Literaturgefluester

2019-05-28

Noch einmal Hilde Langthaler

Die Bruni, die am elften März 1939, in Graz als Brunhilde geborene, Hilde Langthaler, die am zweiundzwanzigsten Jänner verstorben ist, habe ich in den späten Siebzigerjahren im „Arbeitskreis schreibender Frauen“ kennengelernt, den es  bis 1984, glaube ich, gab, mich danach noch lange mit ihr, Elfriede Haslehner und Valerie Szabo-Lorenz getroffen, um uns einander unsere Texte vorzulesen.

Die Ärztin, die auch Sozialwissenwissenschaften und an der Filmakdademie studierte, war eine sehr vielseitige und sozial engagierte Frau, lange Entwicklungshelferin, Mitbegründerin des Frauenverlags und der AUF und sie hat, obwohl ich sie als eine sehr zögernde Autorin einschätzte, auch sehr viele Bücher herausgegeben.

Ihr berühmtestes war wohl das Theaterstück „Nur keine Tochter“, das ich, als ich es vor kurzem im Schrank gefunden habe, liegenließ, weil ich ja keine Theaterstücke möchte, ich dachte wohl auch, ich hätte es schon in meinen Regalen liegen, nach ihrem Tod habe ich es bereut und heute bei der „In Memorian Lesung“ der „Frauen lesen Frauengruppe“ des „Wiener Lesetheaters“, wo der Richard, ihr Mann eine Reihe ihrer Bücher aufgelegt hatte, es  bekommen und so konnte ich von der Bruni, zu der ich ja, wie schon geschrieben, ein eher schwieriges Verhältnis hatte, noch einmal Abschied nehmen.

Im Jänner hat mich ja die Erika Parovosky angerufen und mir von ihrem Tod erzählt. Da war eine Lesung im Literaturhaus angekündigte, die ich aber versäumte. Ich bin aber auf ihrem Begräbnis gewesen und wollte auch zu der Buchpräsentation der beiden Bücher, die zu ihrem achtzigsten Geburtstag erschienen sind, in die Buchhandlung Tempo Nuevo gehen, da bin ich aber einen Tag vorher am Weg von der Rudolfshöhe abgestürzt und mit einem Gips im Krankenhaus von St. Pölten gelegen.

Der Alfred ist für mich hingegangen, hat mir das „Podium-Heftchen“ mitgebracht, der Richard hat mir dann die „Verortungen“, die „Lyrik der Gegenwart“, die in der „Edition Art und Science“ erschienen sind, geschickt und heute gab es im Amerlinghaus eine Lesetheaterabschiedsaufführung, denn die Bruni ist ja auch in der Frauengruppe des Lesetheaters sehr aktiv gewesen.

Eine ganze Reihe von Frauen haben mitgelesen, Sigrid Farber, die auch im Arbeitskreis war, Judith Gruber-Rizy hat die Aufführung veranstaltet, Heidi Hagl, Elfriede Haslehner, Traude Korosa, Elisabeth Krön, Elisabeth  Osterberg, Erika Parovsky, Angelika Raubek, Gabriela Schmoll, HIlde Schmölzer, Susanne Schneider und für eine Frauenlesegruppe eigentlich unüblich Hansjörg Liebscher.

Gelesen wurden Lyrik, Prosa und zwei Szenen aus dem Theaterstück „Golem now“, das, glaube ich, im Jahr 2000, wo auch ich eine Lesethetaeraufführung meiner Texte im littel stage hatte, dort aufgeführt wurde.

Begonnen wurde mit dem Lebenslauf, den die Bruni zu ihrem siebzigsten Geburtstag beigesteuert hat. Dann kam eine ältere Geschichte, die ich, glaube ich, schon aus dem Arbeitskreis kannte. Eine Hausfrau hastet mit ihren zwei Kindern und den zwei anderen, die sie noch zusätzlich abholen muß, vom Kindergarten nach Hause und wirft dabei ununderbrochen bunte Pillen ein.

Dann kam eine Geschichte, die an den Holocaust erinnerte und noch einige andere, wo das Frauendasein thematisiert wurden.

Gedichte wurden verlesen, in denen das Sterben und der Sinn des Lebens sehr oft thematisiert wurden und am Schluß kam ein „Schinkenfleckerln“ genannter Text, der sich mit der Simmeringer Großmutter beschäftige, das von Hermann Leopoldi gesungene und von Fritz Spielmann geschriebene Lied tönte auf und leitete in den geselligen Teil, wo es Wein,  Knabbereien und Gespräche gab.

Ich habe viele Bekannte gesehen, es war sehr voll und sehr heiß im Amerlinghaus und ich habe von der Bruni, die mir eigentlich doch eine sehr liebe Freundin war, jetzt wahrscheinlich endgültig Abschied genommen. Habe aber noch einiges zu lesen von ihr in meinen Regalen und kann mich auf diese Art und Weise wahrscheinlich auch noch länger an sie erinnern.

2019-03-18

Hilde Langthalers Podium-Portrait

Filed under: Bücher — jancak @ 00:53
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Publikum

Publikum

Ich habe Hilde Langthaler, die im Jänner verstorben ist und von der am letzten Montag unter anderen ihr Podium-Portraitheftchen vorgestellt wurde, in den späten Siebzigerjahren im „Arbeitskreis der schreibenden Frauen“ kennengelernt, der sich so um 1984 auflöste, ich habe mich aber weiter mit ihr, Valerie Szabo und Elfriede Haslehner regelmäßig getroffen um uns unsere Texte vorzulesen und zu besprechen. Später habe ich sie bei den GAV- Versammlungen und auch anderswo immer wieder getroffen, das letzte Mal vorigen Dezember bei Ruths Abschiedsparty gesehen und war bei ihrem Begräbnis.

Zu der Veranstaltung, die es am 19. 2.  im Literaturhaus gegeben hat, wollte ich eigentlich hingehen, habe sie aber versäumt, weil ich mich für die zeitgleich stattfindende Präsentation des „Kuh-Buches“ angemeldet und daher nicht weiter in meinem Kalender nachgeschaut und jetzt auch die Abschiedsveranstaltung im „Tiempo Nuevo“, weil ich ja mit einem Gipsbein im LKH St. Pölten gelegen bin, der Alfred hat mir aber das Portraitheftchen gebracht, das dann bei der Heimfahrt fast verlorengegangen ist, sich aber wiedergefunden hat, so daß ich es  besprechen kann und mich damit  noch einmal von einer lieben Freundin, obwohl mein Verhältnis durchaus nicht konfliktfrei war, Abschied nehmen kann.

Susanne Ayoub, die, glaube ich, eine Vertraute Brunis war, hat das Vorwort  „Vom Objekt zum Subjekt“ gestaltet, in dem es Ausschnitte mit einem Gespräch mit ihr das im August 2018 geführt wurde, gibt und das sich intensiv auf Hilde Langthalers Lebenslauf, die ursprünglich Medizinerin war und auch oft auf Auslandseinsätzen war, bezieht.

Später hat sie sich dann der Literatur gewidmet oder ist damit an die Öffentlichkeit gegangen, hat mit Elfriede Haslehner den Frauenverlag mitbegründet, war bei der AUF dabei und ist literarisch durch ihr Theaterstück „Nur keine Tochter“ und sonst mit kurzen prägnatten lyrischen Skizzen aufgefallen, wie sie ja immer auch sehr bescheiden und zurückhaltend, aber sonst wahrscheinlich auch sehr beharrlich war.

In dem Heftchen gibt es Beispiele von ihren kurzen und auch längeren Prosastücken, die aus mehreren ihrer Bücher entnommen sind und an ein Gedicht „jemand“, das von einem oder einer mit Namen Mayer handelt, kann ich mich besonders erinnern, hat sie das doch bei einer unserer Sitzungen vor langer Zeit vorgelesen und da ist mir im Gedächtnis geblieben, daß ich mich damals, wo ich mit dem Kritisieren noch größere Schwierigkeiten als heute hatte, nicht zu fragen traute, daß ich den plötzlichen Perspektiv- oder Geschlechterwechsel nicht verstanden habe. Sie hat es dann später noch einmal gelesen, da habe ich gefragt und jetzt ist das Gedicht

„jemand steht am fenster

der raum ist überheizt und doch friert er

 

sie hat brünettes,feingewelltes haar, gepflegte

hände, ein adrettes kleid

ein jeder weiß, dass sie am bildschirm sitzt,

dass sie ihr leben verdient, indem sie zahlen

tippt den ganzen tag

denn leben

will verdient sein

 

jemand geht zur tür hinaus

und macht sich an die arbeit.

jemand, der zahlen tippt den ganzen tag.

jemand mit namen mayer.

 

Die Ausweglosgkeit und die Monotonie des Lebens sind auch in den anderen lyrischen Notizen, von denen mir  einige ebenfalls schon bekannt waren, stark zu merken und gehören wahrscheinlich  zu Hilde Langthalers eigener Sprache.

„von fäden gezogen

in normen geschüttelt

marionetten, hastend

vom heute ins morgen.“

beispielsweise oder

 

„zerbrochen, zerbröcketlt, zerbröselt.

wieder zusammengefügt, da und dort

irgendwie. ohne ein ziel. wie das leben

absichtslos zufällig und nur ein spiel

lache bajazzo“

Sehr intensiv die Kritik, der doch so engagierten, frauen- und gesellschaftsbewegten Frau.

„gestrichen. gestrichelt.

gedreht.gebeugt. gewunden.

nirgendwohin.

traum oder trauma?“

Und zuletzt auch ein sehr beeindruckendes Lyrikstück, das mir, wie die ganze Bruni und meine doch schon an die vierzigjährige Bekanntschaft mit ihr, in Erinnerung bleiben wird:

„wir kommen aus der ewigkeit

wir gehen in die ewigkeit

und in dem kurzen augenblick dazwischen

schauen wir ständig auf die Uhr.“

Wie wahr, kann man da nur schreiben.

