Literaturgefluester

2023-05-03

Anna Baars Festrede auf Dorothea Zeemann

Die Reihe „Autorinnen feiern Autorinnen“ gibt es schon zehn Jahre lang. Kaum zu glauben. Die hat Julia Danielcyck eingeführt, als sie Literaturreferentin der Stadt Wien wurde und da einmal Marlene Streeruwitz eingeladen um über Ebener von Eschenbach zu reden und jetzt war Anna Baar an der Reihe, die ihr Wissen über die 1909 und 1993 verstorbene Dorothea Zeemann den literarisch Interessieren mitzuteilen.

Doroathea Zeemann eine inzwischen Vergessene, wie die meisten Frauen, die da im Rathaus gewürdigt wurden oder doch nicht ganz „Jungfrau und Reptil“ kennen wahrscheinlich die meisten und daß sie Heimito von Doderers Geliebte war wahrscheinlich auch und ich habe mir das Buch einmal vor Jahrzehnten gekauft und wahrscheinlich auch gelesen, was eine gute Idee war, denn jetzt ist das Buch vergriffen. Es gibt nur mehr eines, den Kriminalroman „Uriel“ und natürlich auch das Büchlein mit der Festrede der 1993 in Zagreb geborenen Anna Baar, deren „Nil“ ich gelesen habe und die hat sich offenbar sehr genau mit dem Werk der Autorin auseinandergesetzt und Julia Danielcyck, die einleitete, hat auch viele Paralellen bei den beiden Autorinnen gefunden und die 1993 scheint auch sehr freizügig gewesen sein, sich aber mehr als Krankenschwester als als Autorin verstanden haben und Anna Baar listete genau die Bücher auf, die man inzwischen nur mehr antiquarisch oder in den Bücherschränken bekommen kann.

Es gab auch Ausschnitte aus einem Radiofeature und aus einem Film zu hören, wo die Autorin sagte, daß sie eigentlich nicht sterben will.

Sie hat es inzwischen getan und wir haben uns an die Autorin erinnert, die offenbar relativ unbekaüber das Leben Dorotheannt zu sein scheint. Nachher gab es wieder Wein und was zu knabbern und ich habe mich mit der Angela unterhalten.

Cornelius Hell gesehen, den ich fragte warum er nicht in Leipzig war? , den ich fragte warum er nicht in Leipzig war? , den ich fragte warum er nicht in Leipzig war? L, den ich fragte warum er nicht in Leipzig war? Susanne Ayoub war da und richtig in „Jungfrau und Reptil“ geht es um den Literaturbetrieb und um die Spaltung zwischen den Konsavativen und den Linken und da sind wir schon bei der GAV, die ja morgen ihr fünzigjähriges Bestehen feiern wird.

2022-06-01

Sabine Scholls Festrede auf Elfriede Gerstl

Noch einmal Sabine Scholl ,obwohl ich sie ja schon am Montag live und am Dienstag per Stream in der „Alten Schmiede“ hörte und diesmal hat sie die Festrede auf die 2009 verstorbene Elfriede Gerstl gehalten, die am 16 . Juni, einen Tag nach dem dritten Geburtstag meiner Enkeltochter Lia, neunzig geworden wäre und die Festrede „Autorinnen feiern Autorinnen“, wo eine Autorin eine verstorbene Kollegin würdigt, hat Julia Danileczyk eingeführt, als sie das Literaturreferat der Stadt Wien übernahm. Da hat Marlene Streeruwitz Berta von Suttner gewürdigt, der Eröffner hat auf ein Glas Wein eingeladen, das es nicht gegeben hat, während unten im Hof ein großes FPÖ-Fest gefeiert wurde, zu dem umgeleitet wurde und Marlene Streeruwitz, die Couragierte hat dazu aufgefordert, sich den Wein dort zu holen, aber ich habe mich das nicht getraut, die Security hätte mich wahrscheinlich auch abgehalten.

Dann hat Marlene Schachinger Betty Paoly gewürdigt, 2016 die inzwischen verstorbene Ruth Klüger Marie von Ebner Eschenbach, Juia Rabinowitsch hat Mela Hartwig gewürdigt, 2018 Petra Ganglbauer Jeannie Ebner, 2019 Margit Schreiner über Caroline Pichler, da hat es dann schon Wein gegeben und 2019 auch vorher ein Symposium mit einem Buffet. Dann kam Corona und ich war weg vom Fenster, so habe ich Bettina Balaka über Eugenie Schwarzwald versäumt und Teresa Präauers Rede über Ilse Aichinger, die da ja hundert wurde.

2022 am Tag, wo die Maskenpflicht in den Supermärkten gefallen ist, war alles wieder normal und Julia Danilcyck hat bei der letzten Wien-Reihe schon auf die Veranstaltung hingewiesen und bei der „KritLit“, als sie die eröffnet hat, noch einmal, also wieder eine Festrede und diesmal auf Elfriede Gerstl , die ich ja gekannt habe und die ich sehr mag und auch schon bei sehr vielen diesbezüglichen Veranstaltungen gewesen ist, ich würde fürs nächste Mal Else Feldmann empfehlen und Friederike Mayröcker, die ja im letzten Jahr gestorben ist, kommt wahrscheinlich auch mal dran, denn die war eine sehr erfolgreiche Dichterin, während die 1932 geborene Elfriede Gerstl, die Tochter eines jüdischen Zahnarztes, von dem sich ihre Mutter aber bald scheiden ließ und die sich dann während des Holocaust verstecken mußte, die Diskrimierung und die Mißachtung schon sehr früh erlebte. So hat sie, glaube ich, die Wiener Gruppe nicht sehr anerkannt, in Berlin, wo sie offenbar einige Zeit lebte, fühlte sie sich nicht wohl und als sie einmal, um eine Gemeindewohnung ansuchte, hat ihr ein Beamter erklärt, daß man auch im Kaffeehaus schreiben kann.

