geborenene Viktor Noworski, der mit seiner sehr ungewöhnlich gestaltenten Sprache aufffiel: „Da is amay aus da Shtadmittn an kumma  mit an auto und woytat uns Autos  fakaufn. Da san a SAPSUCKER und a SQIRREL und a CHIPMUNK und a SKUNK (des san neigirige Ficha aus n Wayd in sei Auto greut.“,noch nie eingereicht  hat.

Was ebenso  für den 1982 geborenen Paul Text, der Name ist ein Pseudonym und der schon in einer Anthologie veröffentlich hat, dessen Text „Der fliegende Tisch fliegt immer wenn er dreckig ist wohin es gerade regnet“, es auf die Schokolade schaffte, zutrifft.

Dazwischen gab es wieder eine Musikeinlage von der inklusiven Band „Mundwerk“.

Richard Pils von der „Bibliothek der Provinz“ stellte das neue „“Ohrenschmaus-Buch“: „Zu zweit ist man weniger allein“ vor.

Es gab auch eine Geburtstagstorte und den Hinweis auf die „Buch-Wien“, wo alle, die sich dort morgen mit dem Wort „Ohrenschmaus“ melden, verbilligten Eintritt haben.

Paul Text

Paul Text

Franzobel

Franzobel

Ein paar weitere „Ohrenschmaus-Bücher“ gibt es auch. So hat zum Beispie.  die Caritas Bludenz, die ja das „Springlädle“ betreibt, in dem sowohl Sybille Grafl, als auch Hakan Alkins und Herbert Offenhuber, sowie Josefine Bitschau, zwei frühere Preisträger tätig sind, ein Buch mit Texten der Mitglieder „Durch Erfahung wird man klug“ herausgegeben.

Also hingehen, zuhören, einlesen, entweder morgen auf der „Buch Wien“ oder im nächsten Jahr bei der Preisverleihung und damit es die geben wird, hat sich inzwiswchen auch ein „Crowdfounding Projekt“ gebildet, das man unter www/startnext.com/ohrenschmaus oder auf der entsprechenden Facebookseite unterstützen kann.

Robert Stocker (Bundeskanzleramt), David Sylvester Marek

Robert Stocker (Bundeskanzleramt), David Sylvester Marek

Franz-Joseph Huainigg mit Verleger Richard Pils

Franz-Joseph Huainigg mit Verleger Richard Pils

Geburtstagstorte

Geburtstagstorte

Alle

Alle

2016-10-11

Vom Parlament in die Alte Schmiede

„Du gehst sicher zu einer Lesung?“,  hat meine ehemalige Schulkollegin Trude K. mich gefragt, als ich sie um halb vier auf der Kettenbrückengasse traf.

„Richtig, aber zuerst ins Parlament!“

„Ins Parlament, was machst du im Parlament?“, lautete die erstaunte Frage.

Aber wieder richtig, es kommt ja jetzt bald die zehnte  „Ohrenschmaus-Preisverleihung“ und weil die zur Feier des Jubiläums, nicht mehr Anfang Dezember zum Tag der Behinderung, sondern schon einen Monat früher auf der „Buch-Wien“ stattfindet, war heute um vier in den Räumen von Franz Josef Huainigg die Jurysitzung und ich habe mich mit Franzobel, Heinz Janisch und Felix Mitterer getroffen und wir haben mit vielleicht so rauchenden Köpfen, wie der Jury des ersten „österreichischen Buchpreises“, die ja bald die Shortlist bekanntgeben wird, unsere Entscheidungen getroffen.

Das heißt so sehr haben sie nicht geraucht und wir waren  auch bald einig, wer die drei Hauptpreise bekommen wird, welcher Text auf der Schokolade stehen wird, wer auf die Ehrenliste kommt und ein „Ohrenschmaus-Stipendium“ wird es zum Zehnjahresjubläum auch geben, sowie ein neues Buch, das am 11. 11. auf der „Buch-Wien“ vorgestellt wird, da gibt es auch eine Diskussion „Quo vadis Ohrenschmaus?“, auf der ORF-Bühne und das ist sehr interessant, denn der „Ohrenschmaus“ will sie ja der Öffentlichkeit vorstellen und seine Preisträger, beziehungsweise ihre Texte dieser präsentieren und das kann ich schon verraten, es sind wieder einige schöne dabei, die man dann, wenn man am 10. November um achtzehn Uhr ins Museumsquartier kommt, auch hören kann.