2019-01-28

Abschied von Hilde Langthaler

Hilde Langthaler

Hilde Langthaler (Volksstimmefest 2013)

Am Donnerstagabend vom „Tag der offenen Tür“ von „NHP-Austria-Nuestros Pequenos Humanos oder unsere kleinen Brüder und Schwestern“, die Paten für ihre Kinder in den Kinderdörfern in Honduras suchen nach Hause gekommen bin, hatte ich einen Anruf von Erika Parovsky, die ich vom Lesetheater und der „Frauen lesen Frauen-Reihe“ kenne, am Band, die mir mitteilte, daß Hilde Langthaler am Mittwochabend gestorben ist und die am elften März 1939 als Brunhilde geborene, habe ich 1978 oder 1979 wahrscheinlich, als Bruni im „Arbeitskreis schreibender Frauen“ kennengelernt und mich sehr lange mit ihr, Elfriede Haslehner, Valerie Szabo und anderen Frauen getroffen, um über unsere Texte zu diskutieren, einander vorzulesen, etcetera.

Die Bruni, die literarisch Hlde genannt werden wollte war eine sehr vielseitige Frau, sie hat in Graz und Wien Medizin studiert, war, glaube ich bei Entwicklungshilfeeinsätzen in Afrika und  anderswo und hat. irgendwann zu schreiben begonnen.

Wann weiß ich nicht so genau. Als ich sie in den Siebzigerjahren kennenlernen, hat sie schon durch ihr „Theaterstück „Nur keine Tochter“, das ich, glaube ich, irgendwann in den Schränken gefunden, aber nicht mitgenommen habe, Aufsehen erregt.

Sie hat mit Elfriede Haslehner den ersten „Wiener Frauenverlag“ gegründet, der später in „Milena“ umgenannt wurde und jetzt keiner mehr ist und war eine Mitbegründerin der „Auf“, ist in Ruths „Zündende Funken“, das sie vorigen März am Frauentag in der Wien-Bibliothek vorstellte, verewiegt und sollte, glaube ich, auch in der nächsten Zeit diesbezüglich lesen oder eine Veranstaltung organieren.

Gesehen habe ich sie das letzte Mal am achten Dezember beim Abschiedsfest der Ruth, da ist sie mir, die ja demnächst ihren achtzigsten Geburtstag feiern würde, sehr aktiv vorgekommen, sie hat aber schon länger an einem Karzinom gelitten.

Mein Verhältnis zu ihr war ein etwas schwieriges, sind wir doch literarisch einige Male aneinandergestoßen und ich habe sie auch in eineigen meiner Bücher, wie in den „Schreibweisen“ und dem „Wilden Rosenwuchs“ als Vorbild für meine Figuren genommen.

Habe sie in der GAV bei den Generalsversammlungen, bei denen der IG Autoren und auch bei verschiednenen Veranstaltungen immer wieder getroffen, sie hat bei meinen Frauenlesungen mehrmals gelesen, zum Beispiel bei meiner ersten Frauenlesung, die ich in den Achtzigerjahren in St. Pölten organisierte, dann bei der 1998 in der „Alten Schmiede“ und ich habe auch zweimal eine Frauenlesung im Rahmen des Lesetheaters, eine im Seniorenraum des WUKs, wo ja Erika Parovsky sehr aktiv war und den Raum zur Verfügung stellte, die andere, ich glaube, 2006 im Literaturhaus organisierte. Bei den „Mittleren“ hat sie, glaube ich, nicht oder vielleicht das erste Mal gelesen, aber mehrmals bei den Veranstaltungen zum „Tag der Freiheit des Wortes“, die ich ja 2001 im NIG Hörsaal 1 und dann 2003 bis 2009 im Literaturhaus organisierte. Gelesen hat sie, glaube ich, auch bei der „Poet Night“ und auch beim Volksstimmefest, obwohl ihr das, glaube ich, zu politisch war und dann gab es auch noch die Frauenlesungen, die eine Zeitlang in der Galerie Heinrich stattfanden.

Ich habe einige Bücher von ihr in meinen Regalen und auch einiges gelesen, zum Beispiel „Gras dein Gesicht“, in dem auch Illustrationen von Regina Alfery, der komponierenden und zeichnenden Psychologin, die ich durch sie kennenlernte, enthalten sind.

In der Anthologie des Schriftstellerverbandes, in dem sie auch Mitglied oder sogar im Vorstand war, sind Texte von ihr enthalten, später hat sie, glaube ich, auch in der „Edition Roesner“ Bücher herausgebracht und in dem dort erschienenen Frauenbuch, das Antia C. Schaub die ich ja bei der von Rolf Schwendter organisierten „Tag der Freiheit des Wortes“ 2002 im Literaturhaus darauf angesprochen hat, sie ein Portrait von ihr und anderen Frauen, beispielsweise Elfriede Haslehner, aber auch Friederike Mayröcker, Barbara Frischmuth etcetera, in ihr 2004 erschienenes Frauenbuch  aufgenommen.

Die Bruni stammt aus einer Ärztefamilie, so war ihre Mutter auch praktische Ärztin, ihre Großmutter, die in 1852 in München geoborene und 1929 in Würzburg verstorbene Agnes Sapper war eine bekannte Kinderbuchautorin, deren „Familie Pfäffling“ ich vor einigen Jahren im Schrank gefunden habe.

Erika Parovsky, Hilde Langthaler, Elisabeth Krön

Erika Parovsky, Hilde Langthaler, Elisabeth Krön (Lesung Monika Giller Mai 2011)

Ihr Onkel Theodor Sapper 1905 bis 1982 war Lyriker und Dozent, der, glaube ich, in der „Urania“ Vorträge zur Literatur gehalten hat. Von ihm habe ich einige Gedichtbände und sein Hauptwerk „Kettenreaktion Kontra“ wurde von der Bruni 2006 herausgegeben, da war ich bei der Präsentation im Literaturhaus und habe mir das Buch dann von dem Büchergutschein gekauft, den ich bei dem gewonnenen Literaturwettbewerb in der „Szene Margareten“,  bekam.

Ein sehr interessante Biografie also und eine schon sehr lange Beziehung mit der Bruni, die mich die letzten vierzig Jahre mehr oder weniger intensiv begleitet hat.

Beim Begräbnis der Valerie 1996 bin ich mit ihr und der Elfriede gewesen. Da haben mich die Reden und die Texte, die dort von Valeries Verwandten gelesen wurden, sehr beeindruckt und habe mir gedacht, ich könnte mir zu meinem Begräbnis auch eine solche Lesung organierien.

Davon bin ich inzwischen abgekommen. Mein Begräbnis wird so verlaufen, wie es meine Nachkommen gestalten, im „Letzten Versuch“ habe ich aber darüber geschrieben und da habe ich wohl auch an meine schreibenden Freundinnen vom „Arbeitskreis schreibender Frauen“, mit denen ich mich noch lange vorwiegend in Valeries schöner Wohnung gleich neben dem Grinzinger Friedhof, wo ja auch der große Thomas Bernhard begraben ist, dessen Grab ich an jendem heißen Sommertag als Andreas  Okopenko begraben wurde, nicht gefunden habe, gedacht und so war ich auch sehr betroffen, als ich Erika Parovsky, die wohl bis zum Schluß im Krankenhaus war, bekommen habe, habe die Ruth angerufen und dann auch die Elfriede, die ja sehr mit ihr befreundet war und später Hilde Schmölzer, die ja das erste Buch über schreibende Frauen geschrieben hat, das wir im „Arbeitskreis“ vor vierzig Jahren besprochen habe.

Das Begräbnis wird, glaube ich, am elften Februar am Heiligenstädter Friedhof sein und vielleicht gibt es eine Lesetheaterveranstaltung oder wird im November bei der „In Memorian-Veranstaltung“ der GAV an die Bruni gedacht, die mir, wenn ich so nachdenke, trotz aller Schwierigkeiten eine sehr liebe und lange literarische Freundin war und jetzt tut es mir sehr leid, daß ich mir das Theaterstück damals nicht aus dem Schrank genommen habe, weil ich wohl dachte, daß es schon hätte und Theaterstücke  auch gar nicht so gerne lese.

2022-06-20

Hilde Schmölzers Weg

Hilde Schmölzer

Ich kenne, die 1937 in Linz geborene und in Steyr aufgewachsene Hilde Schmölzer schon lange. Sie hat bei meinen literarischen Geburtstagsfesten gelesen, wo sie mir immer sehr getreulich ihre Bücher brachte, hat regelmäßig bei der „Frauen lesen Frauen-Lesetheatergruppe“ mitgemacht, ich war bei ihrem achtzigsten Geburtstagsfest in der Wien Bibliothek und habe in den Siebziger oder achtzigerjahren nicht sie, aber ihr Buch „Frau sein und schreiben“ im „Arbeitskreis schreibender Frauen“ kennengelernt, daß das erste Buch damals war, wo österreichische Autorinnen wie Friederike Mayröcker, Ilse Aichinger, Marie Therese Kerschbaumer portraitiert wurde. Elfriede Gerstl, die vor vor kurzem ihren neunzigsten Geburtstag gefeiert hätte war nicht dabei, wohl aber in den später erschienenen Buch von Anita C. Schaub, wo ich neben Elfriede Haslehner, Bruni Langthaler, etcetera auch ein Portrait hatte und die 1959 in Bermuda geborene Anita C. Schaub,, die die unsprüngliche Gründerin der „Frauen lesen Frauen-Gruppe“ war, hat jetzt einen Film über sie gedreht.