Sie war dann mit Gerald Bisinger eine Zeitlang verheiratet, hat später in der Kleeblattgasse gewohnt, Herbert j. Wimmer war ihr Lebensmensch., 1999 hat sie sowohl den „Fried-“ als auch den „Trakl-Preis“ erhalten. Elfriede Jelinek hielt eine Laudatio und „Droschl“ hat nach ihren Tod eine Gesamtausgabe ihrter Werke herausgebracht. So bin ich die Stufen in den Wappensaal hinter Anette Knoch und Henrike Blum hinaufgegangen, habe dann gleich die Ruth getroffen, die sich wunderte, daß so wenig GAV-Kollegen gekommen wäre. Ein Eindruck ,den ich nicht teilte, denn ich habe mich über die vielen bekannten Gesichter gewundert, Bettina Balaka war da, Michaela Hinterleitner, Klaus Haberl, Theodora Bauer, Helmut Peschina und und und.

Die Angela und der Josef, die ich eigentlich erwartet hätte, waren nicht da.Vielleicht haben sie nichts von der Veranstaltung gewußt. Barbara Novak hat eröffnet und die Kulturstadträtin entschuldigt, die in Sachen Festwochen unterwegs war. Der Bürgermeister war auch nicht da, aber der ist noch nie zu der Veranstaltung gekommen und Julia Danielczyk hat in ihrer Festrede auch sehr viel über Elfriede Gerstl erzählt und Sabine Scholl die unentwegte hat sich auf den „Kleiderflug“ bezogen. Das ist ein Langgedicht an Hand dessen man die Biografie, der immer sehr modisch gekleideten kleinen Frau, die die Kaffeehäuser und die Straßen Wien sehr frequentierte, gut nachvollziehen kann.

Sie hat Kleider gesammelt und ich habe sie einmal in ihr Depot in der Kettenbrückengasse bekleidet und einmal hat sie mich auch auf ein Fest mitgenommen, zu dem ich, weil ich ein noch größerer Außenseiter des Literaturbetriebs bin, keine Einladung hatte. Enmal hat sie bei meinem Geburtstagsfest gelesen und sie war sicher eine sehr interessante Rand- oder besser Kultfigur mit ihren Textkrüml des Literaturbetriebs.

Nachher gab es, was mich auch sehr freute, wieder den Wein, denn bei der „Wien-Reihe“ und auch im Literaturhaus gibt es denm glaube ich, noch nicht. Ich habe mich mit Kaus Haberl, der Ruth, Eva Dithe und noch ein paar anderen unterhalten. Eine Publikation im „Mandelbaum-Verlag“ und einen Abdruck der Festrede in der „Furche“, die aufgelegen ist, hat es auch gegeben und der Alfred hat inzwischen den Otto getroffen, der ein Zeitlang mein literarischer Verstärker war,getroffen und Franz Schuller, ein ehemaliger Freund von ihm, der aber auch im Kulturamt tätig ist, war auch anwesend.

2019-09-12

Caroline Pichler und Margit Schreiner

Die „Autorinnen feiern Autorinnen-Veranstaltung“ gibt es seit 2014, seit Julia Danielczyk das Literaturreferat der Stadt Wien übrnommen hat, da hat Marlene Streeruwitz den Festvortrag über Berta von Suttner gehalten.

Dann waren Betty Paoli, Marie von Ebner Eschenbach, Mela Hartwig und im Vorjahr Jeannie Ebner an der Reihe und heuer wurde Caroline Pichler fast pünktlich zu ihrem zweihundertfünzigsten Geburtstag gefeiert und neu war diesmal, daß es schon am Nachmittag ein Begleitprogramm in den Musiksammlungen in der Bartensteingasse gegeben hat.

Da haben Elisabeth Grabenweger, Johann Sonnleitner und Wynfried Kriegleder Vorträge aber das Leben der  1769 geboroenen Schriftstellerin, deren Mutter Vorleserin bei Maria Theresia war, gehalten.

Sie hat sechzig Romane geschrieben, Johann Sonnleitner hat über ihre Briefromane, dieses ausgestorbene Genre, referiert und Wynfried Kriegleder über die historischen Dramen und Romae etwas erzählt.

Dann gab es nicht nur Kaffee un kleine Kuchenstücke in der Pause, sondern zwischen sechs und sieben ein so großes Buffet, daß die Reste in das Rathaus in den Staatssenatsitzungsaal, wo der Festvortrag stattfand, hinübergetragen wurde.

Die angekündigte Stadträtin fehlte, weil gleichzeitig der ehemalige Bürgermeister Michael Häupl seinen siebzigsten Geburtstag feierte. So hat Julia Danielczyk eröffnet.

Es gab wieder eine Sonderausgabe der „Furche“ in der ein Teil der Festrede „Was können wir vom Leben und der Literatur mehr verlangen, als zu verstehen“, unter der Überschrift „Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau“, abgedruckt war.

Die ganze Festrede, vom „Mandelbaum-Verlag“ herausgegeben, gab es diesmal auch zum Mitnehmen und der Vortrag der 1953 in OÖ geborenen Margit Schreiner die mit ihrem „HausFrauenSex“ berühmt wurde und deren letztes Buch „Kein Platz mehr“ mit dem sie im Vorjahr auf der ÖstList stand, ich gelesen habe, war sehr spannend, auch sehr zeitnah und interessant, erwähnte sie doch, daß die Biedermeierdichterin, die erste Frau war, die von ihrer Kunst leben konnte und erzählte, daß sie trotz ihrem traditionellen Weltbildes so progressiv war, daß sie jährlich mit ihrem Freundinnen sich für einige Wochen auf Schreiburlaub nach Ungarn zurückgezogen hat.

Interessant etwas von der Autorin von der ich bisher nur den Namen kannte und die sich, wie Margit Schreiner ebenfalls erwähnte, 1843 umgebracht hat.

In „Wikipedia“ steht, daß sie an Altersschwäche gestorben ist. Sie war eine bekannte Saloniere und wurde in ihrem Werk und wahrscheinlich auch in ihrem Leben sehr von den Napoleonischen Kriegen und Feldzügen beeinflußt. Ihre Werkte sind, wie Julia Danielczyk am Schluß erwähnte vergriffen, man kann sich aber in die Festrede einlesen.

Nachher gibt es, wie, glaube ich seit drei Jahren Wein und den Rest des Buffets und ich bin zum Ballhausplatz hinüber gegangen, wo es das erste Mal seit dem Sommer wieder eine Widerstandsdemo gegeben hat, wo ich den Alfred getroffen habe, der mir die „Volksstimmeantologie“ von 2017 „Von der Ordnung und der Unordnung der Welt“, die mir eigentlich Christoph Kepplinger aus Kostengründen vors Rathaus bringen wollte, übergeben hat, in der die „Fabi-Szene“ aus der „Unsichtbaren Frau“ enthalten ist, die eigentlich ganz gut zu der Widerstandsdemo passt.