Nach eineinhalb Stunden waren wir mit der Diskussion fertig. Dann bin ich in die „Alte Schmiede“ gegangen, weil es dort wieder eine „Lesart“ mit Angelika Reitzer gab, die die neuen Bücher von Karin Peschka und Almut Tina Schmidt vorstellte und weil die Sitzung schon, um halb sechs zu Ende war, war ich schon nach halb sieben in der „Alte Schmiede“.

Da hatten die Assistenten gerade aufgesperrt und ich war lange mit ihnen, Angelika Reitzer und den Autorinnen allein und, als ich schon glaube, daß ich vielleicht das einzige Publikum bin, öffnete sich die Türe und Peter Henisch kam herein und nach und nach noch ein paar andere Autoren und Zuhörer und ich nützte die Gelegenheit mich bei Peter Henisch zu erkundigen, wie seine Lesung letzte Woche war und ihn zu fragen, ob er glaube, daß er auf die Shortlist kommt, denn die wird ja morgen vergeben und das finde ich sehr spannend, weil ich mir eigentlich vorstellen könnte, daß mindestens acht Namen darauf stehen, obwohl sie  auf fünf geschrumpft wird.

Karin Peschka, die überraschende „Alpha Gewinnerin“ vom letzten Jahr wird nicht darauf stehen, hatte aber ein „Stadt Wien-Stipendium“, so daß ich im „MUSA“ schon etwas aus ihrem neuen Roman „FanniPold“hörte, aber dennoch bei der Einleitung von Angelika Reitzer überrascht war, denn es geht nicht nur um eine frustrierte Ehefrau und Mutter in einem kleinen Dorf, die ihre drei Freundinnen mit denen sie sich einmal in der Woche in einer Pizzeria trifft, erzählt, daß sie Krebs hat, es geht auch um einen Leopold, beziehungsweise einen Poldi, mit dem sie sich auf einen Baumvereinigt, deshalb auch die Zusammenschreibung des Namens, was mich anfangs ein wenig verwirrte, um Ameisen, weil das fleißige Tiere sind, geht es auch und das alles ist ein wenig  geheimnisvoll und würde ich auch gerne lesen.

Aber leider ist das Buch noch nicht zu mir gekommen, was angesichts meiner überlangen Leseliste und meines deutschen und österreichischen LL-lesen auch nicht wirklichlich viel macht.

Das heißt das deutsche Lesen ist ja mit dem Peter Stamm wahrscheinlich vorbei, wenn nicht doch noch Buch neunzehn und zwanzig kommt, das österreichische wird dann bald beginnen und nach Karin Peschkas Lesung kam gleich die Diskussion, beziehungsweise die Fragen an beide Autorinnen, dann stellte Angelika Reitzer, die mir bisher unbekannte Almut Tina Schmidt vor, die 1971 in Göttingen geboren wurde, schon länger in Wien lebt und bei „Droschl“ verlegt.

Ihr, glaube ich, dritter Roman heißt „Zeitverschiebung“ und das ist auch sehr interessant, denn während es bei Karin Peschkas neuem Buch, um eine Lüge geht, geht es hier, um das notorische Zuspätkommen und um, das Prekariat, das die jungen Leute heute erleben, geht es auch.

Die Protagonistin soll oder will auf jeden Fall an ihrer Diplomarbeit über Jack Kerouac schreiben, wird aber nicht so schnell fertig, wie geplant, so nimmt sie einen Bandscheibenvorfall her, um Aufschub zu bekommen, läßt sich krankschreiben und fährt, statt weiterzuschreiben, zu der Hochzeit ihrer Freundin Melanie.

Da gab es dann, wie Angelika Reitzer im Anschluß bemerkte, die zweite Wirtshausszene zu hören, von der Autorin sehr flott und schnell vorgetragen, die erste hatte schon Karin Peschka, wo Fanni bei einer Familienfeier mit blutenden Finger auf einem Klo sitzt und einen Brandt auf dieser Toilette hat es vorher auch gegeben.

Interessant, interessant und bin gespannt, ob das Buch noch zu mir kommt, ebenso wäre ich auf das von Peter Henisch neugierig, aber als ich über die Buchhandlung „Kuppitsch“ und dem Bücherschrank, den es dort gibt vorbeigegangen bin, habe ich El Awadallas bei „Milena“ erschienene „U-Bahn Dialoge“- „Seawas, Grüssi, Salamaleikum“ gefunden und das ist sicher auch sehr interessant.

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