Anita C. Schaub, Hilde Schmölzer, Birge Krondorfer

„Hilde Schmölzer – die ihren Weg“ geht, heißt er, dauert fünfundvierzig Minuten und wurde gestern in der „Frauenhetz“ vorgestellt. Interessant dabei ist, daß der Alfred, der Hilde Schmölzer, eigentlich über mich kennt, dort aufgetreten ist bzw. interviewt wurde, denn Anita C. Schaub hat einige Leute eingeladen, darunter Ruth Aspöck, eine ehemalige Schulkollegin, Angelika Raubek, Elfriede Hammerl,, Richard Langthaler, etcetera und der Alfred wurde wahrscheinlich deshalb eingeladen, weil mich Hilde Schmölzer vor einiger Zeit angerufen hat, weil sie wußte, daß ich meine Bücher selber mache sund wisen wollte, wie das geht? Da habe ich ihr die Hilfe Alfreds angeboten und der hat ihr für das Buch „Du Vater, du Mutter und ich“ das PDF gesetzt und der dann in dem Film darüber Auskunft gegeben.

Es waren eine Menge Bekannte bei der „Frauenhetz“, die Lesegruppenfrauen, die Ruth, der Werner Grüner, der Richard, denn diesmal waren auch <männer bei der Frauenhetz zugelassen und auch ein paar von Hilde Schmölzers ehemaligen Schulkollegen.

Zuerst wurde der Film gezeigt und dann hat Hilde Schmölzer zwei Gedichte gelesen, eines das aus ihrem Buch „Das Vaterhaus“ stammt und eines aus dem „Podium Portrait“ und in dem Film wurde auch genau Hilde Schmölzer, die in ihrer schönen Wohnung am Wolfersberg saß Lebenslauf erklärt. Sie hat sehr unter der Scheidung ihrer Eltern, die nach dem Krieg nicht mehr zusammengekommen sind, gelitten, hat eigentlich Schauspielerin werden wollen. Dann in München eine Fotoschule gemacht und schließlich Publizistik studiert.

Ihr ersten Buch war das „Böse Wien“ wo sie sich den Männern der damaligen Avantgarde, H. C. Artmann, etcetera auseinandergesetzt. Dann kam sie schon zu der Frauenforschung und hat sehr viele Bücher darüber geschrieben.

„Die Revolte der Frauen“, „Die verlorene Geschichte der Frau“, „Die Frau das abgeschaffte Geschlecht“, mit „Rosa Mayreder“ hat sie sich beschäftigt, über „Die abgeschaffte Mutter“, mit der „Frauenliebe“, „Der dunklen Liebe eines wilden Geschlechts“, den „Frauen um Karl Kraus“, über das „Phänomen Hexe“, das, glaube ich, zum Bestseller wurde.

Das sind die Bücher, die ich in meinen Regalen habe. Hilde Schmölzer ist also eine sehr frauenbewegte Frau. Sie war auch Mitbegründerin des Frauenvolksbegehrens und es war sehr spannend wieder einmal in mein Stück Literaturgeschichte einzutauchen, so daß man Anita Schaub, diesich jetzt als Filmerin versteht, großen Erfolg damit wünschen kann.

2017-01-25

Geburtstagsfeier für Hilde Schmölzer

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 23:30
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Hilde Schmölzer

Hilde Schmölzer

Hilde Schmölzer

Hilde Schmölzer

Diese Tage werden einige runden Geburtstage gefeiert, so wurde heute der Kabarettist Werner Schneider achtzig, Erni Mangold wird morgen neunzig und davon vielleicht ein wenig unbemerkt feierte Hilde Schmölzer heute ihren achtzigsten Geburtstag in der Wien-Bibliothek, weil sie ihren Vorlaß 2012 dorthin verkaufte und jetzt auch ihre Austellung als Photgrafin über die Fotos der sechziger Jahre des „Böses Wiens“ dort hatte.

Da war ich ja schon bei einer Veranstaltung, nicht bei der Vernissage, aber heute bei der Schlußveranstaltung und ins Jahr 2017sind wir ja auch mit Hilde Schmölzer hineingegangen.

Die Frauenforscherin ist da ja immer besorgt, daß vielleicht zu wenige Leute kommen, aber heute brauchte sie sich keine Sorgen machen, denn außer dem Besucherkreis, der regelmäßig wegen dem Wein und des Brotes kommt, war heute auch ihr Fankreis da, das heißt Sohn und dessen Lebenspartnerin und ihre Freundinnen und die sind bei dem eifrigen Mitglied der „Frauen lesen Frauen – Lesegruppe“ des ersten Wiener Lesetehaters sehr vielfältig und umfangreich.

So brachten Bärbl Danneberg und ihre Partnerin eine Torte der KPÖ, als Präsent und sonst waren Ruth Aspöck frisch aus Linz zurückgekommen, Manfred Chobot mit dem ich morgen in Salzburg lesen werden, Anita Schaub, Hilde Langthaler, Elfriede Haslehner und und und  anwesend.

Hilde Schmölzer

Hilde Schmölzer

Geburtstagstorte

Geburtstagstorte

Es war also sehr voll, die Wien Bibliothek Direktorin Silvia Mattl-Wurm hat eröffnet, dann gab es ein Gespräch, wo Hilde Schmölzer erzählte, wie da mit der Fotografin und derJournaliistin zusammenpasse oder, wie sich beides entwickelt hat und dann kam eine Lesung aus dem „Vaterhaus“, das inzwischen neu aufgelegt wurde, aber vielleicht trotdem schon vergriffen ist, wo man Hilde Schmölzers schwieriges Verhältnis zu ihrem Vater nachvollziehen konnte.

Dann gab es noch drei Gedichte, ein ganz neues, sowie ein altes aus dem„Podium Portrait“ und dann eines das sie zu dem Tod ihres Mannes in den neunziger Jahren geschrieben hat.

Dann kamen die KPÖ-Frauen mit einer Torte und draußen gab es Wein und Brötchen und das dementsprechende Gedränge und desmal war ichnicht nur draußen vorn oder voll dabeben sondern mittendrinn, bin ich mit Hilde Schmölzer ja beinahe befreundet und Agnes Pistorius deren Buch über ihre Mutter ich besprochen habe, sprach mich an und erzählte mir über ihre Vorlieben über Franz Grillparzer und Manfred Chobot erzählte mir welchen Zug er nach Salzburg nehmen würde, bevor er  zu einer großen Lesereise aufbrechen, wo er auch einen Award in Empfang nehmen wird.

Ich wünsche aber Hilde Schmölzer alles Gute zu ihrem achtzigsten Geburtstag und werde ihr Buch über die Frauen um Karl Kraus, das sie mir zu meinem vorletzten Gebrurtstagsfest brachte, wahrscheinlich im nächsten Jahr lesen.

2024-01-12

Jurenka Jurks Schreibwerkstatt

Filed under: Schreibbericht,Workshop — jancak @ 00:29
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Die Gründerin der Romanschule Jurenka Jurk bietet ja seit einigen Jahren zum Jahresbeginn immer fünf kostenlose Webinare an, wo man sein Romanjahr planen kann.

Ziel war es wohl Teilnehmer für die zweijährige Romanausbildung zu finden, die relativ teuer ist. Ich glaube, dreihundert Euro pro Monat. Was aber trotzdem ein Erfolg zu sein schien, denn sie hat inzwischen sechs Coaches, die sie dabei unterstützen.

So war die Ausbildung schon ziemlich voll und nur mehr ein Platz frei und so gibt es die zweite Idee, nämlich, die einer Schreibwerkstatt, denn zusammen schreibt man besser allein. Was natürlich stimmt, denn ich kann mich erinnern, daß ich 1973 dagestanden bin und nicht genau wußte, wie das schreiben geht und keinen Kontakt zu anderen Schreibenden hatte. Ja, damals war man ziemlich damit allein und mußte sich selbst weiterkämpfen, das heißt das Schreiben lernen durch das Schreiben.

Ich bin dann bald in den „Arbeitskreis schreibender Frauen“ gekommen, Ende Siebzig war, das glaube ich, wo aber auch nicht konstruktiv kritisiert wurde. Da war man schnell bei „Das ist schlecht, ich weiß aber auch nicht wie es besser geht!“. Das war früher glaube ich auch bei den GAV-Neuaufnahmen so.

„Der ist zu schlecht, den wollen wir nicht!“

1984 war der Arbeitskreis zu Ende. Das heißt, die Anna wurde geboren und ich wurschtelte mich weiter durch den Literaturbetrieb. Verschickte ziemlich wahllos meine Texte und beteiligte man an einer Ausschreibung des „Luitpold-Stern-Preises“ eine Literaturschiene des österreichischen Gewerkschaft, wo ich gewonnen habe. Ich glaube in der Sachpreiskategorie, also ein Buchgutschein. Wenn man Geld gewann mußte man drei Jahre aussetzen. Aber dann in eine Schreibwerkstatt der Eveline Haas eingeladen. Das war 2000 und sehr toill, weil es dort ein Thema gab, wo man eine halbe Stunde geschrieben und dann gelesen hat. Kritisiert wurde nicht und ich kann mich erinnern, daß da eine etwas behinderte Teilnehmerin war, die immer nur ein paar Sätze herausbrachte und niemand hat sie kritisiert.

2013 hat mich die Ruth in eine Schreibgruppe eingeladen, die sie für Robert Eglhofer organisiert hat. Das hat damals im Cafe Ludwig stattgefunden. Die Ilse Kilic, der Fritz Widhalm waren dabei. Später kam der Musiker Peter Cak und Klaus Khittl, der leider vor kurzen verstorben ist hinzu, und noch viel später meine liebe Freundin Doris Kloimstein aus St. Pölten.

Das hat ein paar Jahre gedauert bis die Leute weggeblieben, aber ich hatte das Schreiben inzwischen gelernt. Bücher geschrieben und sie ab 2000 selbst herausgeben. 2008 habe ich mit meinen Blog begonnen und Kontakt zur Literaturszene habe ich auch.