2018-04-26

Zwei runde Geburtstage

Die „Autorinnen feiern Autorinnen-Reihe“, die Julia Danielcyck eingeführt hat, als sie Literaturbeauftragte der Stadt Wien wurde, gibt es jetzt zum fünften Mal.

Das erste Mal hat Marlene Streeruwitz Berta von Suttner gefeiert und es gab gleichzeitig, glaube ich, ein Fest der FPÖ, so daß die Besucher herumgeführt wurde, damit sie nicht vom Buffet mitnaschen konnten.

Danach hat Marlene Schachinger Betti Paoli gefeiert, Marie von Ebner Eschnenbach gefeiert von Ruth Klüger folgte und im letzten Jahr hat Julija Rabinowitsch Mela Hartwig vorgestellt und heuer war statt Else Feldmann zum Anschlußjahr, wie ich es mir eigentlich wünschen würde, Jeannie Ebner dran, weil die ihren hundertsten Geburtstag im November feiern würde und Peta Ganglbauer, die GAV-Präseidentin und experminetelle Autorin, die im April sechzig wurde, wurde zum Feiern ausgewählt, was ich eigentlich, als die einzige Gemeinsamkeit zwschen den beiden Autorinnen sehen würde und Petra Ganglbauer hat in den Archiven der Wien Bibliothek über die, wie sie meinte, inzwischen vergessene Autorin geforscht, aber sie, wie sie betonte, leider nicht persönlich gekannt, nur ein oder mehrmals gemeinsam publiziert hat.

Da ist sie wohl, wie ich motzen könnte, niemals in die „Gesellschaft der österreichischen Literatur“ gegangen, denn da war die 2004 Gestorbene öfter zu Gast und ich habe mich auch öfter mit ihr unterhalten und mir ihre Angst, die sie hatte, weil sie in der Nähe der Justizstrafanstalt Mittersteig wohnte, vor den Insassen hatte, angehört, etwas, was ich damals, glaube ich, nicht wirklich verstanden habe, jetzt aber sehr wohl würde.

Dann gabs einmal einen literarischen Spaziergang durch Margareten mit der Frau Bezirksrat Steininger, glaube ich, hat sie geheißen, die mich auch in die Szene Margareten eingeladen, aber kein Honorar gezahlt hat, so daß die Lesung, 2002, glaube ich, nicht stattfand, obwohl die Einladungen schon gedruckt waren und wir sind durch den Durchgang, den es am Mittersteig gibt, in Richtung Zentagasse, Frage an alle, wer wohnt wohl da, gegangen und haben, die schon etwas hilflos wirkenden alte Dame mit einer Zigarrette zwischen den Fingern, auf einer Bank sitzen sehen.

„Das ist die Frau Ebner!“, habe ich gesagt, worauf sich alle auf sie stürzten und sie fotografierten und nein die Frau Mayröcker haben wir dann in der Zentagasse natürlich nicht getroffen, nur erwähnt, daß die Lebensmenschin von Ernst Jandl dort wohnen würde und ich bin in den Siebzigerjahren, als ich zzu Schreiben begonnen habe, auf das Buch „Die Wildnis früher Sommer“ gestoßen, da meine schwester oder meine Mutter Mitglieder der „Buchgemeinschaft Donauland“ waren und irgendwie habe ich wohl gehört, daß Jeannie Ebner, die große Mäzenin oder Literatenförderung ist und ich habe ihr, glaube ich, etwas geschickt, aber keine Antwort bekommen, dafür eines meiner früheren Werke, keine Ahnung mehr, was da war, mit einem ihrer Zitate „Die Liebe ist des Weibes ganzes Wesen, der Mann hat dazwischen zu tun!“, geschmückt.

Dann ist etwas später Thomas Bernhards „Holzfällen“ erschienen und damals noch keine Ahnung, daß Jeannie Ebner, die Mitherausgeberin der Zeitschrift „Literatur und Kritik“ wohin ich auch meine frühen Texte schicke, das Vorbild der, Jeannie Billroth war.

Dann sind die Jahre vergangen und die literaturbegeisterte Literaturgeflüsterin hat Jeannie Ebner in der „Gesellschaft für Literatur“ angesprochen und, als sie dann pflegebedefürftig war, wurde sie, glaube ich, von Paul Wimmer, der ja auch in der Krongasse wohnte und inzwischen auch  schon verstorben ist, betreut.

So weit meine Jeannie Ebner Erinnerungen, als ich dann schon bloggte, bin ich auf dem Blog von Monika Bargmann gestoßen und war auch bei einem ihrer Vortrage über Jeannie Ebner in der Berggasse und inzwsichen habe ich wahrscheinlich auch auf Jeannie Ebner vergessen , so daß es sehr gut ist, daß Petra Ganglbauer, die experimentelle Autorin mein Gedächtnis auffrischte, aber erst hat wieder eine Frau Nowak, wie im letzten Jahr die Veranstaltung eröffnet und zum Glück vergessen, darauf hinzuweisen, daß ihr Maria Lassnigs Zilk-Porktrait nicht gefällt.

Dann kam Julia Danielczyk und erzählte schon was über die Autorin und ein O-Ton Beispiel aus dem Jahr 1976 gab es auch.

Brigitte Schwens-Harrant hat wieder einen Teil der Rede in der Wiener Zeitung angedruckt, die auf den Sitzen lag, obwohl sich Petra Ganglbauer eigentlich nicht an die Reihenfolge gehalten hat.

Sie hat in ihrer Rede, die Werke der Autorin zitiert, ihre Beziehung zu Thomas Bernhard erläutert, der damals bei dem literarischen Abendessen der Literaturmäzenin im Ohrensessel saß und über die fürchterliche Literaturszene resumierte. Das Buch habe ich mir, glaube ich, gleich nach Erscheinen, ich war damals Assistenin an der II HNO Klinik, gekauft und auf unsere Wochenendereise nach München, die wir damals öfter machten, mitgenommen und natürlich nichts verstanden obwohl ich mich ja schon damals sehr für die österreichische Literaturszene interessierte und bin darauf glaube ich erst später als Alexandra Miller ihr bei „Braumüller“ erschienene Dissertation in einem Salon der Nationalbibliothek vorstellte.