Gehe ich ja seit Jahrzehnten mehrmals in der Woche zu Veranstaltungen, lese viel, etcetera und Kontakt zu Autorinnen habe ich schon im „Arbeitskreis schreibender Frauen“ bekommen, wo ich Marie Therese Kerschbaumer, Erika Danneberg, Christa Stippinger, Elfriede Haslehner, Valerie Szabo, Hilde Langthaler, etcetera kennenlernte und mit einigen von diesen Frauen habe ich mich noch jahrelang getroffen.

Ruth Aspöck, die engagierte mit dem Verlag „Die Donau hinunter“ habe ich später kennenglernt und bin mit ihr auch auf ihrer Abschiedstournee 2007 mit dem Alfred von Ybbs nach Regensburg gefahren und in Vielshofen aus dem „Donaubuch“ gelesen. Die Hilde Schmölzer abee ich auch erst später kennengelernt, ihr in den Siebzigerjahren erschienenes Buch „Frau sein und schreiben“, wo die Elfriede Gerstl noch nicht vorkommt, im Arbeitskreis besprochen.

Das Schreiben also gelernt, damit aber keinen Erfolg gehabt und so habe ich mich, weil es das jetzt gibt, viel im Internet umgehört, bin auf verschiedene Schreibtrainerinnen, wie Annika Bühnemann, Julia K. Stein und eben Jurenka Jurk und ihre Webinar begeistert mitgemacht, obwohl ich eigentlich schon schreiben kannte. Aber wenn man in den Literaturbetrieb nicht hineinkommt und sich sehr dafür interessiert.

Mit den „Nanowrimos“ habe ich 2009 begonnen und, glaube ich, an dieseiben mehr oder weniger korrekt mitgeschrieben. Da soll man im November einen Roman von mindestens 50 000 Worten schreiben, was in der Literaturwelt auch einen schlechten Ruf hat.

Das sind die Anfänger, die Leipzig und , die „Hochschule für Sprachkunst“ nicht nimmt und nicht beim „Bachmann-Preis“ lesen dürfen.

Es schreiben aber mehr Leute als die, die, in den Literaturbetrieb hineinkommen und da finde ich es toll, daß es Autorinnen gibt, die für sie etwas anbietet.

Und bei Jurenka Jurk kann man wirklich viel gratis lernen. Ein bißchen diszipliniert muß man vielleicht schon sein und nicht ganz am Anfang stehen. Aber sonst, glaube ich, kann man viel lernen, wenn man diese Romanwerkstatt bucht, die an die vierzig Euro im Monat kostet.

Da gibt es einen Fokus des Monats in der Masterclass. Im Jänner ist es das „Plotten“ Online in der Gruppe und da gibt es das Co-Writing. Damit das Schreiben besser geht, trifft man sich Online, dreht das Kamera auf und schreibt bis vier Stunden für sich hin und kann den anderen dabei zusehen.

Für mich als Siebzigjährige klingt das etwas seltsam, kann aber motivieren. Webinare gibt es auch, wo man zuhölren kann, Fragestunden, Schreibübungen. Also ganz toll und Jurenka Jurk macht auch eifrig Webung dafür, daß es in der Gruppe besser geht und jetzt habe ich noch das „Writersstudio““ mit seinen „Open House“ Gratis Workshops vergessen, das auch ziemlich erfolgreich ist.

Offensichtlich gibt es einen großen Bedarf an Schreiben und auch genügend Leute, die dafür etwas zahlen können. Die hatten schon vor Jahren Gruppentermine.

„Schreiben mit Joga“, etcetera, wo man sich im Studio treffen und gemeinsam schreiben konnte und noch etwas ist toll am Jurenka Jurks Schreibwerkstatt, daß die sehr achtsam mit Kritik umgeht.

So steht in dem Beschreibungsbogen, was die Schreibwerkstatt nicht ist.

„Kein Platz für Trolle!“

Sehr gut, daß da der Uli mit seinem „Mitleid und Bedauern“ und dem „Hopfen und Malz“ draußen bleiben muß, weil man das ja nicht wirklich braucht.

2023-01-06

Wieder in die Schreibplanung

2023 starte ich ja wieder in ein Jubiläumsjahr bezüglich meines Schreibens. Fünfzig Jahre Matura kann ich im Mai vermelden und da bin ich ja sehr euphorisch in die Welt und in meine literarische Karriere gegangen., Über das was daraus geworden ist, schreibe, beziehungsweise jammere ich sehr zum Leidwesens des lieben Uli und vielleicht noch anderen, ja gern in diesen Blog, weil ich es ehrlich nicht so ganz verstehe wieso ich hier so unbeachtet bleibe.

Zwar bin ich Mitglied in der GAV des noch immer größten österreichischen Schriftstellervereins, Einzeldelegierte der IG Autoren auch schon an die vierzig Jahre. Habe auch früher gelegentlich in eher kleineren Literaturzeitschriften veröffentlichen, ein paar sehr kleine Preise gewonnen, bei den Verlagen hat es außer bei der „Edition Wortbrücke“ nicht sehr geklappt, so daß ich mir seit cirka 2000 meine Bücher selber drucken lasse. Dabei offenbar auch wenn wir jetzt in Selfpublisherzeiten leben in ein gehöriges Fettnäpfchen getreten, dabei bemühe ich mich sehr, auch wenn der Uli tapfer behauptet, daß ich das nicht tue.

Stimmt nicht, denn ich war ja schon Ende der Siebzigerjahre im „Arbeitskreis der schreibenden Frauen“ und daher im literarischen Austausch mit Christa Stippinger, Erika Danneberg, Bärbl Danneberg, Valerie Szabo-Lorenz, Elfriede Haslehner, Marie Therese Kerschbaumer,Hilde Langthaler und einigen anderen.

Die Ruth Aspöck die Mitbegründerin der AUF, die jahrelang die „Edition die Donau hinunter“ betrieb, habe ich ein paar Jahre später auch kennengelernt und die Hilde Schmölzer, die in den Siebzigerjahren ein Buch über das weibliche Schreiben herausgegeben hat.

Im nächsten, den von der Anita C Schaub habe ich ein Portrait und als ich dann ein paarmal beim „Luitpold Stern Preis“ dem Preis der österreichischen Gewerkschaft gewonnen habe, war ich auch ein paar Jahre in der Schreibgruppe der Eveline Haas. Dann habe ich etwas später an der Schreibgruppe , die, die Ruth, der Robert Egelhofer, die Ilse Kilic und der Fritz Widhalm gegründet haben, teilgenommen, die später auch bei mir in der Krongasse mit der Doris Kloimstein, auch eine literarische Kollegin mit der ich literarischen Austausch betreibe, stattfand und seit ich blogge und mich solcherart vermehrt im Netz befinde, interessiere ich mich auch dafür, was da passiert.

Da habe ich sehr oft im Literaturcafe kommentiert, da den lieben Uli kennengelernt, dem mein Schreibstil nicht gefällt und noch immer der Meinung ist, ich plappere sinnlos im Blog vor mich hin und verbreite leeren Content.

Denke ich eigentlich nicht, daß ich das tue, wenn ich über mein Lesen, mein Schreiben, und die Veranstaltungen, die ich besuche, berichte und dann habe ich da auch ein paar Schreibtrainerinnen kennengelernt, die Annika Bühnemann, die Julia K. Stein, die Jurenka Jurk, um drei zu sennen, man sieht, mein Schreiben scheint sehr weiblich und von Kolleginnen geprägt zu sein und die letzteren drei bieten im Netz Schreibgruppen an, wo sie zeigen, wie man besser schreibt und mit seinem Schreiben erfolgreich werden kann.

Jetzt habe ich noch das „Writersstudio“ vergessen, da habe ich auch eine Zeitlang ziemlich regelmäßig an den Schnuppernkursen teilgenommen. Seminare habe ich nicht gebucht, wahrscheinlich weil ich noch der Tradition entstamme, das man dafür nicht bezahlen soll, wie das ja auch bei den Verlagen verpönt ist und als nicht professionell gilt.

Bezüglich der Schreibworkshops hat sich diese Meinung höchstwahrscheinlich inzwischen geändert, denn sowohl das „Writersstudio“, als auch die Jurenka Jurk sind da sehr erfolgreich.

Die Schnupperseminare des „Writersstudios“ sind sehr lehrreich und so habe ich bei dem letzten, für den den es interessiert, beim Kinderbuchschreiben sozusagen die Figur des Jürgen Jelleweils entwickelt, der nicht nur ein musikalisches Wunderkind werden soll, sondern den lieben Uli auch zuviel ruft.

Aber die JuSophie meine zweite Kritikerin, die ich im Netz hatte, hat auch etwas Ähnliches bemängelt und seit drei, vier oder vieleicht schon mehr Jahren beginnt mein Jahr mit einem Fünftagekurs bei Jurenka Jurk in dem sie ihren Romanfahrplan vorstellt. sie hat da ja ein sehr striktes Konzept entwickelt und bietet im Anschluß ihre Ausbildung zum Romanautor an, die immer größer und immer unfangreicher wird und auch wenn ich die höchstwahrscheinlich nicht buchen werde, sind die Trainer ja alle viel jünger als ich und das Konzept mit der Heldenreise vor mich hinzuschreiben ist auch nicht so ganz das meine, obwohl ich auch keine experimentelle Schreiberin bin.

Mir schwebt schon das psychologische realistische gesellschaftskritische Schreiben al la Robert Menasse, Verena Roßbacher, Barbara Frischmuth, Gustav Ernst, Marlene Streeruwitz, Peter Henisch, um ein paar Vorbilder zu nennen vor. Aber mein Problem beim Schreiben ist oder war vielmehr ja die Hemmung.