Inzwischen ist Jeannie Ebner, wenn ich das richtig verstanden habe, vergriffen und ich müßte nachsehen, ob und was von ihr, ich in den Bücherschränken gefunden habe und nach der Rede konnte man sich am Büchertisch umsehen. Es gab  Wein und andere Getränke. Ich habe mich mit der Angela, dem Josef und noch einigen anderen Stammbesuchern unterhalten.

Gertraud Klemm war da, Ilse Kilic, Fritz Widhalm und sicher noch eineige andere Autoren. Daniela Strigl und Monika Bargamnn auch und es war sehr interessant von einer Autorin zu hören, die auch ich inzwischen fast vegessen habe und das nächste Mal, schreibe ich wieder, würde ich mir Else Feldmann, als gefeierte Autorin wünschen, von der ich  einige Bücher gelesen habe und die 1942 in Sobibor umghekommen ist und ich würde mir sogar zutrauen, die Laudatio zu halten, werde aber höchstwahrscheinlich nicht gefragt.

Und es gibt zwischen Petra Ganglbauer und Jeannie Ebner, wie mir jetzt noch eingefallen ist, abgesehen von der Sprache, doch einige Gemeinsamkeiten, so engagieren sich beide ja sehr für die Autoren, die eine als GAV-Präsidentin, die andere war glaube ich bei den IG-Autoren aktiv und schreibpädagogische Interessen kann man bei beiden höchstwahrscheinlich auch orten, auch wenn sich Jeannie Ebner vielleicht nicht als sloche verstand.

2017-04-27

Julya Rabinowitsch feiert Mela Hartwig

Die  „Autorinnen feiert Autorinnen Veranstaltung gibt es jetzt das vierte Mal. Julia Danielcyck hat sie eingeführt, als sie von Roul Blahacek das  Literaturreferat übernommen hat und das war sicher eine engagierte Idee und so hat Marlene Strerwuwitz Bertha von Suttner gefeiert, Marlene Schachinger Betty Paoli und Ruth Klüger Marie Ebner von Eschenbach.

Lauter adelige Damen, als ob es es keine andere Autorinnen gäbe und als ob es nicht wert wäre, diese auch zu feiern.

Else Feldmann vielleicht oder Hermynia von Mühlen, Bingo die ist auch adelig, also Else Feldmann oder eine andere jüdische Autorin, die im Holocaust Österrreich verlassen hat und damit ihre Identität verlor.

Das habe ich Julia Danielcyck vor cirka einem Jahr gesagt und Bingo, Zufallf oder nicht, man soll sich ja nicht selber überschätzen, ist diesmal Meta Hartwig, die Auserwählte und Julia Rabinowitsch, die Festrednerin.

Die wäre ja meine Anwärterin für den „Veza Canetti- Preis“, wenn ich ihn schon nicht selber gewinne und Judith Gruber-Rizy vielleicht auch nicht so in der Szene ist, aber Julia Rabinowitsch, die ja mit ihrem „Spaltkopf“ bei der „Edition Exil“, der literarische Aufstieg gelungen ist, wäre eine Anwärttin für mich, ist außerdem auch eine sehr unkonventionelle Person, wurde für die Festrede auserwählt und hat sich diesbezüglich auch ordentlich ins Zeug glegt.

Mela Hartwig, eine unbekannte Autorin hat Julya Rabinowitsch gesagt, ja natürlich, auch für mich, ich habe noch nie etwas von ihr gelesen, aber, glaube ich, schon etwas gehört, denn „Droschl“ hat ja die Werke der  1895 in Wien geborenen Tochter von Theodor Herzl wieder aufgelegt und die hat eine Ausbildung als Schauspielerin absolviert und dann expressionistisch zu schreiben begonnen.

„In zerbrochenen Spiegeln“ war der Titel der Festrede. Aber zuerst ist in Vertretung für den Stadtrat, der auf dem Proramm stand, eine Gemeinderätin gekoimmen und hat sich eupnhorisch geäußert, daß sie gerne eine Bürermeisterin haben will.

Denn die Veranstaltung hat ja im Staatssenatssitzungsrat stattgefunden, wo die Portraits der Bürgermeister, lauter würdige Herrn, hängen und ganz vorn, das von Helmut Zilk und der hat sich ja von Maria Lassnig malen lassen.

De Proportionen sind da etwas verrtuscht und das erregt Unmut und so weisen die Eröffnungsredner, meistens auf das Portrait hin. Die euphorische Gemeinderätin tat das auch, aber leider ist sie keine Lassnig-Liebhaberin oder eine Feindin der verrutschten Proportionen und so äußerte sie sich etwas negativ, obwohl Maria Lassnig ja auch eine Frau ist.

Interessant dazu, hinter mir sind Eva Geber und der Mandelbaum-Verleger gesessen und die haben sich auch zu dem Bild geäußert. Eva Geber meinte, daß Maria Lassnig sich damit übver HELMUT Zilk lustig machen wollte, die Gmeinderätin meinte eher, daß Zilk den Gemeinderat mit diesen Bild verarschen wollte.

Nun sei es, wie es sei, das Thema war Mela Hartwig und die ist eine expressionistische Autorin und da sind die Proportionen wahrscheinlich auch etwas verrutscht, aber sie ist ja, wie Julia Rabinowitsch in ihrer Rede betonte, wahrscheinlich den meinsten Anwesenden unbekannt.

Sie hat aber sehr eindrucksvolle Geschichten geschrieben in ihrem Novellenband „Extasen“, darunter eine, wo die fünzehn ährige Agnes von ihrem psychoanalytischen Vater mißbraucht wird und eine von einer Frau, die sich im Mondlicht schwängern läßt und dann wirklich und wahrhaftig wegen Abtreibung verurteilt wird.

Man sieht, ganz schön sozialkritisch, nachdem der Band 1927 bei „Zsolnay“ erschienen ist. Dann kam das dritte Reich und beendete Mela Hartwigs literarische Karriere und „Zsonay“ wollte das dritte Buch nicht mehr verlegen.

Sie emigrierte nach London, fing dort zu malen an und ihrem Mann ist es nicht gelungen, auf das Talent seiner Frau aufmerksam zu machen oder doch ein bißchen, Ernst Schönwiese brachte etwas in seiner Literaturzeitschrift, die Wien-ibliothek hat den Nachlaß aufgekauft und „Droschl“ hat die wichtigen Werke, der 1967 gestorbenen Autorin, wieder aufgelegt.

Interessant, interessant auch die Paralelen zu Julia Rabinowitsch, die ja auch emigriertrte, in einer fremden Sprache Karriere machte, während Mela Hartwig ihre im Exiil verlor. Sie hat zu malen, Julia Rabinowitsch zu schreiben angefangen und ihre Festrede war, glaube ich, die beste, wenn man von der von Marlene Streeruwitz absah, die wahrscheinlich etwas ungewöhnlich war.

Interessant, interessant, nachher gab es wieder ein Glas Wein, in den ersten zwei Jahren hat es das nicht gegeben und dabei ein paar Gespräche und ich bin jetzt natürlich neugierig, wer die nächste Canetti Preisträgerin wird, schlage Julia Rabinowitsch vor und würde mir als nächste gefeierte Autorin Else Feldmann oder Hermynia zur Mühlen wünschen, aber Hilde Spiel ist wahrscheinlich auch ganz interessant.

2017-04-20

Fake News und Karl Kraus

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 22:14
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Ich gehe ja nicht so oft zu den „Wiener Vorlesungen“, nur wenn am Programm etwas besonders Literarisches ist und das gibt es diese Woche gleich zweimal.

Zweimal Karl Kraus, am Donnerstag im Festsaal des Rathauses, am Freitag in der Wien-Bibliothek und das habe ich mir natürlich vorgenommen, denn Karl Kraus ist interessant und da habe ich mich in den letzten Jahren ja ein bißchen eingehört, beziehungsweise eingelesen.

So brachte „Holzbaum“ 2014 ja einen Cartoon zu den „Letzten Tagen der Menschheit“ heraus, Hilde Schmölzer hat über seine Frauen geschrieben, das muß ich allerdings erst lesen und Richard Schuberth entpuppte sich auch als Karl Kraus Spezialist, bei einer Veranstaltung zum achtzigsten Todestag war ich im Sommer auch und in Leipzig hat mir Dieter Scherr auch ein, wie ich glaube, sehr sehr interessantes Buch aus der „Tarantl-Edition“ gegeben, das ich auch noch lesen muß.

Also bin ich heute in das Rathaus gepilgert, Beppo Beyerl hat mich auch noch ins tschechische Zetrum zur Präsentation seines neuen Buches übers Bier eingeladen, aber das trinke ich ja nicht und am Eingang hat sich ein junger Mann der Wache vor mich aufgestellt und wollte von mir wissen, wo ich hinwolle?

„Zur Wiener Vorlesung!“, habe ich geantwortet und gedacht, die Alternative wäre wieder ein FPÖ-Fest von dessen Buffet, er mich abhalten will, es war aber offenbar eine Veranstaltung in der Wien-Bibliothek, die Präsentation des Ebner von Esschenbach- Knorr Briefwechsel, dessen Einladung verlorengegangen sein dürfte und das hätte mich vor eine ernsthafte Alternative gestellt, von der ich wahrscheinlich immer noch nicht weiß, was die bessere Variante gewesen wäre?

Denn die Vorlesung, wo ich war, war nicht so besonders literarisch, war das Tema doch „Fake news: Karl Kraus, die Kritik der verfälschten Nachrichten und ihre Anwendungen auf den postfaktischen Diskurs unterer Zeit“, das klingt insoferne interessant, da ich mich in den letzten Monaten ja vermehrt mit meinen Kritiker Uli herumschlage, der mich beschimpft und die „Linken“ oder den „Genderwahnsinn“ und, daß die sogenannten Multikultis schuld wären an den Anschlägen von Berlin, Stockholm etcetera, kann man auch bei Martins Sellners Videos hören und das ist etwas, was mich erschreckt und der Vortragende, ein Edward Timms aus England sollte sich auch noch, was mir bisher völlig unbekannt war, als einer der bedeutensten Karl Kraus- Experten erweisen.

So gesehen war das Publikum auch voll von Historikern und Spitzenjournalisten und Hubert Christian Ehalt zählte in der Einleitung gleich seine Publikationen auf, so gibt es ein auf Deutsch übersetztes Kraus Buch von ihm und „The last days of Mankind“ hat er auch mit Fred Bridgam übersetzt.

Der war auch im Publikum und der Vortrag beschäftigte sich mit Beispielen, wo vor hundert Jahren, die Fakten verfälscht wurden, um einen Vorwand für den ersten Weltkrieg zu haben.

Edward Timms führte da einige Beispiele an, die Karl Kraus alle in seinen „Letzten Tagen“ verarbeitet hat und kam dann zu den „Fake News“ der Gegenwart, nämlich, als 2004 der Golfkrieg begonnen wurde, mußten Massenvernichtungswafen erfunden werden, die es nie gegeben hat und, als es in England zur Abstimmung bezüglich des Brexits kam, hat sich der dortige Minister vor einem Bus gestellt, wo die Geldzahl angeschrieben stand, die dann dem Gesundheitswesen zur Verfügung stehen würde und Donald Trump hat auch einen vermeintlichen Anschlag in Stockholm für seinen Wahlkampf verwendet.

Dann kam es zur Diskussion und zur Frage, was der Unterschied zwischen dem Heute und dem Gestern wäre und ich, die ich ja davon nicht sehr viel verstehe, habe mir gedacht, eh klar, damals hat es noch keine sozialen Medien sondern, gerade Mal ein Telefon und den Telegrammdiesnt gegeben.

Heute kann jeder seine Meinung in das Netztstellen und „Fake News“, wie ich das ja auch im letzten halben Jahr persönlich an dem Beispiel, ob der „Hanser Verlag“, jetzt Sigrid Löffler mit seiner Broschüre beeinflußen wollte oder nicht, erlebte, verbreiten und die Meinung im Publikum war auch, daß nicht mehr als früher gelogen wird, sondern daß es nur schneller auffliegt.