Der innere Kritiker, wie es Jurenka Jurk so trefflich nennt ist oder war da, beziehungsweise hatte ich da ja das Erlebnis bei einem meiner ersten Texte, daß die Monika J. und der Gerhard K. damals schrieen „Das ist nicht gut, auch wenn wir dir nicht sagen können, wie es besser geht?“

Das hat mich geprägt und das schwebt mir vielleicht noch immer vor, wenn ich einen Text beginne oder nein, nicht so ganz, inzwischen habe ich ja eine Routine. Kunststück nach fünfzig Jahren regelmäßigen kontinuierliche Schreibens und die Hemmung habe ich auch ganz gut in Griff, denn ich weiß ja beispielweise während oder vor des „Nanowrimos“, daß ich es schaffe in einen Monat fünfzigtausend Worte zu schreiben, habe ich das ja schon mehrmals probiert.

Daß ich ein Problem habe mich bezüglich Rechtschreibung total anzupassen, habe ich auch schon geschrieben, da habe ich, denke ich, meinen Weg gefunden und ich korrigiere inzwischen auch sehr viel und bezüglich der Hemmung haben mir wahrscheinlich auch die Webinare der Jurenka Jurk beziehungsweise die der Judith Wolfsberger sehr geholfen, denn wenn ich denke „Ich muß jetzt schreiben, kann es aber nicht, denn es wird sicher wieder nicht gut!“, hilft mich hinzusetzen und in der Morgenseitentechnik einfach aufzuschreiben, was ich schreiben will oder meine Szenenplanung„. Da plane ich ja nicht nach der „Schneeflockenmethode“ jede Szene vor, aber ein paar im Voraus, so daß ich weiß, wohin ich will, sind sicher ganz gut und seit ich blogge helfen mir sicher auch meine Schreibberichte, denn da habe ich es ja schwarz auf weiß und kann immer wieder nachsehen und mich informieren, wie es steht und wohin ich will?

Und bei dem Fünftagekurs der Jurenka Jurk werden immer wieder Arbeitsblätter ausgegeben, die ich jetzt schon, glaube ich, zum vierten Mal bezüglich meinen aktuellen Stand der Dinge machte und da habe ich mir heuer, ganz ehrlich schon gedacht, soll ich wieder das Arbeitsblatt eins ausfüllen, wo es um meine Romanziele und die Zeit, die ich dafür habe, geht, wenn ich da jedes Jahr dasselbe schreibe und ich eigentlich den Erfolg von außen haben will?

Ja, lieber Uli, den der mir sagt „Das ist toll, was du das tust, mach doch weiter!“, obwohl ich den auch nicht brauche, denn ich höre schon nicht auf, weil ich das wahrscheinlich gar nicht kann.

Oder doch vielleicht, habe ich ja schon öfter geschrieben, ich bin ein wenig ausgeschrieben und seit ich blogge sind auch schon an die vierzig Bücher entstanden und über siebenundzwanzig habe ich in meinen zweiten „Literaturgeflüsterbuch“ – „Mein Schreiben meine Bücher“ ganz genau berichtet. Dann kam Corona und seither sind zwölf eher kürzere Corona-Texte entstanden, von denen zwei noch nicht veröffentlicht sind und eines aus den Corona-Texten, die im Blog entstanden sind, besteht.

Also ganz schön viel, was ich da seit 1973 oder sicher schon früher geschrieben habe, auch wenn der Uli behauptet, daß ich es nicht kann.

Ich kann es natürlich, ob es literarisch ist und gefällt, ist eine andere Frage, aber wie geschrieben, ich bemühe mich sehr und das Vorjahr habe ich, glaube ich, ziemlich am Anfang noch während des Jurenka Jurk-Webinars mit dem „Frauenleben“ begonnen. Jetzt korrigiere ich die „Flora Faun“, die ich im November im Rahmen des letzten „Nanowrimos“ geschrieben habe und habe schon wieder den Plan für was Neues.

„Drei Frauen“ könnte der Arbeitstitel sein und es könnte, um eine Frau aus Bratislava, eine aus Prag und eine aus Budapest gehen und das könnte ich in dem fünf Tage-Webinar planen, habe ich gedacht, mir das erste Arbeitsblatt ausgedruckt und geschrieben, daß ich mir mehr Erfolg und Anerkennung wünsche, das „Sozial Kreditsystem“ und die „Flora Faun“, die jetzt übrigens einen neuen Untertitel hat, veröffentlichen will.

„Die gestohlenen Jahre“ sind ja noch kurz vor Weihnachten erschienen und ich kann noch immer zum regen Austausch dazu einladen und dann die „Drei Frauen“ planen, schreiben, überarbeiten, um da wieder zur Jurenka Jurk und ihren Romanfahrplan zurückzukommen. Die beginnt ja immer mit der Romanidee.

Die hätte ich jetzt ja auch schon. Dann geht sie über die Figuren. Da hätte ich diesmal die Zsofi, die Jelena und die Katalin, zur Heldenreise, da haperts bei mir immer noch ganz ehrlich ein bißchen, dann zum Plottraining und zum Szeneplan.

Da schreibe ich dann wahrscheinlich ein bißchen schneller und steige schneller ein. Einen Anfang, eine Mitte und einen Schluß habe ich aber doch und wahrscheinlich auch ein paar Spannungsbögen. Ich schreibe also eher gleich los, überarbeite aber doch und was das Veröffentlichen betrifft, werde ich wahrscheinlich beim „druck at“ bleiben und dann, wenn das Buch an die Druckerei geht, eine Vorschau in den Blog stellen. Vorher gibt es schon die Schreibberichte und wenn das Buch erschienen ist, gibt es ein Bild von mir und dem Buch. Ich löse die Gewinnspielfragen auf, lade zu einer Lese- und Diskussionsrunde darüber ein.

Da melden sich zwar nicht sehr viele, die die Bücher gewinnen und darüber kommentieren wollen, aber vielleicht wird es im Jubeläumsjahr besser. Mal sehen, ich bin gespannt und steige also wieder in der ersten Woche mit Jurenka Jurks Romanfahrplan, den ich sehr empfehlen kann, in mein Schreiben ein.

Am Tag zwei, also beim zweiten Arbeitsblatt ging es um die Frage, ob man alles zum Autor hat, was man braucht und da ist interessant, daß Jurenke Jurk und ihre Coutches, sie hat inzwischen einige davon, ermuntern, daß man sich ruhig Autor- Autorin nennen darf. Ich bleibe ja gerne bei der schreibenden Frau und habe schon öfter das Feedback bekommen „Was Dichterin wollen Sie sein?“ Will und bin ich nicht, denn ich schreibe keine Lyrik und zähle eher die Frau Mayröcker in diese Reihe.

Also wie sicher fühle ich mich als Autorin? Das ist eine interessante Frage, denn bei meinen selbstgemachten Büchern bin ich das nicht sehr und der Martin hat auch einmal ein bißchen spöttisch „Aha, ein illegales Buch?“, gefragt. Die ISBN-Nummer fehlt, richtig, die habe ich mir nicht geleistet. Aber mein erstes Projekt für 2023 außer dem fertigwerden, der beiden noch nicht veröffentlichten Bücher, sind ja die „Drei Frauen“ und da habe ich außer den Namen und den Orten woher die drei kommen, noch keinen Plot. Die Zsofi kommt aber aus Budapest, ist Journalistin und setzt sich mit der politischen Situation Ungarns auseinander, vor der sie vielleicht auch nach Wien geflüchtet ist.

Also da müßte ich recherchieren, schauen, wie es heuzutage in Budapest ausschaut und was die Intellektuellen dort zur politischen Situation sagen? Nach Prag und Bratisklava, wo ich schon lange nicht war und mich umzuschauen, wäre wahrscheinlich auch ganz gut.

Die nächste Aufgabe des heutigen Tags besteht aus der Frage, was ich dazu noch brauche, um Erfolg zu haben und da komme ich wieder darauf, daß es bei mir jetzt mehr um die Anerkennung und das Feedback von außen geht.

Der Uli hetzt und stichelt zwar wieder sehr lustig und das habe ich, glaube ich, auch ganz gern, ist aber wahrscheinlich alles in allen doch ein bißchen wenig. Mein Zeitmanagement, ist ganz gut, ich bin da sehr diszipliniert und ich werde recherchieren, den Plot erstellen, dann den Rohtext schreiben, überarbeiten, wie schon erwähnt und dann wieder, das vom Alfred gesetzte Manu an „druck at“ schicken und wenn es dann im Blog eine Leserunde gibt, wäre das fein und würde mich im Jubiläumsjahr sehr freuen.

Die Chance und die Risiken sind, daß das Buch höchstwahrscheinlich fertig wird, aber keine Anerkennung findet, was ich gerne ändern will. Budget brauche ich keines dazu. Denn das ist, habe ich auf das Arbeitsblatt geschrieben, keine Frage des Geldes, sondern der Aufmerksamkeit!

Gelernt habe ich durch die Diskussion mit dem lieben Uli, daß sich vielleicht doch nichts ändern wird. Ich will aber natürlich besser werden, an meiner Sprache arbeiten, vielleicht auch mehr Kritik annehmen, aber die sollte dann schon konstruktiv und gut gemeint sein, etcetera!

Am Tag drei ging es weiter in die Projektplanung meiner drei Frauen: Zsofi 32, aus Budapest, Journalistin, die wegen der Zensur in Ungarn nach Wien gekommen ist, dort in einer WG mit der achtundzwanzigjährigen Jana aus Prag lebt, die ihr Studium abgebrochen hat und jetzt mit einer Ausbildung als Zahntechnikerin beginnt. Sie lernt Viktor kennen mit dem sie eine vorsichtige Beziehung beginnt. Sie hat Probleme mit ihrem Bruder Jan und ihrer Mutter. Sie sind die Nachbarinnen der fünfundreißigjährigen Katalin, die aus Bratislava nach Wien gekommen ist, um Geige zu studieren, sich dann verheiratet und drei Kinder zwischen zwei und sechs hat und und wieder in ihre Karrienplanung einsteigen will.