Interessant und morgen geht es mit der Präsentation des Timme Buchs “ Karl Kraus – Die Krise der Nachkriegszeit und der Aufstieg  des Hakenkreuzes“, das mich vielleicht noch mehr interessiert in der Wien-Bibliothek weiter.

Es gibt allerdings auch ein Alternativprogramm, nämlich ein Fest zu „Zweihundert Jahre der Buchhandlung Leo“ am Lichtensteig, das schon am Nachmittag beginnt, sich aber bis in den Abend zieht und da will ich auch irgendwie vorbeischauen.

2016-05-23

Eine moderne Zeitgenossin

Die Literaturwissenschaftlerin Daniela Strigl ist ja schon seit längeren bemüht Marie von Ebner Eschenbach, die vor hundert Jahren, genau wie Kaiser Franz Joseph, gestorben ist und ihr Werk zu entstauben.

Hat sie ja gemeinsam mit Evelyne Polt-Heinzl und Ulrike Tanzer, die vierbändige „Residenz-Werkausgabe“ herausgegeben, deren zweiten Teil ich gelesen habe und eine Biografie  „Berühmt sein ist nichts“, herausgegeben.

Es gab im März ein Marie Ebner Eschenbach-Symposium und Ruth Klüger hat vor ein paar Wochen im Wiener Rathaus die Festrede gehalten und heute wurde dies im Rathaus im Rahmen der „Wiener Vorlesungen“ durch einen Vortrag von Daniela Strigl „Marie von Ebner-Eschenbach- Zeitgenossin der Moderne“, ergänzt und  Elisabeth Orth, die Burgschauspielerin, hat zu Beginn  die Erzählung „Die Großmutter“ gelesen, wo eine arme alte Frau ins anatomische Institut kommt und nach der Leiche ihres Enkels, ihres einzigen Verwandten fragt.

Ja, die Baronin, die als Komtesse Dupsky 1830 in Mähren geboren wurde, war schon sehr sozialkritisch und hat sich für alle Stände und Gesellschaftsschichten eingesetzt und Daniela Strigl betonte in ihrem Vortrag wieder das Bild der Matrone, der alten Frau, die wir im Kopf haben, wenn wir an die Ebner Eschenbach denken, von der wir in der Schule höchstwahrscheinlich „Krampambuli“ und „Die Spitzin“ gelesen haben.

Sie hat betonte Daniela Strigl selbst an diesem Image eifrig gearbeitet, das vergessen machte, daß sie einmal jung gewesen ist und so verwegen, daß sie im Damensattel in den ersten Stock des Schlosses Zdislawitz geritten ist und dann wollte sie schon als unges Mädchen, die berühmteste Dichterin aller Zeiten und als Dramatikerin der weibliche Shakespeare werden, obwohl solches für eine Adelige ja als nicht standesgemäßt galt.

Sie hat aber geschrieben und geschrieben, nach dem sie mit einem Stück durchgefallen ist, hat sie das Drama aufgegeben und ist zur Prosa übergegangen, hat das in ihrer Familie verteidigen müßen, berühmt ist aber doch geworden und um 1900 die erste Ehrendoktorin der Universität Wien.

Dann kam die Aufzählung der Werke, „Unsühnbar“ ist dabei und die Erzählungen, die auch Ruth Klüger in ihrem Vortrag erwähnte, wo es um das Thema Vergewaltigung gegangen ist.

Die Gräfin war auch sehr widerspüchig, einerseits modern, dann wieder konservativ und mit den Dichterkreis. um Jung Wien mit Freud und Schnitzler hatte sie ihre Schwierigkeiten, weil wahrscheinlich zuviel Sexualität, aber als Schnitzler ihr geschrieben hat, hat sie höflich geantwortet.

Der Festsaal in dem diese Vorlesung stattfand, war sehr voll, ich bin neben meiner Hauptschulkollegin Christa U. die ich manchmal bei literarischen Veranstaltungen treffe, gesessen und gemeinsam haben wir uns gefreut, daß jetzt doch Alexander van der Bellen der neue Bundespräsident geworden ist, ob das auch die Gräfin Dubsky gefreut hätte, die mit Grillparzer befreundet war, wissen wir nicht.

Sie wurde jedenfalls wie Daniela Strigl erwähnte, auch in der DDR verlegt, in ausgewählten Ausgaben, wie sie betonte und eine solche habe ich vor kurzem im Schrank gefunden, eine 1982 bei „Aufbau“ in der Bibliothek der Klassiker erschienenes „Werk in einem Band“, in dem es am Beginn das berühmte Matronenportrait gibt, eine Photografie um 1900, also wahrscheinlich schon die Frau Ehrendoktor , darin enthalten sind:  „Die Freiherren von Gemperlein“, „Krambambuli“, „Er läßt die Hand küssen“, „Das Gemeindekind“ und der „Vorzugsschüler“.

„Das Gemeindekind“ habe ich ja noch in einer anderen Ausgabe einmal gefunden und einen Band mit „Krambambuli und andere Erzählungen“, habe ich auch.

Also sehr viel Lesestoff für eine, die sich ja eigentlich auch mehr für die zeitgenössische Literatur, als für das Neunzehnte Jahrhundert interessiert, sich aber gerade durch Zweig und Doderer gelesen hat, beziehungsweise den letzteren immer noch liest und das hat Hubert Christian Ehalt in der Diskussion von Daniela Strigl, die ja eine sehr schlagfertige und redegewandte Diskutantin ist, wissen wollen.

Wie das mit der Literatur des Neunzehntenjahrhunderts ist?  Daniela Strigl hat ja ihre Habilitation über Marie Ebner von Eschenbach geschrieben, bei der Literaturwissenschaft und auch in den Schulen ist ja wegen der Zentralmatura wenig Platz und Zeit dafür und leider hat der „Residenz-Verlag“ nur eine vierbändige Ausgabe gestattet, sonst hätte man auch ihre Autobiografie „Aus den Kindertagen“ wiederauflegen müßen.

Es war also sehr interessant nach soviel Zweig, den ich in den letzten Wochen gelesen habe, wieder mein Wissen über die Baronin aufzufrischen, obwohl es mich ja auch schon wieder nach dem Zeitgenössischen drängt.

Daniela Strigl antwortete Hubert Christian Ehalt auf die Frage, wie es ihr damit geht, daß sie sich davon manchmal durch die Lektüre aus dem neunzehnten Jahrhundert erholt. Ich würde dagegen sagen, daß ich mich jetzt schon auf das Literaturrätselspielbuch „Mimiky“ aus dem „Aufbau“ bzw. „Blumenbar-Verlag“ freue, das vielleicht noch vor dem Urlaub zu mir kommt, um mein zeitgenössisches Literaturwissen aufzufrischen, beziehungsweise zu überprüfen und das neue Buch von Annika Bühnemann soll auch zu mir kommen, es geht also rund zu mit meinem literarischen Wissen, wo ich, wie ich glaube, ja auch ohne literaturwissenschaftlichen Studium ziemlich bewandert bin und mich auch für Selfpublishing, Chicklit, Thriller und anderes interessiere, aber diesen Vortrag über die moderne Aphoristikerin, Erzählerin, Dramatikerin, etcetera sehr genossen habe und die Biuografie sollte ich vielleicht auch einmal finden, das wäre schön, obwohl ich  ja ohnehin schon so viele Bücher habe.

2016-04-28

Ruth Klüger über Marie von Ebner-Eschenbach

Zum dritten Mal gab es jetzt schon die Stadt-Wien Veranstaltung „Autorinnen feiern Autorinnen“, die Julia Danielczyk, als sie Literaturbeatutfragte wurde, eingeführt hat. Da hält eine Gegewartsautorin einen Vortrag über eine vorstorbrene Kollegin.

Vor zwei Jahren war das zum hundersten Todestag  Marlene Streeruwitz über Bertha von Suttner. Im Vorjahr hat Marlen Schachinger über Betty Paoli gesprochen und heuer wurde Ruth Klüger wahrscheinlich eingeflogen und referierte  zum hundersten Todestag über Maie Ebener von Eschenbach.

Wenn ich da eine Kritik einbringen dürfte, wäre es die, nicht immer, die adeligen Damen zu würdigen.

Wie wäre es mit Else Feldmann, Gina Kaus, Annemarie Selinko, etcetera.

Die Zeiten haben sich geändert und heuer wurde in der Musiksammliung der „Wien Blibiliothek“ ein Ebner von Eschenach  Symposium abgehandelt, der „Residenz-Verlag“ verlegt ihre Werke, Danielea Strigl hat eine Biografie über sie geschrieben und in Ö1 gab es zum Todestag auch einiges zu hören.

Die 1931 geborene Ruth Klüger, die ihre Kindheit in Therienstadt verbringen mußte, dann in die vereinigten Staaten emgrierte, Germanistik studierte und viele Bücher, wie beispielsweise „Frauen lesen anders“ geschrieben hat, hat sich mit dem Werk der 1830 Geborenenen sehr ironisch beschäftigt undmit einem Zitat über Marie Ebner, das die sehr sanftmütig wäre und keiner Fliege etwas zu leide tuen könne, begonnen, so daß sie nachgooglen mußte, ob es nicht noch eine andere Marie Ebner gäbe, denn die Marie Dupsky, die sich in ihrem Werk mit den Armen und Unterdrückten beschäftigt hat, ist eigentlich ganz anders gewesen.

Aber so ist das in der Literaturgeschichte halt und die adelige Dame, die drei Sprachen sprach, Tschechsch, Französisch, Deutsch und erst auf Anraten ihres Gattens Deutsch geschrieben hat, hatte es mit der Anerkennung nicht leicht, aber hochfliegende Pläne.

So wollte sie die beste Dramatikerin werden. Eine inzwischen wiederentdeckte Prosaschriftstellerin ist sie geworden und Franz Grillparzer merkte Ruth Küger an, hätte auch besser getan, statt Dramen wie „Sappho“ mehr Geschichten, wie „Der arme Spielmann“ zu schreiben.

„Das ist meine Meinung“, fügte sie hinzu und hatte schon vorher die drei Texte erwähnt, wo es um „Vergewaltigung“ gegangen ist.

In „Der Erstgeborene“,  wird eine Magd vom Schloßherrn vergewaltigt und tut sich schwer, das daraus entstandene Kind anzuerkennen, während die Anna in „Totenwache“ das sehr wohl tut.

Das dritte Beispiel spielt in adeligen Kreisen und ist „Unsühnbar“, da ist zu diskutieren, ob es sich dabei um Vergewaltigung oder Verführung handelt, merkte Ruth Klüger an und kam zu dem Schluß, das die amerikanischen Gerichte,  ersteres annahmen würden.

Auf diese Art und Weise ging es durch Marie von Ebners Eschenbachs Werke, die gar nicht so sanftmütig waren, denn in das  „Gemeindekind“ hat sie den Schluß nicht obwohl ihr es angeraten wurde, versöhnlicher gemacht und sie hat auch Stellen, mit denen „Thomas Bernhard seine Freude gehabt hätte“, wenn er, was Ruth Kluger bezweifelte, sie gelesen hätte.

Die Tiergeschichten, „Die Spitzin“ und „Krambamuli“, das sehr kitschig verfilmt worden ist, wurden erwähnt Marie Ebner von Eschenbachs Vorliebe für das Reiten und ihre Abscheu für die Jagd und so hat das Publikum, das aus einigen Autoren wie Elisabeth Reichert, Karin Rieck, Gerhard Jaschke, aber auch Christel Fallenstein, die wieder mit ihrem Mann und dem sie betreuenden Studenten bestand, einen genauen Einblick in das Werk der großen adeligen Dame bekommen.

Nachher gab es diesmal Wein, was dem Charakter des Feierns, als das die Veranstaltung ja angekündigt ist,  entsprach und einen Büchertisch, mit den beiden schon gehaltenen Reden, sowie Ruths Klügers Werken und Daniela Strigls Biografie, die auch im Publikum war und von Ruth Klüger erwähnt wurde.

Ruth Klüger ist vor einem Jahr, wie Julia Danielczyk in ihrer Einleitung erwähnte Ehrendoktorin der Universiät Wien geworden, Marie von Ebner-Eschenbach 1900, den Paul Watzlawick Ring hat Ruth Klüger auch bekommen und ihn statt am Finger, um den Hals oder als Brosche getragen und ob sie ihren Vortrag wieder vom E-Book Reader gelesen hat, konnte ich nicht erkennen.