So weit so what, einen Plot habe ich noch nicht. Da könnte mir die Heldenreise helfen, aber da bin ich von den Spannungsbögen nicht so ganz überzeugt oder bisher auch noch nicht wirklich damit weitergekommen-

Das Plotten wäre der nächste Punkt, was fehlt mir da? Da müsste ich die Heldenreise mit den Subplots verknüpfen, Subplots habe ich ja drei, aber noch keine wirkliche Handlung, da muß ich also noch eine finden und bei der Szenenplanung bin ich auch eher eine Bauchschreiberin, die mehr oder weniger ins Blaue schreibt.

Die Schwachstellen sind wahrscheinlich, daß ich noch keine Handlung habe und derzeit auch sehr schnell bin und mich so vielleicht um meine Schwachstellen herumdrücke und gelernt habe ich am heutigen Tag, daß sich höchstwahrscheinlich an der Aufmerksamkeit nichts ändern wird. Ich werde es also, wie mir schon in den Siebzigerjahren Pastor Rudolf B. geraten hat, für mich und allein versuchen müssen, was ich zwar sehr schade finde, aber besser als nichts.

Am Tag vier waren wieder die Dialoge dran, da weiß ich immer noch nicht, wie gut ich die kann, denn ich bin ja keine Dramatikerin und gehe auch nicht viel ins Theater und als das einmal das Thema bei der Eveline Haas war, habe ich mich mit ein paar Sätzen sehr abgequält. Inzwischen habe ich viele Dialoge in meinen Texten, die aber handlungsbezogen sind und sich auf den Inhalt beziehen.

Das „Show and not tell!“, ist auch sehr wichtig und da bin ich sicher auch noch sehr beschreibend, nicht zu viel erzählen und erklären, sondern mit allen Sinnen schreiben, ist sicher ein konstruktiver Tip.

Überarbeiten tue ich inzwischen sehr gründlich. Auch wenn sich da nicht sehr viel an der Handlung ändert, sondern sich eher auf die Rechtschreibung und die Grammatik bezieht, bis ich glaube, daß es sitzt und fertig ist, obwohl das Ganze natürlich, wie die Coaches betonen, nie fertig wird und man ewig verbessern kann. Aber irgendwann muß der Schlußpunkt kommen.

Beim Romananbieten hätte ich natürlich gern einen Verlag, aber da schicke ich nicht mehr herum, wenn sich jemand auf den Blog meldet, wär das fein, sonst werde ich wahrscheinlich beim Selbermachen „Druck.at“und der Selbstvermarktung, die ich, glaub ich, ganz gut kann, auch wenn ich da nicht viel Feedback habe, bleiben.

Das wären also die Punkte an denen ich mich an der Nase nehmen und im neuen Romanjahr dranbleiben sollte. Mal sehen, wie gut es gelingt und das Feedback von außen, ich wiederhole mich, wäre auch schön, wenn es kommt, ich bin jedenfalls gespannt und offen für die Veränderung.

Tag fünf war dann wieder die Wiederholung der Jahresziele, also „Die „Flora“ und das „Soziale Kreditsystem“ herausbringen, dann für die „Drei Frauen“ recherchieren, den Plot finden, schreiben, korrigieren und dann vielleicht, wie im Vorjahr schon in zwei Monaten fertig sein und alle zwei Monaten ein neues Projekt?

Das wäre ein wenig schnell und flüchtig, da hätte der liebe Uli schon recht! Aber keiner kann aus seiner Haut heraus und ich würde mir ja eher die Anerkennung von außen wünschen und da kann ich nicht wirklich viel tun, denn an die Verlage schicke ich nicht mehr, das müsste, sollte, könnte über den Blog passieren….

Die Schreibzeiten legen sich von selber fest, wenn ich Zeit und keine Stunden habe, da bin ich sehr diszipliniert. Kurse will ich keine besuchen oder die Webinare der Jurenka Jurk natürlich und die „Open days“ beim „Writersseminar“, wenn es die wieder gibt, ansonsten Veranstaltungen, „Buch-Wien“, Leipzig, „Literatur und Wein“ etcetera, das Buchpreislesen und natürlich das Literaturgeflüster feiern, deshalb wird es vielleicht hier öfter wieder Schreibartikel geben, wo man meine Texte finden kann, habe ich schon geschrieben. Vielleicht gibt es wieder Textschmankerln, wie die von der Johanne Amundsen und im Dezember kann ich wieder den Adventkalender erweitern und vorher vielleicht den „Nanowrimo“ schreiben?

Also viele viele Pläne, mein Jubiläumsjahr ist mir ja sehr wichtig. Da brauche ich eigentlich keinen Vertrag, denn was will ich in einem Jahr geschafft haben und was habe ich im letzten geschafft?

Jeweils fünf oder sechs Bücher, geschrieben und herausgebracht und wie belohne ich mich? Mit einem Geburtstagsfest, siebzig Minuten aus siebzig Büchern beispielsweise und ein paar Webinare der Jurenka Jurk, die Ausbildungvorstellung, den Romanfahrplan und den Schreibkalender und Gespräche mit den Teilnehmern, gibt und gab es auch noch, darunter eines zum Abklopfen der Romanidee. Da gibts dann zwar schon was im Literaturhaus, aber vielleicht lässt sich beides verbinden.

2022-03-30

Kerbungen

Filed under: Bücher — jancak @ 00:14
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Die 1933 geborene Elfriede Haslehner und die 1939 geborene Hilde Langthaler, genannt Bruni, was sie später aber gar nicht wollte, waren in den späten Siebzigerjahren, als ich in den „Arbeitskreis schreibender Frauen“ gekommen bin, sicher meine prägensten literarischen Begegnungen. Als sich der „Arbeitskreis“ 1984 auflöste, beziehungsweise ich in keinen Verein eintreten wollte, habe ich mit den Beiden und mit der in den Neunzigerjahren verstorbenen Valerie Szabo noch jangelang in den verscheidensten Wohnungen und Cafes zum literarischen Austausch getroffen.

Die Elfriede hat erst kürzlich ihre von der Ruth, die ich erst später kennenlernte, organisierten „Gedenklesung“ im Lesetheater gehabt, die Bruni ist Anfangs 2019 gestorben und hat da auch einige Gedenklesungen gehabt und jetzt habe ich von ihrem Mann, dem lieben Richard, der ihr ein rührender Nachlaßverwalter ist, einen Bildband mit seinen Holzschnitten, die er, glaube ich, seit den Sechzigerjahren betreibt und vierzig ihrer Lyrik- oder Prosatexte herausgegeben, so daß ich im Monat März, wo wir ja noch immer der Lyrik gedenken mich wieder an eine wichtige Wegbereiterin meiner literarischen Karriere, die ja keine ist, gedenken kann.

Mein Verhältnis zu der Bruni war immer etwas schwierig und wir haben auch einige Auseinandersetzungen gehabt. Sie war mir glaube ich zu unsicher und zögernd und das habe ich nur schwer ausgehalten und sie hat sich wahrscheinlich an meiner Unsicherheit gestört. Besser ist das erst geworden, als ich „losgelassen“ habe und sie nicht mehr unbedingt überzeugen wollte, daß ich eine gute Freundin bin.

Das Vorwort zu dem Band hat Susanne Ayoub geschrieben mit der die Bruni sehr befreundet war und sie hat das beschrieben, was ich auch so sehen würde. Die Bruni war sehr bemüht, hat ihre Texte immer wieder überarbeitet, war nie damit zufrieden und hat sie auch mehrmals und öfter herausgegeben.

Geboren wurde sie 1939 in Graz, als Tochter einer Ärztin, ihr Onkel war Theodor Sapper auch ein eher schwieriger Lyriker, die Großmutter Agnes hat ein immer noch existierendes Kinderbuch geschrieben, das ich einmal im Schrank gefunden habe.

Sie war in den Siebzigerjahren als ich sie kennenlernte und ist das wahrscheinlich immer, sehr engagiert und hat sich an tausenden Projekten beteiligt, was wahrscheinlich auch ihre Unzufriedenheit mit sich ausmachte. Sie hat Medizin studiert und war in den Siebzigerjahren auch noch als Ärtzin tätig. Sie hat den „Wiener Frauenverlag“ mitbegründet und den „Ohrbuch-Verlag“ wo sie zum Teil afrikanische Literatur herausgegeben hat, hat viele Reise nach Afrika und auch anderswohin gemacht und hat, glaube ich, auch einige Semester lang Film studiert und jetzt durch das Buch mit den schönen Holzschnitten des lieben Richard, die man unbedingt ansehen sollte.

Es gibt derzeit pünktlich zu seinem Achtziger auch eine Ausstellung und von den Texten, wo man das Zögern und das Zaudern und die Snnlosikgeit des Lebens deutlich ablesen kann, habe ich einige schon gekannt bzw, sondern sie in ihren früheren Publikationen enthalten.

„ADRIA 1993- Sarajevo“ heißt der erste Text, da erlebt sie an den Badestränden den Krieg

„bei all der herrlichkeit des meeres und der sonne?

angst -wovor – und warum ich?

Und daneben sieht man am Holzschnitt, Sonnenschirme, Badende auf Decken und darüber schwirren die Flugzeuge.

„allein über die brücke

und doch so allein gehen wir

über die brücke-

so mutterseelenallein.“

„an deiner hand

an deiner hand will ich durch die blumen gehn

und auf keine treten

denn eine zarte blume ist die liebe

zertritt sie nicht“

Der gelassenere Richard war wohl ihr Lebensmensch und die Beziehung war, glaube ich, sehr gut und hat ihr vielleicht auch Halt und Stütze gegeben.