 

2016-03-16

Literaturfluchten

Bei den „Wiener Vorlesungen“, diesen seit über zwanzig Jahren im Rathaus stattgefindenden Gespräche über beinahe jede Art von geistigen Thema, die von Prof. Hubert Christian Ehalt initiert werden und zu denen ich manchmal gehe, gibt es jetzt auch eine „Wendelin Schmidt- Dengler Vorlesung“, die mit dem Verein „Neugermanistik Wien“, dessen Vizepräsidentin Aleandra Millner ist, veranstaltet wird, die den Vortrag des italienischen Germanistikprofessors Luigi Reitani, der über Hölderlin forschte „Flucht in der Literatur – Flucht in die Literatur“ auch moderierte.

In Zeiten, wie diesen ein interessantes Thema und „Wendelin Schmidt Dengler Vorlesungen“ hat es, glaube ich, auch schon in der „Gesellschaft für Literatur“ gegeben und interessant für mich war auch, daß der Stadtsenatsitzungssaal mit den Wiener Bürgermeisterbildern ziemlich leer war, als ich in erreichte.

Ich war schon öfter im großen Festsaal und da habe ich dann kaum einen Platz bekommen, aber jetzt fand ich einen locker in der zweiten Reihe und habe hier Christel Fallenstein und ihren Mann zum ersten Mal seit ihren Schlaganfall, den sie im Sommer hatte, wiedergetroffen. Es war auch Wolfram Huber da, Frau Schmidt-Dengler, Herbert J. Wimmer und andere Interessierte.

Professor Ehalt leitete ein und erwähnte dabe,i daß Wendelin Schmidt Dengler der ständige fellowship, wie er ihn nannte, in über dreißig Vorlesung referiert oder mitdiskutiert hat. Alexandra Millner stellte dann den Professor vor, der derzeit das italienische Kulturinstitut in Berlin leitet und der begann mit Dante und Vergil seine Ausführungen.

Daß man eine literarische Vorlesung zum Thema Flucht der „Odyssee“ widmen kann, hattte ich schon im Gespräch mit Matrthias Fallenstein festgestellt, aber Professor Reitani zeigte auf, daß die ganze Menschengeschichte beginnend mit Adam und Eva und der Heiligen Familie, auf der Flucht vor Vertreibung war.

Man kann aber auch aus dem Leben in die Literatur fliehen, das hat Hölderin dann getan, dem ein großer Teil des Vortrags gewidmet war und manche Flüchtlingsgruppen haben sich am Abend hingesetzt und weil sie von der Flucht nichts mehr wissen wollen, sich der Literatur gewidmet und sich Geschichten vorlesen lassen oder die erfunden.

Das ist übrigens eine Idee für meine „Greif- und Wurfgeschichten“, denn die Frage tauchte in der Diskussion natürlich auf, ob man in Zeiten, wie diesen sich überhaupt mit Kunst und Kultur beschäftigen, ( beziehungsweise auf Weltreise) gehen kann?

Der Professor sagte ja und erzählte von Diskussionen in den Berliner Theatern, die derzeit darüber reden, ob man in Zeiten, wie diesen Schiller oder Goethe oder vielleicht nur Stücke über Flüchtlinge spielen darf und soll und vorher ist er noch die Geschichte  hinaufgegangen. 1927 hat Joseph Roth „Flucht ohne Ende“ geschrieben, die er sehr ausführlich referierte. Er zitierte auch die „Todesfuge“, die dann eine Dame nicht im Zusammenhang mit dem Thema Flucht sehen wollte. Aber auch im ersten Weltkrieg gab es Flüchtlingsströme, im zweiten ebenfalls und Vertreibungen und jetzt schwappt die Flüchtlingswelle über das Mittelmeer zu uns her, bringt uns durcheinander und die Politiker dazu von Obergrenzen und geschlossennen Flüchtlingswegen zu diskutieren.

Hier endeten die Ausführungen von Professor Reitani, während ich da ja noch das LL-Buch von Jenny Erpenbeck  anführen kann oder meine Flüchtlingstrilogie, von der der zweite Teil wahrscheinlich nächste Woche kommen kann.

Im Internet gibt es Initiativen wie „Blogger für Flüchtlinge“, mit verschiedenen Anthologien, Literaturzeitschriften widmen sich diesen Thema, es gibt „Preise für Exilliteratur“ und und ich fand es äußerst spannend, das Thema von ganz unten von Vergil, Dante und der Odyssee her zu diskutieren, denn das ganze Leben ist Flucht und natürlich kann man sich auch in die innere Emigration begeben, in die Literatur flüchten und, daß die das zu einem Teil auch ist, habe ich mir schon gedacht.

Eine sehr schöne „Wendelin Schmid Dengler Vorlesung“ mit einem sehr wichtigen, allumfassenden Thema. Alexandra Millner hat noch Albert Drach angefügt und der Professor darüber referiert, daß man manchmal nicht oder nur mit sehr viel Distanz über seine Flucht sprechen kann.

Auch das ist psychologisch sehr verständlich und das Thema Flucht macht, wie man derzeit überall sehen und hören kann, auch sehr viel Angst und da kann es vielleicht durchaus hilfreich sein, die mit Literatur zu bewältigen, wobei es wahrscheinlich ganz egal ist, ob man das nun mit Jenny erpenbeck, Feridun Zaimoglu oder Dante und Vergil, etcetera tun, das ist wahrscheinlich Geschmack- und Bildungssache und weil der Professor Joseph Roth schon so intensiv  erwähnte, meine Fatma Challaki hat in der deutschen Schule in Damaskus mit ihrem österreichischen Deutschlehrer  den „Radetzkymarsch“ gelesen und das dann  in der Wiener Nationalbibliothek wiederholt, wo sie Professor Eberhard kennenlernte und die Kreise schließen sich.

Und ich werde meine Anna Augusta Augenstern vielleicht ihrem Psychiater „Fluchtgeschichten“ erzählen lassen, die meine „Berührungen“ eventuell in neuen Schwung bringen, während Luigi Reitani noch erwähnte, daß es angesichts der derzeitigen Umstände wichtig ist, sich mit  Klassikern zu beschäftigen.

Wendelin Schmidt Dengler wäre aber wahrscheinlich ebenfalls mehr in der Gegenwartsliteratur verblieben.

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