„als wir uns damals kennengelernt haben in hamburg,

warst du einmal bei mir im tropenkurs.

du hast mich da besucht

es wurde von der bilharziose gesprochen von einem wurm,

der sich in die haut eingräbt

und ich hab damals so einen gedanken gehabt,

ich möchte auch sowas sein,

das sich in dich,in deine haut eingräbt,

und immer bei dir ist

und von dir herumgetragen wird

und mit dir mein leben verbringt.

so ist es auch gekommen.

mein geliebter goggi,ich danke dir!“

„endloser tag

warum quält es mich

was soll der Tag, der endlose

und wohin führt er

warum kann ich nur mit meinen augen sehen

und mit meinen sinnen fühlen

immer wieder, wieder, wieder

endet niemals diese qual?“

„im hamsterrad

ich trete, trete

höre nicht auf zu treten, wenn auch immer auf der stelle.

seit anbeginn, seit ich mich erinnern kann.“

Daneben ist das Hamsterrad mit einem Bruni-Gesicht zu sehen und der nächste Text heißt passend

„im kopf-ein mühlenrad“, die „unsichtbare netze“ gibt es auch.

Es gibt Texte, die sich mit dem Los der agerikanischen Frauen beschäftigen, die täglich ihre Lasten zum Markt schleppen, obwohl es ja Ochsen gäbe, aber was hätten sie sonst zu tun?, sinniert der Pfarrer, den die Bruni danach fragt.

Und zum Schluß, damit das nicht zu endlos wird, zwei meiner Lieblingstexte:

„von fäden gezogen

in normen geschnürt

marionetten

hastend

vom heute ins morgen“ und

„wir kommen aus der ewigkeit

wir gehen in die ewigkeit

und in der kurzen zeit dazwischen…

schauen wir ständig auf die uhr“

Das Gedicht gibts glaube ich schon im Blog. Trotzdem waren in dem Büchlein auch einige Neuentdeckungen und so kann ich noch einmal Abschied nehmen von einer Weggefährtin, deren Unischerheit mich manchmal etwas genervt hat. Aber das bin ich auch selber und so stark und so direkt, wie sie kann ich meine Gefühle, wohl nicht ausdrücken, obwohl ich wahrscheinlich mehr und länger schreibe und dann auch nicht so unzufrieden mit meinen Texten bin.

2020-12-17

Leseliste_2020

Filed under: — nagl @ 13:54
    1. Claudia Pineiro „Betibu“
    2. Livia Klingl „Der Lügenpresser“
    3. Katja Oskamp „Halbschwimmer“
    4. Daniela Meisel „Wovon Schwalben träumen“
    5. Regine Koth Afzelius „Die letzte Partie“
    6. Sibylle Berg „Der Tag als meine Frau einen Mann fand“
    7. Liao Yiwu „Drei wertlose Visa und ein toter Reisepass“
    8. Birgit Vanderbeke „Wer dann noch lachen kann“
    9. Hilde Langthaler „Verwortungen“
    10. Radka Denemarkova „Ein herrlicher Flecken Erde“
    11. Jaroslav Rudis „Winterbergs letzte Reise“
    12. Zadie Smith „London N-W“
    13. Vea Kaiser „Blasmusikpop“
    14. Christian Mähr „Aber das Bild war noch da“
    15. Isabella Straub „Das Fest des Windrads“
    16. Julia K. Stein „Vergoogelt“
    17. Raoul Biltgen „Jahrhundertsommer“
    18. Patricia Brooks „Die Grammatik der Zeit“
    19. Ivan Mandy „Kino alter Zeiten“
    20. J.D. Salinger „DerFänger im Roggen“
    21. Karen Köhler „Wir haben Raketen geangelt“
    22. Evelyn Schlag „Yemen Cafe“
    23. Christoph Ransmayr „Cox oder der Lauf der Zeit“
    24. Wolf Haas „Das Wetter vor fünfzehn Jahren“
    25. Astrid Rosenfeld „Adams Erbe“
    26. Cemens Meyer „Im Stein“
    27. Jonas Lüscher „Frühling der Barbaren“
    28. Wladyslaw Szpilman „Der Pianist“
    29. Kathy Zarnegin „Chaya“
    30. Judith W. Taschler „Das Geburstagsfest“
    31. Svenja Leiber „Das letzte Land“
    32. Ulrike Winkler Hermaden „Lily und Jack“
    33. Eugen Ruge „Metropol“
    34. Dirk Stermann „Der Hammer“
    35. Michaela Lindinger „Hedy Lamarr“
    36. Gudrun Smole „Kanzleimord“
    37. Mattratel „Darf ich dir eine Pikante von mir vor vorstellen?“
    38. Elisabeth Semrad „Die Waldorf Hundeschule“
    39. Dietmar Füssel „Mondgezeiten“
    40. „Das kleine Wiener Orakel“
    41. Andrea Camilleri „Brief an Matilda“
    42. „Cartoons für Juristen“
    43. Hans Richard Fischer „Unter den Armen und den Elenden Berlins“
    44. Ian McEwan „Die Kakerlake“
    45. Jan Dosenwerfer „Der Ball ist nicht aus Kuchen“
    46. Jörg-Uwe Albig „Zornfried“
    47. „Die Wunderkammer der deutschen Sprache“
    48. „Filmreiche Cartoons“
    49. Olga Tocarczuk „Der Gesang der Fledermäuse“
    50. „Kerzen, Killer, Krippenspiel – 24 Weihnachtskrimis“
    51. „2019 in Cartoons und Grafiken“
    52. Maria Frenk „Ewig her und gar nicht wahr“
    53. Cornelia Travnicek „Feenstaub“
    54. Thomas Ziebula „Der rote Judas“
    55. Alix Ohlin „Robin und Lark“
    56. David Albahari „Heute ist Mittwoch“
    57. Simone Hirth „Das Loch“
    58. Kathrin Weissling „Nix passiert“
    59. Lucia Leidenfrost „Wir verlassenen Kinder“
    60. Margit Heumann „Zwei Mütter sind eine zuviel“
    61. Maren Kames „luna luna“
    62. George Eliot „Middlemarch“
    63. Michael Martens „Im Brand der Welten. Ivo Andic. Ein europäisches Leben“
    64. Jonas Lüscher „Ins Erzählen flüchten“
    65. Charles Baudelaire „Der Spleen von Paris“
    66. Antonia Riepp „Belmonte“
    67. Fran Ross „Oreo“
    68. Peter Simon Altmann „Das Andere“
    69. Daniel Zipfel „Die Wahrheit der Anderen“
    70. Lydia Haider (Hg) „Und wie wir hassen!“
    71. Paula Irmschler „Superbusen“
    72. Clarice Lispector „Tagtraum und Trunkenheit einer jungen Frau“
    73. Ingo Schulze „Die rechtschaffenen Mörder“
    74. David Fuchs „Leichte Böden“
    75. Remigiusz Mroz „Bis zum Ende“
    76. Ulrich Becher Murmeljagd“
    77. „Jahrbuch der Lyrik 2020“
    78. Nadja Küchenmeister „Im Glasberg“
    79. Leif Randt „Allegro Pastell“
    80. Jiri Weil „Leben mit dem Stern“
    81. Sebastian Themessl „Wo dein sanfter Flügel weilt“
    82. Andrea Camilleri „Kilometer 123“
    83. Nele Pollatschek „Dear Oxbridge“
    84. Katja Jungwirth „Meine Mutter, das Alter und ich“
    85. Martin Caparros „Väterland“
    86. Bov Bjerg „Serpentinen“
    87. Lutz Seiler „Stern 111“
    88. Eshkol Nevo „Die Wahrheit ist“
    89. Ulrike Almut Sandig „Monster wie wir“
    90. Sascha Reh „Großes  Kino“
    91. Philip Kerr „Trojanische Pferde“
    92. Paolo Giordano „In Zeiten der Ansteckung“
    93. Dave Eggers „Der größte Kapitän aller  Zeiten“
    94. Sasha Filipenko „Rote Kreuze“
    95. Daniela Krien „Muldenthal“
    96. David Gray „Das Mööp“
    97. Marlene Streeruwitz „So ist die Welt geworden“
    98. Guilia Caminito „Ein Tag wird kommen“
    99. Bernhard Schlink „Abschiedsfarben“
    100. Charles Lewinsky „Der Halbbart“
    101. Eva Roman „Pax“
    102. „Pandemische Zeiten“
    103. Michael Scharang „Aufruhr“
    104. Susanne Kerckhoff „Berliner Briefe“
    105. Jonathon Coe „Middle England“
    106. Autofahren in leiwanden Grafiken“
    107. Helen Weinzweig „Von Hand zu Hand“
    108. Roswitha Springschitz „Unsere unverhoffte Reise“
    109. „Ich bin kein dummes Buch“
    110. Lily King“Writers & Lovers“
    111.  Emily Carr „Klee Wyck – die, die lacht“
    112. Dr. Karina Reiss, Dr. Sucharit Bhakadi „Corona Fehlalarm“
    113. Laura Lichtblau „Schwarzpulver“
    114. Barbara Riegler „Friß oder stirb“
    115. Stephan Roiss „Triceratops“
    116. „Goldene Cartoons“
    117. Justin Steinfeld „Ein Mann liest Zeitung“
    118. Helena Adler „Die  Infantin trägt den Scheitel links“
    119. Birgit Birnbacher „Ich an meiner Seite“
    120. Dorothee Elmiger „Aus der Zuckerfabrik“
    121. Robert Seethaler „Der letzte Satz“
    122. Jens Wonneberger „Mission Pflaumenbaum“
    123. Antonio Manzini „Die schwarze Stunde“
    124. Jodi Dean „Genossen“
    125. Kurt Drawert „Dresden. Die zweite Zeit“
    126. Unda Hörner „1929 Frauen im Jahr Babylon“
    127. Karen Grol „Himmel auf Zeit“
    128. Roman Ehrlich „Male“
    129. Arno Camenisch „Goldene Jahre“
    130. Eva Sichelschmidt „Bis wieder einer weint“
    131. Linus Giese „Ich bin Linus“
    132. Iris Wolff „Die Unschärfe der Welt“
    133. Thomas Hettche „Herzfaden“
    134. Christine Wunnicke „Die Dame mit der bemalten Hand“
    135. Philipp Winkler „Carnival“
    136. Stefanie Gregg „Nebelkinder“
    137. Ilona Hartmann „Land in Sicht“

138. Valerie Fritsch „Herzklappen von Johnson &Johnson“

139. Martin Peichl „In einer komplizierten Beziehung mit  Österreich“

140.Olivia Wenzel „1000 Serpentinen Angst“

141.Deniz Ohde „Streulicht“

142.Frank Witzel „Inniger Schiffbruch“

143. Xaver Bayer „Geschichten mit Marianne“

144. Ludwig Fels „Mondbeben“

145.Melitta Breznik „Mutter“

146.Monika Helfer „Bagage“

147.Karin Peschka „Putzt euch, tanzt, lacht“

148. Verena Stauffer „Ousia“

149 .Michael Stavaric „Fremdes Licht“

150.Gunther Neumann „Über allem und nichts“

151.Ilija Trojanow „Doppelte Spur“

152. Leander Fischer „Die Forelle“

153. Petra Piuk, Barbara Filips „Wenn Rot kommt“

154.Werner Rohner „Was möglich ist“

155. Arawind Adiga „Amnestie“

157.Karl Rühmann „Der Held“

158. Anna Stern „das alles hier jetzt.“

159. Anne Weber „Anette, ein Heldinnenepos“

160.Mercedes Spannagel „Das Palais muß brennen“

161. Tom Kummer „Von schlechten Eltern“

162.Timothy Snyder „Die amerikanische Krankheit“

163.Zadie Smith „Betrachtungen“

164.Margaret Goldsmith „Patience geht vorüber“

165. Alma M. Karlin „Im Banne der Südsee“

166.Cihan Acar „Hawai“

167. Amanda Lasker-Berlin „Elijas Lied“

168.David Misch „Schatten über den Brettern“

 

2020-06-17

Verwortungen

Filed under: Bücher — jancak @ 00:37
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Ein bißchen Lyrik vor dem „Bachmann-Preis“, ein dünnes weißes Bändchen, der „Edition Art&Science“ von Raimund Bahr, der früher Kremlicka geheißen hat, herausgegeben von Erika Kronabitter, glaube ich, die „Verwortungen“, meiner Arbeitskreis Freundin oder Kollegin, wir hatten, glaube ich, ein eher schwieriges Verhältnis, Hilde oder Bruni Langthaler, die im Jänner letztes Jahres an ihrem Krebs verstorben ist.

Seither ist viel geschehen, ich habe mir den Knöchel gebrochen, das Ibiza- Video hat die Regierung gesprengt, das Corona Virus hat eine „Zombie-Apokalypse“ ausgerufen und von Hilde Langthaler sind posthum zwei dünne Bändchen herausgegeben worden, bei deren Präsentation ich auf der Unfallchirurgie in St. Pölten lag.

Ein Band der „Podium-Portrait-Reihe“, den hat mir der Alfred, der bei der Präsentation war, noch ins Spital mitgebracht. Das kleine weiße Bändchen hat mir Richard, ihr Mann zusammen mit einem Portrait-Heftchen, zugeschickt und auf die beiliegende Karte geschrieben, daß Hilde, Bruni oft meine Bücher nach Hause brachte, die hat sie mir getreulich und wahrscheinlich etwas zögernd abgekauft, als in meinem Portrait in der „Autorensoldarität“ zwei Bilder von ihr erschienen sind, haben wir uns darüber zerstritten, ich habe das ein bißchen im „Wilden Rosenwuchs“ verarbeitet, sie ist dann nicht mehr zu meinen Geburtstagsfesten gekommen, weil sie auch da sehr zögerlich war, wir haben uns aber bis zuletzt gesehen und haben gelernt miteinander auszukommen oder manches, was vielleicht zum Konflikt führen hätten können, nicht mehr anzusprechen.

Die zögerliche Art hat mich vielleicht etwas gestört, beziehungsweise bin ich wohl schlecht damit ausgekommen.

Hilde Langthaler eine langsame, aber sehr beharrliche Schreiberin die sich oft bei ihren Lesungen entschuldigt hat, oft dasselbe gelesen und ihre Texte wahrscheinlich auch mehrmals überarbeitet hat, trotzdem ein starker unverwechselbarer Ton, den man in der leisen Art, wie er geschrieben ist, wohl erst herausfinden muß.

Sehr viel Skepsis, Zweifel, aber auch große Philosophie und Nachdenken über diese Welt und, die immer wiederkommende Frage, ob ein Leben auf dieser nicht überhaupt sinnlos ist? Aber trotzdem macht man, schleppt man sich weiter, bis es ans Ende geht.

Daß ihr 1942 geborener Mann, Richard, den ich als ihren stillen Begleiter auf den Veranstaltungen, wo ich sie getroffen habe, erlebte, sich schon lange mit Holzschnitten beschäftigte, habe ich auch erst spät erfahren.

In dem kleinen weißen Bändchen gibt es kürzere und längere Texte von der Bruni, in ihrer, wie hier wieder zu merken ist, doch sehr starken Sprache und viele Holzschnitte von Richard Langthaler, der sich, wie seiner Biografie zu entnehmen ist,vorwiegend mit sozialen Themen beschäftigt.

Franz Kafka ist in den Texte, glaube ich, ein wenig zu spüren, aber auch Ingeborg Bachmann wenn in „Rhapsodie of Purple“ ihr berühmtes Zitat wiedergegeben wird, daß die Wahrheit den Menschen zumutbar wäre. Sie ist aber auch eine Tochter der Zeit, schreibt Hilde Langthaler und zitiert Camus, später auch Jaques Derrida und da erinnern mich ihre Texte stark an Friederike Mayröcker, die grande dame, der Literatur und ich wußte gar nicht, daß die Bruni so philosophisch war und der Tod, ist wie schon erwähnt, eine Frage, die sich durch das ganze Büchlein zieht, ich aber auch schon von ihren früheren Texten kenne.

So heißt es in „Jenseits von Eden“: „verschwunden, verdrängt, sublimiert, ins meer des vergessen gestoßen, nur aus verworrenen träumen blüht es noch manchmal hervor.

Dann kommt es zu einem Traum, wo die Erzählerstimme mit einem Georg tanzen geht, der ihr von einer Tänzerin entführt wird, die sie dann weinend wieder trifft, aber auf ihre Fragen, weil der Traum zu Ende ist, keine Antwort bekommt.

Sie geht mit ihrer Mutter und ihrer Leiche unterm Arm spazieren, skuril, makaber und doch philosophisch hintergründig, könnte man so sagen und dann wieder die Skepsis, die ich schon zu kennen glaube, „wir produzieren mit immer gleichen maschinen immer mehr produkte in immer kürzerer zeit“ und in „Wer kennt die Gesetze“ heißt es „auch wir sind getrieben, für immer im kreis, es gibt keine gnade, uns hilft nur der tod“ und in „selbstverständlich“ werden die Männer angeprangert, die nach dem Tod ihrer Frauen, schnell wieder eine solche finden, von denen sie getröstet werden uns sie dann wieder austauschen, und so weiter und so fort.

Bruni Langthaler, die Zweilferin und Skeptikerin, deren zögernde Haltung ich nur schwer ausgehalten habe, die mir aber, höchstwahrscheinlich länger im Gedächtnis bleiben wird, als Erinnerung an den „Arbeitskreis schreibender Frauen“, in den Neunzehnhundertsiebzigerjahren, wo die junge Psychologiestudentin, die damas noch als Ärztin tätig war, kennenlernte. Später haben wir uns noch lange mit Elfriede Haslehner vorwiegend bei der Valerie Szabo-Lorenz in deren Grinzinger Gemeindebau neben dem Grinzinger Friedhof getroffen.

Es hat im vorigen Jahr einige posthume Veranstaltungen gebeben, bei der Lesetheateraufführung ihr zu Ehren bin ich gewesen. Da konnte ich mir auch ihr berühmtes Theaterstück „Nur keine Tochter“ nehmen, das ich noch lesen müßte und jetzt mit den starken stillen leisen Texten, das ist bei der Bruni wahrscheinlich kein Widerspruch, noch einmal von ihr Abschied nehmen.

Mal sehen, ob und was ich noch von ihr noch lesen werde. Ihren Mann Richard habe ich bei den Widerstandslesungen und auch auf dem Volksstimmefest, glaube ich, im letzten Jahr öfter getroffen.

Jetzt haben wir ja noch immer das Socialdistanciering und den Veranstaltungsstop, so daß ich schon länger nichts mehr von ihm gehört habe, vom „Arbeitskreis schreibender Frauen“ habe ich der Cornelia Stahl als sie mich interviewte, aber erzählt und der hat sie, wie sie mir erzählte, stark beeindruckt, so kann ich an das Interview erinnern, daß nächste Woche in Radio Orange gesendet wird und mit der Bruni und anderen Arbeitskreisfrauen, beziehungsweise denen von der „Frauen lesen Frauen Lesetheatergruppe“, habe ich vor Jahren, ja, glaube ich, auch einmal im Radio Orange gelesen.

Und hier ist noch das Interview

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